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Eleazar

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  1. Du mischst hier zwei Dinge zusammen: Die Entfernung und die reale Größe des Ziels. Die Entfernung ist durch die -2 und die -4 des Ziels abgegolten. Bei der Diskussion um das Bodenfeld ging es nicht um die absolute Entfernung (deshalb hatte ich in meinem Beispiel ja 29 Meter = Nahbereich angesetzt). Es geht auch nicht darum, wie groß das Ziel optisch wirkt. Aber auf unter 30 Metern Entfernung schieße ich den Pfeil geradezu gerade ab. Ich habe eine Höhe von rund 1,70 cm, von der ich sehen kann. Mein Ziel ist 1x1 Meter groß, aber da es flach auf dem Boden liegt, ist es perspektivisch extrem verkürzt. Eine minimale Abweichung und mein Pfeil fliegt drüber weg. Ich verstehe gar nicht, warum darüber groß geredet werden muss. Niemand kann ernsthaft behaupten, dass eine 1x1m große Zielscheibe auf 30 Meter aufrecht stehend genau so leicht zu treffen ist wie liegend. Bei gleicher Entfernung und exakt gleicher Größe. Das Ziel bietet mir in der Konstellation nur einen kleinen Bruchteil seiner Größe an. Wer das in seinem Midgard so handhaben will, kann es tun. Aber nicht dehne und verdrehe die Regeln hier. Wer das ignoriert, der könnte auch behaupten, dass er unmodifiziert einen Menschen auf 30 Metern hinter einer Schießscharte treffen könnte. Denn der Mensch ist ja weiterhin nur 30 Meter weg und 180 cm groß. Kann ich doch nichts für, dass mein Pfeil vorher durch eine schmale Schießscharte treffen muss.
  2. Ich schätze das ab. Das ist nicht Ballaballa und dauert auch nicht lange. Ausgerechnet hat das Prados und Überlegungen angerissen, die ich teile. Ich sehe nicht, dass er an Regeln rumdoktert. Lass uns das hier abbrechen.
  3. Kriegst du auf jeden Gegenstand +4? Das lese ich aus den Regeln nicht raus. Im Arkanum auf S. 191 werden dir +4 auf einen mannsdicken Baum zugestanden. Aber mannsdick ist ein Bodenfeld in der perspektivischen Verzerrung nun gerade nicht mehr, wie @Prados Karwan ausgerechnet hat. Du kannst auf das Feld sorgfältig zielen. Dafür darf sich das eigentliche Opfer dann aber 20 Sekunden nicht groß vom Fleck rühren. Sonst triffst du das Feld, aber dein eigentliches Ziel steht nicht mehr drauf. Und ein liegender, dir zugewandter Schütze dürfte höchstens ein 1/4 so großes Ziel darstellen. Das gibt -4. Ein perspektivisch verzerrtes Bodenfeld könnte Scharschießen sogar erforderlich machen. In jedem Fall ist es auch sogar mehr als ein Viertel kleiner als ein normalgroßes Ziel. Bliebe wahrscheinlich ballistisch mit sorgfältigem Zielen als beste Trefferwahrscheinlichkeit. Außerdem habe ich im Arkanum noch mal nachgelesen: Damit ein Runenpfeil zerbricht und ausgelöst wird, muss er auf ein hartes Ziel treffen. Ausdrücklich quasi als Mindestanforderung genannt werden Holz, gehärtetes Leder (also eine Lederrüstung, ein Schildkrötenpanzer oder ein Tier mit Rüstklasse KR und aufwärts) und Metall. Fels wird im Kontext genannt. Ist ja aber auch klar. Für unsere Zwecke ist es damit gar nicht sinnvoll, einen Gegner mit maximal TR überhaupt mit einem Runenbolzen oder -pfeil zu beschießen. Der Runenbolzen würde bei einem schweren Treffer einen leichten Schaden verursachen und ansonsten unbeschadet bleiben. Wiese oder Waldboden schätze ich nun definitiv als weicher ein als Holz, gehärtetes Leder oder Schildkrötenpanzer. Der Bolzen bleibt heile und der Zauber wird nicht ausgelöst. Nur wenn sich das Ganze auf einem Dielen- oder Steinboden zuträgt, kannst du mit einem Schuss was werden. Bleibt in Räumen die Frage nach der Deckenhöhe. Und was dann gegebenenfalls von der Decke noch übrigbleibt. Dabei fällt mir auf, dass es bei M5 außer für die Stockschleuder gar keine klaren Anforderungen an eine ballistische Geschossbahn gibt. Da sind es mindestens 20 Meter Abstand zum Ziel und 10 Meter Raumhöhe. Den Bolzen quasi ins Ziel zu lupfen, dürfte es auch nicht bringen, weil man ja die Wucht für den Aufschlag braucht. Davon ab: Mit einer Armbrust kann man die Abschussgeschwindigkeit überhaupt nicht variieren. Ein ballistischer Schuss für unsere Zwecke wird eine ganz schöne Kerze. Also für alle TR-Träger: Wenn euch im Wald jemand mit Runenbolzen beschießt, werft euren Schild weg, haltet Abstand zu Lederrüstungsträgern+, Bäumen und Findlingen und holt euch den Kerl. Oder sammelt einfach die Auflösungsbolzen ein. Ich will ja keinem sagen, wie er das zu spielen hat. Aber ich sehe einige Argumente dafür, es dem Schützen hier nicht wesentlich einfacher zu machen, als normal auf das eigentlich gemeinte Opfer draufzuhalten und dem damit auch 2 Abwehrwürfe zuzugestehen. Zumal es ja auch ohnehin Möglichkeiten gibt, die Situation so zu gestalten, dass das Opfer ahnungslos ist und die erste Abwehr verliert. Zumindest wenn man die Spieß umdrehen und den NSF diese Mittel in die Hand legen würde, würde ich definitv was sagen, wenn ein unmodifizierter Schuss auf das Feld, auf dem ich stehe, regelmäßig für das Auslösen eines Runenbolzens reichen würde.
  4. Ich rede doch überhaupt nicht von dem Schutz einer Schießscharte. Ich rede von der Möglichkeit, einen bestimmtes Ziel zu treffen, abhängig von der Fläche, die das Ziel einem zuwendet. Stelle dir einfach zwei exakt gleich große virtuelle Quader in Form einer Schießscharte oder einer Fensteröffnung vor. Und da ist es einfacher, das Fenster zu treffen als die Schießscharte, obwohl die Abmessungen gleich und lediglich die zugewandte Seite gedreht ist. Wenn du es genauer haben willst, dann setze "Öffnung des" oder "Öffnung der" davor.
  5. Ich frage mich, ob ich mich tatsächlich so krypisch ausdrücke. Ich sprach jetzt doch gar nicht vom Schießen auf jemanden hinter einer Schießscharte, sondern über das Schießen in eine Schießscharte. Mag ja sein, dass der Pfeil in der Schießscharte selbst noch irgendwo anschlägt und zu Schaden kommt, aber damit ich überhaupt die Schießscharte und nicht die Mauer treffe, dürften doch ja wohl Breite und Höhe entscheidend und die Tiefe sekundär bis irrelevant sein, oder? Und wenn ich jetzt diese Öffnung in einer Mauer um 90° drehe und aus der Schießscharte ein Fenster mache, dann treffe ich die große Öffnung doch leichter als die kleine, oder?
  6. Ich sagte auch nur, dass es einen Unterschied macht, ob das Ziel meinetwegen aufrecht steht oder mit der denkbar ungünstigsten Seite zu mir. Im Übrigen hat Prados das bereits ausgerechnet und den Unterschied deutlich gemacht.
  7. Hä? Stehend vorne, seitlich oder mit dem Rücken ist ja wohl das Gleiche. Aber wenn ich zum Beispiel auf jemanden schieße, der seinerseits mit der Armbrust zum Beispiel auf einem Dach liegt und von demm ich nur seinen Kopf und die Schultern sehe, weil er mit der schmalen Seite zu mir liegt, gibt es einen Abzug. Ich gebe ja auch einen Abzug, wenn jemand in eine Schießscharte schießen möchte, die 10 cm breit, 1 m hoch und meinetwegen 80 cm tief ist. Und keinen, wenn ich durch ein Fenster schieße, das meinetwegen 1 m hoch und 80 cm breit ist. Wie tief das Fenster ist, spielt dann wohl keine Rolle.
  8. Es ging dabei gerade überhaupt nicht um den Abwehrwurf, sondern um die Angriffsmodifikation. Also um die Frage, ob du das Ziel überhaupt erst mal triffst.
  9. Mag ja sein, dass die Geschmäcker da verschieden sind, aber bei dem bloßen Treffer geht es um APs und LPs, bei denen die Rüstung schützt. Bei der Frage, ob ich mich mit eine Auflösungsbolzen rumschlagen muss, geht es um das Überleben einer Spielfigur. Ich kann da für meinen Geschmack gravierende Unterschiede erkennen. Und ich würde mir immer zwei, statt eines Abwehrwurfs wünschen.
  10. Und dieser Typ nimmt ungefähr 1m² Bodenfläche ein. Dann weiß ich nicht, warum der unter ihm liegende Boden auf die Entfernung leichter zu treffen sein sollte.
  11. ... ach ja und ich unterscheide auch, ob man eine aufgestellte Zielscheibe oder eine platt auf dem Boden liegende Zielscheibe treffen will. Oder ob man ein abgerolltes herabhängendes Seil oder einen 20-Meter-Seil-Klumpen treffen will.
  12. Das ist doch Quatsch. Abd ist es doch letztlich egal, ob er den Boden oder den Typen trifft. Er will nur sicher das Feld treffen, damit der Zauber dort ausgelöst wird.
  13. Natürlich unterscheide ich, ob ein Mensch zum Beispiel aufrecht steht oder ob er mir mit der schmalen Seite zugewendet auf dem Boden liegt.
  14. Ich will keinen neuen Strang aufmachen, aber den Beitrag von Abd gern mal diskutieren. Es geht indirekt um die Mächtigkeit, weil der Trick von Abd die Überlebenschancen massiv verringern würde, weil dem Opfer kein Abwehrwurf gegen den Schuss, sondern nur gegen die Waffenwirkung zustehen würde. Regeltechnisch hat Abd recht: Der Boden kann nicht ausweichen, also kann er den Bolzenschuss nicht abwehren. Der Typ, der auf dem Feld steht, hat also nur noch den zweiten Abwehrwurf, um der Zauberwirkung zu entgehen. Jetzt stellt euch das aber mal praktisch vor: Ich schieße einen Runenbolzen aus 29 Metern Entfernung auf einen Typen mitten auf einer freien Fläche: EW: Armbrust gegen WW: Abwehr. Alles der unmodifizierte Normalfall. Wenn ich einen schweren Treffer habe, geht es weiter. Im Zweifelsfall habe ich aber auf einen 180 cm hohen Typen geschossen, der mir ein aufrechtes Ziel bietet (Für eine weitere, andere Diskussion: Ich würde für diesen Schuss auch die Wirkung einer massiven Deckung oder eines großen Schildes ignorieren. Lockeres Buschwerk hingegen nicht. Für die Auslösung des Zaubers ist es irrelevant, ob der Bolzen am Schlüsselbein, der Brustplatte, dem Schild oder einem aufgestellten Küchentisch zerschellt. Geht der Bolzen irgendwie kaputt, weil irgendwas Festes auf dem Feld schwer getroffen wurde, wird der Zauber ausgelöst und der 2. Abwehrwurf gegen Auflösung wird fällig). Nun will Abd den ersten WW umgehen, indem er auf das Feld selbst feuert. Wie gesagt, vom regeltechnischen Wortlaut auf den ersten Blick korrekt. Aber vergleicht mal die Wahrscheinlichkeit, einen Menschen oder eine 1x1 Meter Bodenfliese auf 29 Metern Entfernung zu treffen. Das anvisierte Ziel ist immer noch 1 Meter breit, aber auf die Entfernung perspektivisch gerade noch mal 1 cm Meter breit. So ein Kunstschuss ist ohne Scharfschießen auf ein ziemlich kleines Ziel meiner Meinung nach überhaupt nicht zu machen. Weil nur 1m Länge zur Verfügung steht, sollte es sogar schwerer sein, als einen Galgenstrick durchzuschießen. Und er kann vom EW her in der Entfernung keinesfalls auch nur annähernd so einfach sein, wie der Schuss auf eine stehende Person. Selbst ein normaler ballistischer Schuss sollte nicht ausreichen, um das Feld sicher zu treffen. Dazu kommt noch die Logik: Wenn ich einen Pfeil einen cm neben dem großen Zeh meines Opfers auf eine Bodenfliese schießen möchte, dann würde ich davon ausgehen, dass das Opfer trotzdem eine Ausweichbewegung macht, auch wenn der Schuss vorbeigezielt worden sein sollte. Normalerweise würfelt man das in einem Kampf nicht, weil es ja keine Notwendigkeit gäbe und so eine Abwehrbewegung ja auch keinen Sinn ergäbe. Aber die Vorstellung, dass ein Opfer ungerührt und still dasteht, während ein Schwerthieb an seinem Ohr vorbei saust, ist unrealistisch. Man macht auch da eine Abwehrbewegung und ist im Zweifelsfall ohne jede Anstrengung auf sichere Entfernung zu dem Schwert gegangen. Gleiches würde ich bei einem Beschuss des Bodens voraussetzen: Das Opfer bringt Abstand zwischen sich und den Pfeil. Und wenn es den schon mal hat, dann müsste zumindest der 2. Abwehrwurf erleichtert sein. Kurz und gut: Ich sehe keine realistische Möglichkeit, bei dem das unbewegliche Feld auf rund 30 Meter Entfernung leichter zu treffen wäre als der Typ, der darauf steht. Die Option von Abd würde ich daher nur gewähren, wenn sich jemand hinter einem Tisch verschanzt oder direkt vor einer Wand steht. Auf freiem Feld aber eben nicht.
  15. ... wobei wir die Karte jetzt nicht auf Optik hin, sondern zur Veranschaulichung gestaltet haben. Besonders zu beachten sind an der Karte die Licht- und Schattenwürfe wie auch der verschmutzte Boden. Mit Übung und ein bisschen Spaß daran kann ein toller visueller Eindruck erreicht werden. In ein paar Anwendungen muss man sich dann ganz schön einfuchsen. Aber einen simplen Bodenplan mit Einrichtung und ohne Schikimicki (eingefallene Wände, transparente Türen, Dreck oder Spuren auf den Böden und meinetwegen auch schräge oder runde Wände) kriegt man möbliert wahrscheinlich gleich auf Anhieb ganz gut hin. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, seine Ansprüche schrittweise zu steigern. Aber ein stinknormales eingeschossiges Wohnhaus müsste man ziemlich schnell hinkriegen können.
  16. Noch mal danke, war sehr informativ!
  17. So, auf dem Forums-Discord bin ich scheinbar schon mal gelandet. Und dann noch mal genau wo? Vielleicht kriege ich es ja auch noch selber raus. Fuck, manchmal merke ich es selbst: Ich bin eher digital naiv als native.🤕
  18. Sorry wegen der doofen Frage: Wie komme ich da drauf?
  19. Ich versuche auch mal. Waswiewannwo muss ich denn machen?
  20. Ich kann mir übrigens vorstellen, dass die Depeschen von Die Welt erst mal aufgefressen wurden. Damit war die Welt ja erst mal auf dem aktuellen Stand abgebildet. Aber die Zeit läuft ja wieder weiter.
  21. Dann frag doch @Branwen.
  22. ein Beitrag in einem Thema wurde beantwortet von Eleazar in Stammtische
    Ich kann den Post lesen, den du schreibst, aber ich sehe den Ort nicht, von wo du es tust.
  23. Thema von nördler2 wurde von Eleazar beantwortet in Spielleiterecke
    Als wir uns Gedanken über Medjis gemacht haben, hatten wir auch über die Verrückten nachgedacht. Es sind einfach zu wenig Schwarzalben, um so ein Reich zu bevölkern. Und es gibt einfach zu viele niedere Arbeiten, die man Schwaralben nicht zumuten könnte: Die Schwarzalbenmänner könnten die höhere Fruchtbarkeit von Menschenfrauen nutzen, um gezielt Halbelfen für die militärische Drecksarbeit in die Welt zu setzen. Dazu könnten menschliche SklavInnen kommen und warum nicht auch Dämonen und Untote?
  24. Vielleicht ist das auch ein Grund, für eine Schreibblockade: Wenn das Wort "kreativ" fällt, sollen am Ende immer gleich die Fresken der Sixtinischen Kapelle oder Krieg und Frieden rauskommen. Hops Logo ist aber ein großartiges Beispiel dafür, dass es nicht so sein muss. Ebenso kann jeder unmusikalische Depp auf der Gitarre nach fünf Minuten das Thema von "Smoke on the Water" nachspielen. Trotzdem ist beides großartig. Deshalb ist es ja auch ganz egal, wie man am Anfang den horror vacui, die Angst vorm weißen Blatt am Anfang überwindet. Automatisches Schreiben, Kritzeln, blöde Gedanken aufschreiben, nach irgendeiner technischen Methode vorgehen usw. Bei mir ist es auch oft so, dass schlechte Ideen mir den Weg verstellen: Ich muss zu einem Thema bis morgen was schreiben, mir muss dringend was einfallen, aber alles, was mir einfällt ist Müll. Ich verwerfe den Müll, will wieder neu nachdenken und - tada - der gleiche Müll schiebt sich wieder in meine Gedanken. Ich habe dann keine andere Wahl, als den Mist erst mal aufzuschreiben. Dauert manchmal eine halbe, manchmal eine ganze Stunde, ist aber letztlich effektiver, als dagegen anzukämpfen. Dann ist der Kopf wieder frei. Ich drücke auf die Return-Taste, bis mein Mülltext auf der übernächsten Seite verschwindet und schreibe was besseres. Klappt bei mir jedesmal. Und was auch ein sehr destruktives Phänomen ist: Trauere deinen vergangenen Geniestreichen nicht hinterher. Ich habe meine besten Texte wohl vor mehr als 10 Jahren geschrieben. Wenn ich mich heute daran messe, ist das nur frustrierend. Manche Rekorde sind wie im Sport für kleine Ewigkeiten. Am Anfang hast du beim Schreiben eine steile Lernkurve. Aber die wird immer flacher. Es geht also nicht so weiter, dass du dich permanent steigerst. Das muss man einfach akzeptieren. Dann hast du ganz am Anfang (ich rede über etwa fünf bis zehn Jahre) einen großen Fundus an ungeschütften Ideen in deinem Hirn: Songs, die du noch nicht komponiert hast; innere Bilder, die du noch nicht zu Papier gebracht hast; Fantasien und Geschichten und Erlebnisse, die du noch zu nichts verarbeitet hast. Irgendwann sind die Minen mal ausgebeutet und die Reservoirs füllen sich nur langsam wieder auf. Das ist schlecht für überraschende Geniestreiche. Andererseits: Erstens ist die Vergangenheit vor allem in der Erinnerung schön. Wenn ich mir manche supergeilen Texte von vor 20 Jahren noch mal durchlese, dann ist das heute ernüchternd. Oder erleichternd - wie man es sehen möchte. Und selbst, wenn die ganz großen Würfe irgendwie seltener werden oder scheinbar gar nicht mehr gelingen - das Handwerk beherrsche ich nun besser, die Qualität ist im Durchschnitt nicht schlechter geworden. Und der letzte Punkt: Deine eigene Meinung zu deinen Kreativleistungen ist doch im Prinzip am scheißegalsten. Du weißt, dass deine letzte Idee nicht so sonderlich originell war. Du weißt, dass du dir den letzten Text wie eine ungepellte Kastanie aus der Nase gezogen hast. Du weißt, dass du eine gammelige, schon dreimal verworfene Idee aus einem C-Movie nur oberflächlich verändert hast. Du bist mit deinem Machwerk total unglücklich. Aber mir als Leser ist deine Meinung und sind deine Gedanken doch vollkommen wumpe. Ich gehe frisch und frei an deinen Text ran und mache mir ganz eigene Gedanken dazu. Und die können gewaltig von allem abweichen, was du dir dazu gedacht hast. Ich habe vor Jahren dazu mal einen interessanten Test gemacht: Durch einen Zufall hatte ich mal in vier Tagen einen aufmerksamen Zuhörer, der vier verschiedene Texte von mir angehört hat. Einer war supergenial, zwei ganz in Ordnung und der letzte musste einfach nur rechtzeitig fertig werden und war mir kurz vor peinlich. Ich machte für mich im Kopf eine Rangfolge und bat meinen Zuhörer, das auch zu machen. Seine war komplett andersrum als seine. Und ausgerechnet mein buckliges, aussätziges, kreatives Kind hatt ihn geradezu tief innerlich bewegt. Seitdem sortiere ich mein eigenes Geschmacksurteil über meine kreative Arbeit anders ein. Und bin auch bei subjektiv mauen Resultaten ganz zuversichtlich. Schreib einfach auch mal was Schlechtes und lass es auf die Welt los. Mal sehen, wie es sich schlägt.
  25. Darüber hinaus: Ehlichgesagt, ich glaube, du hast zu viele Baustellen. Dir fehlt es nicht an Kreativität, sondern zu hast zu viel Kram, den du noch fertig machen willst oder musst. Das frustriert und hindert. Entweder ziehst du dich irgendwo raus oder du priorisierst und arbeitest eins nach dem anderen ab. Der Berg, den du vor dir herschiebst, ist gan z schön groß geworden. Pack was zur Seite.

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