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Stephan

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  1. Also nun versuche ich mal einige Gedanken zu der Frage hinzuzufügen: 1. Elfen genießen laut Regelwerk diverse Vorteile gegen z.B. menschlichen Spielfiguren. Zur Wahrung des Spielgleichgewichts (für mich kein Unwort) wurden dafür aber auch Mali eingebaut. Zum Einen Nachteile bei den EPs, zum anderen das Verbot gewisse Fertigkeiten zu lernen. Für letzteres wird im Regelwerk das hohe Ehrgefühl der Elfen als Begründung herangezogen. 2. Man kann nun die Begründung als unwesentliche Zusatzinfo abtun und lediglich die harten Regeln (Elfen kein Glücksspielen, Gassenwissen,...) umsetzen. Dann hat sich die Diskussion hier erledigt. Ich schätze diesen Ansatz nicht, weil dies a) eine Chance zu atmosphärischer Dichte vertut und b) ich die Vorteile des Elfen für so groß halte, dass ich die Sache mit dem Ehrgefühl höher aufhängen würde. 3. Das Regelwerk gibt keine genaueren Vorgaben, was man sich genau unter dem Ehrenkodex der Elfen vorstellen soll. Daher besteht hier noch Freiheit. Wichtig zunächst, dass man sich in einer Gruppe auf einen verbindlichen Standard einigt. 4. Die folgenden Überlegungen beinhalten meine persönlichen Vorlieben. Sie können nicht aus dem Regelwerk abgeleitet werden. a) Ehre ist etwas irrationales. Sich ehrenhaft zu verhalten kann unzweckmäßig sein, auch was die Erhaltung des eigenen Leben oder das von Schutzbefohlenen bedeutet. b) Ehrenhaftes Verhalten ist nicht gleichbedeutend mit moralischem Verhalten (insbesondere wenn man dann noch unsere heutige Moral heranzieht). Daher sind für mich alle hier gebrachten Argumente zur Moral (leider ziemlich viele) irrelevant. c) Da Midgard nun einmal an einer mittelalterlichen Welt orientiert ist, würde ich auch den Ehrbegriff an (unserer Vorstellung) von dem dortigen Ehrbegriff (manchmal auch Ritterlichkeit genannt) orientieren. Damit läßt sich meines Erachtens eine Lüge nur schwer in Einklang bringen (man beachte auch den gemeinsamen Wortstamm mit Ehrenwort und Ehrlichkeit!). Gerade noch so in Ordnung mag die beschönigende Unwahrheit gegenüber einem Freund sein ('Dein Kind musste nicht leiden, bevor die Orks es erschlugen') aber die Lüge einem Feind oder Verbrecher gegenüber um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen ('Der Bauer ist in diese Richtung geflohen', obwohl man ihn tatsächlich versteckt) passt zu diesem Ehrbegriff nicht. In meinen Augen ist das Herbeiführen eines Irrglaubens beim Gegenüber durch formal richtige aber in die Irre führende Aussagen moralisch der Lüge weitgehend gleichwertig. Diverse Sagen und Märchen deuten für mich aber darauf hin, dass in der Frage der Ehrhaftigkeit hier durchaus eine Unterscheidung durchgeführt werden muss. Daher würde ich dies mit etwas Bauchschmerzen als gerade noch Elfengemäß durchgehen lassen.
  2. Nach meiner Erfahrung werden in offiziellen Midgardabenteuern sehr häufig Zauber in einer Form benutzt, die nach genauer Regelauslegung eigentlich nicht möglich wäre. Das trifft insbesondere auf Informationszauber zu. Auf der Ebene des Spiels kommt das vermutlich daher, dass die Informationszauber in den Regeln bewusst schwach ausgestattet wurden, da sie eine stete Gefahr für jedes Detektivabenteuer sind. In konkreten Abenteuern kann es dann aber gerade hilfreich für den Spannungsbogen sein, etwas mehr an Informationen heraus zu geben. Auf der Ebene der Spielwelt ergibt sich hierdurch natürlich eine zunächst einmal unbefriedigende Inkonsistenz. Warum kann ein Informationszauber, der im Normalfall nur die Information X liefert, in einer bestimmten Situation plötzlich die weitergehende Information Y liefern? Man kann genau diesen Effekt aber auch als (mir willkommenes) Indiz dafür sehen, dass Magie auf Midgard doch nicht so schematisch vorhersagbar funktioniert, wie es die Regeln des Arkanums suggerieren. Magie ist nun mal was chaotisches und kein Magiekundiger Midgards käme auf die Idee sich darüber zu wundern, dass ein Spruch in einer Situation mal Info X und in einer anderen Info Y bringt. Pragmatisch für das Spielgeschehen heißt das: Der im Arkanum beschriebene Effekt eines Zauberspruchs ist der Normalfall. SL oder Abenteuerautor können aber in begründeten Ausnahmen (also wenn es dem Spielspaß dient) auch größere oder kleinere Effekte definieren. Im allgemeinen halte ich es für dem Spielspaß abträglich einen Zauberspruch so aufzuwerten, dass er eine allgemeine Fähigkeit ersetzt. Daher würde ich mich in der konkreten Frage im Normalfall restriktiv verhalten.
  3. Man kann seine Abneigungen auch deutlich höflicher formulieren. GH hat einige seiner Gründe übrigens hier im Forum genannt, dazu müsste man allerdings im Vorstellungsstrang von GH nachschauen. Detritus Wenn das unhöflich rübergekommen ist, so tut es mir leid. Es war nicht so gemeint. In der Tat könnte das Wort 'gewisser' etwas abfällig wirken. Ich versichere nochmal, dass das unbeabsichtigt war. Ich glaube, dass Detritus nicht Dich meinte, sondern den Autoren der blöden Kritiken bei Envoyer. Die sind sicher etwas flapsig formuliert, aber ich finde sie nicht unhöflich. Blöd finde ich sie auch nicht, sondern eher inhaltlich ziemlich treffend.
  4. Dass die Wünsche bezüglich frei/geführt sehr unterschiedlich sind, habe ich auch schon festgestellt. Meine Kritik bezog sich auch nicht darauf, dass hierbei das falsche Maß gewählt wurde. Ich finde es allerdings etwas überraschend, dass du gerade GH als Beispiel für freie Ausgestaltung nimmst. Ich leite gerade die von ihm wesentlich mitkonzipierte Kampagne der zwei Welten (jetzt letzter Teil). Da gab es schon diverse Stellen, wo die Abenteurer genau einen vom Autor vorgesehenen Weg gehen mussten. Dummerweise sahen es aber meine Spieler (oft aus mir durchaus nachvollziehbaren Gründen) meist gar nicht ein. Das war teilweise auch sehr anstrengend.
  5. Naja, das ist ja sehr pauschal. Ich kann es durchaus verstehen, wenn einem als Autor unsachliche und / oder überzogene Kritik, vielleicht immer wieder von den selben, wenigen Personen vorgetragen, irgendwann schlicht am A.... vorbei geht. Man muss sich nicht mit allem, was einem an den Kopf geworfen wird, wirklich ernsthaft beschäftigen - nur wenn man das schreibt oder sagt, dann wird man als arrogant hingestellt..... Nur mal so, um auch mal eine andere Sicht auf manche Kritik einzuwerfen. Euer Bruder Buck Nach meiner Erinnerung war in dem Kontext, wo sich bei mir dieser Eindruck eingeschlichen hat (ist schon Jahre her), keine Kritik geäußert worden, die ich als unsachlich oder überzogen angesehen habe. Teilweise war ich vermutlich selber einer der Kritiker, was dies eventuell mit erklärt. Mich würde interessieren, ob du noch Beispiele solcher Kritik finden kannst.
  6. Man kann seine Abneigungen auch deutlich höflicher formulieren. GH hat einige seiner Gründe übrigens hier im Forum genannt, dazu müsste man allerdings im Vorstellungsstrang von GH nachschauen. Detritus Wenn das unhöflich rübergekommen ist, so tut es mir leid. Es war nicht so gemeint. In der Tat könnte das Wort 'gewisser' etwas abfällig wirken. Ich versichere nochmal, dass das unbeabsichtigt war. Den Vorstellungsstrang habe ich nicht gelesen (tue ich jetzt auch nicht, dazu ist er zu lang). Ich erinnere mich aber, an anderer Stelle aus seinen Äußerungen den Schluss gezogen zu haben, dies sein vollständig seine eigene Entscheidung gewesen. Branwens Bemerkung kann man jetzt durchaus so interpretieren, als habe auch der Herausgeber hier mit eingewirkt. Mit meiner Bemerkung wollte ich sagen, dass ich diese Diskrepanz nicht vertiefen wollte. Als Menschen kenne ich GH nur aus dem Forum. Eine Abneigung hat sich dabei nicht entwickelt. Dass er allerdings gelegentlich durchblicken ließ, dass ihn die Meinung seiner Leser nicht allzu sehr interessiert, hat ihm schon den einen oder anderen negativen Sympathiepunkt bei mir eingebracht. Wie schon öfter ausgedrückt sehe ich in seinem Werk Stärken und Schwächen. Allerdings sehe ich in der Tat die Schwächen teilweise so groß, dass der Verlag die Werke nicht hätte veröffentlichen sollen, bevor diese (unter Beibehaltung der Stärken) beseitigt worden wären. Dabei bewerte ich die Werke nur als das, als was sie verkauft werden, nämlich als Spielhilfen für ein Fantasy-Rollenspielsystem.
  7. @Branwen: Vielen Dank für die schnelle Antwort. Zu vielen Punkten kann ich nicht mehr sagen, da ich von den Interna zu wenig weiß. Von den Verkaufszahlen des 'Wilden Königs' auf die Akzeptanz des Stils zu schließen halte ich für fragwürdig. Aussagekräftiger wäre, zu erforschen, ob Käufer des 'Wilden Königs' später noch weitere Midgard-Abenteuer kaufen. Vermutlich praktisch unmöglich. Wie es dazu kam, dass ein gewisser Autor keine Abenteuer mehr schreibt, weiß ich nicht (Er ist übrigens nicht der Einzige, bei dem ich die von mir genannten Tendenzen sah.). Ich bedaure das insofern, als dass ich, wie auch die Autoren der von mir verlinkten Rezensionen, ja durchaus viel Interessantes an seinen Werken entdecken konnte. Vielleicht hätte man ja von Verlagsseite von Anfang an stärker seine Stärken fördern und seine Schwächen (in dem Sinne, dass sie dem Medium 'Abenteuer' fremd waren) bekämpfen sollen. Aber damit begebe ich mich natürlich in das Gebiet der Spekulation.
  8. Da ich mich im Forum schon lange nicht mehr in die Nesseln gesetzt habe, packe ich mal ein heißes Eisen an. Sollte sich hieraus eine größere Diskussion entwickeln, die den Rahmen dieses Strangs sprengt, so bitte ich die Moderatoren um geeignete Aufspaltung. Kann es sein, dass die geringen Verkaufszahlen bei Abenteuern auch damit zu tun haben, dass man sich bei den Abenteuern zu weit von den Bedürfnissen der Spieler entfernt hat? Ich hatte doch manchmal den Eindruck, dass bei der Erstellung einiger Abenteuer der Wunsch der eigenen literarischen Selbstverwiklichung den Wunsch ein spielbares Abenteuer zu liefern überwogen hat. Hinzu kommt, dass die Planung zum Zyklus der dunklen Meister die eigenen Möglichkeiten doch wohl deutlich überschätzt hat. Wurden Kritiken wie Unter dem Sturmdrachen, Ein Hauch von Heiligkeit oder Die Kinder des Träumers mal aufgenommen und erwogen, ob daraus nicht gewisse Erkenntnisse für die Zukunft gezogen werden könnten? Um es gleich klar zu sagen: Ich selbst habe fast alles offizielle Midgard-Material. Ich weiß auch, dass es in diesem Forum eine recht große Fraktion kriegt, die meine Kritik nicht teilt. Weiterhin verstehe ich Branwens Ausführungen so, dass im Rollenspielmarkt ein systemübergreifender Umsatzrückgang statt gefunden hat. Dennoch stelle ich die Frage, ob die meiner Meinung nach statt gefundene Entwicklung von Spielbarkeit zu literarischem Anspruch nicht viele Durchschnittsspieler verschreckt hat.
  9. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Diskussion sich recht weit von der Eingangsfrage entfernt hat. In der Eingangsfrage war mit keinem Wort auf die mögliche Sondersituation auf Cons eingegangen worden. Auch war nicht das Thema eines möglicherweise abenteuer- und gruppenuntauglichen Extremcharakters angesprochen worden. Vielmehr war die These aufgestellt worden, dass die Spielerfiguren so angelegt sein sollen, dass sie eigentlich auf alles springen, das nach Abenteuer aussieht, ohne dass eine weitere klare Motivation gegeben sein muss. Da bin ich ganz klar anderer Meinung. Natürlich erwarte ich, dass Spielerfiguren prinzipiell abenteuertauglich angelegt sind. Das bedeutet eine gewisse Neugier, ein gewisses Maß an Risikobereitschaft und eine gewisse Bereitschaft sich mal mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen. Aber der Abenteuerer, der immer sofort anspringt, nur weil irdgendwo etwas spannend zu sein scheint, auch wenn absolut nicht erkennbar ist, warum er sich gerade damit beschäftigen soll, ist mir deutlich zu langweilig. Es ist Aufgabe der Spieler für ihre Figuren genügend viele Ansatzpunkte bereitszustellen, an denen die Motivation für ein Abenteuer festgemacht werden kann. Es ist Aufgabe von Abenteuerautor und SL an diese Ansatzpunkte anzudocken und eine stimmige Atmosphäre zu erzeugen, in der die Spielerfiguren das Abenteuer annehmen können. Etwas guter Wille auf Seiten der Spieler darf dabei natürlich vorausgesetzt werden. Hat man eine gewachsene Gruppe, so ist das natürlich oft leichter, weil es dann reicht einen Teil der Leute zu motivieren. Der Rest geht dann aus alter Freundschaft mit. Es ist dem SL ja wohl im Allgemeinen vorher bekannt, ob er in dieser günstigen Situation ist. Andernfalls muss er sich halt etwas mehr Gedanken machen.
  10. atheism 75% Satanism 50% Paganism 46% agnosticism46% Judaism 25% Buddhism 25% Christianity 13% Islam 13% Hinduism 0% Nur 75%. Das ist enttäuschend.
  11. 'kein besonders schöner Diskussionsstil', mangelnde Toleranz, 'Hochmut', 'Arroganz', mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik, Rechthaberei, Mißgunst, anmaßendes Auftreten wurden mir nunmehr im Rahmen dieses Stranges attestiert. Dass diese Vorwürfe von verschiedenen Diskussionsteilnehmern kamen mag man als Indiz dafür werten, dass sie berechtigt sind. Ich widerstehe der Versuchung, anhand der von mir tatsächlich getätigten Aussagen nachzuweisen zu versuchen, dass die Vorwürfe dennoch größtenteils unberechtigt sind. Heraus käme doch nur ein wieder viel zu langer Beitrag mit wenig Nutzen. Vielleicht würde ich mich sogar dazu versteigen, mich dazu zu äußern, ob einige dieser Vorwürfe nicht auch auf andere Beteiligte zutreffen. Außerdem wäre so etwas hier ja wohl auch off-topic. Inhaltlich glaube ich nicht, dass dieser Strang noch neue Erkenntnisse für mich bereit hält. Umgekehrt habe ich auch nicht den Eindruck, dass ich noch inhaltliche Beiträge liefern kann, die für andere einen Erkenntnisgewinn bringen. Daher klinke ich mich aus dieser Diskussion aus, nicht ohne ausdrücklich mein Bedauern auszudrücken, wenn sich jemand von mir persönlich herabgesetzt gefühlt hat.
  12. Asche auf mein Haupt: Ich wagte es, die Tatsache, dass wir schon mehrere Seiten über die richtige Auslegung des Regeltextes diskutieren, als Indiz zu werten, JEF habe sich 'unklar ausgedrückt' (diese Formulierung hat BB leider nicht zitiert). Entschuldigt es mich vielleicht ein wenig, dass ich trotz der mir eigenen Arroganz und Hochmut im selben Thread mir selber genau diese Verfehlung ebenfalls zugesprochen habe (#24)? Gibt es vielleicht mildernde Umstände, wenn ich darauf hinweise, dass der von BB aus dem Zusammenhang gerissene Satz ja eigentlich besagt, dass ja in JEFs Werk alles in Ordnung ist, wenn man nur annimmt (ich erzittere bei der Wiederholung dieser dreisten Unterstellung), ein einziger Satz sei 'etwas verhauen' (ach hätte ich doch 'unglücklich formuliert' geschrieben, vielleicht wäre das Urteil dann gnädiger gewesen)? Kann ich mich eventuell damit rausreden, dass ich mit meiner letzten Bemerkung in Klammern andeuten wollte, dass ich mit der Bezeichnung als Powergamer eigentlich niemanden 'moralisch' herabwürdigen wollte?
  13. @Prados: Man kann es drehen und wenden wie man will. Der Autor hat sich auf jeden Fall unklar ausgedrückt. Wenn ich auf so etwas treffe, dann überlege ich mir, was der Autor wohl gemeint hat. In diesem Fall wird meine Interpretation sinnvoll, wenn ich unterstelle, dass der Autor sich bei der Formulierung dieses einen Satzes etwas verhauen hat. Wobei ich ja schon Ansätze gegegeben habe, was er gemeint habe könnte. Wenn der Satz aber tatsächlich so wie teilweise vorgeschlagen zu verstehen wäre, so wäre die ganze Regelbeschreibung ziemlich unlogisch aufgebaut. Eine solche wichtige Information hätte nämlich dann in den ersten Absatz gehört und nicht zu den Ausführungsbestimmungen im zweiten Absatz. Aus diesem Grunde bleibe ich bei meiner Interpretation und hege sogar weitehin die Auffassung, dass andere Interpretationen von dem Wunsch geleitet sind, für die eigene Spielfigur (oder meinetwegen auch für die Figuren, für die man leitet) die Regeln bestmöglich auszulegen. Das ist für mich Powergaming und ich weiß nicht, warum ich es nicht so bezeichnen soll. (Übrigens gibt es deutlich schlimmere moralische Defizite.)
  14. Zu Prados' Hausregelvorschlag ist m.E. alles gesagt. Ich habe mir nun aber noch einmal die entsprechende Passage im DFR angeschaut und bin überzeugt, dass die ganze Diskussion sowieso durch ein Mißverständnis ausgelöst wurde. Wenn man die ganze Regelung durchliest wird ziemlich klar, dass die wesentliche Regel zum Einsatz von SG bereits im ersten Absatz getroffen wird (also SG = Recht bestimmte Würfe wiederholen zu lassen). Der zweite Absatz mit dem problematischen Satz enthält nur noch Ausführungsbestimmungen und Erläuterungen (was hier leider etwas nach hinten losgegangen ist). Insbesondere ist der problematische Satz nicht zu trennen von dem direkt folgenden, was ja auch durch die Überleitung 'Allerdings' recht klar wird. Ich vermute, dass diese beiden Sätze einfach darauf hinweisen sollen, dass SG im Normalfall nur eingesetzt wird, wenn es um Leben und Tod geht. Wer will, kann SG aber auch für profanere Dinge einsetzen, wie z.B. um seine Chancen bei einem Wettbewerb im Bogenschießen zu erhöhen. Diese Intension würde wohl klarer, wenn man die beiden Sätze vertauschen würde. Oder (leicht andere Interpretation) es soll darauf hingewiesen werden, dass SG im Normalfall wohl eingesetzt wird, um den Schaden gegnerischer Aktionen zu vermindern (sei es durch Wiederholung des eigenen WW Resitenz/Abwehr, sei es durch Wiederholung des Schadenswurfes), aber es ist eben auch möglich einen eigenen EW wiederholen zu lassen. Dies kann ja letzlich auch bedeuten, dass man SG auch zum Nutzen anderer Personen einsetzt (wenn man z.B. den EW:Erste Hilfe wiederholt). Damit wird auch der letzte Satz des ersten Absatzes relativiert. Die Interpretation, man könne durch Einsatz von SG einen sicheren Erfolg einer eigenen Aktion erzwingen geht meines Erachtens vollkommen an der Intension der beiden Absätze vorbei. Ich würde sogar soweit gehen, diese Interpretation als typisches Beispiel für Powergaming zu bezeichnen. Hier wird ein aus dem Zusammenhang gerissener Satz des Regelwerks benutzt um einen regeltechnischen Vorteil zu erreichen.
  15. Prados hat einen Hausregelvorschlag vorgestellt. So weit mir bekannt, ist es durchaus Usus in diesem Forum, solche kritisch auf ihre Konsequenzen zu untersuchen. Das habe ich getan aber meine Einwände möglicherweise nicht präzise genug ausgedrückt. Also versuche ich es noch einmal genauer: Bei Anwendung von Prados' Hausregel erweisen sich generell niedrige (gelernte) Erfolgswerte als günstig gegenüber hohen (gelernten) Erfolgswerten, da sie bei gleicher Erfolgswahrscheinlichkeit (nämlich 100%) eine höhere Chance auf kritische Erfolge bewirken. In analoger Weise wirken sich situationsbedingte Abzüge positiv und situationsbedingte Zuschläge negativ aus. Dieser Effekt kann von den Spielern (meistens vermutlich unter Verbiegung ihres rollenspielerischen Gewissens) bewusst eingesetzt werden, gilt aber natürlich auch dann, wenn sie sich gar keine Gedanken darüber machen. Ich unterstelle einfach einmal einhellige Zustimmung, wenn ich diesen Effekt als kontraintuitiv bezeichne. Wie stark man ihn bei der Bewertung der Hausregel einfließen lässt, ist natürlich jedem selbst überlassen. Für mich ist es ein KO-Kriterium. Ausdrücklich entschuldige ich mich bei allen denen, die diese Erkenntnis völlig belanglos finden, dass ich ihnen ihre wertvolle Zeit gestohlen habe. Weiterhin entschuldige ich mich, dass ich (da Regelwerk nicht zur Hand) zur Illustration ein Beispiel lieferte, das so nicht vollkommen von den Regeln gedeckt wird. Mir ging es eigentlich nur darum, das Prinzip zu zeigen. Ich hatte aber wohl die allgemeine Bereitschaft zur Abstraktion überschätzt. Der Vollständigkeit halber noch zwei korrekte Beispiele (gestern abend nachgeschlagen, hoffentlich aus der Erinnerung korrekt zitiert). Natürlich wird dabei jeweils vorausgesetzt, dass der Abenteuerer bereit ist ein Punkt SG zu investieren. Das ist die Ausgangsannahme dieses Threads. 1. Wer Balancieren+10 kann und unter Einsatz eines Punktes SG möglichst schnell über ein schmales Brett will, sollte statt der üblichen B6 auf jeden Fall vierfache Geschwindigkeit (-8) wählen. So weit so logisch. Habe ich jetzt noch den Vorteil, dass das Brett glatt ist (-2), so ist der kritische Erfolg sicher, was mir eine erneute verdoppelte Geschwindigkeit erlaubt. Bevor wir darüber diskutieren, ob man balancierend spurten kann (nur so dürften die B48 erreichbar sein), nehmen wir an, der Abenteurer sei beschleunigt. Kann man dagegen Balancieren auf +14, so wird es schwieriger. Aber das zusätzliche Aufnehmen einer schweren Last (-4) bringt auch hier noch Abhilfe. Wer noch besser Balancieren kann, muss auf weitere Erschwernisse (z.B. besonders schmales Brett) hoffen. Vielleicht findet sich ja auch ein gnädiger Gegner, der ihn verflucht. 2. Wer Katapult+4 beherrscht, kann ein Riesenwesen unter einem Einsatz von SG sicher kritisch treffen, wenn er seinen SL überzeugt, es handele sich um ein Punktbeschuss (-4). Wer Katapult+8 beherrscht, sollte aber darauf achten, das Katapult im Fernbereich einzusetzen (-4). Sollte es irgendwo noch eine mir nicht präsente Regel geben, die einen kritischen Erfolg für den Fall ausschließt, dass ein Erfolg sowieso nur mit einer 20 erreicht werden kann, so bitte ich alle genannten Fertigkeitswerte um 1 zu erhöhen und 'sicherer kritischer Erfolg' durch 'kritischen Erfolg mit Wahrscheinlichkeit 50%' zu ersetzen. Danke. Natürlich sind die genannten Beispiele Extremfälle. Der beschriebene Effekt würde aber immer gelten.
  16. Bei Anwendung deines Vorschlags kann man ihn dadurch 'planen', dass man bewusst dasjenige Gruppenmitglied die Aktion durchführen lässt, das den geringsten Fertigkeitswert hat. Wie dargelegt erhöht dies zumindest die Chance auf einen kritischen Erfolg u.U. gewaltig. Ob man das nun als 'Planen eines kritischen Erfolgs' ansieht, ist letztlich Definitionssache. Natürlich kann man argumentieren, dass eine gut rollenspielende Gruppe solche Überlegungen ignorieren würde und trotzdem den Experten mit der Aufgabe betrauen würde. Ich schätze dieses Argument nicht. Für mich ist es immer ein Indiz für eine Regelschwäche, wenn gutes Rollenspiel durch die Regeln klar bestraft wird. Insbesondere, weil in diesem Szenrio ja eine in-game überlegt vorgehende Gruppe (also eine, die die Spielerfigur mit dem besten Wert nach vorne schickt) deutlich schlechter fährt als die unüberlegt vorgehende Gruppe (die die Aktion einfach von irgendwem ausführen lässt).
  17. 27 kritische Erfolge sind 27 Abenteuer die durch den Einsatz von Schicksalsgunst und nicht durch den Ideenreichtum der Abenteurer entschieden wurden. Viele Grüße hj Ich bezweifle stark das es EINEN Spielleiter gibt, der sich davon das Abenteuer abkürzen lässt ..... Also ich mache das. Wenn ein kritischer Erfolg an einer Stelle das Abenteuer vorzeitig beenden würde, dann ist das halt so. Ich gönne den Spielern das Erfolgserlebnis. Viele Grüße hj dito. @Praods: Mag sein, dass du es verstanden hast. Beitrag #7 ließ mich aber vermuten, dass ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe. Daher habe ich noch einmal versucht, meine Einwände mittels eines Beispiels klarer zu machen.
  18. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Durch kritische Erfolge können Aufgaben, die eigentlich als große Herausforderung gedacht waren, plötzlich drastisch einfacher werden. Wenn solche Effekte gelegentlich durch Zufall ins Spiel kommen, erhöhen sie für viele den Spielspaß wegen des überraqschenden Glücksgefühls. Wenn man sowas geplant einsetzen kann, führt es dagegen eher zu Langeweile. Insbesondere, wenn man das besonders gut mit schlechten Fertigkeitswerten kann. Da mein Einwurf nicht von allen verstanden wurde, versuche ich es noch einmal an einem Beispiel deutlich zu machen: Situation: Die Gruppe möchte ein Schloß öffnen. Vorzugsweise so, dass ein Wiederverschließen möglich ist (nach meiner Erinnerung braucht man dafür einen kritischen Erfolg). In der Gruppe befindet sich der erfahrene Spitzbube Diebos de Bagdados (Schlösser öffnen+9), sowie der Amatuerdieb Sven Glückspilz (Schlösser öffnen+1). Wegen der Wichtigkeit der Situation wären beide bereit, einen Punkt SG zu opfern. Wen sollte die Gruppe ans Schloss lassen? Nach Prados Regelvorschlag offenbar Sven Glückspilz. Lässt sie Diebos de Bagdados dran und opfert der einen Punkt SG, so darf er solange würfeln, bis er einen Erfolg erzielt, also bis einer der Werte 11-20 fällt. Er hat also auf jeden Fall Erfolg und mit 10% Wahrscheinlichkeit ist dieser kritisch. Lässt sie Sven Glückspilz dran und opfert der einen Punkt SG, so darf er solange würfeln, bis er einen Erfolg erzielt, also einer der Werte 19-20 fällt. Er hat also auf jeden Fall Erfolg und mit 50% Wahrscheinlichkeit ist dieser kritisch. Natürlich kann man die oben vorgeschlagene Regel anwenden und eine 20 nur beim ersten Wurrf als kritischen Erfolg werten. Dann wäre es völlig egal, wen man dran lässt. Man hat auf jeden Fall Erfolg, der mit 5% Wahrscheinlichkeit kritisch ist. Bei der Standardauslegung (SG = neuer Versuch) dagegen, ist es immer noch besser Diebos de Bagdados dran zu lassen (es sei denn, man ist auf jeden Fall darauf angewiesen, einen kritischen Erfolg zu erzielen. Der ist bei Midgard nunmal unabhängig vom Können. Das ist aber eine andere Diskussion.)
  19. Diese Interpretation würde ich auf keinen Fall zulassen. Dann würde ja die Chance, sich auf diesem Wege einen kritischen Erfolg zu erarbeiten, mit sinkendem Können steigen. Der Extremfall wäre ein Dilletant, der die Fertigkeit nur mit +0 ausübt, und sich mit einem Punkt SG den sicheren kritischen Erfolg erkaufen könnte. Ich sehe wie Einskaldir keinen Bedarf, hier die einfache Regel: 'Setze ein Punkt SG ein und wiederhole den Wurf' ab zu ändern. (Wobei ich zugeben muss, als SL die Regel zur SG auch schon großzügig zu Gunsten der Spieler gebeugt zu haben. Da ging es allerdings um die Wiederholung eines WW).
  20. Hallo McFloyd, es fehlt eine wesentliche Information: Hat der Helm eine ABW? Wenn nicht, bewegen wir uns sowieso weit jenseits der Grenze, bei der ich Midgard interessant finde. Daher kann ich dir da auch keine Tipps geben. Wenn ja, dann wird der Helm ja wohl nur in bestimmten Situationen aufgesetzt (zum Schlafen wirst du ihn ja wohl definitiv absetzen, und wenn du ihn jeden Morgen aufsetzt, dann schlägt über kurz oder lang die ABW zu). Damit dürften Boni beim Lernen wohl entfallen. Von daher finde ich Tonys Idee am besten. Wenn du ein einer schwierigen Situation nicht mehr weiter weißt, setzt du den Helm auf. Wenn der PW:ABW misslingt (das Artefakt also nicht ausbrennt), dann gibt der SL dir einen guten Hinweis. PS: Bei mir als SL wüsstest du übrigens nicht, ob und ggf. welche ABW der Helm hat. Ich gehe nämlich davon aus, dass die wenigstens Hersteller magischer Artefakte auf diesen eine Gravur anbringen, was die ABW ist.
  21. Den Angriff mit waloka auch in schwereren als Textilrüstungen zuzulassen halte ich allerdings für eine gewaltige Aufwertung dieser Fähigkeit. Da stimme ich dir zu. Allerdings ist der Vorteil sooo groß nun auch wieder nicht, da sich Waloka auch nach dieser Regel höchstens noch in Kettenrüstung lohnt. Ab PR ist es auf Grund des hohen B-Abzugs der Rüstung (-8) schon nicht mehr attraktiv. Zudem ... Also bei uns laufen sowieso nie Abenteurer in mehr als KR rum. Daher ist das für mich kein beeindruckendes Argument.
  22. Den Angriff mit waloka auch in schwereren als Textilrüstungen zuzulassen halte ich allerdings für eine gewaltige Aufwertung dieser Fähigkeit.
  23. Das stimmt so nicht. Der Kämpfer hat ja die Möglichkeit jeweils 2 Punkte seines Angriffswurfs zugunsten eines Punktes für die Abwehr zu verschenken. Er kann also bei Abwehr +13 und Langschwert +8 z.B. auf den Angriff vollkommen verzichten und dafür mit +17 abwehren. Trotzdem habe auch ich immer wieder das Empfinden, dass Abwehr in Midgard etwas merkwürdig geregelt ist. So hat zum Beispiel der 50-jährige Magier, der seine Studierstube kaum verlässt, es aber gerade deswegen bis in den zehnten Grad geschafft hat, typischer Weise eine deutlich bessere Abwehr als der in Kraft und Saft stehende 20 jährige Söldnerr des Grades 2. (Ok gelegentlich muss der Magier mal die Sudierstube verlassen haben, um die FP für Abwehr umzusetzen, aber alle mir bekannten Magier (SC oder NSC) tun das). Hi Stephan, du beschreibst hier einen anderen Mechanismus, den der konzentrierten Abwehr. Das hat mit einem Abwehrbonus, den man dank der Uebung in waffenlosem Kampf besitzt, nichts zu tun. es grüsst Sayah el Atir al Azif ibn Mullah Es ging mir lediglich darum, obigem Gedanken von Yon Atan zu widersprechen. Ich selbst habe genau das auch immer für eine Schwäche des Regelwerks gehalten, bis mir klar wurde, dass der genannte Regelmechanismus der Kritik zumindest teilweise den Wind aus den Segeln nimmt. Gruß Stephan
  24. Das stimmt so nicht. Der Kämpfer hat ja die Möglichkeit jeweils 2 Punkte seines Angriffswurfs zugunsten eines Punktes für die Abwehr zu verschenken. Er kann also bei Abwehr +13 und Langschwert +8 z.B. auf den Angriff vollkommen verzichten und dafür mit +17 abwehren. Trotzdem habe auch ich immer wieder das Empfinden, dass Abwehr in Midgard etwas merkwürdig geregelt ist. So hat zum Beispiel der 50-jährige Magier, der seine Studierstube kaum verlässt, es aber gerade deswegen bis in den zehnten Grad geschafft hat, typischer Weise eine deutlich bessere Abwehr als der in Kraft und Saft stehende 20 jährige Söldnerr des Grades 2. (Ok gelegentlich muss der Magier mal die Sudierstube verlassen haben, um die FP für Abwehr umzusetzen, aber alle mir bekannten Magier (SC oder NSC) tun das).
  25. Technische Entwicklungen sind für Midgard sicher nicht wünschenswert. Auch wenn ich die von Kazzirah oben geäußerte Ansicht der unveränderten Lebenswirklichkeit in 1000 Jahren europäischer Geschichte schon anzweifeln möchte (gab es da nicht z.B. eine revolutionäre Erfindung bei der Technik ein Pferd als Zugtier zu verwenden?), so sind die Zeiträume über die wir bei Midgard reden, sicher nicht so, dass da zwingend irgendwelche großen Neuerungen reinfallen müssten. Aus spieltechnischer Sicht ist eine statische Welt natürlich viel wünschenswerter. So muss ich mir als Abenteuerautor keine Gedanken machen, ob das Abenteuer vor oder nach einem bestimmten Ereignis stattfindet. Was ich immer etwas merkwürdig fand, ist, dass es auf Midgard so wenig Krieg zu geben scheint. Ich hatte immer den Eindruck (aber vielleicht täuscht der ja auch), dass in Europa eigentlich immer irgendwo ein größerer Krieg (also mehr als ein paar Grenzscharmützel mit erstaunlich gut organisierten Räuberbanden) geherrscht hat. Auf Midgard scheint das anders zu sein.
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