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Nachwuchsarbeit/Jugendarbeit für's Rollenspiel


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Vor ca 5 Jahren hat uns ein langjähriger Rollenspieler an einen Tisch gesetzt und gemeint, er will mal was tolles mit uns ausprobieren. Wir haben ein Abenteuer in Corrinis gespielt, aber nicht wirklich mit Midgard Regeln.

Das hat uns so gut gefallen, dass ich mir nach ein, zwei Sitzungen das erste Regelwerk gekauft hab. Das hat sich dann verselbstständigt, bis ich dann auch selber Spielleiter wurde. Aus Mangel an Spielern hab ich dann einfach angefangen, in meinem Freundeskreis die Leute zum mitspielen "zu zwingen".

So wie es bei mir funktioniert hat, hat es auch bei 8! anderen funktioniert.

Und seit drei Jahren spielen wir nun in wechselnder Besetzung miteinander!

 

mfg Mitel

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  • 1 Monat später...

Ich selbst bin jahrzentelanger Midgardspieler. Mal meistere ich, mal bin ich Spieler. Wir wechseln das in unserer Gruppe, je nachdem wie wer Zeit hat.

Jugendlichen, die nur die PC-Spiele kennen, kann man ein Pen&Paper Rollenspiel ganz schlecht erklären. Sie können sich einfach nicht vorstellen, was man darunter versteht, oder wie das funktioniern soll, deshalb bringen da Aushänge usw. recht wenig.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung, wenn man versucht Midgard Erwachsenen oder gerade auch Kids in Worten zu erklären.

Mein 15jähriger Sohn hat Midgard immer dann erlebt, wenn wir bei uns zu Hause gespielt haben und hat dadurch verstanden, um was es im Pen&Paper geht.

Gerade, dass viele miteinander spielen, kennen die jungen Leute heute gar nicht mehr, alles geht online und wenn schon treffen, dann zu einer LAN-Party, wo jeder wieder vor seinem Rechner sitzt. Das ist dan für Kids gemeinsam etwas gespielt.

 

Ich habe also meinem Sohn angeboten mit ihnen eine Midgardrunde zu spielen.

Er hat in seinem Freundeskreis und in der Schule herumgefragt und so kamen 5-6 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zusammen.

 

Natürlich habe ich mir Mühe gegeben. Nach einer kurzen Erklärung haben wir die Charakter gemeinsam entworfen und dann einen festen Termin alle 14 Täge ausgemacht. Dann ging es los. Als Eigentümer einer eigenen Immobilie konnte ich gut für die Kids den Gastgeber machen und alles immer schön vorbereiten.

Raum abgedunkelt, Kerzen angemacht, musikalische Untermahlung usw. das hat sofort gewirkt und die Kids waren begeistert. Meine Gruppe hat eine eigene Homepage namens Midgardtopia, dort habe ich im Forenbereich eine Seite für die Jugendlichen eingerichtet unter anderem einen thread in welchem während der 14 Tage sich die Spieler als Charakter miteinander unterhalten können.

 

Schon nach wenigen Spielabenden fand in diesem Forum eine von den Jugendlichen selbst eingerichtete Abstimmung statt, was ihr Lieblingsspiel sei und ob Midgard besser als PC-Spiele wären und jetzt haltet euch fest:

 

Sie haben alle einstimmig für Midgard gevotet.

In der Gruppe ist sogar ein 15jähriges Mädchen, die auch von Midgard begeistert und emanzipiert genug ist, sich bei all den Jungs zu behaupten. Einfach Klasse.

 

Wie bedeutend Midgard den Jugendlichen wurde stellte ich fest, als mich eine der Mütter anrief und fragte, ob am Freitag wieder Midgard sei, falls ja würde ihr Sohn die Disco absagen, weil Midgard Wichtiger wäre und dies war kein Einzelfall!!!

 

Hin und wieder habe ich es auch einrichten können, das einige der Jugendlichen mal eine Gastrolle für einen Abend bei uns Erwachsenen absolvieren konnten. Das kam immer besonders gut an.

Die Kids fühlten sich ernst genommen und auf gleicher Stufe mit den Erwachsenen.

Weiterhin konnten sie dadurch viel für ihr eigenes Spiel abschauen und nach dem Spielabend standen alle Spieler immer für Fragen zur Verfügung.

 

Ich gehöre noch der alten M3 Generation an und obwohl wir die M4 Regelbücher und Quellenbücher besitzen (werden auch eingesetzt z.B. Bestarium oder KanThaiPan Quellenbuch) spielen wir noch immer auf M3.

 

Nach nun über 1jähriger Spielzeit hat die Jugendgruppe beschlossen auf M4 umzusteigen.

Mit meiner Beratung wurde eine Gruppenkasse eingerichtet und die Bücher gemeinschaftlich erstanden. So waren die Kosten für jeden Einzelnen tragbar. Denn M4 ist richtig teuer für Schüler, die noch kein eigenes Einkommen haben.

Da wurde zum Geburtstag und jetzt zu Weihnachten ordentlich gewünscht.

Zwei Spieler haben sich gemeinsam auf ihr Dasein als SL vorbereitet, wobei ich immer für Rückfragen und zur Unterstützung zur Seite stehe und nun steht ihr Start in M4 bevor und sie brauchen mich nicht länger.

 

Mir und meiner Rollenspielgruppe hat das ungeheuer gut gefallen, gerade junge Leute für Midgard begeistern zu können und ich bin mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt und welche Kreise das noch im Umfeld der Kids zieht.

 

Das ist meine persönliche Erfahrung.

Für evtl. Rückfragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung.

Bearbeitet von Nullaqua
  • Like 3
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Hallo Nullaqua!

 

Sehr schöne Erfahrungen. Danke. Ich bekomme gerade richtig Lust, hier an der Schule oder in der Nachbarschaft mal eine Jugendgruppe einzuführen. Nach einigen Monaten können die das bestimmt selbst weiter machen.

 

Als Alternative zu Computerspielen ist es doch phantastisch! Sie müssen nur davon erfahren, dass es das gibt.

 

Cheers,

Y_sea

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  • 1 Jahr später...

Mal wieder diesen alten Strang hervorkram.

 

Gibt es noch weitere, neuere Erfahrungen? Gerade hinsichtlich der Diskussion um Nachwuchsgewinnung und "Massenverbreiterung" hinsichtlich der Cons schreien ja gerade danach, dass hier deutlich mehr passieren sollte.

 

Ich selbst überlege gerade, ob ich in einer der hiesigen Jugendfreizeitstätten (in mindestens einer gibt es bereits eine P&P-Gruppe, aber die spielen mWn DSA) oder in einem/allen der drei mir bekannten Rollenspielläden einen Aushang zu machen, in dem ich eine Midgard-Einsteigerrunde anbiete. (Raumproblem lässt sich leicht lösen)

 

Gibt es bei euch ähnliche Überlegungen oder Vorhaben?

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Die Idee finde ich wirklich gut.

 

Jedoch müsste meiner Meinung nach auch der Verlag da einiges tun um wieder Nachwuchstauglich zu werden. Leachlain und ich sind ja erst seit einem guten Jahr bei Midgard angelangt. Jedoch finde ich, das die wenige Menge der käuflich erhältlichen Printausgaben (Regelwerke, Quellenbücher, ect.) sehr verschreckend wirken kann.

Wenn ich dagegen mir andere RP-Systeme anschaue, so kommt es mir vor das dort einfach die Verlage mehr Wert auf Werbung und erhältlichkeit der Printausgaben legen. Bestes Beispiel ist jetzt gerade wieder die Printausgabe des Ergänzungsbandes QB Zwerge.

 

Midgard mutiert zu sehr in eine eingefleischte Fanszenenversion des RP. Das macht es schwer einmal überhaupt zu erkennen, das es Midgard gibt und es schreckt ab wenn recht schnell merkt, das es nur noch sehr spärlichen Vorrat an Material gibt.

 

Wenn ich Bekannten erzähle das ich RP mache, werde ich gleich gefragt ob das DSA sei, Midgard kennt keiner.

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@Elo: Dein Wunsch ist verständlich. Allerdings würde ich hier nicht "den Verlag", bzw. halt andere in die Pflicht nehmen wollen. Midgard ist nun mal quasi eine Ein-Frau-Veranstaltung, wenn du so willst. Da sind die Möglichkeiten der Werbung und Massenwirkung eingeschränkt. Ich weiß nicht, wer derzeit hinter DSA steht, früher waren die allerdings zumindest mal bei einem der größeren Spieleverlage verortet, da bieten sich selbstverständlich andere Möglichkeiten.

 

Ich denke, entweder die aktive Fan-Szene bekommt das mit der Werbung und Nachwuchsarbeit hin, oder es passiert in der Richtung eben nix. Branwen wird wohl kaum durch die Jugendzentren oder Schüler-Projekte Deutschlands tingeln und Midgard-Proberunden anbieten....

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Branwen wird wohl kaum durch die Jugendzentren oder Schüler-Projekte Deutschlands tingeln und Midgard-Proberunden anbieten....

 

Das kann ich mir auch nicht vorstellen.

 

Nein, ich denke, mit dem Einsteigerband, den man herunterladen kann und der Runenklingen-Kampagne stehen wichtige Einsteige-Werke zur Verfügung. Ich sehe da auch eher uns aktive Spieler in der Verantwortung eine breitere Basis für Midgard zu schaffen. Wenn erst einmal die Basis gelegt ist und diese dann ggf. mit entsprechenden Publikationen unterstützt wird (wobei ich wieder einmal bei meinem Thema der PDF's bin) kann man schon einiges erreichen.

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Ich denke, entweder die aktive Fan-Szene bekommt das mit der Werbung und Nachwuchsarbeit hin, oder es passiert in der Richtung eben nix.

 

Es passiert nix. Siehe dazu auch die Inaktivität des Supportteams.

Das ist das was ich meine. Ich weiß schon, warum ich selbst hier nichts fordere, denn ich bin einer von denen, die die Zeit auch nicht erbringen, hier was zu tun - zumal ich keinerlei Verbindungen zu entsprechenden Einrichtungen habe.

 

Leute, die in der Jugendarbeit tätig sind, oder Lehrer, haben hier mehr Möglichkeiten, mal eine Midgard Einführungsrunde anzubieten und tun dies ja teilweise auch.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Jedoch finde ich, das die wenige Menge der käuflich erhältlichen Printausgaben (Regelwerke, Quellenbücher, ect.) sehr verschreckend wirken kann.

 

Ein ganz kleines bißchen unfair ist das ja schon. Elsa hat schon einiges getan:

 

- Quellenbücher-Neuauflage: Alba (früher auch: Corrinis)

- Neue Quellenbücher: Nihavand

- Neue Quellenbücher: Thalassa (früher auch: Buluga, Rawindra, KanThaiPan mit Neuauflage, Alba I, Nahuatlan, Eschar, ...).

- PDFs gibt es ja inzwischen auch - und selbst der so schnell vergriffene Zwergen-Band wird auf diesem Wege sehr zeitnah verfügbar gemacht.

 

Auch heute kann man das, was man für Midgard braucht, direkt kaufen, und vieles dazu.

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Jedoch finde ich, das die wenige Menge der käuflich erhältlichen Printausgaben (Regelwerke, Quellenbücher, ect.) sehr verschreckend wirken kann.

 

Ein ganz kleines bißchen unfair ist das ja schon. Elsa hat schon einiges getan:

 

- Quellenbücher-Neuauflage: Alba (früher auch: Corrinis)

- Neue Quellenbücher: Nihavand

- Neue Quellenbücher: Thalassa (früher auch: Buluga, Rawindra, KanThaiPan mit Neuauflage, Alba I, Nahuatlan, Eschar, ...).

 

Auch heute kann man das, was man für Midgard braucht, direkt kaufen, und vieles dazu.

 

Da geb ich dir Recht - und wie oben schon gesagt, es gibt ja mit den Runenklingen und dem Einsteigerheft schon ein brauchbares Angebot. Nur zum tiefer Einsteigen fehlen halt die Möglichkeiten und in einigen Abenteuerbänden wird ja auch Bezug genommen auf nicht mehr lieferbare QB's. Und genau da mangelt es. Der Einstieg kann funktionieren, richtig tief reingehen nicht mehr.

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Jedoch finde ich, das die wenige Menge der käuflich erhältlichen Printausgaben (Regelwerke, Quellenbücher, ect.) sehr verschreckend wirken kann.

 

Ein ganz kleines bißchen unfair ist das ja schon. Elsa hat schon einiges getan:

 

- Quellenbücher-Neuauflage: Alba (früher auch: Corrinis)

- Neue Quellenbücher: Nihavand

- Neue Quellenbücher: Thalassa (früher auch: Buluga, Rawindra, KanThaiPan mit Neuauflage, Alba I, Nahuatlan, Eschar, ...).

- PDFs gibt es ja inzwischen auch - und selbst der so schnell vergriffene Zwergen-Band wird auf diesem Wege sehr zeitnah verfügbar gemacht.

 

Auch heute kann man das, was man für Midgard braucht, direkt kaufen, und vieles dazu.

 

Ich will hier nicht Elsa angreifen.

 

Nur wenn ich in meinen RP-Laden gehe, was bekomme ich da geboten? Ein Regal voller DSA Produkte, noch ein wenig Chutlu, Shadowrun und dergleichen. Aber von Midgard nur das DFR M4 in der ersten Auflage!

Ehrlich, das schreckt ab.

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So, da das ganze hier nicht eine neue Verfügbarkeitsdebatte werden soll, kommt doch bitte mit euren Erfahrungen in der Nachwuchsgewinnung, den Methoden und Wegen hier an den Start. Ein Con ist ausgefallen, weil anscheinend die Masse an Midgardspielern, die auch Cons besuchen wollen, nicht groß genug ist. Also ist ein Weg, die Masse zu vergrößern. Wie also soll das gehen, wenn nicht über Nachwuchsarbeit? Und welche Wege sollten da beschritten werden außer der reinen Verfügbarkeit der Regelwerke, Quellenbücher und Abenteuer?

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.... Wie also soll das gehen, wenn nicht über Nachwuchsarbeit? Und welche Wege sollten da beschritten werden außer der reinen Verfügbarkeit der Regelwerke, Quellenbücher und Abenteuer?

 

Ich bin immer noch der Meinung, dass hier jeder Midgard-SL potentiell als Multiplikator auftreten könnte, indem er lokal bei sich vor Ort Schnupperrunden z.B. im örtlichen Rollenspielladen oder bei Spielevereinen anbieten könnte.

 

Nur: Was könnte den SL dazu nachhaltig motivieren? :lookaround:

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Nur wenn ich in meinen RP-Laden gehe, was bekomme ich da geboten? Ein Regal voller DSA Produkte, noch ein wenig Chutlu, Shadowrun und dergleichen. Aber von Midgard nur das DFR M4 in der ersten Auflage!

Ehrlich, das schreckt ab.

 

Das ist ein relevanter Punkt für diese Diskussion!

Rollenspiel-Läden sind Multiplikatoren. Da fallen Kauf- und Systementscheidungen.

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Engagierte Mitarbeiter von Jugendzentren wären m.E. ein guter Ansatzweg. Oder eine Zusammenarbeit mit diesen.

 

Jo, und genau das habe ich ja vor. Rollenspielläden zum einen und dann die Runde in einer der Jugendfreizeitstätten machen. Ich frage mich nur, stehe ich da so allein auf weiter Flur, oder haben andere das schon gemacht und Erfahrungen. Was geht sonst noch?

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Während meiner Studienzeit habe ich einen Mitstudenten (Kranarak hier im Forum) bei der Durchführung zweier Seminare zum Thema Rollenspiel unterstützt. Durch die im Rahmen des Seminars angebotenen Proberunden haben wir neue Mitspieler fürs Rollenspiel nachhaltig rekrutieren und begeistern können.

 

Ich denke, dass so etwas heute auch an der UNI möglich sein könnte.:notify:

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