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Sind Rollenspieler eigentlich Weicheier ?


Einskaldir

Bin ich ein Weichei ?  

193 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Bin ich ein Weichei ?

    • Ja, ich bin ein Weichei
    • Nein, ich bin kein Weichei
    • Ich denke nicht, dass ich ein Weichei bin, aber ich mag es nicht, wenn meinen Charakteren etwas zustößt.


Empfohlene Beiträge

Mae govannen!

 

@ Verimathrax: Da Fimolas zur Zeit in diesem Forum nicht anwesend ist, möchte ich Deine Frage kurz beantworten:

Ja, wir haben einen Friedhof, in dem die gestorbenen und die zur Ruhe gesetzten Abenteurer abgelegt werden.

 

@ Bruder Buck: Dann wären es nicht ganz so viele, da wir abwechselnd leiten. Allerdings ist der Großteil der Gefallenen unter seiner Leitung gestorben... :(

 

Viele Grüße

Shayleigh

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Ich habe schon etliche Charaktere (auf meines Erachtens unbefriedigende Art und Weise) verloren. Das hat genervt.

Wenn der Tod gerechtfertigt ist, feilsche ich nicht. Wenn der Charakter risikobereit ist, halte ich als Spielerin ihn nicht zurück. Wenn der Charakter eine gefährliche Mission hat, dann geht er eben drauf wenn er scheitert. Und ich hoffe, daß Hornack das hier nicht liest. :D

Also nö, kein Weichei. Oder? ;)

 

Livia

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@ Bruder Buck: Dann wären es nicht ganz so viele, da wir abwechselnd leiten. Allerdings ist der Großteil der Gefallenen unter seiner Leitung gestorben... :(

Ich persönlich hätte an dieser Spielweise keinen Spass. Weder als Spieler nocht als Spielleiter. Ich leite zwar auch relativ hart glaube ich, allerdings steht bei mir neben dem reinen Abenteuerspiel auch die Entwicklung der Abenteurer und einer Kampagne im Vordergrund.

 

Gerade die Weiterentwicklung von Charakteren erfordert eine gewisse kontinuität in der Gruppe. Wenn da zu viel wegsterben, machen plötzlich offene Enden die ich vor Jahren Realzeit geknüpft habe keinen Sinn mehr und die jahrelange Vorbereitung auf ein einziges Ereignis war vergebens. Es macht uns einfach einen Riesenspass, wenn alte Geschichten wieder aufgegriffen werden und die Spielfiguren merken, dass sie in einer lebendigen Welt leben und Ereignisse die teilweise Jahrzehnte zurückliegen noch heute einen Einfluss haben können.

 

Diesen ganzen Spass würden wir verlieren, wenn wir so einen hohen Durchsatz in unserer Gruppe hätten wie ihr.

 

Was mir an meiner Gruppe so gefällt ist, dass es uns allen klar ist, dass niemand aus versehen stirbt, aber selbstverständlich der Tod eines Abenteurers jederzeit möglich ist. So kommt niemand auf die idee, dämliche Aktionen durchzuführen, weil er sicher sein kann, dass der Spielleiter ihn da schon rausholen wird.

 

Viele Grüße

hj

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Ich habe schon etliche Charaktere (auf meines Erachtens unbefriedigende Art und Weise) verloren. Das hat genervt.

Eine dieser Geschichten kenne ich ja aus deiner Erzählung - das hätte mich auch genervt. Ich kämpfe auch um das Leben meines Charakters, wenn es kritisch wird, mit allen Mitteln, SG, GG, SL bequatschen usw... Aber wenn es unumgänglich wäre, würde ich jeden meiner Charaktere in entsprechenden, rollengerechten Situationen ohne Bedenken in den Tod schicken. Schließlich sind es doch alle irgendwie Helden, oder? ;)

 

Einen Charakter mehr haben wir in unserer Stammgruppe doch noch gehabt, der gestorben ist. In einer absolut rollengerechten Situation und er hat damit die Gruppe gerettet. Weder Spieler, noch Mitspieler, noch Spielleiter waren deswegen sauer / verstimmt oder böse. Und da die Charaktere nicht am Fliesband sterben, ist sowas auch was besonders im Rollenspiel.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Ich bin ein Weichei. Ich hänge an meinem Leben, gehe nicht bei rot über belebte Straßen, verzichte auf russisches Roulette und war bisher noch nie beim Bungee-Springen. Ich glaube nicht, dass ich ein besonders feiger Mensch bin, aber ich lebe eigentlich ganz gerne.

 

Meine Charaktere sind auch Weicheier und hängen an ihrem Leben. Es mag Ausnahmesituationen geben, aber sie stürzen sich nicht unnötig in Kämpfe, ziehen sich zurück, wenn sie verletzt sind, und schlucken (normalerweise) keine unidentifizierten Zaubertränke.

 

Als SL bin ich auch ein Weichei. Ich mag zusammenhängende Geschichten, und die kann man nur schaffen, wenn die Gruppe oder zumindest der Großteil überlebt. Ein Heldentod für einen Krieger am Ende der Story, okay. Mittendrin ein 20/100 vom Aufwärmwolf, nein. Ich mag auch keine Gewaltbeschreibungen, wenn sie nicht der Story zuträglich sind. Und Story steht bei mir immer über realer Kampfsimulation.

 

Wenn sich Abenteurer extrem blöd verhalten, gönne ich ihnen vielleicht auch den Heldentod nicht, es gibt auch andere Möglichkeiten. Ein Char, der mal unbedingt eine sehr hohe Felswand erklettern wollte (bekanntlich der gefährlichste Gegner auf Midgard), starb zwar nicht, brach sich aber das Bein, so dass er quasi unverrichteter Dinge nach Hause reisen musste, während der Spieler einen neuen Char auswürfelte.

 

Fazit: Weicheier an die Front! :turn:

 

Gruß von Adjana

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Es gibt nach meiner Einschätzung zwei Rollenspielertypen: Nennen wir sie der Einfachheit halber - und um Einsis Benennung zu übernehmen - "Weicheier" und "Hartkekse".

 

Das Weichei spielt Rollenspiele, um möglichst viel Erfolg zu haben. Er bezieht seinen Spaß nicht daraus, wie schwierig die gelöste Aufgabe war, sondern dass er sie überhaupt gelöst hat. Jedes Abenteuer muss gut ausgehen, schon zwischenzeitliche Rückschläge nerven ihn, am liebsten sind ihm eindeutige Gewinnsituationen. Er schätzt es schon einmal, wenn ein Kampf knapp ausgeht, aber gewinnen muss am Ende auf jeden Fall die Spielergruppe. Seine SpF muss sich stets positiv entwickeln, muss regelmäßig Gold, EP und magische Gegenstände erhalten, jede Menge ruhmreiche Erinnerungen sammeln (Man ist "dabei gewesen") und darf unter keinen Umständen Rückschläge erfahren. Beim Gradanstieg darf gerne eine Basiseigenschaft steigen, aber wehe, wenn mal eine absinkt! Ebenso unlieb ist es ihm, wenn die Figur magische Gegenstände oder ihre Barschaft verliert, ein Abenteuer nicht positiv beendet und dauerhafte Verletzungen bleiben. Vom Tod der SpF wolllen wir gar nicht reden!

 

Der Hartkeks ist dagegen der Extremsportler unter den Rollenspielern: Er bezieht seinen Spaß zu einem ganz wesentlichen Teil daraus, dass alles schief gehen kann und regelmäßig tatsächlich auch etwas schief läuft. Dauernder Erfolg ist für ihn langweilig, nur Rückschläge geben ihm das Gefühl, dass etwas Erreichtes auch wirklich schwer und nicht etwa das Ergebnis einer Manipulation war. Er kann nur stolz auf seine Leistung sein, wenn ihm wirklich alles abverlangt wurde und er sein Ziel unter Opfern erreicht hat. Zuviel Gold oder magische Gegenstände sind ihm unangenehm, weil sie das Abenteuer zu sehr vereinfachen und damit die Stimmung töten könnten. Am liebsten sind ihm Narben und andere Entstellungen, mit denen er prahlen und beweisen kann, dass er seine Erfolge nur unter großen Qualen erfochten hat. Der Tod einer SpF ist für ihn der natürliche Nebeneffekt einer realistischen Spielweise, und er akzeptiert ihn klaglos, auch wenn er ihn nicht bewusst sucht, sondern bis zum letzten Atemzug um sein Überleben kämpft. Das Schlimmste für ihn ist die ehrlose und unrealistische, erkennbar manipulierte Rettung aus einer der tödlichen Gefahren, in die er sich begeben hat. Sollte er diese Rettung nicht verhindern können, kann man sicher sein, dass er die betreffende Spf nicht wieder führen wird.

 

Zwischen diesen beiden Extremtypen bestehen natürlich jede Menge Abstufungen. Man kann aber bei den meisten Spielern, die ich kenne, eine Tendenz entweder zum Weichei oder aber zu Hartkeks erkennen. Meiner ganz persönlichen Wahrnehmung nach überwiegt bei den meisten die Tendenz zum Weichei. Ich selbst bin ein Hartkeks; vor Cons und ähnlichen Veranstaltungen weiche ich mich aber in einer Schale Milch auf, damit ich für empfindliche Mägen besser verdaulich bin.

 

Grüße,

 

Henni

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Also ich trauere schon ein bisschen, wenn ein Char von mir stirbt. Aber man muss auch verlieren können. Als SL bin ich teilweise hart. Wenn ein Spieler sich in Gefahr begibt, muss er damit rechnen, umzukommen. Meistens wurden zuvor aber deutliche Warnungen vorausgeschickt, und wenn man diese ignoriert, dann ist es halt ein Held! (Tot, aber immerhin ein Held)

 

Also bin ich ein Weichei? Darauf ein entschlossenes Jein

 

Gruß

Rana

 

Marvin, der mitten in Palabrion von einem Meuchelmörder getötet worden wäre, wenn der Spielleiter es nicht versehentlich ungeschehen gemacht hätte, wäre also ein Held gewesen. Was ein Konjunktiv ... aber :cool:!

 

Das erzähl ich ihm! :D

 

lendenir

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Mae govannen!

 

Laut Henni Potters Beschreibung bin ich ein klassischer Weichkeks oder ein klassisches Hartei... ;) wie er sagt, es gibt viele Abstufungen...

Bezüglich den Cons scheinen die Wahrnehmungen wirklich sehr unterschiedlich zu sein: Mir kam es auf den bisherigen Cons (zugegeben, erst zwei :blush: ) immer so vor, als ob dort alles viel lockerer gehandhabt wird, als sonst üblich...

 

Viele Grüße

Shayleigh

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Ich bin zwiegespalten. Eigentlich würde ich mich als Hartei bezeichnen. Allerdings habe ich es als SL trotzdem noch nicht geschafft einen Charakter meiner Gruppe in die Vergessenheit zu schicken. Aber ich arbeite daran... ;)

Tatsächlich mache ich es als Spielleiter von meinen Spielern abhängig. Bei einer Weicheiergruppe manipuliere ich mehr als bei Harteiern. Mir selbst bringt wenig Herumgemanipuliere am meisten Spaß ... allerdings spiele ich ja nicht alleine.

 

Als Spieler schätze ich es, wenn auch mal einer meiner Charaktere stirbt. Wenn man sich in eine blöde Situation hineinmanövriert hat, gehört es dazu, die Konsequenzen zu tragen. Durch eine 20/100 ist bei mir zum Glück noch niemand gestorben. Das vermeide ich auch als Spielleiter.

 

Das Sterben darf allerdings nie den Storyfluss maßgeblich behindern. Dementsprechend sollte es in Grenzen gehalten werden.

 

Grüße,

Tede, der Kampagnen spielleitert

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@Henni: Hm. Ich dachte, es geht ums Sterben bzw Verstümmeltwerden, nicht ums "Gewinnen".

 

So muss ich meine Aussage revidieren. Ich halte das Verlieren für sehr episch. Als Spielleiter liebe ich es, wenn meine Gruppe haarscharf, bettelarm, aber lebendig und klüger aus ihren Abenteuern hervorgeht. Was magische Gegenstände angeht, bin ich gnadenlos. Sowohl als SL als auch als Spieler.

 

Auch als Spieler bin ich in dieser Hinsicht gerne ein Hartkeks. Es macht mir nichts aus, wenn ich als Loser aus einer Story vorgehe. Es macht mir auch nichts aus, alle Besitztümer zu verlieren. Ja sicher trauert der Char seiner kostbaren magischen Waffe nach, aber das ist absolut in-game.

 

Also: Was Leib und Leben angeht - absolutes Weichei.

Was Hab und Gut angeht - absoluter Hartkeks.

 

Gruß von Adjana

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Was mir an meiner Gruppe so gefällt ist, dass es uns allen klar ist, dass niemand aus versehen stirbt, aber selbstverständlich der Tod eines Abenteurers jederzeit möglich ist. So kommt niemand auf die idee, dämliche Aktionen durchzuführen, weil er sicher sein kann, dass der Spielleiter ihn da schon rausholen wird.

Das kann ich für meine Gruppe unterschreiben! :thumbs:

 

Die größte Gefahr für eine Figur ist, wenn der Spieler dämlich spielt. Wenn die Figur dämlich ist, dann kommt häufig (aber nicht immer) das Narenglück hinzu. :lookaround:

 

Solwac

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Hallo Verimathrax!

 

Habt Ihr einen Friedhof, oder woher weißt Du so genau das es 42 waren ?
Ja, wir haben einen Friedhof: einen dicken Ordner. Darüber hinaus führt Shayleigh einen etwas romantischen Friedhof: Sie gibt die gestorbenen Abenteurer als Tränen in Form von Glasperlen mit den Namen der jeweiligen Abenteurer in den Kelch einer traurigen Feen-Statuette.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Vielleicht kann man die harten Weicheierkekse mit anderen Spielen bzw. Sport vergleichen: Natürlich macht gewinnen Spaß, aber nur gewinnen ist langweilig. Daher sollten die Aufgaben im Leben einer Spielerfigur so schwer sein, dass ein Erfolg gefeiert werden kann, aber ein Mißerfolg nicht automatisch das Leben kostet. So gibt es Herausforderungen, Enttäuschungen und das Ganze innerhalbt einer Gruppe. So manche Ereignisse vergangener Jahre werden immer wieder gern erzählt, aber am meisten Spaß macht es, wenn eine Figur einen Schwank aus dem eigenen Leben zum Besten geben kann.

 

Meine Figuren (und damit natürlich ich) hängen alle am Leben, den typisch heroischen Ordenskrieger habe ich noch nicht gespielt. Bei der Ausrüstung werden alle Figuren sich so verhalten, wie es den Gegenständen entspricht. Ein magischer Dolch ist halt etwas anderes als eine persönliche Waffe und ein mühsam erworbener Edelstein ist mehr wert als 100 normale Goldstücke.

 

Solwac

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ich muss gestehen, dass ich meine charaktere zu sehr liebe, als dass ich sie so leichtsinnig verspielen würde. ich spiele am liebsten gnom glücksritter oder spitzbuben, und die bringe ich durch ihre neugirde oft in crasse situationen, so muss ich mal als mumie bandagiert rumlaufen weil meine haut sonst austrocknet (siehe eschar abenteuer, ich weiß aber nich welches, ich glaub ne kampane) oder seit wir mit schwächen und ängsten spielen redet mir mein imaginerer freund ständig irgendwelche sachen ein die ich dann tue. ABER: ich würde es sehr bedauern wenn ich einen verlieren würde. ich hab nur mal fast einen verloren, weil mein hexer dämonenblut getrunken hat, dadurch langsam selber zum dämon wurde und dann zum npc geworden wäre. mein mentor hat das dann aufgehoben, weil der master mich noch für das abenteuer brauchte, aber sonst hätte ich mir wohl nen neuen machen müssen (aber es ist cool, wenn du Angst ausstrahlst, wenn dich jemand das erste mal sieht, du auf fast 2,50 anwächst und dir reißzähne und hörner wachsen). :devil:

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Es gibt nach meiner Einschätzung zwei Rollenspielertypen: Nennen wir sie der Einfachheit halber - und um Einsis Benennung zu übernehmen - "Weicheier" und "Hartkekse".

 

Das Weichei spielt Rollenspiele, um möglichst viel Erfolg zu haben. Er bezieht seinen Spaß nicht daraus, wie schwierig die gelöste Aufgabe war, sondern dass er sie überhaupt gelöst hat. Jedes Abenteuer muss gut ausgehen, schon zwischenzeitliche Rückschläge nerven ihn, am liebsten sind ihm eindeutige Gewinnsituationen. Er schätzt es schon einmal, wenn ein Kampf knapp ausgeht, aber gewinnen muss am Ende auf jeden Fall die Spielergruppe. Seine SpF muss sich stets positiv entwickeln, muss regelmäßig Gold, EP und magische Gegenstände erhalten, jede Menge ruhmreiche Erinnerungen sammeln (Man ist "dabei gewesen") und darf unter keinen Umständen Rückschläge erfahren. Beim Gradanstieg darf gerne eine Basiseigenschaft steigen, aber wehe, wenn mal eine absinkt! Ebenso unlieb ist es ihm, wenn die Figur magische Gegenstände oder ihre Barschaft verliert, ein Abenteuer nicht positiv beendet und dauerhafte Verletzungen bleiben. Vom Tod der SpF wolllen wir gar nicht reden!

 

Der Hartkeks ist dagegen der Extremsportler unter den Rollenspielern: Er bezieht seinen Spaß zu einem ganz wesentlichen Teil daraus, dass alles schief gehen kann und regelmäßig tatsächlich auch etwas schief läuft. Dauernder Erfolg ist für ihn langweilig, nur Rückschläge geben ihm das Gefühl, dass etwas Erreichtes auch wirklich schwer und nicht etwa das Ergebnis einer Manipulation war. Er kann nur stolz auf seine Leistung sein, wenn ihm wirklich alles abverlangt wurde und er sein Ziel unter Opfern erreicht hat. Zuviel Gold oder magische Gegenstände sind ihm unangenehm, weil sie das Abenteuer zu sehr vereinfachen und damit die Stimmung töten könnten. Am liebsten sind ihm Narben und andere Entstellungen, mit denen er prahlen und beweisen kann, dass er seine Erfolge nur unter großen Qualen erfochten hat. Der Tod einer SpF ist für ihn der natürliche Nebeneffekt einer realistischen Spielweise, und er akzeptiert ihn klaglos, auch wenn er ihn nicht bewusst sucht, sondern bis zum letzten Atemzug um sein Überleben kämpft. Das Schlimmste für ihn ist die ehrlose und unrealistische, erkennbar manipulierte Rettung aus einer der tödlichen Gefahren, in die er sich begeben hat. Sollte er diese Rettung nicht verhindern können, kann man sicher sein, dass er die betreffende Spf nicht wieder führen wird.

 

Zwischen diesen beiden Extremtypen bestehen natürlich jede Menge Abstufungen. Man kann aber bei den meisten Spielern, die ich kenne, eine Tendenz entweder zum Weichei oder aber zu Hartkeks erkennen. Meiner ganz persönlichen Wahrnehmung nach überwiegt bei den meisten die Tendenz zum Weichei. Ich selbst bin ein Hartkeks; vor Cons und ähnlichen Veranstaltungen weiche ich mich aber in einer Schale Milch auf, damit ich für empfindliche Mägen besser verdaulich bin.

 

Grüße,

 

Henni

Wow, sehr treffend formuliert!

:clap::rotfl:

 

Ich zähle mich zur Zeit auch eher zu den Hartkeksen! Wobei ich aber auch dazu sagen muss, dass ich einen Vollblut-Zwergenkrieger spiele. Da kann man gar kein Weichei sein... Auch wenn ich als Spieler lieber manchmal den Rückzug bevorzugen würde, würde es mein SC nicht tun. Gerade solche Situationen machen auch irgendwie Spass :after: . Grundsätzlich ist es so, dass ich mich (wenn manch andere aus unserer Gruppe lieber kneifen :D ) mitten ins Geschehen stürze und versuche, dass bestmögliche aus einer Situation rauszuholen.

 

Egal ob ich nachher Heilen von Wunden o.Ä. benötige.

 

Ja, ich hänge aber auch an dem Zwerg... Nur irgendwann müssen alle sterben. Die einen früher, die anderen später! Also, wenn es passiert, dann ist es halt so... Aber wenn, dann bitte mit Ehre und im Kampf! :D

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Es gibt nach meiner Einschätzung zwei Rollenspielertypen: Nennen wir sie der Einfachheit halber - und um Einsis Benennung zu übernehmen - "Weicheier" und "Hartkekse".

 

Das Weichei spielt Rollenspiele, um möglichst viel Erfolg zu haben. Er bezieht seinen Spaß nicht daraus, wie schwierig die gelöste Aufgabe war, sondern dass er sie überhaupt gelöst hat. Jedes Abenteuer muss gut ausgehen, schon zwischenzeitliche Rückschläge nerven ihn, am liebsten sind ihm eindeutige Gewinnsituationen. Er schätzt es schon einmal, wenn ein Kampf knapp ausgeht, aber gewinnen muss am Ende auf jeden Fall die Spielergruppe. Seine SpF muss sich stets positiv entwickeln, muss regelmäßig Gold, EP und magische Gegenstände erhalten, jede Menge ruhmreiche Erinnerungen sammeln (Man ist "dabei gewesen") und darf unter keinen Umständen Rückschläge erfahren. Beim Gradanstieg darf gerne eine Basiseigenschaft steigen, aber wehe, wenn mal eine absinkt! Ebenso unlieb ist es ihm, wenn die Figur magische Gegenstände oder ihre Barschaft verliert, ein Abenteuer nicht positiv beendet und dauerhafte Verletzungen bleiben. Vom Tod der SpF wolllen wir gar nicht reden!

 

Der Hartkeks ist dagegen der Extremsportler unter den Rollenspielern: Er bezieht seinen Spaß zu einem ganz wesentlichen Teil daraus, dass alles schief gehen kann und regelmäßig tatsächlich auch etwas schief läuft. Dauernder Erfolg ist für ihn langweilig, nur Rückschläge geben ihm das Gefühl, dass etwas Erreichtes auch wirklich schwer und nicht etwa das Ergebnis einer Manipulation war. Er kann nur stolz auf seine Leistung sein, wenn ihm wirklich alles abverlangt wurde und er sein Ziel unter Opfern erreicht hat. Zuviel Gold oder magische Gegenstände sind ihm unangenehm, weil sie das Abenteuer zu sehr vereinfachen und damit die Stimmung töten könnten. Am liebsten sind ihm Narben und andere Entstellungen, mit denen er prahlen und beweisen kann, dass er seine Erfolge nur unter großen Qualen erfochten hat. Der Tod einer SpF ist für ihn der natürliche Nebeneffekt einer realistischen Spielweise, und er akzeptiert ihn klaglos, auch wenn er ihn nicht bewusst sucht, sondern bis zum letzten Atemzug um sein Überleben kämpft. Das Schlimmste für ihn ist die ehrlose und unrealistische, erkennbar manipulierte Rettung aus einer der tödlichen Gefahren, in die er sich begeben hat. Sollte er diese Rettung nicht verhindern können, kann man sicher sein, dass er die betreffende Spf nicht wieder führen wird.

 

Zwischen diesen beiden Extremtypen bestehen natürlich jede Menge Abstufungen. Man kann aber bei den meisten Spielern, die ich kenne, eine Tendenz entweder zum Weichei oder aber zu Hartkeks erkennen. Meiner ganz persönlichen Wahrnehmung nach überwiegt bei den meisten die Tendenz zum Weichei. Ich selbst bin ein Hartkeks; vor Cons und ähnlichen Veranstaltungen weiche ich mich aber in einer Schale Milch auf, damit ich für empfindliche Mägen besser verdaulich bin.

 

Grüße,

 

Henni

Thema verfehlt, Henni.

 

Nochmal zur Ausgangsfrage:

Ich würde nie im Nachhinein mit einem Spielleiter feilschen, ob er denn nicht eine Möglichkeit sieht, eine Verletzung, Amputation, einen Tod rückgängig zu machen, indem er einen Zauberspruch erfindet, eine Regel biegt etc. Ich würde mich höchstens ärgern, meinen Charakter nicht genug vorbereitet zu haben. Aber wenn ich ohne Heilkundigen und Heiltränke in eine Schlacht marschiere, muss ich damit rechnen zu verlieren (selbst, wenn es nur eine Kissenschlacht ist).

 

Hornack

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Wer sich ernsthaft für Themen wie Rollenspielertypen, Spielstile usw. interessiert, dem sei folgendes Büchlein empfohlen: Robin's Laws of Good Game Mastering von Robin D. Laws (Steve Jackson Games, 2002; 32 Seiten). Man kernt dabei viele spannende Dinge, die bei gründlicher Lektüre so einige Punkte, die in diesem Forum in jüngerer Zeit diskutiert wurden, in einem ganz anderen Licht sehen lassen...

 

Rainer

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Nein, ich bin kein Weichei! Besonders mit Cyberpunk könnte ich das begründen, möchte aber bei Midgard-Beispielen bleiben, weil ich das momentan leite bzw. ab und an auch auf der Spieler-Seite stehe.

 

 

Als SL bin ich schon ziemlich hart, wenn es um das Sterben von Charakteren geht. Natürlich drücke ich aber auch mal ein Auge zu, wenn der Tod dann doch zu unspektakulär wäre. Adjanas "Aufwärmwolf" weiter oben ist dafür ein gutes Beispiel. Bei generell harten Sequenzen aber ist der Tod von Spielern definitiv möglich, als Beispiel sei hier Adamanthur in Der Schwarzen Sphäre genannt. Ein Spieler starb durch den Nachtmahr, ein anderer starb beim Sprung von der Spitze. Im Prinzip ist jeder aus meiner Gruppe bereits einmal gestorben. Beim Kampf gegen die Elfenhäscher auf dem Weg zum Zweikronenreich sind mehrere Spieler nur äußerst knapp dem Tod entronnen. Diese Tendenz wird sich fortsetzen, und das Risiko auf Myrkgard ist aktuell sehr hoch. Wenn es jemanden trifft, dann trifft es jeden. Das wissen die Spieler aber auch und akzeptieren es.

 

Natürlich lebt eine Kampagne und ihre Stimmung wie aktuell auch unsere Myrkgard-Kampagne besonders von den Charakteren. Aber die Stimmung lebt auch von den großen Gefahren, in die sich die Spieler begeben müssen. Wo ist der Reiz, wenn sie den Tod nicht fürchten müssen?

 

 

Als Spieler würde ich mich auch nicht als Weichei bezeichnen. Mein geliebter Delyn von Caladon (As Grad 9) stellt sich jeder Herausforderung, egal welcher Art. Ich spiele ihn allerdings schon seitdem ich Midgard kenne, mit über die Zeit verteilter unterschiedlicher Häufigkeit (zurzeit nur noch sehr selten). Er hat schon viel durchmachen müssen und ist auch einige Male dem Tod entronnen. Darunter waren auch Situationen, wo ich den Tod akzeptiert hätte, es aber zum Glück nie musste. Mit Sicherheit haben die jeweiligen SL da auch mal ein Auge zugedrückt, wo ich selbst als SL keins zugedrückt habe. Trotzdem schreie ich dann nicht: "Hey, ich hätte dich da jetzt aber sterben lassen! Warum stirbt Delyn nicht?" Deswegen würde ich mich noch nicht als Weichei bezeichnen.

 

 

Überzogene Heilhilfen a la Regeneration lehne ich als SL wie als Spieler ab, SG ist genau richtig.

 

Grüße,

 

uebervater

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Meine Charaktere haben immer irgendwelche Fehler und Schwächen, die ich Ihnen selbst gebe, z.B. ein Traumatisches Erlebniss und daraus resultierende Angst. Ich denke mir jedesmal eine komplette Story zu dem Charakter aus und gebe sie dann dem SL, 1. ob er damit einverstanden ist und 2. damit er diese Schwächen auch bedenkt, sollte eine Situation eintreten, auf die der Charakter reagieren könnte.

Grad das macht das ganze doch ein wenig realer und außerdem hatte ich noch nie Angst um einen meiner Charaktere.

Aber es stimmt, in meiner alten Gruppe gab es da auch so den einen oder anderen, wo man ein sogenanntes "Weichei-Verhalten" sehen konnte.

Ich halte es als SL aber immer so, das die Charaktere möglichst nicht ohne Sinn sterben. Aber, es gab auch schonmal eine komplette Kampagne, wo ich eine Krieger nicht davon abhalten konnte, die Dummheit nicht zu begehen und somit war es leider sein Ende.

Außerdem habe ich eine kleine Regeländerung bei meinen Abenteuern, wo ich SL bin eingführt, die sehr gut bei den Spielern angenommen und akzeptiert wird. Die LP werden nochmal aufgeteilt in die einzelnen Gliedmaßen.

Also :

 

Kopf

Brust

l. Arm, r. Arm

Abdomen

l. Bein, r. Bein.

Mit einem 20er wird dann gewürfelt, wo der Treffer hinkommt.

 

Melee Location Missile

01-04 Right Leg 01-03

05-08 Left Leg 04-06

09-11 Abdomen 07-10

12 Chest 11-15

13-15 Right Arm 16-17

16-18 Left Arm 18-19

19-20 Head 20

 

Sollte einer der getroffenen Teile dan auf LP 0 gehen, ist dieser Teil unbrauchbar.

 

Das ist eine Sache, die ich von RuneQuest übernommen habe.

Dadurch werden die Charaktere ein wenig "überlegter" und hauen nicht erst drauf. Der Adrenalinspiegel steigt dann auch noch, Charaktere ohne Helme gibt es seitdem bei mir in den Spielrunden nur noch wenige. :?:

Außerdem hörte sofort die Sache auf, das eine popelige Fußkette als Kettenhemd galt. :D

 

Das gleiche gilt natürlich auch, wenn die Charaktere jemanden angreifen.

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