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Identifizierung mit der Spielfigur?


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Nachdem ich im anderen Strang "Schicksalsgunst" mal anders Argumente gelesen habe, die ich so nicht erwartet hätte, mache ich mal lieber einen neuen dazu auf:

Ich glaube nicht, dass es "fair" wäre, hier eine Umfrage zu setzen, da die möglichen Antworten noch nicht gefunden sind. Und diese wären wahrscheinlich auch so extrem, dass man sich nicht für eine entscheiden könnte, also lassen wir es bei einer Diskussion.... wenn ihr wollt!

 

Denn hier geht mir darum: Identifiziert ihr euch mit eurer Spielfigur? Und vor allem: wie weit geht das?

 

Übrigends beziehe ich mich hier explizit auf Midgard-Runden, also bitte keine Exkurse in Paranoia oder Bier&Brezel oder so... Das würde den Kern der Frage zu sehr verwaschen! Danke!

 

Und ich mach gleich mal den Anfang:

 

Natürlich identifiziere auch ich mich mit der Spielfigur, denn ich will für diesen Charakter nicht nur würfeln, sondern diesen auch ausspielen (was BTW sowohl Spaß macht als auch recht anstrengend sein kann, dies auch komplett durchzuziehen :thumbs:).

Allerdings versuche ich - was zugegebenermaßen auch mal schwierig sein kann - die Spielfigur von mir zu trennen: für mich ist das, was eine Spielfigur - wozu ich auch die NSpF des Spielleiters zähle - meiner Spielfigur antut etwas anderes, als dass was ein anderer Spieler oder Spielleiter mir antut.

Oder meine Idee dazu kurz formuliert: Ich bin nicht meine Spielfigur und Rollenspiel ist nur ein Spiel.

 

So eine Trennung bedarf natürlich einiger Faktoren, die bestimmt nicht in jeder Runde und vor allem nicht an jedem Spieltermin vorhanden sind (alle Spieler sehen das genauso und versuchen sich daran zu halten, die Tagesform stimmt, usw...).

 

Wenn ein Spieler "zickig" wird, und seine Spielfigur dazu nutzt, seinen Groll, den eigentlich er gegen mich hat, auf meine Spielfigur zu lenken, um eigentlich mir eins auszuwischen fällt das eigentlich auch auf... zumindest im Laufe der Zeit. Nur läßt sich das halt häufig unter dem Deckmantel "das liegt im Konzept meiner Spielfigur begründet" packen...

 

Warum ich das ausführe? Im oben genannten Strang sind einige Aussagen zu finden, die mich leider zu der - bestimmt unfairen - Interpretation verleiten, dass sich viele Leute soweit mit ihrer Spielfigur identifizieren, dass sie die Sachen wirklich persönlich nehmen! Und diese Frage will ich hier konkret und direkt stellen!

 

gruß

Wolfheart

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Hallo,

 

am liebsten würde ich das anonym machen, aber bitte: (;))

 

Klar identifiziere ich mich mit meiner Figur. Wie du schon sagst, hilft das beim Ausspielen und führt aber zuweilen auch viel weiter, als beabsichtigt.

Ich wurde selbst schon mal richtig traurig, weil meiner FIGUR was trauriges passiert ist...

 

Ich versuche, das immer zu trennen (Spieler-Figur; Figur-Spieler), aber manchmal gelingt es nicht. Und manche Aktionen anderer Figuren gegen meine verwirren mich zuweilen, weil ich nicht weiß, ob das mir oder der Figur galt...(weil manchmal die "Ebenen" ganz schön doll verschwimmen).

 

Hmm, ja, so ist das bei mir :lookaround:

 

LG Anjanka

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Es wäre für mich ein Unbterschied, ob meiner SpF was passiert, weil eine SpL-Entscheidung oder unglückliche Würfelwürfe es so wollen oder ob ein Mitspieler z.B. auf Gedeih und Verderb sein Charakterkonzept durchsetzt, auch wenn das den Tod meiner SpF bedeutet. Und das wäre so eine Identifizierung. Und ich will nicht, dass andere Spieler (im Gegensatz zu deren Figuren) über das Schicksal meiner SpF zu entscheiden haben. Das obliegt allein dem SpL und den Würfeln.

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Tja, interessante Frage.

 

Ich spiele jetzt seit 20 Jahren und ich muss sagen, je mehr ich mich mit einer Spielfigur identifiziere, desto mehr Spaß habe ich. Allerdings halte ich es für absolut wichtig, Spieler- und Charakterwissen streng voneinander zu trennen. Und wenn ich "in der Spielfigur bin", dann agiere ich als diese und betrachte eben auch nur die Spielfiguren der anderen, nicht die Spieler.

 

Leider habe ich nun seit einigen Jahren eine Gruppe, bei der fast alle Spieler anders ticken als ich. Fast alle spielen nur sich selbst. Da ist es eher umgekehrt, sie identifizieren sich nicht mit ihrer Spielfigur, sondern sie spielen nur sich im Gewand eines Charakters. Deshalb nehmen sie auch gleich alles persönlich, was gegen ihre Spielfigur unternommen wird, weil sie der Meinung sind, dass man etwas gegen den Spieler unternimmt. Dadurch wird allerdings das Rollenspiel enorm eingeschränkt, weil man ja immer aufpassen muss, niemanden persönlich zu verletzen, weil alles persönlich genommen wird. Das wäre für mich vielleicht noch in Ordnung, wenn es durch übertriebene Identifikation mit dem Charakter geschehen würde, aber leider ist der Charakter nur sehr sekundär. Deshalb bin ich in der Runde auch die Einzige, die mal neue Charakterklassen ausprobiert und die gesamte Reichweite zwischen Gut und Böse (von Herrschaftspriester bis Totenbeschwörer, von Krieger bis Assassine) ausschöpft, weil ich es eben nett finde, immer mal neue Rollen zu übernehmen.

 

Davor hatte ich Runden, in denen das kein Problem war. Wir haben sowohl miteinander als auch intrigant gegeneinander gespielt und niemand hat das Spiel des anderen persönlich genommen. Dabei gab es durchaus starke Identifikationen bis hin zum Tagebuch schreiben aus Sicht des Charakters. Ein Charakter von mir hat sich sogar mal unsterblich in einen NSC verliebt und noch heute bewahre ich die kleinen Zettelchen auf, die damals zwischen dem Spielleiter und mir ausgetauscht wurden, weil die beiden Figuren heimlich flirteten. Neulich sind sie mir wieder in die Finger gefallen und ich musste wieder grinsen, weil das einfach nett damals war... (und nein, es bestand keinerlei amoröses Interesse zwischen dem Spielleiter und mir...)

 

Einmal hatten wir ein Krimi-Abenteuer, das der Spielleiter damals so atmosphärisch spannend gestaltete, dass ich in der Nacht sogar einen Albtraum hatte und in diesem Albtraum war ich mein Charakter....

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Bei meinen zwei, drei Lieblingscharakteren kommt es vor, wenn ich sie regelmäßig spiele, dass ich Entscheidungen im Spiel aus dem Kontext der Figur heraus treffe, ohne zu überlegen - auch Entscheidungen, die für die Figur objektiv nachteilig sind, aber sie / ich kann nicht anders, weil der Charakter der Figur so präsent ist, dass er sich verselbständigt. Das ist für mich einer der genialsten Aspekte am Rollenspiel, dass man eben so intensiv in die Spielwelt abtauchen kann, dass es ein Selbstläufer wird.

 

Nichts desto trotz behaupte ich, ich kann von einer Sekunde auf die andere zwischen Charakter und mir, zwischen Spielwelt und Realität umschalten und ich sehe sehr genau hin, ob eine Aktion einer Mitspielerfigur gegen meine Figur wirkt, oder ob der Spieler was gegen mich als Spieler hat. Bei ersterem mache ich gerne mit und wir hatten am Spieltisch schon so manchen harten ingame Streit, über den wir als Spieler herzlich gelacht haben. Bei letzterem will ich den Spieler, sollte das öfter vorkommen, nicht mehr in einer Runde mit mir haben, denn wir spielen ein Spiel und wollen alle Spaß dran haben - wenn jemand das persönlich nimmt, dann tötet das auf Dauer den Spaß und dafür ist mir meine Freizeit dann zu schade.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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@BB: Sehr treffend! :thumbs:

 

Als Spieler schlüpfe ich in eine Figur und übernehme deren Rolle in der Spielwelt. Dahinter steckt der Wunsch, gewisse Dinge überhaupt erst einmal zu "können" (z.B. Magie oder Kampf) oder auf eine gewisse Weise zu machen (so wirken soziale Fertigkeiten anders, wenn sie ein Halbling oder ein Scharide anwenden).

 

So wie ich meine Figuren anlege, sollen sie mir und anderen durch gemeinsames Spiel Freude machen. Für mehr als nur kleine Kabbeleien sind NSC da.

 

Nachteile, die meine Figur aufgrund ihrer Aktivitäten erleidet sind zwar nicht immer schön, gehören aber zum Spiel. Zielen sie jedoch auf mich als Spieler, dann ist eine Grenze überschritten.

 

Solwac

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Ich identifiziere mich stets mit meinen Figuren. D.h., ich bemühe mich, in sie hineinzuschlüpfen und sie in ihren Facetten auszuspielen. D.h. wenn sich mein Charakter aufregt, weil der NSC ihn für dumm verkauft hat, dann rege ich mich auch ein bisschen auf. Aber nach dem Spiel gehe ich wieder aus der Rolle raus. Emotionen lasse ich also zu, mache sie aber nur teilweise zu den meinen. Hier muss man einfach lernen, wann man trennt und wann nicht.

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Oder meine Idee dazu kurz formuliert: Ich bin nicht meine Spielfigur und Rollenspiel ist nur ein Spiel.

Ok, ich merke, dass ich mich vielleicht - trotz langem Überlegen und mehrfachem Lesen - doch irreführend ausgedrückt habe.

Auch ich leide oder freue mich mit meiner Spielfigur: Sonst wäre Rollenspiel für mich nicht viel anderes als Mensch-Ärger-Dich-nicht.

Aber auch bei der Reaktion auf die Emotionen trenne ich die Spielfigur und mich.

Wenn die Spielfigur sauer ist, ist sie sauer nicht ich - was ganz gut geht!

Wenn ich sauer bin, muß aus dem Grund nicht gleich die Spielfigur sauer sein - was schwieriger ist!

gruß

Wolfheart

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Ich möchte meine Spielfigur eigentlich nicht nur ausspielen sondern erleben. Ich will nicht spielen, dass ich mich gerade wundere sondern mich wundern. So lange man spielt ist man eben dieser Charakter und was diesem Charakter ein anderer sagt, dass gilt auch nur meinen Charakter. Ich würde nie auf die Idee kommen, dass der Spieler der Figur vielleicht etwas gegen mich hätte. Ich habe so etwas auch nur äußerst selten erlebt, aber wenn dann war die Beziehung der Mitspieler schon vorher nicht mehr ganz in Ordnung. Wenn sich zwei Spieler in einer Runde nicht mehr wirklich können, dann ist der einzige Schluss diese Runde so aufzuheben, das schont die Nerven aller. Ich habe auch ein paar Bekannte, die Pen & Paper Rollenspiel betreiben, aber wir wissen beide, dass wir zusammen in einer Runde keinen Spaß hätten. Darum macht man halt was anderes zusammen...

 

Sprich in meinen Runden ist eher üblich und völlig in Ordnung, wenn zum Beispiel meine Spielfigur eine andere Spielfigur gerade verbal zur Schnecke macht und ich den Spieler hinterher frage, ob ich als Gastgeber ihm noch eine Cola bringen darf.

 

 

Die Geschichte mit Spielfigur gegen Spielfigur steht meiner Meinung nach auf einem anderem Blatt - über so etwas redet man vorher. Warum treffe ich mich zum Rollenspielen und was möchte ich erreichen.

 

 

Dass ich beim Träumen meine Charaktere bin, ist bei mir eigentlich völlig normal. Da ich auch viel Spielleiter war ich auch schon ganz andere Dinge. Nach meinem letzten Midgard-Abend habe ich die ganze Nacht über versucht mit Fflamyen Kontakt aufzunehmen...

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Früher war es bei mir nicht so, aber mittlerweile identifiziere ich mich auch sehr stark mit meinen Figuren - zumindest mit denen, die ich häufig und gerne spiele. Dabei geht es mir ähnlich wie BB, denn ich muss meistens nicht viel darüber nachdenken, wie die Figur nun wohl handeln würde, da ich mich während des Spiels in sie hineinversetze.

Zuletzt ging es so weit, dass ich, als meine Figur drohte zu ertrinken, nicht wollte, dass ihr jemand hilft, da sie sich selbst für den Besten hält, der eigentlich von niemandem Hilfe zu brauchen glaubt. (Aber eigentlich ständig braucht, die Würfel haben eben doch Humor.) Hätte die Spielerin auf mich gehört, wäre die Figur jetzt wirklich tot. Für mich selbst wäre das ein herber Verlust gewesen, weil sie mir wirklich sehr viel Spaß macht und ich noch lange mit ihr spielen möchte.

Das Problem dabei ist, dass ich ab und zu ein wenig Zeit brauche, um "aus der Figur herauszukommen". Das heißt, dass ich manchmal Mitspielern etwas wirklich übel nehme, was im Spiel gegen mich geht. Glücklicherweise ist das dann aber nach der Sitzung alles wieder vergessen. Außer, wenn es eine meiner Meinung nach völlig grundlose Handlung gegen ein Gruppenmitglied war. Aber das ist ja, denke ich mal, auch bei den Leuten so, die sich nicht so sehr mit ihrer Figur identifizieren.

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Nichts desto trotz behaupte ich, ich kann von einer Sekunde auf die andere zwischen Charakter und mir, zwischen Spielwelt und Realität umschalten und ich sehe sehr genau hin, ob eine Aktion einer Mitspielerfigur gegen meine Figur wirkt, oder ob der Spieler was gegen mich als Spieler hat.

 

:thumbs:

 

Die Umfrage braucht auf jeden Fall noch den Punkt: Ich bin eine multiple Persönlichkeit und in meinen Figuren lebe ich alles Aspekte aus. :D

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Die Umfrage braucht auf jeden Fall noch den Punkt: Ich bin eine multiple Persönlichkeit und in meinen Figuren lebe ich alles Aspekte aus. :D

 

Der Vorteil an der multiple Sache ist, dass man sich nicht in der Nicht-Realität verfangen kann - man wüsste ja gar nicht welcher... :D

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Nichts desto trotz behaupte ich, ich kann von einer Sekunde auf die andere zwischen Charakter und mir, zwischen Spielwelt und Realität umschalten und ich sehe sehr genau hin, ob eine Aktion einer Mitspielerfigur gegen meine Figur wirkt, oder ob der Spieler was gegen mich als Spieler hat.

 

:thumbs:

 

Die Umfrage braucht auf jeden Fall noch den Punkt: Ich bin eine multiple Persönlichkeit und in meinen Figuren lebe ich alles Aspekte aus. :D

 

 

Gibts hier eine Umfrage? :confused:

 

Mir fällts schwer, mich in meine Figuren zu versetzen. Oftmals weiß ich gar nicht mehr, was sie so erlebt haben und was das für Auswirkungen auf sie haben könnte. Ich habe ein seeeehr rudimentäres Handlungsgerüst für meine Charaktere, aber darüber hinaus eigentlich keine Macken oder ähnliches entwickelt, welches sie individueller machen würden.

Was BB beschreibt, kenne ich gar nicht.

Wenn ich mich an unterschiedlichen Tagen beim Spielen ein und der selben Figur beobachten würde, würde ich sicher feststellen, dass ich sie völlig unterschiedlich ausspiele.

Klar ärgert es mich, wenn etwas nicht läuft, aber eher, weil ich dann das Gefühl habe, zu "verlieren".

Ich erfreue mich auch viel mehr am Würfeln, als am Ausspielen. Sowas langweilt mich total. Deshalb wäre der Hauptärgergrund bei Verlust einer Figur der, dass die ganze Arbeit in der Fertigkeitenoptimierung fürn Ar*** ist und ich bei Null anfangen muss.

Bearbeitet von Einskaldir
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Glücklicherweise ist das dann aber nach der Sitzung alles wieder vergessen. Außer, wenn es eine meiner Meinung nach völlig grundlose Handlung gegen ein Gruppenmitglied war.

 

Oh, das kenne ich... Und ja, ich habe auch nach einem halben Jahr noch (allerdings erst als das konkrete Thema durch einen anderen angesprochen wurde) einer Mitspielerin Vorwürfe gemacht, weil sie sich im Rollenspiel einfach richtig dumm verhalten hatte, was dazu führte, dass mein Charakter, den ich damals drei Jahre lang wöchentlich gespielt hatte, gestorben ist, während er sich nur in Gefahr begeben hatte, um ihren Charakter zu retten, der natürlich überlebt hat... (der Gedanke regt mich tatsächlich auch jetzt noch auf...)

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naja, ob ich mich mit meiner Schamanin identfiiziere? Eher nicht! Was mich wohl weder hindert, sie als Symphatieträgerin der Geschichte zu sehen, mich in diese Rolle reinzuversetzen und mich zu ärgern, wenn ihr jemand an den Karren pisst.

 

Es gitb sicherlich Chars, mit denen eine höhere Identifikation möglich ist, einfach weil sie mir charakterlich ähnlicher gestaltet sind.

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Ich denke, dass in jeder der eigenen SpF ein Stück eigenes Ich steckt. Es ist sozusagen ein "verstärkter Aspekt", so zumindest sehe ich meine Chraktere. Wie oben schon erwähnt, kommt aber hinzu, was die eigene Figur bereits (auch mit den anderen Gefährten) erlebt hat. Das Gesamte ergibt dann ein Bild.

Ich lege auch bewusst meine SpF so an, da es mir die Identifikation erleichtert, auch gerade nach einer langen Spielpause mit einer bestimmten SpF. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum hier die "Bindung" in diesem Konzept so stark ist, dass ich manchmal auch das Problem habe, Spieler und SpF zu trennen (auch wenn ich jetzt eher selten ein Problem mit Mitspielern habe).

Ich möchte die Unterschiede ein wenig mit Literatur vergleichen: Agiert der Spieler eher aus der Rolle des "Ich-Erzählers" oder sieht er seine SpF aus der Perspektive des "allwissenden Erzählers". Das hängt dann auch mit der Spielart der Gruppe zusammen, ob sie mit viel indirekter oder direkter Rede agiert.

 

Raldnar

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Was BB beschreibt, kenne ich gar nicht.

Naja, in der Hinsicht hast du ein anderes Rollenspielverständnis als viele hier, würde ich sagen.

 

Deshalb wäre der Hauptärgergrund bei Verlust einer Figur der, dass die ganze Arbeit in der Fertigkeitenoptimierung fürn Ar*** ist und ich bei Null anfangen muss.
Das kann ich allerdings nachvollziehen.

 

Ich lege auch bewusst meine SpF so an, da es mir die Identifikation erleichtert, auch gerade nach einer langen Spielpause mit einer bestimmten SpF.
So bewusst mache ich das nicht, weil ich mir meist nicht so ausführliche Gedanken über den Hintergrund einer Figur mache, wenn ich sie erschaffe, aber es hat sich gezeigt - und das ist nicht verwunderlich - dass die Figuren, die ich gerne spiele und in die ich leicht rein finde, sich so entwickelt haben. Ich lasse hier auch ganz bewusst die Entwicklung in eine vorher nicht bestimmte Richtung durch Ereignisse in Abenteuern zu, das macht für mich auch einen Reiz von Rollenspiel aus, nicht zu wissen, wo die Reise des Charakters hingeht. So hat mein hochadliger Barde z.B. jüngst seinen Adelstitel abgelegt, weil er sich in einer Bürgerliche von niedrigem Stand verliebt hat und ihm klar wurde, dass er sie sonst nie heiraten kann. Ich finde solche Wendungen im Charakterleben spannend.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Ich habe Charaktere, mit denen ich mal was ausprobieren will. Mit denen identifiziere ich mich etwa soweit wie ein Laborant sich mit einer Labormaus identifiziert, die er durch ein Labyrinth jagt.

 

Anderst verhält es sich mit dem Charakter, den ich langjärig spiele. Der war von anfang an so angelegt, dass er ein Teil dessen ist, wie ich mich gerne sehen würde wenn ich in Midgard leben würde. Der verhält sich so, wie ich mich verhalten würde, wenn das gesellschaftliche Korsett nicht so eng säße. d.h. seine/meine Moral bestimmt sein Handeln, nicht Konventionen und Traditionen (vorausgesetzt, er ist mächtig genug, sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge auflehnen zu können).

Das ist mit ein Grund warum ich keine Priester spiele.

Ich würde trotzdem nicht sagen, dass ich mich mit ihm identifiziere, denn er lebt in seiner Welt und ich in meiner. Ich betrachte ihn immer von außen, auch wenn ich seine Handlungen bestimme.

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Also wer die Trennung zwischen Charakter, Rollenspiel und einem selbst, der Realität nicht hin bekommt, sollte sich eh einer psychologischen Behandlung unterziehen.

 

Es ist eine Sache, in die Spielwelt abzutauchen und dabei Spaß zu haben, auch am Charakterspiel abseits des Abenteuers, es ist aber gefährlich, außerhalb eines Rollenspieltreffens Realitätsverlust zu haben. Ich denke, da sind wir uns alle einig.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Es wäre für mich ein Unbterschied, ob meiner SpF was passiert, weil eine SpL-Entscheidung oder unglückliche Würfelwürfe es so wollen oder ob ein Mitspieler z.B. auf Gedeih und Verderb sein Charakterkonzept durchsetzt, auch wenn das den Tod meiner SpF bedeutet. Und das wäre so eine Identifizierung. Und ich will nicht, dass andere Spieler (im Gegensatz zu deren Figuren) über das Schicksal meiner SpF zu entscheiden haben. Das obliegt allein dem SpL und den Würfeln.

 

Mit dieser Aussage stimme ich 100%ig überein und habe ihr nichts hinzuzufügen.

 

L G Alas Ven

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Also gut Spieler und ihre Figuren. Meine Figur ist ein Alter Ego und nicht ich. Deswegen schreibe ich ihr trotzdem eine Persöhnlichkeit zu so verquer das auch klingen mag. Ein Spielercharakter hat Vorlieben, Bedürfnisse, Abneigungen oder Pflichten die nichts mit mir zu tun haben. Wenn eine andere Figur in dieser Erdachten Welt sich so verhällt, dass meine Figur diese Figur hassen wird, wird sie das tun, egal wie sehr ich den spieler schätze. Aber egal was am Spieltisch passiert, wird das keinen (bewussten) Effekt auf das haben, wie ich im realen Leben mit meinen Mitspielern umgehe. Es gilt allerdings auch der Umkehrschluss. Eine Person, die mir ein noch so guter Freund ist, oder mir noch so zu wider ist (letzteres ist rein hypothetisch gesprochen, da ich mein Hobby mit Menschen die ich meine Freunde nenne ausübe) wird am Spieltisch nicht automatisch mein Freund bzw mein Feind sein, denn dass hängt rein vom Verhallten seiner Figuren ab. So vesuche ich gar nicht, mich mit meinem gehässigen Magier bei meinen Mitspielern leb Kind zu machen und ich ärgere mich auch nicht darüber, dass er wohl nie länger als ein Abenteuer in einer Gruppe bleiben wird, denn würde ich ihn im realen Leben kennen würde ich ihn wahrscheinlich auch zum Teufel jagen, aber nur weil ich diese Figur spiele hassen mich meine Mitspieler nich, sie finden es eher amüsant.

 

Natürlich gilt dies nicht immer. Ich kann mich auch nicht in jeden Charakter hineinversetzen, aber das ist meine Sichtweise auf die Dinge. Im Rollenspiel, denn deshalb heist es Rollenspiel, schlüpft man in eine andere Rolle, man wird jemand anders mit allen Konsequenzen, aber alle anderen Mitspieler inklusive SL auch. Dieser Übergang ist allerdings auf den Spieltisch begrenzt und wenn das Spiel beendet ist spricht man vielleicht darüber und sagt, dieses und jenes hätte man anders machen können oder wenn du das jetzt echt gemacht hättest wäre ich dir böse. Nichts desto trotz ist es ein Spiel und "Böse Blicke" gibt es nur am Spieltisch.

 

Die Frage nach "Dominantem Spiel" oder ähnlichen Marotten die Spieler und nicht ihre Figuren an den Tag legen sind da ein ganz anderes Thema. Beispielsweise fällt man seinem Mitspieler ins Wort, oder Fällt die Figur der Figur des Mitspielers ins Wort. Ersteres hat natürlich Outtime Konsequenzen und wird wahrscheinlich zu einer Dikussion über Umgangston am Spieltisch führen. Das zweite wird Intime Konsequenzen haben und je nach festgelegtem Charakter zu einem Verhaltensecho führen.

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Jetzt fange ich doch so langsam an, mich hier zu amüsieren. Denn alle die antworten, behaupten von sich, sie könnten Spiel und Realität gut trennen und Animositäten der Charaktere in der Spielwelt würden ihre Reaktionen auf den Spieler / die Spielerin nicht tangieren.

 

Nur habe ich halt etliche male durchaus das Gegenteil erlebt. Spieler, die mit jedem ihrer Charaktere auf jeden meiner Charaktere gleich oder zumindest ähnlich reagiert haben und in diese Aktionen so offensichtlich Spielerwissen einfließen liesen, dass andere Mitspieler am Spieltisch auch schon mal verwundert gefragt haben, woher der Charakter das Wissen habe und die Hintergründe, die ihn so gegen meinen Charakter agieren liesen.... :sigh:

 

Oder Spielerpärchen, bei denen sich jedes Charakterpaar entweder ineinander verliebte oder eine "großer Bruder / Beschützer vs. kleine Schwester / Beschützte" Beziehung zueinander hatten... :bored:

 

Und der Dinge mehr. Es gibt meiner Meinung nach viele Leute, die eben nicht wirklich zwischen Spielwelt & Charakter und Realität & Spieler trennen.

 

Manchen gelingt es allerdings auch ziemlich gut. Zum Beispiel erinnere ich mich an einen sehr fiesen Hexer, den Fimolas manchmal spielt, der so ganz anders agiert, wie man Fimolas sonst so kennt. ;)

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Oder Spielerpärchen, bei denen sich jedes Charakterpaar entweder ineinander verliebte oder eine "großer Bruder / Beschützer vs. kleine Schwester / Beschützte" Beziehung zueinander hatten... :bored:

 

Also mein Mann und ich spielen zusammen in zwei Runden.

 

Bei der einen bin ich Spielleiter. Sein Charakter hat dort den weiblichen Charakter einer Mitspielerin geheiratet. Sie zwei turteln auch ständig rum und gehen auch schon mal eher auf ihr Zimmer. Außerdem haben sie inzwischen eine Tochter. Ich hab auch schon mal angemerkt, dass ich es auch ganz nett finden würde so nette Sachen ins Ohr geflüstert zu bekommen. Aber hat sich irgendwie nicht so ergeben, wahrscheinlich weil ich als Frau nicht so schwierig bin wie seine ingame Frau. Da diese Runde seit mehreren Jahren besteht, sind wir drei inzwischen outtime dazu übergegangen uns Schatz zu nennen...

Als die Runde angefangen hat, warum mein Mann und ich noch nicht einmal zusammen, auch wenn sein Charakter schon immer Interesse an ihrem Charakter hatte.

 

In der anderen Runde spielen wir beide. Das Erste was wir gemacht haben, ist uns nicht nebeneinander zu setzen und unsere Charakter haben sich noch nie vorher gesehen. Inzwischen hat auch hier mein Charakter endlich den Klosterkrieger rum gekriegt mit ihr ins Bett zu hüpfen. War schwierig, wenn er immer so diszipliniert ist.

 

 

Ich selbst sehe im Rollenspiel gerade darin seinen Reiz, einen Persönlichkeit darzustellen, welche ich sonst nicht bin. Ich sehe auch den Reiz darin völlig unterschiedliche Charakter zu spielen. Von der miesen hinterhältigen Sorte bis zu den Herzensguten. Von der völlig weltfremden in Frieden und Harmonie Elfe zum goldgierigen Luder. Das ist ja das tolle am Rollenspiel. Als meine Mitspieler suche ich mir Leute aus, die ähnlich Vorstellungen vom Rollenspiel haben wie ich. Ich habe einfach keine Lust auf jemanden, der zwischen in- und outgame nicht unterschieden kann. Er findet dann sicher eine Runde, in welcher der besser aufgehoben ist.

 

Nur sehr selten habe ich es erlebt, dass ingame Differenzen auch outgame nachgetragen wurden und in den letzten Jahren gar nicht mehr. Vielleicht liegt es ja am System? Midgard habe ich nie sehr viel gespielt. Stimmt das letzte Erlebnis von großen Outtime-Rumgezicke war bei Midgard. ;)

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