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Über den Umgang mit dem neuen Regelwerk


Empfohlene Beiträge

Der Beitrag von Prados, den ich unten auszugsweise zitiere, bringt mich zu diesem Thema: Wie will ich mit dem neuen Midgard 5 Regelwerk umgehen?

 

[....]

Die Neuauflage M5 wurde nun von vielen Spielern als Zäsur gesehen. Die Regeln sind übersichtlich(er) gestaltet, die Mechanismen innerhalb der Regeln haben sich vereinheitlicht. Und, ganz entscheidend, die Eigenverantwortlichkeit der Spieler, wie mit den Regeln umgegangen werden soll, wurde gestärkt. Dieser letzte Aspekt war für mich der Anlass, meine Beiträge hier im Forum anders zu gestalten. Denn wenn die Regeln nun diese Eigenverantwortlichkeit stärker fordern sollen, dann wäre es in meinen Augen gerade nicht sinnvoll zu schreiben, wie bestimmte Situationen zu regeln seien, also konkret im Spiel umgesetzt werden sollen. Stattdessen bin ich dazu übergegangen auf Regel- oder Verständnisfragen zu antworten, was die Regeln eigentlich aussagen. Ich habe also immer wieder (wie ein kleines bockiges Kind) wiederholt, was die eigentlich Absicht der Regeln ist, dies aber - und das ist der entscheidende Punkt - nicht, um alle meine Gesprächspartner davon zu überzeugen, es auch genauso zu spielen. Meine Absicht ist vielmehr, die Regelgrundlage möglichst eindeutig darzulegen, damit die Spieler davon ausgehend entscheiden können, ob sie es so oder in ihrem Sinne verändert spielen wollen.

 

Aus diesem Grunde haben sich meine Antworten verändert: Es geht nicht mehr um "So sollte es gespielt werden", sondern um "So ist es gemeint, überlege dir, ob du es so oder in deinem Sinne anders spielen möchtest".

 

[....]

 

Grüße

Christoph

 

Ja, M5 ist eine Zäsur. M4 war komplex, an manchen Stellen unklar und manche Dinge waren nicht einheitlich geregelt. Also spielte man meist mit vielen Hausregeln. Jetzt ist das neue Regelwerk mit der Ansage der Vereinfachung und Verdeutlichung angetreten. In vielen Dingen wurde das auch tatsächlich erreicht.

 

Leider aber wurden, teils ohne für mich ersichtlichen Grund, andere Dinge sogar komplizierter und mit den Regeln für die Thaumaturgen wurde sogar die Komplexität erhöht. Das führt nun wahrscheinlich dazu, dass man wieder viele Hausregeln einführt. Aber eigentlich will ich das gar nicht. Eigentlich will ich gerne ein Regelwerk so spielen können, wie es geschrieben ist. Ich habe kein Problem damit, wo von den Regeln keine genauen Vorgaben sind, das ad hoc am Spieltisch zu managen, wer mich als SL kennt, sollte das so erlebt haben.

 

Aber ich habe ein Problem, wenn ich die originalen Regeln für so einfach schlecht spielbar halte, weil sie mir unlogisch erscheinen, zu viel Mikromanagement enthalten oder so einfach keinen Spielspaß bringen. Und da bin ich an einigen Stellen von M5 enttäuscht. Wenn ich sehe, dass dutzende Zauber gedoppelt wurden um der Magietheorie gerecht zu werden (so die Begründung eines den Autoren nahestehenden Insiders) dann kann ich nur den Kopf schütteln. Ich behaupte, 99% der Spieler interessieren sich keinen Millimeter für die Theorie hinter der Magie Midgards, fluchen aber, weil die Zauber im Arkanum nicht mehr alphabetisch geordnet sind. Ebenso die neuen Regeln für die Erfahrungspunkte. Klar, der Wegfall von KEP / AEP / ZEP ist ein Segen, aber warum wurde denn die Berechnung der Gesamt-EP so krass umgestellt ?? Das bringt keinen Vorteil, schafft aber beträchtliche Verwirrung, weil die Charaktere von der Bewertung ganz anders zu sehen sind. Und so weiter und so fort....

 

Ja, ich bin da auch etwas enntäuscht, denn M5 ist auf halben Weg zur Vereinfachung stehen geblieben und irgendwo wurden auch ein paar Kehrtwendungen und Winkelzüge in Richtungen gemacht, die die Spielbarkeit nicht verbessern. Und das sollte m.E. der Fokus eines Regelwerks sein. Dazu müssen die Autoren auch wissen, wie Spieler spielen, wie sie das Regelwerk benutzen und was sie überhaupt darin interessiert.

 

Aber so muss ich wohl wieder zu Hausregeln greifen, damit es sich so spielt und anfühlt, wie es mir Spaß macht. Schade.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Ja, die neuen Lernmechanismen. Für mich ein gutes Beispiel für das, was BB angesprochen hat.

Ja, ich bin da auch etwas enntäuscht, denn M5 ist auf halben Weg zur Vereinfachung stehen geblieben und irgendwo wurden auch ein paar Kehrtwendungen und Winkelzüge in Richtungen gemacht, die die Spielbarkeit nicht verbessern. Und das sollte m.E. der Fokus eines Regelwerks sein. Dazu müssen die Autoren auch wissen, wie Spieler spielen, wie sie das Regelwerk benutzen und was sie überhaupt darin interessiert.

Vielleicht bin ich ja die einzige, die so lernt, aber ich schaue mir einen Zauber an, überlege, ob er mir gefällt und will dann wissen, was er kostet. Das muss ich mir aber mit mehrfachem Blättern zusammenbasteln (nein, die Rechnung ist nicht schwer, nur nervig). Es würde mich aber wirklich interessieren, wer sein Regelwerk so verwendet, wie es anscheinend gedacht ist. Nämlich: Welche Zauberkategorie ist billig für meine Klasse => bis zu welcher Stufe reichen meine im Moment vorhandenen Punkte => Welche Zauber kommen dann in Frage => was macht der Zauber eigentlich?

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Es würde mich aber wirklich interessieren, wer sein Regelwerk so verwendet, wie es anscheinend gedacht ist. Nämlich: Welche Zauberkategorie ist billig für meine Klasse => bis zu welcher Stufe reichen meine im Moment vorhandenen Punkte => Welche Zauber kommen dann in Frage => was macht der Zauber eigentlich?

Also ich kenne niemanden, der so vorgeht. Ich kenne aber jede Menge Leute, mich eingeschlossen, die so vorgehen, wie du.

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Ich vermute, die Doppelung der Zaubersprüche hat nichts mit der Magietheorie zu tun, sondern vielmehr etwas mit den neuen Zauberspruchkategorien und dem Lernmechanismus.

Aha. Beide Vermutungen haben aber halt nichts mit der Spielpraxis zu tun.

 

Ich mag die zusammengefassten Tabellen und die Vereinheitlichung der Werteskalen an M5. Dieses neue Konzept mit dem Agens (oder wie sich das nennt) finde ich höchst überflüssig und es macht für mich ein an sich besseres Regelwerk unnötig kompliziert.

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[...] Ich mag die zusammengefassten Tabellen und die Vereinheitlichung der Werteskalen an M5. Dieses neue Konzept mit dem Agens (oder wie sich das nennt) finde ich höchst überflüssig und es macht für mich ein an sich besseres Regelwerk unnötig kompliziert.

 

Na ja, das Konzept von Prozess - Agens - Reagens gibt es ja seit M4, das ist keine M5-Neuerfindung. Und meiner Meinung nach könnte man, wenn man denn möchte, darauf auch verzichten, ohne spielerisch allzu viel zu verlieren. Wenn man diese drei Angaben nicht auf dem Zettel stehen hat, muss man in seltenen Fällen vielleicht einmal mehr auf die Angabe mit den Zauberimmunitäten schauen, das war es aber auch schon. Ich kenne im Gegenzug mindestens einen Spieler, nämlich mich, der dieses Konzept sehr mag und es auch schon in Abenteuer integriert hat. Insofern ist es wie mit vielen, vielleicht sogar allen Dingen im Regelwerk: Sie sind Geschmackssache.

 

Grüße

Prados

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[...] Ich mag die zusammengefassten Tabellen und die Vereinheitlichung der Werteskalen an M5. Dieses neue Konzept mit dem Agens (oder wie sich das nennt) finde ich höchst überflüssig und es macht für mich ein an sich besseres Regelwerk unnötig kompliziert.

 

Na ja, das Konzept von Prozess - Agens - Reagens gibt es ja seit M4, das ist keine M5-Neuerfindung. Und meiner Meinung nach könnte man, wenn man denn möchte, darauf auch verzichten, ohne spielerisch allzu viel zu verlieren. Wenn man diese drei Angaben nicht auf dem Zettel stehen hat, muss man in seltenen Fällen vielleicht einmal mehr auf die Angabe mit den Zauberimmunitäten schauen, das war es aber auch schon. Ich kenne im Gegenzug mindestens einen Spieler, nämlich mich, der dieses Konzept sehr mag und es auch schon in Abenteuer integriert hat. Insofern ist es wie mit vielen, vielleicht sogar allen Dingen im Regelwerk: Sie sind Geschmackssache.

 

Grüße

Prados

Klar, das Konzept gab es schon unter M4, das weiß ich auch. Aber es war von sehr untergeordneter Bedeutung. Mit M5 finde ich die Zauber ohne Kenntnis dieses Konzepts gar nicht in den Tabellen.

 

Und wenn du derjenige bist, der dieses Konzept so verinnertlicht hat, dass er damit die Zauber sucht und findet, nach dem Motto "oh, ich suche einen 'Formen' Spruch", dann bist du bist jetzt der Einzige, den ich kenne, der das so macht....

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Ich find die neue Zauber-Kategorisierung gut. Man kann jetzt noch besser sehen, wohin die Reise mit einem bestimmten Charaktertypen gehen wird.

 

Der Hexer ist der Hinterlistige, der eher keine Feuerkugeln und Blitze wirft, sondern unsichtbar zaubert (Verwirren, Schlummer, Angst, Stärke, Schwäche - oder Unsichtbarkeit ;)).

Der Erschaffen-Magier hingegen ist die Kanone, die publikumswirksam die dicken Kugeln, Blitze und Wände in die Heide gibt. Apropos: Es war beim Magier m. M. n. unter M4 lästig herauszufinden, auf welche Sprüche man sich spezialisieren kann, weil der Prozess sonst kaum Bedeutung hatte und deshalb auch nicht überall gelistet war.

 

Beim Steigern kann ich sehen: Aha, diese Zauber sind Stufe 1 oder 2, kosten mich also 30 EP. Man gewöhnt sich daran, glaubt mir. ;)

 

Ob es sinnvoll war, die Zauber im Buch zuerst nach "Oberkategorien" und erst danach alphabetisch zu sortieren, kann man zugegebenermaßen diskutieren.

 

Thema Magietheorie:

Die Trennung Wundertat/Dweomer/Thaumatherapie sorgt natürlich dafür, dass es jetzt statt drei acht (?) LP-Heilzauber gibt, die sich aber fein unterscheiden.

Und ganz ehrlich: Mich interessiert das. :) Ich möchte über Sachen nachdenken wie: "Wenn der Täter einen Zauber mit dem Agens Holz eingesetzt hat, war es vermutlich kein Magier; möglicherweise aber ein Druide. :notify:"

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[...] Ich mag die zusammengefassten Tabellen und die Vereinheitlichung der Werteskalen an M5. Dieses neue Konzept mit dem Agens (oder wie sich das nennt) finde ich höchst überflüssig und es macht für mich ein an sich besseres Regelwerk unnötig kompliziert.

 

Na ja, das Konzept von Prozess - Agens - Reagens gibt es ja seit M4, das ist keine M5-Neuerfindung. Und meiner Meinung nach könnte man, wenn man denn möchte, darauf auch verzichten, ohne spielerisch allzu viel zu verlieren. Wenn man diese drei Angaben nicht auf dem Zettel stehen hat, muss man in seltenen Fällen vielleicht einmal mehr auf die Angabe mit den Zauberimmunitäten schauen, das war es aber auch schon. Ich kenne im Gegenzug mindestens einen Spieler, nämlich mich, der dieses Konzept sehr mag und es auch schon in Abenteuer integriert hat. Insofern ist es wie mit vielen, vielleicht sogar allen Dingen im Regelwerk: Sie sind Geschmackssache.

 

Grüße

Prados

Klar, das Konzept gab es schon unter M4, das weiß ich auch. Aber es war von sehr untergeordneter Bedeutung. Mit M5 finde ich die Zauber ohne Kenntnis dieses Konzepts gar nicht in den Tabellen.

 

Und wenn du derjenige bist, der dieses Konzept so verinnertlicht hat, dass er damit die Zauber sucht und findet, nach dem Motto "oh, ich suche einen 'Formen' Spruch", dann bist du bist jetzt der Einzige, den ich kenne, der das so macht....

 

Ich teile zwar einen Großteil Deiner Kritikpunkte, aber das mach ich auch so. Find ich praktischer wie unter M4. Ich mag so Theorieelemente. Sie bieten mir Tonnen an Inspiration für Abenteuer. Unsere 10-Jahres-Kampagne z.B. basiert zum Großteil auf dem Theorieteil aus Meister der Sphären. Das bringt mir mehr wie ein Regionalband.

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Ja, die neuen Lernmechanismen. Für mich ein gutes Beispiel für das, was BB angesprochen hat.
Ja, ich bin da auch etwas enntäuscht, denn M5 ist auf halben Weg zur Vereinfachung stehen geblieben und irgendwo wurden auch ein paar Kehrtwendungen und Winkelzüge in Richtungen gemacht, die die Spielbarkeit nicht verbessern. Und das sollte m.E. der Fokus eines Regelwerks sein. Dazu müssen die Autoren auch wissen, wie Spieler spielen, wie sie das Regelwerk benutzen und was sie überhaupt darin interessiert.

Vielleicht bin ich ja die einzige, die so lernt, aber ich schaue mir einen Zauber an, überlege, ob er mir gefällt und will dann wissen, was er kostet. Das muss ich mir aber mit mehrfachem Blättern zusammenbasteln (nein, die Rechnung ist nicht schwer, nur nervig). Es würde mich aber wirklich interessieren, wer sein Regelwerk so verwendet, wie es anscheinend gedacht ist. Nämlich: Welche Zauberkategorie ist billig für meine Klasse => bis zu welcher Stufe reichen meine im Moment vorhandenen Punkte => Welche Zauber kommen dann in Frage => was macht der Zauber eigentlich?

 

 

Ich lerne meist so. Aus den dann zur Verfügung stehenden Zaubern, wähle ich dann den aus der mir gefällt (so habe ich auch früher gelernt). Der Unterschied zu früher ist, dass jeder Zauberer seine eigene "Lernliste" hatte. Das macht aber nun keinen Sinn mehr, da jeder Zauberer so ziemlich alle Zauber lernen kann. Es ist aber im Gegenzug einfach sich eine Exceltabelle zu basteln, die als Ergebnis, genau für einen Typ die Zauber nebst typenspezifischen Kosten ausgibt. (In M5 stehen zum Glück Exceltabellen mit Zauberlisten zur Verfügung.)

 

Grüße Merl

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Achja:

 

Das mit der Dopplung der Zauber find ich ganz ok. Das hätte ich mir beim Thaumaturgen auch gewünscht. Dann bräuchte man nicht zwei Regelwerke um die Wirkungsweise von einem Zauber herauszufinden. Wobei ich diese Entscheidung sogar noch halbwegs verstehen kann. Es hätte wahrscheinlich einen Aufschrei gegeben, wenn man mit der Dopplung der Spruchbeschreibungen die Seitenzahl und somit auch den Verkaufspreis des Mysteriums nach oben getrieben hätte.

 

Am Spieltisch ist es trotzdem blöd :(

 

Ich werd mir wahrscheinlich die Sprüche in einem eigenen PDF zusammenstellen. Es gibt ja die PDFs aus denen man die Beschreibungen kopieren kann.

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Die Doppelung der Zaubersprüche ist sicher nicht immer auf den ersten Blick einleuchtend wenn man M4 kennt, aber es ist konsequent. Man muss sich nur mal klarmachen, wie viele Ausnahmen dadurch beseitigt wurden. Als Beispiele fallen mir da Beschleunigen für einen Ordenskriegerthaumaturgen oder die Bannbarkeit von Zaubern eines Hexenjägerdruiden ein. Der Thaumaturg hat durch das Mysterium hier eine Bündelung erfahren wo früher bei jedem Spruch ein Absatz nötig war.

 

Ähnlich ist es mit den Lernregeln. Anfänger kommen mit M5 besser zurecht, mit wachsender Erfahrung wird dann M4 einfacher. Dies dürfte am unterschiedlichen Blickwinkel liegen. Bei M4 schaue ich auf die Fertigkeit und kann entweder die Kosten direkt ablesen (z.B. Zauberspruch) oder muss nur über einen einfachen Faktor (der in den Tabellen angegeben ist) rechnen. Bei M5 muss "mehr" gerechnet werden und es geht mehr von der Figur Richtung Fertigkeit und weniger von der Fertigkeit zur Figur.

 

Aber mir scheint die Unzufriedenheit einiger aus einer ganz anderen Ecke her zu kommen: Bei vielen haben die Regeln nach M4 zu einer gewissen Spielweise geführt (durch explizite und implizite Hausregeln, Ausnutzung gewisser Regelmechanismen vor allem im Kampf und bei Zaubern) und damit zu Wünschen in Bezug auf zukünftige Änderungen. Diese Änderungen gab es jetzt aber nicht so und auf die hier im Forum formulierten Argumente geht das Regelwerk selbstverständlich nicht ein. Ein Paradebeispiel ist für mich der Bedarf an Gold beim Lernen. M5 ist dabei vollkommen problemlos spielbar, viele hätten sich aber einen stärkeren Verzicht von Gold gewünscht. Die hier aufgetretene Enttäuschung kann nicht durch Regeln gemildert werden.

Oder auch die Umstellung von GFP auf Erfahrungsschatz, die Regeln können hier keine Begründung liefern, dies wäre für einen Neuling ja auch irrelevant.

 

So wünschenswert die Motivation hinter den Regeländerungen für uns alte Hasen auch sein mag, ich sehe nur eingeschränkte Möglichkeiten diese zu präsentieren. Und Diskussionen hier im Forum darüber werden schnell von irrelevanten Details, falschen Regelauslegungen und impliziten Annahmen (bzw. fast schon Hausregeln) überlagert.

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Mir geht es ja um den Umgang mit dem Regelwerk. Ich sitze am Spieltisch und habe die Bücher da liegen. Jetzt will ich spielen und nachlesen, wie ein Spruch genau wirkt in der Spielsituation. Da ist es mir herzlich egal, ob das eine Wundertat, ein Dweomer-Zauber oder ein sonstiger Zauber ist. Und ich will auch nicht mit dem Tablet hergehen müssen und die Volltextsuche bemühen, das dauert mir alles zu lange, zumal ich ja gar kein Tablet habe.

 

Oder ich sitze daheim und steigere Charaktere. Dann gehe ich so vor, wie auch Blaues Feuer vorgeht: Ich will auf einen Blick sehen, was mich neue Zauber oder Fertigkeiten für meinen Charakter, für diese Charakterklasse, kosten. Ohne zu blättern. Und da ist M5 eben teilweise an der Spielpraxis vorbei sortitert - oder ich gehöre zu konservativen Dinosauriern, die eh bald aussterben? :dunno:

 

Insgesamt hätte ich gerne einfach ein Regelwerk, welches ich ohne Hausregeln einfach und ohne Hintergrundkenntnisse am Spieltisch verwenden kann. Das bietet M5 zwar eher als M4, aber eben nicht vollständig in diesem Sinne durchdacht. Da ist noch viel zu viel Theorie drin, die in der Spielpraxis nur stört. Meine Meinung.

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Tatsächlich schaue auch ich mir zuerst mal an, was ich mit meinen EP denn sinnvoll lernen kann. D.h. für mich, dass ich meinem Charakter erst mal eine breite Basis aus günstigen Sprüchen gebe, bevor er sich einige wenige teure Sprüche holt. Daher kommt mir das M5 System entgegen.

 

Ich werd mir wahrscheinlich die Sprüche in einem eigenen PDF zusammenstellen. Es gibt ja die PDFs aus denen man die Beschreibungen kopieren kann.

 

Da ich mir ohnehin immer einen individuellen Charakterbogen erstelle, der ganz an die Bedürfnisse des Charakters angepasst ist, kopiere ich mir sehr gerne die Beschreibungen zusammen. Das war unter M4 nicht möglich und beschleunigt mein Tabellengewurstel deutlich!

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Das Lernen an sich ist vielleicht immer noch relativ kompliziert, dafür mag ich es wie einfach es jetzt ist neue Figurentypen zu entwerfen, die keine ewigen Listen mitbekommen müssen. Das fand ich erst mal sehr aufgeräumt.

Dann war es für mich erst mal unverständlich dass zu den 10 Zauberarten im Arkanum mit dem Mysterium gleich nochmal 11 dazu kamen. Die Typen die damit beschrieben werden sind aber sehr speziell und daher geht das für mich in Ordnung.

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Da ist es mir herzlich egal, ob das eine Wundertat, ein Dweomer-Zauber oder ein sonstiger Zauber ist.
Das trifft doch aber nur auf einen Teil der Informationen zu. Für die Reichweite ist die Information Wundertat oder Dweomer natürlich nicht interessant, wohl aber für die Bannbarkeit. Du wirst aber keine Sortierung für alle Lebenslagen finden.

 

Für mein persönliches Vorgehen hätte ich z.B. gerne alle Sprüche im Arkanum alphabetisch sortiert und nicht Wundertaten und Dweomer getrennt. Beim SüdCon habe ich jetzt aber einen Spieler erlebt, der damit für seinen Priester sehr glücklich war. Nicht Wundertaten hatte er auf seinem Datenbogen nämlich entsprechend markiert. Und die Sachen aus dem Mysterium kommen eh besser getrennt daher und nicht in einer großen Tabelle.

Ich will auf einen Blick sehen, was mich neue Zauber oder Fertigkeiten für meinen Charakter, für diese Charakterklasse, kosten.
Ja, ich auch. Das liegt an der Gewöhnung durch M4 und dem durch viele Jahre erspielten Überblick über das System. Dieser Überblick kann jetzt entweder wieder durch viel Erfahrung oder besser noch durch eine individuell durch eine handgemachte Tabelle erfolgen. Schau mal einem Neuling zu wie er steigert, dieses Vorgehen wirst Du nicht einfach in eine Übersicht packen können. Auch nach M4 haben viele sich schon für jede Figur eine eigene Übersicht gebastelt.

 

Ob man jetzt unterwegs mit einem Tablett steigert oder zu Hause etwas vorbereitet um dann mit den Büchern zu steigern, in beiden Fällen steckst Du Arbeit in die Individualisierung. ;)

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Und da sind wir schon wieder: Kaum war M5 draußen, schon gab es - nützliche! - Tabellen, in denen die Zauber alphabetisch sortiert waren. Also besteht da doch Bedarf. Warum sind diese Tabellen von vornherein nicht schon im Regelwerk ?? Ich will kein Regelwerk, das ich nur mit diversen PDF sinnvoll bedienen kann.
Ja, diese Frage ist berechtigt. :notify:

 

Ich kann es mir nur so erklären, dass die Entwickler (also außer JEF u.a. auch alle die mit getestet haben) einfach andere Schwerpunkte setzen und viele Kleinigkeiten durch die Spielergemeinde in kürzerer Zeit intensiver abgeklopft werden als im Testzyklus möglich. Im Gegensatz zu M4 erwirbt aber jeder Käufer über die Hashcodes die Option auf zusätzliches Material von offizieller Seite. Ich bin zwar der Meinung, dass die Darstellung in den Büchern nicht immer das Optimum darstellt, aber Bücher müssen irgendwann auf ein Layout und einen Umfang festgelegt werden. Daher ist Material per Hashcode eine gute Sache, ein wesentlicher Fortschritt zu M4.

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Ich will auf einen Blick sehen, was mich neue Zauber oder Fertigkeiten für meinen Charakter, für diese Charakterklasse, kosten.
Ja, ich auch. Das liegt an der Gewöhnung durch M4 und dem durch viele Jahre erspielten Überblick über das System. Dieser Überblick kann jetzt entweder wieder durch viel Erfahrung oder besser noch durch eine individuell durch eine handgemachte Tabelle erfolgen.
*ack*

Wie geschrieben: Es ist m. M. n. einfach Gewöhnung. In einiger Zeit werden wir die Umrechnungstabelle Zauber-Stufe => LE-Bedarf auswendig können, ebenso wie die Kosten einer LE für die verschiedenen Zauber-Kategorien unserer Lieblings-Zauberertypen. ;)

 

1, 1, 2, 3, 5, 10, 15, 20, 30, 40, 60, 90

Beherrschen und Verändern 30, Formen und Zerstören 60, Rest 90

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Ich seh's wie Bruder Buck - ich finde auch, dass der magieteoretischen der Hintergrund auf keinen Fall das verkomplizierte Nachschlagen, die (überflüssigen) Zauberdopplungen und die Bündelung von Zaubern nach irgendwelchen unpraktischen und daher schlecht erinnerbaren Kriterien rechtfertigt. Das ist um so erstaunlicher, als dass man die Fähigkeiten in M5 verschlankt, die Zauber aber aufgeblasen hat.

 

Ich hatte mir außerdem erhofft, dass man an dem schlechten Balancing einiger Klassen etwas tut, was auch nur teilweile passiert ist. Ich freue mich, dass es Kriegspriester und Prieser Weisheit vom Schlitten gehauen hat, zusammen mit einigen in meinen Augen völlig überflüssigen "kämpfender Zauberer"-Klassen und Doppelklassen. Ich verstehe aber nicht, warum sich ausgerechnet Schamanen aller Magiearten bedienen können, Seite an Seite mit Derwischen und (wenn ich das Mysterium richtig in Erinnerung habe) mit Heilern. Und es hat mich richtiggehend genervt, dass die Absurdium-Spezial-Klassen spätestens mit dem Mysterium wieder da sind, obwohl sie alle mit den M5 Regeln zu Doppelklassen hätten abgefrühstückt werden können. Auch hier wurde aufgeblasen, was lieber schlank gewesen wäre.

 

Versteht mich nicht falsch - für mich überwiegen die Vorteile von M5 (weil ich so derartig happy bin, dass ich aus meinen Zauberern keine Doppelklassen mehr machen muss, wenn sie anständig kämpfen können sollen), aber Bruder Buck hat mMn Recht, wenn er sagt, dass M5 "auf halben Weg zur Vereinfachung stehen geblieben" ist.

Bearbeitet von donnawetta
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Weil Schamanen zwischen einem personifizierten Gottesbild und Naturmagie stehen.

 

Man hat ja beim Mysterium bestimmte Zauber (Tiersprache) einfach in mehrere Kategorien gesteckt. Hätte man natürlich auch generell machen können. Dann hätte der Weise Heilen von Wunden als Dweomerzauber gelernt, der Priester als Wundertat und der Heiler als Thaumatherapie-Zauber.

Dann müsste der Druide bei seiner Allheilung ein Zauberduell gegen +20 schaffen und der Heiler würde bei seinem Heilen schwerer Wunden 2W6 LP heilen (statt 2W3+4 bei seiner Wunderheilung). :dunno:

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Was mir nicht klar geworden ist: Dweomer, Bardenlieder und Wundertaten werden im Arkanum als eigene Kategorie gehandhabt. Warum hat man das bei den restlichen Gruppen (Prozessen) nicht ebenso gehandhabt, sondern diese wiederum alle gemeinsam und dafür alphabetisch sortiert?

Dass die Spruchstufe der Zauber nicht identisch mit dem Faktor ist, mit dem die Lerneinheiten multipliziert werden, finde ich nicht geglückt. Ich hätte dafür plädiert, dass hinter Allheilung nicht Stufe 9 steht, sondern Stufe 30, sodass ich damit gleich weiterrechnen kann.

Dass zwischen Zaubern der Stufe 1 und 2 differenziert wird erschließt sich mir nicht, beide kosten gleich viel. Ich bin in der (glücklichen?) Situation, dass ich oft Neulingen Midgard erklären muss/darf. Solche Dinge führen da immer wieder zu Kopfschütteln und der Frage nach dem "Warum", die ich dann wiederum nicht beantworten kann.

 

Insofern kann man also sicherlich sagen, dass M5 streckenweise eine sehr gute Vereinfachung gelungen ist, teilweise Dinge aber auch komplizierter wurden.

 

Mfg Yon

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Ich stelle mal eine ketzerische Frage:

Ist das Ziel eines "Nicht-Grundregelwerke" tatsächlich die hier geforderte Vereinfachung?

 

Das Mysterium ist ein "Erweiterungsband", der sich unter anderem an "erfahrene Spieler" richtet.

https://branwensbasar.de/produkte/details/product/das-mysterium_42437.html

 

Grüße Merl

Beim Mysterium verstehe ich die Kritik aber nicht so, dass sie mit der Komplexität der Einsteigerregeln vergleicht. Es geht um den Vergleich mit M4.

 

Idealfall wäre also: Einsteigeregeln deutlich vereinfacht, Erweiterungen aber zumindest nicht komplexer als M4.

 

Und dies wird doch gerade schon diskutiert, wobei das Mysterium ja eine ganze Menge Material nach M4 umfasst.

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