Genau. Die Verlage haben es sich zu leicht gemacht. Da hatten sie ein Rollenspielsystem, das gut lief und sie hörten die Rückmeldungen aus den Läden und aus den Foren: "Toll! Bitte mehr davon. Und vor allem ausführlicher - manche Regel kann man ja so oder so interpretieren." Mehr bedeutet aber nun mal wirklich "mehr". Mehr Text, mehr Umfang. Die Regelwerke wurden aufgebläht, und an den Neukunden dachte keiner. Warum auch? Die dicken Schinken liefen ja gut und Neukunden hatte es immer gegeben (wenn auch gegen Ende etwas weniger, aber nun ja, die Konjunktur ...). Und als man dann merkte, dass die Jugendlichen Alternativen entdeckt hatten (s. der von Frank Heller erwähnte "WoW-Knick"), war es bereits zu spät.
Im Grunde müsste man die Systeme neu erfinden; vielleicht eine Grundstruktur übernehmen, aber darauf aufbauend alles neu gestalten. (D&D hat allerdings mit seiner 4. Ausgabe wohl auf's falsche Pferd gesetzt.) Einsteigerfreundlich gestalten. Nur: wer kauft die neugeschriebenen Regelwerke in ausreichender Menge? Die potentiellen Neukunden werden weiter ihre Onlinespiele spielen und der echte Rollenspielfan wird bei seinem dicken Schinken bleiben, der ja (fast) alle Fragen abdeckt.