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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)


Aelwain

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Wenn ich mir überlege, dass ich quasi kein einziges Spiel, sei es Brett- oder Rollenspiel, lese oder spiele, ohne mir Gedanken darüber zu machen, auf welche Weise ich die Regeln unter Beibehaltung der ursprünglichen Intention so verändern kann, dass sie meinem oder dem gemeinsamen Spielspaß mehr entsprechen, ...

 

Ich glaube, genau DAS ist im vorliegenden Fall das Problem.

 

Findest du? Ich lese in der Passage, dass der SL darauf achten "muß", dass nicht nur noch gewürfelt, sondern dass auch das Rollenspiel berücksichtigt wird. Beispiele für solches Rollenspiel seien Redeweise und "was er [der Spieler] sich sonst noch so einfallen läßt". Es wird nicht verlangt, dass der Spieler tatsächlich schauspielert (obwohl es durchaus nahegelegt wird), die Anforderung kann auch so interpretiert werden, dass der Spieler versuchen soll, sich in die jeweilige Situation zu versetzen, um anschließend dem SL zumindest zu beschreiben, wie er redet und wie er sich verhält. Das umso mehr, wenn der SL weiß, dass der Spieler bestimmte Spielweisen nicht mag (s. meinen Beitrag oben). Der Spieler soll also, wenn möglich, zumindest gewisse Ideen beisteuern und 'darf' (bewusst formuliert) sich nicht nur auf den Würfel verlassen.

 

Grüße

Prados

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@Prados: Außerhalb dieses Forums ist in weiten Kreisen die Einstellung, der Spielleiter müsse die Spieler zum "Ausspielen" zwingen/erziehen ein rotes Tuch und ein absolutes No-Go. Gilt als eine der schlimmsten Sünden und wird von vielen als noch übler als Würfeldrehen und Railroading wahrgenommen. Wenn du meinst, ich übertreibe, dann lade ich dich einfach mal ein, diese Regelstelle am besten im AA-Forum vorzustellen.

 

Und ja, da ist es völlig irrelevant, wie das Wort- oder Seitenverhältnis dieser Stelle im Vergleich zum Restwerk ist.

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[...]Ich lese in der Passage,[...]
Du liest ja verständlicherweise auch extrem wohlwollend.

 

Lies das Ganze doch auch mal unter dem Gesichtspunkt, dass du dem Ruf des Spiels echt Böses willst, weil du es schon immer als üblen Mist und unspielbar empfunden hast und dich sowieso in einer ähnlich gesinnten Gesellschaft profilieren willst.

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@Prados: Außerhalb dieses Forums ist in weiten Kreisen die Einstellung, der Spielleiter müsse die Spieler zum "Ausspielen" zwingen/erziehen ein rotes Tuch und ein absolutes No-Go. Gilt als eine der schlimmsten Sünden und wird von vielen als noch übler als Würfeldrehen und Railroading wahrgenommen. Wenn du meinst, ich übertreibe, dann lade ich dich einfach mal ein, diese Regelstelle am besten im AA-Forum vorzustellen.

 

Und ja, da ist es völlig irrelevant, wie das Wort- oder Seitenverhältnis dieser Stelle im Vergleich zum Restwerk ist.

 

Ich liebe Midgard :love:

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Folgendes bereitet mir seit dem letzten Stadtabenteuer in Gralfsee Kopfzerbrechen:

 

Der Barde einer Runde hat die ganzen schönen Fahikkeiten (Erzählen, Musizieren, Stimmen nachahmen, Schauspielern, ...) gelernt.

Wenn sie aber zum Einsatz kommen, hat er meist schlechte Karten, weil ich mich bei so etwas nicht wirklich mit einem Erfolgswurf zufriedengeben kann.

Beim aktuellen Fall ging es darum, dass der Barde in der Haustür eines gut betuchten Bürgers läuten und diesen ablenken sollte, damit der Rest der Gruppe unbemerkt ins Haus einsteigen konnte. Der Spieler hat sich dann einen zurecht gestottert, sodass ich entschieden habe, dass der Bürger misstrauisch wird. Der Erfolgswurf, den ich verdeckt ausgeführt habe, wäre aber positiv ausgefallen.

 

Jetzt ist meine Frage: Inwieweit würdet ihr die starren Regeln verlassen, und den Erfolg einer Aktion dem Rollenspiel überlassen, bzw. würdet ihr auf Kosten des guten Rollenspiel dennoch den Erfolgswurf entscheiden lassen.

Ich persönlich habe bei solchen Fähigkeiten immer lieber das Rollenspiel entscheiden lassen, weil es einfach gefühlmäßig so besser passt. Aber wenn ich das immer mache, hätte der Barde im Grunde diese ganzen Fähigkeiten nicht lernen müssen. Dann käme es ja quasi nur auf die Art des Spielers an. Dann kann genau os gut der dumme Krieger mit In 05 und pA 13 jemanden belabern.

Ich habe mir schon einen Mittelweg gewählt, indem ich durch gutes oder schlechtes Rollenspiel positive oder negative WM auf den entsprechenden EW gegeben habe. Aber auch das hat zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Manche Sachen müssen einfach klappen oder können nur schief gehen.

 

Habt ihr Vorschläge, wie man das Problem geschickt lösen kann?

 

Viele Grüße

 

Aelwain

 

Hi Aelwain,

 

ich denke RAI (rules as intended) geht es um die Idee, die der Spieler hat, wie er den Bürger ablenken will. Er sollte dann zumindest erläutern, wie die Figur in etwa vorgeht. Aber nur weil der Spieler beim Rollenspiel ins Stottern kommt, seiner Figur die Fähigkeit abzuschreiben, so etwas zu können, ist m. E. völlig verkehrt.

 

Hier ist auch von deiner Seite etwas Phantasie verlangt - auch wenn der Spieler es in dem Moment schlecht ausspielt, denn seiner Figur hören alle gerne zu (z.B.: Erzählen +37)

 

Wichtig ist allerdings schon die dahinterstehende Idee des Spielers, wie er den Bürger ablenken will. In deinem Fall ist das aber denkbar einfach, schon die blödeste Geschichte reicht aus, wenn sie gut erzählt ist, um jemanden abzulenken. Es könnte halt sein, dass der Bürger genau solche Typen auf den Tod nicht ausstehen kann und sich erst gar nicht darauf einlassen will, was einen saftigen Malus für den Spieler geben könnte, völlig unabhängig von seinem Vortrag.

 

So wie du es allerdings schilderst, hast Du es m. E. nicht richtig gemacht. Rede noch mal mit dem Spieler und der Gruppe und entscheidet wie ihr solche Situationen in Zukunft handhaben möchtet.

 

Liebe Grüße,

Orl

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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Da du die Sache mit der "Ausführungsbestimmung" aber einfach willkürlich festlegst und ich dieser für mich nicht nachvollziehbaren Festlegung/Unterscheidung gewiss nicht folgen werde, sind die Punkte 1 bis 3 natürlich ungültig. :dunno:

 

So kommen wir nicht weiter. Müssen wir auch eigentlich nicht. Die Sache steht nun einmal wörtlich im DFR, also genau an dem Ort, an dem beschrieben wird, wie Midgard nach Meinung das Autors zu spielen ist.

 

Punkt ist aber, dass die kleingedruckte Passage auf S.113 den normalgedruckten Aussagen auf S. 76 und S. 79 widerspricht. Wenn ich analog zur Gesetzgebung vorgehe, ist die Passage auf S.113 nichtig, da sie durch die Lex generalis nicht abgedeckt ist :dunno:

Ich hatte ja gehofft, einer der Juristen im Forum würde das richtig stellen. Da das nicht geschieht, weise ich darauf hin, dass das (natürlich) falsch ist.

Hier einfach mal vier schnell erggogelete Links dazu:

Lex generalis

Lex specialis

Lex specialis derogat legi generali

und noch hier

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Punkt ist aber, dass die kleingedruckte Passage auf S.113 den normalgedruckten Aussagen auf S. 76 und S. 79 widerspricht. Wenn ich analog zur Gesetzgebung vorgehe, ist die Passage auf S.113 nichtig, da sie durch die Lex generalis nicht abgedeckt ist :dunno:

Ich hatte ja gehofft, einer der Juristen im Forum würde das richtig stellen. Da das nicht geschieht, weise ich darauf hin, dass das (natürlich) falsch ist.

Hier einfach mal vier schnell erggogelete Links dazu:

Lex generalis

Lex specialis

Lex specialis derogat legi generali

und noch hier

 

Und das bringt uns in der Sache jetzt wie weiter? :dunno:

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@stephan: Die specialis-Regelungen schränken normalerweise generalis-Regelungen ein, erhalten aber prinzipiell den Sinn der Generalis-Regelung. Das ist in diesem Fall nicht gegeben.

 

Aber letztlich soll es mir egal sein, ich habe für mich entschieden, dass DFR s.113 bei mir keine Geltung hat (da ich es nicht als Bestandteil der Regeln betrachte, sondern als warum auch immer angeführte Meinung des Autors, was ein SL machen sollte), wie das andere für sich halten ist mir egal.

Bearbeitet von Leachlain ay Almhuin
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Punkt ist aber, dass die kleingedruckte Passage auf S.113 den normalgedruckten Aussagen auf S. 76 und S. 79 widerspricht. Wenn ich analog zur Gesetzgebung vorgehe, ist die Passage auf S.113 nichtig, da sie durch die Lex generalis nicht abgedeckt ist :dunno:

Ich hatte ja gehofft, einer der Juristen im Forum würde das richtig stellen. Da das nicht geschieht, weise ich darauf hin, dass das (natürlich) falsch ist.

Hier einfach mal vier schnell erggogelete Links dazu:

Lex generalis

Lex specialis

Lex specialis derogat legi generali

und noch hier

 

Und das bringt uns in der Sache jetzt wie weiter? :dunno:

Das möge jeder für sich selber entscheiden. Aber ich kann eben manchmal nicht an mich halten, groben Unfug zu korrigieren. Und hier wurde ja nun eine Regel (Spezialregel bricht Generalregel) in ihr Gegenteil verkehrt. Wobei es sich bei der (richtig angewendeten) Regel nicht um eine juristische Spitzfindigkeit handelt, sondern um ein allgemeines alltagstaugliches Prinzip.

Wenn ich zunächst höre 'Bei uns im Betrieb duzen sich alle' und später 'Der Chef wird von allen gesiezt', dann werde ich den Chef bestimmt nicht duzen.

 

Von daher: Der Versuch, den Inhalt der von mir zitierten Regelstelle aus dem DFR wegdiskutieren zu wollen, ist absurd. Für wie bindend ich die Stelle halte, dazu habe ich mich ja an anderer Stelle geäußert.

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Nachdem ich nun endlich die Stelle auf Seite 112 und Seite 113 auch mal nachgelesen habe, kann ich zum Thema "lex generalis" und "lex specialis" Folgendes sagen:

 

Diese aus dem juristischen Sprachgebrauch stammenden Begriffe sind im vorliegenden Fall nicht analog anwendbar.

Und dies aus einem einfachen Grunde:

 

Die Passagen ab Seite 112 sind gar keine Regeln, wie sich aus der Einleitung zum gesamten Kapitel, welches folgt, eindeutig hervorgeht. Prados hatte das schon erwähnt.

Die Regel steht vorher zur Anwendung von Fertigkeiten.

Von daher können die "Vorschläge" auf den Seiten 112 und 113 gar keine Spezialvorschriften sein, die die erste Regel einschränken.

 

Was bedeutet nun das "muss" auf Seite 113?

Nun im Grunde gar nichts. Es ist einfach sprachlich in diesem Zusammenhang deplaziert. Was aber auch okay ist, da es sich nunmal nicht um einen Gesetzestext handelt. Die weisen im Übrigen auch genug Fehler auf.

Teilweise steht im Gesetz totaler Blödsinn und der entsprechende Paragraph wird komplett anders angewandt, als es der Wortlaut hergibt

 

Die Passage zum "muss" kann also nur gestrichen werden, um der Einleitung gerecht zu werden. Denn Vorschläge zum Ausspielen können niemals in einem "muss" enden.

Bearbeitet von Einskaldir
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Die extremen Lesarten mal ausgenommen, verstehe ich das Problem und den brennenden Eifer und die verbalen Entgleisungen hier absolut nicht.

 

Verlange ich beim Verführen eine genauere Erklärung, wie das angegangen werden soll und welche Strategie der Spieler anwenden will? Ja, sicher.

 

Eventuell habe ich mir über den NPC Gedanken gemacht, ihm Stärken und Schwächen mitgegeben und der Spieler muss sich da rantasten um ein optimales Ergebnis (den vollen Bonus) rauszukriegen. Genau so gut kann er auch mit der falschen, doch beherzten Taktik in ein Wespennest stechen und starke Abzüge kassieren. Dieses Verfahren kann mit oder ohne Schauspielerei durchgeführt werden, der Spieler hat die freie Wahl. Natürlich berücksichtige ich als SL pesönliche Faktoren, die es einem Spieler schwer machen, die Stärken seiner Figur ausspielen (z.B. mangelnde Erfahrung oder bei sozialen Fertigkeiten übergrose Schüchternheit). Ein Mindestmaß von Kommunikationsfähigkeit setze ich allerdings bei einem Rollenspiel voraus. Wer nun so absolut gar nicht sprechen mag, der ist vielleicht in einer Rollenspielgruppe mit Recht nicht immer in der ersten Reihe.

 

Das allgemeine Vorgehen bei sozialen Fähigkeiten finde ich übrigens mit vielen anderen Fertigkeitsansätzen vergleichbar: Wer beim Klettern in einer Bergtour die schwerere Route nimmt und keinen Kletterseileinsatz ankündigt, der hat eben schlechtere Chancen. Wer im Kampf die Strategie der Gruppe nicht beachtet oder wer sich blöd bewegt oder die falsche Waffe wählt, wer sich nicht in den Rücken des Feindes, auf eine Erhöhung usw. begibt, der kriegt seine Boni nicht, gegebenenfalls bekommen seine Gegner welche. Ich muss den Einsatz einer Fähigkeit häufig näher erklären (oder kann das zum Teil eben vorspielen), damit ich ihre Möglichkeiten ausschöpfen kann.

 

Ob eine Gruppe nun aufs Ausspielen Wert legt und daran ihren Spaß hat, das überlasse ich gerner dieser Gruppe. Ich würde es niemals so machen wie der Strangeröffner und finde es ganz grausam, mangelnde Wortgewandtheit 1:1 in Würfeloptionen umzuwandeln. Aufs Ausspielen muss man trotzdem nicht verzichten (wenns denn allen Spaß macht). Ich habe noch gute Erinnerungen, wo wir alle platt am Boden lagen, weil sehr hölzern und schlicht vorgetragene Verführungsversuche dank gelungener EWs klappten und die große Kunst der Becircung mit Blumen, Kerzen, romantischer Musik komplett ins Leere ging. Die Würfel haben gesprochen: Der süße, schüchterne Jüngling vom Land hat mit der "He, du, willstn Bier" - Strategie Erfolg gehabt.

 

Wirklich witzig finde ich die Befürchtung, das Ausspielen solcher Szenen könnte nerdmäßig rüberkommen. Bei halbwegs normal denkenden Nicht-Rollenspielern schlägt der Nerdmesser bereits bei "Ich ziehe meinen Streitkolben" bis zum Anschlag aus. Da gibt es nichts mehr zu retten.

 

Ja, es gibt Leute, von deren rollenspielerischen Darbietungen war ich schon peinlich berührt. Aber in einer Gruppe findet man doch immer zu einer Spielweise, die allen genehm ist.

 

Und noch mal möchte ich betonen, dass ich es als sehr unangenehm finde, wie hier manche Mitdiskutanten aus sehr hoher Höhe herab den Spielstil anderer abkanzeln. Ich kenne niemandem mit Spielleiterdiplom und auch keine Herren vom Rollenspiel-TÜV, die hier von irgendwem berufen wären, anderen zu sagen, wie blöd ihr Spiel ist. Ich kann Dinge, die mir auffallen, sachlich benennen, aber wie am Ende jede Gruppe spielen will, das ist doch bitte ihr überlassen. Und wenn sie damit auch noch glücklich sind, dann ist es sogar "gutes" Rollenspiel.

 

Jeder kann seine Argumente vortragen, aber wenn es das Ziel ist, Leute mit einer anderen Meinung mundtot zu machen, dann sollte man lieber mal einen Tag offline gehen!

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So, das ist ja doch ganz schön ausgeufert.

Ich habe das jetzt mit meiner Gruppe besprochen. Wir haben uns darauf einigen können, dass ein "Vorspielen" zwar wünschenswert, jedoch nicht zwingend erforderlich ist.

Was ich allerdings verlange, ist ein klares Darlegen der verwendeten Argumente. So kommt es nicht zu sehr auf die Spontanität des Spielers an und wir haben trotzddem eine Vorstellung, was der Spieler tut.

 

Nun zu der häufig aufgeworfenen Analogie von sozialen Fertigkeiten zu athletischen oder Waffenfertigkeiten, die meiner Meinung nach so nicht gegeben ist. Dass dies nicht derart ausgespeilt wird, hat 2 Gründe:

 

1. Das korrekte Ausspielen einer Waffenfertigkeit wäre, dass ich mich als NSC bewaffne, der Spieler sich bewaffnet und wir dann aufeinander eindreschen. Ich habe nicht das nötige Repertoire an Waffen und auch nicht den Schauplatz des Kampfes. Außerdem wäre dies für die Spieler gefährlich. Bei athletischen Fertigkeiten ist es das selbe. Hätte ich eine Kletterwand zur Verfügung, würde ich sie gerne nutzen, sofern auch hier ein Gefährdung des Spielers ausgeschlossen werden könnte.

Hier ist also eine Abwägung zwischen Spielspaß und Aufwand/ Realisierbarkeit zu treffen. Und bei sozialen Fertigkeiten ist der Aufwand nun mal sehr gering (nämlich gleich null). Daher bieten diese Fertigkeiten sich zum Ausspielen eben an.

 

2. Für das Ausspielen von Waffenfertigkeiten oder athletischen Fertigkeiten fehlt es sowohl den Spielern an Fachwissen, um ihre Handlungen harklein beschreiben zu können. Darüber hinaus fehlt es auch mir als Spielleiter an Fachwissen, um die dargelegten Handlungen in Bezug auf ihre Effektivität beurteilen zu können. Daher kann bei solchen Fertigkeiten eine Beschreibung nicht übermäßig detailiert ausfallen. Wenn der Spieler sagt, dass er das Seil um einen Vorsprung wirft, oder sich beim Klettern anseilt, dann gebe ich aber auch dort Würfelmodifikation. Bei Waffenfertigkeiten ist es natürlich noch komplizierter, weil niemand meiner Runde jemals ein richtiges Schwert in der Hand gehalten hat. Das weiß offenbar auch die Regel, denn sie hat einen Katalog an Handlungen veröffentlicht, der positive und negative Würfelmodifikationen im Kampf darlegt. Darüber hinaus gibt es für spezielle Angriffe, die näher beschrieben werden müssen, den gezielten Hieb.

Hier kann ich mir vorstellen, dass kritisiert wird, dass die Fertigkeiten der Spieler Einfluss auf das Verhalten der Spielfigur nehmen. DAs ist wahr, aber wie bei den Spielfiguren hat jeder Mensch eine Anzahl an ungelernten Fertigkeiten, wobei dies zumeist soziale Fertigkeiten sind. Insofern macht es Sinn, bei diese auszuspielen und andere nicht, weil es den Spielern eben möglich ist. Darum ist Midgard ja auch ein Rollenspiel. Und wenn ein Spieler in eine Rolle schlüpft, dann muss er sie auch spielen können, finde ich. Zuminest muss er sich etwas darunter vorstellen können. Das kann ich wohl voraussetzen, denn kein Spieler erschafft isch eine Figur unter der er sich nichts vorstellen kann. Gewisse Vorstellungen muss er haben, und die will ich ausgespielt oder zumindest beschrieben wissen.

Denn ansonsten wäre Midgard für mich kein Rollenspiel mehr, sondern nur noch ein Würfelspiel. Und dann könnte ich ebenso gut eine Kniffelrunde eröffnen.

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So, das ist ja doch ganz schön ausgeufert.

Ich habe das jetzt mit meiner Gruppe besprochen. Wir haben uns darauf einigen können, dass ein "Vorspielen" zwar wünschenswert, jedoch nicht zwingend erforderlich ist.

Was ich allerdings verlange, ist ein klares Darlegen der verwendeten Argumente. So kommt es nicht zu sehr auf die Spontanität des Spielers an und wir haben trotzddem eine Vorstellung, was der Spieler tut.

 

Nun zu der häufig aufgeworfenen Analogie von sozialen Fertigkeiten zu athletischen oder Waffenfertigkeiten, die meiner Meinung nach so nicht gegeben ist. Dass dies nicht derart ausgespeilt wird, hat 2 Gründe:

 

1. Das korrekte Ausspielen einer Waffenfertigkeit wäre, dass ich mich als NSC bewaffne, der Spieler sich bewaffnet und wir dann aufeinander eindreschen. Ich habe nicht das nötige Repertoire an Waffen und auch nicht den Schauplatz des Kampfes. Außerdem wäre dies für die Spieler gefährlich. Bei athletischen Fertigkeiten ist es das selbe. Hätte ich eine Kletterwand zur Verfügung, würde ich sie gerne nutzen, sofern auch hier ein Gefährdung des Spielers ausgeschlossen werden könnte.

Hier ist also eine Abwägung zwischen Spielspaß und Aufwand/ Realisierbarkeit zu treffen. Und bei sozialen Fertigkeiten ist der Aufwand nun mal sehr gering (nämlich gleich null). Daher bieten diese Fertigkeiten sich zum Ausspielen eben an.

 

2. Für das Ausspielen von Waffenfertigkeiten oder athletischen Fertigkeiten fehlt es sowohl den Spielern an Fachwissen, um ihre Handlungen harklein beschreiben zu können. Darüber hinaus fehlt es auch mir als Spielleiter an Fachwissen, um die dargelegten Handlungen in Bezug auf ihre Effektivität beurteilen zu können. Daher kann bei solchen Fertigkeiten eine Beschreibung nicht übermäßig detailiert ausfallen. Wenn der Spieler sagt, dass er das Seil um einen Vorsprung wirft, oder sich beim Klettern anseilt, dann gebe ich aber auch dort Würfelmodifikation. Bei Waffenfertigkeiten ist es natürlich noch komplizierter, weil niemand meiner Runde jemals ein richtiges Schwert in der Hand gehalten hat. Das weiß offenbar auch die Regel, denn sie hat einen Katalog an Handlungen veröffentlicht, der positive und negative Würfelmodifikationen im Kampf darlegt. Darüber hinaus gibt es für spezielle Angriffe, die näher beschrieben werden müssen, den gezielten Hieb.

Hier kann ich mir vorstellen, dass kritisiert wird, dass die Fertigkeiten der Spieler Einfluss auf das Verhalten der Spielfigur nehmen. DAs ist wahr, aber wie bei den Spielfiguren hat jeder Mensch eine Anzahl an ungelernten Fertigkeiten, wobei dies zumeist soziale Fertigkeiten sind. Insofern macht es Sinn, bei diese auszuspielen und andere nicht, weil es den Spielern eben möglich ist. Darum ist Midgard ja auch ein Rollenspiel. Und wenn ein Spieler in eine Rolle schlüpft, dann muss er sie auch spielen können, finde ich. Zuminest muss er sich etwas darunter vorstellen können. Das kann ich wohl voraussetzen, denn kein Spieler erschafft isch eine Figur unter der er sich nichts vorstellen kann. Gewisse Vorstellungen muss er haben, und die will ich ausgespielt oder zumindest beschrieben wissen.

Denn ansonsten wäre Midgard für mich kein Rollenspiel mehr, sondern nur noch ein Würfelspiel. Und dann könnte ich ebenso gut eine Kniffelrunde eröffnen.

 

Hauptsache euch hat dieses "Karussel" geholfen. Viel Spaß weiterhin...

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2. Für das Ausspielen von Waffenfertigkeiten oder athletischen Fertigkeiten fehlt es sowohl den Spielern an Fachwissen, um ihre Handlungen harklein beschreiben zu können.

Wie kommst du darauf, dass das bei sozialen Fertigkeiten zwingend anders ist?

 

Denn ansonsten wäre Midgard für mich kein Rollenspiel mehr, sondern nur noch ein Würfelspiel. Und dann könnte ich ebenso gut eine Kniffelrunde eröffnen.

Wenn Kniffel für die dasselbe ist wie Mensch-ärgere-dich-nicht und Die Siedler von Catan, dann hast du sicher recht.

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