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Entscheidungen des Spielleiters nicht akzeptieren


Tharon

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Es gibt Rollenspieler und Autoren, die die "Goldene Regel" für Falsch halten.

Ich denke, die Regel "Der Spielleiter hat immer Recht" ist durchaus Bestandteil des Rollenspiels. Die Auslegung dieser Regel ist aber ebenso komplex wie die Auslegung der Worte "Tu was du willst" auf dem Auryn*.

 

Viele Grüße

Harry

 

* Bitte "Die Unendliche Geschichte" lesen, falls der Begriff und der Spruch unbekannt sind.

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Ich denke, die Regel "Der Spielleiter hat immer Recht" ist durchaus Bestandteil des Rollenspiels.

 

Und die wichtigste Regel Midgards.. wo würden wir enden, wenn der Spielleiter jede Aktion eines Gegners, bzw. Regelauslegungen mit seinen Spielern besprechen und durchdiskutieren müsste... da käme man gar nicht mehr zum Spielen :lol:

Stimmt, mit einem SL wo das nötig wäre würde ich nämlich nicht spielen wollen.
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Ich denke, die Regel "Der Spielleiter hat immer Recht" ist durchaus Bestandteil des Rollenspiels.

 

Und die wichtigste Regel Midgards.[...]

Wo steht die eigentlich? In meinem DFR habe ich nur gefunden, dass der Spielleiter als Schiedsrichter "Entscheidungen mit Hilfe der Spielregeln und des gesunden Menschenverstandes" trifft. (DFR, S.9) Da steht übrigens auch, das der SL "gut mit den Regeln vertraut sein sollte." ;)

 

Besonders interessant finde ich dann noch den Absatz direkt darunter, dass die Spieler sich später "aber mit den Regeln vertraut machen [sollten], um den Spielleiter zu entlasten und ihm mehr Freiraum zum Leiten komplizierter Abenteuergeschichten zu lassen."

 

Es wäre doch sinnfrei, die Regeln zu lernen, wenn sie der Spielleiter beständig nach Gutdünken ändern darf, weil er ja immer Recht hätte ...

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Und die wichtigste Regel Midgards.[...]

Wo steht die eigentlich? In meinem DFR habe ich nur gefunden, dass der Spielleiter als Schiedsrichter "Entscheidungen mit Hilfe der Spielregeln und des gesunden Menschenverstandes" trifft. (DFR, S.9) Da steht übrigens auch, das der SL "gut mit den Regeln vertraut sein sollte." ;) ...

das übersetze ich mal so

 

Der SL soll die Regeln so anwenden, das sie die Situation sinnvoll/richtig/bestmöglich simulieren.

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Also fassen wir zusammen: Der Spielleiter hat immer recht! - Außer manchmal.

 

Und es gibt keine absoluten, in allen Umständen greifenden Handregeln und es kommt wie immer auf den Standpunkt des Betrachters an.

 

Wichtigste Voraussetzung dürfte aber die grundsätzliche Kompromissbereitschaft aller Beteiligten sein und ein Grundmaß an gleichem Spielspaßverständnis.

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Also fassen wir zusammen: Der Spielleiter hat immer recht! - Außer manchmal.

 

Und es gibt keine absoluten, in allen Umständen greifenden Handregeln und es kommt wie immer auf den Standpunkt des Betrachters an.

 

Wichtigste Voraussetzung dürfte aber die grundsätzliche Kompromissbereitschaft aller Beteiligten sein und ein Grundmaß an gleichem Spielspaßverständnis.

Jetzt sind dann aber schon mal 5 € für das Phraseschein angebracht – oder ? ;)
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Also fassen wir zusammen: Der Spielleiter hat immer recht! - Außer manchmal.

 

Und es gibt keine absoluten, in allen Umständen greifenden Handregeln und es kommt wie immer auf den Standpunkt des Betrachters an.

 

Wichtigste Voraussetzung dürfte aber die grundsätzliche Kompromissbereitschaft aller Beteiligten sein und ein Grundmaß an gleichem Spielspaßverständnis.

 

Ich glaube, das könnten wir als Standardabschluß unter 3/4 der Midgard-Diskussionen hier kleben...

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Die Aussage 'Der SL hat immer recht' ist so richtig oder falsch, wie die Aussage 'Der Schiedsrichter hat immer recht' beim Fußball.

 

Natürlich geben Fußballschiedsrichter gelegentlich unberechtigte Elfmeter. Dann haben sie im einen Sinne offenbar unrecht. Aber ihre Entscheidung gilt und der Elfmeter wird ausgeführt. In dem Sinne haben sie recht.

 

Wegen der oft sehr stark emotionsgeladenen Atmosphäre bei Fußballspielen (und auch anderen Gründen) ist es bei Fußballspielen auch nur sehr eingeschränkt erlaubt, über Diskussionen des Schiedsrichters zu diskutieren.

 

Die Situation am Spieltisch ist da etwas entspannter. Daher kann man es sich eher leisten, auch mal eine Diskussion zu führen.

Dann besitzt der SL hoffentlich die Souveränität gute Argumente zu berücksichtigen und seine Entscheidung ggf. zu überdenken (kommt übrigens auch bei Fußballspielen in seltenen Fällen vor).

 

Wie auch immer. Der SL entscheidet, wann die Diskussion beendet ist, und was ihr Ergebnis ist. Wer sollte diese Entscheidung denn sonst treffen?

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Den Vergleich zwischen Rollenspiel-SL und Fußball-Schiedsrichter finde ich persönlich ja überhaupt nicht gut! Die Situation in den beiden Spielen und die dafür nötige Autorität des Leiters ist völlig unterschiedlich:

 

Beim Fußball konkurrieren zwei Mannschaften, der Schiri ist hier die dritte (unparteiische) Partei und damit Autoritätsperson. Er ist für die Spieler regelmäßig ein Fremder, der einen Job macht, ohne für den Spaß am Spiel verantwortlich zu sein. Seine Entscheidungen sind Tatsachenentscheidungen, keine Regelauslegungen. Streit entsteht regelmäßig nicht darüber, was z. B. abseits ist, sondern ob der Stürmer tatsächlich im Moment der Ballabgabe näher zum Tor stand usw.

 

Beim Rollenspiel spielen die Spieler zusammen, die zweite Partei ist (wenn überhaupt) der SL. Er ist im Freundeskreis ganz bestimmt kein Fremder, sondern ein Teil der Spielgemeinschaft und ganz entscheidend für eine gute Atmossphäre und den Spaß aller mit verantwortlich. Auch er trifft Tatsachenentscheidungen (z. B. "Vor euch steht ein Drache."), die werden aber regelmäßig nicht in Frage gestellt. Worüber diskutiert wird, sind Regelanwendungen oder -auslegungen. Im Gegensatz zum Fußball kann es vorkommen, dass der Spieler bestimmte Regeln und Sachverhalte einfach besser kennt als der SL.

 

Insofern steht in den Regeln auch: "Die Spieler sollten sich später aber mit den Regeln vertraut machen, um den Spielleiter zu entlasten und ihm mehr Freiraum zum Leiten komplizierter Abenteuergeschichten zu lassen.". Bei besserer Regelkenntnis ist es also unerlässlich, dass der Spieler der falschen Einschätzung eines SL widerspricht; ein guter SL wird sich auch gerne korrigieren lassen.

 

Leider entstehen auf Grundlage eines falsch verstandenen "Der SL hat immer Recht!" aber meiner Erfahrung nach solche Fußballschiritypen, die sich für unfehlbar und ihre Entscheidungen für unantastbar halten. Es zerstört die Spielatmossphäre viel nachhaltiger als eine (kurze!) Regeldiskussionen, wenn Spieler sich in wichtigen Punkten (!) unangemessen behandelt fühlen. Ganz schlimm wird es, wenn diese SLer auf Nachfragen dann aggressiv reagieren, weil sie sie für "verboten" halten, und dann (analog zum Fußballschiri mit der Gelben Karte wegen Meckerns) dem Spieler schlechtes Spielverhalten vorwerfen und die so dringlich gewünschte Debatte autoritär abwürgen.

 

Ich hoffe, aufgrund der bisherigen Strangbeiträge ist klar geworden, dass der Grundsatz: "Der Spielleiter hat immer Recht!" nur für besondere Situationen gilt (wie Rosendorn schrieb: eigentlich nur für das Führen der NSpFen) und zudem nur ein Übermaß an Diskussionen zu Gunsten des Spielflusses vermeiden (bzw. auf später verschieben) soll. Es bedeutet keineswegs, dass Regelfehler des SL nicht sofort korrigiert werden könnne und sollen - etwas, dass beim Fußballschiri undenkbar wäre!

 

LG, Henni

Bearbeitet von Henni Potter
Autoritativ in autoritär geändert, vgl. Beitrag #221
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Also im Midgard-Regelwerk wird unterstrichen, dass die 'Der Spielleiter hat immer Recht!'-Regel während des Spiels bzw. für die Dauer des Abenteuers gilt. Das ist also eher nicht die Ausnahme, sondern der Standardfall. Die Regel soll u.a. eine langwierige Diskussion während des Abenteuers vermeiden, Diskussionen sollen stattdessen weitgehend nach dem Abenteuer geführt werden.

 

Davon abgesehen: man sollte nicht bei jedem Vergleich immer gleich all die Dinge heraussuchen, die nicht passen, sondern vielleicht auch mal schauen, wo der Vergleich denn passen könnte. Einem Spielleiter und einem Schiedsrichter ist z.B. gemein, dass sie unparteiisch agieren sollen. Beim Schiedsrichter unparteiisch zwischen den Mannschaften, beim Spielleiter unparteiisch zwischen den Spielern untereinander, zwischen den den Spielern und sich selbst, zwischen den Spielerfiguren und den Nichtspielerfiguren, usw.

Bearbeitet von Gast
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Ich denke, dass hier niemand bestritten hat, dass man einen Spielleiter auf eine Fehlinterpretation der Regeln hinweisen darf. Es geht um die Frage, wie oft solche Einwürfe sein können, bis sie stören, und ob der Spielleiter das Recht hat, eine Diskussion mitten im Spiel durch ein "Machtwort" erst einmal zu beenden.

 

Ich denke wir können getrost alle Fälle, die sich am Spieltisch in Wohlgefallen auflösen, auch komplett ignorieren. Es geht um Streitfälle.

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Ich denke, dass hier niemand bestritten hat, dass man einen Spielleiter auf eine Fehlinterpretation der Regeln hinweisen darf. Es geht um die Frage, wie oft solche Einwürfe sein können, bis sie stören, und ob der Spielleiter das Recht hat, eine Diskussion mitten im Spiel durch ein "Machtwort" erst einmal zu beenden.

 

Ich denke wir können getrost alle Fälle, die sich am Spieltisch in Wohlgefallen auflösen, auch komplett ignorieren. Es geht um Streitfälle.

 

Ich hab manchmal das Gefühle dass einige hier das falsch verstehen wollen. :dunno:

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Ich denke, dass hier niemand bestritten hat, dass man einen Spielleiter auf eine Fehlinterpretation der Regeln hinweisen darf.

Zur Strafe solltest du den ganzen Strang hier noch einmal von vorne lesen! Ich hoffe, dass du dann spätestens bei Beitrag #11 zu besserer Erkenntnis gelangst! ;)

 

Im Übrigen meine ich mit meinen vorigen Beitrag durchaus nicht nur Fälle einfache Missverständnisse, die sich schnell aufklären, sondern durchaus tiefer liegende und länger aufzuklärende Fehler (egal ob die in diesem Strang schon angesprochen wurden oder nicht). Beispiel: Es gibt beliebte Fehler, die sich über lange Jahre bei vielen Runden eingeschliffen haben, wie z.B. dass panisch Fliehende angeblich wehrlos seien (sie sind es nicht, es gibt nur +4 auf den EW:Angriff gegen sie). Wenn ein Spieler sich jetzt gegen eine derartige Entscheidung des SL wehrt und einen Abwehrwurf fordert, finde ich es zum Kotzen, wenn dem Spieler verboten wird, das Regelwerk zu zücken und erst stattdessen ungerechtfertigt Schaden kassieren muss (der ihn dann am Besten noch für den Rest des Abenteuers so richtig schön behindert).

 

Die strenge "Der Spielleiter hat immer Recht!"-Fraktion sorgt hier nicht nur für ein falsches Ergebnis, sondern verwehrt dem Spieler unter Berufung auf eine Phrase jegliche Verteidigungsmöglichkeit. Das meinte ich mit "autoritär". Derartige Machtdurchsetzung brauchen wir vielleicht im Profifußball, aber sicherlich nicht bei einem Freizeitvergnügen!

 

HP

Bearbeitet von Henni Potter
Autoritativ in autoritär geändert, vgl. Beitrag #221
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Ich denke, dass hier niemand bestritten hat, dass man einen Spielleiter auf eine Fehlinterpretation der Regeln hinweisen darf.
[...] Beispiel: Es gibt beliebte Fehler, die sich über lange Jahre bei vielen Runden eingeschliffen haben, wie z.B. dass panisch Fliehende angeblich wehrlos seien (sie sind es nicht, es gibt nur +4 auf den EW:Angriff gegen sie). Wenn ein Spieler sich jetzt gegen eine derartige Entscheidung des SL wehrt und einen Abwehrwurf fordert, finde ich es zum Kotzen, wenn dem Spieler verboten wird, das Regelwerk zu zücken und erst stattdessen ungerechtfertigt Schaden kassieren muss (der ihn dann am Besten noch für den Rest des Abenteuers so richtig schön behindert).[...]

 

Hi Henni,

 

im Prinzip gebe ich Deinen Ausführungen von 14:01 Uhr Recht. In dem zitierten Punkt muss ich Dir widersprechen.

 

So wie Du die Situation schilderst wurde dieser Fehler seit Jahren in der Runde so gespielt. Spielfiguren wie auch Nichtspielerfiguren hatten Vor- und Nachteile durch diese Regel.

 

Eine Hausregel, bzw. Fehlinterpretation ändern zu wollen, nur weil in einer aktuellen Situation die bisher angewandte Regel nicht passt, halte ich für ganz schlechen Stil.

 

Viele Grüße

hj

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Mit dem Rechthaben ist das so eine Sache. Man kann im Recht sein, aber man muss das Recht erstmal bekommen, um es zu haben. Die ganze Diskussion wäre wahrscheinlich deutlich einfacher, wenn man nicht fragte, ob der Spielleiter "Recht", sondern ob er die "Entscheidungskompetenz" hat.

 

Daran, dass der SL eben diese Letztentscheidungskompetenz hat, kann m.E. kein Zweifel bestehen. Denn alles andere würde doch die Konsistenz der Spielwelt in Frage stellen.

 

Es bleibt allerdings die Frage, wie der Spielleiter zu seiner Entscheidung kommt. Und da gibt es - wie auch sonst im Leben - verschiedene Wege. Beispiele:

1. als SpL von Gottes Gnaden legt er etwas fest

2. er hört sich die Argumente an und entscheidet dann nach Ermessen

3. er überlässt das Grundsätzliche dem Mehrheitsentscheid und entscheidet nur über konkrete Details

etc.

 

Ich persönlich kann mit Nr. 1. nur sehr schlecht leben.

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Ganz schlimm wird es bei Spielern, die das Bestiarium auswendig gelernt haben, aber nicht verstanden haben, dass die Tiere darin mit ihren Werten Beispiele sind:

"Hach, der Baer ist ja nur Stufe 3 und hat max. XX AP, den machen wir platt...."

Auch wenn ich ihn noch so gross und gefaehrlich beschreibe, wie ich es nur kann...

Selbiges gilt abgeschwaecht auch fuer NPCs, deren Faehigkeiten, usw.

 

Und manchmal ist es mir einfach lieber zu sagen, dass geht jetzt so nicht, als 10 min. zu diskutieren.

 

Gegen einen kurzen Hinweis, bei dem der Spieler seine Ansicht zur Regelauslegung aeussert ist ok.

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