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Weniger Bevormundung - Für mich DER Pluspunkt in M5


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Hier wird seit ettlichen Tagen heiß über M5 diskutiert. Ich glaube, ich hab herausgefunden, warum ich M5 für einen großen Wurf halte.

 

Alle bisher erschienenen Ausgaben haben den Spieler stark bevormundet. Du darfst x nicht lernen, weil Du nicht intelligent gebug bist, du darfst Waffe y nur bis 14 lernen, weil Du Zauberer bist usw. Das zog sich wie ein roter Faden durch die Regeln. Damit hat M5 kräftig aufgeräumt.

 

Solche Regeln gibt es nur noch wenige (Wundertaten nur für Priester und Schamane. Z.B ). Es wird den Gruppen viel mehr Freiheiten an die Hand gegeben ihre Charaktere auszustaffieren. Jede Gruppe wird hier ihren eigenen Konsens finden müssen.

 

Ich find das so richtig cool! :thumbs:

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Hallo!

 

Ja, M5 hilft generell vor allem den Leuten, die sich nur ungern von geschriebenen Vorgaben lösen wollen, etwas selbstbewusster und eigenverantwortlicher mit dem vorhandenen Regelwerk umzugehen. Somit liegt hier in gewisser Weise ein Wandel vom enzyklopädisch-dogmatischen Wälzer hin zum alternativen Praxisratgeber mit pädagogischem Mehrwert für geplagte Rollenspielmasochisten in der Midlife-Crisis vor. :D

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Ich bin noch nicht dazu gekommen, M5 genau zu lesen, habe aber etwas gestöbert. Mich haben die kulturellen Vorgaben interessiert. Auch hier sind die Formulierungen offener und weniger dirigistisch, der SL aber auch ein Autor hat viel mehr Möglichkeiten, Ideen unterzubringen, die passen, aber ursprünglich nicht vorgesehen waren.

 

Es weht ein anderer Wind und der ist gut.

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Die Bezeichnung "Bevormundung" find ich ja lustig. Dass manche Menschen sich durch Spielregeln in einem Spiel, für dass sie sich selbst entschieden haben, eingeschränkt fühlen ... Rollenspieler sind wirklich alles Masochisten. :sigh:

 

Ich weiß nicht mehr welches Spiel es war (Ratten?), da haben die Herausgeber wirklich dazu geschrieben, dass man die Regeln ändern könne wie man wolle, schließlich habe man ja das Buch gekauft. Ich denke, dieser Hinweis ist in Deutschland wirklich notwendig :lookaround:

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Die Bezeichnung "Bevormundung" find ich ja lustig. Dass manche Menschen sich durch Spielregeln in einem Spiel, für dass sie sich selbst entschieden haben, eingeschränkt fühlen ... Rollenspieler sind wirklich alles Masochisten.

 

Stimmt. Meine Spieler sind zum Großteil MIDGARD-Nerds, die teilweise sogar die Seitenzahlen kennen, bei denen eine Regel X steht. Regeln sind für sie (und mich) das Salz in der Fluff-Suppe.

Bearbeitet von Slasar
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Die Bezeichnung "Bevormundung" find ich ja lustig. Dass manche Menschen sich durch Spielregeln in einem Spiel, für dass sie sich selbst entschieden haben, eingeschränkt fühlen ... Rollenspieler sind wirklich alles Masochisten. :sigh:

 

Der Ton macht die Musik und der hat von M4 zu M5 sehr erfreulich gewechselt. Und ganz ehrlich haben die Debatten hier im Forum die Regelungswut in M4 noch mehr befeuert. In einer Heimrunde kann man sich schnell verständigen und von Regelungen abweichen oder manches lockerer nehmen. Hier war die Diskussionsgrundlage immer der Regeltext und der häufig noch mal rigide interpretiert.

 

Da lobe ich mir die Gelassenheit bei M5, die den Spielgruppen nahelegt, viel lockerer mit den Regeln umzugehen. Ich finde das sehr angenehm.

 

Ich will jetzt keine Regelexegese betreiben und beide Bücher nebeneinander legen, aber mal ein Beispiel nennen: In M4 stand z.B. , dass Assassinen nicht aus Medjis kommen können. Erst wenn ein Quellenbuch einen lokalen Typ kreiert hätte, wäre der Abenteurertyp offiziell freigegeben gewesen. Noch größer wäre die Hürde bei einem Elf aus Medjis gewesen. Klar kann man das in den Wind schreiben, aber wenn so eine Hürde erst mal da ist, bleibt auch jemand daran hängen. Und spätestens wenn du ein "offizielles" Abenteuer schreiben willst, hast du das Problem.

 

Mich stört daran, dass offiziell erst mal vieles ausgeschlossen war, was mit einer guten Begründung ja ohne weiteres vorstellbar gewesen wäre (wir überlegen z.B. an medjenischen As, die für die Herstellung von Artefakten auf die Jagd nach Körperteilen gehen - lässt sich wunderbar über einen As abbilden). Ebenso spricht doch nichts dagegen, dass sich ein elfisches Abenteurerpärchen in Rawindra niedergelassen hat und 30 Jahre später deren Sohn als Elf aus Rawindra auf Abenteuer zieht (gut, es gäbe Naheliegenderes).

 

Bei KOD5 steht jetzt der Satz S.28 "Die Aufzählung (von Herkunftsländern* ergänzt von Eleazar) ist nicht vollständig, sondern enthält nur Länder, aus denen Abenteurer des Typs (oder der Rasse) normalerweise stammen." Damit ist offiziell alle Freiheit da, begründete Einzelfallentscheidungen zu treffen.

 

Den Spielern und Spielgruppen ist es überlassen, ihr Midgard so zu gestalten, wie sie daran Spaß haben. Und wenn man das will, kann man das auch wie in M5 geschehen, in den Text reinschreiben.

 

Außerdem ist mir auch aufgefallen, dass Prados und DiRi in den Diskussionen mehrfach darauf hinweisen, dass M5 davon ausgeht, dass Spielgruppen die Regelungen für ihre Gruppen passend interpretieren. Umgekehrt wird dabei sichtbar, dass viele das von M4 her nicht gewohnt waren.

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In M4 stand z.B. , dass Assassinen nicht aus Medjis kommen können.

 

In M4 steht, dass der As in seiner "charakteristischen Form" nicht aus Medjis kommt, nicht, dass keine As aus Medjis kommen.

 

Und es steht da: "Informationen dazu finden sich in den jeweiligen Quellenbüchern." M4 erwartet also eine offizielle Freigabe, M5 nicht. Weiter musstest du bei M4 einen neuen Abenteurertyp dafür kreieren wie zum Beispiel den Skalden anstelle des Barden. Für meinen medjenischen As brauche ich bei M5 nix ändern. Ich würde sogar sagen, dass die landestypischen Herausforderungen in Medjis den medjenischen As automatisch in die entsprechende Richtung bringen.

 

Zudem finde ich es viel angenehmer, die kulturellen Besonderheiten über die Fertigkeiten und den Besitz als über die Abenteurertypen durchzusetzen: Wenn es keine VR in Medjis gibt, dann kann man da auch keine kaufen. Dennoch geht ein Kr vielleicht auch ohne Kr.

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Diese Diskussion driftet ins Absurde ab. M4 erwartete keine offizielle Freigabe, M4 verwies auf Sonderregeln in den QB, die man zum Spielen dieser besonderen Figuren benötigte. Aber grundsätzlich war auch M4 schon genauso flexibel, wie es von M5 nun offensichtlich wahrgenommen wird. Eine Spielregel stellt einen Konsens dar, auf den sich eine Spielergruppe einigt, damit alle unter den gleichen Umständen spielen können. Eine für alle gleiche Vorlage (das Regelwerk) vereinfacht diesen Vorgang. Mit völliger Selbstverständlichkeit gingen und gehen die Regeln von einem souveränen Spieler aus, der in der Lage ist, die Anwendung einer Spiel(!)regel im jeweiligen Kontext beurteilen zu können, und der sie im Zweifel anpasst. Die Entwicklung in M5 besteht nun höchstens darin, dass dieser Umstand deutlich betont wird, wo er vorher nur hin und wieder zu finden war, eben weil es als selbstverständlich angesehen wurde.

 

Grüße

Prados

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Hallo Eleazar!

 

Außerdem ist mir auch aufgefallen, dass Prados und DiRi in den Diskussionen mehrfach darauf hinweisen, dass M5 davon ausgeht, dass Spielgruppen die Regelungen für ihre Gruppen passend interpretieren. Umgekehrt wird dabei sichtbar, dass viele das von M4 her nicht gewohnt waren.
Lag dies nun an M4 selbst oder an der Auffassung vieler von M4?

 

Es beschleicht mich gelegentlich das Gefühl, dass manche Leute heute die gleichen Texte bei M5 mit anderen Augen lesen und plötzlich Freiheiten wahrnehmen, wo vorher auch schon welche waren. Häufig prägt nämlich auch die Erwartung, mit der man an einen Text herangeht, dessen individuelle Wahrnehmung und Interpretation. Daher ist der neuen Regelauflage in erster Linie zu verdanken, dass die Spieler sich mit neuen Erwartungen damit auseinandersetzen und allein daraus schon so manche neue Erkenntnis ziehen.

 

Und ganz ehrlich haben die Debatten hier im Forum die Regelungswut in M4 noch mehr befeuert.
Ich würde sogar behaupten, dass viele der Debatten das eigentliche Verständnis der Texte eingeengt haben. Oft genug wurde nach hitzigen Diskussionen eine offizielle Regelantwort verlangt, weil man die Freiheit unterschiedlicher Auslegungen ausdrücklich nicht wollte. Es sind eben zwei Seiten einer Medaille: Was eben noch bei M4 als schwammig, unklar und regelungsbedürftig kritisiert wurde, wird nun bei M5 als eine neue Freiheit der individuellen Regelungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppen gepriesen.

 

Selbstverständlich ist der Ton bei M5 diesbezüglich ein wenig lockerer geworden, aber so so starr, wie er von manchen bei M4 wahrgenommen wurde, war er nun auch wieder nicht. Letztlich bleibt es eben alles eine Frage der eigenen Herangehensweise.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Bearbeitet von Fimolas
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Mir geht es mit M5 gerade umgekehrt: Ich fühle mich deutlich stärker bevormundet. Dies gilt insbesondere für die Figurenerschaffung, wo ich jetzt nicht mehr mit jedem Abenteurertyp (fast) alle Fertigkeiten lernen kann, dafür aber Fertigkeiten und Zauber aufgedrängt bekomme, die ich vielleicht gar nicht will. Auch die stärkere Standardisierung des Goldverbrauchs beim Lernen (höheres Minimum, tieferes Maximum) gehört für mich dazu: In M4 konnte man viel stärker über die Vergabe von Gold und Gratislernmöglichkeiten die Geschwindigkeit regulieren, mit der die Spielerfiguren sich verbessern; insbesondere war es deutlich leichter, sich trotz geringer Ressourcen weiterzuentwickeln, während in M5 ein gewisser Standard an Gold oder Gratislernmöglichkeiten einfach sein muss. Mein genereller Eindruck von M5 ist eine Tendenz, die Dinge einzumitten, stromlinienförmiger zu machen und den Spielern Optionen wegzunehmen.

 

Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch die Punkte, die Abd in seinem Eröffnungsbeitrag aufzählt. Es ist ohne Zweifel individuell verschieden, in welchen Bereichen man Einschränkungen und Bevormundungen stärker wahrnimmt und sich daran stört.

 

Den Ausführungen von Prados und Fimolas würde ich des Weiteren uneingeschränkt zustimmen.

 

Gruß

Pandike

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richtig! Bin deiner Meinung, man hätte es mMn noch weiter ziehen können und die Klassen gleich ganz abschaffen...

Finde ich auch einen guten Ansatz. In PR wurde der Umgesetzt. Nur die Anfangslernmöglichkeiten waren unterschiedlich danach für alle im Prinzip gleich. Es gab trotzdem sehr unterschiedliche Charakterkonzepte und ich hatte den Eindruck, alle waren ganz zufreiden damit.

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