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- Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
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M6: Produktstrategie
Nein. Du kannst jedes Buch weiterverkaufen. Ich weiß nicht mal, ob das PDF dem Käufer des Buches oder dem Einlöser des Hashcodes "gehört". An einem PDF erwirbst du ja auch eher so ne Art Nutzungsrecht. Du darfst ja nur in bestimmter Weise darüber verfügen. Aus dem Buch kannst du dir auch ein Dekoobjekt basteln usw.
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Konflikte auf Damatu
Es gibt zum Beispiel eine Diskussion um die Haltung in den Anfängen von DSA: Dass die Designer von den Spielern eine bestimmte, "gute" Spielweise erwartet haben, zu der sie sie hinerzogen haben. Das war pädagogisch. Die Leute, die mein Spiel spielen, bessern, letztlich zu besseren Menschen machen zu wollen.
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Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
Ich verstehe nicht, was du da differenzieren willst. Woher willst du wissen, dass das Monster keine Motivation hat? Vielleicht hat es Hunger, will die Höhle für sich allein, will die Weltherrschaft. Vielleicht folgt das Monster nur gezwungener Weise seinen Instinkten. Dann hat es gar keine Chance zu moralischem Verhalten, kann also auch nicht gut oder böse sein. Menschen haben immer irgendeinen Grund für irgendein Handeln. Und in der Regel auch die Möglichkeit anders zu handeln. Das gilt auch für die genannten bösen Staatenlenker. Dass sie sich so und nicht anders entschieden haben, das macht sie böse.
- M6: Produktstrategie
- M6: Produktstrategie
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M6: Produktstrategie
Nun ja: Die Preise für M5 waren nun gerade nicht horrend dafür, dass man grundsätzlich die PDFs bei den Regeln und Quellenbüchern mitbekam. Es war ein quasi kostenfreier Service, den M6-Kunden eben nicht mehr bekommen. Und klar: PDF only ging wegen der Buchpreisbindung nicht, so lange es den Print noch gab.
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Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
Weil sie Blumen liebten oder Hunde? Das halte ich wirklich für das Ignoranteste, was ich in diesem Forum seit Jahren gelesen habe. Tut mir leid, das so kompromislos schreiben zu müssen. Wenn das Hinschlachten von zig Millionen unschuldiger Menschen für eine eindeutige Bewertung nicht mehr reicht, dann bespielen wir hier nicht mehr den gleichen Wertekanon. Sorry.
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Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
Nun ja, es gibt so was wie die Erklärung der Menschenrechte oder so was wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit, um eben aus diesem Relativismus herauszukommen und Linien für die Bestimmung von kategorisch Gutem und Bösem zu ziehen. Das gehört auch zur Rechtsgeschichte. Außerdem halte die die Rechtsgeschichte nicht unbedingt für eine geeignete Referenz. Das Recht wurde eben auch oft von den Stärksten und Mächtigsten geschrieben und hat vor allem erst mal deren Interessen gewahrt. Dass es dabei nicht um gut und böse in einem moralischen Sinne ging oder zwangsweise geht, ist naheliegend. Die Goldene Regel oder der Kategorische Imperativ finden schon auch eine Maßgabe, die über ein bloßes "Jede Generation und Kultur entscheidet selbst, was sie jetzt gut oder schlecht findet" und "Alles passt schon für irgendwann und irgendwen" hinausgehen. Und man sollte durchaus mal fragen, wer eigentlich mit welchem Interesse und mit welchen Folgen aus so einem Minimalkonsens ausschehrt. Bei Höcke ist das klar. Ich halte diesen Relativismus für maximal gefährlich. Aber es fehlt auch oft an einem tiefen Nachdenken über Werte und Regeln. Und an der Oberfläche wird dann schwadroniert. Es fehlt an Philosophen in der Diskussion. Und wenn mal einer eingeladen wird, dann ist es immer Precht. Das ist auch ein Problem. Aber eigentlich ist das auch schon wieder ein Thema für den verborgenen Teil des Forums, den ich lange schon nicht mehr betreten mag und aus dem ich mich auch Gründen abgemeldet habe.
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Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
Dein Beispiel mit der Zecke. Ein Grund ist für die ein Argument, dass sie nicht urböse sein kann. Ich halte das für Quatsch. Auch Urböse können Motive, also Gründe haben. Im Gegenteil: Moralisch wäre es eine Katastrophe, wenn man sagte: Okay, der hatte einen Grund, dann kann er nicht total böse sein. Unsinn! Ein Grund ist nicht unbedingt ein Argument.
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Konflikte auf Damatu
Orcs sind für mich nur eine Chiffre. Es macht für mich überhaupt keinen Unterschied, wenn die Orcs auf einmal rustikale, aber doch achtbare Mitbürger wären und es statt dessen Morcs oder Borcs gibt, die ihren Platz einnehmen. Also, kann man machen, ist aber das Gleiche in grün. Dann zu behaupten, man hätte ja ein differenzierteres Bild gezeigt, wäre sich direkt in die Tasche gelogen. Klar hat Damatu die Möglichkeit zu mehr Originalität und es wäre ja auch echt ein trauriges Bild, wenn man solche einen Zirkus veranstaltete und bekäme am Ende 1:1 das alte Midgard wieder raus. Die Frage ist, welchen Kurs Damatu einschlagen wird.
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Gut- und Böse-Schema oder komplexe Weltsicht voller Grauschattierungen?
Puh, ich würde sagen, es geht schon. Man muss nur klären, wie man gut und böse definiert. Wir spielen gerade eine Kampagne im Krieg um Alba - keine Ahnung, ob das auf dem Abenteuer beruht. Aber ich merke schon, dass in so einem Kriegskontext, andere Regeln gelten als in anderen Kontexten. Vor allem wenn moralische Brüche in der Gruppe aufbrechen. Neulich hatten wir zum Beispiel einen Menge Gefangener gemacht, die wirklich schlimme Dinge gemacht hatten. Und unsere Priesterin wollte sie freilassen, wenn sie versprechen, sich zum Militär melden. Das war gut, aber auch naiv. Andere wollten sie standrechtlich hinrichten, was böse war. Am Ende haben wir sie gefesselt in dem Dorf gelassen, aus dem sie etliche Bewohner übelst masakriert hatten. Und die Dörfler sollten die Obrigkeit verständigen, weil wir schon mal losmussten. Ich meine, damit war deren Schicksal auch besiegelt, war meiner Figur aber egal. Nach der Genfer Menschenrechtskonvention geht das wohl nicht. Also wäre das böse. In einer Kampagne geht es schon. Auch überhaupt moralisch zweifelhafte Leute zu spielen, die in der Wahl ihrer Mittel nicht so pingelig machen. Meine Grenze ist da, wo guten Menschen Böses angetan werden soll. Und ich gehe auch nicht mit, wenn einer unserer Mitspieler quasi in jeder Situation ein Ablenkungsfeuer legen will. Wo kommen wir denn hin, wenn wir eine halbe Stadt anzünden würden?
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Konflikte auf Damatu
Unstrittig ist wohl, dass sich nach Tolkien und Co eine Menge getan hat. Und sicher ist der heutige Standard, dass auch die "Bösen" Gründe und Motive haben sollten, warum sie böse sind. Und in einer Zeit, in der so gern alles Mögliche psychologisch erklärt wird, ist eine Kultur mit einer traumatisierenden Grundausrichtung natürlich gern das Mittel der Wahl. Ich bin auch voll mit dabei, dass man kleinere Gemeinschaften und erst recht Individuen von z.B. Orcs hat, die sich im Prinzip supi in eine menschliche Kultur integrieren ließen, weil sie "gut" sind. Ich fand es bei Midgard auch blöd, dass alle Elfen und Gnome, egal ob wann oder wo oder und unter welchen Umständen sie leben, druidisch sein müssen. Als gäbe es ein Religions-Gen bei den beiden Species. Und meinetwegen kann man auch - gähn - aus den Orcs die Menschen und aus den Menschen oder Elfen die neuen Orcs machen. (Jippieh -ein Klischee-Twist!) Für mich ist nur die Frage, ob die Masse der Orcs nun noch als Antagonisten taugen, mit denen man gut auch mal nonverbal mit dem Schwert kommunizieren kann oder ob man jeden einzelnen in einer Fantasywelt auf seine Gesinnung prüfen soll. Oder ob Konflikte auf Damatu episches und grundsätzliches Ausmaß haben oder ob der Grundtenor ist, dass "gut" und "böse" quasi immer Ergebnis individueller Entscheidung ist, die dann wohl möglich auch noch revidierbar sein werden. Sollen die Schurken bekämpft oder geläutert oder gar therapiert werden? Oder noch mal andersrum: Wie pädagogisch will Damatu sein? Wird man zum besseren Menschen im Sinne der Entwickler, wenn man das spielt? Auf letzteres habe ich - ehrlich gesagt - überhaupt keinen Bock. Und zwar nicht, weil ich kein besserer Mensch sein möchte, denn daran arbeite ich wirklich praktisch jeden Tag. Sondern weil ich nicht möchte, dass mir Fremde ungefragt und unerbeten beim Rollenspiel in meiner Freizeit ihre Sicht der Dinge unterjubeln.
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Konflikte auf Damatu
Vor allem: Wohin führt das Ganze? "Differenziert" nach heutigen moralischen Vorstellungen betrachtet, dürften wohl 90% der Grad 5-Figuren waschechte Mörder sein. Da möchte ich mich gar nicht rein vertiefen. Was sagt das dann über uns aus, dass wir genüsslich so ein Spiel spielen, in dem Kampfregeln so einen essentiellen Anteil ausmachen. Warum setzen die Figuren nicht ihre Energie darein, Orcs aus ihrer toxischen Kultur rauszuholen und umzuerziehen? Ach, dann wären wir ja Nonnen aus kanadischen Umerziehungsschulen. Ich sehe nicht, dass P&P-Rollenspiele und die Fantasykultur günstige Trägermateralien für edle moralische Vorstellungen sind. Es ist halt modern, Klischees auch mal zu brechen. Eine Masche ist das aber auch.
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Konflikte auf Damatu
Die Kernfrage war, ob es einen epischen Konflikt geben kann. Das Nationalismusthema hat Blaues Feuer eingetragen.
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Konflikte auf Damatu
Ja, wenn ich es richtig sehe, ist das ja auch etwas später geschrieben und dennoch episch. Die Zeit geht voran. Auch den HdR-Plot könnte man ohne den rassistischen Beigeschmack von Tolkien so aufziehen. Und überhaupt, um mal aktuelle politische Parallelen zu benennen: Was ist denn der Ukraine-Krieg? Auch irgendwie Ost gegen West, aber doch wohl angetrieben durch den Nationalismus und den Imperialismus der einen Seite. Und die andere Seite wehrt sich militärisch, um sich eine liberale, demokratische, nicht-nationalistische Lebensweise zu bewahren. Das könnte man auch in der modernen Fantasy so machen: Eine nationalistische-aggressive Partei gegen die sich andere Länder, auch im Verbund, verteidigen. Die Darstellung einer nationalistisch geprägten Kultur (und die Konsequenzen daraus für die anderen) ist ja wohl nicht nationalistisch.
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Konflikte auf Damatu
Ach du, beim Lied von Eis und Feuer ging es doch auch, dann eher mit Nord und Süd und jeder gegen jeden und auf Westeros sahen auch noch alle annähernd gleich aus ... Wo ist da das Haar in der Suppe?
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Konflikte auf Damatu
Das wäre epische Fantasy, was schon nicht gerade randständig in der Fantasy ist. Eigentlich so gut wie immer der Grundplot. Und dann gibt es drumrum noch das ganze Klein-Klein Episodenhafte. Aber Midgard hatte das bislang eben auch nicht. Was ich an sich schade fand.
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Konflikte auf Damatu
@Honigdachs Ich habe die Umstürmten noch nicht gelesen, aber ich vermute mal, dass man bislang noch gar nicht viel zum Weltendesign und dem Charakter von Damatu sagen kann. Dafür liegt doch einfach noch viel zu wenig auf dem Tisch. Und selbst wenn der aktuelle Blick durchs Schlüsselloch viel Friede-Freude-Eierkuchen verheißen sollte, sagt das doch gar nichts über das Bild aus, das sich ergibt, wenn die ganze Tür aufgeht. Ich glaube, da sprichst du Befürchtungen aus, die eigentlich woanders her kommen und mehr atmosphärischer Natur sind. Bei dem Konzept "Startregion und dann mal sehen" bin ich echt zwiegespalten. Bei bislang jeder Kampagne auf einer von mir selbst ausgedachten Welt bin ich genau so vorgegangen. Die Aktionen der Spieler haben den Horizont für die Welt erweitert. Sie wurde Stück für Stück größer. Damit bin ich gut gefahren. Wie ich das bei einem kommerziellen Produnkt? Das hängt natürlich sehr davon ab, wie schnell sich der Blick weitet und wie schnell Pegasus Material rauswirft. Von Midgard ist man ja nicht verwöhnt und es hat ewig gedauert, bis mal das Weltenbuch rausgekommen ist. Aber Midgard hatte den Vorteil, dass jedes Land ein historisches Vorbild hatte. Insofern konnte ich immer schon auch ohne Quellen- oder Weltenbuch alles bespielen. Damatu will - wenn ich es richtig verstanden habe - da weiter ab von historischen Vorbildern sein. Und dann habe ich ohne Quellenbuch oder Abenteuerbeschreibung nichts, womit ich was anfangen könnte. Und dann muss ich bei DAmatu zuerst da agieren, wohin mein Blick durchs Schlüsselloch fällt. Das ist eher - mäh. Ansonsten wird M6 in seinen Kulturbeschreibungen einen anderen Stil haben als die früheren Ms. Aber das ist ja auch klar. Jede Generation unterscheidet sich von den vorherigen auch in Stilfragen und Moden. Midgard war schon immer nicht ideal für "Da ist ein Problem - ich hau es in Stücke". Allein der ganze Haufen an Fertigkeiten, der für Midgard doch typisch ist, bietet traditionell schon mehr Optionen. Und wenn ich Midgard-Abenteuer neben welche aus dem Dragon lege, dann erkennt man auch da einen anderen Stil. Auf der anderen Seite ist M6 ein FAntasyrollenspiel. Und wenn die dabei darauf setzen, jedes Problem mit labern zu lösen, dann wird ein großer Teil der Kundschaft darauf nicht anspringen. Insofern braucht es Konflikte. Keiner möchte Langeweile in der Berghütte durchspielen. Schätze ich mal. Und zu den Stilfragen: Entwicklung vollzieht sich in Pendelausschlägen. Mag sein, dass wir einen Extrempunkt erlebt haben und das Pendel jetzt oder bald wieder in eine andere Richtung schlägt. Und das eine wie das andere passt Leuten nicht. Aber ich habe unlängst mal sehr alte Quellenbücher und Kulturbeschreibungen im Gildenbrief gelesen. Ohne böse Absichten und eine miese Haltung zu unterstellen: Manche Formulierungen würde heute so keiner mehr machen. Da sind wir einfach weiter. Und daran merke ich, dass die Entwicklung eben doch nicht bloß ein hin und her zwischen Extremen ist, sondern zusätzlich auch allmählich vorangeht. Ob M6 da eine gute, andauernde Position erwischt hat oder zu zeitgeistig wird, kann und will ich nicht sagen. Schon gar nicht, bei der jetzigen Schlüssellochgröße.
- KI Videogenerationen (Veo, Kling, Midjourney etc.)
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Artikel: Berufe in M5
Bei Berufen wie Schmied, Schneider, Sattler, Zimmermann, Koch... würde ich Handwerk +8 nehmen. Und keinen Bonus auf eine bestehende Fertigkeit. Das ist dann eine Nische, die von den anderen bestehenden Fertigkeiten nicht unbedingt abgedeckt wird. Wobei man natürlich den Kanon erweitern kann. Du stellst ja selbst dar, wie man solche Fertigkeiten bewerten und erlernen, bzw. verbessern kann. Aber oft sind Abenteurer eben auch nicht so bodenständig ausgebildet, dass sie gute Reparaturen ausführen können. Ich denke, dass so alle Arten von Berufen vergleichbare Nutzen haben können. Das sehe ich bei deinem Vorschlag nicht so, wenn eine Kernkompetenz eines Berufes durch eine Fertigkeit abgedeckt ist. Das halte ich aber wiederum für notwendig: So ein Beruf muss eine Fluff und Charakterkomponente haben und einen spieltechnischen Nutzen. Sonst wäre es wahrscheinlich besser, wenn man den spieltechnischen Nutzen eines Berufes insgesamt gegen Null gehen lässt und der "Beruf" nur eine Episode in der Vorgeschichte bleibt. Nach dem Motto: "Mein Vater war Schmied, Kutscher oder Arzt, aber ich habe da außer ein bisschen theoretischem Blabla nichts gelernt". Aber genau das kann man schon jetzt unter M5 einfach behaupten. Stört ja nicht.
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M6 - Die Umstürmten
Lustig fand ich die Stelle, in der es darum ging, ob man zu dieser oder jener Idee für die Zukunft schon etwas sagen dürfte. Sinngemäß: "Ich kann dazu noch etwas mehr sagen, weil ich das bereits eh schon gesagt habe." Jau, das ist dann wohl wahr. Insgesamt ein freundlicher Auftritt. Ich weiß nicht, ob Orkenspalter schon vorher was über M6 berichtet hat. Sonst hätten mir ein paar Informationen über die regeltechnischen Besonderheiten von M6 gefehlt. Ich weiß nicht, ob unbeleckte Gucker jetzt wissen oder ahnen können, wo sich M6 regeltechnisch einordnen lässt. Midgard ist ja für Orkenspalter - und sein Publikum - ja bis auf eine Proberunde mit Abd eher unbekanntes Terrain. Wenn ich jetzt nichts Neueres verpasst habe. Aber die Interviewzeit wird auch eng bemessen und das Thema vorab abgesteckt gewesen sein.