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Smartphone & Co während des Spiels


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Blaues Feuer hat genau das geschrieben, was ich sagen wollte.

 

Dann solltet ihr euch vielleicht mal die deutsche Kultur anschauen.

 

Bei jüngeren Menschen rennt jeder mit einem Smartphon rum und keiner ist beldeidigt oder gekränkt, weil jemad anderes mit seinem Gerät beschäftigt ist.

Man muss nur mal über seinen Tellerrand schauen [...]

Sorry, aber das ist natürlich Unfug. Sicherlich kann und wird man bemerken, dass sich vermehrt Leute unhöflich bis hin zur Unverschämtheit verhalten. Das heißt aber weder, dass das fortan die deutsche Kultur sei, noch dass man das unwidersprochen hinnehmen muss.

 

Es ist sinnvoll, die anderen auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen und nicht durch Schweigen zu fördern.

 

Soso. Es ist also Unfug, dass die Jugendlichen alle ständig mit ihrem Smartphone durch die Gegend laufen.[...]

Nein, aber dass das zur deutschen Kultur gehören oder man das unwidersprochen hinnehmen muss. :read: hilft!
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Dann solltet ihr euch vielleicht mal die deutsche Kultur anschauen.

 

Bei jüngeren Menschen rennt jeder mit einem Smartphon rum und keiner ist beldeidigt oder gekränkt, weil jemad anderes mit seinem Gerät beschäftigt ist.

Man muss nur mal über seinen Tellerrand schauen :dunno:

Mit Kultur hat das gesamte Thema für mich nicht sehr viel zu tun.

Vielleicht insofern, dass das eigene Auftreten abhängig vom Kulturkreis beurteilt wird.

Mir fällt aber auf Anhieb kein Kulturkreis ein, der es als kulturelle Errungenschaft betrachtet, sein Gegenüber mit Missachtung zu strafen.

Besonders, wenn sich die Beteiligten erklärtermaßen dafür getroffen haben, vielschichtig miteinander zu kommunizieren.

 

Die grassierende Kombination aus Facebook-Sucht und Geräte-Fetischismus beobachte ich seit Jahren, darauf musst du mich nicht hinweisen.

Schließlich arbeite ich in der Gastronomie und bewege mich auch privat durchaus in öffentlichen Räumen, wer hätte das gedacht.

Und ich lebe in der Stadt. Aber trotzdem danke für den Hinweis, hätte von mir sein können. :)

 

Meistens registriere ich diesen seltsamen Götzenkult mit Verwunderung und grinse mit anderen darüber.

Dann sind aber die Situationen anders.

Ich werde z.B. niemals verstehen, warum jemand vor dem ersten Bissen ein Foto seines Tellers online stellt und auch noch einen Kommentar schreibt und die ersten Antworten erwidert.

Und ich meine Teller mit Kurzgebratenem, Fisch, Pasta, Pizza oder Dessert mit Eis.

Kein Wurstbrot und auch keinen Apfelstreusel.

Kann mir aber egal sein, ist ja nicht mein Essen.

 

Oder wenn wir im Feierabend sitzen und die Hälfte meiner Kollegen sich auf ihre Smartphones stürzt.

Damit bleiben mit mir trotzdem mindestens drei übrig, das reicht für ein nettes Feierabendgespräch.

Vor allem, weil die Süchtigen immer wieder für Stimmung sorgen, indem sie für allen die Highlights zeigen.

Und die Personen wechseln ja auch die Rolle, ich schaue ja auch in meine Listen.

So redet jeder mal mit jedem, kein Ding.

 

Aber diese Geräte-Anbetung hat auch durchaus eine traurige Seite.

Meine zwanzigjährige und sehr italienische Kollegin sagte neulich wörtlich:

"Mein I-Phone ist seit zwei Tagen einfach weg! Ich sag' dir: Mein Leben ist zu Ende!"

 

Ganz schreckliche Auswüchse sehe ich auch:

Paare, die sich reglos anschweigen, jeder in seinen eigenen Bildschirm versunken.

Nun ja, früher war es die Zeitung, und hinter der konnte sich der Partner sogar verstecken; das geht mit einem Handy nicht.

 

Oder hat jemand mitverfolgt, wie die Spieler vom BVB und FCB durch eine kleine Tribüne hochzus auf die Kamera zugehen?

Ich fands gespenstisch, es war totenstill. Kein Klatschen, keine Rufe, kein Schulterklopfen - nichts, gar nichts.

Alle stehen, man sieht sie von hinten, und sie sind mehr Spalier als Publikum.

Kalt ist es, sie tragen Mäntel in gedeckten Farben.

Und alle, alle recken sie einen Arm hoch, spontan denke ich an Nordkorea und wie klein die Welt doch ist.

Ich rechne fest mit der verspäteten Regieanweisung für Jubel und glaube, dass später Köpfe rollen werden dafür, dass Millionen Zuschauer diesen Epic-Fail sehen können.

Aber nein, ich habe Zeit, denn die Kamera steht, ich kann die Szenerie genauer betrachten.

Jeder, ich schwöre: Jeder Zuschauer hält ein Smartphone und filmt mit.

Wie krank ist das denn bitte?

Und wie käme ich mir als Sportler vor?

 

Glaub mir:

Meinen Tellerrand habe ich schon seit langer Zeit hinter mir gelassen.

Oder, um es mit F4 zu sagen:

"Ist es normal, nur weil alle es tun?"

... oder kommentarlos ein Gespräch mit einer anderen Person zu beginnen.

 

Das erlebe ich persönlich ständig. Und zwar nicht von jungen Leuten sondern mit wachsender Begeisterung von erwachsenen sogenannten reifen Menschen.

Das finde ich übrigens um ein vielfaches schlimmer, als wenn jemand am Spieltisch mal in sein Smartphone guckt, wenn er gerade mal nichts zu tun hat.

Vielleicht reden wir auch gerade aneinander vorbei...?

So wie ich den Strang verstehe, geht es ja gerade nicht darum, mal ab und zu auf sein Telefon zu schauen, weil jemand auf eine wichtige Nachricht wartet oder Armbanduhren nicht mag.

Es geht vielmehr darum, ob es irritiert, wenn sich jemand im Rahmen einer persönlichen und beabsichtigten Zusammenkunft für ein gemeinsames Hobby offensichtlich einer themenfremden Einzelbeschäftigung hingibt, und zwar so intensiv, dass der Betreffende kaum noch ansprechbar ist.

In diesem Fall eben einem Kleincomputer und seinen lustigen Funktionen.

Mich zum Beispiel würde dieses Verhalten am Spieltisch überaus irritieren.

Ich kenne übrigens keinen einzigen Mitspieler, der sich nicht für die Beschäftigung mit seinem Fon entschuldigen, sie kurz erklären, dann den Tisch verlassen und möglichst schnell zurück kehren würde.

Mal so nebenbei.

 

Letztendlich interpretiere ich das Smartphone als Strangthema als ein plakatives Beispiel von vielen Möglichkeiten, sich in diesem speziellen Setting "Spieltisch" so intensiv einer Einzelbeschäftigung zu widmen, dass andere sich zur Frage förmlich hingedrängt fühlen, ob sich da vielleicht jemand langweilt?

 

Schließlich treffen wir uns nicht, um einen Kasten Bier zum Fußball zu kippen oder mit sechs Mann an einem Tisch Billard zu spielen.

Unser gemeinsames Hobby besteht ja hauptsächlich aus verbaler Interaktion.

Ich meine, dann ist es vom Einzelnen nicht zuviel verlangt, ansprechbar zu sein und dem Abenteuerverlauf zu folgen.

Und wenn ein Mitspieler eine Pause braucht, teilt er dies den anderen mit und nimmt sie sich, ist doch kein Beinbruch.

Kippenpause, heißt halt so, auch unter Nichtrauchern.

Dann wird gekocht, gegessen und Käffchen getrunken.

Auf die Toilette muss auch jeder mal, Pausen im Spiel entstehen doch automatisch.

Ist in diesen Pausen denn nicht genügend Zeit, sich seinem Smartphone zu widmen?

Bearbeitet von Drachenmann
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Ganz schreckliche Auswüchse sehe ich auch:

Paare, die sich reglos anschweigen, jeder in seinen eigenen Bildschirm versunken.

Nun ja, früher war es die Zeitung, und hinter der konnte sich der Partner sogar verstecken; das geht mit einem Handy nicht.

 

Wolfsschwester und ich gehen genau aus diesem Grund weg. Früher haben wir uns einen Stapel Bücher mitgenommen und setzten uns in ein Café, heute haben wir Tablets und eBook-Reader aus dem gleichen Zweck, nur mit weniger Gewicht dabei.

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Ganz schreckliche Auswüchse sehe ich auch:

Paare, die sich reglos anschweigen, jeder in seinen eigenen Bildschirm versunken.

Nun ja, früher war es die Zeitung, und hinter der konnte sich der Partner sogar verstecken; das geht mit einem Handy nicht.

 

Wolfsschwester und ich gehen genau aus diesem Grund weg.[...]

Um euch anzuschweigen? Voreinander zu verstecken? Oder steht einfach nur das gemeinsame Lesen außer Haus im Vordergrund?
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Ganz schreckliche Auswüchse sehe ich auch:

Paare, die sich reglos anschweigen, jeder in seinen eigenen Bildschirm versunken.

Nun ja, früher war es die Zeitung, und hinter der konnte sich der Partner sogar verstecken; das geht mit einem Handy nicht.

 

Wolfsschwester und ich gehen genau aus diesem Grund weg.[...]

Um euch anzuschweigen? Voreinander zu verstecken? Oder steht einfach nur das gemeinsame Lesen außer Haus im Vordergrund?

 

Ist das wichtig? Für außenstehende, also z.B. Leute wie Drachenmann, sieht das genauso aus.

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Ganz schreckliche Auswüchse sehe ich auch:

Paare, die sich reglos anschweigen, jeder in seinen eigenen Bildschirm versunken.

Nun ja, früher war es die Zeitung, und hinter der konnte sich der Partner sogar verstecken; das geht mit einem Handy nicht.

 

Wolfsschwester und ich gehen genau aus diesem Grund weg.[...]

Um euch anzuschweigen? Voreinander zu verstecken? Oder steht einfach nur das gemeinsame Lesen außer Haus im Vordergrund?

 

Ist das wichtig?[...]

Nun, du hast "aus diesem Grund" geschrieben und da nicht klar ist, auf welchen Grund du dich beziehstt, habe ich eben nachgefragt. Wichtig ist es nicht, ich war nur neugierig. Du hast einen Grund angedeutet.
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Achso. Zum gemeinsamen Lesen.

 

Aber wie gesagt, für außenstehende sieht das wie das von Drachenmann angesprochene Anschweigen aus.

Das ist richtig, es könnte sehr leicht genauso auf mich wirken.

Wobei ich aber einschränken muss, dass ich Tablets anders beurteile als Smartphones.

Frag mich nicht warum, aber ein Tablet verbinde ich mehr mit ernsthafter Beschäftigung, ein Smartphone eher damit, Langeweile zu überspielen und Zeit totzuschlagen.

Wahrscheinlich liegt es einfach an der Geräte- und Monitorgröße...

 

Und nicht zuletzt kenne ich die beoachteten Menschen ja nicht und kann als Bedienung schlecht fragen, ob sie ihre Einzelbeschäftigung in Gesellschaft genießen oder sich einfach nichts zu sagen haben.

Also bleibt mir nur die Beurteilung nach meinen eigenen Maßstäben, und nach denen ist für mich eine solche Situation einfach unvorstellbar gewesen.

In meinen Kreisen ist diese Sicht auch Konsenz, sogar meine erwähnte Kollegin findet es selbstverständlich, ihr Fon auszuschalten, wenn sie mit ihrem Freund ausgeht.

 

Klar, so wie du es schilderst fühlt es sich an wie ein gemeinsamer, gemütlicher Leseabend, nur eben nicht mit Buch auf dem Sofa, sondern in einem Lokal.

Warum nicht, so habe ich die Sache noch nie gesehen.

Ich nehme die "schrecklichen Auswüchse" zurück bzw. schränke sie ein.

 

Doch dann ist das Setting ja ein ganz anderes als das am Spieltisch.

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Blaues Feuer hat genau das geschrieben, was ich sagen wollte.

 

Dann solltet ihr euch vielleicht mal die deutsche Kultur anschauen.

 

Bei jüngeren Menschen rennt jeder mit einem Smartphon rum und keiner ist beldeidigt oder gekränkt, weil jemad anderes mit seinem Gerät beschäftigt ist.

Man muss nur mal über seinen Tellerrand schauen [...]

Sorry, aber das ist natürlich Unfug. Sicherlich kann und wird man bemerken, dass sich vermehrt Leute unhöflich bis hin zur Unverschämtheit verhalten. Das heißt aber weder, dass das fortan die deutsche Kultur sei, noch dass man das unwidersprochen hinnehmen muss.

 

Es ist sinnvoll, die anderen auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen und nicht durch Schweigen zu fördern.

Ausspreche Zustimmung. Ich hätte es nicht so drastisch formuliert, aber inhaltlich hat Rosendorn recht.

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  • 2 Wochen später...
Da ist die Lösung: http://www.tagesschau.de/schlusslicht/offline-glas100.html

 

Aber wahrscheinlich ist da gleichzeitig auch schon wieder das neue Promilleblem.

 

^Sowas sollte man vielleicht auch für Würfelbecher machen.

 

Ich hasse ja bekanntermasen Handys und Smartphones, und entführe sie auch gerne mal um sie dann dem despotischen Gott der territorialen Stille zu opfern.

 

Mein Blutdruck ist Dankbar dafür, dass in meinem Freundeskreis weder Smartphones noch Tablets Einzug am Spieltisch gefunden haben. Wenn überhaupt telefoniert wird, dann in den Pausen (die ja sowieso zu längeren Runden gehören).

 

Insofern habe ich keine Erfahrungen mit Smartphones und Co. am Spieltisch. Womit ich aber leidige Erfahrungen habe sind Smartphones in der Öffentlichkeit. Ich habe diesbezüglich eine leicht zynische, grenzwertig misanthropische Sicht der Dinge, und so kommt mir der ständige, überall präsente (Bahnfahren, Kino, Kneipe, sogar auf Konzerten!) Griff zum elektronischen Aufmerksamkeitsfresser von vielen Mitmenschen oft schon so zwanghaft und unausweichlich vor wie ein Hund, der halt einfach an den nächsten Baumstamm pissen muss. Es ist schon traurig und irgendwie erbärmlich anzusehen, wie viele nichtmal in der Lage sind nur drei Minuten auf die nächste U-Bahn zu warten ohne sich in Demutshaltung - Kopf gebeugt - dem kleinen armseligen Elektronikgötzen zuzuwenden - Zigarettenersatz, jetz da auf Bahnsteigen nicht mehr geraucht werden darf?

 

Vielleicht verhält es sich mi dem Griff zum Smartphone am Spieltisch so wie das, was ich zunehmend in Kinos beobachte: Der Film schafft es nicht, den Zuschauer gefangenzunehmen, die Story weckt keine Neugier darauf, wie es weitergeht, und so sucht das Eidechsengehirn nach Ablenkung - und greift nun zum Smartphone...? Oder haben Leute heute ein Problem, sich mal für eine längere Zeit auf etwas einzulassen?

 

Darüberhinaus kann in meine Augen kein Tablet oder Smartphone ein wirklich gedrucktes, gebundenes Rollenspielbuch ersetzen, oder Würfel, die über den Tisch hüpfen und gegen Gläser klappern. Oder das Rascheln und Knistern von Charakterbögen, Karten und Notizen, in denen geblättert wird. Ich mag auf diese Dinge nicht verzichten, es sind einfach die natürlichen Zutaten zum Rollenspiel.

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Insofern habe ich keine Erfahrungen mit Smartphones und Co. am Spieltisch. Womit ich aber leidige Erfahrungen habe sind Smartphones in der Öffentlichkeit. Ich habe diesbezüglich eine leicht zynische, grenzwertig misanthropische Sicht der Dinge, und so kommt mir der ständige, überall präsente (Bahnfahren, Kino, Kneipe, sogar auf Konzerten!) Griff zum elektronischen Aufmerksamkeitsfresser von vielen Mitmenschen oft schon so zwanghaft und unausweichlich vor wie ein Hund, der halt einfach an den nächsten Baumstamm pissen muss. Es ist schon traurig und irgendwie erbärmlich anzusehen, wie viele nichtmal in der Lage sind nur drei Minuten auf die nächste U-Bahn zu warten ohne sich in Demutshaltung - Kopf gebeugt - dem kleinen armseligen Elektronikgötzen zuzuwenden - Zigarettenersatz, jetz da auf Bahnsteigen nicht mehr geraucht werden darf?

 

Da ich mittlerweile auch unter der Woche täglich ca 1,5 - 2 Stunden in der SBahn verbringe, konnte ich feststellen, dass sich die Tageszeitungs-, Bücher- und EBook-Anbeter in ihrer Körperhaltung und Benehmen nicht wesentlich schlimmer verhalten, als die der Smartphone- und Tabletnutzer. Die Demutshaltung ist bei allen gegeben und irgendwie auch nicht abwendbar, oder liest du ein Buch mit dem Kopf nach oben geneigt?

 

Ein wenig mehr an Toleranz und Urteilsvermögen ist hier gefordert. Und wie wir es hier in diesem Strang bereits festgestellt haben, stört es allgemein, wenn ein Spieler sich ständig bzw für längere Zeit aus dem Spielgeschehen ausklinkt und sich einer anderen Tätigkeit widmet, auch wenn dies Nasebohren wäre.

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  • 1 Monat später...

Ich krame das mal vor, weil ich es nun das erste Mal als SL erleben musste:

 

In unserer recht selten spielenden Nebenrunde (mit einer neuen Spielerin) hab ich ein Dungeonabenteuer begonnen. Es waren vier Spieler am Tisch, die anfangs auch noch recht konzentriert dabei waren. Also für die beiden Neulinge durchaus OK.

 

Als dann die ersten paar Aktionen einer jeden Figur abgehandelt waren, fing eine Spielerin an, auf ihr Handy zu schauen. Als ich es bemerkt habe und fragte, was das solle (freundlich - nur eine Nachfrage halt), kam bloß die Antwort, sie müsse da "schnell mal was nachgucken". Na gut...kann ja mal passieren dachte ich mir (auch wenn ich es nicht gut fand). Hab dann gehofft, es wäre wirklich nur kurz.

 

Im Laufe der Runde aber hat sie beinahe nur noch ihr Handy in der Hand gehabt und irgendwas gemacht. Sie war dann so abgelenkt, dass sie zu Interaktionen nicht mehr sehr fähig war (auch wenn die Figur hätte interagieren können). Auch bei Kämpfen hat sie es weiter gemacht...Gut, dass es nur ein Dungeon war, in Detektiv- oder Stadtabenteuern wäre das sicher noch viel krasser aufgefallen...

 

Also ich finde so ein Verhalten extrem unhöflich. Zumal man dann immer alles zweimal sagen muss, wenn man eine direkte Frage stellt oder eine Reaktion will, wenn sie gerade ins Handy starrt. Und man merkte deutlich, dass sie viel mehr "dabei" war, solange das Handy gerade unbeachtet an der Seite lag. :!:

 

Gesagt habe ich nichts mehr, überlege nun aber, beim nächsten Mal vorab etwas zu sagen. Da ich aber nur Neben-SL in der Runde bin und die Spielerin eher eine Bekannte des anderen SL ist...finde ich das schwer. Ich will nicht als...ich weiß auch nicht..."gemein/engstirnig" eingestuft werden oder so...

Und ich will das Abenteuer ohne Streit zu Ende bringen. ;)

 

 

Ach, dabei fällt mir ein: Genauso unhöflich und sogar viel störender empfand ich die Spielerei der anderen Spielerin mit ihrem Würfel WÄHREND eines Kampfes in dem sie auch aktiv dabei sein sollte... sie ließ ihn immer wieder hochschießen (gebasteltes "Katapult") und er fiel dann immer klackernd auf den Boden, zwischen die Gläser usw... Aber dieses Verhalten haben wir nicht lange so hingenommen und sie hatte dann bei Aufforderung, es sein zu lassen, ein Einsehen. DAS ist bei Handynutzern doch schwerer zu erreichen...

 

LG Anjanka

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  • 1 Monat später...

Soso, "Phubbing" nennt man also dieses Phänomen ... :sigh:

 

Und ich fände es doof, wenn allen Leuten das Internet künstlich verlangsamt würde, nur weil sich einige nicht benehmen können.

 

Jo, ich finde das Wort doof und ich finde die vorgeschlagenen Maßnahmen doof. Würde ich sie gut finden käme ich aus dem "Phubber fotografieren" ja gar nicht mehr raus. Bin am Freitag mit dem Bus gefahren und es stiegen jede Menge Schüler zu.

Erste Beobachtung: Ohne Ausnahme hatten alle Mädchen lange Haare.

Zweite Beobachtung: Die Jungs haben wohl seit einiger Zeit so eine modische Anwandlung, das die Haare rundherum recht kurz und die die noch da sind wild nach oben gekämmt werden. Erinnert mich irgendwie an brennende Streichholzköpfchen (naja zumindest bei Rothaarigen).

 

Nun aber die eigentliche relevante dritte Beobachtung war: Ich habe fast keinen ohne Handy gesehen. Die meisten hatten Ohrhörer eingesteckt, und manchmal wurde der brüderlich/schwesterlich geteilt. Der Hammer war ein Dreierkreis, wo ein Mädel direkt jeweils bei zwei Mitschülerinnen eingeklinkt war :music:.

 

Es wurden Bilder (vermutlich vom letzten WE) ausgetauscht, gelesen, Musik gehört, und SMS geschrieben und keinen schien es zu stören.

 

Was stört nun die Phubber-Gegner an diesem Verhalten? Die älteren Generationen (also die Vor Smartphone Generationen) haben sich an Romanen und Zeitungen geübt, sie haben Briefe geschrieben, Spiele gespielt und Musik gehört. Das Smartphone verdichtet nun all dies auf ein Gerät. Logisch das diesem Gerät viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Na und?

 

Klar gibt es Situationen (Spieltisch, wie in diesem Strang diskutiert; Arbeitsplatz, Treffen mit Freunden, Hörsäle, Klassenzimmer, Kino, Kirche etc.) wo man vom Gebrauch absehen sollte. Im Normalfall wird dies aber von 95% der Benutzer auch eingehalten und da wo es nervt hilft bestimmt ein freundliches oder energisches Wort. Ich halte die im Artikel beschriebenen Aktionen daher für überzogen :dunno:

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Ich denke, dass es nicht um Smartphones geht, sondern um Respekt und Fokussierung :)

 

Ja natürlich. Ich würde auch zustimmen, dass wenn man z.B. Passagiere bei Start und Landung von Flugzeugen beobachtet, ihnen ein gewisses Suchtverhalten zu ihren Smartphones assisstieren kann.

 

Aber ich halte Maßnahmen wie in dem von Fimolas verlinkten Artikel unter "Phubber am Pranger" beschrieben nicht für das geeignete Mittel vor allem den "Respekt" einzufordern.

 

Allein schon mit der Titulierung "Phubber" wird polarisiert und ein pauschales Feindbild geschaffen. Das empfinde ich nicht als den richtigen Weg. Genausowenig wie z.B. eine Zeit lang in NRW in den Medien ständig von Rasern im Straßenverkehr gesprochen wurde um die vermehrten Blitzeinsätze zu rechtfertigen.

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  • 2 Jahre später...

Hallo Forum,

 

nachdem ich mit meiner Beschwerde in einer meiner Spielrunden, doch die Smartphones während des Spiels weg zu packen, bei den Betroffenen auf Grund gelaufen bin, will ich mal eure Meinung wissen. Die Situation war, dass zwei Mitspieler fast dauernd mit ihren Smartphones rum gedaddelt haben. Ich finde das auf Dauer unmöglich. Es ist dem SL gegenüber extrem unhöflich, weil man m.E. damit Desinteresse an seinem Abenteuer bekundet und für Mitspieler (wie mich in dem Fall) kann es auch frustrierend sein, weil das Gruppenerlebnis zerstört wird, wenn ein Teil der Leute nicht teilnimmt. 

 

An Tablets oder Laptops am Tisch als Ersatz für Charakterbögen habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt und die meisten Leute, die diese nutzen, machen es in meiner Wahrnehmung auch wirklich als Papierersatz. Das ist ja auch in Ordnung. Aber das Starren ins Smartphone während des Spiels ist für mich echt das Letzte. Man kann ja mal drauf schauen und seine Mails abrufen, wenn man gerade im Spiel nix zu tun hat. Man kann auch mal auf eine wichtige Nachricht warten, oder daheim ist irgendwas im Argen und man selbst ist in der Spielrunde, will es aber trotzdem aus der Ferne zu regeln versuchen. Das kann ja sein. Aber doch nicht dauernd ?!

 

Ich habe mir überlegt, als SL bei meiner nächsten Con-Runde um das Weglegen der Smartphones zu bitten, weil das den Spielfluss und das Gruppenerlebnis sehr stört. 

 

Wie seht ihr das?

 

Euer

 

Bruder Buck 

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Hallo,

 

ich selbst kenne diese Situation auch aus vielen anderen Gegebenheiten. Und egal wo es ist, es bezeugt immer ein Desinteresse oder zumindest eine verschobenen Fokus der Aufmerksamkeit.

Wirklich die Smartphones zu verbieten - wie in Klassenzimmern - ist vielleicht übertrieben. Eher es den Spielern anraten, dass es höflich wäre diese Geräte wegzupacken, um das Ambiente nicht zu stören und dem Spiel und den Mitspielern Respekt gegenüber zu bringen. Wenn man mal kurz eine SmS beantwortet, ist es nicht so schlimm, allerdings kann auch so etwas rasch Gewohnheit werden und den Spielfluss stören. Dafür gibt es doch immer genügend Pausen. Auch wundert es mich, wie solche Spieler noch aktiv am Spiel teilnehmen können, wenn sie dauernd abgelenkt sind. Allerdings bin ich persönlich auch nicht Multitasking fähig; andere können es.

Ich darf aber nicht zu sehr schimpfen, da ich auch schon mal nur mit dem Handy gespielleitert habe und es sicher einen doofen Eindruck machte, dass ich immer wieder im Handy scrollte, um das Abenteuer durchzulesen. 

 

Daher bin ich durchaus dafür, den Geräte im Spiel jenseits des Tisches zu lassen.

  • Like 1
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Hallo!

 

Moderation :

Hierzu gibt es bereits einen Themenstrang: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/25035-smartphones-am-spieltisch/?hl=smartphones

 

Ich schließe hier nun schnell ab und verschiebe heute Abend, wenn ich wieder Zeit habe.

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Weil BB es gerade in einem anderen Strang neu angefangen hat,... (Warum wurde der geschlossen und nicht einfach hierher verschmolzen?)

 

Bei unserer lezten Vollversammlung des Rollen und Brettspielvereines Thoule e.V. in Karlsruhe gab es folgenden Antrag:

 

 


Antrag 3

Ich stelle den Antrag, Handy- sowie Computerspiele im Vereinsheim während der regulären Öffnungszeiten Sonntags, Montags, Donnerstags und Freitags zu untersagen. Davon auszuschließen ist die spielunterstützende Nutzung, zum Beispiel im Rahmen von sogenannten �Companion-Apps�

 

Wenn ich mich richtig erinnere wurde der Antrag abgelehnt.

 

(bei uns reicht es aber auch einfach in den Bombensicheren WK II geprüften Spielekeller zu gehen - da hat eh kaum jemand empfang.)

 

Ps: Ansonsten bin ich auch bei BB das es mich beim Spielen stört wenn jemand längere Zeit auf seinem Smartphone rumwischt - wenn jemand kurz etwas macht oder zum telefonieren rausgeht ist das kein problem.

 

 

Jugendwort des Jahres:

 

Swombie (Smartphone-Zombie)

Bearbeitet von Unicum
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Verbieten bringt m.M. nach nichts - finde ich auch völlig unpassend. Denn genauso wie jemand Smartphones am Tisch doof findet, gibt es (vielleicht) auch Leute die es völlig in Ordnung finden und wollen.

 

Praktischer ist es doch einfach in der Vorankündigung zu schreiben, dass es eine Smartphone freie Spielrunde sein soll und man das benutzen auf ein Minimum reduzieren soll. Auch am Anfang, wenn man sich dann zusammensetzt, kann der SL oder Spieler darauf hinweisen, dass einem das das "Smartphonegucken" auf ein Minimum reduziert werden sollte.

 

Ich würde auch gleich darauf hinweisen, dass ich als SL es als sehr unhöflich empfinde während ich leite Leute ständig auf ihr Handy gucken.

 

Gruß

 

Chriddy

 

PS. Ich muss aber gestehen, dass ich wenn Werder spielt auch ständig gucke wie es steht....

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