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Midgard-Romane?


Massel

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Hi,

 

ich habe letztens beim durchblättern alter Gildenbriefe gelesen, daß man überlegte Midgard-Romane herauszugeben. (weiß leider nicht mehr welcher könnte ich aber wieder finden)

Nun wollte ich mal fragen ob so etwas noch geplant ist oder ob das gestorben ist....Ich persönlich fände es klasse, würde es einem doch den Hintergrund näher bringen und ich könnte mir vostellen das es umgekehrt Leute für das Midgard Rollenspiel werben würde, die zuerst bei den Romanen gelandet sind...DSA könnte hierfür (ausnahmsweise) ein beispiel sein (Nein, nicht alle DSA Romane sollen schlecht sein, hat mir jemand gesagt... biggrin.gif )

 

ich fänds jedenfalls cool...

 

Bis dann...

Massel

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Top-Benutzer in diesem Thema

Hi Massel,

 

JA, es WIRD Midgard-Romane geben.

Zumindest hat der BLITZ-Verlag sich hier engagiert. Der erste Roman ist auch bereits "in der Pipeline".

Verfasst hat ihn der durch Star Trek-Sachbücher und einige andere Projekte, u.a. Fantasy-Kurzgeschichten, bekannte deutsche Autor RALPH SANDER, das Lektorat liegt bei Dr. RAINER NAGEL.

Erscheinen wird er wohl, wie alle BLITZ-Produkte seit neuestem, als Hardcover.

Weitere Romane sind zumindest geplant, aber Definitives gibt es (noch) nicht zu sagen.

Glaube ich.

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Na, da bin ich aber mal seeeehrrrrr gespannt uhoh.gif

 

Und zwar aus dem Grund, den Massel schon ansprach. Die meisten DSA-Romane, die ich gelesen habe waren nicht gerade sehr berauschend...nur der erste war gut: Das Eherne Schwert oder so ähnlich (hatte aber nicht viel mit Aventurien zu tun)! plain.gif

 

Gibt es schon irgendwelche Informationen zu dem Roman? Mich würde hauptsächlich interessieren wo er beginnt, welches Land also besonders beleuchtet wird.

 

Goodbye,

 

der Listen-Reiche

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Quote from Odysseus, posted on Okt. 28 2001,02:57Quote:

<div id='QUOTE'>Gibt es schon irgendwelche Informationen zu dem Roman? Mich würde hauptsächlich interessieren wo er beginnt, welches Land also besonders beleuchtet wird.

</div>

 

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, beginnt und endet der Roman in Alba, auf dem Weg von Deorstead nach Haelgarde. Handlungsträger sind ein rawindischer Glücksritter, eine aranische Kriegerin, die auch als graue Hexerin fungiert, und ein aranischer Kämpfer.

 

Rainer

 

 

 

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Quote:

<div id='QUOTE'>Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ...</div>

 

Wen es interessiert, die andere Stelle ist der "Gildenbrief 48" Thread im Gildenbrief-Forum. Da wurde das Thema ansatzweise schon beahndelt, eine Fortführung hier, wäre bei weiteren Fragen wohl aber sinnvoller.

 

mfg Ulf

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Quote from Odysseus, posted on Okt. 28 2001,02:57

<div id='QUOTE'>Und zwar aus dem Grund, den Massel schon ansprach. Die meisten DSA-Romane, die ich gelesen habe waren nicht gerade sehr berauschend...nur der erste war gut: Das Eherne Schwert oder so ähnlich (hatte aber nicht viel mit Aventurien zu tun)!</div>

 

Das liegt daran, dass es bei Rollenspiel-Romanen zwei große Gruppen von Autoren gibt: Gestandene Autoren, die sich nicht allzu gut mit der Spielwelt auskennen, und Mitarbeiter des jeweiligen Spiels, deren schriftstellerische Künste nicht allzu berauschend sind.

 

Und dann gibt es die dritte Gruppe (die aber leider die kleinste ist), die gut schreiben kann und sich mit der Spielwelt auskennt; bei DSA würde ich dazu beispielsweise Tom Finn oder Alex zählen.

 

Rainer

 

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Quote from Odysseus, posted on Okt. 28 2001,02:57

<div id='QUOTE'>Gibt es schon irgendwelche Informationen zu dem Roman? Mich würde hauptsächlich interessieren wo er beginnt, welches Land also besonders beleuchtet wird.

</div>

 

Auch dazu wollte ich noch schnell etwas sagen.

 

Man sollte sich von einem MIDGARD-Roman nicht zu viel erwarten, was kulturspezifische Feinheiten angeht. Der Roman erscheint bei einem Verlag, der nicht für Rollenspielromane, sondern für allgemeine Fantasy und SF bekannt ist. Will meinen, die Leserschaft rekrutiert sich in erster Linie aus Personen, die MIDGARD wohl nicht kennen. Diese Leser darf ich nicht mit kukturspezifischen Begriffen zuwerfen, damit sie vor lauter fremden Begriffen nicht den Faden verlieren. Also muss ich jeden fremden Begriff, den ich einführe, auch erklären (naja, zumindest fast jeden). In der Regel erledige ich dies dadurch, dass ich eine der drei Figuren (Kalindi, s.u.) schon einmal in Alba habe sein lassen, die beiden Araner hingegen nicht. Das versetzt sie in die gleiche Lage wie den MIDGARD-unkundigen Leser, und Kalindi kann Erklärungen geben.

 

Beispiele:

 

Kalindi stammt aus Rawindra. Er benutzt laut Manuskript ein Schwert. Für einen Rawindi wäre aber der rawindische Krummsäbel (der Szimitar) besser. Also habe ich ihn einen Szimitar benutzen lassen, weil's kulturspezifisch besser passt. Da ich nun aber nicht erwarten kann, dass jeder Leser weiß, was ein Szimitar ist, muss ich das irgendwo erklären. In dem Fall habe ich das getan, indem ich in dem Absatz, der diesen Kampf beschreibt, bei der Beschreibung von Kalindis Handlungen alternierend die Wörter "Szimitar" und "Krummsäbel" benutze, was den Bezug klar macht (unter einem Krummsäbel sollte sich jeder etwas vorstellen können).

 

An anderen Stellen bleibt mir nur die Erklärung als Paraphrase. An einer Stelle geht es um die Magiergilde von Thame und die Frage, warum sich die nahe Haelgarde lebende Person nicht an die Phönixgilde, sondern an die Gilde vom Weißen Stein gwandt hat. Dabei kommt u.a. heraus, dass die Gilde vom Weißen Stein die für den gesamten Weald zuständige Obergilde ist. Und schon muss ich, in Form der Nachfrage der Protagonisten, das Wort "Weald" erklären. Und so weiter.

 

Grundsätzlich gilt: Wenn ich zur Erklärung eines kulturspezifischen Begriffs mehr als eine oder maximal zwei Zeilen gebraucht hätte, habe ich den kulturspezifischen Begriff vermieden. Beispiel wieder zur Gilde vom Weißen Stein: Die Person erwähnt die Chefmagierin Arlena NiConuilh und bemüht sich um eine respektvolle Bezeichnung. Korrekt wäre  (da Magierin) "Sorellis Arlena", aber dann müsste ich wieder erklären, was "Sorellis" bedeutet, und das würde an dieser Stelle den Gesprächsfluss stören. Also lasse ich die Person die Magierin als "Dame Arlena" titulieren, was immer noch eine höfliche Anrede ist und zudem ohne Erklärung verstanden werden kann.

 

Manchmal (aber selten) lasse ich einen Begriff auch unerklärt. Es gibt ein Gespräch mit einem Gelehrten, der aus einem Buch vorliest, dass der Name des Schurken ein Begriff aus dem Vallinga ist. Eine Erklärung, was Vallinga ist, ist im Rahmen eines Fachtexts, der sich an andere Fachleute wendet (besagtes Buch) unsinnig. Dann wiederum ist es für den MIDGARD-Laien ziemlich egal, was Vallinga ist, und die Übersetzung bekommt er auch. Es wird klar, dass es eine gelehrte Sprache ist, die ansonsten auf das Abenteuer keinen Einfluss hat.

 

Und manchmal lasse ich mir Zeit mit der Erklärung eines Begriffs. "Weald" wird zum ersten Mal auf Seite 20 des Manuskripts erwähnt, aber erst auf Seite 91 erklärt. Auch das ist ein vertretbarer Kunstgriff.

 

Ähnlich schwierig ist der Bezug auf MIDGARD-Abenteuer. In der Regel meisten muss ich davon ausgehen, dass die MIDGARD-Leser sie kennen, aber der mit dem Spiel nicht vertraute Fantasy-Leser nicht. Also dürfen solche Referenzen nicht zu Lasten des Leseflusses gehen.

 

Auch hier wieder Beispiele:

 

Ich brauchte am Anfang einen Händler, den die Protagonisten nach Deorstead geleiteten. Ich entschied mich für Borgan Baladin. Der treue MIDGARD-Leser weiß, dass es sich dabei um eine der Figuren aus dem "Großen Abenteuer der Kleinen Halblinge" handelt, und freut sich (hoffentlich) ob des Wiedererkennungseffekts. Dem "normalen" Leser sagt der Name rein gar nichts, und die damit verbundenen Anekdoten interessieren ihn auch nicht. Also steht im Text nur "der Halbling-Händler Borgan Balodin". Der Fan freut sich, und der Leser erfährt, dass es hier Halblinge gibt, die als Händler tätig sind.

 

Ich dachte mir weiter, wenn Kalindi schon einmal in Alba war, hat er dort bestimmt auch ein paar Abenteuer erlebt. Wiederum ist das Erzählen länglicher Anekdoten dem Lesefluss abträglich, deshalb steht im Roman nur, dass seine Erinnerungen an Alba in erster Linie aus solchen an dudelsackpfeifende Schlossgespenster und verschollene Thronerben bestehen. Der MIDGARD-Fan wiederum weiß nun, dass der arme Kalindi sich dann wohl durch "Des Pfeifers Klagelied" und den "Thronerben" geschlagen haben muss (und lächelt wissend). Der "normale" Leser weiß dies nicht, erhält aber atmosphärisch passende Informationen (gespenstische Atmosphäre, verzwickte politische Lage), die ihn beim Lesen nicht stören, aber ihm Alba ein klein wenig näher bringen.

 

Das alles heißt nicht, dass der MIDGARD-erfahrene Leser nicht auch etwas Neues über Alba erfährt. Die Gegend zwischen Deorstead und Haelgarde wird stark detailliert (mehrere Dörfer, der lokale Thaen, eine Reihe von Nichtspielerfiguren, sogar einige mögliche Abenteuerideen). An anderen Stellen werden neue Bücher erwähnt, und alte Bekannte erscheinen an passenden Stellen. Es gibt scheibchenweise ein paar andere neue Informationen (so den aranischen Namen für den Fürsten der Flamme), die sich homogen in den Lesefluss einpassen und den MIDGARD-Fan (wiederum: hoffentlich) erfreuen.

 

Hm... ganz so schnell war das dann doch nicht...

 

Rainer

 

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Quote from Odysseus, posted on Okt. 29 2001,15:19

<div id='QUOTE'>da kann ich nur zustimmen. So wird der Roman wohl auch für beide 'Seiten' (Midgardianer / Nichtmidgardianer) eine Bereicherung sein.

</div>

 

Ja, das ist der Plan.

 

Der Roman spielt übrigens irgendwo südlich des Offa-Massivs, etwa drei Tagesreisen von Haelgarde entfernt, nicht mehr direkt in Deorstead oder dessen Umgebung.

 

Rainer

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Hallo Rainer!

 

Wenn ich Dich in einem anderen Thread schon "angemacht" habe wegen der Roman-Geschichte, dann sollte ich sicherlich an dieser Stelle auch etwas dazu schreiben: genau das ist es (Dein posting vom 30.10.2001, 11:57), was ich über Midgard-Romane vorab erfahren möchte! Thanx ... cheesy.gif

 

Agadur

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Hallo Olafsdottir,

 

kann mich nur anschließen, vielen dank für die Ausführung...sehr interessant, so kann man sich wirklich schon freuen. Ich finde es sehr lobens und erstrebenswert alles kulturspezifische erzählend zu erklären, kann mir aber auch vorstellen das es aus den von dir bereits genannten gründen manchmal schwierig ist, eine Erklärung unterzubringen. Hier bietet sich noch an, an den begriff eine fußnote zu setzen und ihn dann am ende der seite zu erklären. Natürlich sollten nicht auf jeder seite 5 fußnoten sein, aber ich denke zum besseren verständnis ist es in manchen fällen ganz nützlich und auch relativ üblich, selbst bei tolkien kann ich mich an fußnoten erinnern...Aber nochmal, dein vorhaben alles in den roman einfließen zu lassen ist sehr löblich und dem lesespaß förderlich.

 

In Freude

Massel

 

PS wie wärs wenn du jeden tag eine seite hier veröffentlichst und das forum kann dann probelesen... wink.gif  wink.gif

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Quote from Massel, posted on Okt. 29 2001,19:55

<div id='QUOTE'>Hier bietet sich noch an, an den begriff eine fußnote zu setzen und ihn dann am ende der seite zu erklären.</div>

 

Ich bin kein Freund von Fussnoten in Unterhaltungsromanen. Sie stören den Lesefluss. Sie sind sinnvoll, wenn man zum Herüberbringen von Lokalkolorit mit ausländischen Wörtern arbeitet, die man mit einem Wort übersetzen kann (wie man es oft den den Flashman- oder Peabody-Romanen findet), aber wenn die Erklärung auf einen ganzen SAtz hinaus läuft, stören sie m.E.

 

Rainer

 

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Ralph Sander hat den Roman geschrieben.

Rainer lektoriert ihn.

Die Aufgaben eines Lektors betreffen auch inhaltliche und dramaturgische Bereiche.

Da Herr Sander kein Midgard-Spezialist ist, kann er einige Dinge nicht wissen bzw. hat sie möglicherweise unpassend benamt und benannt. Das ist nicht weiter schlimm.

Hier die nahezu perfekte Midgard-Konsistenz herzustellen ohne so tiefgreifend in den Roman einzugreifen, dass es ein neuer würde, muss nun Rainer als Lektor erledigen, da im vorliegenden Fall der Autor dies nicht erledigen kann/will.

 

Bei vielen Erfstveröffentlichungen ist neben dem Autor auch immer der Lektor mit verantwortlich für das Gelingen; der Leser merkt das allerdings nicht.

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Quote from Myxxel Ban Dor, posted on Okt. 31 2001,17:37

<div id='QUOTE'>Die Aufgaben eines Lektors betreffen auch inhaltliche und dramaturgische Bereiche.

</div>

 

Im Falle eines Rollenspiel-Romans gehören GERADE Inhalt und Dramaturgie zu den Hauptaufgaben des Lektors, wenn sich der Autor nicht ausreichend auf der Welt auskennt.

 

Da Ralph Sanders Kenntnisse der Welt und des Spiels erst am Anfang sind, ist der Lektoratsaufwand entsprechend hoch. Wie ich schon sagte: Gut ein Drittel der für DSA schreibenden Romanautoren haben auch wenig Ahnung von der Welt. Und mein erstes MIDGARD-Abenteuer (Spielwelt 26) zeugte auch noch von wenig Ahnung bezüglich der Welt (damals noch Magira), und der Lektor (Jürgen) hatte deutlich mehr Arbeit mit mir, als dies heute der Fall ist.

 

Das haben Alex und ich zwar alles im GB 48-Strang schon einmal ausgesagt, aber da wollten man uns ja nicht verstehen.

 

Rainer

 

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Quote:

<div id='QUOTE'>Das haben Alex und ich zwar alles im GB 48-Strang schon einmal ausgesagt, aber da wollten man uns ja nicht verstehen.

</div>

 

... uuuiiih - da wird der Herr Agadur für seinen "Aufstand der Zwerge" im benannten Thread aber noch zehn und mehr Jahre zu büßen haben ...

 

Agadur

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