moderiert Die Liebe im Rollenspiel

[Stephan]

@Issi: Mal ein kleiner Tipp: Texte ab einer gewissen Länge gewinnen ungemein an Lesbarkeit, wenn man sie durch das gelegentliche Einstreuen von Absätzen etwas strukturiert.

[Widukind]

Nun Issi, ich spiele eine Lian Kai, von daher habe ich ab und an mit dem Thema zu tun.

Als allererstes möchte ich dem Satz

Und da Flirten im Rollenspiel in der Regel doch ehr harmlos ist, hat man ja auch nichts zu befürchten. Es ist ja "nur" Rollen- Spiel.

widersprechen.

Liebe und auch Sex findet nun mal vor allem im Kopf ab, während Rollenspielkämpfe bei Ausbleiben von physischen Schmerzen weit weniger real sind.

Zumndest wenn Spielleiter und Spieler verschiedene (oder gleiche, wenn bevorzugt) Geschlechter haben, kann es da richtig "knistern".

 

Ein einfacher "Verführen"-Wurf zum Erreichen meiner Ziele wäre mir aber auch zu wenig.

Da gilt es also ein ganz feines Gespür dafür zu haben, was der andere Spieler/Spielleiter ertragen mag und wo es zu viel wird. Ich finde Augenkontakt und auch Berührungen an Händen oder Armen ok, aber da hat jeder seine Grenzen, die es zu respektieren gilt. Einen Kuss würde ich z.B. nicht "ausspielen".

 

Ansonsten "verführt" man, wie im richtigen Leben auch, vielleicht sogar etwas offensiver. Mit Blicken und Worten, der Rest wird beschrieben. "Ich streichle dem bösen Oberschurkenauftraggeberadligen wie zufällig über die Innenseite seines Oberschenkels nach oben" usw.

[Gast Issi]

Himmel! Bei euch geht es ja scheinbar ziemlich heiß her! Also wirklich geküsst haben sich Spieler während des Rollenspiels bei uns noch nie, angefasst auch nicht.

Innerhalb des Kopfkinos ist natürlich alles möglich. Und insofern hast du natürlich Recht, es gibt auch ohne echte Berührung Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. - Bei uns herrscht diesbezüglich ehr "gepflegt manierlicher Übermut". Wenn ein Spieler zum Beispiel versucht das Schankmädchen zu verführen, dann tut er das mit blumigen Worten, und setzt sein unwiderstehlichstes Lächeln auf. Wenn er nicht gerade mit der Person zusammen ist, hat das keine "echte" Wirkung und richtet auch keinen Schaden an, sondern ist bestenfalls witzig für alle.

Hinzukommt natürlich, dass ich das einzige Weibchen der Gruppe bin, glücklich liiert mit einem Spieler Männchen. Der Rest respektiert uns und flirtet im Rollenspiel deshalb zum Glück ehr taktvoll. Gerne hätte ich mehr weibliche Unterstützung, weil sich dann alle so unglaublich gut zusammenreißen, und von ihrer Gentlemanseite zeigen, zumindest die erste Zeit lang. Dann fallen sie wieder in ihr gewohntes, zum Teil ja auch liebenswertes Rüpel Dasein zurück. (da muss man so einiges aushalten!)

"Gefährlich" wurde es bei uns zwischen Spielern und Leitern deshalb noch nie(uns zwei jetzt mal ausgenommen), und es kam auch niemand auf die Idee jemand anderen tatsächlich anzufassen.

Natürlich kommt es auch im Rollenspiel für die Figuren mal zu Küssen oder körperlicher Liebe, aber das kann man ja alles andeuten, ohne daraus einen seichten Roman zu machen. " Ihr wisst schon was jetzt passiert.... ", reicht um einen Liebesakt zu beschreiben, genauer muss es in der Regel nicht sein.

Der Abgrund des Kitsch lauert trotzdem überall. Aber wenn man mal hineinfällt und darüber lachen kann, haben alle anderen auch Spass. (Wir haben ein paar Spezialisten die nach einer Liebesnacht mit einem W 20 auswürfeln, wie gut sie waren!!!???- Das sind Dinge, die werde ich wohl nie verstehen:rolleyes:, aber egal).

--- Insofern hast Du wohl Recht, es kommt wahrscheinlich auch auf die Gruppe und ihre Zusammensetzung an: Viele Päarchen oder nur Singels? Glücklich oder frustriert? Nur Heterosesuell ? Normale Freaks oder auch Soziopathen? Die Liste lässt sich vermutlich endlos fortsetzen. --- Und man muss sicher aufpassen, dass aus der Rollenspielgruppe keine Therapiegruppe wird.

Es kommt darauf an, wie gut man seine Mitspieler kennt. - Was zählt, sind leider nicht nur die gleichen Interessen , in diesem Fall Rollenspiel, oder ähnliche Persönlichkeiten. Sondern, dass man sich gegenseitig respektiert und wertschätzt. Es ist sicher keine Plattform für das Ausleben von verdeckten sexuellen Neigungen , oder schlimmen Störungen.

 

Bei uns läuft das ehr so ab:

Glücksritter: " Du hast die Schönsten Augen, die ich je gesehen habe, *grins*

Schankmaid: "Findest Du wirklich?"*Sie lächelt verlegen und spielt mit ihren roten Locken* Glücksritter: "Aber ja! Ich bin schon weit herum gekommen und nirgends habe ich je eine schönere Frau gesehen,als dich . Dein Lächeln ist wie der Glanz der Morgenröte" <SpielLeiter: " Das war jetzt etwas dick aufgetragen. Jetzt mach mal einen Wurf auf "Verführen", bitte."> Glückritter: Klappt mit einer 25!" SpielLeiter: In Ordnung, sie scheint dir zu glauben. Glücksritter: "Ich guck ihr tief in die Augen und versuch sie zu küssen." SpielLeiter: "Was dennn, jetzt schon?" Glücksritter: "Naja wieso nicht? Ich setze jetzt mein unwiderstehliches Lächeln auf." Schankmaid: " Du bist wirklich süss, aber..." Glücksritter: "....Aber was?" . Schankmaid: " Aber ich kann nicht...ich... " Glücksritter: "Was?! Aber wieso denn nicht?" Schankmaid: " Naja, Siehst du denn den großen Mann dadrüben?" Glüchritter: "Du meinst den mit der schiefen Nase?" Schankmaid:" Ja, das ist mein Ehemann. Er wird dich töten, sobald du mir zu nahe kommst. Du musst jetzt verschwinden, am besten gleich!"

 

 

In der Regel ( Es gibt natürlich immer auch Ausnahmen), erlebe ich Rollenspieler als humorvolle und intelligente Personen, die feinfühlig sind, gegenseitig Grenzen waren und zusammen gerne spielen und Spass haben. In einer eingespielten Gruppe sind die Grenzen meist klar und man kann Andeutungen der Figuren während des Spiels auch nicht so leicht missverstehen. Allerdings kenne ich tatsächlich einige Päarchen, die sich beim Rollenspiel kennengelernt haben. Es scheint also einen Funken zu geben. Echt spannend !

Bearbeitet 24. Juni 2014 von Issi

[Anjanka]

(...) Da gilt es also ein ganz feines Gespür dafür zu haben, was der andere Spieler/Spielleiter ertragen mag und wo es zu viel wird. Ich finde Augenkontakt und auch Berührungen an Händen oder Armen ok, aber da hat jeder seine Grenzen, die es zu respektieren gilt. Einen Kuss würde ich z.B. nicht "ausspielen".

 

Hi Widukind,

 

also bei mir wäre die Grenze schon beim Berühren. Sowas ist doch sehr intim und wenn man das dann noch in einer Situation tut, wo der Char den anderen verführen will...also mir ginge das zu weit.

Auf die Idee ist bei uns aber auch noch nie einer gekommen. Andeutungen, Blicke, Worte - aber keine Berührungen. Wäre mir auch extrem unangenehm.

 

Und an alle:

 

Wir spielen sowas wie Verführen teilweise aus, teilweise wird es halt gewürfelt. Das Beispiel von Issi hat es schon ganz gut umschrieben, wie es auch bei uns läuft. Und ja, auch bei uns wird nach einer Liebesnacht (meist aber nur bei One-Night-Stands zwischen Unbekannten) ein W20 geworfen, um zu schauen, wie man so war. Finde ich völlig normal, da sowas ja auch Tagesformabhängig sein kann...

Wenn man Fertigkeiten wie "Verführen" oder "Liebeskunst" (hier im Forum zu finden) hat, hilft das natürlich sehr bei diesem W20

 

In unseren Runden ist es eigentlich immer dazu gekommen, dass nach einer gewissen Zeit die Gruppe untereinander verbändelt wurde. Wir spielen immer in festen Gruppenkonstellationen und da finden sich dann meist Paare. Die dann auch fest zusammen bleiben. Da wird dann das ganze Thema Sex und Verführen nicht mehr so doll ausgespielt (man kennt sich ja), aber es kommen immer wieder so typische Sätze wie "Ich liebe dich" und "Du bist die/der Beste" usw. Also man merkt auch im Spiel stets, dass die Chars zusammen gehören.

Das ist OK, auch wenn es mir am Anfang meiner Rollenspielerkarriere SEHR schwer gefallen ist, den bösen Satz mit "Liebe" zu sagen. Keine Ahnung warum. Immer noch ist es stets ein merkwürdiges Gefühl, das zu sagen, auch wenn ich mich langsam dran gewöhnt habe.

Keine Ahnung, ob das nur mir so geht, oder auch den anderen. Hab ich noch nie angesprochen

Vor allem deshalb, weil ich eh etwas freakig bin und das auch weiß . Ich gehe also mal davon aus, dass andere da wenig Probs im Spiel mit haben. (Und nein, ich vermische die Ebenen nicht (warum auch?). Es ist mir halt einfach auch mit meinem Char peinlich. Schwer zu erklären.)

 

LG Anjanka

[Alas Ven]

Hallo,

 

Durch fast die ganze Literatur zieht sich die Liebe als Motiv für Heldentaten, aber in seiner negativen Form als Eifersucht auch als Motiv für den Gegner.

 

Wie baut Ihr das ein? Sagt Ihr Euren Spielern einfach, dass sie jetzt verliebt sind, würfelt Ihr, gibt es ein "unter vier Augen - Gespräch" oder beschreibt Ihr eine NSpF solange als leibreizend, intelligent und so oder so toll mit rosa Wölkchen, bis die SpF von selbst darauf anspringen? Oder kommt Liebe gar nicht oder  nur als NSpF - Motiv vor?

 

Grüsse

Payam

 

Wenn Spieler untereinander eine Affäre wollen, ist das für mich ok. Wenn sie mit SPF eine Affäre wollen, müssen sie sie verführen. Einige Spieler haben an solchen Sachen Spaß. Ich habe schon Spielfiguren mit NpCs verlobt und auch verheiratet, aber nur, wenn die Spieler daran Spaß hatten. Das merkt man im Spiel schon an den Reaktionen der Spieler auf die Situation. Ich würde den Spielern nie eine Affäre aufzwingen für ihre Figuren. Spielen soll etwas sein, was Freude bereitet, und erzwungene Affären sind ärgerlich...

[Alas Ven]

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Payam Katebini am 10:21 am am Mai 21, 2001

Kann man Spieler in eine "verliebte" Stimmung bringen? </span>

Wenn ich das rausgefunden habe füll ich es in Flaschen und werde reich dabei.

 

Jetzt mal im Ernst, ich glaube nicht, dass das möglich ist.

 

Viele Grüße

HJ

 

Liebesgeschichten für die SpF waren bei mir nie eine zentrale Geschichte, nur Nebengeschichten, wenn die Spieler es wünschten. Zum Beispiel, wenn ich eine neue Spielfigur einführe, die so und so handelt, und der Spieler fragt, wie sie aussieht, und dann versucht, sie zu verführen.. Ist das ja seine Entscheidung. Wie stark dann die Gefühle sind, entscheidet der Spieler dann ja auch selbst.

[Gast Issi]

Hallo Anjanka! Also Du bist nicht die einzige, der es im Rollenspiel schwerfällt " Ich liebe Dich", zu sagen.

Ich glaube, das ist auch ganz normal, wenn einem diese Worte irgendetwas bedeuten. Im "Reallife" sage ich das gerne, vorallem wenn mein Gegenüber dasselbe fühlt. Aber im Rollenspiel fühle ich mich trotz der Vertrautheit mit Mitspielern dabei immer ein wenig nackt oder ausgestellt.

Da benutzt man ehr andere Worte, um das gemeinte zu umschreiben. Von Männern werden gerne Worte wie : "Ich würde für dich sterben", oder "Du bist der Mond meines Lebens" gebraucht, für Mädels ist : "Ich kann ohne dich nicht leben", oder "Du bist ein Teil von mir" eine gute Alternative.

- Da knistert es auch zwischen Reallifepäarchen, was für den Rest natürlich unterhaltsam ist.

Das ihr bei einem Tête à tête auch mit dem W20 würfelt, finde ich unglaublich witzig. Ich vermute mal die Midgardianer haben so eine Art kollektives Unbewusstes, indem sämtliche skurile Ideen, ohne Absprache ihren Weg finden.

 

Hallo Alas Ven! Du hast natürlich Recht, man darf Spielern und ihren Figuren nichts aufzwingen, was sie selbst nicht wollen. Auch nicht, sich zu verlieben. Es sei denn, sie unterliegen einem Zauber oder wurden verflucht.- Da muss auch der Spieler mal gegen seine Natur handeln.

Da wir unsere Figuren in der Regel Recht lange spielen ( natürlich nur die, die überleben), wurde im Einzelfall auch mal eine Ehe geschlossen und sogar ein Kind geboren. Aber wie sich gezeigt hat, kann man selbst das gut ins Rollenspiel integrieren. -Die alte Amme, war in Wirklichkeit eine schwarze Hexe und wir mussten auf Abenteuer ziehen um die Seele des Kindes zurück zu holen!- Und von der "bösen Schwiegermutter" und ihrem Hausdrachen möchte ich lieber nicht mehr reden!---Der überwiegende Teil der Figuren geniest unterdessen sein Singledasein und gönnt sich das ein oder andere Stelldichein. Wir hatten aber auch schon Dauerschwindler, die ihren Verlobten weismachten, sie würden in einem Jahr zurückkehren um sie zu ehelichen. Und das in jeder sich bietenden Stadt. Am schwersten haben es oft die Zwerge. Denn Zwerginnen wachsen schließlich nicht auf Bäumen. Deshalb trösten sie sich dann meist mit ihrem vielem Gold und ihren Errungenschaften. Aber einer hat nach langer Suche tatsächlich sein Glück gefunden und sich mit einer Zwergin zur Ruhe gesetzt.

 

 

Immer wenn ich Spielleiter bin (wir wechseln ab), versuche ich auch mal die aus der Reserve zu locken, die sonst nicht soviel sagen. Es ist schließlich nicht jeder der geborene Schauspieler. Andere nehmen sich so viel Spielanteil wie sie brauchen, und mehr, so, dass die stilleren Spieler oft zu kurz kommen. In einem Abenteuer suche ich mir meistens eine Figur raus, der ich besondere Aufmerksamkeit schenke, höchstens zwei. Das muss jetzt nicht zwingend etwas mit Minne oder Liebe zu tun haben, oft hat es ganz andere Beweggründe. Aber falls doch, gibt es da lauter lustige kleine Sachen, die auch für schüchterne sehr viel Spass machen können. Ein Liebesbrief von einer/m geheimisvollen Verehrer/in zum Beispiel. Er/Sie braucht ja nicht gleich auftauchen, vielleicht erst im nächsten Abenteuer oder auch nie. )Der Blick einer schönen Lady, die dem Charakter ihr seidenes Taschentuch schenkt, damit er das Turnier für sie gewinnt, Eine simple Aufforderung zum Tanz ( Das ist besonders lustig, weil viele glauben, dass sie diese Fertigkeit niemals brauchen werden!), Eine Einladung von einer Unbekannten Person,

- Die Figur wird bekleckert, fast überitten, oder von einer Kutsche bespritzt. - Alles Dinge, die eine Wiedergutmachung erfordern.

Vielleicht wird der Held/ die Heldin dafür bekocht oder zum Tee eingeladen. - Vielleicht ist es eine höher gestellte Person, und der Held braucht die Fertigkeit Etikette um nicht negativ aufzufallen. Das alles kann unglaublich Spass bringen, ohne das es dabei bis zum Äußersten kommen muss. (Gutes Training für Unsichere).

Beim nächsten Abenteuer ist dann wieder jemand anderes die Hauptfigur. Ich persönlich schaue als Spieler auch gerne mal zu und kann mich selbst zurück nehmen. Ein anderes Mal lachen dann wieder alle auf meine Kosten.

Bearbeitet 25. Juni 2014 von Issi

[Ma Kai]

Äh, die nächtliche Betätigung ist doch Konsti, und das ist ein PW... (sorry, Resi verrissen)

 

Du würdest eventuell mit gewissem Amüsement eine vergangene Forumsdiskussion lesen:

http://www.midgard-forum.de/forum/threads/10866-Aprilscherz-2006-Der-Spielleiter-kriegt-immer-die-Frauen?highlight=aprilscherz

Wohlgemerkt: da stand zuerst natürlich nicht "Aprilscherz" drüber.

[Gast Unicum]

Hm, ich klönnte jezt hinter mir ans Rollenspielregal gehen und ein gewisses Buch herausholen.

(Ich kann das Buch wirklich empfehlen, ich hab mich jedenfalls beim Lesen kringelich gelacht)

 

Ich hatte es bisher einmal das sich ein real-live pärchen wirklich nur noch,... ach lassen wir das - wir haben ausgemacht das sie gerne wieder mitspielen können wenn die Schmettelinge im Bauch sich beruhigt haben

 

Hochzeiten gab es bei uns im Rollenspiel schon einige, auch richtige Kämpfe zwischen Spielfiguren um eine NSC Dame, mit Liebesbriefe schreiben, etc. Das war recht "intensiv". Allerdings gab es auch schon tragische Todesfälle und Rachenschwüre deswegen (etwa wenn ehefrauen entführt wurden oder als "kolateralschaden" erlitten - ein sehr, sehr starkes Plotelement.

 

Sex wurde aber nicht ausgespielt,... da wurde dann immer !Ausgeblendet!

 

Aber Sex und Liebe sind ja manchmal auch zwei verschiedene paar Stiefel (die einen sind bequem und ausgelatscht und die anderen haben 12" Absätze und sind geschnürt bis zum Oberschenkel,...)

 

@Issi:

Manchmal mache ich das auch mit Versuche Spieler aus der Ecke zu bekommen, habe aber auch schon erlebt das es den "Causal Gamer" von Robin Laws fivefold auch wirklich gibt, jemand der eigentlich recht passiv ist und nur dabei um eine tolle geschichte zu erleben oder weil Rollenspiel sowas wie ist wie der 3 Uhr Tee am Sonntag.

[Anjanka]

Hi Unicum,

 

Das mit dem stillen Spieler, der nur so dabei ist, kenne ich aus unserer Runde auch. Da ist eine Spielerin immer dabei, würfelt aber lieber und levelt den Char hoch, anstelle von echtem Rollenspiel mit allem drum und dran. Ab und an meldet auch sie sich zu Wort, auch mal um wirklich Rollenspiel zu betreiben, aber meist nur, wenn es ans Planen geht (ein Punkt, der mich immer langweilt, da ich eher so ein Spieler bin, der halt den Alltag und normale Gespräche usw. durchspielt. Und es war auch immer schon mein Hauptplan "Reinstürmen, schauen ob Monster da ist, wenn ja, plätten, wenn nein, Schatz nehmen ).

Aber selbst diese Spielerin kommt ein wenig aus den Puschen, wenn man sie mit dem Thema Liebe, Verführungen etc. anspielt. Egal ob als SL oder Mitspieler. Sie hat mittlerweile mehrere Chars, die verheiratet sind und spielt da dann mehr mit (also mit dem Thema auch an sich), als mit den anderen Themenkomplexe. Das finde ich schön

 

@ Issi:

Das beruhigt mich jetzt aber, dass ich da nicht die Einzige bin, die diese bösen Worte nicht aussprechen mag. Zumindest nicht "einfach nur so aus Spaß".

Ja, ich umschreibe auch eher. "Akemi ist die Beste!" sagt mein Ordensritter oft über seine Frau. Und natürlich würde er sich auch für sie opfern und sagt das auch. Nur selten kommt mir als Spieler aber das "Ich liebe dich" über die Lippen. Wird sich auch nicht ändern. Aber ist auch nicht so wichtig, solange der Spieler von Akemi weiß, dass ihr Mann sie natürlich liebt und alles. Sowas kann man bei Missverständnissen auch schön in der Metaebene besprechen

 

Lustig auch, dass ich es als SL ähnlich wie du mache: Ich picke mir ein oder max. zwei Helden raus, denen ich dann meine Aufmerksamkeit besonders widme und für die ich halt beim Schreiben des Abts. ein paar Kleinigkeiten einstreue. Das scheint gut anzukommen. Leider fallen mir nicht jedes Mal solche Sachen ein und auch nicht für jeden immer gleich Gute, aber bemüht bin ich allemal

 

LG Anja

[Gast Unicum]

Ich picke mir ein oder max. zwei Helden raus, denen ich dann meine Aufmerksamkeit besonders widme ....

 

Ich hab da ab und an zwei "praktische" probleme:

Manche Spieler sagen kurzfristig ab (gerade wenn es eigentlich ein sehr interssanten Plot für sie gibt.)

 

Andere sind im Spiel recht dominant und meinen dann das es so nach ihrer Pfeife gehen muss, und ziehen zuviel meiner SL Aufmerksamkeit auf sich.

 

Bezüglich "romantischer" Dinge oder soagr nur einfach "Sex" sind die Spielfiguren zum teil echt sehr,... unterschiedlich.

(Nun das ist bei menschen im realen Leben aber zum Teil sehr ähnlich,...)

 

Einige sind meines erachtens "Neutrums".

 

Eine Spielfigur ist so sehr mit ihrer Kirche verheiratet das sie wohl "Frigide" ist (obwohl es in dieser Kirche kein Zölibat gibt).

(Spielfiguren scheuen in einer Kristallkugel nach einem bekannten und "erwischen" diesen gerade inflagranti mit zwei damen des horizontalen gewerbes kommentar "Ihhii... ich geh weg!")

Aber wehe jemand anders hat "spass" dann wird das unterbunden,...

 

Andere sind entäuscht wenn die schöne NSC Figur die Gruppe verlässt,.., "die hätt man ja auch angraben können"

(man hatte ja aber auch lange genug Zeit,... )

 

Nun ich muss meine derzeitige Kampange NSC Technisch auch etwas umbauen da ich nicht damit gerechnet habe das die Gruppe aus 1 Mann und 4 Frauen besteht,...

 

Da AzubiMagie hier mitliest werd ich besser nicht schreiben das (nachdem sie die stadt in welcher sie sind erfolgreich gerettet haben) ihnen ein paar Empfänge am Hofe des Königs drohen,... und der ist bekannt für seine orgiastischen,... Orgien. Ich glaub spätestens da werd ich meinen Spass haben, wenn die Hexen die Inquisitoren nicht mehr an ihrem Ornat erkennen, "Tschudligung, ich glaub irgendwo hab ich sie schon mal gesehen, sind sie steckbrieflich gesucht?"

"Willst du wirklich die Einladung ins Bett des Königs ablehnen?" *Prust*

[Gast Issi]

Gibt es schon eine Selbsthilfegruppe für Spielleiter? Falls ja, würde ich sofort beitreten.---

 

Nein, eigentlich freue ich mich ja, wenn die Spieler sich aufregen und in ihre Figuren reinsteigern. Dann ist das ist alles lebendig.

Ich hab meine Jungs ja auch ganz gut im Griff. Meistens jedenfalls. Aber manchmal fühle ich mich auch wie eine Kindergärtnerin.

Was ich ihnen aber verzeihen muss , weil ich als Spielerin ja auch wieder ganz klein bin. Freundschaft ist eben wenn der andere deine Fehler kennt und dich trotzdem mag.

 

Menschen sind halt unterschiedlich (bescheuert). Und wenn ich mehrere Exemplare des Typs, "Hallo hier bin ich. Ich will viel Aufmerksamkeit und Spielanteil" hätte, würde ich vermutlich durchdrehen. Zum Glück sind ja auch die Stillen dabei, die sich vielleicht auch manchmal zu sehr zurücknehmen, anstatt um ihren Spielanteil zu kämpfen. Zu den anderen großen Kindern muss ich dann sagen: "Du bist jetzt nicht dran, sondern XXXXXX ,also hälst du deine Klappe." oder "Wenn dein Handy noch mal während des Spiels klingelt,dann ist Mephistopheles dran."- Auf der anderen Seite geniesen es manche Spieler natürlich auch, wenn andere den Blödsinn machen, den sie sich selbst nicht trauen. Sie schauen lieber passiv und still dabei zu.

 

In bestimmten Situation, vor allem in solchen, wo es um Verführen oder Beredsamkeit geht, müssen aber auch die Stillen was sagen und das geht eben nur, wenn gewisse andere Personen sich auch mal zurücknehmen und ihren Mund halten können. - Wenn ich das Spiel eines stillen und gehemmten Menschen immer durch Einwürfe unterbreche, dann ist das fürs Rollenspiel nicht sehr förderlich.

Manchmal braucht man auch die Stille. Egal ob es jetzt um eine gefährliche,gruselige Situation geht, oder um eine knisternde.

 

Ich suche als Spielleiter noch nach Möglichkeiten einen Spieler zu verwarnen. (Gelbe, Rote Karte). Damit solche Sitationen nicht immer gestört und ins Lächerliche gezogen werden können.

Bearbeitet 29. Juni 2014 von Issi

[Ranthoron]

Ich suche als Spielleiter noch nach Möglichkeiten einen Spieler zu verwarnen. (Gelbe, Rote Karte). Damit solche Sitationen nicht immer gestört und ins Lächerliche gezogen werden können.

 

Du könntest ja Glückspunkte verwenden - wenn du vorab welche verteilst, hat der Störer gerade großes Pech:o:

Oder dem, der unterbrochen/mokiert wurde einen als Ausgleich geben...

[Ma Kai]

Ich suche als Spielleiter noch nach Möglichkeiten einen Spieler zu verwarnen. (Gelbe, Rote Karte). Damit solche Sitationen nicht immer gestört und ins Lächerliche gezogen werden können.

 

Der beste mir bekannte Weg ist ein konstruktives, freundliches Gespräch außerhalb der Spielsituation.

[Gast Issi]

Danke für eure Vorschläge. Das mit den Extra-Glückspunkten ist eine super Idee. Auch das mit dem freundlichen Gespräch, habe ich schon versucht. Aber was wenn euer Gegenüber ein Zwerg ist? - Ich meine mit Leib und Seele, durch und durch , dazu immer mürrisch.--- Ihr verwendet sanfte Elfische Worte und blickt in sein bockiges, stures Gesicht.--- Das funktioniert nur bedingt. Deshalb versuche ich es besser mit einer klassischen Konditionierung. Wenn du das......, dann Aua. Oder falls du das, ....dann kriegst du nix, könnte da ehr funktionieren. Eine unmittelbare Konsequenz ist unbedingt erforderlich für einen Lernerfolg.

In den Erziehungsratgebern steht immer etwas von Liebevoll- Konsequenter Erziehung. Vielleicht sollte ich mal einen lesen.

Wenn seine Figur innerhalb des Rollenspiels Mist baut, kann ich das ja zum Glück im Rollenspiel regeln.-Indem meine NSCs konsequent reagieren. Zusätzlich habe ich überlegt nicht nur Göttliche Gnade(GG), sondern auch Dämonische Gunst(DG) einzuführen. Ab einer gewissen Anzahl ist man dann anfälliger für die dunklen Mächte. Genau habe ich das noch nicht ausgetüfftelt. Aber ich arbeite dran.

Vielleicht sollte ich mal eine extra, knifflige Liebesgeschichte für seine Figur basteln, anstatt ihn immer von fiesen Typen foltern zu lassen.

 

 

 

Ach ja, freakiges Buch Unicum. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt.- ---Und zu Mai Kai: Also klar stehen Frauen auf Führungsstarke Männer! Manche geben das halt nicht zu.-- Sie müssen natürlich auch charmant sein und gut aussehen. Mit inneren Werten undso. -- Gut dass ich so nen Spielleiter habe!

Bearbeitet 29. Juni 2014 von Issi

[Ranthoron]

Vielleicht sollte ich mal eine extra, knifflige Liebesgeschichte für seine Figur basteln, anstatt ihn immer von fiesen Typen foltern zu lassen.

 

Au ja, ihm einfach einen Liebestrank unterschieben

[Gast Unicum]

Ich suche als Spielleiter noch nach Möglichkeiten einen Spieler zu verwarnen. (Gelbe, Rote Karte). Damit solche Sitationen nicht immer gestört und ins Lächerliche gezogen werden können.

 

Ich denke auch, wie Ma Kai, das eine Konstruktive Lösung immer besser ist als eine destruktive .

Belohungen funktionieren besser als Strafen.

 

Aus dem Bauch raus würd ich jezt auch sagen: Gib einfach demjenigen der gestört wurde ausser der Reihe einen Glückspunkt, und dir als Spielleiter auch gleich einen Sonst kommen die Spieler auf die Idee es wäre Gruppentauglich die andrene zu stören

 

Aber das Gespräch vor und nach dem Spiel bringt auch einiges.

[Gast Issi]

Nachdem er letztes mal eine Nachricht von einem Auftragsmörder bekommen hat. "Hallo, sehr erfreut. Sie sind mein Kunde. Und haben bis Mitternacht Zeit, sich von ihren Freunden zu verabschieden.", kriegt er das nächste Mal vielleicht einen Liebesbrief. Mal sehen, ich lass mir was einfallen.

Das mit den Spielleiterglückspunkten ist ne coole Idee, ich glaube das mach ich.

[Gast Unicum]

Das mit den Spielleiterglückspunkten ist ne coole Idee, ich glaube das mach ich.

 

Es gibt doch nichst besseres als sich ab und an auch mal selbst zu belohnen

[AzubiMagie]

@Unicum: Natürlich lese ich mit. Du weist, dass Kara immer auf die Handrücken schaut? (Paranoia lässt grüßen) Im übrigen würde ich Kara gerne mal "Verführen" lernen lassen. Allerdings darf Savolina das nicht mitkriegen (die gönnt mir ja nicht einmal das "Schöntrinken")

 

Mir ist es auch eher unangenehm wenn meine Spielfigur von einer Mitspielerin angeflirtet wird. (Kommt aber so gut wie nie vor, die meisten meiner Charakter haben eher innere Werte und sind relativ sicher)

 

Ein Spielleiter hat einen meiner Charakter verheiratet - zum Charakter passend ging da die Verführung über die Kochkünste - da konnte ich nicht widerstehen)

 

Azu (der Schüchterne) bi

[Gast Issi]

zu AzubiMagie , "Liebe geht bei den Halblingen ja bekanntlich durch den Magen." Ich nehme mal an, das war einer. Überhaupt sind sie ein Phänomen. Wie können sie soviel essen? Vermutlich gibt es in ihrem Bauch eine Art "Kugel der Auflösung", sonst wären sie längst alle geplatzt und ausgestorben. Aber eine schöne Idee ist es trotzdem. Liebe durch gutes Essen. Ist mal was anderes als immer nur aufgrund des Aussehens.

 

Nachdem viele Spieler immer bloß nachdem genauen Aussehenswert fragen: "Ist das jetzt die 93 oder die 95? Weil ich rede jetzt mir der 95, die sieht nämlich noch geiler aus als die 93.":rolleyes:- Habe ich mich als Spieleiter dazu entschlossen, statt genauen Zahlen nur noch 5 Kategorien anzubieten. Also Aussehen 1-20 ist Kategerie unansehnlich, 21-40 ist Kategorie unauffällig, 41-60 ist Kategorie normal attraktiv, 61-80 hübsch, 81-100 auffällig hübsch.- Statt genauen Zahlen, gebe ich lieber genaue Beschreibungen. Vergleich mit Filmfiguren oder Schauspielern) Typ, Haarfarbe und vorallem Ausstrahlung( PA). Sonst gibt es nur ein oberflächliches Zahlengemetzel, ohne Sinn und Verstand.

Die Reallifewelt ist schon verkommen genug, da muss man im Rollenspiel nicht noch eins draufsetzen. Andererseits was nützt einem Spieler der reine Aussehenswert seiner Figur, wenn er ihren Charme nicht verkörpern kann?

Als Spielleiter(in) muss ich darüber hinweg sehen, auch wenn ich dafür manchmal viel Phantasie benötige, und ihm trotzdem die Gunst der Ladies schenken. Zumindest die auf den ersten Blick. Auf den zweiten, ist das etwas anderes.

 

Aussehen kann man natürlich nicht spielen. Man muss sich die Figur vorstellen können, auch wenn der Spieler dazu ganz anders aussieht. (Ich hatte schon stark übergewichtige Schönlinge, und bärtige Jungfrauen in meiner Gruppe).- Wenn jemand seine Figur aber wirklich gut spielt, dann kann der eigentlich schöne Mann, in meiner Phantasie (und in der aller Spieler) auch zum häßlicher Giftzwerg werden und umgekehrt.Das alles ist möglich.

 

Ich bin immer schon froh, wenn ein Spieler sein wirkliches Geschlecht beibehält , weil mich das Umdenken vom bärtigen Brummbär zur holden Jungfrau jedesmal Kraft kostet, aber ein Geschlechtswechsel kommt zum Glück nur ganz selten vor.

Ich habe auch festgestellt, dass es mir leichter fällt mir einen schönen Menschen hässlicher vorzustellen als er ist, als umgekehrt.

Da merkt man, dass man eben auch "nur" ein Mensch/ Weibchen ist. Aber das ist beim Spielen und Leiten eben eine besondere Herausvorderung.

Bearbeitet 2. Juli 2014 von Issi

[Widukind]

Interessant, ich habe oft Spieler in meiner Gruppe, die einen anderes Geschlecht spielen.

Interessanterweise öfter Frauen, die Männer spielen als umgekehrt.

 

Aber macht es nicht gerade den Reiz von Rollenspiel aus, dass man etwas spielen kann, das man in Wirklichkeit nicht ist?

[Gast Issi]

Ja logisch! Als Spielleiter spiele ich ja vom Großvater, über den Dämon bis zum kleinen Mädchen auch alles. Und man kauft es mir ab. Aber da wir hier ja den Thread " Liebe im Rollenspiel" haben, und es um Fertigkeiten wie Verführen und Beredsamkeit geht, fällt mir auf, dass ich diesbezüglich mehr Kraft aufwenden muss. Punkt eins; Ich muss als Leiter einen Mann spielen, was ja kein Problem ist. Punkt zwei: ich muss mir dabei einen bärtigen Spieler als Frau vorstellen. Er hat vor mich als "NSC" Mann zu verführen. Das sind gleich zwei verdrehte Geschlechter. Das heißt ich muss recht viel dabei vorstellen. Bei einer Verdrehung ist das einfacher.

 

Vielleicht liegt es auch daran, dass es Männer ohne Vollbart gibt. Aber keine Damen mit. Es sei denn sie heißen Conquita Wurst.

Bearbeitet 1. Juli 2014 von Issi

[Widukind]

Andererseits ist es für Heterosexuelle leichter jemandem von gegensätzlichen gEschlecht zu "verführen", auch wenn die Geschlechter verdreht sind. Einen Mann "anzumachen" fällt einem Mann schwerer, auch wenn einer der beiden eine Frau spielt, würde ich sagen.

[Gast Issi]

Vielleicht liegt es auch daran, dass es Männer ohne Vollbart gibt. Aber keine Damen mit. Es sei denn sie heißen Conquita Wurst.

Bart= Mann, das kriegt man aus einem weiblichen Hirn schwer raus. - Man fühlt sich automatisch als Frau, ob man das nun will oder nicht.

(Auch wenn man einen männlichen NSC spielen soll) Das heißt nicht, dass man jeden Mann attraktiv findet, oder dass es leichter fällt eine Szene zu spielen, wo es um die Fertigkeit "Verführen" geht. Es geht hier um den rein biologischen Reiz. "Bart= keine Frau!"

 

 

Ich hab auch schon mal mit einer Frau gespielt, die einen männlichen Helden hatte. Als Mitspielerin. Für mich ist das immer irgendwie komisch. Aber erträglich, solange dass nicht jeder macht.

Mit vielen Frauen, die alle Männer spielen, würde ich vermutlich schnell durchdrehen. Und umgekehrt erst Recht. Da bin ich vermutlich viel zu eindeutig gepolt.

Bearbeitet 1. Juli 2014 von Issi