Zum Inhalt springen

Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel - Steinzeitrelikt


Empfohlene Beiträge

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht.

 

Wir trauen dem SL zu, dass er uns genau die richtige Portion Monster und tödliche Fallen entgegenstellt, so dass wir spannende Spieleabende erleben.

 

Er lässt uns Gold und sagenhafte magische Gegenstände finden, notiert gewissenhaft unsere KEPs, ZEPs, AEPs (oder vergibt pauschal eine plausible Summe) und beschreibt uns die zur Verfügung stehenden Lehrmeister, so dass wir beim nächsten Break alles schön in GFP umwandeln können, all das nach eigenem Fingerspitzengefühl ohne Beteiligung der Gruppe.

 

Aber das Vermögen einen kleinen Teil der AEP nach eigener Einschätzung für "gutes Rollenspiel" (was immer das auch sein mag) zu verteilen, sprecht ihr ihm ab? Da muss auf einmal die Gruppe abstimmen? Ich mag zwar auch wenn der SL etwas flexibel ist und z.B. bei einem Missverständniss andeutet: "Schwamm drüber wirf nochmal neu". Aber noch mehr schätze ich, dass er seine eigene Linie durchzieht. Und dazu gehört für mich eben auch ein faires Konzept für die Vergabe von Punkten. Und wenn in seinem Konzept am Ende auftaucht "Spieler A, Du hast uns so köstlich amüsiert den ganzen Abend, da bekommst Du 30 AEP extra, und Spieler B, Du hast Dich so für die Gruppe aufgeopfert auch Du bekommst 40 AEP extra, Und Spieler C, Du hast so Scheisse gewürfelt, komm hier hast Du ein kleines 20 AEP Trostpflaster" dann hab ich bisher noch nie erlebt, dass ich da irgendwie unzufrieden mit war. Die Alternative (Nachts um 2:00 Uhr womöglich noch stundenlang zu diskutieren wer nun wofür welche AEP bekommen soll unter Einbeziehung aller bereits verteilten Gegenstände etc.) mag ich mir gar nicht ausmalen :)

 

Als Richtmaß wie weit diese "freie Belohnung nach Augenmaß" gehen sollte fällt mir nur ein, dass wenn Spieler anfangen auf diese zusätzliche Belohnung hinzuarbeiten und ihr Spielverhalten nur ändern, um diese Belohnung einzukassieren, dann verteilt man wohl zu viel des Guten :)

 

Dinge wie SG oder GG als Spielerbelohnungen halte ich auch durchaus für angebracht. Hier muss es dann allerdings gelingen, auch die Bereitschaft zur Ausgabe dieser Punkte entsprechend zu steigern damit sich nicht zu große Sicherheitspolster aufhäufen.

 

Gruß

 

Neq

  • Like 3
Link zu diesem Kommentar

Ich spreche die Einschätzung, EP für "gutes Rollenspiel" verteilen zu können, erst einmal mir ab. Dazu tragen zwei Dinge bei:

1. Eigentlich weiß niemand so recht, was "gutes Rollenspiel" eigentlich ist. Wofür sind Punkte zu vergeben, wofür nicht? Es fehlen klare Kriterien. Ich habe noch keine Kriterien gefunden, die mich zufrieden stellen.

2. Ich habe, wenn ich leite, schon so dermaßen viel zu tun – und jetzt soll ich auch noch darauf achten, wie toll die Spieler rollenspielen, damit ich das bewerten kann? Nein – als Spielleiter habe ich keinen Bock darauf, auch noch diese Aufgabe zu übernehmen.

 

Als Spieler geht es mir vor allem um den ersten Punkt – die Kriterien machen mir zu schaffen. Ich frage mich: Wieso? Und wieso meint der, die anderen und mich bewerten zu können? Wieso sollte der Spielleiter das dürfen? Ich bin doch da, weil ich Spaß am Rollenspiel habe. Diese Unzufriedenheit stellt sich auch ein, wenn ich der mit den 40 ep extra bin.

 

Wenn man die Punktevergabe so transparent macht, wie du, Neq, vorschlägt, ist das ja schon eine sehr klare Linie. Aber beileibe nicht alle machen das so. Das schlimmste, was ich erlebt habe, war ein SL, der die Bonus-AP auf Zettel geschrieben hat und dann verteilt, so dass wir nicht wussten, was die anderen bekommen. Etwas anderes, was ich auch nicht mag, ist, wenn der SL anfängt laut zu überlegen, was der einzelne getan hat, so nach dem Motto: "Hm, wofür könnte ich dir denn noch Bonus-AP geben... a, b... fällt euch noch was ein, Jungs?" Nicht, weil das so lange dauert (geht dann doch immer recht schnell), sondern weil es letzten Endes darauf hinausläuft, dass die Unterschiede wieder marginalisiert werden. (Das war für mich auch der Zwischenschritt, bevor ich ganz weg von Bonus-AP wollte.)

 

Wenn es nur darum geht, am Ende was positives zu sagen, kann man auch eine Positiv-Runde am Ende eines jeden Spielabends machen, bei der jeder Spieler über einen anderen etwas positives sagt. "Ich fand toll, wie du den Händler reingelegt hast" oder "Klasse Aktion mit dem Seilsprung", aber da käme ich mir dann wohl ein wenig albern und wie bei einer Gruppentherapie vor.

Link zu diesem Kommentar
@Einsi: Korrekt!
Ich finde die Idee als Ersatz für EP nicht gut.

 

 

Normalerweise kriegt man für eine riskante Situation sowieso EP's. Immerhin muss man wahrscheinlich ein paar mal Würfeln um da wieder raus zu kommen. Wenn man erfolgreich ist, können das gut und gerne mal an die 100 EP's und mehr sein (abhängig wie komplex das ganze ist, ob man einen PP bekommen hat usw.).

Da fallen die 5 EP nicht ins Gewicht.

Ein SG hingegen kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Er dient also sehr wohl zur Charakterentwicklung - Überlebt er es nicht, kann er sich nicht mehr entwickeln.

Link zu diesem Kommentar
Ich spreche die Einschätzung, EP für "gutes Rollenspiel" verteilen zu können, erst einmal mir ab.

 

Das aber ist eben Deine subjektive Wahrnehmung und sei Dir unbenommen, ich glaube aber, dass ich mir für meine Gruppe herausnehmen kann eine für alle erquickliche oder rollengerechte Verhaltensweise zu erkennen auch das mag subjektiv sein, da ich die SPieler aber teilweise seit mehreren Jahrzehnten kenne glaube ich das durchaus handhaben zu können =)

EP für Rollenspiel halte ich definitiv nicht für ein Relikt sondern einen Regel-Mechanismus, der in einem recht strategischen P&P-Rollenspiel die Phantasie herausstreichen soll, die eigentlich ein Aufhänger des Spiels darstellt und zum Flair des Spiels unbedingt beiträgt.

 

Alles was man mit Listen, Regeln und Regelmechanismen ansonsten bewertet oder bewerten kann erinnert doch manchmal an ein Tabletop, von der Seite her empfinde ich die mir gegebene Möglichkeit auch anderes zu beurteilen nicht falsch.

 

Manch einer hier scheint ohnehin mit fast allen grundlegenden Spielmechanismen Midgards auf Kriegsfuß zu stehen, da frage ich mich denn dann auch weshalb, allerdings bleibt jedem unbenommen "für seine Spielrunde" anderes zu erdenken, denn letztlich soll Midgard vorangig ein Vorschlag sein, der aber die eigene Phantasie nicht gänzlich ausschließen soll, dies aber als Allgemeingut verbreitet sehen zu wollen (wie Pauschalvergaben und dergleichen) halte ich dann doch für bedenklich.

 

 

Würde in einigen Gruppen (eben die Gruppen, in denen es den Neid gibt) zu Mord und Totschlag führen.

 

Wenn ich mir vorstelle, wie das in unserer Midgardrunde ausgehen würde.... :werda:

 

 

Zumal das dort (also in solchen Gruppen) dann Eurovisions-Dimensionen annehmen könnte, wie die lange Zeit epische Vergabe von 1nem Punkt an D aus Ö =)

Ehrlich gesagt verstehe ich solches Gruppenverhalten aber auch nicht wirklich, ich habe derlei niemals erlebt und vermutlich hätte ich nach so einem Erlebnis entweder die Gruppe Gruppe sein lassen oder das SLen aufgegeben, denn sowas gehört für mich nicht zu einem "netten Spieleabend".

 

Wirklich Kayllan, ich bewundere Dich dafür, dass Du das mitmachst, nur würde ich bei solchen egomanen Neidhammeln vermutlich irgendwann sagen: sucht Euch einen anderen, weil es meinem Harmoniegedanken grundlegend widerspricht und sowas habe ich schon ausreichend im Job.

 

Letztlich aber kann ich als SL durch meine Abenteuer immer auch steuern, ob wirklich vorrangig die Schadensboni zu GFPs führen oder man es eben auch anders regeln kann insbesondere aber obliegt es mir im Rahmen meiner Fürsorgepflicht für meine Spielrunde, daß nicht die Ein-Mann-Armee mehrere Grade über allen anderen Spielern steht, auch ohne Pauschalvergabe habe ich da durchaus Mittel an der Hand.

Link zu diesem Kommentar
Zumal das dort (also in solchen Gruppen) dann Eurovisions-Dimensionen annehmen könnte, wie die lange Zeit epische Vergabe von 1nem Punkt an D aus Ö =)

Ehrlich gesagt verstehe ich solches Gruppenverhalten aber auch nicht wirklich, ich habe derlei niemals erlebt und vermutlich hätte ich nach so einem Erlebnis entweder die Gruppe Gruppe sein lassen oder das SLen aufgegeben, denn sowas gehört für mich nicht zu einem "netten Spieleabend".

 

Wirklich Kayllan, ich bewundere Dich dafür, dass Du das mitmachst, nur würde ich bei solchen egomanen Neidhammeln vermutlich irgendwann sagen: sucht Euch einen anderen, weil es meinem Harmoniegedanken grundlegend widerspricht und sowas habe ich schon ausreichend im Job.

 

Letztlich aber kann ich als SL durch meine Abenteuer immer auch steuern, ob wirklich vorrangig die Schadensboni zu GFPs führen oder man es eben auch anders regeln kann insbesondere aber obliegt es mir im Rahmen meiner Fürsorgepflicht für meine Spielrunde, daß nicht die Ein-Mann-Armee mehrere Grade über allen anderen Spielern steht, auch ohne Pauschalvergabe habe ich da durchaus Mittel an der Hand.

 

Zugegeben, Anfang letzten Jahres hat es bei und auch ziemlich gekracht und nachdem wir uns vorher wöchentlich getroffen haben, treffen wir uns nun nur noch monatlich. Es ist halt schwierig, wenn Du mit den anderen Gruppenmitgliedern schon seit 10-20 Jahren befreundet bist, dann gehst Du nicht einfach. Außerdem kommt der Neid ja auch nicht ständig raus. Meistens haben wir viel Spaß, aber manchmal kracht es eben - und ja, da hast Du Recht, das geht mir bei meiner Harmoniesucht dann auch sehr an die Nieren...

 

Ansonsten: Ja, man muss einem SL zutrauen, dass er das beurteilen kann. Und wenn man sich vorher eine Hintergrundgeschichte und ein paar (daraus resultierende) grundlegende Charaktereigenschaften seines SCs ausdenkt und vielleicht sogar zu Papier bringt und dem SL zur Verfügung stellt, unterstützt man den SL damit auch und macht ihm die Beurteilung deutlich leichter.

 

Und nur EP für gute Würfelwürfe, denn das sind ja fast alle EPs, die das Regelsystem vorsieht, wäre mir auch zu wenig, weil mir eben das Rollenspiel das Wichtigste ist. Dementsprechend sollte in meinen Augen auch das Rollenspiel bzw. AEP für clevere Ideen, frei von irgendwelchen Proben, den Großteil ausmachen...

Link zu diesem Kommentar
...

Als erstes erschließt es sich mir nicht, aus welchem Grunde man nun unbedingt eine Aufspaltung der GFP in Gold und EP benötigt.... Die Aufteilung ein AEP, ZEP und KEP erscheint mir ebenfalls ein Relikt zu sein. Aus diesen Gründen würde es sich zumindest anbieten diese Aufteilung fallen zu lassen und statt Geld, AEP, ZEP und KEP nur noch GFP zu vergeben. Es könnten dann auch die Tonnen von GS, SS und KS zu den Akten gelegt werden. Es würden keine Schubkarren voll Gold mehr zum Lernen benötigt. ....

 

Im Prinzip sind das tatsächlich Relikte, die abzuschaffen mehrere Vorteile bringt. Gold sollte es weiterhin geben, nur kann man damit nicht konvetionell steigern, sondern sich Dinge kaufen, wenn man unbednigt moechte, kann man sich damit auch Buecher kaufen (oder Lehrmeister bezahlen), die einem zusaetzlich zum Steigern durch Punkte die Moeglichkeit geben, bestimmte Dinge zu lernen oder zu verbessern.

Und wenn man Punkte fuer das Loesen von Abenteuer im Gegensatz zu Punkten fuer Schlagen, Zaubern, Proben in den Vordergrund stellt, ist viel gewonnen. Ob man dann noch Punkte fuer "gutes Rollenspiel", "clevere Ideen" oder das Loesen eines bestimmten Raetsels gibt, sollte je nach Geschmack der Spielrunde moeglich sein.

Link zu diesem Kommentar

 

Im Prinzip sind das tatsächlich Relikte, die abzuschaffen mehrere Vorteile bringt. Gold sollte es weiterhin geben, nur kann man damit nicht konvetionell steigern, sondern sich Dinge kaufen, wenn man unbednigt moechte, kann man sich damit auch Buecher kaufen (oder Lehrmeister bezahlen), die einem zusaetzlich zum Steigern durch Punkte die Moeglichkeit geben, bestimmte Dinge zu lernen oder zu verbessern.

Und wenn man Punkte fuer das Loesen von Abenteuer im Gegensatz zu Punkten fuer Schlagen, Zaubern, Proben in den Vordergrund stellt, ist viel gewonnen. Ob man dann noch Punkte fuer "gutes Rollenspiel", "clevere Ideen" oder das Loesen eines bestimmten Raetsels gibt, sollte je nach Geschmack der Spielrunde moeglich sein.

 

Ich würde es im Gegensatz dazu ehrlich gesagt als eher unangenehm wahrnehmen nurnoch gruppenübergreifende Lösungs-EPs am Ende zu vergeben und eine Aufsplittung durch KEP/ZEP/AEP eben nicht mehr anhand des Erfolges einer Aktion zu haben, MIR würde da zu viel fehlen und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß sich Midgard niemals in diese Richtung entwickelt, denn dann kann ich ebenso gut auf andere Systeme ausweichen und dieses dann auf der Welt Midgard spielen.

Klar, meine subjektive Sichtweise, aber ich habe Midgard nun einmal genau so vor rund 25 Jahren kennen und lieben gelernt.

 

 

Zugegeben, Anfang letzten Jahres hat es bei und auch ziemlich gekracht und nachdem wir uns vorher wöchentlich getroffen haben, treffen wir uns nun nur noch monatlich. Es ist halt schwierig, wenn Du mit den anderen Gruppenmitgliedern schon seit 10-20 Jahren befreundet bist, dann gehst Du nicht einfach. Außerdem kommt der Neid ja auch nicht ständig raus. Meistens haben wir viel Spaß, aber manchmal kracht es eben - und ja, da hast Du Recht, das geht mir bei meiner Harmoniesucht dann auch sehr an die Nieren...

 

Dass man seine gewohnte Gruppe nicht leichtfertig stehen lässt vor allem nicht wenn man sie noch aus der Schulzeit (oder ähnlichem) kennen mag ist sicherlich klar, allerdings erstaunt mich wöchentliches SPielen dann ohnehin, denn wenn ich mir meinen Freundeskreis so ansehe ist es schon fast unmenschlich die Mehrheit monatlich zusammen zu trommeln, da durch Partner/Kinder deren Zeit auch schon beschränkt wird, vielleicht ist dieser Wechsel auf monatliche Treffen für Euch ja auch ein klein wenig eine Entspannung der Situation, ich wünsche es Euch aufrichtig.

Ich persönlich kenne halt (zum Glück) diesen aufkommenden Neid nicht unbedingt zumindest nicht an jenen Abenden an denen wir Rollenspielen, etwas andes schaut das bei anderen Brettspielen aus, aber dort spielt man ja auch zumeist für sich alleine gegen die anderen und genau das ist ja bei Rollenspielen nicht so gedacht.

Mag sein, dass ich da eine etwas zu idealisierte Sichtweise haben mag ...

 

Ansonsten: Ja, man muss einem SL zutrauen, dass er das beurteilen kann. Und wenn man sich vorher eine Hintergrundgeschichte und ein paar (daraus resultierende) grundlegende Charaktereigenschaften seines SCs ausdenkt und vielleicht sogar zu Papier bringt und dem SL zur Verfügung stellt, unterstützt man den SL damit auch und macht ihm die Beurteilung deutlich leichter.

 

Und nur EP für gute Würfelwürfe, denn das sind ja fast alle EPs, die das Regelsystem vorsieht, wäre mir auch zu wenig, weil mir eben das Rollenspiel das Wichtigste ist. Dementsprechend sollte in meinen Augen auch das Rollenspiel bzw. AEP für clevere Ideen, frei von irgendwelchen Proben, den Großteil ausmachen...

 

 

Das setze ich ebenso voraus und wer sich mit einer Hintergrundgeschichte identifiziert für die jeweilige Spielfigur sollte durchaus auch außerhalb der relativ strikt geregelten EP-Vergaben daraus einen Vorteil erzielen, schließlich hat genau das ja durchaus auch negative Aspekte und/oder Aufhänger, die mir als SL das Leiten vereinfachen kann und ein Umgehen von Gefahrensituationen soll ja ebenso erfolgreich sein, wie das bestehen derselben, klar kann mir meine Vorstellung wie ich glaubte, daß das Abenteuer verlaufen würde über den Haufen geschmissen werden, allerdings muss ich diese Flexibilität ohnehin haben ansonsten würde ich mit meinen Leuten MMORPGs spielen

Link zu diesem Kommentar
  • 1 Monat später...

Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

In meinen Gruppen hat sich die EP-Vergabe über die Jahre (Jahrzehnte... *schluck*) wie folgt entwickelt:

 

Anfangszeit

Wir spielten Midgard streng nach den Regeln, auch in Sachen EP-Vergabe. KEP, ZEP, AEP, Punkte fürs Lösen von Aufgaben, Punkte für sogenanntes gutes Rollenspiel.

Dann wurde es irgendwann nervig. Entweder im Spiel oder danach kamen die atmosphärestörenden Fragen auf. "Welchen Grad hatte der?", "Hatte der noch AP?", "Wieviele AP hatte der noch, als ich ihn getroffen/verzaubert habe?", "War der Einsatz dieser Fähigkeit in dieser Situation nicht doch sehr wichtig?" usw.

 

Folgejahre

Zunächst Wegfall der Punkte für "gutes Rollenspiel".

Glücklicherweise hatte ich in meinen Gruppen nie Spieler, die unbedingt besser als die anderen sein wollten. Gemeinsames Er- und Überleben war der Hauptzweck des Spiels [und Spaß natürlich ;) ]

Und da "Punkte für gutes Rollenspiel" immer etwas von Belohnung/Bestrafung haben, ließen wir die weg. Jeder Spieler versuchte so gut zu spielen, wie er kann, und das sollte belohnt werden.

 

Inzwischen

Schon seit Jahren sind wir von der buchhalterischen KEP-, ZEP-, AEP-Vergabe weg.

Diese hat in den Augen meiner Gruppen auch nur Nachteile.

Wer ohnehin gut ist mit seinen Fähigkeiten, wird noch schneller noch besser. Wer stark ist und einen hohen Schadensbonus hat wird - wie hier schon oft erwähnt - ohne wirklich nachvollziehbaren Grund bevorzugt.

Hat der schöne Oberfiesling nur noch X AP, ist es Glückssache und hängt von der Gewandtheit ab, ob ich vor meinem Kampfgefährten zuschlagen "darf", um noch KEP einzuheimsen.

 

Das bringt doch alles nichts. :notify:

 

Tatsächlich spielen wir inzwischen nur noch so - und damit oute ich mich als absoluter Verfechter der Pauschal-EP-Vergabe -, dass am Ende eines Abenteuers an alle (fast) gleich eine AEP-Summe vergeben wird, die Kämpfe, Fertigkeiteneinsatz, Zauber, Rollenspiel und Lösen von Aufgaben umfasst.

 

Der einzige buchhalterische Aufwand der (für mich als SpL, die Spieler müssen gar nichts notieren) noch besteht, ist das Notieren von PP.

 

Und gaaaanz ausnahmsweise gibt's auch Extra-Punkte für herausragende Aktionen (riskanteste Manöver zum Gruppenwohl, besonders überzeugendes - und zumeist inhaltlich eher uneffektives :cool: - Ausspielen der Rolle).

Warum es für diese oder jene Aktion Extra-AEP gibt, erkläre ich dann allerdings auch (und bin zum Glück bislang nie auf Frust gestoßen).

 

Offensichtlich habe ich aber auch Glück mit meinen derzeitigen Spielrunden, aber so macht's m.E. am meisten Spaß:

 

Viel Spielen, geringer Buchhaltungsaufwand - und schließlich auch ein etwa gleicher Level der Figuren, was wiederum dem Spielspaß förderlich ist.

 

:notify:

Link zu diesem Kommentar

Bei uns können nur die Fertigkeiten durch Erfahrung gesteigert werden, die in einer risikoreichen Situation erfolgreich eingesetzt wurden, wobei die Details dieser Situation (etwa die Stärke des Gegners und dergleichen) keinen Einfluß auf die Höhe der Steigerung haben. Punkte für "gutes Rollenspiel" gibt es bei uns nur, wenn dieses "gute Rollenspiel" in einem unmittelbaren Bezug zu den Handlungen des Charakters steht, aber keiner bestimmten Fertigkeit des Charakters zugeordnet werden kann.

Link zu diesem Kommentar
Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

Dann will ich dich gerne auch auf einen Spinn-off u.a. aus der Diskussion hier hinweisen: Hausregelvorschlag zur vereinfachten EP-Vergabe. Mit diesen Hausregeln würde sich auch die Diskussion hier erübrigen, finde ich.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Link zu diesem Kommentar
Der Thread hat sich ja nun eher zu einer Grundsatzdiskussion zur EP-Vergabe "ausgewachsen"; geb ich also auch meinen Senf dazu.

 

Dann will ich dich gerne auch auf einen Spinn-off u.a. aus der Diskussion hier hinweisen: Hausregelvorschlag zur vereinfachten EP-Vergabe. Mit diesen Hausregeln würde sich auch die Diskussion hier erübrigen, finde ich.

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Danke für Deinen Hinweis, Bruder Buck, aber selbst Deine Hausregeln erscheinen mir noch mit relativ viel Buchhaltungsaufwand verbunden (was aber auch daran liegen kann, dass ich diese noch nicht praktiziert habe - das eine oder andere "Strichlein" auf meiner Liste muss ich ja auch machen...:D).

 

Das Grundsatzthema dieses Strangs hier wird aber m.E. durch Deine Hausregeln nicht "erledigt", denn die eigentliche Frage war ja, ob es überhaupt EP für sogenanntes "gutes Rollenspiel" geben sollte - und was das eigentlich ist...

Link zu diesem Kommentar

@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte. Daher regeln meine Hausregeln das auch nicht.

 

Da ich aber auch kein Fan einer totalen Pauschalvergabe bin, habe ich aus den Anregungen in der anderen Diskussion mal den Hausregelvorschlag erarbeitet. Wie schon an anderen Stellen im Forum ausgeführt, bin ich Anhänger der "gemäßigt-regelgerechten-Pauschalvergabe" von EP. Das heißt, ich mache mir als SL sehr wohl Strichlisten für eingesetze Fertigkeiten, für gute Ideen, für gutes Rollenspiel (also das, was ich dafür halte, es lebe die Subjektivität!) und für KEP und ZEP. Dabei nehme ich die im Regelwerk genannten Faktoren aber sehr pauschal, weil es mir zu aufwändig ist, bei jedem Kampf einen EP-Faktor für die KEP zu überlegen und bei jedem Zauber den ZEP-Faktor für diese oder jene Zauberart, und so weiter.

 

Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Charaktere in Runden, wo ich regelmäßiger leite, steigen genau so schnell auf, wie es sich für erspielte Verbesserungen und midgard-gerecht anfühlt und sie sind von den GFP nah beieinander, ohne gleich zu sein. Das Unterschiede bestehen bleiben, ist mir und den Spielern wichtig, denn viele Spieler wollen auch den Unterschied in den EP nach einem Spielabend sehen, ob sich ihre guten Ideen, ihre coolen Aktionen oder der gemachte Schaden im Kampf eben in unterschiedlichen EP auswirken.

 

Grüße

 

Bruder Buck

Link zu diesem Kommentar

@ Bruder Buck:

 

Deine Hausregeln zur EP-Vergabe halte ich (bis auf die fürs "gute Rollenspielen", meistens jedenfalls) für gut und praktisch - ich praktiziere sie nur nicht. ;)

 

Ich leite allerdings (und spiele in) Gruppen, denen es nicht wichtig ist, besser als ein anderer Mitspieler zu sein oder ggf. an einem Tag mit Würfelpech oder Schlecht-Drauf-Sein noch durch weniger EP dafür "bestraft" zu werden.

 

Das dürfte letztlich auch der Grund sein, warum ich so ein Fan der Pauschvergabe bin.

Ich kann's mir aber auch vorstellen, dies bei anderen Gruppen anders zu handhaben - es ist aber auch einfach schön, den Buchhaltungsaufwand zu minimieren... :)

Link zu diesem Kommentar
@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte.

 

Wie sieht es mit Zielen der Charaktere aus, wie werden die bewertet und wenn diese den Abenteuerzielen entgegenstehen?

 

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

Link zu diesem Kommentar

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

 

Was hat die Trennung der Spielrunde mit Extra AEP zu tun?

 

Nichts.

Das war wohl missverständlich.

Du sprachst doch besonders rollengerechtes Verhalten an, welches ggf. auch mal dem Gruppeninteresse zuwiderläuft. Das kann mal mit Extra-AEP belohnt werden. Es sollte aber sicher nicht dazu führen, dass das extrem wird und sich die Gruppe dann trennt.

 

Das ist weder schön, noch muss man es als SpL mit Extra-AEP belohnen.

Link zu diesem Kommentar

Wenn dieser Fall mal eintritt (der die Ausnahme sein sollte, sonst wird das Gruppengefüge gestört - und wenn's rauskommt und man realistisch spielt, trennt sich die Gruppe...), dann gibt's auch Extra-AEP dafür.

 

Solche Fälle z.B. hatte ich mit den Sondersituationen in Posting #108 gemeint.

 

Was hat die Trennung der Spielrunde mit Extra AEP zu tun?

 

Nichts.

Das war wohl missverständlich.

Du sprachst doch besonders rollengerechtes Verhalten an, welches ggf. auch mal dem Gruppeninteresse zuwiderläuft. Das kann mal mit Extra-AEP belohnt werden. Es sollte aber sicher nicht dazu führen, dass das extrem wird und sich die Gruppe dann trennt.

 

Das ist weder schön, noch muss man es als SpL mit Extra-AEP belohnen.

Nein, ich sprach an wie es abgedeckt ist, wenn vom SL gesetzte Abenteuerziele mit von den von den Charspiekern für ihre SCs gesetzten Ziele kollidieren und wie das mit XP bewertet wird?

 

Ein Spieler der wissentlich gegen die Gruppe spielt, würde unter Regel 0 fallen und damit raus.

Link zu diesem Kommentar

Ich denke mal, für erreichte Ziele gibt es EP - egal welche.

 

Eventuell hat das Erreichen dieser Ziele dann noch in-game Konsequenzen: dann nämlich, wenn besagte Ziele nicht von allen Figuren als gruppenkonform gesehen werden.

Link zu diesem Kommentar
Nein, ich sprach an wie es abgedeckt ist, wenn vom SL gesetzte Abenteuerziele mit von den von den Charspiekern für ihre SCs gesetzten Ziele kollidieren und wie das mit XP bewertet wird?

 

In meinen Gruppen ist es eigentlich so, dass das kaum passiert.

 

Ich kenne "meine" Spieler(Charaktere) und deren Ziele. In aller Regel versuche ich solche Motivationen zu setzen, dass die Spieler sich selbst ihre Ziele suchen (natürlich nach Möglichkeit im Sinne des Abenteuers).

Wenn ich weiß, dass ein Charakter (auch) andere Ziele hat, dann versuche ich, das manchmal "rauszukitzeln", aber eine SpF, die grundsätzlich anderes will als die anderen, die funktioniert auf Dauer in einer Gruppe halt nicht.

 

(Damit entfiele dann langfristig auch das Problem der EP-Vergabe...)

Link zu diesem Kommentar
@Astronomics: Da ich die EP für "gutes Rollenspiel" mag, stellt sich mir die Frage nicht, ob und warum man sie abschaffen sollte.

 

Wie sieht es mit Zielen der Charaktere aus, wie werden die bewertet und wenn diese den Abenteuerzielen entgegenstehen?

Ich habe keine so egomanischen Spieler in meinen Spielrunden, als dass sie sich und ihren Charakteren irgendwelche total vom Abenteuer unabhängigen Ziele setzten oder diese gar gegen das Abenteuer versuchen, durchzusetzen. So spielen wir nicht. Also stellt sich mir diese absonderliche Frage nicht.

 

Gruß

 

Bruder Buck

Link zu diesem Kommentar

Ich gebe als SL immer sehr viele Ehrfahrungspunkte für gutes Rollenspiel.

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass man sich hier fragen kann, ob das eigentlich alles Willkür ist - aber eigentlich bin ich da anderer Meinung. Warum? Ich will versuchen, es zu erklären:

 

Warum machen wir Rollenspiel? Nun, es gibt verschiedene Typen.

 

Es gibt die "Problemlöser", die einfach Spaß daran haben, ein Puzzle zu lösen. Sie lieben Detektivabenteuer, und jedes Abenteuer, das kein solches ist, wird im Handumdrehen zu einem gemacht. Die meiste Rollenspiel-Zeit wird von diesen Spielern zum Planen und Diskutieren verwendet.

 

Es gibt die "Helden", die einfach ihre Figur zelebrieren wollen - zeigen können, was sie alles tolles können. Kämpfen, und gewinnen. Sie lieben Actionlastige Abenteuer und haben häufig eine ziemliche "Haudrauf"-Mentalität.

 

Dann gibt es noch die "Erzähler", die einfach nur Spaß daran haben, ganz in ihrer Figur aufzugehen. Eigentlich bräuchten sie gar kein Abenteuer, sondern könnten den ganzen Abend damit verbringen, zusammen in einer Gaststube zu sitzen und ihre Figur auszuleben.

 

Und natürlich liegen diese Typen niemals in Reinform vor, aber in einem Dreieck, wo diese drei Punkte an den Ecken stehen, kann sich glaube ich jeder von uns irgendwo wiederfinden.

 

Die ersten beiden Typen, die "Helden" und die "Problemlöser", werden von den Abenteuern in der Regel recht gut bedient. Es gibt immer wieder Kämpfe und Situationen, in denen sich einzelne Figuren in Szene setzen können. Es gibt immer wieder Rätsel zu lösen.

Aber was ist mit den Erzählern? Wann kommen die zum Zuge?

In einer Rollenspielgruppe, die hauptsächlich aus den ersten beiden Typen besteht, kommt es nur zu sehr wenig freiem Rollenspiel. Konversationen sind auf auftretende Probleme beschränkt. Es wird ein Einbruch geplant, oder man geht einfach weiter "im Plot", und versucht, "das Abenteuer zu lösen" und auf irgendeine Art und Weise zu "gewinnen".

Aber ich als Spielleiter bin dafür zuständig, dass jeder in der Gruppe zu seinem Spaß kommt, mich selbst inbegriffen. Ich muss dafür Sorge tragen, dass die verschiedenen "Typen" allesamt "bedient" werden.

Deshalb gebe ich Erfahrungspunkte in drei Kategorien: Für erfolgreichen Einsatz von Fähigkeiten (Helden-Typ), für gute Ideen und Voranbringen der Handlung (Problemlöser-Typ), aber auch für gutes Rollenspiel.

Ziel der Übung soll es sein, dass jeder für das belohnt wird, was er selbst besonders gut kann und besonders gerne macht - denn dann entsteht Spaß und ein Erfolgsgefühl.

 

Aber wie belohne ich gutes Rollenspiel? Und was ist das überhaupt?

Gebe ich Rollenspielerfahrungspunkten für den Assassinen, der ein Waisenkind rettet? Oder für die Magierin, die sich nach einem schlechten Tag hemmungslos in einer Kneipe betrinkt und dann ausfällig wird?

In beiden Fällen ist die Antwort "ja", denn:

Die Stereotypen Klassen im DFR sind nur Mittel zum Zweck. Wenn ich mir eine Figur ausdenke, dann denke ich mir Stärken und Schwächen aus, eine Persönlichkeit mit Vorlieben und Abneigungen. Und welche Klasse ich dafür wähle, ist mir überlassen, und letzten Endes bis auf Regelaspekte auch völlig nebensächlich. Wenn keine der DFR-Klassen zu meinem Konzept passt, arbeite ich halt eine neue aus.

Ich als SL kann weder beurteilen, wie gut das Spiel einer Figur zu irgendeinem Vorbild passt (das ich vielleicht garnicht kenne), sonst kann ich noch irgendwelche objektiven Maßstäbe anlegen. Das einzige, was ich tun kann, ist, die folgende Frage zu beantworten:

Erzeugt das Rollenspiel, was dieser Spieler abliefert, ein dichtes und schlüssiges Bild von seiner Figur?

Wenn die Antwort ja ist, gibt es Rollenspiel-Erfahrungspunkte. Sonst nicht.

Dafür ist es völlig egal, ob er Assassine, Heiler, Magier oder sonstwas ist. Das spielt keine Rolle. Das einzig wichtige ist, ob es ihm gelingt, eine Rolle auszuleben. Ein paar Beispiele:

 

Ein mildtätiger Assassine bekommt Rollenspiel-Erfahrungspunkte für sein Handeln. Für alles, was er am Tisch sagt, schreibe ich mir ein paar Punkte auf. Warum auch nicht?

Ein Nordlandbarbar, der am einen Tag den ungebildeten Wilden spielt, aber am nächsten Tag plötzlich ete-petete ist, bekommt keine - und wenn der Spieler sich darüber mockiert (was sein gutes Recht ist), werde ich ihn mit dieser Tatsache konfrontieren. Und wenn er mir dann eine schlüssige Erklärung abliefern kann, warum er am einen Tag so, am anderen aber anders war, die in das von ihm vermittelte Konzept der Figur passt (subjektiv), gibt's die Punkte. Sonst nicht.

Wer den ganzen Tag nur schweigend am Tisch sitzt und nichts tut und nur bei Kämpfen aktiv wird, bekommt auch keine Punkte - es sei denn, er liefert, wenn er denn dann mal von den anderen Spielern angesprochen wird, eine überzeugende Vorstellung, beispielsweise von dem griesgrämigen, mordlüsternen und finsteren Krieger, der erst dann richtig aufblüht, wenn seine Klinge Blut schmeckt. Dann gibt es zwar für's Schweigen immer noch nichts, aber für die wenigen, überzeugenden Vorstellungen so viele, dass es sich mit anderen Spielern etwa die Waage hält.

Figuren, die als Super-Helden ohne Schwächen auftreten, die niemals in der Gaststube sitzen und ihren Frust in Bier ertrinken oder einfach mal schlecht drauf sind - Figuren, die niemals auch nur ein kleines bisschen menschlich wirken, bekommen keine Rollenspiel-Punkte.

Figuren aber, die es schaffen, in mir als Spielleiter ein Bild entstehen zu lassen, bekommen Rollenspiel-Punkte dafür - und zwar um so mehr, je klarer dieses Bild ist und je mehr Mühe sie sich dafür geben. Wer es schafft, seine Figur "menschlich" wirken zu lassen und ein konsistentes, konsequentes Bild einer Persönlichkeit zeichnet, bekommt dafür Punkte.

 

Der Inhalt dieses Postings spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Nichts davon erhebt den Anspruch auf irgendeine Allgemeingültigkeit. Es sollte lediglich dazu dienen, zu erklären, was das Konzept der Rollenspiel-Erfahrungspunkte für mich bedeutet und wie ich es interpretiere und nutze.

 

Bisher habe ich nur gute Erfahrungen damit gemacht, und natürlich gibt es auch in meiner Runde immer wieder Diskussionen über die EP-Vergabe, die ich als SL auch aktiv fördere - schließlich bin auch ich nur ein Mensch, der niemals wirklich objektiv sein kann - aber bisher waren diese immer sehr gesittet, freundlich und haben immer einen Konsens erzielt, der alle Beteiligten zufrieden gestellt hat - was für mich (persönlich) den Erfolg meiner Konzeption von Rollenspiel-Erfahrungspunkten bestätigt.

 

Viele Grüße,

Gimli CDB

Bearbeitet von Gimli CDB
  • Like 8
Link zu diesem Kommentar

(...)

Warum machen wir Rollenspiel? Nun, es gibt verschiedene Typen.

 

Es gibt die "Problemlöser", die einfach Spaß daran haben, ein Puzzle zu lösen. Sie lieben Detektivabenteuer, und jedes Abenteuer, das kein solches ist, wird im Handumdrehen zu einem gemacht. Die meiste Rollenspiel-Zeit wird von diesen Spielern zum Planen und Diskutieren verwendet.

 

Es gibt die "Helden", die einfach ihre Figur zelebrieren wollen - zeigen können, was sie alles tolles können. Kämpfen, und gewinnen. Sie lieben Actionlastige Abenteuer und haben häufig eine ziemliche "Haudrauf"-Mentalität.

 

Dann gibt es noch die "Erzähler", die einfach nur Spaß daran haben, ganz in ihrer Figur aufzugehen. Eigentlich bräuchten sie gar kein Abenteuer, sondern könnten den ganzen Abend damit verbringen, zusammen in einer Gaststube zu sitzen und ihre Figur auszuleben.

 

Und natürlich liegen diese Typen niemals in Reinform vor, aber in einem Dreieck, wo diese drei Punkte an den Ecken stehen, kann sich glaube ich jeder von uns irgendwo wiederfinden.

(...)

 

Brilliante und absolut zutreffende Beschreibung, finde ich!! :colgate:

 

Auch Deine Punktevergabe für gutes Rollenspiel überzeugt mich. Ich handhabe es nur deshalb nicht so, weil ich in meinen Gruppen relativ viel Glück mit den Spielern habe, die ihre jeweiligen Rollen ziemlich gut ausfüllen.

 

Die, die es nicht so sehr tun (weil sie es nicht können - Scham o.ä.), bestrafe ich dennoch nicht durch geringere Punktevergabe. Ich tu's einfach nicht, obwohl dies den Regeln entsprechen würde.

 

Und dann gibt's noch diejenigen Spieler, die in einer Gruppe aufgrund Ihres Naturells "untergehen".

Ich hatte mal den Spieler eines Barbaren, der zumeist ruhig dabeisaß, sich zwar am Kämpfen und Rätsellösen beteiligte, sonst aber wenig barbarisch war. Es ergab sich ein Soloabenteuer mit ihm. Ich dachte vorab "Oh je, oh je, das wird ein selbsgesprächsartiger Abend...", doch alleine erwies sich der Spieler als exzellent. Rollengerecht bis zum Dorthinaus.

Kurz darauf in der Gruppe war er's nicht mehr, trotz Lob und Ermutigung meinerseits.

 

Hätte ich den dann später wieder durch geringere Punktvergabe "bestrafen" sollen???

Link zu diesem Kommentar

Hätte ich den dann später wieder durch geringere Punktvergabe "bestrafen" sollen???

 

 

Gimlis Ausführungen haben mir sehr gut gefallen, das mal vorneweg.

 

Hier geht es aber eben um zusätzliches Belohnen mit ergänzenden Punkten, nicht bestrafen desjenigen, der sie nicht erhalten hat.

Ich finde es eigentlich traurig, wenn man immer gleich den negativen Aspekt sehen will statt dem Positiven, insbesondere wo der doch generell überwiegen sollte dort wo "man" spielt.

 

Dein letzter Satz ist im Grunde die Haltung, die ich in weiten Teilen auch bei anderen EP-Diskussionen (leider) immer wieder finde.

Sei es bei nonpauschaler EP-Vergabe, sei es hier bei den Rollenspiel-EP, immer wird geschaut ob man nicht eventuell sich selber oder andere "bestraft" sehen könnte und andere bevorzugt (DER HAT JA SCHLIEßLICH 2 PKT SCHADENSBONUS MEHR ALS MEINE FIGUR!!!! *kreisch* *Schnappatmung*) und dann darüber sinniert weshalb sich ein SL gottgleich in der Position sieht einzelnen Spieler ggf. einmal mehr EP zukommen zu lassen als anderen (oder wahlweise einem selber).

 

Das sieht mir hernach dann immer sehr leicht nach: "wenn ich etwas nicht bekomme gönne ich es lieber auch keinem anderen" aus, denn eines wollen wir mal festhalten:

Die Rollenspiel-EP sind ein Zusatz, etwas, das ansonsten nur allen verloren geht und nicht pauschal aufgeteilt werden könnte damit alle etwas davon haben, ergo bestrafe ich - wenn ich sie ablehne - Spieler, die sie möglicherweise verdient hätten (siehe Gimlis Ausführungen), nur weil ich sie niemandem gönne, nicht einmal mir selber.

Bearbeitet von Sinbringer
Link zu diesem Kommentar

Gimli's Ausführen finde ich auch sehr gut - aber ich stelle mal die provokante Frage: Müssen es denn immer Punkte sein?

Es ist ja nicht so, dass der Erzähler deswegen weniger zu den Problemlösungen beiträgt oder seine Figur weniger Kampfstark ist. Auch in diesen Fällen bekommt er Punkte, wenn er sich einbringt.

Schon klar so viele Punkte sind das jetzt nicht...

 

Deswegen würde ich vorschlagen andere Belohnungsarten zu verwenden anstelle von Punkten.

Der Wirt könnte einem guten Kunden schon mal den Hinterausgang anbieten während er die Stadtwache beschäftigt. Die Würfelpartner haben vielleicht gehört, dass XY (fürs Abenteuer relevant) große Spielschulden hat. Im Badehaus bekommt der Sauberkeitsfanatiker zufällig eine höchst interessante Konversation mit, die ihm einen kleinen Hinweis zum aktuellen Problem gibt. Der befreundete Adelige lädt zur Jagd ein mit seinem Freund als Ehrengast...

Klar, das meiste könnte man auch über erfolgreichen Fertigkeitenansatz abwickeln (EW:Gassenwissen usw), muss man ja aber nicht immer.

Ich denke gerade dem Erzähler sind diese Arten der Belohnung lieber als reine Punkte (die er ja auch auf anderem Wege sammeln kann).

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...