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Außensicht auf Midgard


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Midgard wisse nicht, ob es ein Spiel zum Verliese kriechen, eine Art Universal-Fantasy-System (oder doch zumindest eines für viele verschiedene Kulturen), eines für spezielle Nischen wie das Militär, oder was sonst sei.

 

Es gebe zu viele Fertigkeiten (die kaum jemals eingesetzt würden) und zu viele Figurentypen (die sich nur marginal voneinander unterschieden).

 

Zufall und Optimierung sei in der Figurenerschaffung vermischt, W20/W100 sei verwirrend, das Regelwerk sei unsystematisch, unstrukturiert und nicht stufenweise heran führend aufgebaut, man brauche zu viele zu dicke Bücher zum Anfangen.

 

Kultur und Einbindung Figuren/Kultur seien hingegen Stärken.

 

Das könnte eine Zusammenfassung dieser Meinungsäußerung sein: http://tanelorn.net/index.php/topic,65841.0.html. Ich glaube, Sulvahir hatte sie irgendwo schon referenziert, finde allerdings diesen Beitrag nicht mehr über die Suchfunktion (war er im Schwampf?). Die erste Seite enthält noch ein paar sachlich interessante Beiträge, danach verplätschert es ein wenig. Einige bekannte MF'ler entkräften dort auch ein paar Mißverständnisse.

 

Einzelne Punkte halte ich für diskutierenswert; es wäre z.B. m.E. schön, wenn klarer und offensiver vertreten würde, was zum Spielen notwendig ist. DFR+ARK reicht doch für den Spieler aus, ein BEST für den SL wäre gut, solange es noch kaufbar ist. Nix fünf dicke Bücher zum Studieren.

 

Zur Fertigkeiteninflation habe ich mich schon öfter geäußert; ich finde interessant, wie hier zusammengefaßt wurde. Z.B. "Reiterkampf" aufgedröselt in Kampf zu... Bogen zu... / Pferd, Streitwagen, ... - stimmt eigentlich. Einer reicht.

Auch die militäraffinen Fertigkeiten Ballista, Katapult, aber auch das nie vorkommende Kampf in Schlachtreihe wären m.E. schon Kandidaten für die Sense.

 

Allerdings ist die Kritik in meinen Augen auch in wesentlichen Punkten haltlos oder übertrieben - an den unterschiedlichen Würfeltypen kann ich mich z.B. nun gar nicht stoßen, und daß "Teezeremonie" die "Landeskunde" entwerte, halte ich auch für zu viel der Sorge.

 

Wie seht Ihr das?

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Ich spiele zwar sehr gerne Midgard, aber die Kritik ist in vielen Punkten schon nachvollziehbar. Ich habe mich aber auch schon mit vielen Midgardspielern darüber unterhalten und die Meinungen sind höchst unterschiedlich. Einige kennen schlicht nichts anderes, haben also keinen Vergleich, oder wollen auch nichts anderes kennenlernen (denke hier vor allem an die Jungs aus Dormagen), andere kennen sehr wohl anderes und finden Midgard trotzdem besser.

 

Man spürt einfach, dass das Regelwerk über die Jahre gewachsen ist und dabei auch viel Ballast angehäuft hat.

Obwohl die Grundprinzipen sehr gut sind (AP/LP), vergleichende Würfe (ungleich DSA -. Attacke/Parade unterwürfeln) usw., scheint eine übergeordnete System-Klammer zu fehlen; der Reiterkampf ist völlig abgehoben vom Nahkampf zu Fuß, beim Fernkampf gibt es Scharfschießen aber nicht die Möglichkeit eines gezielten Angriffs während eines Kampfes. Weil getrennte Bewegungs/Aktionsphasen manchmal zu unrealistischen Ergebnissen führen, gibt es die 1-sec-Regel, diese ist aber nur sehr kurz erklärt und schwer zu verstehen, m. E.

 

Bei Regelwerken wie Pathfinder (d&d 3.75) sitzt ein professionelles, also bezahltes Team mehrere Jahre zusammen und kann es sich leisten, eine Betaversion rauszugeben, die ein Jahr von der Community getestet wird und diese anschließend zu überarbeiten (!).

Logischerweise schaffen sie es dann auch ein Regelwerk zu präsentieren, das wie aus einem Guss daherkommt. Ob es einem nun gefällt oder nicht ist dabei unerheblich.

 

Bei Midgard ist dieser Aufwand schlicht nicht möglich. Der Aufwand, der betrieben wird ist dennoch recht hoch und es kommen immer wieder qualitativ hochwertige Produkte auf den Markt.

 

Ein verschlanktes Regelwerk mit einer nachvollziehbaren Gliederung und einem Tabellenteil im Anhang (eigentlich selbstverständlich) wäre dennoch eine tolle Sache. Die Charaktererschaffung, die Glück und Pech viel zu viel Raum einräumt, sollte überarbeitet werden.

 

Ich betone aber noch einmal: Trotz der Kritikpunkte bin ich mit dem Spielsystem nicht unzufrieden. Ich glaube, es ist nach wie vor mein Lieblingssystem, vor allem wegen der von Abd schon häufig angesprochenen Figurenentwicklung, in der man eben nicht zum magic item christmas tree und Übergott wird, sich aber spürbar weiterentwickelt.

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Ich pflichte Orlandos Ausführungen bei, er hat das sehr gut zusammen gefasst. :thumbs:

 

Sollte es in einigen Jahren mal ein Midgard M5 geben, wünschte ich mir auch eine Überarbeitung, die solche Widersprüchlichkeiten auflöst (siehe oben), so gut es geht, ohne dabei nicht mehr Midgard zu sein.

 

Von dem abgesehen, könnte uns als Midgard-Spielern die Außensicht auf unser Rollenspiel herzlich egal sein - wären da nicht die Verkaufszahlen der Produkte, die natürlich ihre Machbarkeit entscheidend bestimmen und neuerdings die Besucherzahlen auf den Cons, die deren Durchführbarkeit bestimmen.

 

Allein für meine Hausrunden und gelegentlichen sonstigen Spielrunden bräuchte ich für mich auf Jahre hinaus weder neue Veröffentlichungen, noch große Cons, um mit viel Spaß weiterhin Midgard spielen zu können....

 

Grüße

 

Bruder Buck

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W20 und W% ist nicht komplizierter, es ist einfach nur anders. Jeder, der nur minimale Zeit in Midgard investiert, wird sich daran gewöhnen können.

 

Das mit der Unübersichtlichkeit des Regelwerkes kann ich nachvollziehen. Gerade bei der Charaktererschaffung blättert man sich durch viele Seiten und manches ist dann doch nicht dabei (Angriffsrang und Gifte). Ich wünschte mir eine Seite vor den Abenteurertypen, auf der alle Tabellen noch mal zusammengefasst sind.

 

Im Prinzip könnte man wie bei M1 mit vier Charakterklassen auskommen. Alles andere rüttelt sich.

 

Gewisse Nicklichkeiten sind absolut überflüssig: Warum soll ein Krieger den Besitz seiner Waffen mit einem Würfelwurf bestimmen? Warum soll ein Reiter kein Pferd haben? Warum sind Figuren bei Spielbeginn quasi bankrott (muss denn wirklich zu Beginn des ersten Abenteurers gleich ein Auftraggeber mit Goldstücken winken, nur damit keiner verhungert?). Warum hat einer Kampf in Vollrüstung, aber keine Vollrüstung?

 

Dadurch spart man nicht nur eine Tabelle, sondern man legt auch nichts mühsam fest, was gleich in den ersten 15 Minuten des Abenteuers wieder ungeschehen gemacht werden muss.

 

Ich spiele seit Ewigkeiten Midgard und weiß trotzdem nicht, wie ein Reiterkampf funktioniert und muss sogar bei jedem Handgemenge auf den SL-Schirm gucken. Diese Regeln liegen quer zum Rest.

 

Auch die Praxispunkteregel finde ich umständlich (könnte man nicht bei Fertigkeiten einfach bei einem Würfelwurf von 17-20 einen PP verteilen? Dann wäre es zumindest ähnlich wie bei den Waffen.)

 

Usw.

 

Mir persönlich ist die Außensicht auch relativ egal, obwohl ich natürlich im Falle eines Falles nicht gerne belächelt werden würde. Allerding bedeutet ein schlechtes Image, dass viele Spieler von Midgard abraten. Das ist nicht gut.

 

Und eventuell ist ihre Kritik ja stellenweise berechtigt.

 

Dann wäre das ein Ansatzpunkt für spätere Verbesserungen.

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Nun ja, von so weit außen ist die Ansicht nicht, ich habe lange MIDGARD gespielt. :wave: Und viele der Probleme sind mit halt im Spiel aufgefallen.

 

Sicher, man kann mit DFR und Arkanum spielen, aber einige Abenteuer und Quellenbücher setzen halt doch Regeln aus MdS (Beschwörer) und KOM (Verhalten, Erschöpfung) voraus. Das offizielle Material erweckt also (zumindest bei mir) den Eindruck, MdS, BEST und KOM seien Grundregelwerke.

 

Sicher, zwei verschiedene Würfeltypen sind kein Problem - aber wenn man einen Erfolgswurf und einen Prüfwurf vergleichen will, braucht man erst einmal einen Dreisatz.

 

Und sicher, Teezeremonie alleine entwertet die Landeskunde KanThaiPan nicht, aber es gibt die Tendenz, in Quellenbüchern (und teilweise auch im Gildenbrief) regionalspezifische Fertigkeiten einzuführen.

 

 

Ansonsten denke ich, dass MIDGARD aufgrund seiner starken Fangemeinde eigentlich ein gigantisches Entwicklungspotenzial hat. Es wäre da durchaus möglich, Regeländerungen in einem vergleichsweise großen Kreis durchzuspielen und über Jahre zu entwickeln. Im Forum könnte man sich auch zusammentun, um alternative Regeln zu besprechen, zu testen und zu bauen.

 

Solche Ansätze gab es ja schon, z.B. die diversen Diskussionen zu einem Baukastensystem. Nun passt aber ein Baukastensystem nicht zu MIDGARD (fehlende Einbettung in die Welt), gleichzeitig ist das derzeitige zufallsbasierte System enorm unausgewogen (und führte auch hier im Forum schon zu Klagen). Wie kann man also ein System bauen, das zwar einen starken Zufallsfaktor beinhaltet, dabei aber keine extrem unausgeglichenen SpF erzeugt? Dabei soll es natürlich noch gewisse Wahlmöglichkeiten lassen! Eine schwierige Frage, aber ich denke, sie ließe sich von aufgeschlossenen MIDGARD-Kennern lösen. Und wenn das Forum diese Frage löst, dann dürfte sie auch die Hauptautoren für ein eventuelles M5 beeinflussen.

 

Das alles ist natürlich nur möglich, wenn die Midgardianer hier fleißig im Labor köcheln und gegenseitig abschmecken. Von alleine wird sich bei Midgard nichts ändern, denn, wie Orlando schrieb: Die Hauptautoren haben für derart große Experimente keine Zeit.

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(...)

 

Gewisse Nicklichkeiten sind absolut überflüssig: Warum soll ein Krieger den Besitz seiner Waffen mit einem Würfelwurf bestimmen? Warum soll ein Reiter kein Pferd haben? Warum sind Figuren bei Spielbeginn quasi bankrott (muss denn wirklich zu Beginn des ersten Abenteurers gleich ein Auftraggeber mit Goldstücken winken, nur damit keiner verhungert?). Warum hat einer Kampf in Vollrüstung, aber keine Vollrüstung?

 

Dadurch spart man nicht nur eine Tabelle, sondern man legt auch nichts mühsam fest, was gleich in den ersten 15 Minuten des Abenteuers wieder ungeschehen gemacht werden muss.

 

(...)

 

Hallo,

 

dem stimme ich absolut zu! Hat mich auch anfangs gewundert und auch heute noch kann ich den Mechanismus dahinter nicht so recht verstehen. Warum sagt man nicht einfach (ohne den Glücksfaktor eines W% Wurfes), dass man zu Fertigkeit XY auch die nötigen Zusätze bekommt. Zu Reiten ein Pferd (muss ja nicht gleich das Schlachtross sein), zur EH den Kasten, zu Kampf in Vollrüstung eben eine Vollrüstung.

Außerdem sollte das mit den Waffen ebenfalls ohne würfeln drin sein. Habe auch noch keinen SL erlebt, der mir bei einem echten Sch***-Wurf dann nicht doch noch die nötigen Waffen zugestanden hätte...

Einziger Haken dabei: Gesteht man alles gleich zu, hat der Char nichts, worauf er ewig sparen muss (wie mein Krieger auf eine einfache PR - die er bis heute nicht zusammen hätte, wenn ihm nicht irgendwann doch mal eine geschenkt worden wäre :lol:) ;)

 

Aber du hast völlig recht - all diese Sachen wie Gold und Waffen usw. gestehen die meisten SL einem eh zu. Auch ohne würfeln. Von daher kann man es gleich lassen ;)

 

LG Anjanka

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W20 und W% ist nicht komplizierter, es ist einfach nur anders. Jeder, der nur minimale Zeit in Midgard investiert, wird sich daran gewöhnen können.

 

Gewöhnen ja, aber ist das erstrebenswert? Ich habe mal meine Hausrunde konvertiert. Anstatt für Attribute W100 und Prüfwürfe wurde W20 und Erfolgswürfe angewendet.

 

Und sowohl die neuen als auch die alten (über 15 Jahre Midgard) Spieler empfanden die Umstellung als erleichterung!

 

Das ist aber natürlich nicht Representative :)

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... Warum soll ein Krieger den Besitz seiner Waffen mit einem Würfelwurf bestimmen? Warum soll ein Reiter kein Pferd haben? Warum sind Figuren bei Spielbeginn quasi bankrott (muss denn wirklich zu Beginn des ersten Abenteurers gleich ein Auftraggeber mit Goldstücken winken, nur damit keiner verhungert?). Warum hat einer Kampf in Vollrüstung, aber keine Vollrüstung?...

 

Warum habe ich nach meiner erfolgreichen Führerscheinprüfung kein Auto geschenkt bekommen?

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... Warum soll ein Krieger den Besitz seiner Waffen mit einem Würfelwurf bestimmen? Warum soll ein Reiter kein Pferd haben? Warum sind Figuren bei Spielbeginn quasi bankrott (muss denn wirklich zu Beginn des ersten Abenteurers gleich ein Auftraggeber mit Goldstücken winken, nur damit keiner verhungert?). Warum hat einer Kampf in Vollrüstung, aber keine Vollrüstung?...

 

Warum habe ich nach meiner erfolgreichen Führerscheinprüfung kein Auto geschenkt bekommen?

 

Drücken wir es mal so aus: Du kriegst bei Midgard Fertigkeiten, damit deine Spielfigur was damit anfangen kann. Bei der Fertigkeit "Reiten" fehlt dir aber in der Mehrzahl der Fälle das notwendige Werkzeug dafür. Also fällt die Fertigkeit erst mal aus.

 

Was soll das? Worin liegt da der Spielspaß?

 

Im Prinzip ist diese extrem magere Grundausstattung ein absoluter Witz, da der erste Auftraggeber (und ohne den geht quasi nichts, da man ja kaum das Geld für die nächste Mahlzeit hat) dort ohnehin Abhilfe schaffen muss. Wäre die Abenteurer nur geringfügig besser ausgerüstet u.a. auch mit Geld, gäbe es verschiedenste andere Möglichkeiten in ein Abenteuer einzusteigen.

 

Wenn Platz in Regelwerken teuer sind, dann sind diese Tabellen (Waffen, Geld, Rüstung, besonderer Besitz) rausgeschmissenes Geld. Dabei habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn die Abenteurer später im Laufe ihrer Karriere mal mittel oder pferdelos dastehen. Aber gerade am Anfang die wenigen Möglichkeiten noch mehr einzuschränken - wo ist der Sinn?

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... Warum soll ein Krieger den Besitz seiner Waffen mit einem Würfelwurf bestimmen? Warum soll ein Reiter kein Pferd haben? Warum sind Figuren bei Spielbeginn quasi bankrott (muss denn wirklich zu Beginn des ersten Abenteurers gleich ein Auftraggeber mit Goldstücken winken, nur damit keiner verhungert?). Warum hat einer Kampf in Vollrüstung, aber keine Vollrüstung?...

 

Warum habe ich nach meiner erfolgreichen Führerscheinprüfung kein Auto geschenkt bekommen?

 

Drücken wir es mal so aus: Du kriegst bei Midgard Fertigkeiten, damit deine Spielfigur was damit anfangen kann. Bei der Fertigkeit "Reiten" fehlt dir aber in der Mehrzahl der Fälle das notwendige Werkzeug dafür. Also fällt die Fertigkeit erst mal aus.

 

Was soll das? Worin liegt da der Spielspaß?

 

Im Prinzip ist diese extrem magere Grundausstattung ein absoluter Witz, da der erste Auftraggeber (und ohne den geht quasi nichts, da man ja kaum das Geld für die nächste Mahlzeit hat) dort ohnehin Abhilfe schaffen muss. Wäre die Abenteurer nur geringfügig besser ausgerüstet u.a. auch mit Geld, gäbe es verschiedenste andere Möglichkeiten in ein Abenteuer einzusteigen.

 

Wenn Platz in Regelwerken teuer sind, dann sind diese Tabellen (Waffen, Geld, Rüstung, besonderer Besitz) rausgeschmissenes Geld. Dabei habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn die Abenteurer später im Laufe ihrer Karriere mal mittel oder pferdelos dastehen. Aber gerade am Anfang die wenigen Möglichkeiten noch mehr einzuschränken - wo ist der Sinn?

Nun über den Wert des Geldes auf Midgard wurde hier schon öfters (zurecht wie ich finde) diskutiert. Wie auch immer Sinn oder Unsinn sind häufig Ansichtssache. Wenn eine Regel dir keinen Sinn macht erfinde einfach eine Hausregel die das Problem löst. Nur beachte bitte, wenn der SC mit Reiten argumentiert, er brauche deswegen ein Pferd, wird einer mit Alchimie ein Labor wollen, der Krieger wird von jeder Waffe die er beherrscht eine haben wollen und der Giftmischer entsprechende Präparate reklamieren. Irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen. Ob diese besonders glücklich gezogen ist, ist eine andere Frage. Immerhin bekommen ja Zauberer auch für alle Zauber die Materialien für 3 Anwendungen.

Ich nehme an, die spärliche Ausrüstung zu Beginn der Kariere soll simulieren, dass die grosse Zahl der SC nicht freiwillig eine Abenteurerkarriere anstrebt sondern durch Zufälle dazu genötigt wird, aus materieller Not dazu gezwungen wird oder aus welchen Gründen auch immer seine Heimat verlassen musste und deshalb in gewissem Mass ein Flüchtling ist, der natürlich nicht den ganzen Hausrat mittragen konnte.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Drücken wir es mal so aus: Du kriegst bei Midgard Fertigkeiten, damit deine Spielfigur was damit anfangen kann. Bei der Fertigkeit "Reiten" fehlt dir aber in der Mehrzahl der Fälle das notwendige Werkzeug dafür. Also fällt die Fertigkeit erst mal aus.

Das kommt sehr darauf an, wie man die Rolle des Charakters in der Spielwelt anlegt. Er muß ja nicht unbedingt einsam, mittellos und ohne soziales Netz in der Wildnis stehen, er kann ebenso gut bereits zu Beginn der Kampagne einen festen Platz in der Gesellschaft der Spielwelt haben.

 

Der Charakter mit den Fertigkeiten "Reiten" und "Kampf in Vollrüstung" kann beispielsweise seit Jahren ein Mitglied der örtlichen Stadtwache sein. Er hat kein eigenes Pferd, denn für ihn steht ein Pferd im Stall der Stadtwache, und keine eigene Vollrüstung, denn bei Bedarf erhält er eine aus dem Zeughaus der Stadt. Und er ist zwar gerade (mal wieder) knapp bei Kasse, aber in einer Woche ist Zahltag - und außerdem ist da der reiche Onkel, ein Tuchhändler, bei dem er sich mit etwas Geschick und Glück etwas Geld leihen kann ...

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Grundsätzliche begrüße ich es, wenn möglichst viele Fähigkeiten im Angebot sind, weil sie es mir als Spieler leichter machen, meinen Abenteurer in die gewünschte Richtung zu entwickeln. Ich habe allerdings auch lange Rolemaster gespielt und da sind es sicherlich nicht weniger Fähigkeiten.

 

Ein Problem sehe ich in der Detaeileverliebtheit der Regeln. Die Beschreibung der Fähigkeiten ist m. E. zu ausführlich gehalten. Ähnliches gilt für die Kampfregeln. Man muss nicht alles bis ins Kleinste vorgeben. Es ist kein Makel wenn eine seltene Spielsituation nicht geregelt ist. Diese Detaeileverliebtheit sehe ich auch, wenn ich mir die Regeldiskussionen in diesem Forum anschaue. Auch die sind meist von dem Wunsch geprägt alles bis ins Kleinste geregelt zu wissen. Als SL bei Rolemaster habe ich 90% mit W% über den Daumen gepeilt. Bei Midgard wird einem vorgehalten, dass es für bestimmte Situationen konkrete WM gibt.

 

Wünschen würde ich mir ein schlankes Grundregelwerk mit optionalen Regeln, die man hinzunehmen kann oder auch nicht.

 

Ich möchte aber nicht unter den Tisch fallen lassen, dass die Runenklingen- Reihe ein hervorragender Ansatz war auch Neulinge an Midgard heranzuführen, m. E. das Beste, was es in dieser Hinsicht auf dem Markt gibt. Ich hoffe für die Macher, dass dieses Ziel auch erreicht wurde.

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Ich glaube, die Unzulänglichkeiten insbesondere neu erschaffener Charaktere haben sehr viel mit einem Grundverständnis der ErfinderInnen von Midgard zu tun. Es geht darum, eben auch Rollen zu spielen, die aufgrund ihrer Beschränktheit gerade das Hineinversetzen in eine Rolle erfordern. Ich habe schon mit Charakteren mit einer Intelligenz von 03 gespielt. Natürlich wurden sie dauernd von den Auftraggebern um den gerechten Lohn beschissen (teilweise sogar von der eigenen Gruppe), aber allein für den Satz vor Gericht "Herr Richter, was bedeutet es eigentlich, wenn meine Freunde sagen: wir sollten mal unsere Aussagen absprechen?", hat es sich gelohnt.

 

Natürlich mag es schön sein, wenn alle, die Reiten können, ein Pferd haben. Aber es wäre doch auch schön, wenn alle Reiten können, alle alle Sprachen sprächen oder alle Zaubern können. Wie einfach wär das Leben, wie langweilig das Rollenspiel.

 

Reiten können, ohne ein Pferd zu haben kann frustrieren. Spieler, die das nicht spielen wollen, kriegen eben eins. Spieler, die daraus was entwickeln wollen, haben eben keins und ziehen ins Abenteuer, um möglicherweise eins zu bekommen. Solange sich niemand ungerecht behandelt fühlt und alle ihren Spaß haben, kann man sogar beide Regelungen gleichzeitig anwenden.

 

Agamemnon

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Also, die Diskussion sollte nicht nur darum gehen, ob man nun ein Pferd von Anfang an bekommt, aber ...

 

Ich habe extra gerade nochmal bei meinem Liam Pendragon nachgesehen, er konnte zwar nicht von Anfang an reiten, also konnte er da noch kein Pferd haben. Aber was war ich glücklich, als ich mit dem Charakter mein erstes Pferd bekam und gemerkt habe, dass es meinem Charakter Spaß macht zu reiten! Seitdem kann ich Reiten, Kampf zu Pferd und sogar Bogenkampf zu Pferd und habe die Fertigkeiten auch schon öfter einsetzen dürfen. Ich war sogar glücklich als ich mein zweites Pferd bekam - ohne dafür zu bezahlen. :D

 

Es ist doch im Prinzip auch eine reine Definitionssache, man soll sich doch auch absprechen können ob man in einer Runde mit vermögenden adligen Alleinerben oder mittellosen Gaunern startet. Ein anderer Charakter von mir hat Kampf in Vollrüstung von Anfang an gelernt, aber heute kann ich mir nicht erklären wie er das gemacht haben soll. Als Nordlandbarbar lernt man das nunmal nicht an jeder Ecke. Dass er dann auch keine solche Rüstung bei der Charaktererschaffung bekommt sollte mir zu denken geben, ob die Fertigkeit überhaupt zu ihm passt. Da habe ich auch nichts von hinterhergeworfenen Rüstungen.

 

Allgemein lässt sich heraushören, dass mit der Charaktererschaffung Probleme bestehen, teilweise sicher zu recht. Die in den Regelwerken verteilten Tabellen sind ein Graus.

 

Ein anderes anerkanntes Problem ist der Wert der Goldwährung auf Midgard. Dazu die Regeln für Handgemenge und Reiterkampf, die häufig zu Stockungen im Spielfluss führen, weil es ohne Nachlesen nicht weitergeht.

 

Die Menge an verschiedenen Fertigkeiten wäre mir nicht als Problem aufgefallen, da ich lieber mehr Auswahl an Fertigkeiten habe als dass sich nach der 20. Figur meine Charaktere nur noch dem Rollenspiel nach unterscheiden.

 

Mein Fazit ist, dass wenn der Übergang von M4 nach M5 so "geräuschlos" abläuft wie von M3 nach M4, dann wird das was. Verbiegen muss sich Midgard dafür aber nicht, dafür ist die Möglichkeit der langfristigen Charakterentwicklung, eine definitive Stärke von Midgard, schon jetzt viel zu reizvoll.

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In welchem Rollenspiel bekommt man denn automatisch ein Reitpferd, wenn man bei der Erschaffung Reiten kann?

 

Huhu Bro, wieso fragst Du? Willst Du direkt konvertieren? :)

 

 

Aber im Ernst: Ich habe mir den Tanelorn Strang eben durchgelesen und entdecke da einiges, was ich selbst ähnlich empfinde. Letztendlich läßt es sich auf Abds Aussage reduzieren:

 

Mag ich als einen reizvollen Aspekt des Rollenspiels die langjährige Entwicklung des Charakters, dann sollte ich mir Midgard unbedingt anschauen. Mag ich eher einen schnellen Einstieg in ein Setting, so dass die Helden schon am Start ganz schön was drauf haben und dementsprechend schon im Besitz von Pferden und Raumschiffen sind, wähle ich ein anderes System, was seine Stärken eben nicht in dieser filigranen Vielfalt hat.

 

Gruß

 

Neq

Bearbeitet von Neq
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Und wenn man einen schnellen Einstieg in das Setting wünscht, aber dennoch die langjährige Entwicklung des Charakters erleben möchte? Den Einstieg in das Setting finde ich auch ehrlich gesagt nicht schwierig, wenn man sich eine Startregion wie Alba nimmt. Dazu gibt es gerade einen Quellenband, der eine Spielgruppe schon ganz gut einführt. Schwierig wird es, sobald man "mehr" möchte.

Viele Regelprobleme, die in dem Tanelorn-Thread angesprochen werden, haben meiner Meinung nach überhaupt nichts mit einer langjährigen Charakterentwicklung vs. schnellem Setting-Einstieg zu tun. Wie soll denn ein W100 statt W20 bei Eigenschaftswürfen die langjährige Charakterentwicklung beeinflussen?

Nein, so einfach ist das denke ich nicht.

 

Im übrigen verwehre ich mich aber auch der Aussge, dass DFR + ARK zum Spielen ausreichend sein. Na schön, selbst wenn sie das sind – begnügt ihr euch gerne mit ausreichend? Gerade engagierte Spieler möchten schnell mehr und ein Spiel auch voll ausreizen.

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Hm :?: so ganz verstehe ich die Diskussion nicht :confused:

 

Was hindert einen Spieler daran, mit einem Pferd (der anderen tierischen oder materiellen Werten) anzufangen :confused::confused::confused:

Die Regelbücher? Ich bitte Euch?! Das meint Ihr dich nicht etwa ernst?

Wer hier Einspruch erheben könnte, ist Euer Sl oder die Mitspieler. Dann kommt es auf die Diskussion mit diesen Personen an, Eure Motivation für dieses Tun darzustellen, oder Ihr seid vielleicht in der falschen Gruppe.

 

Wenn ein Mitspieler bei mir jemanden spielen will, der von Anfang an ein ausgebildetes Schlachtross, Vollrüstung und magischen Plunder hat, dann geht es mir als Sl nur darum, dass er damit nicht das Abenteuer oder die Gruppe sprengt.

Daselbe gilt, wenn jemand keinen Grad1-Charakter spielen will, sondern mit einer höheren Stufe einsteigt. Dann war er eben Stadwache, Rausschmeißer, Mitglied in Tempel oder Gilde oder sonst was.

 

Die Regelwerke sind keine absoluten heiligen Schriften.:prados:

 

Ich weiß nicht mehr welches Spiel es war, da stand im Vorwort, dass jeder die Regeln nach Belieben ändern kann, schließlich hat er ja das Spiel gekauft.

 

Und noch kurz zur Außenansicht:

Auch ich habe an aderer Stelle schon die Meinung vertreten, dass wir ein (sehr) schlankes Grundregelwerk brauchen. Für diejenigen, die feinere Regeln, Erklärungen und Hinweise wollen oder brauchen (welche Modifikation, ich in welcher Situation) sollten Erweiterungen angeboten werden.

 

Ich kann Leute gut verstehen, die nach einem Blick auf meinen Midgardschrank zusammenzucken und sagen, dass sie sich das nicht antun wollen. Ich kann dann hundert mal sagen,. dass man nur DFR und ARK braucht. Davon abgesehen, sind das auch furchtbar viele Seiten und Regeln, die sich viele in ihrer knappen Feizeit nicht reinziehen wollen. Ähnlich geht es mir, wenn ich mir bei Bekannten andere Regelwerke ansehe. Einfach mal 400-600 (oder noch mehr) Seiten Regeln durchlesen ... es gibt etwa 4 Milliarden Sachen, die ich in dieser Zeit lieber mache. Dagegen habe ich früher durchaus mal die Grundwerke anderer Systeme durchgelesen, als das Ganze noch übersichtlicher war.

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