Ich zitiere aus einem anderen Strang, in dem das Buch "Roll inclusive" vorgestellt wurde und in dem eine Diskussion zu den darin thematisierten Aspekte begann. M. E. gehört diese Diskussion allerdings hierher.
@Abd al Rahman schrieb:
@Eleazar schrieb:
Genau den Aspekt, auf den Eleazar hier hinweist, halte ich für ganz entscheidend. Über den Gruppenvertrag kann für die eigene Runde alles mögliche vereinbart werden und wenn die Spieler solche Konflikte ausgespielt sehen möchten, wie Abd sie beschreibt, dann kann die Spielleitung das einrichten. An Abds Stelle würde ich diese Wünsche beim SL anmelden und darauf vertrauen oder hoffen, dass diese Flaggen Berücksichtigung finden. Konflikte sind ja das Salz in der Suppe und wir spielen Konfliktsimulationsspiele, weil diese einen großen Reiz des Spiels ausmachen, Herausforderungen darstellen und uns Entscheidungen abnötigen. Aus meiner Sicht fragt sich jedoch, wie diese Konflikte aussehen und gestaltet werden und ob hier auf Stereotype zurückgegriffen wird, oder ob Konfliktlinien und Machverhältnisse neu arrangiert werden. Letzteres empfinde ich als Spieler als besonders reizvoll, aber das sollten Runden jeweils für sich entscheiden.
Etwas anders sehe ich die Sache, wenn Stereotypen und Konzepte gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (Sexismus, Rassismus ...) über Publikationen in den öffentlichen Diskurs eingespeist und damit reproduziert werden. Hier sollte beim Aufgreifen solcher belasteter Konfliktlinien mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgegangen werden, vor allem sollte m. E. auf die Reproduktion vermeintlich historischer Gegebenheiten in eurozentristischer Sicht verzichtet werden. Und das bedeutet nicht, dass alles geglättet wird und es keine Konflikte mehr gibt, sondern wirft die Frage auf, welche Konflikte wie inszeniert und ob darüber irdische Machverhältnisse weiter zementiert und damit vervielfältigt werden. Dabei liegt die Verantwortung für einen sensiblen Umgang mit Differenz und Macht bei den Produzenten/Autoren populärkultureller Medien.