Alle Inhalte erstellt von Kazzirah
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Verhältnis Ordenskrieger <-> Priesterschaft der Kirgh Albai
Mal abgesehn davon, dass dieser Teil der Diskussion über 3 Jahre her ist: Es ging damals, soweit ich mich entsinne, darum, ob ein beliebiger einfacher albischer Priester einem beliebigen albischen Ordenskrieger weisungsbefugt wäre. Auch wenn beide zur gleichen Kirgh gehören, was hier niemand bestritten hat, sehe ich das nicht, sondern eben nur die Kirghoberen.
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Rundenabsprachen/Conkampagne Nachholrunden führen zu vollen Spielrunden beim Aushang
Außerdem ist das Zeitfenster ja bis 9.30 Uhr Und man muß ja auch nicht bis um 5.00 Uhr spielen Es empfiehlt sich eher, bis 8:00 Uhr zu spielen, dann zu frühstücken, dann Zettel, dann schlafen bis 10:00 Uhr. Oder so... Die Werwölfe bei den Brettspielcons halten das jedenfalls in etwa so. (Da entfällt das Spielrundenproblem, die entstehen spontan und man findet einander auch ohne Formalia. So 'ne Burg ist ja auch ein geschlossenes System.)
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Feudalsystem und feudale Titel
Wieso schlimm? Es funktioniert doch gut. Und niemand geht davon aus, dass er absolute Macht hätte. Es sind gar nicht so klare Fronten, denn Barone, Herzöge etc. sind zugleich auch hohe Clansadlige! Außerdem darf man nie vergessen, dass in der Regel die soziale Kontrolle den einzelnen weitaus mehr betrifft als die politische Herrschaft. Es ist durchaus auch so, dass alle die Königsherrschaft an sich anerkennen. (Nur dass halt ein paar gerne selber König wären, aber das kommt nun mal überall vor.) Man mag gegen den Amtsinhaber intrigieren, man mag ihn ersetzen wollen, aber die Herrschaft an sich steht außer Frage. (Der Arm mag schwächer werden, je weiter der König weg ist, aber das ist auch normal.) Anarchische Zustände herrschen höchstens während eines Interregnums mit ungeklärter Nachfolge. Aber auch das ist nur von zeitlich begrenzter Dauer.
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Rundenabsprachen/Conkampagne Nachholrunden führen zu vollen Spielrunden beim Aushang
Ich habe in dem Strang auch nie gelesen, dass sich die Kritik vor allem an die Orga gerichtet hätte, sondern dass ein Problem geschildert wurde, bei dem einzelne Initiativmöglichkeiten vor allem bei der Orga sehen. Dass SLs in hinreichendem Maße nur aus dem Kreis der Con-Besucher kommen können, dass mehr und schnellere Eigeninitiative optimal wäre, ist m.E. evident und muss eigentlich nicht herausgehoben werden. Nur scheint es an dieser Stelle eben zu hapern. Und da sollte man sich als Orga schon die Frage stellen, ob man die Reduzierung dieses Mikado-Effekts nicht unterstützen kann. In meiner Wahrnehmung gibt es übrigens auf dem Südcon genau solche Mechanismen. Insbesondere die Taverne wirkt in dieser Richtung. (Der Südcon ist für mich eh die Blaupause eines gut organisierten Cons! ) Stimmen die Rahmenbedingungen, klappt es leichter mit der Spielrundenfindung, wird aber auch das Mikado von den Betroffenen nicht als zäh und negativ empfunden. Und manche Leute brauchen (leider) nun mal auch einen kleinen Anstups zur Eigeninitiative. Und für manche (insbesondere Neulinge) mag es gar ohne Hilfe gar nicht gehen. Also: Ich sehe hier nur Anregungen, wie man Cons in einer bestimmten Hinsicht optimieren könnte, in einem Problem, das nicht von der Orga hervorgerufen worden ist, das nicht allein durch Orga gelöst werden kann, für dessen Lösung von Orga-Seite aber eventuell am einfachsten Hilfsmittel bereitgestellt werden können. Dass die hier diskutierten Punkte und Wege durchaus unterschiedlich bewertet werden, dass sie auch nicht alle überall funktionieren mögen, ist evident.
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Rundenabsprachen/Conkampagne Nachholrunden führen zu vollen Spielrunden beim Aushang
Das ist eine wirklich gute Verfahrensweise. Durchaus. Es mildert das Problem m.E. auch zumindest ab. Weiterhin sehe ich ehrlich gesagt nicht den Sinn, volle Spielrunden auszuhängen. Ausgehängt werden sollten echte Spielersuchen, keine Leistungsschau: "Schaut, ich habe geleitet!" Und ich sehe die Orga durchaus in der Pflicht, die nötige Infrastruktur bereitzustellen, dass jeder Con-Besucher, auch (und gerade) der Neuling, der keine Chance auf Vorabsprachen etc. hat, eine reelle Aussicht auf einen zufriedenstellenden Conbesuch hat. Sonst kann man es wirklich in "Privatcon" umbenennen, weil Neulinge offensichtlich nicht (oder zumindest kaum) erwünscht sind. Einsis Vorschlag einer "Spielervermittlung" wäre ein solcher Ansatz, der m.E. durchaus hilfreich sein kann. Natürlich ist es nicht Aufgabe der Orga, aktiv nach gruppenlosen Besuchern zu suchen, wohl aber, Leute zu sammeln nd zusammenzubringen, die dann gemeinsam spielen. Man könnte auch im Vorfeld eine Liste von ad hoc SLs sammeln. (In etwa wie die sehr löbliche von Hornack genannte Praxis. Das läßt sich imho durchaus ausbauen! )
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SüdCon-Dokumente von Rosendorn
danke hj, du bist ein Held!
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Feudalsystem und feudale Titel
Die Feudalherren kommen ja nicht von irgendwoher, das sind durch die Bank einflussreiche Syres oder gar Lairds. Im Süden ist die feudale Überformung durchaus weit fortgeschritten, da sind die Titel nicht mehr als reiner Schmuck zu betrachten. Im Norden hängt es wesentlich mehr davon ab, wer den Titel innehat. Was aber in der Vergabepraxis dazu führt, dass es die Mächtigen sind, die diese bekommen. Ansonsten ist es ein Dualismus. Beide Systeme bestehen nebeneinander und man bezieht sich je nach Gusto/Notwendigkeit/Durchsetzungsfähigkeit mal auf das eine, mal auf das andere. Im Norden halt mehr auf die Clans, ims Süden eher auf die Feudalstruktur.
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Saarlandtreffen
Am Wochenende wieder zum jährlichen Saarlandtreffen der Spielelagune ins Saarland gefahren. Eigentlich sollte es direkt nach Schulschluss (planmäßig 11:20 Uhr) losgehen, damit wir am Münchener und vor allem Stuttgarter Feierabendstau vorbeifahren könnten. Doof nur, dass die Lehrerin auf grandiose Ideen kommt und einfach mal den Unterricht verlängert. Jakob hat zu viele Fehler beim Abschreiben gemacht. Er sollte das dann so lange neu abschreiben, bis keine Fehler mehr drin waren. Gab's bisher noch nie. War auch eher kontraproduktiv. Denn a) am Ende waren immer noch (neue) Fehler im Text, b) war der Junge völlig aufgelöst und c) zunehmend weniger motiviert, irgendwelche Anstrengungen zu unternehmen, die mit Hausaufgaben verbunden wären. In Stuttgart kam dann natürlich der obligatorische Stau und wir kamen zweieinhalb Stunden später an als geplant. Dafür war das Treffen supertoll! Es fand erstmals nicht in der JuHe Weißkirchen statt, sondern in einem wahren Jugendherbergstempel in Homburg. Bessere Anbindung inklusive. Man kam sich vor wie im Hotel, nur billiger! Na ja, der Fahrstuhl war etwas langsam, und ging nur mit Schlüsselkarte zu rufen/öffnen. Aber da die Treppen bequem waren, ging man eh viel über die Treppen. Außerdem tendierte der Jogginganzugpegel der Teilnehmer gegen Null, was eine ganz neue Saarland-Erfahrung für uns war! Wir dachten zuvor wirklich, dass schlabbrige Jogginganzüge genauso zum Saarland gehören wie das Schwenken. Die Orga war super und es waren auch einige nette Spieleautoren da, die bereitwillig sowohl die eigenen Spiele erklärten als auch andere Spiele kennenlernen wollten. Es waren auch genügend Kinder da, so dass Jakob wenig elterliche Betreuung benötigte. Nur für die Hausaufgaben benötigte er etwas Motivationshilfe. (Es ist erschreckend, was die in der 2. Klasse schon an Mengen bewältigen müssen! ) Galaxy Trucker ist im übrigen endgültig in die Liste meiner Lieblingsspiele aufgestiegen. So viel Spaß dabei! Und wer gewinnt, ist wirklich völlig nebensächlich. Im Gegenteil macht es mehr Spaß, wenn das eigene Raumschiff irgendwie doch noch im Ziel ankommt, statt ohne einen Kratzer!
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Gedanken zur Qualität
Jaja Qualität ist doch das, was Geld kostet. Und wir lernen doch: Geiz ist geil! Man bin ich froh, dass meine Freundin meinen persönlichen automobilen "Sachverstand" mehr als kompensiert, was Autos angeht. Denn fahren tun sich die Dinger durchaus merklich besser, wenn die Qualität stimmt. (Und ein Auto ohne Autogas-Anlage kommt mir nicht mehr vors Haus!)
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Wie oft pro Jahr seid ihr durchschnittlich auf 'nem Con?
Ich komm' dieses Jahr auf 5 Cons. Allerdings vorrangig Brettspiel-Cons... Ob's für einen Midgard-Con reichen wird, ist leider nicht absehbar. (Bei den Brettspiel-Cons kann das Kind gut beschäftigt werden. Ein nicht unwichtiges Argument für mich. )
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Regeländerung zum Auswürfeln von pA, Sb, etc.
Thema von Yon Attan wurde von Kazzirah beantwortet in M4 Kreativecke - Gesetze der Erschaffung und des LernensDie Bedrohung entsteht aber mittelbar, nicht unmittelbar. Das drückt "unter Umständen" aus. Und es hängt von der Interpretation der Werte ab, während die Bedrohung im Falle von z.B. Ko unmittelbar ist und bzw. solche Figuren außer bei extremer Leidensfähigkeit unspielbar werden. Ein Sp mit Sb09 ist spielbar. Mit Ko 09 oder St 09 dürfte es offensichtlich komplizierter werden...
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Melusine - Ein Buch über das ich unschlüssig bin
Ich glaub', der hj will das Buch schon, oder eher die (kleine) Extra Überraschung.
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Zwerge und ihr Hort
Was is ein Index?!? Index ist in diesem Falle synonym zu Register oder Stichwortverzeichnis. Halt der Teil am Ende vieler Bücher, wo man schnell nachsehen kann, wo etwas zu einem bestimmten Stichwort zu finden ist.
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Regeländerung zum Auswürfeln von pA, Sb, etc.
Thema von Yon Attan wurde von Kazzirah beantwortet in M4 Kreativecke - Gesetze der Erschaffung und des LernensEin Charakter mit Aussehen über 95 ist m.E. einfach nur unglaublich gutaussehend und das behindert wirklich genauso. Die Waldläuferin in meiner Runde mit Au 100 und pA 100 wäre unglaublich froh ein wenig "durchschnittlicher" zu sein, weil ihr blendendes Äußeres ihr schon eine Menge eingebrockt hat. MfG Tarnadon Na ja, sein Vorschlag würde das auch tendentiell verringern, da er ja nicht den mit seiner Methode sich dem Mittelwert annähert. Er will ja beide Extremwerte reduzieren und mehr sehr durchschnittliche Werte erringen.
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Regeländerung zum Auswürfeln von pA, Sb, etc.
Thema von Yon Attan wurde von Kazzirah beantwortet in M4 Kreativecke - Gesetze der Erschaffung und des LernensIch halte da auch nichts von! Der doppelte Wurf bei den Basiseigenschaften hat eigentlich nur den Sinn, die Werte statistisch über den Durchschnitt zu heben. Sie sind die regeltechnisch wichtigeren Eigenschaften, da sie fest geregelte, berechenbare Auswirkungen im Spiel haben. An der alternativen Erschaffungsregel wird dieses Ziel ebenfalls deutlich, denn auch dieses Mittel strebt (mit weniger Würfen) das Ziel an, überdurchschnittliche Werte zu generieren. Bei diesen 6 Eigenschaften sind stark unterdurchschnittliche Werte ein unmittelbar lebensgefährdender Nachteil. Dies gilt für die abgeleiteten Werte und das Au nicht. Weder sind deren Auswirkungen eng gefaßt, sondern einem eher weiten Rahmen der SL-Entscheidung unterworfen, noch führen extreme Werte zu einer genuin lebensbedrohenden Lage. Im Gegenteil bieten sie in manchen Situationen Vorteile, in anderen dafür Nachteile. Sie können zudem, wie schon von anderen angeführt, Ausgang für rollenspielerische Situationen sein. Sie bereichern damit das Charakterleben und können einen Charakter herausheben. Der Mittelwert bringt daher m.E. keinen Mehrwert, und beim Au hilft im Zweifel dann eh nicht der Würfelwurf, sondern konsensuelle Lösung. Da soll der Wurf ja faktisch als Entscheidungshilfe und -angebot dienen.
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Neue Brille
Seit einem Jahr drücke ich mich jetzt schon darum, aber es ist nun doch mal an der Zeit: Ich brauche eine neue Brille! Die alten Gläser sind nun wirllich gar nicht mehr zu gebrauchen. Dabei gefällt mir das Design grundsätzlich einfach zu gut und ich konnte mich daher kaum trennen. Bedeutet: Ich will die gleiche Fassung wieder haben! Unbedingt! Denn sie wiegt nur 2,7 g! Und sieht noch dazu toll aus. Mein (wirklich herausragend exzellenter) Optiker damals in Berlin wäre natürlich erste Wahl. Der nimmt sogar Bestellungen per eMail entgegen, aber das hab ich seit einem Jahr nicht geschafft. Also ab zum örtlichen Optiker und hoffen, dass er weiter helfen kann. Kann er! Er hat das Modell zwar nicht da. Und anscheinend ist es auch nicht mehr im aktuellen Katalog des ]Herstellers enthalten. Aber sie ist noch vorrätig! Wunderbar! Ich bin glücklich!
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religiös?
Hab' heute mal wieder einen interessanten Test gemacht: Wie religiös sind Sie wirklich? Die Umfrage findet im Rahmen eines Forschungsprojektes an der HU Berlin statt (die für solche Test eine eigene Plattform eingerichtet hat: www.psytests.de) und man soll eine individuelle anonymisierte Rückmeldung bekommen. Hat Spaß gemacht!
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Durchbruch
Ein Wunder ist geschehen: Jakob hat freiwillig ein ganzes Buch gelesen. Selbst! Mit Begeisterung! Es hatte viele Buchstaben! Bisher hatte er sich immer nur unter Protest überreden lassen, mal zwei, drei Seiten in einem bilderreichen Buch mit einer eher kurzen Geschichte (vor) zu lesen. Und nun das: 80 Seiten Text in einer zusammenhängenden Geschichte! Ein echter Sprung! In jeder freien Minute hat er gelesen, sogar mitten im Forum Traianum. Ich bin begeistert! Schuld ist übrigens: "Der Schatz der Piraten" von Mary Pope Osborne (Das magische Baumhaus Bd. 4)
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Midgard - Das Brettspiel
Na ja, zumindest teilweise, lindan hat uns vermischt. Was passieren kann. Aber lustig war es schon, wenn einem was mit den eigenen Argumenten erklärt wird. Nein, nicht mehr, hab aber durchaus auch noch damit zu tun. Ich denke, dass lindan das auch hat und umgekehrt hat sich da ja auch keiner das in Abrede gestellt. Nur wichten wir vielleicht ein wenig anders. Im Prinzip sind wir uns gar nicht mal so uneinig. Nur dass er halt (verständlicherweise) von dem Spiel, an dem er selbst beteiligt war, überzeugter ist, als jemand, der es vor allem als Konsument erlebt. Das ist schlichtweg falsch. Vielleicht hätte ich den Begriff nicht nehmen sollen, weil er für Simulationen relevanter ist. Bei abstrakten Eurogames ist eh' *alles* Design for Effect. Es wird nichts simuliert. (Oder wollen wir jetzt wirklich die momentan hip-en Games wie Race for the Galaxy & Co. auf Logik/Simulations/Realismus-Aspekte durchleuchten?) Ja, dann hast du es falsch angewendet. Wir reden nämlich nicht über Simulationen, sondern "normale" Brettspiele. Wozu auch MIDGARD gehört.Wenn man es genau nimmt, ist jede Regel eine Krücke, und jedes Spiel ist faktisch eine Simulation. Aber da kommen wir nicht weiter. Je abstrakter ein Spiel ist, desto weniger muss der Autor darauf achten, dass jeder Regelmechanismus in der Spielwelt begründet werden kann. MIDGARD hat nun einmal ein sehr ausgeprägtes (und vorbelastetes) Thema. Also muss man einen Regelmechanismus auch daraufhin abklopfen, ob die Einbindung in die Spielwelt nachvollziehbar ist. Ge gewundener die Herleitung ist, desto eher stolpert jemand darüber und wird dadurch in seinem Spielgefühl beeinträchtigt. Es hilft eben nicht, sich dann als Autor dahinter zu verschanzen, dass es für den Spielablauf sinnvoll ist, das so zu regeln, und man dann eben über die Stolperstelle gnädig hinweg sehen möge. In dem Fall ist es eine Krücke und darf auch als solche hingestellt werden. Schönes Game-Design sollte aber ohne sie auskommen! Wie gesagt, es geht da nicht darum, ob ein Spiel funktioniert, sondern ob es "schön" designt ist. Nein, von denen reden wir nicht, sie sind nur die Extrembeispiele. Komplexe Spiele haben heute durchaus noch eine Chance, aber sie sollten den Spieler "einfangen", indem sie grundsätzlich erst einmal leicht zugänglich sind, dann aber mit immer neuem Spiel ihren Tiefgang erweisen. Da dürfen dann gerne Regeln vorkommen, die am Anfang nicht einleuchten, mir fällt da spontan die Karawanen-Regel bei Yspahan ein, die Anfangs von vielen als überflüssig empfunden wurde, sich dann aber als extrem mächtig erwies, nur halt anspruchsvoller. Yspahan ist aber zugegeben nicht der gleiche Komplexitätsgrad wie MIDGARD- Das Brettspiel. Zumindest, was die Regelkomplexität angeht. Da konkurriert eher Descent mit ihm. Zumal du ja auf das Genre Fantasy/Abenteuer-Brettspiel verwiesen hast. (Gegen Descent empfinde ich den Regelaufbau bei MIDGARD übrigens geradezu vorbildlich. Nichtsdestoweniger zieht einen Nicht-Midgardianer wohl doch eher Descent in seinen Bann.) Die Grundaussage bleibt aber: Das Spiel ist gute, aber letztlich doch Durchschnittskost. Wohlgemerkt: Bezogen auf das heute gültige, sehr hohe Niveau von Brettspielen! (Über das hochgelobte Talisman leg ich lieber mal den Mantel des Schweigens...) Es hat seine Daseinsberechtigung, aber vor allem als Nischenprodukt für Midgard-Rollenspieler.
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Midgard - Das Brettspiel
Da möchte ich widersprechen. Es ist ein typisches Motiv der epischen Fantasy (bzw. der Abenteuerliteratur im Allgemeinen), dass, sobald ein Problem gelöst wurde, schon schon gleich das nächste auftaucht, und oft ergibt sich das neue Problem aus der Lösung des alten. Man erzielt einen Teilerfolg, aber die Gesamtlage wird trotzdem kritischer. Auch viele MIDGARD-Abenteuer funktionieren so ... Deswegen schrieb ich ja auch, mich störe das weniger und dass dies grenzwertig sei. Dennoch kann ich nachvollziehen, dass es ein Geschmäckle hinterläßt, wenn das Auftauchen eines neuen Problems regeltechnisch an die Lösung eines (anscheinend) damit nicht direkt verbundenen anderen Problems gekoppelt wird. Man kann hier durchaus anmerken, dass der kausale Konnex gekünstelt wirkt. (Und wäre es in einem Abenteuer auch so, wäre es ebenfalls anmerkungsfähig.) Aber wie schon erwähnt, ich selbst habe damit keine Probleme, sehe aber nicht, dass man solche Kritik an sich abwiegeln könnte.
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Midgard - Das Brettspiel
Na ja, so einfach ist das dann aber auch wieder nicht. Man kann als Designer eben nicht erwarten, dass die Spieler ein Spiel so spielen, wie man selbst das für "sinnvoll" hält. Und die Zeiten, wo man von Spielern (selbst Vielspielern) eine große Leidensfähigkeit im Erkenntnisprozess des guten Spielablaufs zumuten konnte, sind angesichts des doch sehr großen Angebots sehr gut designter Spiele lange vorbei. Damit meine ich nicht die Suche nach "der" optimalen Siegstrategie, sondern das allgemeine Spielgefühl. Und wenn man Einzelkämpfer zuläßt, muss man eben damit rechnen, dass das zumindest in Einstiegsrunden regelmäßig passiert und das dies als normal empfunden wird. Wenn das Spiel da zäh wirkt, hat es nun einmal oft schon verloren. Solche Spiele werden bei uns regelmäßig abgebrochen. (Und wir sind durchaus passionierte Vielspieler.) Da ist es unerheblich, ob das Spiel an und für sich Potential zu haben scheint. (Wobei Agricola hat es trotz der Anlaufschwierigkeiten bei uns geschafft, allerdings auch nur, weil wie es auf den Spielwiesn mehrfach erklären mußten. Es hängt immer von der thematischen Einbindung und der Umsetzung an sich ab. Wichtig ist, dass solche Regeln intuitiv verstehbar sind und nicht Gefahr laufen, vergessen zu werden. In dem Fall ist es schlechtes Design. "Design for effect" ist immer nur eine Krücke und auch hier hängt es massiv davon ab, wie es eingebaut wird. Es kann durchaus das Spielgefühl arg reduzieren, wenn es zu aufgesetzt ist. Die Schatten hier sind m.E. grenzwertig. Mich persönlich stört es hier nicht so sehr. Thematisch unlogisch sind sie nichtsdestoweniger. Und das ist durchaus ein berechtigter Kritikpunkt, selbst wenn klar ist, warum es sie gibt, hinterläßt es eben einen Abwertungsgrund. Sorry, warum ist die Regel dann drin? Regeln, die bei "gutem" Spiel ignoriert werden, können genausogut wegfallen. Hm, von einem anspruchsvollen Spiel erwarte ich durchaus, dass es von Anfang an sinnvoll spielbar ist. "Durchschauen" verstehe ich hier durchaus im Sinne von "optimalen Siegstrategien". Da muss bei einem guten und anspruchsvollen Spiel eine Entwicklung möglich sein, die länger dauern kann. Effektives Spiel im Sinne von: "Überflüssige / schlechte Regeln ignorieren", zeichnet kein Spiel aus! Und man kann solche Regeln durchaus bemängeln. Und entkräften könntest du das nur, wenn du Situationen benennst, wo die Regel eben doch ihren Sinn hat. "Unbeliebte" Regelmechanismen können durchaus für bestimmte Taktiken notwendig sein und daher ihre Berechtigung haben, sie dürfen aber nicht prinzipiell zu "schlechtem" Spiel führen. Dann gehören sie entfernt. Ich vermute, du meinst Puerto Rico? Costa Rica kenne ich (und der Boardgamegeek) zumindest nicht. Hm, das kann man aber von ziemlich vielen Spielen der letzten Jahrgänge sagen. Und gerade in diesem Messejahrgang sind durchaus einige sehr gute Spiele dabei. "Gutes" Spiel reicht heute eben nicht mehr aus. Ich kann deine persönliche Euphorie durchaus verstehen. Und ich selbst mag es durchaus auch. Und dennoch wage ich zu behaupten, dass es gegen Spiele wie Agricola, Hamburgum, Cuba, Galaxy Trucker oder Tribun (um nur mal ein paar Essener Neuheiten zu erwähnen) als eher second best eingestuft wird. Jedes davon verdiente, regelmäßig gespielt zu werden. Und trotzdem gewinnt meist doch Time's up...
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Projekt: Teilneues Bett
Brauch er nicht, der ist schon, vom selben Schreiner.
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Projekt: Teilneues Bett
Vor etwa zwei Monaten brach in unserem Bett einer der Mittelfüße weg. Notdürftig zwängte ich das Teil erst einmal wieder an seinen Platz, was aber nur ein mäßig größeres Sicherheitsgefühl erzeugte. Dadurch entstand die Idee, dass es doch Zeit wäre, sich mal nach einem neuen Bett umzuschauen, zumal die Matratze auch einiges auf dem Buckel hatte. Also zogen wir los, Betten und Matratzen testen. Die vielgepriesenen Discounter fielen quasi sofort durch, da dort der Sachverstand ("Wie sieht es mit Allergien aus?" "Bitte was? Ach, der Stoff ist so dicht, da kommt keine Milbe durch!") sich selbst disqualifizierte. Beim ersten ökologischen Händler all night in Haar zeichnete sich dagegen durch wirklich gute und professionelle Beratung aus. Und das vorgeschlagene Bett sah auch sehr gut aus, die Matratze fand aber nicht das volle Vertrauen der Partnerin, da sie noch festeres gewöhnt war, auch wenn die probierte extrem fest war. Der Händler erinnerte uns aber auch daran, dass Betten für gewöhnlich (deutlcih) länger leben als Matratzen. Und das Bett wäre auch recht teuer. Das muss dann wirklich ewig halten! Die zweite Händlerin Bettgeschichten in München-Pasing war dann ganz anders. Durchaus professionell, aber ich fühlte mich wieder daheim in Kreuzberg! Kein Herunterbeten oder Anpreisen von Produkteigenschaften, sondern Anekdoten aus dem reichen Berufsleben waren Schwerpunkt des Gesprächs. Nebenher platzierte sie uns auf genau einer Matratze (ob sie noch mehr im Angebot hätte, keine Ahnung), die außergewöhnlich weich war. Und, oh unerwartetes Wunder! Sie war ein Traum! Weich und doch fest genug, um uns beide zu stützen. Und wir sanken nicht derart ein, dass wir kaum wieder aufstehen konnten! Die zudem gerade im Jubiläumsangebot war! Außerdem überzeugte sie uns davon, dass es wirklich kein neues Bett bräuchte, wir aber auch nicht auf eine größere Matratze verzichten müßten. ("Um Himmelswillen, 1,40 Breite! Tut euch das nicht an!") Der Trick: Einfach den Lattenrost höher setzen und dann die Matratze eben auflegen. So, jetzt wird demnächst die Matratze geliefert und ein Schreiner setzt den Lattenrost hoch. Kosten: Vielleicht 100 € Gewinn: Ein altes Bett mit neuem Schlafgefühl!
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MIDGARD 1000 A.D.
Also, zunächst einmal mag ich vermerken, dass zumindest mir das Phantastische an deiner Welt ausgesprochen gut gefällt. Es paßt zudem in die Zeit. Das Übernatürliche war schließlich in den Köpfen allgegenwärtig. Warum soll man das also nicht auch dann ermöglichen? Was ich allerdings eben erwarte, ist, dass die einzelnen Kulturen nicht "aneinandergeklatscht" wirken. Die "Schnittstellen" müssen irgenwie nachvollziehbar sein. Da deine Welt sich nun einmal explizit auf historische Entwicklungen bezieht, müssen die Abweichungen halt um so eher mit Prüfung rechnen. Deine Idee kann ich durchaus verstehen, interessante Kulturen in eine Spielwelt zu packen. Es ist vielleicht auch nicht für jede Spielwelt nötig, dass sie in sich kohärent und jede Entwicklung "historisch" erklärbar ist. ("Historisch" nicht im Sinne von realhistorisch, sondern aus der der Spielwelt inhärenten Dynamik.) Es ist m.E. wie gesagt sehr spannend, eine Welt zu konsturieren, wo das Christentum im Reich nicht allumfassend gewonnen hat, wo sich neben der Catholica und der Orthodoxie auch andere Sekten erhalten haben könnten. (Die Burgunden waren übirgens ursprünglich Arianer, eine unter Germanen eher populäre Version des Christentums. Allerdings nicht kompatibel mit dem Katholizismus der einwohnenden Romanen, vermutlich ein grund, warum historisch nur die Reichsbildung der Franken Bestand hatte.) Wie sich ein Heidentum "modernisiert" wandeln hätte können. Der Sol Invictus (der nicht identisch ist mit Mithras! ) wäre ein solcher Ansatz. In jedem Fall dürfte der Götterglauben mystifiziert worden sein, der Glauben generell persönlicher und individueller zusammengestellt. Es hätte mehr Raum neben dem offiziellen Staatskult als im Christentum gegeben. Ein simpler Rückgriff auf die klassische Götterwelt erscheint mir eben eher langweilig und auch nicht mehr konkurrenzfähig. Ein Beispiel für die mögliche Mystifizierung eines Pantheons kann man z.B. in Alba finden. Und wie gesagt: Der Papst mach in der Form einfach keinen Sinn. Zumindest als weltlicher Machtfaktor. Er könnte sich nur halten, wenn das Christentum seinen Totalitätsanspruch zumindest teilweise aufgegeben hätte, um neben der Konkurrenz bestehen zu können. Und umgekehrt dann der "Westkaiser" auf die staatsideologisch notwendigen Staatsopfer verzichtet hätte. Da gibt es sicher Wege, wie das aufgelöst werden kann. Dann wäre ein Nebeneinander denkbar. Aber dann wäre der Papst umgekehrt wohl auch nicht mehr der Repräsentant der ekklesia unita sancta, zu dem er sich im Westen aufbauen konnte. Durchaus auch spannend. Das Christentum der Franken hätte sich wesentlich unabhängiger von ihm entwickeln können, es hätte dann wohl tendentiell mehrere "nationale" germanisch-christliche Kirchen geben können, die wesentlich lockerer verbunden gewesen wären, mit dem jeweiligen Souverän als religöser Entscheidungsinstanz.
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MIDGARD 1000 A.D.
Oh, die Liste wäre relativ kurz: Es ist quasi alles. Die Beschreibungen haben gewisse Ähnlichkeiten mit dem, was wir über diese Zeit heute zu wissen meinen. Ansonsten: Mir ist nicht ganz klar, wie das Papsttum in deinem Szenario überhaupt in eine derartige Position kommen konnte. In der Spätantike war der Bischof von Rom bestenfalls einer von mehreren Patriarchen der Kirche. Sein Ansehen wa aber nicht zwingend höher als z.B. das des Patriarchen von Antiochia. Erst, als die Bischöfe im Westen faktisch die Funktion des Staates übernommen haben, weil die alte Ordnung zusammenbrach, haben sie dort überhaupt eine relevante Position bekommen. Zudem resultierte ein nicht unwesentlicher Teil der Macht der Kirche aus Stiftungen reicher Römer, die aber in deinem Szenario gar nicht möglich sind, da es dort noch immer eine Armenreligion ist. In deinem Szenario wäre es wahrscheinlicher, dass z.B. der Bischof von Trier eine derartige Funktion übernähme, oder dass die Catholica keine Zentralmacht erhielte. Mir ist immer noch nicht klar, Kraft wessen ein Papst das Recht erhalten haben sollte, einen Kaiser zu salben. In der realen Geschichte konnte er 800 immerhin eine Thronvakanz reklamieren (in Ostrom gab es da gerade eine Kaiserin), auf die die translatio imperii ideologisch begründet werden konnte. Und in einem christianisierten Reich war auch legitim, dass das Imperium durch einen ranghohen Bischof verliehen wird. Aber bei dir sehe ich da legitimatorische Defizite. Der Kaisertitel beinhaltete immer auch einen Universalitätsanspruch. Spannend ist auch, dass du einerseits von Gotenzügen sprichst, diese aber gar nicht nach Italien gelangt sein können, wo sie aber doch recht prägend waren. Die Westgoten sind also vermutlich dann direkt nach Spanien und die Ostgoten wurden zerrieben? "Caesaren" waren in der Spätantike nachgeordnete Titel. Der designierte Nachfolger wurde regelmäßig zum Caesar erhoben. Kaisertitel war "Augustus". Aber das nur am Rande. Ich würde es begrüßen, wenn du es "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" nennen würdest. Es gab nie "Deutsche Nationen". Es hat auch nichts mit unserem heutigen Nationen-Begriff zu tun, der erst im 19. Jh geprägt wurde. Das "Deutscher Nation" kam auch erst im Spätmittelalter/ der Frühen Neuzeit hinzu. Die Kurfürsten sind auch eine spätere Entwicklung. Im 11. Jh gab es zwar bereits eine Gruppe von "Vorwählern", aus denen vermutlich später mehr oder minder die Kurfürsten hervorgingen, aber wählen durften zu der Zeit noch alle Reichsfürsten. Exklusiv wählten die an die Reichsämter gebundenen Kurfürsten erstmals 1257. Julian Apostata war durchaus gesamtrömischer Kaiser! Er war zunächst unter Constantius II. sogar zuständig für den Westteil des Reiches und hat erst nach dessen Tod im Osten residiert. Er hatte dann auch keinen Kollegen. Sein Gedanke der "heidnischen Staatskirche" hatte auch nichts mehr mit dem alten antiken Glauben zu tun. (Den es ja auch faktisch so nicht mehr gab.) Selbst wenn es ein stark philosophisches (neuplatonisches) Konstrukt war, wäre es sicher spannend, was daraus hätte werden können. Wobei zu sagen ist, dass Julian das Christentum nicht grundsätzlich bekämpfte, auch wenn er sich von ihm abwendete. Er versuchte "nur", dem alten Glauben einen Raum zu sichern. Der entscheidende Punkt ist aber wohl eher Theodosius I., den es in deinem Konstrukt nicht geben dürfte, da er (als letzter alleiniger Herrscher des Gesamtreiches) das Christentum zur Staatsreligion erhob (was, im übrigen einen römischen Papst überhaupt erst in die Lage versetzte, einen Kaiser zu salben). Ohne Germanenreiche in Italien ist mir aber unklar, wieso ein Kaiser in Byzanz späterhin nicht fähig gewesen sein sollte, seinen Machtanspruch erfolgreich dorthin auszudehnen. Ein Justinian hätte das locker geschafft. Der hatte nur die Situation, dass es kein Gesamtreich mehr gab... Und ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Zeit dann noch religiöse Toleranz gegen eine "heidnische" Oberschicht in Italien gezeigt worden wäre... Und noch mal grundsätzlich: Wo kommen bei dir die Soldaten des weströmischen Kaisers her? In der realen Geschichte waren es in West wie Ost fast nur noch (überwiegend germanische) Söldner. Woher rekrutieren die Armeen sich bei dir? Vor allem: Wie in der Spielzeit? Feudalistisch kann Ialien ja eher nicht organisiert sein, da Italien ja nicht zusammengebrochen ist.