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Die Geburt der dunklen Götzen


MazeBall

Die Geburt des dunklen Götzen  

83 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Die Geburt des dunklen Götzen

    • * zeitverschwendung
      6
    • ** eher schwach
      10
    • *** durchschnitt
      16
    • **** empfehlenswert
      40
    • ***** großartig
      12


Empfohlene Beiträge

Ich war hin und hergerissen zwischen den Bewertungen eher schwach und empfehlenswert.

Als Fantasyroman fand ich "Die Geburt der dunklen Götzen" eher schwach. Das Buch enthält viele eingeworfene und wenig erklärte Informationen, die nur Midgardinsidern etwas bringen. Das ist zum einen nicht gut für den Spannungsbogen und für den midgardunerfahrenen Leser sicher nervig. Aber auch allgemein werden die Motive und Persönlichkeiten vieler wichtiger Charaktere relativ knapp abgehandelt, so dass es schwer fällt, sich in diese hineinzuversetzen und ihre Handlung zu verstehen. Man merkt, dass hier ein Abenteuerschreiber am Werk war, denn die Einstellung, dass der Leser längst nicht alles zu wissen braucht, sticht ins Auge. Das ist für mich als Midgardfan verständlich, für mich als Romanleser ist es störend.

Ansonsten fand ich zwei der drei Hauptcharaktere relativ farblos. Hinter die Motivation eines Büchernarrs, der zu jeder unpassenden Gelegenheit Orte in einer nicht mehr existierenen Bibliothek zitiert, die Herrschaft eines Barbarenvolkes zu übenehmen, bin ich bis zuletzt nicht gekommen.

 

Aber da ich Midgardspieler bin und dies wohl ein Roman ist, der auch hauptsächlich für diese Gattung geschrieben worden ist, habe ich für empfehlenswert gestimmt. Ich habe die Zeit, die ich mit diesem Roman zugebracht habe, nicht bereut. Der Roman ließ sich flüssig lesen und hat einen ungemein wichtigen Zeitabschnitt der Midgardgeschichte in groben Zügen sehr unterhaltsam dargestellt und viele neue Erkenntnisse bereit gehalten. Den nächsten Roman werde ich mir also auch auf jeden Fall kaufen.

Ich würde mir aber wünschen, dass die Dicke des Romans in Zukunft dem Inhalt mehr entsprechen würde. Viele Nebenstränge hätten weiter ausgebaut werden können und sollen. Dann wäre es ein "runder" Roman gewesen. So war er ein wenig ... zerfranst. :crosseye:

 

Grüße,

Tede

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Ich sage 'mal ein paar grundlegende Dinge dazu, warum der Roman so ist, wie er ist. Und da ich mir gerade eine Wasserpfeife gestopft habe, habe ich dafür auch Zeit...

 

Die Geburt war ein einer sehr schwierigen Lage. Der erste Roman der Reihe, Lechvelian, sollte in erster Linie durch einen in einschlägigen Kreisen bekannten Autoren die MIDGARD-Romanreihe einem breiteren Publikum öffnen. Aus diversen Gründen hat dies nicht funktioniert, und dann kam die lange Pause wegen des Verlagswechsels hinzu. Es hat aber sicherlich nicht geholfen, dass Ralph Sander eine Idee, die er bereits in einer Kurzgeschichte verbraten hatte, auf Romanlänge zog und dann einige MIDGARD-Bezüge darüber klebte (im Original wollten die Protagonisten von Alba in die Tegarische Stelle reiten...), die nicht immer passten. Das ist aber ein bekanntes Problem, das auch die DSA- und D&D-Romane anfangs hatten (entweder gute Romane mit marginalem Bezug zur Welt, oder Romane von Rollenspiel-Insidern, die über der Weltbeschreibung die Handlung vernachlässigten) Nur "funktionierte" Lechvelian leider auf keiner der beiden Ebenen so richtig...

 

Der Roman von Alex war nach der ursprünglichen Planung als zweiter Band dazu gedacht, mehr in das eigentliche MIDGARD einzuführen. Das tut er ja auch, aber an sich ist er nun nicht mehr der zweite Band, sondern der erste, da Lechvalien nicht nur in einem anderen Verlag erschien, sondern auch anders aufgemacht war und auch schon etwas länger her ist. . Diese Situation war also nur bedingt einfach für diesen "Neustart" bei Pegasus.

 

Als Fantasy-Roman im klassischen Sinne ist die Geburt am Anfang langatmig und führt Elemente ein, die nicht zwingend notwendig sind. Diese sind zwar, wie ich vor ein paar Seiten schon schrieb, notwendig, um Tebals Wandlung zu illustrieren, hätten aber in dieser Ausführlichkeit nicht sein müssen. Wäre dies ein "normaler" Fantasy-Roman gewesen, hätte ich ihn auch viel stringenter lektoriert und brutal gekürzt. Er hätte dann in der Tegarischen Steppe begonnen, und die Vorgeschichte der Charaktere wären in (kurzen) Rückblenden erzählt worden. Dann allerdings fiel mir auf, dass die meisten der Nicht-MIDGARD-Querleser, die wegen des Autors den Roman kaufen (sollen), Alex als DSA-Autoren kennen (immerhin zwei Romane; hinzu kommen zwei Kurzgeschichten, eine in einem Tolkien-Band und eine in einer Halloween-Sammlung). Der typische DSA-Roman-Leser nun ist Bände mit vielerlei Bezügen zur Spielwelt und Handlungen gewohnt, die oft gegenüber der Hintergrundwelt in die zweite Reihe treten müssen (man lese einen Roman von Uli Kiesow, um zu wissen, was ich meine; das gleiche gilt z.B. für die D&D-Romane von Ed Greenwood). Also lag Alex' Roman da gar nicht falsch.

 

Es ist m.E. nicht korrekt, dass er keinen Spannungsbogen hat; er erhält ihn nur eher spät. Die Ereignisse in der Tegarischen Steppe haben ihren Handlungsbogen, der teilweise (und das in gar nicht ungeschickter Form) auf die Ereignisse der ersten beiden Teile des Romans zurück greift. Gerade die Beziehung zwischen Orystos und Tebal ist rückblickend nur über alle drei Teile des Romans vreständlich und wäre nicht so gut heraus gekommen, wenn ich die ersten beiden Teile zusammen gestrichen hätte.

 

Teile des Anfangs sind sicherlich, vom Standpunkt eines Hintergrundwelt-freien Romans, überflüssig. Alchessamiore ist eine Vorbeugung vor dem, was Alex schon geschrieben hat, und die Verheerung von Weset ist ein Bonbon für den MIDGARD-Leser, der eine Lcke im bisherigen Kanon des Rollenspiels füllt. Gleiches gilt für den Untergang von Thalassa, der allerdings in einem (verkürzten) Rückblick auch gut aufgehoben gewesen wäre.

 

Allerdings: Es waren in erster Linie die MIDGARD-Spieler, die von Lechvelian enttäuscht waren. Also war der Plan, in erster Linie auch den MIDGARD-Lesern hier etwas zu bieten, gleichsam als Wiedergutmachung. DSA-Leser hingegen werden feststellen, dass die Geburt ungefähr das gleiche Erzähltempo hat wie Alex' Erstling, Die Hand der Finsternis (die fängt auch eher gemütlich an, so wie ein Dieslmotor, oder, wie Alex gern zu sagen pflegt, wie Der Herr der Ringe, nur dass der ungefähr 200 Seiten braucht, bis er auf Touren ist).

 

Dieses Verhältnis wird sich mit weiteren Publikationen auch wieder verschieben. Die Kurzgeschichtensammlung eröffnet mit der Titel gebenden Novelle von Alfred Bekker, einem weiteren namhaften Fantasy-Autoren (200.000 Anschläge, also halbe Lechvelian-Länge), die zwar einen deutlichen und natürlichen (nicht aufgesetzten) MIDGARD-Bezug hat, aber nicht so tief in die Hintergründe der Welt eingeht und auch ohne Vorkenntnisse genießbar ist. Der Band enthält zudem noch andere "bekannte" Namen (z.B. Christel Scheja), die wenig mit MIDGARD zu tun haben, aber trotzdem spannende und atmosphärische Geschichten abgeliefert haben. Dann wiederum sorgen Alex, Isolde Popp und auch eine kleine Geschichte von mir dafür, dass auch die "MIDGARD-Prominenz" vertreten ist. Eine m.E. gelungene Mischung also.

 

Auf Dauer kann sich die Buchreihe nicht halten, wenn sie sich nur an den MIDGARD-Spieler wendet; aber wir dürfen den MIDGARD-Fan auch nicht vernachlässigen, und dieser Eindruck war nach Lechvelian an manchen Orten entstanden. Auf Dauer ist eine Balance zwischen Rollenspiel und Fantasy-Roman geplant. Der auf die KG-Sammlung folgende Band, Die Drachenschwinge, ist zwar auch von einem MIDGARD-Spieler (Bernd Spilker), der allerdings auch bereits einen Roman veröffentlicht hat und der eine Geschichte erzählt, die sich auf weitaus weniger Ebenen beschränkt als die Geburt.

 

Rainer

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  • 2 Wochen später...

Hallo!

 

Ich habe gestern den Roman durchgelesen und finde ihn empfehlenswert.

 

Wenig gefallen hat mir der episodenhafte Erzählstil, welcher die nur schwach ausgeprägte Handlung über viele Jahre verteilt. Es gibt keine wirkliche Haupthandlung, weshalb aus meiner Sicht der Roman auch nicht wirklich, wie behauptet, abgeschlossen ist. Weiterhin negativ sehe ich die Vielzahl von Midgard-spezifischen Personen, Göttern und anderen Wesen, welchen einen Leser, der Midgard nicht kennt, überaus verwirren und diesem somit den Zugang zu dieser Welt erschweren kann.

 

Allerdings ist es gerade auch diese Vielzahl, welche das Buch zu einem "Hort des Wissens" für Midgard-Kenner werden lässt; ich finde es einfach schön, namentlich bekannte Personen in einem solchen Roman lebendig werden zu sehen. Das Buch lebt meines Erachtens nicht von seiner Spannung, sondern von der Faszination, welche dadurch entsteht, als Leser hautnah dabeizusein, wenn Midgard-Geschichte gechrieben wird. Darüber hinaus gefällt mir die sprachliche Eleganz, welcher sich Alexander Huiskes bedient.

 

Abschließend bleibt mir der Wunsch, all die vielen Dämonen-Arten auch im kommenden Regelwerk "Meister der Sphären" wiederzutreffen.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Hallo Hornack!

 

@ Fimolas:

Mir fehlen zwar noch ein paar Seiten, aber ich glaube ernsthaft, dass wir zwei unterschiedliche Bücher gelesen haben müssen...

Ich glaube eher, dass wir wieder einmal unterschiedlicher Meinung sind, da ich ganz sicher das Buch gelesen habe, von welchem dieser Themenstrang hier handelt.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Habe das Buch jetzt auch gelesen.

 

Ich persönlich hätte mir da zwei Bücher gewünscht. Der erste Teil bis zur Rückkehr des Strategos. Da hätte man auch die Intrigen um Alchemissio? (flasch geschrieben) besser ausarbeiten können. Den seinen Untergang hätte mich brennend interessiert, genau wie die Abenteuer des Strategos in der Parallelwelt.

 

Ansonsten bin ich zufrieden, für mich ist ein lesenswerter Roman wichtiger als die Nähe zu Midgard und seiner Regelwelt.

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Zuviel gewollt

 

Das Motto dieser Rezension ist "Zuviel gewollt". Die Gründe dafür:

1. Der Schreibstil: Man merkt auf jeder zweiten Seite, wie bemüht der Autor Sätze formuliert. Sie fliessen nicht dahin, sondern werden unnötig mit Fremdwörter und schön klingenden Wörtern zugekleistert. Das läßt den Roman zäh werden.

 

2. Zu viele Charaktere mit zu wenig Leben. Die ersten 10 Seiten lang denkt man, Tebal wäre der Held des Romans. Dann folgen zig Seiten, in denen man Alchessamiore für diesen hält, weil Tebal völlig aus dem Roman verschwindet. Es ist ja schön, wenn ein Autor die Perspektiven vieler verschiedener Personen schildert, aber wenn dies so episodenhaft und inhaltlich unzusammenhängend geschieht, wird es nervig. Man kann sich mit keiner der Personen wirklich identifizieren, niemand wird einem sympatisch, man fiebert zu keiner Zeit mit irgendwem mit.

 

3. Spannungsaufbau durch Umblendungen: Immer, wenn es spannend werden könnte oder sollte, wird die Perspektive gewechselt. Leider wird dadurch fast immer verraten, was auf den vorherigen Handlungsträger zu kommt. Wieder ein kapitaler Spannungsverlust.

 

4. Beschreibungen: Dämonen, die aus wilden Kombinationen tierischer Einzelteile bestehen, sind eher lächerlich als furchterregend, wie sie sein sollten. Man stelle sich eine vies grinsende Ente mit den Füßen eines Löwen und dem Körper eines Zebras vor. Auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Wenn mir schon keine Beschreibung einfällt, dann belasse ich es lieber bei ein paar Adjektiven (furchterregend, etc.).

 

5. Zeitsprünge: Immer, wenn mal etwas interessantes passiert, geschieht dies in Phasen, die im Roman ausgelassen werden. Die einzig spannende Frage im Nachhinein ist, wie Landabaran gestorben ist. Warum bringt man immer wieder Andeutungen, die Nachfragen geradezu provozieren, wenn dann keine Antwort darauf erfolgt? Ich empfinde dies als spannungstötend. Man weiss nie, ob man eine Antwort bekommt, deswegen fragt man sich gegen Mitte des Romans gar nichts mehr.

 

6. Spannungsbogen: Schlichtweg nicht vorhanden, weil man keine Identifikationsfigur hat.

 

7. Werbung für Neueinsteiger: Wer die Magie in diesem Band mitbekommt, wird Seemeister spielen wollen und nicht den typischen Midgard-Zauberer. Wenn mir solche Versprechungen gemacht würden, würde ich das System sofort wieder verlassen, wenn die Versprechungen nicht erfüllt wurden (und das kann MIDGARD definitiv nicht).

 

Fazit: Viel gewollt, zu viel gewollt. Hätte sich Alex auf die Geschichte Tebals als genialer Schlachtenführer konzentriert (und dies auch hin und wieder bewiesen - es gibt keine Beschreibung von Schlachten und genialen Schachzügen), hätte es ein guter 200 Seiten starker Roman werden können. So ist leider ein 400 Seiten langes, langweiliges Machwerk dabei herausgekommen, das man sich mal von seinem Kumpel ausleihen kann, aber nicht muss.

 

Hornack

 

PS: Eher schwach.

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Hallo Hornack!

 

@ Fimolas:

Mir fehlen zwar noch ein paar Seiten, aber ich glaube ernsthaft, dass wir zwei unterschiedliche Bücher gelesen haben müssen...

Ich glaube eher, dass wir wieder einmal unterschiedlicher Meinung sind, da ich ganz sicher das Buch gelesen habe, von welchem dieser Themenstrang hier handelt.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

 

Sag mal, lieber Fimo, kanns sein, dass dir das Konzept der Ironie entgangen ist? :dozingoff:

 

(Bevor du dich fragst, wer ich bin - du hast mich in Essen kennen gelernt. Klein, schwarze Klamotten und ein großes ORGA-Schild)

 

Ich mochte den Roman, aber ich hab ihn auch schon in der Rohfassung gelesen und gemocht. Man merkt höchstens hin und wieder, dass Alex Deutschlehrer ist.... :D

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Zuviel gewollt

 

Das Motto dieser Rezension ist "Zuviel gewollt". Die Gründe dafür:

1. Der Schreibstil: Man merkt auf jeder zweiten Seite, wie bemüht der Autor Sätze formuliert. Sie fliessen nicht dahin, sondern werden unnötig mit Fremdwörter und schön klingenden Wörtern zugekleistert. Das läßt den Roman zäh werden.

 

2. Zu viele Charaktere mit zu wenig Leben. Die ersten 10 Seiten lang denkt man, Tebal wäre der Held des Romans. Dann folgen zig Seiten, in denen man Alchessamiore für diesen hält, weil Tebal völlig aus dem Roman verschwindet. Es ist ja schön, wenn ein Autor die Perspektiven vieler verschiedener Personen schildert, aber wenn dies so episodenhaft und inhaltlich unzusammenhängend geschieht, wird es nervig. Man kann sich mit keiner der Personen wirklich identifizieren, niemand wird einem sympatisch, man fiebert zu keiner Zeit mit irgendwem mit.

 

3. Spannungsaufbau durch Umblendungen: Immer, wenn es spannend werden könnte oder sollte, wird die Perspektive gewechselt. Leider wird dadurch fast immer verraten, was auf den vorherigen Handlungsträger zu kommt. Wieder ein kapitaler Spannungsverlust.

 

4. Beschreibungen: Dämonen, die aus wilden Kombinationen tierischer Einzelteile bestehen, sind eher lächerlich als furchterregend, wie sie sein sollten. Man stelle sich eine vies grinsende Ente mit den Füßen eines Löwen und dem Körper eines Zebras vor. Auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Wenn mir schon keine Beschreibung einfällt, dann belasse ich es lieber bei ein paar Adjektiven (furchterregend, etc.).

 

5. Zeitsprünge: Immer, wenn mal etwas interessantes passiert, geschieht dies in Phasen, die im Roman ausgelassen werden. Die einzig spannende Frage im Nachhinein ist, wie Landabaran gestorben ist. Warum bringt man immer wieder Andeutungen, die Nachfragen geradezu provozieren, wenn dann keine Antwort darauf erfolgt? Ich empfinde dies als spannungstötend. Man weiss nie, ob man eine Antwort bekommt, deswegen fragt man sich gegen Mitte des Romans gar nichts mehr.

 

6. Spannungsbogen: Schlichtweg nicht vorhanden, weil man keine Identifikationsfigur hat.

 

7. Werbung für Neueinsteiger: Wer die Magie in diesem Band mitbekommt, wird Seemeister spielen wollen und nicht den typischen Midgard-Zauberer. Wenn mir solche Versprechungen gemacht würden, würde ich das System sofort wieder verlassen, wenn die Versprechungen nicht erfüllt wurden (und das kann MIDGARD definitiv nicht).

 

Fazit: Viel gewollt, zu viel gewollt. Hätte sich Alex auf die Geschichte Tebals als genialer Schlachtenführer konzentriert (und dies auch hin und wieder bewiesen - es gibt keine Beschreibung von Schlachten und genialen Schachzügen), hätte es ein guter 200 Seiten starker Roman werden können. So ist leider ein 400 Seiten langes, langweiliges Machwerk dabei herausgekommen, das man sich mal von seinem Kumpel ausleihen kann, aber nicht muss.

 

Hornack

 

PS: Eher schwach.

Jetzt macht mir doch bitte nicht den ganzen Spass am Lesen kaputt... :cry:

 

PS: Grrrh, bin ja selber Schuld, wenn ich des hier les'! :bang:

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Achgöttchen, ist wohl nicht einen Nobelpreis wert aber ich find es trotzdem lesenswert. Einige Kritikpunkte kann ich nachvollziehen, andere erscheinen mir eindeutig übertrieben. Der Stoff gibt mehr her, man hätte mehr Bücher daraus machen können. Und ich habe nichts dagegen wenn in einem Buch mehrere Identifikationsfiguren vorkommen, die sich sogar bekämpfen. (Ich denke da an "Das Lied von Eis und Feuer".

 

Also Übervater, überleg es Dir nochmal, bevor Du Deine Liste an das Christkindle schickst ....

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Kurzkommentar: für einen Midgard-Roman der einen Spieler/+leiter Informationen über die Vergangenheit vermittelt gefällt mir das Buch sehr gut.

 

Die angesprochenen stilistischen Mängel kann ich insofern nicht nachvollziehen, daß sie mir die Lektüre des kompletten Buches erschwert hätten. Ich bin zwar an drei bis vier Stellen über die Wortwahl gestolpert, was daran liegt das Alex Wörter nutzt die nicht im allgemeinen Sprachgebrauch sind, aber den Rest des Buches habe ich vollkommen flüssig gelesen.

 

Die anfänglich ständigen Wechsel der Protagonisten halte ich für unproblematisch, wird auch oft in anderen Büchern verwendet und hat mir da auch eher gefallen als das es mich gestört hätte. Was ich hierbei jedoch sehr Schade finde, ist die Tatsache, das man über das weitere Schicksal von Alchessamiore nichts erfährt. Die Person ist sehr schön ausgearbeitet und ich hätte noch sehr gerne mehr von und über ihn gelesen.

 

Wie Rainer schon gesagt hatte, waren die vielen Zeitsprünge und Erzählungen bis zu der Ankuft der drei in der tegarischen Steppe nur dazu da um den Midgard'ern ausführlichen Hintergrund zu liefern. Und spätestens ab dann hat der Roman auch einen Spannungsbogen. Ich persönlich fand den Roman auch vorher schon spannend, was gerade durch die wechselnden Protagonisten und Zeitsprünge bei mir erreicht wurde -- ich war neugierig und wollte wissen wie es weiter geht.

 

Auch im Teil mit der tegarischen Steppe hätte ich gerne mehr über die Geschehnisse und Eroberungen gelesen, aber in den Roman ging es um die "Geburt der dunklen Götzen" -- und diese wurde gut, plausibel und spannend erzählt. Ich persönlich betrachte es als eine Hintergrundgeschichte zu der Welt Midgard. Und als das ist das Buch empfehlenswert.

 

Grüße, Woolf

 

PS: @Lars, zum Thema "blaue Haare und Inkosistenz": im Buch steht, das die blaue Locke/blauen Haare eine "alte Tradition" ist. Weiterhin erfahren wir, das die Anhänger von Rhadamantus dies als Erkennungszeichen getragen haben. Was wir nicht im Buch erfahren ist, ob nicht vor Ausbruch des Krieges der Magier nicht letztendlich jeder Seemeister wieder diese Tradition wahrgenommen hat oder nicht -- sei es um andere zu täuschen er wäre ein Anhänger von Rhadamantus oder aus anderen Gründen. Das Buch geht gerade auf den Krieg der Magier überhaupt nicht ein.

 

und zum Thema "Tebal" dürfe kein Seemeister sein, es gibt immer Ausnahmen die die Regel bestimmen und im Buch steht sogar warum Tebal Seemeister war. Achja, so nebenbei, ich habe bis heute keine Ahnung ob Tebal zaubern kann oder nicht, auch darauf wird im Buch nicht eingegangen. Wohingegen er sich der Dienste vieler Luftelementare bedient hat.

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PS: @Lars, zum Thema "blaue Haare und Inkosistenz": im Buch steht, das die blaue Locke/blauen Haare eine "alte Tradition" ist. Weiterhin erfahren wir, das die Anhänger von Rhadamantus dies als Erkennungszeichen getragen haben. Was wir nicht im Buch erfahren ist, ob nicht vor Ausbruch des Krieges der Magier nicht letztendlich jeder Seemeister wieder diese Tradition wahrgenommen hat oder nicht -- sei es um andere zu täuschen er wäre ein Anhänger von Rhadamantus oder aus anderen Gründen. Das Buch geht gerade auf den Krieg der Magier überhaupt nicht ein.

So ist es. Die Szene stellt auf jeden Fall keinen Widerspruch zum etablierten Kanon da, sondern erweitert ihn nur leicht.

 

Rainer

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PS: @Lars, zum Thema "blaue Haare und Inkosistenz": im Buch steht, das die blaue Locke/blauen Haare eine "alte Tradition" ist. Weiterhin erfahren wir, das die Anhänger von Rhadamantus dies als Erkennungszeichen getragen haben. Was wir nicht im Buch erfahren ist, ob nicht vor Ausbruch des Krieges der Magier nicht letztendlich jeder Seemeister wieder diese Tradition wahrgenommen hat oder nicht -- sei es um andere zu täuschen er wäre ein Anhänger von Rhadamantus oder aus anderen Gründen. Das Buch geht gerade auf den Krieg der Magier überhaupt nicht ein.

So ist es. Die Szene stellt auf jeden Fall keinen Widerspruch zum etablierten Kanon da, sondern erweitert ihn nur leicht.

 

Rainer

 

...sagt der Redakteur, der sich auf die Füße getreten fühlt? :D

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PS: @Lars, zum Thema "blaue Haare und Inkosistenz": im Buch steht, das die blaue Locke/blauen Haare eine "alte Tradition" ist.

 

wo denn?

 

und zum Thema "Tebal" dürfe kein Seemeister sein, es gibt immer Ausnahmen die die Regel bestimmen und im Buch steht sogar warum Tebal Seemeister war. Achja, so nebenbei, ich habe bis heute keine Ahnung ob Tebal zaubern kann oder nicht, auch darauf wird im Buch nicht eingegangen. Wohingegen er sich der Dienste vieler Luftelementare bedient hat.

 

... die andere beschworen haben, genau!

Ehrlich gesagt ist mir nicht so eindeutig klar, warum Tebal ein Seemeister war. Vielleicht kann mir jemand das noch mal erklären? (ganz ohne Ironie)

 

- Lars

 

PS: ich muß diese Diskussion nicht unbedingt wieder aufgewärmt haben, ich denke aber immer noch, daß man schon arg konstruiert argumentieren muß, um diese "Inkonsistenzen" wegzudiskutieren. Macht aber auch nix...

 

PPS: [spoiler=blaue Haare, Säulen der Macht, Haut des Bruders]

irgendwie wurde die Blauhaarentwicklung ja wenigstens konsequent fortgesetzt: während Anarbal in "Hauch von Heiligkeit" noch völlig metallischblau gefärbte Haare hat, was auch nach seinem Erwachen erstmal so bleibt (s. "Haut des Bruders"), geht ihm in den "Säulen der Macht" wohl die Farbe aus, denn da hat er nur noch eine blaue Locke ;)

 

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warum Tebal ein Seemeister war.

 

Weil "Seemeister" eben nicht "Megamagier" bedeutet (die Spielwerte unterschiedlicher Seemeister sind ja auch signifikant unterscheidbar in sehr schwache und sehr starke!). Dass Tebal ein solcher gewesen sein solle, steht in keiner bisherigen Publikationen, angefangen bei den PYRAMIDEN VON ESCHAR.

Seemeister sind eine Herrscherclique eines bestimmten sozialen Kreises. Da Valian v.a. mittels Magie herrscht, sind die meisten (ALLERmeisten!) Seemeister Magier/Beschwörer. Aber kein Imperium hält nur mit Spucke & Zauberei, man BRAUCHT also auch Strategen. Zudem ist die Clique weitestgehend eine Geburtsclique (steht auch im Roman und in anderen Publikationen), da fällt man nicht einfach so durch, nur weil man keine Elementare selbst beschwört bzw. schlechter als andere.

Tebals Gabe, die ihn zum STRATEGOS macht - etwas, das an sich schon unerhört ist -, ist keine klassische Namens- oder Spruchzauberei, aber seine Talente kommen Zauberei gleich. Dieses herausgehobene Talent qualifiziert ihn vor allem anderen zum Seemeister, also zum Hochrangbevollmächtigten des Imperiums.

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warum Tebal ein Seemeister war.

 

Weil "Seemeister" eben nicht "Megamagier" bedeutet (die Spielwerte unterschiedlicher Seemeister sind ja auch signifikant unterscheidbar in sehr schwache und sehr starke!). Dass Tebal ein solcher gewesen sein solle, steht in keiner bisherigen Publikationen, angefangen bei den PYRAMIDEN VON ESCHAR.

Seemeister sind eine Herrscherclique eines bestimmten sozialen Kreises. Da Valian v.a. mittels Magie herrscht, sind die meisten (ALLERmeisten!) Seemeister Magier/Beschwörer. Aber kein Imperium hält nur mit Spucke & Zauberei, man BRAUCHT also auch Strategen. Zudem ist die Clique weitestgehend eine Geburtsclique (steht auch im Roman und in anderen Publikationen), da fällt man nicht einfach so durch, nur weil man keine Elementare selbst beschwört bzw. schlechter als andere.

Tebals Gabe, die ihn zum STRATEGOS macht - etwas, das an sich schon unerhört ist -, ist keine klassische Namens- oder Spruchzauberei, aber seine Talente kommen Zauberei gleich. Dieses herausgehobene Talent qualifiziert ihn vor allem anderen zum Seemeister, also zum Hochrangbevollmächtigten des Imperiums.

 

Ja, dass so argumentiert werden kann, ist mir schon klar, aber leider wird das, meiner Meinung nach, aus dem Buch heraus nicht so klar (darauf wollte ich hinaus). Warum man aber nicht direkt irgendeinen anderen Strategen des Imperiums genommen hat (die ja mEn keine Seemeister sein müssen), wie z.B. Tiglasar Eisenfaust, oder sich einen neuen Charakter ausgedacht hat, wird mir allerdings bei aller Liebe, vor allem angesichts der Vorbelastung und der bisherigen Definition des Begriffs "Seemeister" nicht klar. Warum, wenn man, angesichts des Titels durchaus verständlich, unbedingt Tebal Girzadim nehmen wollte, diesem nicht direkt auch ein bißchen Zauberei zugestanden wurde (zumal wie bereits erwähnt es keinerlei Hinweis auf besondere strategische Leistungen gibt, außer dem Sieg in Brettspielen), sei es auch nur um den Begriff "Seemeister" nicht derart zu verwässern (was ein Wortspiel ;) ) übrigens auch nicht!

 

Wo wir eh schon beim Thema sind, vielleicht kannst Du mir als Autor weiterhelfen, wenn es darum geht, wo steht, daß blaue Strähnen eine "alte Tradition" sein sollen (wie von Woolf angedeutet). Meiner Meinung nach steht das nämlich nirgendwo - womit man die "Blauhaar-Diskussion" wieder aufflammen lassen könnte (wenn man denn unbedingt wollte).

 

- Lars

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Die Haut ds Bruders spricht auf S. 65 von "metallischblau gefärbtem Haar". Da da nicht "mit metallischblau gefärbten Haaren" steht, kann man hinein interpretieren, dass es nicht alle Haare sind, sondern nur ein Teil davon - halt der, der auffällt und in der Beschreibung auftaucht.

 

Rainer

Ich hab gelegentlich auch entweder eine blaue Strähne oder ganz blaue Haare...bin ich jetzt Gelegenheitsseemeisterin? :D

 

@Myxxel: HEY, ich hab dein Machwerk gelobt, ja? :-p

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Die Haut ds Bruders spricht auf S. 65 von "metallischblau gefärbtem Haar". Da da nicht "mit metallischblau gefärbten Haaren" steht, kann man hinein interpretieren, dass es nicht alle Haare sind, sondern nur ein Teil davon - halt der, der auffällt und in der Beschreibung auftaucht.

 

Rainer

Also das hört sich nach einem Versuch an nachträglich einen eingeschlichenen Fehler zu erklären. Das ist nicht schlimm, nur wirkt es etwas peinlich. Lasst es doch einfach so stehen und Ende.

 

Claudia

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Nein, das war schon Absicht so. Wir haben uns das tatsächlich vor der Veröffentlichung des Romans überlegt, da uns die Strähne sinnvoller erschien als die gesamten Haare. Und da die Vorgaben dem nicht widersprachen...

 

Rainer

 

P.S.: Und ja, wir haben auch vor dem Schreiben (Alex) bzw. Lektorat (ich) in die Haut des Bruders gesehen.

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Der Roman hat mir gefallen. Weltliteratur ist er nicht, aber überdurchschnittliche Fantasykost. Mehr kann man eigentlich nicht erwarten.

 

Ich meine zwar auch den einen oder anderen Fehler erkannt zu haben, aber was solls? Das Buch ist schließlich kein Quellenband und hat auch nicht den Anspruch dem Kanon 100% zu entsprechen. Wäre das som dann könnte ich die Kritik hier verstehen. Aber so?

 

Claudia

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