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Wie schlimm ist das denn jetzt echt mit den Grad einsern?


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Wenn ich diese Diskussion und auch andere zum gleichen Thema betrachte, komme ich zur These, dass es im großen und ganzen nur drei Gruppen von Meinungen zur Grad-1-Problematik gibt:

 

 

  1. Grad-1er sind unspielbar, bzw. machen keinen Spaß.
  2. Ich spiele Grad-1er, aber nur, wenn sie per Hausregel verstärkt werden (maximale Lernpunkte usw.), der SL die Spielwelt für mich vereinfacht und/oder sonstwie das bestehende Regelsystem ausgehebelt ist.
  3. Ich spiele Grad-1er by the book (und nehme dann regelmäßiges Scheitern, regelmäßiges Ausweichen von zu gefährlichen Herausforderungen und ggf. frühen Figurentod hin).

 

Nach meiner persönlichen Beobachtung (ich mag mich täuschen) fallen auch hier im Thread fast alle Grad-1er-Befürworter unter die zweite Kategorie.

 

Daraus kann ich dann folgern, dass das Midgard-Regelwerk in diesem Punkt einen echten Designfehler hat, wenn nur wenige das pure Spiel nach den Regeln der Charaktererschaffung wirklich in der vollen Bandbreite Spaß macht.

 

Natürlich kann man mir vorwerfen, dass ich mir viel anmaße, aber die Forderungen nach entschärften Abenteuern für Grad-1ern oder der Hinweis, dass man die Figuren durch Hausregeln frisiert, deutet für mich darauf hin, dass zumindest einiger dieser Personen unter Kategorie 2 fallen und somit das Regelwerk auch für diese Personen nicht funktioniert.

 

Ein Hinweis noch in eigener Sache: Ich persönliche sprach bei interessanten Herausforderungen bislang niemals vom "Weltretten". Keine Ahnung, warum hier immer wieder unterstellt wird, das sei die einzig interessante Herausforderung für etwas professionellere Figuren.

Bearbeitet von Rosendorn
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  1. [...]
  2. Ich spiele Grad-1er, aber nur, wenn sie per Hausregel verstärkt werden (maximale Lernpunkte usw.), der SL die Spielwelt für mich vereinfacht und/oder sonstwie das bestehende Regelsystem ausgehebelt ist.
  3. [...]

 

Ich kann diese Darstellung so nicht akzeptieren. Richtig ist sicherlich, dass es Spieler gibt, die Grad1-Figuren mittels Hausregeln (volle Lernpunktanzahl), stärker machen als vom Regelsystem vorgesehen und es somit aushebeln. Die "Vereinfachung" der Spielwelt sehe ich nicht so wie Du. Es gibt halt in der Spielwelt unterschiedliche Herausforderungen, manche sind so niedrig, dass sie für Grad1-Figuren gut zu schaffen sind (du hast so was irgendwo "langweilig" genannt), manche sind für Grad1-Figuren definitiv zu heftig.

 

Natürlich "rocken" Grad1-Figuren nicht übermäßig, aber auch für sie muss es in einer Spielwelt passende Herausforderungen geben.

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@Rosendorn: Diese Zusammenfassung hat jetzt aber praktisch nichts mit diesem Thread zu tun, oder? Und das scheinst du auch selbst zu finden: Zuerst schreibst du "fast alle", dann aber doch "zumindest einige".

Wenn es dir keinen Spaß macht, ist das doch okay. Warum möchtest du auf Biegen und Brechen allen, denen es Spaß macht, irgendwas in ihre Aussagen reininterpretieren, und hängst dich dabei an einzelnen Beispielen auf?

 

Abgesehen davon: Auch Leute, die höhergradig spielen, biegen und brechen das Spielsystem und manipulieren die Spielwelt in ihre gewünschte Richtung. Selten so eine unsinnige Zusammenfassung gelesen. :dunno:

 

Gruß von Adjana

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Ich spiele Grad-1er by the book (und nehme dann regelmäßiges Scheitern, regelmäßiges Ausweichen von zu gefährlichen Herausforderungen und ggf. frühen Figurentod hin).

 

Dann gehöre ich wohl zur seltenen Spezies der Abteilung 3. Seit ich aufgrund mehrere und wechselnder Runden einige neue Charaktere angefangen habe, erlebte ich mit ihnen viele schöne Situationen. Die Charaktere sind: akademischer Magier aus Corrinis, zwergischer Runenmeister, albischer Nordlandbarbar aus dem Pengannion, Druide aus Erainn und ein Xanspriester. Alle Charaktere starteten auf Grad 1 "by the book" ohne Startbonus oder Hausregeln. Insbesondere der Magier hat mich doch sehr erstaunt, weil alle immer rumheulen, dass Magier auf niedrigen Graden nix können. Jador hat von Anfang an gerockt - und das mit so simplen Sprüche wie Heranholen. Alle Charaktere machen mir sehr viel Spaß. Ich werfe sie meist sofort ins Feuer der Schlacht und (bis auf den Magier) gleich an die vorderste Front. Keiner der Charaktere ist mir gestorben oder hat einen bleibenden Schaden mitgenommen. Klar, nicht jeder Fertigkeitswurf klappt. Aber das ist doch egal. Das Spiel geht weiter. Was mich mehr nervt, ist das "Mimimi" von Mitspielern, weil ihre Charaktere ach-so-schlecht sind. Sind sie nicht. Sie sind nicht besser oder schlechter als meine Charaktere. Trotzdem habe ich Spaß am Spielen. Manch anderer hat keinen daran und "züchtet" seine Charaktere mühsam auf Grad 5 hoch, weil er hofft, dass er dann Spaß damit hat. Der Spaß mit meinen Charakteren beginnt mit dem Spielen - unabhängig vom Grad. Das hat wohl weniger etwas vom Grad der Figur als mit der inneren Einstellung der Spieler zu tun. Wer immer nur depressiv rumheult, der hat keinen Spaß und macht sich selbst klein. Ich freue mich wie ein Schnitzel über jeden Erfolg und kann auch mal herzlich über kritische Patzer meiner Figur lachen (sehr zur Irritation mancher Mitspieler...). Ja, ich tu' und mach' und geh' voran. Ich spiele mit Freude meine Grad-1-Charaktere. Die Erfahrung zeigt mir: Die Charaktere bleiben nicht lange Grad 1. Vielleicht ein Abenteuer, maximal 2. Mein Nordlandbarbar war beispielsweise nach dem ersten Abenteuer Mitte Grad 3, weil er eben immer vorne stand, wo die Action lief. Und sollte ein Charakter mal auf der Strecke bleiben, weil er sich zuweit vorgewagt hat: So what? Dann nehme ich die Würfel in die Hand und mache mir einen Neuen. Weiter geht's! (Wobei meine Charaktere seltenst sterben, auch wenn ich sie offensiv und wagemutig spiele. Die Würfel kennen die Geschichte - und sie haben Humor!)

 

Mein Fazit: Nicht rumheulen, sondern Spaß am Spiel haben!

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Du unterschätzt aber durchaus die Motivationsmöglichkeiten "Langeweile", "Bedrohung (auch eines Nächsten)", "Machtgier", "Erpressung", "Abenteuerlust", "Forscherdrang", "Neugier" und viele mehr. Als Spieler kann ich garantiert jeder Spielfigur eine Motivation mitgeben, die plausibel ist.

 

Oh, dazu noch kurz: In der Realität gibt es natürlich einzelne Beispiele für sowas. Bei den allermeisten Menschen steigt irgendwann in den 20ern das Sicherheitsbewusstsein an. Wer lieber die Ausnahmen spielt, dem sei das gegönnt. Ich spiel halt lieber die Normalos. ;)

 

Hihi, man könnte ja mal einen Abenteurer in den 40ern reaktivieren, der vor 15 Jahren in den Ruhestand ging und jetzt gerade in die Midlife-Crisis gerät. :D

 

Gruß von Adjana

 

Ich bin da auch eher bei Rosendorn. Der Begriff Abenteurer beinhaltet ja eigentlich schon, dass man irgendwie mehr möchte, als Ziegen zu hüten.

Sicherlich kann es spannend sein, die vermisste Ziege zu suchen, aber für mich wäre diese Figur dann kein klassischer Abenteurer, sondern der Ziegenhirte, der gerade das einzige "Abenteuer" seines Lebens erlebt.

 

Klar, kann damit eine Karriere gestartet werden und man mag ungewollt in mehr reinrutschen, aber dann ist auch irgendwie ein Abenteurer in einer Figur, sonst würde sie wirklich aufs Feld gehen und die Welt sein lassen, wie sie ist.

 

Auch wenn ich nicht auf krasse Motive wie die Weltherrschaft oder Mordlust zurückgreifen muss, so ist ein geregeltes Einkommen aus meiner Sicht eher für die Wenigsten Abenteurer ein Grund, mit dem Job (also der Arbeit) aufzuhören.

Das gilt auch für unserer heutige Zeit.

Die Motive fürs Abenteuer sind daher aus meiner bescheidenen Sicht eher selten im Geld zu suchen und lösen sich damit auch nicht auf, wenn ich "genug" davon habe.

 

Ich spiele eigentlich ganz gerne auch immer wieder Grad 1er, weil man da wirklich vor Allem Respekt haben muss. Da ist der Wolf noch richtig spannend. :)

Bearbeitet von Einskaldir
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@Adjana: Ich habe keine Ahnung, was dein Beitrag #54 mit meiner bewusst zurückhaltend und möglichst neutral formulierten Zusammenfassung zu tun hat. Ich schrieb darin nur, was ich hier und anderswo las/hörte. Ein Urteil über den Spielspaß anderer findet sich darin doch nicht mal bei böswilligster Lesart.

 

Aber gut, vielleicht war das „fast alle” zu „angreifend”. Dann ersetze ich es beim nächsten Mal wohl besser durch „viele”.

 

So oder so ändert sich nichts daran, dass die midgardschen Grad-1er vielen Menschen entweder zu schwach sind oder sie eine besondere Behandlung seitens Spielwelt und/oder des SLs erfordern, um anderen Spaß zu machen. Wobei es anscheinend aber auch Ausnahmen wie Serdo gibt. Subjektiv nehme ich diese aber in der Minderheit wahr.

 

Jetzt besser formuliert?

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Also ich gehöre ebenfalls dieser anscheinend seltenen Spezies der Abteilung 3 an. Ich habe das auch anders verstanden beim durchlesen des Threads, aber darüber sollte hier nicht diskutiert werden.

 

Ich habe nur einmal mit einem Charakter auf hörem Grad angefangen und muss sagen, ich würde es nicht nochmal tun. Ich mag es einen Charakter von klein auf anzufangen. Die Enwicklung mitzuerleben ist für mich wichtig und das Gefühl wenn man das erste Mal z.B. mit einem zauberkundigen Charakter einen Zauber lernt, der etwas ausrichten kann..toll :) oder endlich ma, genügend Ap zu haben um mehr als 3 Zauber zaubern zu können. Diese Erlebnisse hat man, wenn man auf Grad 1 anfängt und aufsteigt. Und das Gefühl, wenn man den Zauber dann einsetzt, ist (für mich) ein anderes, wenn man dafür etwas getan hat und es ein Prozess war.

Außerdem kann man auch mit wenig viel und großes erreichen und dank eines Schmerzenzaubers (den theoretisch jede Hexe von Begin an beherrschen kann) die Gruppe vor einem gefährlichen und starken Gegner retten und sie so zum Sieg führen. Je "schwächer" man ist desto kreativer muss man halt sein.

 

Und Rollenspiel das nur auf Würfelergebnisse basiert ist ohnehin nicht meins. Rollenspiel geht auf jedem Grad, egal ob 1 oder 10 und wenn es gut ist, kann man an sein Ziel kommen, auch wenn man Beredsamkeit nicht so hoch beherrscht.

 

Davon abgesehen waren die Abenteuer die ich auf Grad 1 gespielt hab weder langweilig, noch hatte ich das Gefühl der SL hatte sich einen abbrechen müssen, dass sie für Grad 1er spielbar sind.

 

Es grüßt

die Hexe

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Hallo!

 

Also ich gehöre ebenfalls dieser anscheinend seltenen Spezies der Abteilung 3 an. [...] Davon abgesehen waren die Abenteuer die ich auf Grad 1 gespielt hab weder langweilig, noch hatte ich das Gefühl der SL hatte sich einen abbrechen müssen, dass sie für Grad 1er spielbar sind.
Da gehe ich mit Hexe konform: Meine Figuren begannen alle auf Grad 1, haben mir von Anfang an Freude und den jeweiligen Spielleitern kein Kopfzerbrechen bereitet. Und die vielen Spielrunden für neue Figuren auf MIDGARD-Cons scheinen mir ein ähnliches Bild widerzuspiegeln.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Ich spiele Grad-1er by the book (und nehme dann regelmäßiges Scheitern, regelmäßiges Ausweichen von zu gefährlichen Herausforderungen und ggf. frühen Figurentod hin).

(...)

Nach meiner persönlichen Beobachtung (ich mag mich täuschen) fallen auch hier im Thread fast alle Grad-1er-Befürworter unter die zweite Kategorie.

 

Ja, Du hast Dich getäuscht. Deine zweite Kategorie (hausregelverstärkt) ist von den Wortmeldungen hier eine - wenn auch laute - Minderheit.

 

Auch meine Grad 1er sind regelkonform entstanden, und wie berichtet, z.T. mit ziemlich miesen Würfelwürfen (einmal 3/3 für Fach- und Waffenfertigkeiten, einmal 4/5 - und das letztere war eine Figur, für die ich ein recht klares Konzept hatte, und daher einiges gewünschtes Lernen auf später verschieben mußte). Trotzdem bestehen sie gut.

Herrjeh, mein Magister hat Beredsamkeit aus dem Lernschema so gut, daß er es nur noch durch Praxis steigern kann! Auch (gerade) auf Grad 1 hat man Leiteigenschaften, Ausdauer-, Schadens- und Angriffsboni - ich war wie gesagt überrascht, wie gut die Figuren eigentlich waren.

 

Zurück aber zu Deiner "Zusammenfassung": Du bringst hier das Wort "regelmäßig" in die Diskussion. Das ist unzutreffend. Es zwar einerseits eine schöne Abwechslung und Herausforderung, einen Grad einser zu spielen, andererseits ist dies doch relativ vorübergehend. Wie bereits vielfach erwähnt, sind die Figuren sehr schnell in Grad 2 und 3. Ich kenne niemand, der nur Grad einser spielt. Das heißt aber, daß man eben für ein paar Abende oder für einen Tag besonders vorsichtig sein kann (nicht muß; ich war es nicht), und dann ist man schon da, wo (Grad 3) die Figur gemeinhin aus dem gröbsten heraus sei.

Permanent möchte ich auch nicht auf Grad 1 bleiben. Aber meine Erfahrung geht jetzt in die Richtung, daß Spiel auf Grad 1 das Salz in der Suppe sein kann. Eine nette Abwechslung und durchaus kein Frusterlebnis.

 

Ich müßte mal nachschauen, wie das in M2 mit der Figurenerschaffung war. Ich glaube, irgendwo entweder bei M3 oder M4 wurden die Erstgrader stärker, eventuell im Zusammenhang mit der Einführung der Lernschemas. Und so langsam glaube ich, daß der eine oder andere Altgediente noch aus den Anfangszeiten traumatisiert ist. Ich hatte nämlich auch Erstgrader als ziemlich schrecklich in Erinnerung und es ist mir erst jetzt am realen Beispiel aufgefallen, daß das gar nicht (mehr?) so zu sein scheint.

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Ich müßte mal nachschauen, wie das in M2 mit der Figurenerschaffung war. Ich glaube, irgendwo entweder bei M3 oder M4 wurden die Erstgrader stärker, eventuell im Zusammenhang mit der Einführung der Lernschemas.
Ja. Meine vorletzte Figur hatte ich noch nach M2 ausgewürfelt (die Gruppe war/ist mit dem alten Regelwerk zufrieden und hatte schon den Wechsel nach M3 nicht mehr ganz mitgemacht), danach (andere Gruppe) bekam ich vom SL fertige M4-Figuren.

 

Jetzt habe ich mal wieder selber ausgewürfelt und stellte fest, dass es deutlich besser geworden ist, weil man einfach mehr kann. Früher hatte man nur Lernpunkte für Waffen, Fertigkeiten, Beruf und Zaubersprüche, jetzt sind die Fertigkeiten aufgeteilt in Fach-, Allgemein- und Ausnahmekenntnisse. Man hat grob gesagt 4W6+1 Lernpunkte für Fertigkeiten und nicht nur 2W6.

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Wenn ich diese Diskussion und auch andere zum gleichen Thema betrachte, komme ich zur These, dass es im großen und ganzen nur drei Gruppen von Meinungen zur Grad-1-Problematik gibt: ...

 

Ich spiele Grad-1er by the book (und nehme dann regelmäßiges Scheitern, regelmäßiges Ausweichen von zu gefährlichen Herausforderungen und ggf. frühen Figurentod hin). ...

 

 

Ich habe Spaß daran, diese Herausforderungen anzunehmen, und mich im Spiel trotzdem zu beweisen.

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Wenn ich diese Diskussion und auch andere zum gleichen Thema betrachte, komme ich zur These, dass es im großen und ganzen nur drei Gruppen von Meinungen zur Grad-1-Problematik gibt:

 

 

  1. Grad-1er sind unspielbar, bzw. machen keinen Spaß.
  2. Ich spiele Grad-1er, aber nur, wenn sie per Hausregel verstärkt werden (maximale Lernpunkte usw.), der SL die Spielwelt für mich vereinfacht und/oder sonstwie das bestehende Regelsystem ausgehebelt ist.
  3. Ich spiele Grad-1er by the book (und nehme dann regelmäßiges Scheitern, regelmäßiges Ausweichen von zu gefährlichen Herausforderungen und ggf. frühen Figurentod hin).

 

Ich würde das entweder noch um den Punkt 4 ergänzen "Ich spiele Grad-1 weil ich genau weis das er nach dem ersten Abenteuer sowieso grad 3 oder mehr ist." oder das dem Punkt 1 zuschlagen " Für einen Abend nehme ich das in Kauf."

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Wie schlimm ist das denn jetzt echt mit den Grad einsern?

 

Die Spieler meiner Runde hassen es, auf Grad 1 zu spielen und sind froh, entweder ihre Grad 7+ SpF weiterspielen zu können oder noch ein paar "auf Eis gelegte" SpF Grad 2+ aus der untersten Schublade hervorkramen zu können.

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[...]Ja, Du hast Dich getäuscht. Deine zweite Kategorie (hausregelverstärkt) ist von den Wortmeldungen hier eine - wenn auch laute - Minderheit.
Hast du schon wahrgenommen, dass meine zweite Kategorie definitiv nicht nur "hausregelverstärkt" umfasst? Da sind dann ja noch diejenigen, die mit Grad-1ern nur in einer angepassten Spielwelt oder zunächst mal nur eine Art Erzählspiel fast ohne Würfelwürfe spielen.

 

Du hast aber insofern Recht, ich sollte in meine Kategorie 2 noch diejenigen packen, die zwar regelkonform die Grad-1er erstellen und spielen, aber letztlich den ersten Grad nur unter der Voraussetzung erdulden, dass sie ja bald Grad 2, 3 usw. sein werden:

 

[...]Es zwar einerseits eine schöne Abwechslung und Herausforderung, einen Grad einser zu spielen, andererseits ist dies doch relativ vorübergehend. Wie bereits vielfach erwähnt, sind die Figuren sehr schnell in Grad 2 und 3. Ich kenne niemand, der nur Grad einser spielt. Das heißt aber, daß man eben für ein paar Abende oder für einen Tag besonders vorsichtig sein kann (nicht muß; ich war es nicht), und dann ist man schon da, wo (Grad 3) die Figur gemeinhin aus dem gröbsten heraus sei.

Permanent möchte ich auch nicht auf Grad 1 bleiben.[...]

Das schließe ich also mal mit ein, du fällst für mich augenscheinlich ebenfalls unter die oben erweiterte Kategorie 2.

 

Somit komme ich zu meinem zweiten Zwischenergebnis, dass nur wenige hier echt dauerhaft Spaß mit Grad-1ern haben, sondern sie entweder komplett vermeiden, durch verschiedene Stellschrauben verstärken, ihre Schwächen aushebeln (kein Würfeln, angepasste Spielwelt) oder sie eben erdulden, weil dieses Stadium schnell rum sein sollte.

 

Daraus folgere ich wiederum, dass es sinnvoll sein könnte, in einer fünften Regelfassung von Midgard das Stadium "Grad 1" defacto abzuschaffen und Standard-Charaktere gleich auf dem Niveau vom heutigen Grad 3 oder (mir persönlich ansprechender) Grad 5 zu erschaffen. Dieser Weg wurde ja mit M4 schon angefangen, als die Startfiguren stärker wurden (mehr AP, mehr Fertigkeiten) und kann IMHO konsequent fortgeführt werden.

 

Das hätte dann natürlich den Vorteil, dass man leichter neue Spieler gewinnen kann, denn gerade die Schwäche der Anfangsfiguren schreckt meiner Beobachtung nach viele ab. Dazu muss man ja nur in anderen Foren lesen. Glücklicherweise hat dies der Verlag ebenfalls erkannt - warum sollten sonst die Figuren von Runenklingen gleich auf Grad 3 starten?

 

Selbstverständlich wäre dann noch ein optionales Regelgerüst schön, mit dem man schwächere Figuren für Liebhaber dieses Spielstils generieren kann.

 

Disclaimer:

Achtung, dies sind einfach meine Beobachtungen und Gedanken aus dem Verlauf dieses Gesprächs. Ich stelle keinen Absolutheitsanspruch, denke aber (natürlich), dass ich richtig beobachte. Ich will hiermit niemandes Spiel herabwürdigen oder verurteilen. Ich habe versucht, alles möglichst wertfrei und neutral zu formulieren. Wenn mir das nicht gelungen ist, so tut mir das echt Leid. Gib mir einfach einen Hinweis, wie ich eine Formulierung, ohne den Inhalt zu verändern, verbessern kann und ich mache das gerne.

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Ich habe nicht alle Komentare in diesem Strang gelesen.

Möchte aber dennoch einiges aus meinem Erfahrungsschatz als Spieler als auch als Spielleiter bei steuern:

1. Für mich als Spieler hat sich bisher einfach noch nie die Frage gestellt, ob ich "nicht" mit einem Grad 1 Char beginne. Vor vielen vielen ca. 30 Jahren spielte es auch keine Rolle weil wir alle in BS und um zu einem kompletten Aktenordner mit Figuren hatten die wir nach folgenden Kriterien auswähhlten:

1. Was möchte ich spielen?

2. Wer spielt mit und welche Figur spielt er/sie und was fehlt dann noch an Charakterklassen um die Gruppe rund zumachen. (damals gab es nur 4 Krieger/Abenteurer /Priester/Magier)

3. War ich gespannt was der Spielleiter/Spielleiterin (ja so etwas gab es auch schon damals) sich überlegt hatte. (Wir kamen zusammen um ein tolles Abenteuer zuspielen, um spaß zu haben und einfach gemeinsam eine Aufgabe zulösen, die uns der / die SL stellte.)

4. Die persönliche Char-Entwicklung in der Welt war eigentlich vollkommen nebensächlich.

 

Heute:

spiele ich und leite ich in drei Gruppen in der die persönliche Etwicklung und er Einflus der Chars auf die Welt wichtig ist (ja so ändern sich die Intressen) aber auch hier begannen wir mit Grad 1 Figuren die nun zum Teil Grad 12 - 15 sind und immer wieder kommen neue Figuren dazu (Durch die Unterschiedlichsten Bedinungen) und sie beginnen traditionell als Grad 1ser auch in Grad 10+ Kampanien. Da sie spätestens nach den ersten Treffen / Abenteuer fast automatisch Grad 4 oder gar 5 werden, da sie durch die Hochgradigen Figuren mit gezogen werden.

Natürlich erfordert es von einem Spieleiter ein gewisses Fingerspitzengefühl eine solche Gruppe zu leiten. Aber es macht höllischen Spaß zusehen wie sich ein Frischling zwischen Helden bewährt. Und ich behaupte mal (die Betonung liegt auf behaupten), dass ein Spielleiter der das nicht mag einfach nur zu faul ist sich auf soche Situationen einzustellen. Obwohl das überhaut nicht schwer ist.

 

Die selbstfindung der Figuren hat einen gewissen Stellenwert, aber wir alle dürfen nicht vergessen wir kommen zusammen um ein Abenteuer zuerleben und nicht das reale Leben mit all seinen sozialen Konflikten nachzuspielen. Nicht nur die Welt ist Fantasy sonder die Figuren auch und wir als Spieler und SL's tauchen darin ab.

 

Daher möchte ich allen sagen speilt einfach!!!!! Es wird zuviel über Rollenspiel Theorie, Regeln und Figruen eigenleben diskutiert, und das ist eigentlich völlig unwichtig so lange alle ihren Spaß haben. Und wenn ich in der einen Gruppe meinen Spielspaß nicht finde dann muss ich mir halt eine andere suchen.... so einfach ist das!

Bearbeitet von Mandrad
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@Mandrad: Deine Einlassungen in allen Ehren, für dich sind sie auch garantiert korrekt, aber du übersiehst und ignorierst, dass unterschiedliche Leute auf unterschiedliche Art & Weise Spaß haben. Es gibt welche, denen bedeutet die Figurenentwicklung nun mal alles. Andere mögen sich real anfühlende soziale Konflikte. Wieder andere (wie ich) haben auch Spaß daran, sich abstrakte Gedanken zu machen und über Thesen, Regel und Figuren zu diskutieren. Warum soll ich das sein lassen, wenn mir das auch wichtig ist oder mir Spaß macht?

 

Wenn du mal doch die anderen Kommentare liest, wirst du sehen, dass eben doch nicht alle so wie du ticken.

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@Rosendorn,

danke für Deinen hinweis. Natürlich ist mir bewust, das jeder unter Spielspaß etwas anderes Versteht. Und das auch jeder nach seiner Art glücklich werden soll.

Was ich sagen wollte, ist, das ich mir dann einen Kreis von Spielern suchen oder aufbauen muss, der meine Art des Spielens mit mir teilt und das ich nicht erwarten kann, das alle anderen meine Art des Spielens als die einizig wahre akzeptieren müssen. Ich lese hier in Forum viele Sachen, wo ich mich frage auf welcher Welt leben die Leute eigentlich. Schaffen sie nichts im wahren Leben, das sie es als soziale Ersatzpyramide brauchen, an deren Spitze sie stehen. Oder kann man auch mal über seinen eigenen Schatten springen und die Meinung anderer einfach akzeptiern.

Ich als Spielleiter sage meinen Spielern immer vor Spielbeginn wie ich es sehe und Hand habe. Und interessanter weise ist noch nie jehmand aufgestanden und ist gegangen.

Was ist wirklich wichtig frage ich mich dabei:

1. die egozentrische Sicht wie ich spielen will?

oder

2. einfach nur gemeinsam spaß mit meinem Mitspielern haben.

Und für alle die bisher mit mir gespielt haben galt letzters! Egal welche Meinung sie hier in Forum vertreten. Oder (was auch auch möglich ist) sie haben mich am Spieltisch belogen!

Bearbeitet von Mandrad
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Somit komme ich zu meinem zweiten Zwischenergebnis, dass nur wenige hier echt dauerhaft Spaß mit Grad-1ern haben, sondern sie entweder komplett vermeiden, durch verschiedene Stellschrauben verstärken, ihre Schwächen aushebeln (kein Würfeln, angepasste Spielwelt) oder sie eben erdulden, weil dieses Stadium schnell rum sein sollte.

 

Ich frage mich, ob Du wirklich nicht verstehen willst...

 

Mal zwischendurch eine Grad 1er-Figur zu spielen macht mir genauso viel Spaß wie mal zwischendurch eine Configur zu spielen, mal zwischendurch ein Klopperabenteuer zu spielen, mal zwischendurch ein Stadtabenteuer zu spielen. Das ist kein notwendiges Übel, sondern eine Abwechslung. Würde ich nur Stadtabenteuer spielen müssen, oder nur Klopperabenteuer, oder nur fiese Söldner, oder nur dumme Krieger, wäre das auf Dauer langweilig. Das gleiche gälte, wenn man nur Grad 1er spielen müßte. Alle genannten Kategorien machen unter bestimmten Umständen mehr oder weniger Spaß. Grad 1er sind nicht so toll, wenn ständig Standardfertigkeiten abgefragt werden. Dumme Krieger sind ein bißchen blöd, wenn ständig komplizierte Intrigenabenteuer in einer Stadt, in der alles außer Dolch kriminell ist, gespielt werden. Usw.

 

Ich warte darauf, daß Du jetzt schlußfolgerst, Midgard müsse so umgestellt werden, daß dumme Krieger nicht mehr gespielt werden müßten...

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@Ma Kai: Wenn jemand das Regelwerk liest, wird ihm der Eindruck vermittelt, jeder, der korrekt Midgard ("by the book") spielen will, beginnt das Spiel mit Grad 1. Und zwar so ausgewürfelt, wie das nun mal da steht. Das ist also quasi Pflicht, will man das Regelwerk so benutzen, wie es geschrieben ist. Es kommen dabei sicherlich sehr unterschiedliche Figuren raus (also nicht nur dumme Krieger oder sowas), aber allen gemein ist, dass sie in den Midgard-typischen Wettstreiten (EW vs WW) oder auch nur bei Erfolgswürfen an sich, ziemlich schwach sind. Die Erfolgswahrscheinlichkeit jemanden mit einer Waffe zu treffen liegt irgendwo zwischen 20% und 45%, wobei letzteres (Angriff+9) aber eine recht extreme Ausnahme sein dürfte. Typischerweise greifen Kämpfer Grad 1 mit 25% oder 35% Erfolgswahrscheinlichkeit an und das ist nur der Treffer an sich - LP-Schaden ist da ja noch keiner entstanden. Das nenne ich niedrig.

 

Ich führe jetzt den Kampf nur als Beispiel an, weil ich da auf die Schnelle gleich etwas zeigen kann und weil es eben für viele ein wichtiger Teil des Spiels ist. Bei anderen Fertigkeiten ist das natürlich anders, aber man hat so oder so nicht allzu viele gelernte und diese selten "sicher".

 

Die anderen Dinge, die du "mal zwischendurch" ganz gerne oder weniger gerne spielst, kommen nicht aus dem Regelwerk, sondern liegen voll in deiner Hand. Sie sind irrelevant für meine Betrachtung. Die Grad-1-Figur hingegen ist nun mal die Basis des Systems - damit fängt man eben regelkonform an.

 

Jetzt lese ich halt, dass hier postende, erfahrene Midgard-Spieler möglichst niemals Grad-1er, höchsten unter besonderen Umständen oder allgemein erduldend spielen wollen. Nur wenige finden das Grad-1er-Stadium ohne Einschränkung toll. Daraus ziehe ich Schlussfolgerungen. Das ist alles.

 

Keine Ahnung, was dich daran verärgert oder warum du dich missverstanden fühlst. Du hast doch zum Beispiel selbst gepostet: "Grad 1er sind nicht so toll, wenn ständig Standardfertigkeiten abgefragt werden." Nun ist aber das Abfragen von Standardfertigkeiten Teil des im DRF vorgestellten Spiels (über "ständig" können wir natürlich streiten). Daraus lese ich eben eine Einschränkung den Grad 1 betreffend. Ich weiß nicht, was du mir mit diesem Satz sonst sagen willst.

 

So oder so sind Grad-1er wohl doch eher schlimm. That's all.

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So oder so sind Grad-1er wohl doch eher schlimm. That's all.

 

Vielleicht sieht Ma Kai es einfach anders. Und so wie ich es verstehe, bin ich ähnlicher Meinung wie er. Nämlich dass es eben nicht so wenige sind die kein Problem damit haben Grad 1 Charaktere "by the book" zu spielen. Ich habe es schon einmal gesagt und sage es noch mal. (Wie man zu der Annahme kommt und wo die ganzen Midgarder, die besondere Umstände zum spielen von Grad 1ern brauchen, sind, weiß ich nicht :dunno:) Beim durchlesen des Strangs erscheint es mir immer noch nicht der Fall zu sein, dass wir, die gerne auch mal auf Grad 1 (ohne besondere Umstände) beginnen, eine Minderheit sind!

 

Dass man nicht nur Grad 1er spielen und kein Jahr auf Grad 1 bleiben möchte ist doch klar (und das hat nichts mit "besonderen Umständen" zu tun) Genauso wie ich nicht ewig auf Grad 3 oder 4 bleiben möchte...

 

Man müsste fast eine Umfrage diesbezüglich aufmachen :lol:

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