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Rollenspiel ist...


Shadow

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Ohne selbst den perfekten Vorschlag präsentieren zu können, wundere ich mich, dass bei vielen der Begriff 'Würfel' so zentral ist.

Für mich ist die Benutzung von Würfeln ein reines Implementierungsdetail.

Als Hauptcharakteristikum unseres Hobbies empfinde ich es, abenteuerliche Situationen mit (von den Spielern geführten) virtuellen Figuren in einer virtuellen Welt zu erleben. Dabei ist es häufig auch nötig, ein Simulation von gesteuertem Zufall abzubilden.

Hierfür sind Würfel ein gutes Hilfsmittel. Man könnte aber z.B. auch ein System erfinden, wo das durch Ziehen von Spielkarten geschieht, ohne dass sich in meinen Augen wesentliches an unserem Hobby ändern würde.

Außerdem kommt es bei uns auch oft vor, dass stundenlang gar nicht oder fast gar nicht gewürfelt wird.

Aus diesen Gründen finde ich nicht, dass das Verwenden von Würfeln, ein namensgebendes Attribut für unser Hobby sein sollte.

 

Abenteuer-Rollenspiel finde ich eigentlich auch ganz gut. In der Tat wird aus dem Begriff auch nicht ganz klar, dass es so etwas wie LARP nicht beinhaltet.

Daher wäre Pen & Paper-Abenteuerrollenspiel oder deutscher: Tisch-Abenteuer-Rollenspiel vermutlich noch präziser.

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[...]Was ich beim Rollenspiel ebenfalls sehr interessant finde, ist die Rolle des Spielleiters. Dass es zwei Grundverschiedene Teilnehmersorten gibt, gibt's nämlich sonst nirgends - zumindest bei keinem mir bekannten Spiel.
Grundverschieden? Häh? SLs sind Mitspieler wie jeder andere auch. Beim mir bekannten Würfelrollenspiel (geiler Begriff) hat ein SL zwar leicht andere Aufgaben (Herausforderung präsentieren, statt bestehen), hält sich aber an die gleichen Regeln und spielt gemeinsam mit den anderen. "Grundverschieden" halte ich da für überzogen.

 

Bei "Descent: Die Reise ins Dunkel" beispielsweise gibts auch einen "Overlord", der im Prinzip sowas wie ein Spielleiter ist, aber jedoch gegen die Spieler spielt. Oder denke mal an das gute alte Scotland Yard, bei dem ein Mister X auch ganz andere Aufgaben hat.

 

[...]Rollenspiel ist also auch eine Art Romanschreiben für Jedermann.

Entsprechend frage ich mich auch bei vielen (Fantasy-)Romanautoren, wie diese wohl als Spielleiter wären/sind.

Sorry, aber da rollen sich mir jetzt die Zehennägel auf. Wenn ein vom SL entwickelter Roman herauskommen soll, dann würde das nur gehen, wenn die Spieler keinerlei Entscheidungsfreiheit haben, sonst könnten die ja die Story umschreiben.

 

Und die mir bekannten, tatsächlich gespielten "Geschichten" oder "Erlebnisse" waren zwar während des Spiels unheimlich spannend und intensiv, sind aber in der Nacherzählung eher platt und langweilig. Oder hast du jemals von einem anderen ein interessantes Abenteuer erzählt bekommen, an dem du nicht teilnahmst?

 

Neee, neee, Romanschreiben ist meiner Ansicht nach etwas ganz anderes.

 

Ich habe schon oft von den Abenteuern unserer Gruppe erzählt. Es gibt sogar Leute, die sind begierig darauf zu hören, wie es weitergeht, wollen aber nicht selbst mitspielen. Ob eine Geschichte spannend ist oder nicht, liegt sicherlich auch am Erzähler. Ich bin daher anderer Meinung als Rosendorn.

 

Rollenspiel hat für mich sehr wohl etwas mit einem Roman zu tun. Es ist eben einfach nicht eine Person, die die Handlung erfindet, sondern es sind mehrere Personen, die eine Handlung und spannende Geschichte stricken. Wenn man das Gespielte hinterher aufschreibt, kommt mit Sicherheit ein guter Roman heraus!

 

Gruß

Shadow

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Ich finde es schade, dass alle hier versuchen, so etwas komplexes wie Rollenspiel in ein oder wenige Worte zu fassen. Es heißt ja schließlich "Rollenspiel ist..." Das ist für mich nicht in einem Wort zu beschreiben.

 

Oder habt ihr schon einmal jemandem Euer Hobby mit nur einem Wort erklärt? Es gibt Regeln, es muss gewürfelt werden, Zinnfiguren können eine Rolle spielen, etc. Es geht um etwas sehr komplexes und bisweilen auch kompliziertes. Dafür kann die Definition auch ruhig etwas umfangreicher sein.

 

Nach meiner Meinung sollten wir mal versuchen in wenigen Sätzen zu beschreiben, was ein Rollenspiel ist, sodass ein Außenstehender, der keine Ahnung von Rollenspiel hat, versteht worum es geht. (Ohne gleich sexuelle Fantasien über die Schwester des Rollenspielers zu bekommen... :D).

 

Gruß

Shadow

Bearbeitet von Shadow
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Ich habe schon oft von den Abenteuern unserer Gruppe erzählt. Es gibt sogar Leute, die sind begierig darauf zu hören, wie es weitergeht, wollen aber nicht selbst mitspielen. Ob eine Geschichte spannend ist oder nicht, liegt sicherlich auch am Erzähler. Ich bin daher anderer Meinung als Rosendorn.

 

Rollenspiel hat für mich sehr wohl etwas mit einem Roman zu tun. Es ist eben einfach nicht eine Person, die die Handlung erfindet, sondern es sind mehrere Personen, die eine Handlung und spannende Geschichte stricken. Wenn man das Gespielte hinterher aufschreibt, kommt mit Sicherheit ein guter Roman heraus!

 

Ein Spielbericht ist noch kein Roman. Die spannenden Elemente einer Spielsitzung müsstest du schon mit entsprechenden Erzähltechniken aufbereiten (es sei denn, du hast als SL deinen Spielern einen Roman erzählt).

Bearbeitet von mrolf
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Ich finde es schade, dass alle hier versuchen, so etwas komplexes wie Rollenspiel in ein oder wenige Worte zu fassen. Es heißt ja schließlich "Rollenspiel ist..." Das ist für mich nicht in einem Wort zu beschreiben.

 

Oder habt ihr schon einmal jemandem Euer Hobby mit nur einem Wort erklärt? Es gibt Regeln, es muss gewürfelt werden, Zinnfiguren können eine Rolle spielen, etc. Es geht um etwas sehr komplexes und bisweilen auch kompliziertes. Dafür kann die Definition auch ruhig etwas umfangreicher sein.

 

Nach meiner Meinung sollten wir mal versuchen in wenigen Sätzen zu beschreiben, was ein Rollenspiel ist, sodass ein Außenstehender, der keine Ahnung von Rollenspiel hat, versteht worum es geht. (Ohne gleich sexuelle Fantasien über die Schwester des Rollenspielers zu bekommen... :D).

 

Gruß

Shadow

 

Es geht doch nicht um die Beschreibung, sondern um die Bezeichnung. Und eine solche habe ich für alle meine anderen Hobbys, die sehr präzise und unmissverständlich ist.

 

Dein Ansatz Rollenspiel (oder wie man das auch immer nennen will) in wenigen präzisen Sätzen zu beschreiben ist aber durchaus Wert sich damit zu beschäftigen.

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Ein Spielbericht ist noch kein Roman. Die spannenden Elemente einer Spielsitzung müsstest du schon mit entsprechenden Erzähltechniken aufbereiten (es sei denn, du hast als SL deinen Spielern einen Roman erzählt).

 

Ein Spielbericht und ein Roman unterscheiden sich nur dadurch, wie ich die Geschichte weitergebe / erzähle. Wenn ich Geschichten unserer Rollenspielabende erzähle, nutze ich natürlich Techniken, um die Geschichte spannend zu erzählen.

 

Wenn man das Gespielte hinterher aufschreibt, kommt mit Sicherheit ein guter Roman heraus!

Auf dem WestCon kannst du einen solchen Roman käuflich erwerben. ;)

 

Cool! Da bin ich ja froh, dass jemand weiß, was ich meine... :D

 

Gruß

Shadow

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Wenn ihr als Romane umgeschriebene Spielsitzungen lesen wollt, kauft euch Drachenlanze. Allerdings musste immer enorm dramatisch verkürzt, verändert und umgeschrieben werden.

 

Kurz gesagt: In ihrer Entstehung und während des Spiels ist die "Handlung" nur für die Beteiligten interessant. Für alle anderen langweilig, weil man nicht mitfühlt. Aber wenn man im Nachhinein ein talentierter Schriftsteller oder wenigstens Erzähler ist, kann man das Erspielte sicherlich in eine Form von Roman umwandeln. Schließlich können entsprechend talentierte Autoren auch einen Zahnarztbesuch spannend erzählen.

 

Trotzdem ist beim echten Rollenspiel das Gespielte meilenweit von einem guten Roman entfernt. Die Geschichten sind klischeehaft und abgedroschen, die Charaktere billig und simpel und es gibt Längen. Wer das verneint, hat ein merkwürdiges Bild von der Wahrheit. Oder er "spielt" nur als oder mit eine Spielleiter, der nicht handeln lässt, sondern nur eine Geschichte erzählt. Wenn dieser SL talentiert ist, kann es spannend sein, hat aber in meinen Augen nichts mit echtem P&P-Rollenspiel zu tun.

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Wenn ihr als Romane umgeschriebene Spielsitzungen lesen wollt, kauft euch Drachenlanze. Allerdings musste immer enorm dramatisch verkürzt, verändert und umgeschrieben werden.

 

Kurz gesagt: In ihrer Entstehung und während des Spiels ist die "Handlung" nur für die Beteiligten interessant. Für alle anderen langweilig, weil man nicht mitfühlt. Aber wenn man im Nachhinein ein talentierter Schriftsteller oder wenigstens Erzähler ist, kann man das Erspielte sicherlich in eine Form von Roman umwandeln. Schließlich können entsprechend talentierte Autoren auch einen Zahnarztbesuch spannend erzählen.

 

Trotzdem ist beim echten Rollenspiel das Gespielte meilenweit von einem guten Roman entfernt. Die Geschichten sind klischeehaft und abgedroschen, die Charaktere billig und simpel und es gibt Längen. Wer das verneint, hat ein merkwürdiges Bild von der Wahrheit. Oder er "spielt" nur als oder mit eine Spielleiter, der nicht handeln lässt, sondern nur eine Geschichte erzählt. Wenn dieser SL talentiert ist, kann es spannend sein, hat aber in meinen Augen nichts mit echtem P&P-Rollenspiel zu tun.

 

Ich glaube, Du verstehst es nicht. :dunno: Außerdem habe ich das Gefühl, Du verallgemeinerst Deine eigene Meinung. Die Tatsache, dass es Leute gibt, die aus Spielsitzungen Romane machen oder spannende Geschichten erzählen spricht gegen Deine Ansicht. Dass es Leute gibt, die es spannend finden, wenn andere von ihren Spielsitzungen berichten, spricht ebenfalls gegen Deine Ansicht.

 

Aber mal davon abgesehen, ist das Thema hier: "Rollenspiel ist...". Für meine Begriffe ist Fantasy-Rollenspiel heute nicht mehr so unklar, wie noch vor 20 Jahren. Das liegt wohl hauptsächlich an den Computerspielen. Heute weiß doch jeder was gemeint ist, wenn er auf einem Spiel "Fantasy- oder SciFi-Rollenspiel" liest.

 

Gruß

Shadow

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Trotzdem ist beim echten Rollenspiel das Gespielte meilenweit von einem guten Roman entfernt. Die Geschichten sind klischeehaft und abgedroschen, die Charaktere billig und simpel und es gibt Längen. Wer das verneint, hat ein merkwürdiges Bild von der Wahrheit. Oder er "spielt" nur als oder mit eine Spielleiter, der nicht handeln lässt, sondern nur eine Geschichte erzählt. Wenn dieser SL talentiert ist, kann es spannend sein, hat aber in meinen Augen nichts mit echtem P&P-Rollenspiel zu tun.

Deswegen hat Arenimo Rollenspiel nur mit dem Romanschreiben verglichen und keineswegs mit einem guten Roman.

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Ohne selbst den perfekten Vorschlag präsentieren zu können, wundere ich mich, dass bei vielen der Begriff 'Würfel' so zentral ist.

Für mich ist die Benutzung von Würfeln ein reines Implementierungsdetail.

Als Hauptcharakteristikum unseres Hobbies empfinde ich es, abenteuerliche Situationen mit (von den Spielern geführten) virtuellen Figuren in einer virtuellen Welt zu erleben. Dabei ist es häufig auch nötig, ein Simulation von gesteuertem Zufall abzubilden.

Hierfür sind Würfel ein gutes Hilfsmittel. Man könnte aber z.B. auch ein System erfinden, wo das durch Ziehen von Spielkarten geschieht, ohne dass sich in meinen Augen wesentliches an unserem Hobby ändern würde.

Außerdem kommt es bei uns auch oft vor, dass stundenlang gar nicht oder fast gar nicht gewürfelt wird.

Aus diesen Gründen finde ich nicht, dass das Verwenden von Würfeln, ein namensgebendes Attribut für unser Hobby sein sollte.

Zustimmung! :thumbs:

 

Ich mag darüber hinaus den Begriff "Rolle" in "Rollenspiel" immer weniger. Eine Rolle kommt in Film und Theater vor, wo es nach festen Drehbüchern geht, oder vielleicht in einem sozialen Kontext; bei unserem Hobby geht aber doch weniger um die Aufgabenverteilung in der Gruppe, sondern um das vollständige Hineinschlüpfen in eine fremde Person. Nicht nur in ihre Rolle, sondern in ihren Charakter, ihre Fähigkeiten und ihre Lage. Wenn ich eine Rolle spiele, bin ich eingegrenzt, wogegen Fantasy-Rollenspiele eigentlich fast unbegrenzte Freiheit bieten.

 

LG, Henni

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Ohne selbst den perfekten Vorschlag präsentieren zu können, wundere ich mich, dass bei vielen der Begriff 'Würfel' so zentral ist.

Für mich ist die Benutzung von Würfeln ein reines Implementierungsdetail.

Als Hauptcharakteristikum unseres Hobbies empfinde ich es, abenteuerliche Situationen mit (von den Spielern geführten) virtuellen Figuren in einer virtuellen Welt zu erleben. Dabei ist es häufig auch nötig, ein Simulation von gesteuertem Zufall abzubilden.

Hierfür sind Würfel ein gutes Hilfsmittel. Man könnte aber z.B. auch ein System erfinden, wo das durch Ziehen von Spielkarten geschieht, ohne dass sich in meinen Augen wesentliches an unserem Hobby ändern würde.

Außerdem kommt es bei uns auch oft vor, dass stundenlang gar nicht oder fast gar nicht gewürfelt wird.

Aus diesen Gründen finde ich nicht, dass das Verwenden von Würfeln, ein namensgebendes Attribut für unser Hobby sein sollte.

Zustimmung! :thumbs:

 

Ich mag darüber hinaus den Begriff "Rolle" in "Rollenspiel" immer weniger. Eine Rolle kommt in Film und Theater vor, wo es nach festen Drehbüchern geht, oder vielleicht in einem sozialen Kontext; bei unserem Hobby geht aber doch weniger um die Aufgabenverteilung in der Gruppe, sondern um das vollständige Hineinschlüpfen in eine fremde Person. Nicht nur in ihre Rolle, sondern in ihren Charakter, ihre Fähigkeiten und ihre Lage. Wenn ich eine Rolle spiele, bin ich eingegrenzt, wogegen Fantasy-Rollenspiele eigentlich fast unbegrenzte Freiheit bieten.

 

LG, Henni

 

Meinst Du damit, dass man beim Rollenspiel nicht eine Rolle verkörpert, sondern tatsächlich zu diesem Charakter wird? Das ist für mich eine sehr extreme Auslegung, aber bei einigen extremen Spielern trifft dies sicherlich zu.

 

Ich denke der Spieler spielt eine Rolle. Je mehr er sich mit dem Charakter identifiziert, umso mehr wird er zu dem Charakter. Nach meiner Erfahrung gehen die meisten Spieler nicht so weit, dass man von "vollständigem Hineinschlüpfen in den Charakter" sprechen kann.

 

Beim Rollenspiel geht es für mich darum, mal in eine andere Rolle zu schlüfpen und die Herausforderung dabei ist, nicht sich selbst zu spielen (was viele Spieler tun), sondern mal jemand anderen. Der Charakter macht auch mal Sachen, die ich selbst niemals tun würde. Aber gerade das macht für mich Rollenspiel aus. Etwas zu tun, was zur Rolle passt, obwohl es mir total gegen den Strich geht. Dabei hilft es natürlich, dass der Charakter auch Fähigkeiten hat, die über meine eigenen hinausgehen (z.B. Zaubern können).

 

Gruß

Shadow

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Meinst Du damit, dass man beim Rollenspiel nicht eine Rolle verkörpert, sondern tatsächlich zu diesem Charakter wird?

Nein, ich meine damit, dass "Rolle" das falsche Wort ist:

 

Rolle, die; -, n: 1. a) Gestalt, die ein Künstler im Theater oder im Film verkörpert [...] b) Stellung, Funktion, (erwartetes) Verhalten innerhalb der Gesellschaft [...]

 

1b könnte zu einem kleinen Teil passen. Bei unserem Spiel verkörpert man aber nur zu einem ganz unwesentlichen Teil die gesellschaftliche Stellung und Funktion. Im Mittelpunkt stehen doch eher Abenteuerlösung (taktisches Vorgehen im ARS-Sinne) und Ausspielen der Charakterzüge (die völlig unabhängig von irgendeiner "Rolle" sind).

 

Hinsichtlich der Abenteuerlösung könnte man behaupten, dass die Spieler bestimmten "Rollen" im Sinne von 1a zu erfüllen habe. Selbst bei drehbuchartig geschriebenen Abenteuern mit schlimmsten railroading sehe ich aber nicht zwingend "Rollen" verschiedener Figuren, sondern allenfalls festgeschriebene Handlungsverläufe, die mit einer Vielzahl verschiedener "Darsteller" funktionieren würde.

 

LG, Henni

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Ich sehe schon: Rolle ist nicht gleich Rolle! :D Und genau da liegt der Knackpunkt, warum Rolle das falsche Wort ist. Jeder hat eine unterschiedliche Auffassung, was eine Rolle ist.

 

Schauspielerei trifft es auch nicht. Außerdem ist das zu sehr in Richtung Film / Theater vorgeprägt.

 

Wie wäre es mit Charakterdarstellungsspiel?

 

Oder [scherzhaft] Charakterdarstelungswürfelerzählamtischspiel? [/scherzhaft] :rotfl:

 

Gruß

Shadow

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...

b) Stellung, Funktion, (erwartetes) Verhalten innerhalb der Gesellschaft

 

1b könnte zu einem kleinen Teil passen. Bei unserem Spiel verkörpert man aber nur zu einem ganz unwesentlichen Teil die gesellschaftliche Stellung und Funktion. Im Mittelpunkt stehen doch eher Abenteuerlösung (taktisches Vorgehen im ARS-Sinne) und Ausspielen der Charakterzüge (die völlig unabhängig von irgendeiner "Rolle" sind).

 

 

Das sehe ich etwas anders. Gerade die Charakterklassen und Berufe der SC geben doch eine soziale Rolle vor, an denen sich die meisten SpielerInnen, zumindest Anfangs, orientieren. Viele wachsen im Laufe der Zeit aus dieser Rolle heraus.

 

Deshalb spiele ich:

 

Würfelunterstütztes abenteuer- und wachstumsorientiertes Spiel mit sozialen Rollen.

 

wauwSmsR oder wauwoSpmisoRo :D

 

Blox(derersteteilwardurchausernstgemeint)mox

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Trotzdem ist beim echten Rollenspiel das Gespielte meilenweit von einem guten Roman entfernt. Die Geschichten sind klischeehaft und abgedroschen, die Charaktere billig und simpel und es gibt Längen. Wer das verneint, hat ein merkwürdiges Bild von der Wahrheit. Oder er "spielt" nur als oder mit eine Spielleiter, der nicht handeln lässt, sondern nur eine Geschichte erzählt. Wenn dieser SL talentiert ist, kann es spannend sein, hat aber in meinen Augen nichts mit echtem P&P-Rollenspiel zu tun.

Deswegen hat Arenimo Rollenspiel nur mit dem Romanschreiben verglichen und keineswegs mit einem guten Roman.

 

Wer redet von Arenimo? (Hervorhebung durch mich)

[...]Wenn man das Gespielte hinterher aufschreibt, kommt mit Sicherheit ein guter Roman heraus!
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Mal ganz ernsthaft, ohne Flachs:

Der eine (Shadow) erfindet beim Spiel ganze Romane, der andere (Henni) schlüpft vollständig in eine fremde Person rein.

 

Soweit, so gut.

 

Ich jedenfalls sitze mit Freunden zusammen, tue so, als ob ich irgendwie nicht an einem Tisch, sondern in einer Fantasie-Welt wäre und versuche verbal unter Zuhilfenahme von (Würfel-)Regeln gewisse Herausforderungen zu bewältigen, die uns vorgelegt oder besser noch von uns selbst gesucht werden.

 

Ich bleibe die ganze Zeit am Tisch sitzen, werde nicht zu einer fremden Person (wenn man mal ehrlich ist, ähneln sich die "unterschiedlichen" Charaktere ein und desselben Spielers sowieso) und in unserem Spiel gibt es oft spannende Momente, wo uns das Herz bis zum Halse schlägt und oftmals alles von einem glücklichen Würfelwurf abhängt, den man (natürlich) durch entsprechende Erzählungen versucht zu beeinflussen. Klappt der Wurf, ist die Freude groß und man jubelt, geht's daneben kann die Spannung noch eine Weile erhalten bleiben, bis man entweder die Herausforderung gelöst oder endgültig gescheitert ist.

 

So oder so gibt es beim Spiel lange Phasen, wo man sich unterhält, entspannt, Witze reißt, plant, rätselt usw. Die Dialoge sind mal in Rolle, mal außerhalb, die Leute sind mal wach und konzentriert, mal eher müde und fahrig.

 

Sprich: Es ist in der Regel ein ganz normales Zusammentreffen von Freunden oder zumindest Bekannten, bei dem man Spaß haben will. Man spielt ein ganz normales Spiel.

 

Wenn ich so Behauptungen höre wie "Romane erleben" oder "das vollständige Hineinschlüpfen in eine fremde Person", dann habe ich immer den Verdacht, dass hier eine These geäußert wird, die das eigene, durchaus unperfekte und etwas nerdige Hobby überhöhen soll, die aber wenig mit dem tatsächlichen Spiel gemein hat.

 

Ich jedenfalls spiele lediglich ein durchaus manchmal etwas kindisches "So-Tun-Als-Ob"-Spielchen, bei dem wortgewaltige Erzählungen und glückliche Würfelwürfe (oder meinetwegen andere Zufallselemente) eine wichtige Rolle spielen. Ich habe da keine Überhöhung nötig.

Bearbeitet von Rosendorn
Tippfehler
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Ich jedenfalls spiele lediglich ein durchaus manchmal etwas kindisches "So-Tun-Als-Ob"-Spielchen, bei dem wortgewaltige Erzählungen und glückliche Würfelwürfe (oder meinetwegen andere Zufallselemente) eine wichtige Rolle spielen. Ich habe da keine Überhöhung notwendig.

Stimmt. Ich habe frueher schon gerne mit der Nachbarstochter Vater, Mutter, Kind gespielt und das war natuerlich auch Rollenspiel.

Jetzt ist es halt Fantasy-Rollenspiel. Das unterscheidet sich durch etwas ausgefeiltere Regeln, einen Spielleiter, eine andere Motivation und das etwas weniger intime Thema.

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Und jetzt noch zum Einwurf, dass ich meine eigenen Ansichten verallgemeinere: Ja, natürlich tue ich das. Auf welcher Basis soll ich sonst argumentieren?

 

Trotzdem bleibt festzustellen, dass wenn unser Hobby so etwas Besonderes, Geniales, mit gigantischer Schöpfungshöhe usw. wäre, wieso spielt es dann nicht alle Welt? Und schlimmer noch: Wieso hören Leute damit auf?

 

Rollenspiel war selbst Mitte/Ende der 80er, Anfang der 90er ein winziges Nischenhobby und seit dem ist die Zahl der Auflagen und (wichtiger) der Spieler beständig rückläufig. Während meiner aktivsten Zeit in einer Rollenspielgruppierung an der Hochschule, wo wir Mitte der Neunziger beständig Neulinge ansprachen und mitspielen ließen, haben viele den netten Abend durchaus genossen, dann aber wieder aufgehört. Weil es halt nur eine Freizeitbeschäftigung ist, die nicht jedem liegt.

 

Ich werde das Gefühl nicht los, dass in Deutschland inzwischen wesentlich mehr Leute mit dem Spielen aufgehört haben, als aktuell tatsächlich spielen. So genial kann das Spiel also nicht sein.

 

Ergo mein Fazit: Nicht überhöhen und einen künstlerischen Anspruch postulieren. Tischrollenspiel ist eine nette und spaßige Freizeitbeschäftigung - wie viele andere.

 

Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass die Leute immer nur in schlechten Runden waren und deswegen wieder ausstiegen. Das kann ich mir nicht vorstellen, sonst würde tatsächlich eine riesige Masse der Rollenspieler unfähig zum Spiel sein.

  • Like 1
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[...]Rollenspiel ist also auch eine Art Romanschreiben für Jedermann.

Entsprechend frage ich mich auch bei vielen (Fantasy-)Romanautoren, wie diese wohl als Spielleiter wären/sind.

[...] Und die mir bekannten, tatsächlich gespielten "Geschichten" oder "Erlebnisse" waren zwar während des Spiels unheimlich spannend und intensiv, sind aber in der Nacherzählung eher platt und langweilig. Oder hast du jemals von einem anderen ein interessantes Abenteuer erzählt bekommen, an dem du nicht teilnahmst?

 

Deswegen hat Arenimo Rollenspiel nur mit dem Romanschreiben verglichen und keineswegs mit einem guten Roman.

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Hi,

 

Rosendorn schreibt

Ich werde das Gefühl nicht los, dass in Deutschland inzwischen wesentlich mehr Leute mit dem Spielen aufgehört haben, als aktuell tatsächlich spielen. So genial kann das Spiel also nicht sein.

 

Das gilt für 99% aller Spiele und der Rest ist meist nur zu neu, sonst wäre es da auch so. Es sagt also nicht viel aus.

 

Tschuess,

Kurna

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Hi,

 

Rosendorn schreibt

Ich werde das Gefühl nicht los, dass in Deutschland inzwischen wesentlich mehr Leute mit dem Spielen aufgehört haben, als aktuell tatsächlich spielen. So genial kann das Spiel also nicht sein.

Das gilt für 99% aller Spiele und der Rest ist meist nur zu neu, sonst wäre es da auch so. Es sagt also nicht viel aus.
Doch, natürlich. Es sagt aus, dass dieses Spiel also exakt so wie andere Spiele zu behandeln ist. Schrieb ich doch.
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[...]Rollenspiel ist also auch eine Art Romanschreiben für Jedermann.

Entsprechend frage ich mich auch bei vielen (Fantasy-)Romanautoren, wie diese wohl als Spielleiter wären/sind.

[...] Und die mir bekannten, tatsächlich gespielten "Geschichten" oder "Erlebnisse" waren zwar während des Spiels unheimlich spannend und intensiv, sind aber in der Nacherzählung eher platt und langweilig. Oder hast du jemals von einem anderen ein interessantes Abenteuer erzählt bekommen, an dem du nicht teilnahmst?

 

Deswegen hat Arenimo Rollenspiel nur mit dem Romanschreiben verglichen und keineswegs mit einem guten Roman.

 

Bist du leseresistent?

[...]Wer redet von Arenimo? (Hervorhebung durch mich)
[...]Wenn man das Gespielte hinterher aufschreibt, kommt mit Sicherheit ein guter Roman heraus!
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