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Der Ton im Forum


Degas

Empfohlene Beiträge

Hallo Henni,

 

Als Projektleiter eines internationalen Projekts habe ich beruflich sehr oft mit (auch interkulturellen) Konflikten, unterschiedlichen Interessen (die sog. "hiden agenda") und unterschiedlichen Meihnungen zu tun, die ich dann moderieren - bzw auch schlichten bzw entscheiden muss.

 

Techniken wie

- "keine Du - sondern Ich - Botschaften"

- speakin through the chair (als Ansprechpartner fungiert immer der Moderator = chairman), was DIREKTE Konfrontationen zumindest minimiert.

- Sandwich - Statements (Kritik wird zwischen 2 "Komplimenten" eingebettet)

- Deeskalation

 

etc sind dabei essentiell.

 

Nur:

1., ist dieses Forum SCHRIFTLICH, was einerseits hilfreich ist, weil man eben nicht gleich losplärren kann, sondern die Finger bewegen muss - immerhin eine gewisse Kontrollfunktion

- andererseits fehlt eine Wichtige Information:

Die nonverbale Ausdrucksweise des Gegenübers (Zwinkern, Lächeln, Stirnrunzeln etc). Smilies sind da zwar ein Hilfsmittel - aber eben kein echter Ersatz

2., Unterschiedliche Intentionen der Diskutanten:

- Will ich diskutieren, um eine (gemeinsame) Lösung zu finden oder

- mich mit anderen - ergebnisoffen - Erfahrungen austauschen oder

- Meine einzigartige Meihnung der staunenden Welt präsentieren (Achtung Ironie) oder

- suche ich Hilfe für eine (regeltechnisches) Unsicherheit oder

- suche ich Hilfe für ein (persöhnliches) Problem mit Gruppen-/Spieler-/SL -

Verhalten oder

- suche ich "nur" Kontakt/ Ansprache

oder oder oder ...

 

Aus diesen unterschiedlichen Intentionen resultiert auch ein unterschiedliches Diskutierverhalten - von unterschiedlichen Temperamenten ganz zu schweigen.

 

 

Was Du errreichen willst (oder besser klären) finde ich zwar nachvollziehbar, ehrenhaft und gut!

Aber (leider) nicht wirklich praktikabel:

Was Moderatoren - aus meiner Sicht - hier wirklich tun können, ist die größten Auswüchse / Eskalationen in den Griff zu bekommen, und beständige Mahner zu sein.

Einen Diskutier - TÜV kann man in einem (öffentlichen) Forum nicht wirklich implementieren.

 

Aber positiv:

Gerade die Unterschiedlichkeit der Forums - Mitglieder,

die vielen Meihnungen und Temperamente,

die verschiedenen Charakterzüge, die jeder von Ihnen aufweist,

die unterschiedlichen Stärken und Schwächen,

die manigfaltigen Erfahrungen und Interessen

 

alles das kann und soll sich in diesem Forum gegenseitig befruchten.

 

Ich sehe das Forum als eine große Auslage mit vielen, vielen Dingen, zu denen ich ein bischen beitragen kann, und aus denen ich mir das auswählen kann was mir nützt / was mich interessiert.

Das kann ich in vielen Formen ausdrücken:

Ernsthaft, lustig, ironisch, mehrdeutig, penibel, ...

 

Alles das sollte zulässig sein - solange ich mir im Klaren darüber bin, daß ich mit Menschen kommuniziere, die ich zwar nicht alle kenne, die ich aber in Ihrer Persöhnlichkeit respektiere.

 

 

Das es da zwischendurch auch mal knirschen kann - und der ein oder andere auch mal übers Ziel hinausschießt, ist zwar unschön - kann aber passieren.

 

Solange alle Beteiligten irgendwann - durch Ermahnung, Moderation, PN oder eigene Einsicht - wieder auf den Boden kommen und sich danach - wenn schon nicht mögen so doch vertragen und weiter miteinander reden können -

solange wir uns also irgendwann wieder "einkriegen"

solange ist doch nicht wirklich was passiert.

 

Und wir können wieder über das reden, was uns alle verbindet

und warum wir uns in diesem Forum engagieren:

 

MIDGARD

 

Liebe Grüße

Kreol

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Hallo Kazzirah,

 

ich glaube nicht, dass unsere Auffassungen allzu weit auseinander liegen. Natürlich ist es nicht egal, wie Argumente zerpflückt werden.

Nein, nicht weit, aber in einem entscheidenden Punkt gibt es eine Differenz.

Ich schrieb bereits, dass nach einer solchen Einleitung wie "Das ist unlogisch" eine Begründung folgt bzw. folgen muss. Ob ich nun "Das Argument ist unlogisch, weil..." oder "Ich halte das Argument für unlogisch, weil..." schreibe, ist kein so riesiger Unterschied.

Und genau das sehe ich eben anders. Ich habe es auch in Seminaren zur Gesprächsführung anders gelernt und meine Erfahrung, sowohl in der eigenen Wahrnehmung als auch in den Reaktionen bestätigen es mir, dass der Unterschied verbal zwar minimal sein mag, auch gemeint sein mag, in der Wirkung aber oft deutlich differiert. Dass eine Begründung folgen muss, ist klar, aber in dem einen Fall Verabsolutiere ich mein Argument, stelle es also als unumstößlich dar, in dem anderen Fall benutze ich es nur, um meine Meinung zu begünden, lasse aber die Möglichkeit offen, dass mein Beweis relativiert werden kann, ohne dass einer von beiden das Gesicht verliert. Absolute Klauseln verhärten Fronten, versuchen den anderen immer vorzuführen.

 

Wer sich angegriffen fühlen möchte, tut das auch bei der zweiten Variante. Aber ich muss dir Recht geben, es ist die höflichere Variante - auch wenn für mich eigentlich immer klar ist, dass selbstverständlich nur die subjektive Sicht ausgedrückt wird und kein Absolutum.

Ja, es sollte klar sein, aber es ist nicht in den Worten selbst angelegt, sie sind mehrdeutig, und nur in deinem Sinne verständlich, wenn man sich vorher darauf geeinigt hat, sonst steht da eben ein absolutes Argument, nämlich: "Das ist falsch", nicht "Aus meiner Sicht ist das falsch." auch wenn du es in letzterem Sinne meinst.

 

 

Und ja, Ironie und Mehrdeutigkeiten können eine Diskussion bereichern, ich mag sie auch sehr, aber auch hier ist wichtig, dass man damt nicht den anderen vorführt, dass man auch Selbstironie beweist, also deutlich macht, dass man auch selbst nicht frei von der Möglichkeit ist, falsch zu liegen, man nicht Träger der ultimativen Wahrheit ist, de der andere nur noch einsehen müsse. Letzteres implizieren aber die "Das ist unlogisch, falsch, unsinnig"-Argumente.

Da stimmen wir grundsätzlich überein, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man in jedem einzelnen Post deutlich machen muss, dass man selbst auch falsch liegen kann.

Nein, nicht in jedem Post, aber schon alleine die Benutzung von relativen Klauseln wie "Ich finde", machen es deutlich, während das andere immer einen Absolutheitsanspruch mitschwingen läßt. Daher sind sie eigentlich unfaire Mittel. Und nur in konfrontativen Diskussionen sinnvoll,wo es nicht um einen Ausgleich mit dem Gesprächspartner geht, sondern um die Überzeugung von Zuhörern auf Kosten der Glaubwürdigkeit des Diskussionsgegners.

 

Fehler einzugestehen und bereit zu sein, sich bei guten Gegenargumenten überzeugen zu lassen, ist da viel wichtiger.

Ja, das ist zusätzlich wichtig, fällt aber auch leichter, wenn einem nicht die argumentative Implizit-Pistole "Schwöre ab von deinem Unglauben, denn ich habe die Weisheit" auf die Brust gesetzt wird. Je weniger ich die Person angreife, desto leichter fällt es ihm, auf mich einzugehen statt sich zu verteidigen. "Das ist unlogisch" versetzt in den Verteidigungsmodus, "das scheint mir unlogisch" versetzt in den "Denk-mal-drüber-nach"-Modus.

Der letzte Satz ist aber wohl ein Missverständnis. "Das ist unlogisch, falsch, unsinnig" sind für mich keine Argumente, sondern nur eine bewertende Einleitung. Die Argumente folgen danach ("Deine zugrundeliegenden Fakten sind falsch, weil sie bereits dort und dort widerlegt wurden.").

Nein, es sind eben doch Argumente. Es sind Argumente, die die Glaubwürdigkeit des Gegenübers angreifen sollen. Sie sind natürlich auch Feststellungen. In ihrer Absolutheit werden sie aber zu Argumenten. Sie sind keine Meinung mehr, sie sind absolut gebraucht, auch wenn sie faktisch nichts als (begründete) Meinung sind. Hier ist die Wortwahl eben doch entscheidend.

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Mir gefallen hier am Forum viele Dinge.

 

1. Unter anderem, daß der Ton überwiegend angenehm ist, man durchaus mal ironisch sein kann oder schlimmeres und einem kaum etwas nachgetragen wird.

 

2. Meist sind wir etwas härter im austeilen als nehmen, aber das hält sich überwiegend die Waage und es scheint mir, daß wir auch ganz gut damit zurecht kommen.

 

3. Mir selbst ist es bisher kaum passiert, daß ich mich hier gekränkt fühlte, tatsächlich kann ich mich an keine Situation erinnern, die mich persönlich längere Zeit betroffen gemacht hat, höchstens im ersten Moment verärgert oder, was viel häufiger der Fall war, belustigt. (Nach dem Motto: Aua, was habe ich denn da geschrieben?!)

 

4. Allerdings kann ich durchaus verstehen, daß es das eine oder andere Mal Verärgerung bei einigen Leuten gab, die dann jedoch meist ausgeräumt werden konnte.

 

5. Letztlich ist es wohl das wichtigste hier, daß man versucht, die Sache zu betrachten und vor allem, wie unser lieber Abd es gerade formuliert hat, sich klar zu machen, daß es unser Hobby ist.

Es steckt Freizeit hier drin und da will man sich nicht immer auf jede Feinheit konzentrieren, um bloß keinen Ärger zu verursachen.

Wenn man das schafft anzuerkennen, dann kommt man hier doch eigentlich gut zurecht.

 

6. Jeder schlägt mal über die Stränge (was bin ich heute wieder für ein Schelm) und meist ist es doch eher unterhaltsam, auch wenn es mich dann mal trifft, wenn Leute mich im falschen Moment nicht Ernst nehmen.

So wichtig sollte man sich einfach nicht nehmen, auch wenn man natürlich die zentrale Person seiner eigenen Welt ist.

 

7. Gut finde ich auch, daß wir uns doch meistens für unsere Fehler entschuldigen, das ist jedenfalls mein Eindruck, spätestens, wenn wir von anderen auf eigene Grobheiten freundlich aufmerksam gemacht werden, falls wir es vorher nicht selber erkannt haben.

 

 

Was mich persönlich angeht, meist halte ich es so, daß ich:

1. mich nicht ganz so wichtig nehme,

2. andere nicht ganz so Ernst,

3. entscheide, von wem ich mich überhaupt ärgern oder beleidigen,

4. mich allerdings gerne von jedem unterhalten lasse (siehe 2).

 

 

@Kreol:

 

Ich finde es nicht gut, daß Du die Frauen diskriminierst.

Oder wie ist das Wort "pesöhnlich" gemeint? Dürfen Töchter nicht mitmachen?

 

PS: Danke für die gute Unterhaltung.

PPS: Ansonsten stimme ich Deinen Ausführungen zu.

Wir sind vielfältig in unseren Absichten, Persönlichkeiten und profitieren davon.

(Ich muss das wissen, ich habe mich hier nämlic schon oft genug dähmlich angestellt.)

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Grüßle,

 

zunächst: ich will hier kein Fass aufmachen. Ich habe kurz geantwortet und habe gleich im ersten Beitrag darauf hingewiesen, daß sich ein Internet-Forum nur schwierig in die klassische Welt von Moderation, Schlichtung und Gruppendynamik (und diesen ganzen Bohei) einordnen lässt. Die lose gekoppelte asynchrone Kommunikation hat schon ihre Eigenheiten. Daneben scheint das hier eine Hobby-Plattform zu sein (ist nicht despektierlich gemeint). Ein paar Dinge lassen sich sicherlich übertragen, ein paar andere Dinge eben nicht. Henni hatte eben nachgehakt, sonst wäre es bei dem einen Kommentar geblieben (das könnte man jetzt schon wieder theoretisch deuten, ich meine in Bezug darauf, daß auch "unkommentiert stehen lassen" ein Beitrag zur Konfliktlösung sein kann).

 

Hier im Forum funktioniert das alles aber nicht.

Wenn überhaupt, dann sicherlich nur in beschränktem Maße. Aber das habe ich auch gleich zu Beginn betont.

 

In meinem Hobby möchte ich davon nichts wissen. Ich verbiege mich in meinem Beruf genug. Ich lasse hier zwar nicht die Sau raushängen wie man so schön sagt, das entspricht nicht meinem Naturell, aber wenn mich was so richtig aufregt (wie im Fall Curilias von kurzem), dann sage ich das deutlich. Im Berufsleben hätte ich anders reagiert. Ich hätte ein paar Beiträge verfasst, die allen beteiligten den Kopf gestreichelt hätten um dann die Diskussion im Sande verlaufen zu lassen. Jeder hätte sich verstanden gefühlt, jeder wäre der Ansicht, dass seine Meinung respektiert worden wäre.

Wenn du für dich abgeprüft hast, daß dem so ist, dann ist das ok. Soll heißen: wenn du meinst, daß du stetig meinst dich verbiegen zu müssen, dann liegt dir moderierende Tätigkeit vom Naturell nicht. Nein, das ist zu schwarz/weiß ausgedrückt, aber "Naturtalente" oder "geborene Moderatoren" müssen sich nicht verbiegen (so meine Erfahrung). Ich bin selbst kein geborener Moderator, daher kann ich dich durchaus teilweise verstehen.

Wenn "In meinem Hobby möchte ich davon nichts wissen" hingegen auf sturer Dickköpfigkeit beruht, dann solltest du unter Umständen (unter Umständen!) prüfen, ob du nicht mehr Spaß an deinem Hobby hast, wenn du zukünftige Moderationen anders anpackst.

 

Das Ergebnis wäre gewesen, dass mein Frust gestiegen wäre. Das lasse ich nicht zu. Mein Hobby betreibe ich um Stress abzubauen und nicht, um mir zusätzlichen Stress aufzuladen.

Dann muss man damit rechnen, daß es doppelt und dreifach zurückschallt. Gegebenenfalls gibt es dann echten Knies. Man verprellt Leute. In privatem Umfeld kann das bitterer sein als im Berufsleben. Hier scheint es ja einen harten Kern zu geben, der sich "dicke" ist. Von daher wird es in der Peripherie immer Fluktuation geben, aber das muss einen nicht stören (um es mal salopp auszudrücken).

 

Das heißt nicht, dass ich, bzw. die Moderatoren immer Recht haben. Nein! Das bedeutet nur, dass ich weder von mir noch von den Moderatoren erwarten kann sich selbst zu verleugnen. Ruhe und Besonnenheit ja natürlich, aber nicht bis zur Selbstverleugnung.[/Quote]

Da würde mich eigentlich nur interessieren: wo fängt die Selbstverleugnung aus deiner Sicht an. Habt ihr unter den Moderatoren so eine Art Vereinbarung (meine ich ernst). Ich meine nicht, daß ihr euch gegenseitig für dufte Typen haltet, sondern ob es zumindest ansatzweise etwas Niedergeschriebenes gibt.

Ich kann prima mit Moderatoren als 'primus inter pares' leben. Das muss nur klar sein. Beliebigkeit und Willkür finde ich eher nicht so prickelnd. Egal ob Berufsleben oder Privatvergnügen.

Ein Diskutant sollte wissen, was ihn hier erwartet. Wenn es zu vielen Störungen kommt, dann kann das eventuell daran liegen, daß die Diskutanten die falsche Erwartungshaltung haben. Das kann man ändern (ich weiß, das ist wie eine Tüte Mücken zu bändigen).

 

Das heißt, dass wir auf keinen Fall nach Lehrbuch Überpareiisch und deeskalierend sind. Das ist für eine Freizeitbeschäftigung einfach zu viel verlangt.

Ein wenig (ein wenig!) kommt das auf die Herangehensweise an. Wenn ich so etwas als Muss empfinde, dann bin ich schnell verloren.

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Gegebenenfalls gibt es dann echten Knies. Man verprellt Leute. In privatem Umfeld kann das bitterer sein als im Berufsleben. Hier scheint es ja einen harten Kern zu geben, der sich "dicke" ist. Von daher wird es in der Peripherie immer Fluktuation geben, aber das muss einen nicht stören (um es mal salopp auszudrücken).

Ich möchte mal nur diesen einen Punkt aufgreifen und was dazu schreiben.

 

Es passiert immer wieder, dass sich einzelne im Streit vom Midgard-Forum trennen. In mittlerweile acht Jahren war das aber kein Dutzend Leute, die mit mehr oder weniger lautem Tam-Tam gegangen sind - wie viele sich still abwenden und einfach ihre Anmeldung ruhen lassen und vor allem warum, wird man nie ermitteln können, dafür mag es auch manigfaltige Gründe geben, die nichts mit einer Antipathie für den Diskussionsstil hier zu tun haben. Bleiben wir also bei den paar Leuten, die wirklich offensichtlich im Streit gegangen sind. Ich halte das nicht für schlimm, so lange es nicht zunimmt. Es ist ganz normal, dass immer mal wieder jemand verärgert ist oder es sich einfach in einem Disput heraus stellt, dass auch jemand nicht zum Forum passt, das sollte man auch mal bedenken. Nicht jeder passt in jede Gemeinschaft. Und immerhin halten sich hier einige Hundert mehr oder weniger aktive Leute meist über Jahre schon, das ist doch auch was!

 

Und nebenbei bemerkt sind die Moderatoren keinesfalls ein monolitischer Block von Leuten, die dann im Konfliktfall Front gegen jemanden machen (falls manchmal bei manchen dieser Eindruck entstehen mag). Dafür ist auch innerhalb des Moderatorenteams zu viel Fluktuation: Mal kann jemand zeitlich nicht mehr, mal hat jemand keine Lust mehr, etc... Es ist aber nur normal, dass Moderatoren oft ähnliche Ansichten haben, denn Abd al Rahman wählt die Leute ja schon so aus, dass ein einigermaßen einheitlicher Moderationsstil bei raus kommt. Aber letztlich hat auch jeder Mod seine eigene Meinung, das kommt auch so rüber, denke ich.

 

Nur so Gedanken...

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Es gibt Studien zu solchen Themen, ich erinnere mich vage an eine von Gallup. Der Anteil, der mit Tam-Tam geht, ist relativ klein. Ein größerer Teil verbleibt innerlich frustriert, ein großer Teil geht still und leise. Der Kern wächst zunächst recht schnell und irgendwann nur noch langsam. So in etwa. Bezieht sich auf Online-Communitys. Da konnte man auch lesen, wer wie agiert und wer was tut um das zu beeinflussen.

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Ein größerer Teil verbleibt innerlich frustriert, ein großer Teil geht still und leise.

Die, die innerlich frustriert sind und nichts sagen (schreiben) kann man aber leider schlecht erfassen, hier ist die Dunkelziffer zwangsläufig unabsehbar.

 

Aber so lange immer wieder neue Leute aktiv zum Midgard-Forum dazu kommen und bleiben und in der Mehrheit ein doch guter Ton vorherrscht, so lange sind wir im grünen Bereich, denke ich. :thumbs:

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@Kazzirah und Ticaya: ich möchte mich in eure Diskussion nicht einmischen, aber es scheint mir, als sei Ticaya eine Liebhaberin der Debatte. Aussagen wie "zerpflücken und auseinander nehmen können" und "Das ist unsinnig, unlogisch, naiv, usw." hören sich zumindest danach an. Nichts gegen Debatten, aber um sich bei einer Debatte mal so richtig an die Karre fahren zu können bedarf es erst recht klarer Regeln.

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Nur:

1., ist dieses Forum SCHRIFTLICH, was einerseits hilfreich ist, weil man eben nicht gleich losplärren kann, sondern die Finger bewegen muss - immerhin eine gewisse Kontrollfunktion

- andererseits fehlt eine Wichtige Information:

Die nonverbale Ausdrucksweise des Gegenübers (Zwinkern, Lächeln, Stirnrunzeln etc). Smilies sind da zwar ein Hilfsmittel - aber eben kein echter Ersatz

Zum anderen zeitlich entkoppelt. Hat positive Aspekte, aber auch negative. Im Gespräch von Angesicht zu Angesicht werden oft Teilaussagen schon ganz anders wahr genommen, möglicherweise relativiert, ergänzt, zurückgenommen, ... Andererseits hat man im Forum eigentlich aber auch die Möglichkeit mal über das eigene Gefasel nachzudenken und die eloquenten Worte des Gegenübers aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Eigentlich sollte man in einem Forum zum gemeinsamen Hobby von einer positiven Gesinnung des Gegenübers ausgehen. Das gilt für Diskutanten, aber mehr noch für Moderatoren. Wenn ich als Moderator denke "was will die Pissflinte eigentlich schon wieder" dann läuft schon so ein klein wenig etwas falsch (jetzt mal die Reaktion auf die Ober-Ober-Trolle ausgenommen, aber selbst da sollte man das Wort P*flinte schlucken, sonst provoziert man nur noch mehr Trollereien). Ich sehe hier im Forum z.B. gelegentlich bei einem Schauspiel zu, da denke ich hin und wieder "hu, grenzwertig". Da ist zwar auf Seiten des "Opfers" auch wenig Bemühung zu entdecken, aber die lustigen Anspielungen durch ein Grüppchen anderer über einen längeren Zeitraum ist dann eher ein Armutszeugnis für dieses Grüppchen. Ich will mich hier nicht moralisch aufbauen, ich provoziere auch gerne, aber spätestens nach ein/zwei Tagen muss Schluss sein. Oh, jetzt habe ich mich doch ereifert und bin abgeglitten.

 

2., Unterschiedliche Intentionen der Diskutanten:

- Will ich diskutieren, um eine (gemeinsame) Lösung zu finden oder

- mich mit anderen - ergebnisoffen - Erfahrungen austauschen oder

- Meine einzigartige Meihnung der staunenden Welt präsentieren (Achtung Ironie) oder

- suche ich Hilfe für eine (regeltechnisches) Unsicherheit oder

- suche ich Hilfe für ein (persöhnliches) Problem mit Gruppen-/Spieler-/SL -

Verhalten oder

- suche ich "nur" Kontakt/ Ansprache

oder oder oder ...

 

Aus diesen unterschiedlichen Intentionen resultiert auch ein unterschiedliches Diskutierverhalten - von unterschiedlichen Temperamenten ganz zu schweigen.

Wenn man jetzt mal die Rollenspiel-Begrifflichkeiten raus nimmt, ist mir das alles in RL auch schon untergekommen.

 

Was Du errreichen willst (oder besser klären) finde ich zwar nachvollziehbar, ehrenhaft und gut!

Aber (leider) nicht wirklich praktikabel:

Was Moderatoren - aus meiner Sicht - hier wirklich tun können, ist die größten Auswüchse / Eskalationen in den Griff zu bekommen, und beständige Mahner zu sein.

Einen Diskutier - TÜV kann man in einem (öffentlichen) Forum nicht wirklich implementieren.

Henni wollte doch zunächst mal darüber diskutieren. Vielleicht einfach des Erkenntnisgewinns wegen. Ich glaube schon, daß Moderatoren mehr tun können als "die größten Auswüchse / Eskalationen in den Griff zu bekommen, und beständige Mahner zu sein". Aber es steht eben keinem an, das auch einzufordern. Dazu ist es dann zu sehr Hobby. Da müssen die Moderatoren von sich aus dazu bereit sein an sich zu arbeiten.

So wie es mir Kazzirah vorhin per PN schrieb: 'learning on the job'. Daran kommt man so oder so nicht vorbei. Das ist der wichtigste Part. Ein wenig geplantes/strukturiertes Vorgehen (vll. a bisserl Thäorie) kann aber auch nicht Schaden. Man braucht sicherlich kein MMM (Moderation Maturity Model ;)).

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In meinen Ausführungen verstecken sich einige Mutmaßungen. Ich möchte daher schnell noch anfügen, daß ich keinen Grund dazu habe anzunehmen, daß die Moderatoren nicht an sich arbeiten. Empfindliche Gemüter mögen hier vielleicht schon eine Moderatoren-Schelte herauslesen, aber in dieser Diskussion (nicht im Strang allgemein, sondern die Diskussion der letzten 10-20 Beiträge) geht es eben um die Moderatoren.

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Ich möchte mal einen Absatz aus der alten FAQ von Detritus zitieren:

 

Erst einmal ein paar Hinweise zum Umgang in diesem Forum:

 

  • Allgemeinhin wird hier die Netiquette gepflegt.
     
  • Als Grundregel gilt: Erst mal Ruhe bewaren, oft klingt ein Beitrag schlimmer als er gemeint ist. Falls irgendetwas Deinen Unmut erregt, klär das bitte direkt mit dem "Verursacher" privat per Messenger ab. Schmäh-Beiträge werden hier gar nicht gerne gesehen. Es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn man auf eine beleidigende oder gepfefferte Antwort an den "Beleidiger" verzichtet. Das bedeutet nicht, das man hier nicht mit harten Bandagen diskutieren darf.
     
  • Eine Gebetsmühlenartige Wiederholung von den selben Argumenten, treibt eine Diskussion nicht voran.
     
  • Fasse dich so kurz und genau wie möglich! Oft kommt es zu Mißverständnissen, weil die Beiträge zu lang sind und einige Forumsnutzer keine Lust haben alles zu lesen bzw. die eigentlichen Argumente bis zur Unkenntlichkeit im langen Text verborgen liegen.
     
  • Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Daher wäre es nett, wenn man nicht von Beginn an alles abblockt oder nieder macht, was andere schreiben.
     
  • Wer diskutieren will, sollte auch Argumente anderer akzeptieren. Mit der Einstellung, das man die alleinige Midgard-Wahrheit besitzt, kommt man nicht weit. Damit einher gehen sollte eine gewisse Selbsterkenntnis, das man nicht Fehlerlos ist.
     
  • Desweiteren wäre es schön, wenn auf Off Topic-Beiträge verzichtet werden könnte. In gewissem Rahmen können sie das Thema bereichern, doch im Überfluß stören sie mehr, als das sie helfen.
     
  • Es ist empfehlenswert, am Anfang im Testforum (HIER) sich ein wenig mit den Funktionen des Forums vertraut zu machen. Dort kann man alles ausprobieren. Aber Achtung, wir alteingesessenen Nutzer erlauben uns oft den Spaß manchmal mitzutesten. Ach ja! Abgucken ist erlaubt!
     
  • Bevor du ein neue(s) Thema/Abstimmung eröffnen willst, versichere dich, ob es das nicht schon mal gegeben hat. Oft sind einige Themen in den zahlreichen Seiten des Forums verschollen. Nutze deshalb die Suchfunktion.
     
  • Bei Regelfragen gilt: Schau erstmal in die Indexe der Regelbücher. Oft genug findet man dort die Lösung des Problems von selbst.
     
  • Und vergiß bitte eins nicht: MIDGARD ist ein Rollenspiel und keine Religion die es zu verteidigen gilt.
     
  • Bitte keine offenen Tauschangebote von raubkopierter Software, Musik oder sonstiger Illegaler Dinge!
     
  • Bitte keine Anleitungen wie man kopiergeschützte CDs und ähnliches raubkopiert!

 

Created by Daniel "Detritus" Fischer 17.10.2002

Last update 14.10.2003

 

Immer noch sehr schön formuliert und beachtenswert. :clap:

 

Solwac

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@Kazzirah und Ticaya: ich möchte mich in eure Diskussion nicht einmischen, aber es scheint mir, als sei Ticaya eine Liebhaberin der Debatte. Aussagen wie "zerpflücken und auseinander nehmen können" und "Das ist unsinnig, unlogisch, naiv, usw." hören sich zumindest danach an. Nichts gegen Debatten, aber um sich bei einer Debatte mal so richtig an die Karre fahren zu können bedarf es erst recht klarer Regeln.

 

Ja, so kann man es sicher auch gut formulieren. Wobei ich Debatten durchaus auch sehr schätze, aber ich habe lernen müssen, dass es nicht immer zielführend ist, oft sogar eher im Gegenteil.

Im wissenschaftichen Bereich ist der Debattentypus auch weit verbreitet, wird da aber als sachlicher Diskussionsstil verbrämt, weil man ja eben vordergründig nur die Argumente zerpflückt. Wer mal eine (abgesprochene) Demontage eines Bewerbers beim Vorsingen erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Du hast keine Chance, wenn dich mehrere geübte Debattierer in die Zange nehmen und mit derart "sachlichen" Argumenten als Person untragbar darstellen, obwohl sie dich niemals wortwörtlich angreifen. Aber nachher kommt als Tenor heraus: "Der Kandidat ist offensichtlich unfähig!" Selbst wenn bei Faktenbetrachtung derjenige eigentlich recht hatte.

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@Kazzirah und Ticaya: ich möchte mich in eure Diskussion nicht einmischen, aber es scheint mir, als sei Ticaya eine Liebhaberin der Debatte. Aussagen wie "zerpflücken und auseinander nehmen können" und "Das ist unsinnig, unlogisch, naiv, usw." hören sich zumindest danach an. Nichts gegen Debatten, aber um sich bei einer Debatte mal so richtig an die Karre fahren zu können bedarf es erst recht klarer Regeln.

 

Ja, so kann man es sicher auch gut formulieren. Wobei ich Debatten durchaus auch sehr schätze, aber ich habe lernen müssen, dass es nicht immer zielführend ist, oft sogar eher im Gegenteil.

Im wissenschaftichen Bereich ist der Debattentypus auch weit verbreitet, wird da aber als sachlicher Diskussionsstil verbrämt, weil man ja eben vordergründig nur die Argumente zerpflückt. Wer mal eine (abgesprochene) Demontage eines Bewerbers beim Vorsingen erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Du hast keine Chance, wenn dich mehrere geübte Debattierer in die Zange nehmen und mit derart "sachlichen" Argumenten als Person untragbar darstellen, obwohl sie dich niemals wortwörtlich angreifen. Aber nachher kommt als Tenor heraus: "Der Kandidat ist offensichtlich unfähig!" Selbst wenn bei Faktenbetrachtung derjenige eigentlich recht hatte.

 

Du gehst in deinen Überlegungen von einem destruktiven Diskutanden aus, der nicht an einer sachlichen Auseinandersetzung, sondern an persönlicher Demontage interessiert ist. Insofern sind deine Argumente für die Frage, ob ein solcher Debattenstil für eine inhaltlich geführte Diskussion sinnvoll ist, nicht stichhaltig, da sie von einer falschen Grundannahme, nämlich dem an der eigentlichen Diskussion nicht interessierten Gesprächspartner, ausgehen.

 

Man kommt jedoch sehr weit mit einem solchen Debattenstil, wenn man von vornherein diesen interssierten Gesprächspartner unterstellt und sich eben nicht durch jede scheinbar mehrdeutige Formulierung persönlich angegriffen fühlt, sondern zunächst nach inhaltlicher Relevanz sucht.

 

Grüße

Prados

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@Kazzirah und Ticaya: ich möchte mich in eure Diskussion nicht einmischen, aber es scheint mir, als sei Ticaya eine Liebhaberin der Debatte. Aussagen wie "zerpflücken und auseinander nehmen können" und "Das ist unsinnig, unlogisch, naiv, usw." hören sich zumindest danach an. Nichts gegen Debatten, aber um sich bei einer Debatte mal so richtig an die Karre fahren zu können bedarf es erst recht klarer Regeln.

 

Ja, so kann man es sicher auch gut formulieren. Wobei ich Debatten durchaus auch sehr schätze, aber ich habe lernen müssen, dass es nicht immer zielführend ist, oft sogar eher im Gegenteil.

Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wo ihr die Trennlinie zwischen Diskussion und Debatte in einem Forum zieht.

 

Mir geht es um die Argumente: Beide Parteien haben ihre Argumente, und jede Seite "entkräftigt" die Gegenargumente, die unlogisch, unsinnig oder falsch sind, mit Begründungen. Irgendwann sieht eine Seite ein, dass ihre eigene Argumentation nicht haltbar ist, und akzeptiert die Schlussfolgerungen der anderen Seite, oder man kommt halt zu dem Ergebnis, dass beide Seiten stichhaltige Argumente haben und beides nebeneinander stehenbleiben kann.

 

Das funktioniert allerdings nur, wenn sich beide Seiten gegenseitig respektieren und sich nicht gleich persönlich angegriffen fühlen. Ansonsten kann man es auch lassen.

 

Mir persönlich gehen solche Floskeln wie "in meinen Augen", "meines Erachtens", "IMHO" usw. eher auf die Nerven - vor allem, wenn sie dann auch noch abgekürzt werden. Ich möchte mich auf die Argumente konzentrieren, um zu einem ordentlichen Ergebnis zu gelangen, und nicht ständig diese Höflichkeitsfloskeln lesen oder schreiben müssen.

 

Viele Grüße

Ticaya

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Mir geht es um die Argumente: Beide Parteien haben ihre Argumente, und jede Seite "entkräftigt" die Gegenargumente, die unlogisch, unsinnig oder falsch sind, mit Begründungen. Irgendwann sieht eine Seite ein, dass ihre eigene Argumentation nicht haltbar ist, und akzeptiert die Schlussfolgerungen der anderen Seite, oder man kommt halt zu dem Ergebnis, dass beide Seiten stichhaltige Argumente haben und beides nebeneinander stehenbleiben kann.

 

...

Viele Grüße

Ticaya

 

Das funktioniert nur, wenn es ein logisch, sinnig oder richtig gibt. Das sehe ich nicht immer. Und gerade solche Diskussionen, wo es kein richtig oder falsch gibt, sind es meiner Wahrnehmung nach, die ausarten.

 

Blox(einzigobjektiveinstanzseinesuniversums)mox

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Mir geht es um die Argumente: Beide Parteien haben ihre Argumente, und jede Seite "entkräftigt" die Gegenargumente, die unlogisch, unsinnig oder falsch sind, mit Begründungen. Irgendwann sieht eine Seite ein, dass ihre eigene Argumentation nicht haltbar ist, und akzeptiert die Schlussfolgerungen der anderen Seite, oder man kommt halt zu dem Ergebnis, dass beide Seiten stichhaltige Argumente haben und beides nebeneinander stehenbleiben kann.

 

...

Viele Grüße

Ticaya

 

Das funktioniert nur, wenn es ein logisch, sinnig oder richtig gibt. Das sehe ich nicht immer. Und gerade solche Diskussionen, wo es kein richtig oder falsch gibt, sind es meiner Wahrnehmung nach, die ausarten.

 

Blox(einzigobjektiveinstanzseinesuniversums)mox

Ja. Denn anstatt einfach mal die unterschiedliche Position festzuhalten, wird es dann persönlich, oder es gibt einfach keine Argumente, mit denen man arbeiten könnte.

 

Viele Grüße

Ticaya

Bearbeitet von Ticaya
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@ Prados:

Nein, ich abe das nur als Extrembeispiel aneführt, um meine Position zu verdeutlichen. Im Normalfall läuft das subtiler und vor allem meist unbeabsichtigt ab. Es ist nämlich eben nicht so, dass man, selbst wenn man sich der Konvention bewußt ist, dass "Das ist falsch" eigentlich "Ich sehe das als falsch an" bedeutet, sich doch angegriffen fühlt und daher sich verteidigen muss.

Ich bestreite es nicht, dass man, wenn sich alle dieser Konvention bewußt sind, alle sich an diese Konvention halten und nicht unterschwellige Antipathien transportieren (was leider selten vermeidlich ist), alle wissen, dass die anderen niemals die Person herabsetzen würde, selbst wenn sie "falsches" sagt, dass ale Beteiligten über eine gewisse emotionale Dickfelligkeit verfügen, dann dieser Diskussionsstil effektiv sein kann, weil er um Emotionen bereinigt ist. Ich kenne aber wenige Leute, die zu solchen emotionsbefreitem Austausch fähig sind. Insbesondere kann ich diesen Typus nicht in diesem Forum voraussetzen.

 

@ Ticaya:

Die Trennlinie ist die, dass es in Debatten um den "Sieg" geht, und sei der auch nur temporär. Nicht umsonst ist der Debattenstil im parlamentarischen Umfeld üblich. Es geht darum, Stärke zu beweisen.

Mir geht es auch um die Argumente. Ich neige auch dazu, eher hart zu diskutieren, ich sehe es als sachorientiert, als Feedback bekomme ich das selten, wenn ich so diskutiere. Die meisten nehmen es nämlich als aggressiv wahr, wenn man so argumentiert. Wenn nur Roboter diskutieren würden, bräuchte man keine Höflichkeitsfloskeln, soabld Menschen beteiligt sind, spielen Gefühle eine wichtige Rolle. Etwas, was leicht übersehen wird. Aber es verletzt eben doch immer, wenn man eines Fehlers überführt wird. Und da sollte man, wenn einem der andere wichtig ist, schon darauf achten, dass diese Verletzung reduziert wird.

Das ist wohl einer der Gründe, warum Prados hier bei einigen als arrogant rüberkommt, weil er eben formal sachlich ist, aber dennoch negative Emotionen bei den "Überführten" weckt. Sachlichkeit kann extrem verletzen. Leider. Und das oft, ohne dass es gewollt ist. Oder auch von den Verletzen zunächst so wahrgenommen wird.

 

Manchmal übrigens kann man auch beide Seiten sinnvoll vereinen. Klappt aber nicht, wenn man keine Brücken bereitet.

 

Und ja, es hängt immer von der Situation an.

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Es gibt Studien zu solchen Themen, ich erinnere mich vage an eine von Gallup. Der Anteil, der mit Tam-Tam geht, ist relativ klein. Ein größerer Teil verbleibt innerlich frustriert, ein großer Teil geht still und leise. Der Kern wächst zunächst recht schnell und irgendwann nur noch langsam. So in etwa. Bezieht sich auf Online-Communitys. Da konnte man auch lesen, wer wie agiert und wer was tut um das zu beeinflussen.

 

An dieser Stelle eine kleine Bemerkung von mir. Ich denke, dass sich dieses Forum von "normalen" Onlineforen dadurch unterscheidet, dass sich relativ viele Teilnehmer auch persönlich kennen (durch Cons, Spielrunden). Was das genau für Auswirkungen hat, vermag ich nicht zu sagen, aber ich denke schon, dass es welche gibt.

 

Tschuess,

Kurna

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Mir persönlich gehen solche Floskeln wie "in meinen Augen", "meines Erachtens", "IMHO" usw. eher auf die Nerven - vor allem, wenn sie dann auch noch abgekürzt werden. Ich möchte mich auf die Argumente konzentrieren, um zu einem ordentlichen Ergebnis zu gelangen, und nicht ständig diese Höflichkeitsfloskeln lesen oder schreiben müssen.

 

Viele Grüße

Ticaya

 

Das sehe ich übrigens auch so.

 

Ich schreibe manchmal selbst "m.E.", weil ich "nett" sein will oder weil es mir hier Nahe gelegt wurde. In der Regel ist das aber auch Quatsch, weil alles, was ich hier schreibe, meine Sicht der Dinge widerspiegelt. Es ist in 95 Prozent der Fälle schlichtweg überflüssig, das noch hinzuzufügen.

 

Nur wenn es um 2+2 = 4 geht, hat das nichts mehr mit persönlichen Ansichten zu tun.

 

Genausowenig gibt es einen "objektiven Beobachter".

 

Ich brauche das vielleicht aber auch nicht von meinem Gegenüber, weil ich nicht davon ausgehe, dass er mich als doof ansieht, nur weil er schreibt, meine Sichtweise wäre doof.

Weil ich das nicht unterstelle, schreibe ich wahrscheinlich auch meist recht "hart". So bin ich aber nunmal. Und ich mag das Weichzeichnen nicht. Bei mir weiß man zumindest, woran man ist. Obs einem gefällt, ist eine ganz andere Sache.

 

Auch für mich ist das hier Freizeit und Hobby. Was im beruflichen Umfeld Usus ist, steht für mich auf einem ganz anderen Blatt. Ich denke übrigens nicht, dass das immer so vorteilhaft ist. Dafür wird dann zuviel hintenrum gemacht. Was nützt es mir, wenn mir jemand freundlich und höflich gegenübertritt und dann, wenn er den Raum verlässt, ganz andere Entscheidungen trifft. Vielleicht läuft auch vieles falsch da draußen, weil es eben so gemacht wird und viele Leute ganz viele Schulungen gemacht haben, die das alles so furchtbar richtig machen...

 

Okay. Ende des philosophischen Diskurses.

 

Selbstverständlich sollte ein Mindestmaß an Höflichkeit eingehalten werden. Und ich denke, das wird es auch mehrheitlich. Ich kann hier unterschreiben, was geschrieben wurde: Wer mal in anderen Foren unterwegs ist, sieht hier geradezu ein Paradies des Umgangs miteinander.

 

Nochmal als Fazit:

 

Ich bevorzuge definitiv einen harten, ehrlichen Stil gegenüber einem Weichgezeichneten. Ich werde nicht jeden Beitrag in einer Diskussion mit "Du, ich verstehe deine Position du, aber weißt du, man könnte auch eventuell meiner Meinung nach" eröffnen. ;)

 

Mir ist sehr wohl bewusst, dass sich viele an meinem Stil stoßen, aber so bin ich nunmal. Manchmal bin ich Provokateur und manchmal Schlichter. Manchmal schreibe ich als Ratgeber nur drei, vier Worte mit Regelstellen und manchmal helfe ich ausführlich, wenns um Anfänger geht. Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch und das bin ich gerne. Ich vertrage aber eben auch das Echo auf meinen Stil.

 

Damit bin ich wohl kein optimaler Forumsuser, aber das möchte ich auch gar nicht sein.

 

Ich versuche aber in meinen Moderationen möglichst wertneutral vorzugehen, auch wenn sie dabei deutlich sein können. Und ich moderiere Admins und Mods nicht anders, als andere User. Das ich das immer optimal mache, möchte ich sicherlich ausschließen.

Aber ich bin eben auch ein Mensch und das liest man hier jeden Tag.

 

Sollte das Forum jemals einen Diskussionscode einführen, der alle Beiträge vereinheitlicht, wäre ich nicht mehr hier. Ich könnte mich nicht dran halten.

Bearbeitet von Einskaldir
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Es gibt Studien zu solchen Themen, ich erinnere mich vage an eine von Gallup. Der Anteil, der mit Tam-Tam geht, ist relativ klein. Ein größerer Teil verbleibt innerlich frustriert, ein großer Teil geht still und leise. Der Kern wächst zunächst recht schnell und irgendwann nur noch langsam. So in etwa. Bezieht sich auf Online-Communitys. Da konnte man auch lesen, wer wie agiert und wer was tut um das zu beeinflussen.

 

An dieser Stelle eine kleine Bemerkung von mir. Ich denke, dass sich dieses Forum von "normalen" Onlineforen dadurch unterscheidet, dass sich relativ viele Teilnehmer auch persönlich kennen (durch Cons, Spielrunden). Was das genau für Auswirkungen hat, vermag ich nicht zu sagen, aber ich denke schon, dass es welche gibt.

 

Tschuess,

Kurna

 

Man glaubt kaum, wie viele Communitys es gibt, bei denen es keine 48 Stunden dauert, bis das erste User-Treffen organisiert ist. Es gibt zahlreiche Community-Betreiber, die das massiv forcieren/unterstützen.

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Ich bestreite es nicht, dass man, wenn sich alle dieser Konvention bewußt sind, alle sich an diese Konvention halten und nicht unterschwellige Antipathien transportieren (was leider selten vermeidlich ist), alle wissen, dass die anderen niemals die Person herabsetzen würde, selbst wenn sie "falsches" sagt, dass ale Beteiligten über eine gewisse emotionale Dickfelligkeit verfügen, dann dieser Diskussionsstil effektiv sein kann, weil er um Emotionen bereinigt ist. Ich kenne aber wenige Leute, die zu solchen emotionsbefreitem Austausch fähig sind. Insbesondere kann ich diesen Typus nicht in diesem Forum voraussetzen.

 

Ich kann die Situationen an einer Hand abzählen, bei denen sich alle Beteiligten solcher Konventionen bewusst waren. Aus meiner Überzeugung kann man so etwas nur dann ernsthaft durchführen, wenn man sich vor einig ist.

 

In unserer Schule war ich früher in einem Debattierclub zusammen mit einem Schulkameraden, der auch mit mir im Geschichtskurs war. Bei einem Besuch der Hardthöhe hat der mal einen Referenten vom Verteidigungsministerium dermaßen auseinander genommen, daß diesem die Luft weg blieb. Wir sind mit unserem Geschichtskurs bei einem CDU-Ausflug untergekommen und der arme Kerl vom Ministerium hat einfach nicht geahnt, was da über ihn hereinbricht ("ach die freundlichen Parteigenossen"). Wir haben uns amüsiert, für ihn war es ziemlich blamabel. Insgesamt war es schlichtweg unfair.

 

Die Trennlinie ist die, dass es in Debatten um den "Sieg" geht, und sei der auch nur temporär. Nicht umsonst ist der Debattenstil im parlamentarischen Umfeld üblich. Es geht darum, Stärke zu beweisen.

Mir geht es auch um die Argumente. Ich neige auch dazu, eher hart zu diskutieren, ich sehe es als sachorientiert, als Feedback bekomme ich das selten, wenn ich so diskutiere. Die meisten nehmen es nämlich als aggressiv wahr, wenn man so argumentiert. Wenn nur Roboter diskutieren würden, bräuchte man keine Höflichkeitsfloskeln, soabld Menschen beteiligt sind, spielen Gefühle eine wichtige Rolle. Etwas, was leicht übersehen wird. Aber es verletzt eben doch immer, wenn man eines Fehlers überführt wird. Und da sollte man, wenn einem der andere wichtig ist, schon darauf achten, dass diese Verletzung reduziert wird.

Glaubt mir jetzt wieder keiner (nachdem ich hier zwischendurch Keule-schwingend reingeplatzt bin), aber letztlich versuche ich zunächst abzutasten und dann (je nach dem was ich im Gegenüber vorfinde) einen oder gleich mehrere Gänge hochzuschalten. Wer mal in einem schwierigen Projektumfeld gearbeitet hat, dem wird recht schnell bewusst, daß man mit der Brechstange selten an die gewünschte Information herankommt.

 

Die Trickkiste, um jemanden aus der Fassung zu bringen, ist riesengroß ("Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber ihr Parfum muffelt."). Die Verteidigungs-Trickkiste ist viel kleiner.

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Zu den Floskeln "in meinen Augen", "meines Erachtens", "IMHO": ist aber hin und wieder gefragt. Wenn du eine Regelfrage diskutierst, dann gibt es die harten Fakten aus dem Text und die eigene Interpretation. Wenn ich nicht ellenlang zitieren will (allein aus urheberrechtlichen Gründen), dann muss ich schon kenntlich machen was ist und was möglicherweise ist. Mich erfüllen Menschen mit Unbehagen, die ihre Meinung stets für alle geltend machen wollen. Ich versuche mich hin und wieder durch solche Floskeln von diesem Personenkreis abzugrenzen. Ist dann vielleicht Rauschen in den Augen einiger, aber ich fühle mich besser, wenn ich nicht von vornherein als Missionar gesehen werde und ich mich im Nachhinein erklären muss.

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mrolf, was du hier schreibst ist so oder so nie der Weisheit letzter Schluss. Dazu musst du nicht ein "m.E" setzen. Man kann bei allen deinen Aussagen hier davon ausgehen, dass sie nur einzig und alleine deine Meinung widerspiegeln. Es sei denn, du benutzt ein Regelzitat.

 

Wenn du das nicht tust, kannst du gerne ein "ich bin mir nicht ganz sicher" benutzen, wobei ich es bevorzuge, wenn Leute gerade bei den Regeln dann solange ganz aufs Schreiben verzichten, bis sie nachgesehen haben.

Aber das die Ausage nur eine subjektive aus deiner Sicht ist, ist so gut wie immer der Fall. Es mag zwei, drei Ausnahmen geben, deshalb schrieb ich ja auch was von 95 Prozent der Fälle, aber es sind ganz wenige.

 

Und wenn wir uns mal alle bewusst darüber sind, dass so gut wie alle Aussagen in diesem Forum persönliche Ansichten sind, dann können wir wunderbar auf "m.E." (IMHO ist imho sowieso überflüssig, dank der kürzeren deutschen Abkürzung) verzichten.

Bearbeitet von Einskaldir
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