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Der Con ging so schnell vorbei ... und nun ist es schon wieder Zeit für Dankessagungen. Erst einmal natürlich herzlichen Dank an die Orga, toll was ihr da in so kleiner Besetzung geleistet habt!!! Danke für die Zimmerbesetzung, die Nächte ohne Schnarcher waren sehr angenehm. Danke auch an meinen Chauffeur Andreas, der mich (trotz Verkehr) sicher und rechzeitig von Karlsruhe zum Con und wieder zurück gebracht hat. War ja klar, dass der Zug dann Megaverspätung hatte und ich am Ende sogar in einen anderen gestiegen bin... Das mit dem Zimmer, sofern möglich, bieten wir dir gerne nochmal an So nun zu den Spielrunden: 1. Danke an Mathias, der mich für sein Donnerstagsabenteuer (ohne meine Wissen) eingeplant hat. So bekamen meine Hexe und ich die Möglichkeit mit einer sehr lustigen Runde am Tisch zu sitzen und Versuchskaninschen für das Abenteuer zu spielen. Allein für die epische Szene, Thufir und Chelinda Rücken an Rücken, gegen den wütenden Mob hat es sich gelohnt. Und natürlich "DONNERKEIL" Das Gespräch(Manöverkritik) im Anschluss fand ich auch klasse. 2. Für das geniale, komplexe Abenteuer von Freitag möchte ich Christian (Ardor Lockenkopf) meinen Dank ausprechen. Wir (meine Hexe und ich) kamen voll auf unsere Kosten. Und ein paar Mal gabs auch ein kurzen Schreck ("Sublimatio" "Puff, du verdampfst"). Ich erwarte, dass die Neugier den Charakter eines Tages das Lebens kostet, dieses Mal den Göttern sei Dank noch nicht. Auch die Gruppe war genial und hat toll zusammen gearbeitet. Bleibt mir nur noch zu sagen: Ich wollte schon immer eine Fee haben! 3. Nochmal Danke an Mathias für die Fortsetzung unserer kleinen Forschungsreise am Samstag. Meine Hexe hatte nicht so viel zu lachen, aber ich! Danke auch hierfür an meine Mitspieler. Nie werde ich die Empörung und Sprachlosigkeit meine Hexe, im Licht des Scheinwerfers, in dem Moment vergessen. Ich sage nur, die Würfel kennen die Geschichte. Schade, dass es am Ende etwas Stress gab, aber wir waren alle müde und so soll das dem ganzen kein Abbruch tun. Ich erwarte noch Bericht vom Orden 4. Danke, dass meine Hexe am Sonntag noch so spontan in eine Runde aufgenommen wurde (eigentlich war ich viel zu müde zum spielen). Leider konnte ich den Namen des Spielleiters nicht in Erfahrung bringen und habe erst am Ende verstanden, was meine Hexe auf der Insel zu suchen hat (das lag aber definitiv an mir und meinem viel zu hohen Schlafdefizit). Vielleicht bringt ja der Bacharachcon noch mehr Licht ins Dunkel. Wie auf (fast) jedem Con, danke für deinen Föhn, Sarah Danke an Tomcat, der einer verirrten Hexe geduldig, mehrmals erklärt hat, wo die Tür zur Treppe zu finden ist. Meinem armen Herz und den Ohren aller im Burghofsitzenden hat deine Art des Hallo-Sagens jedoch nicht so gut getan... Es hat mich gefreut auf diesem Con gefühlt ein wenig mehr (als auf dem letzten, der war irgendwie so voll) mit den Freaks zu quatschen Ich freu mich auf den Winter auf Burg Wildenstein Ganz liebe Hexengrüße
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moderiert Limitierender Faktor beim M5-Lernen - Gold oder EP?
Die Hexe antwortete auf Yon Attan's Thema in Midgard-Smalltalk
Meine Erfahrung aus einer Gruppe, die nur offizielle Abenteuer (seit 7 Jahren) spielt und als das neue Regelwerk rauskam auf M5 umgestiegen ist: Da ich einen adligen Charakter spiele, der prinzipiell für alles mehr Geld ausgibt, war Geldknappheit schon immer Thema, bei M4 waren es dennoch oft die EP die gefehlt haben, da es noch das Selbststudium mit geringem Goldverbrauch gab. Unter M5 bin ich leicht am verzweifeln und habe das Gefühl ich muss mich zwischen Charakterspiel (die Adlige geht ins noble Gasthaus etc.) oder Lernen entscheiden muss. So Fragen wie, bezahle ich meinem Lehrmeister mehr Gold um EP zu sparen und mein Powerlevel auf dem und dem Grad zu erhöhen, habe ich mir noch nie gestellt... Auch die anderen, nicht adligen Charaktere kommen langsam an ihre Grenzen mit dem Gold fürs (Neu-)Lernen. Ich brauche keine Goldschwämme, aber so viel, dass man davon leben und lernen und sich ab und zu vllt auch was gönnen kann. Dafür finde ich sollten die Belohnungen in kommenden M5 Abenteuern überdacht werden. Ich denke allerings, dass jeder Abenteuerschreiber sich denkt, dass die Spielleiter das ohnehin für ihre Gruppen anpassen, ev. die Belohnung erhöhen, hier und da Dinge gewähren. Demnach besteht keine besondere Dringlichkeit, daran etwas zu ändern, ganz im Sinne von M5: "Mach doch, wie du für richtig erachtest" Und nun mal Hand aufs Herz, wie viele Gruppen gibt es, die wirklich strikt nach Regeln und offiziellen Abenteuern spielen und dem nichts weiteres (wie Extra Belohnung, Spruchrollen, Lehrmiestervergünstigungen die nicht im Abenteuervorgesehen sind etc.) hinzufügen... Von daher stellt sich wohl diese Frage in vielen Gruppen gar nicht, da der SL, sei es durch Gruppenvertrag oder einfach so, schon dafür sorgt, dass die Charaktere/Spieler sich nicht ständig Gedanken um Gold machen müssen. Und das finde ich auch gut so, es sollen alle ihren Spaß haben und dem SL tut das nicht weh... Fazit: Für mich müsste eine Anpassung des Goldes nach oben her, aber es stellt sich die Frage, ob es wirklich relevant ist, wenn es die meisten ohnehin nach eigenem Gutdünken machen. Da reicht ja dann eine grobe Richtlinie, die ggf korrigiert werden kann, aus. -
Heute für euch 2 SL-Sprüche vom letzten Midgardabend. Die Gruppe spiet grade unter den Nebelbergen, war davor in Cuanscadan unterwegs wo sich die Händlerin ihre Haare blond hat färben lassen, weil sie von ihren Verfolgern nicht mehr erkannt werden möchte. Der Einstieg erfolgt kurz nachdem die Gruppe gerade in einer Höhle mehrere Orcs und Wölfe niedergestreckt hat. (Die Händlerin hat dabei ihre Kampfeslust entdeckt und steht inmitten der Orcleichen, von oben bis unten voll mit Blut) Ein Spieler ist nach längerer Zeit mal wieder dabei, wir beschreiben unsere Charaktere neu. Als die Spielerin der Händlerin dran ist, frägt eben dieser Spieler: "Blond? Waren die nicht mal dunkel?" Daraufhin der SL: "Doch, aber wenn sie im Kampf zum Supersaiyajin wird..." Etwas später, bei der Beschreibung einer NSC-Handlung (adliger Krieger mit Stoßspeer). SL: "Er beißt nach dem Wolch." Kurzes Schweigen, alle starren den sonst sehr redegewandten Spielleiter an. "Äh, er sticht nach dem Wolf." (Die Spielerin, die sonst solche Versprecher bringt fand das besonders amüsant)
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5. Eintrag ~ Catrudag, 1.Trideade Schlangenmond (enthält keine Abenteuer-Spoiler)
Die Hexe erstellte ein Blogbeitrag in Edanas Tagebuch
Nun bin ich endlich bei Vater. Als ich vor einigen Monden mit Mutter in Fiorinde aufgebrochen bin, hätte ich nicht erwartet, dass es so lange dauert bis ich das Pengannion erreiche. Als ich in Fiorinde ankam, erfuhr ich von Mutter, dass sie im Feuer eine Vision gesehen und daraufhin Rana ausgeschickt hatte, nach mir zu suchen. Kurz darauf verschwand sie mit vagen Andeutungen über das Geschehene und ihre Pläne. Ich glaube sie reist in die Küstenstaaten, da sie der Meinung ist, dort wäre auch ich hingebracht worden. Irgendwann einmal murmelte sie etwas von einem alten Widersacher. Vielleicht hat diese Entführung tatsächlich nichts mit meiner vergessenen Vergangenheit zu tun… Wie ich es befürchtet hatte, weigerte sich Mutter mich einfach so gehen zu lassen. So wurde ich von Teck abgeholt und bin nun mit ihm in den Weiten des Gebirges, in Sicherheit. Ich hoffe darauf, dass er leichter davon zu überzeugen ist, mich wieder meines Weges ziehen zu lassen. Doch die nächste Zeit werde ich bei ihm bleiben. Vater besteht darauf, mich den Umgang mit dem Langschwert zu lehren. Ich sehe dazu keinen Grund, er duldet jedoch keinen Widerspruch. Er meint es diene meinem Schutz und ist Teil meiner Melodie im Weltenlied. Selten habe ich Vater so ernst und bestimmend erlebt. Ich bin keine gute Schülerin, doch ich werde mein Bestes versuchen. Was wohl mit der Flammenklinge geschehen ist...? Nun ja, eigentlich spielt es keine Rolle, irgendetwas wird Vater damit schon gemacht haben... Einerseits bin ich froh hier im Schutz des Gebirges zu sein, bei Vater, andererseits ist der Dranghinaus in die Welt zu gehen stärker denn je. Es macht mir fast ein wenig Angst. Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich mein altes Leben wirklich so hinter mir lassen, kann wie ich mir das vorgestellt habe. Irgendetwas scheint immer wieder nach mir zu rufen. Irgendetwas scheint mir zu fehlen. Ich glaube noch nicht einmal, dass es meine Erinnerungen sind, dennoch etwas was mit der Vergangenheit in Verbindung steht. Ich weiß nicht ob ich wissen möchte, was mich erwartet und dennoch habe ich das Gefühl mir bleibt keine Wahl als wieder hinaus in die Welt zu ziehen und meiner vom Weltenlied vorgesehenen Melodie zu folgen. Ich frage mich, ob ich sie wohl durch meine Entscheidungen und Taten beeinflussen kann. Ich will es glauben. -
4. Eintrag ~ Aonadag, 2.Trideade Nixenmond (enthält keine Abenteuer-Spoiler)
Die Hexe erstellte ein Blogbeitrag in Edanas Tagebuch
Ich weiß nicht, wo ich mit dem Schreiben beginnen soll. Es ist der erste Tag, an dem ich überhaupt wieder Feder und Pergament zur Hand nehmen kann. Ich bin mit Rana auf dem Weg nach Fiorinde. Eigentlich hätte ich schon längst bei Vater sein sollen, doch mit der Entscheidung Glannis nach Thame zu begleitet hatte sich alles geändert. Sie schien es wirklich eilig gehabt zu haben und so lieh ich ihr mein Pferd, in der Hoffnung, dass sie so schneller wieder nach Thame kommen würde. Vielleicht wäre es besser gewesen, ich wäre einfach mitgekommen. So blieb ich jedoch in Thame. Eines Abends half ich einer Frau, welche in den Gassen der Stadt bedrängt wurde. Zum Dank lud sie mich zum Essen ein. Sie geleitete mich in ihr Etablissement „die Rote Rose“. Als ich es betrat beschlich mich ein seltsames Gefühl, doch so recht wusste ich es nicht einzuordnen und schob es auf die Umgebung, in welcher ich mich befand. Handelte es sich bei der Roten Rose doch um ein Bordell. Ich frage mich, ob es anders gekommen wäre, hätte ich auf mein Gefühl des Unbehagens gehört. Letztlich weiß ich es nicht und es bringt nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Geschehenes ist nicht mehr zu verändern. Die Frau musste mir etwas ins Essen getan haben, denn als ich wieder erwachte befand ich mich gefesselt und geknebelt auf einer Kutsche wieder. Die Tatsache kam mir auf skurrile Art und Weise vertraut vor, doch ich beschloss dieses Gefühl nicht weiter zu verfolgen. Tagelang verbrachte ich so auf dem hin und her schwankenden Gefährt. Immer verabreichte man mir etwas, was mich benommen machte, so dass ich von den Besuchen in den Gasthäusern oder Bauernhöfen kaum etwas mitbekam. Immer wieder hatte ich mit Panik zu kämpfen. Mein Verstand weigerte sich zu begreifen, was geschehen war. In Tidford wurde ich schließlich von Rana in einem verlassenen Lagerhaus am Hafen gefunden und befreit. Früher hatte sie immer etwas Furchteinflößendes an sich gehabt, doch in diesem Moment war ich einfach nur glücklich und erleichtert ihr Gesicht zu sehen. Immer wieder wünsche ich mir, ich wüsste warum man mich entführt hatte. Ich frage mich, ob diese Entführung im Zusammenhang mit meiner ersten Gefangennahme, bei welcher ich meine Erinnerungen verloren habe, steht. Doch ich sehe so anders aus als Enya, warum hatte man mich dennoch erkannt? Oder hat das eine mit dem anderen nichts zu tun? So viele Fragen und keine Antworten. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob mir diese Fragen jemals beantwortet werden oder ob ich dies denn möchte. Es gab Momente, obgleich wenige, da wünschte ich mir Antworten. Doch was würde mich erwarten? Ich bin davon überzeugt, dass ich nicht einfach so vergessen habe, es muss dafür einen Grund geben und ich weiß nicht ob ich ihn jemals erfahren möchte. Momentan zumindest nicht. Zu sehr fürchte ich meine eigenen Erinnerungen, das was Enya erlebt hat. Wenn ich an die Wunden ihres Körpers denke, schaudert es mich. Nein, es ist gut so wie es ist. Während des Schreibens wandert mein Blick immer wieder auf meinen Arm. Keine Schuppen, keine Narben. Wie habe ich nur damit gelebt? Nun, meine Fragen und Zweifel werden warten müssen, bis ich bei Mutter in Fiorinde angelangt bin. Vielleicht weiß sie etwas oder kann zumindest mehr darüber herausfinden. Ich hoffe es, doch viel mehr noch hoffe ich, sie wird mich wieder gehen lassen. Denn obgleich das Erlebte schrecklich war und keiner Wiederholung bedarf, ändert dies nichts an meinem Entschluss, wieder in die Welt zu ziehen. -
3. Eintrag ~ Ljosdag, 1. Trideade Nixenmond (enthält keine Abenteuer-Spoiler)
Die Hexe erstellte ein Blogbeitrag in Edanas Tagebuch
Ich befinde mich in einem Gasthaus eine Tagesreise von Thame entfernt. Ale und Essen sind genießbar und meine Gesellschaft allemal. Ich habe eine neue Bekanntschaft gemacht. Nachdem ich mit Mutter zum Fayre in Adhelstan gereist bin, zog ich weiter Richtung Norden, um Vater wiederzusehen. Bei Crossing traf ich auf eine Bardin, Glannis ihr Name. Ich mochte ihre Art von Anfang an und so beschloss ich, mit ihr zusammen nach Thame zu reisen, bevor ich zu Vater ins Gebirge ging. Die Zeit mit ihr war erfüllt von interessanten Gesprächen und musikalischen Darbietungen, eine bessere Reisegesellschaft hatte ich mich nicht wünschen können. Ich hatte gehofft mit ihr zusammen dort ein paar Tage zu bleiben, doch irgendetwas Dringendes führt sie wieder Richtung Süden. -
2. Eintrag ~ Naondag, 2. Trideade Einhornmond (enthält keine Abenteuer-Spoiler)
Die Hexe erstellte ein Blogbeitrag in Edanas Tagebuch
Ich habe die letzte Zeit genutzt Teile meines verlorenen Wissens wiederzuerlangen. Darüber hinaus habe ich das ein oder andere Nützliche gelernt und meine Freude am Singen wiedergefunden. Doch nun ist es an der Zeit Fiorinde zu verlassen. Hier gibt es nichts mehr für mich zu tun, zumindest nichts was den Absichten meines Mentors entspräche oder mich meinen Zielen näher bringen würde. So ziehe ich hinaus in die Welt, werde mein Wissen und meine Macht mehren, um den Kräften der Ordnung eine Dienerin zu sein. Die Flammenklinge werde ich zurücklassen, Vater wird sie zu sich ins Gebirge mitnehmen. Dieses Schwert hat mir mein Leben gerettet und ich habe das Gefühl, es ist ein Teil von mir. Und doch möchte ich es nicht länger tragen. Seine nicht kontrollierbaren Flammen sind nur ein Grund, es ist mit einer Vergangenheit verbunden, die nicht mehr Teil meines neuen Lebens ist. Es gehört Enya. Wo mich mein Weg hinführen wird, das weiß ich noch nicht. Doch ich bin mir sicher, dass er mich eines Tages an die Bardenschule in Erainn führen wird, damit ich dort die Musikküste erlerne, die einst einer der Urdrachen den Drachensängern beibrachte. Auch wenn sein Erbe nicht mehr zu sehen ist, trage ich es doch in mir und bin immer noch die Tochter von Aneteckroth, dem bronzefarbenen Drachen. -
1. Eintrag ~ Ljosdag, 1. Trideade Einhornmond (enthält keine Abenteuer-Spoiler)
Die Hexe erstellte ein Blogbeitrag in Edanas Tagebuch
Hier setzt sich die Geschichte welche mit Enyas Briefen begonnen in den Tagebucheinträgen von Edana fort. Die erste Seite im Buch meines Lebens ist aufgeschlagen worden. Heute ist der erste Tag, der Tag meiner Geburt, obwohl ich bereits 21 Sommer zähle. Mein Name ist Edana. Ich wurde nach dem Feuer benannt, der Macht, welcher ich diene, dem Element, dessen Erbe in meinem Blut fließt. Doch mein Name ist auch ein Erbe aus meinem vergangenen Leben, in dem ich einen ähnlichen trug. Von der Feurigen wurde ich zum kleinen Feuer, welches nach Größe, Sinn und Wahrheit sucht. Meine Erinnerungen gleichen Bildern ohne Gefühl und sind mit meinem Leben verbunden und doch kein Teil davon. Ich stehe an einer Weggabelung, der Weg hinter mir ist in Nebenschleier gehüllt, der Weg zu meiner Linken in vollkommene Finsternis getaucht. Auf dem rechten Pfad weiß ich nicht, was mich erwartet und doch ist es der einzige Weg, den ich gehen kann um zu leben und zu erfahren. Ich habe mich vergessen, mich verloren und mein altes Ich nie wiedergefunden. Ich wandelte am Rande des Wahnsinns und drohte immer wieder gänzlich in seinen Abgrund zu stürzen. Doch ich wurde gerettet. Ich weiß nicht wie, doch mein Vater fand mich und brachte mich zu Mutter. Ich wusste jedoch nicht wer sie waren. Ich hatte das Gesicht meiner Mutter in meinen Träumen gesehen und doch konnte ich mich nicht an ihren Namen erinnern. Der sich in ihrem Gesicht wiederspiegelnde Schmerz, brach mir das Herz, welches im Gegensatz zu meinem Kopf nie vergessen hatte. Sie gaben mir meine Erinnerungen wieder. Doch ich konnte mich lediglich bis zu dem Tag, an dem ich das Haus meiner Mutter verlassen hatte, erinnern. Ich wusste nun wer ich war, doch spüren konnte ich mich nicht. Ich verstand das Wesen, welches sie mir offenbart hatten nicht. Mich quälte die Frage, was in dem Jahr, welches ich fern ab von Fiorinde verbracht hatte, geschehen war. Woher waren all die schrecklichen Wunden gekommen, die mein Körper trug, als mein Vater mich zurück nach Hause brachte? Immer wieder wurde ich von schrecklichen Träumen heimgesucht, die meinen verwirrten Geist noch mehr ins Chaos stürzten. Sehnsucht war ein ständiger Begleiter geworden und doch wusste ich nicht nach was mein Herz sich sehnte. Das Gefühl von Verlust wurde mit jedem weiteren Tag stärker. Eines Tages führte mich Mutter in den Wald, errichtete dort ein großes Feuer und rief ihren Mentor, den Fürst der Flammen. Auch ich war eine seiner Schülerinnen gewesen, doch sein Anblick, wenn gleich merkwürdig vertraut, erfüllte mich mit Schrecken. Er konnte mich weder in seine Dienste nehmen noch mir mein verlorenes Wissen zurückgeben. Ich glaube, ich wäre gänzlich verrückt geworden, hätten Vater und Mutter nicht ein Wunder vollbracht. Für ewig werde ich ihnen dafür dankbar sein. Ich schlief für mehrere Tage bis zum heutigen Tag und als ich erwachte, erwachte ich zu einem neuen Leben. Das kleine Feuer hatte begonnen zu brennen. Edana war erwacht. Mit der Wandlung meines Äußeren, schien eine Veränderung im Inneren stattgefunden zu haben. Seele, Geist und Körper hatten Heilung erfahren. Noch ist mir mein Anblick im Spiegel fremd und doch vertrauter als die Frau mit bronzefarbenen Haaren und den vor Wahnsinn glühenden Augen. Keine Narbe ist mehr sichtbar, keine Schuppen, welche meinen rechten Arm überzogen. Das Vermächtnis meines Vaters. Doch nun gehören sie, ebenso wie meine Erinnerungen, der Vergangenheit an. Ich habe nichts mehr zu verbergen. In mir spüre ich Klarheit und Ruhe. Die Sehnsucht und das Gefühl von Verlust sind nur noch eine schwache Erinnerung. Es spielt keine Rolle mehr, was im vergangenen Jahr passiert ist. Ich möchte meine Vergangenheit, mein anderes Ich hinter mir lassen und einen Neubeginn wagen. Auch wenn ich es mir nicht wünsche, schließe ich es dennoch nicht vollkommen aus. Eines Tages werde ich meine Erinnerungen vielleicht gänzlich wiedererlangen. Wenn es dazu kommen sollte, hoffe ich stark genug zu sein, denn ich habe – davon bin ich überzeugt – aus gutem Grund vergessen. -
LP-Meter (Midgard-Lebenspunktezähler)
Die Hexe antwortete auf Gandubán's Thema in Material zu MIDGARD
Abgesehen davon, dass ich Fan von den Dingern (besonders die mit Silber und Gold) bin, bringen sie mir Glück. Seit ich im Besitz von LP-Metern bin, verlieren meine Charaktere (fast) keine LP mehr Ich hab noch zu Hause mit Acrylfrabe ein Standard-LP-Meter mit Bronze/Kupfer (und rot und grün) angemalt (das hat einfach in meiner Sammlung gefehlt). Sieht sehr schick aus, nur klebt die Farbe ein kleines bisschen. (Das passt zu meinem Widerwillen, meinem Charakter LP abzuziehen ) Jetzt haben alle meine Hexen ein eigenes LP-Meter, zwei in passenden Farben -
2015 Abenteuer Freitag: Finsterkalter Mond
Die Hexe antwortete auf Ardor Lockenkopf's Thema in BreubergCon Abenteuervorankündigung's Archiv
*Räusper* und bitte an der Seite von Chelinda, die ist empört, dass du sie vergessen hast zu erwähnen -
2015 Suche Runde für Freitag
Die Hexe antwortete auf ohgottohgott's Thema in BreubergCon Abenteuervorankündigung's Archiv
Na, wenn ich die Brechstange ansetze und zudem ein paar NSCs mit der dicken Luftpumpe aufblähe, könnte das vielleicht noch klappen. Ich bräuchte da zunächst ein paar Details über die Chars. Klingt fast so, als wärest Du AUCH interessiert!? Chelinda ist harmlos. Auf dem letzten Con wieder bemerkt. Ich kann sie dir aber gerne vorab nochmal schicken -
2015 Suche Runde für Freitag
Die Hexe antwortete auf ohgottohgott's Thema in BreubergCon Abenteuervorankündigung's Archiv
Von mir weißt du ja, das ich (das Abenteuer) schon eine Weile bei dir spielen möchte -
Nein. Ausser das Maralinga heute nur von gelehrten und zur Zeit der Seemeister mindestens vom Adel gesprochen wurde, hab ich keinen Konsens in dem Strang gefunden. Das schien der kleinste gemeinsame Nenner. Und im Übrigen änderten sich Städtenamen auch im Laufe der Jahrunderte. Schöne grüsse aus einem Dorf nahe "Carols Ruhe" das heute als "Karlsruhe" seinen 300 Geburtstag feiert. Wie oft hat Petersburg seinen Namen gewechselt? Wie oft Stalingrad? Ich bastel zur Zeit ein Con-Abenteuer das um die Zeit der Seemeisterkriege spielt - und gehe davon aus das Spielfiguren welche mit "heutigem" Maralinga per Zeitreise dorthin kommen verstanden aber gewiss wegen merkwürdigem Dialektes (den keiner dort "verorten" kann) angeschaut werden. Ja genau deshalb wäre es ja so interessant. Klar, das Orte ihren Namen wechseln, besonders wenn die Herrschaft darüber immer wieder wechselt.
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So wirklich klar ist es nicht, welches Pendant es nun zu Maralinga und Vallinga gibt, oder hab ich was überlesen? Wenn man die (Namens-)Geschichte ehemaliger valianischer Eroberungen (Städte) hinterfrägt, kommt man irgendwann an dieser Frage nicht vorbei...
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moderiert Du spielst zu viel Midgard, wenn...
Die Hexe antwortete auf dabba's Thema in Midgard-Smalltalk
... du beim Zanharzt auf dem Stuhl liegst und das erste was dir auffällt, der blaue Punkt mit der weißen Schrift "LP" und darunter "AP" ist und du dich dann wunderst wo die Zahlenangaben dazu geblieben sind. (Ich habe mich gefragt, wie viel LP und AP wohl der Endgegner (Zahnarzt), welcher gleich kommt hat und erst dann habe ich mich gefragt, was diese Lebens- und Ausdauerpunkte wirklich bedeuten...Danach musste ich dann lachen und war froh noch allein im Raum zu sein) -
Artikel: Beitrag zum Thema des Monats Oktober: Alims Basar
Die Hexe erstellte Thema in CMS-Kommentare
Alims Basar Im selben Viertel wie die Magiergilde von Haelgarde* gelegen, in einer Nebenstraße, findet sich ein, für das Auge eines Albai, merkwürdiges Schild über einer Tür (siehe Anhang). Die Tür ist aus dunklem Holz und mit Metallschnörkeln beschlagen. Auffällig sind ebenso die buntverglasten Fenster. Tritt man in „Alims Basar“ ein, wird man von einem exotischen Gemisch von verschiedensten Gerüchen empfangen. Eine kleine Treppe führt hinauf in einen rechteckigen Raum. Unzählige Kerzen und mit buntem Leder bespannte Lampen an der Wand tauchen den Raum in schwaches, orangefarbenes Licht. Der größte Teil der Wände ist (von der Mitte der linken Wand bis zur Mitte der rechten) von hohen Regalen bedeckt. In der Ecke links von der Treppe steht ein Tisch, auf dem Tücher liegen, manche mit exotischen Stickereien bestickt und/oder silbernen oder goldenen Münzen versehen. Hier findet sich unter anderem Stoff sowohl für einen Gesichtsschleier als auch für einen Turban. In der rechten Ecke stehen eingerollte Teppiche (Mit einigem Glück (2% Chance) kann einer der Teppiche fliegen. Allerdings hat dieser seinen Preis und wird nicht einfach an jeden dahergelaufenen Kunden verkauft.) und ein paar Krummsäbeln, manche in reichlich verzierten Scheiden. Auf einem kleinen Tisch liegen scharidische Dolche. Einige davon sind verziert und/oder stecken in einer verzierten Scheide. In den Regalen findet sich alles Mögliche von Lichtquellen jeglicher Art (Kerzen, Lampen, Laternen), über Tassen und Schüsseln/Schälchen, verzierte Metallkästchen, Amulette, Wasserpfeifen, Gewürze, verschiedene Teesorten, Kräuter für die Schwangerschaftsverhütung, Körper- und Duftöle, Schminke, bis hin zu Parfüm. Sogar ein paar Wunderlampen verstecken sich zwischen all den Waren. Durchaus befinden sich unter all dem Krimskrams einige wenige magische Spielereien und Artefakte (z.B. eine magische Laterne, die kein Brennmaterial benötigt). Auf dem Ladentresen, welcher reichlich mit Tüchern bedeckt ist, stehen mehrere, kleine, geöffnete Truhen. Auf Samt eingebettet liegen dort Armreifen, Ketten, Ohrringe und Ringe. Dazwischen stehen zwei besonders schöne Wunderlampen, eine aus Gold die andere aus Silber. Sie sind jedoch nicht zum Verkauf, sondern vielmehr zu Zierde gedacht. Ihr Preis wäre unbezahlbar, denn in ihnen wohnen tatsächlich ein kleiner Feuerelementar und ein Luftelementar. Der Luftgeist kommt hinaus, wenn man in den Schnabel der silbernen Lampe pustet. Dreimal steht er demjenigen, dessen Atem ihn geweckt hat, mit all seinen Kräften zur Seite, dann verschwindet er wieder und kann erst nach einiger Zeit erneut gerufen werden. Mit dem Feuergeist verhält es sich ähnlich. Um ihn zu rufen, stellt man die goldene Lampe ins Feuer. Er erfüllt jedoch nur einen in seiner Macht stehenden Wunsch. Die Preise liegen etwas höher, als bei vergleichbarer Ware aus Alba und den umliegenden Ländern, denn die Ware stammt ausschließlich aus Eschar, Aran und Rawindra. Das Meiste kommt jedoch aus dem Heimatland der drei Scharidinnen, die „Alims Basar“ führen. Djamila, Kamila und Layla sind noch recht jung (zwischen 20 und 30) und eine schöner als die andere. Sie sind nicht immer zu dritt, doch alleine wird man keine der Schönheiten im Laden entdecken. Die eigentliche Inhaberin von „Alims Basar“ ist Delinda, ebenfalls Besitzerin des Gasthauses „Zur tanzenden Wüstensonne“, welches auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber zu finden ist. Sie sieht man im Laden fast nie, das Geschäft überlässt sie den drei Frauen. Warum der Laden dennoch „Alims Basar“ heißt, ist ein Rätsel. Auf Fragen diesbezüglich antworten die Frauen nur mit einem geheimnisvollen Lächeln. Albisch sprechen Djamila, Kamila und Layla erstaunlich gut, auch wenn sie einen unüberhörbaren, scharidischen Akzent besitzen. Neben ihrer exotischen Schönheit und ungewöhnlicher Gewandung (scharidische Mode) zeichnen sie noch weitere Besonderheiten aus. Weiblicher Kundschaft gegenüber sind sie freundlich und offen und beraten sie äußerst kompetent in Sachen Schönheit und Körperpflege. Männern gegenüber sind sie zurückhaltend, obgleich auch höflich. (Auf ev. Avancen reagieren sie mit Gleichgültigkeit und Nichtbeachten.) Egal was ein Kunde kauft und welchem Geschlecht er angehört, so ist ein Kauf immer mit einem abendlichen Besuch im Gasthaus „Zur tanzenden Wüstensonne“ verbunden. Darauf muss der Käufer sein Ehrenwort geben, ob er dies dann auch hält, ist ihm selbst überlassen, jedoch wird er den Besuch in diesem Gasthaus nicht vergessen… (*Anmerkung: Der Krämerladen kann sich natürlich auch an jedem anderen Ort befinden, für ein größeres Projekt habe ich ihn in Haelgarde angesiedelt Voraussichtlich wird es zu den hier genannten Personen in einem anderen Beitrag mehr Informationen geben) Hier klicken um artikel anzuschauen -
Die Ziele variieren je nach Figur. Hier wurden zwei unterschiedliche Arten von Zielen angesprochen. Einmal die Lernziele und die persönlichen Ziele des Charakters (die nichts mit steigern direkt zu tun haben). Jeder Charakter von mir bekommt beim Erstellen ein oder mehrere Ziele und sei es nur die Welt kennenzulernen. Im verlauf des Spielens kommen dann neue dazu, die alten werden möglicherweise erfüllt oder verändern sich. Häufig ergeben sich größere Ziele erst durch die erlebten Abenteuer. So wollte eine Figur zu Beginn sich tatsächlich nur die verschiedenen Magiergilden in Alba anschauen, mittlerweile wird die Unsterblichkeit angestrebt. Eine andere möchte einfach nur wieder eine heile Nase und "kämpft" dafür seit mehreren Jahren (Allheilung ist teuer). Die Lernziele ergeben sich aus mehreren Dingen. Meinem Wissen als Spieler, was sinnvoll/brauchbar ist. Daraus was die Figur erlebt, d.h. wie bereits genannt, sie merkt an einer Stelle fehlt etwas, also wirds gelernt, vorausgesetzt es ist nicht ganz abwegig. Oder sie sieht den Einsatz von Fertigkeiten (i.d. R. Zauber) bei anderen und denkt sich, ach das ist ja nett, das brauch ich auch. Und zum Schluss noch spielwetltechnische Einflusse, wie z.B. ein Mentor. es grüßt die Hexe
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2015 Macht doch, was Ihr wollt!
Die Hexe antwortete auf Drachenmann's Thema in Bacharach Con Vorankündigungen's Vorankündigungen - Archiv
Mehr braucht es für mich auch nicht. Zumal der Charakter bis spätestens Breuberg wieder "frei" sein soll Aber zumindest ein Ende für die begonnene Szene wäre nett und dann natürlich zum Abschluss EP und Belohnung. -
2015 Macht doch, was Ihr wollt!
Die Hexe antwortete auf Drachenmann's Thema in Bacharach Con Vorankündigungen's Vorankündigungen - Archiv
Und ev. sogar GG? (hat ja eine ganze Truppe Geisterwesen + ein Todloser den ewigen Frieden gefunden) Mfg Yon So sind die Prioritäten unterschiedlich, ich würde gerne wissen wies in den göttlichen Geilden weitergeht und ob wir gleich Culsu höchst persönlich begegnen... -
Ich finde das ebenfalls nicht notwendig. Eine andere Lösung wäre, wenn denn tatsächlich eine "essentielle" Fertigkeit für den Hintergrund fehlt, sie einfach zu lernen und dann starten der Charakter halt bereits mit einem kleinen ES (kann ja trotzdem noch Grad 1 sein). Irgendwie bekommt man das mit der Geschichte schon hin. Die Ausführungen von Donnawetta zum kulturellen Hintergrund finde ich dazu sehr schön. In der Regel können die SCs selbst auf Grad 1 deutlich mehr als die meisten Bewohner Midgards, zumindest in meiner Vorstellung der Welt. Und ansonsten gibts ja mittlerweile Regeln zu Doppelklassen...
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Hier enden die Briefe von Enya an ihre Mutter. Ihre letzten Worte, bevor sie ihr Gedächtnis verlor, erreichten Chelinda nie. Wie es Enya weiterhin ergangen ist, kann in Edanas Tagebuch nachgelesen werden: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/blog/2295-edanas-tagebuch/ Liebste Mutter, in den frühen Morgenstunden des Dosandag, 1.Trideade Bärenmond sattelten wir die Pferde des Lairds und ritten los. Auf dem Weg überlegten wir, wie wir vorgehen würden. Mehrere Möglichkeiten waren uns gegeben. Ich war der Meinung sechs Pfeile würden das Ziel ihres Schützen treffen, sehr wahrscheinlich die Zielscheibe, einer von den sieben würde nach Samiels Willen fliegen und sein Ziel war ein MacBeorn. „Sechs werden treffen, einer wird äffen.“ Das waren Samiels Worte gewesen. Gray war anderer Meinung, jedoch änderte dies nichts an unserem Vorgehen. Das wichtigste und dringendste war, die Pfeile ausfindig zu machen und die Schützen daran zu hindern, sie am Fest zum Einsatz zu bringen. Salomon und mir war es ebenfalls wichtig die Schützen zu stellen, was eine Diskussion mit Gray auslöste. Trotz der unterschiedlichen Ansichten waren wir alle der Meinung, dass die Überprüfung der Pfeile vor dem Fest stattfinden musste. Schließlich wollte der Laird kein Aufsehen erregen und die Chance, dass wir einem der Pfeile übersehen würden, war zu groß. Wir hatten drei Zauber, die uns eventuell bei unserer Suche weiterhelfen würden. Zwei davon beherrschte Salomon, jemanden der des Erkennen der Zauberei mächtig war, würden wir nur in der Magiergilde finden. Deshalb beschloss Gray noch einmal mit Arlena NiConuilh zu reden und sie um Unterstützung zu bitten. Am späten Nachmittag kamen wir in Thame an und kehrten in Romildas Herberge ein. Dort erfuhren wir über die Schützenschaft des heiligen Maltrier, welche ein Teil der Bürgerwehr war. Gray und ich begaben uns zur Magiergilde, während Dylan und Mira Glarn Rabenbart von unserer Situation berichten wollten und Salomon die Schützengilde ausfindig machen sollte. Bei keinem von uns gelang das eigentliche Vorhaben. Gray und ich fanden eine Frau vor, die dem Schnupftuch des Lairds und unserer Geschichte wenig Bedeutung beimaß. Gray verlor beinahe die Beherrschung und mein Herz stand für einen Moment vor Schreck still. Den Göttern sei Dank konnte er sich zurückhalten und eilig verließen wir die Gilde. Glarn Rabenbart war derzeit nicht in Thame, sondern ins Atrossgebirge aufgebrochen. Salomon begab sich nicht zu Schützengilde sondern in den Einbeinigen Kobold, die heruntergekommenste Taverne in Thame. Doch davon erfuhren wir erst, als wir uns alle, bis auf Salomon wieder in Romildas Herberge versammelt hatten. Wir folgten dem Mann, der uns zu ihm führen würde. Ich entschuldigte mich für den Hexenjäger und wir nahmen ihn wieder mit. Als er sich eine Pfeife anzünden wollte, brach ein Streit aus, denn was er rauchte war eine Droge, nach der er süchtig war. In der Taverne fanden wir drei der Bogenschützen und nahmen die Pfeile an uns. Nach einem Besuch im Tempel, äußerte ich den Verdacht, das Colbran de Soel, ehemaliger MacBeorn und Oberhaupt der Ordensritter, das Ziel von Samiels Pfeil war. Wir begaben uns in die Ordensritterburg und informierten seinen Vertreter Dugal de Soel von unserem Verdacht. Bruna stieß die Tage zu uns und verabschiedete sich endgültig von uns. Ich sang ihr das Lied welches ich eigentlich für ihren Geburtstag gedacht hatte vor, dann verließ sie uns. Ihre Schulden wird sie begleichen. Mutter, nun gilt es den morgigen Tag abzuwarten, ich hoffe dass es uns gelingen wird, die restlichen Pfeile zu finden und den dunklen Machenschaften in Thame ein Ende zu bereiten. Oh, ich merke dass es spät ist und ich sehr müde bin. Ich kann nicht mehr klar denken, ich werde dir in den nächsten Tagen noch einmal ausführlich von unseren Untersuchungen berichten. In Liebe Enya
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Liebste Mutter, Und wieder einmal ist so einiges geschehen in den wenigen Tagen, die wir auf dem Jagdfest verbrachten. Nun ist es vorbei und morgen werden uns nach Thame begeben. Es eilt, weshalb wir schon in den frühen Morgenstunden aufbrechen werden. Und du wirst es kaum glauben, wir werden im Auftrag des Lairds dorthin reiten, auf Pferden, die er uns zur Verfügung stellt. Am Morgen des Seachdag wachte ich auf, als Gray gerade dabei war sich zu richten und das Zelt zu verlassen. Mira hatte ihm seine Beutel mit den Zauberkomponenten abgenommen, damit er uns nicht einfach verlassen würde. Wir wollten ihn alle aufhalten, doch er forderte wütend seine Beutel. Ich war froh, dass Mira sie ihm zurück gab, es war, glaube ich, nicht mit ihm zu scherzen. Wir wussten nicht wohin er ging, aber ich nahm an, er begab sich ebenfalls in den Wald, nur brauchte er seine Ruhe, das war sicher. Wir verbrachten den ganzen Tag im Wald und konnten sogar einen Wolf erlegen, welchen wir zurück ins Lager brachten und dafür den Rang eines Bestiers bekamen. Bis auf eine kleine Unstimmigkeit mit den Gauklern, da Mira und Salomon ihnen ihr Gewerbe streitig machten, verlief der restliche Abend ereignislos und am nächsten Morgen brachen wir wieder früh auf. Gray war am Abend nicht wieder aufgetaucht. Die nächsten Tage verliefen ohne weitere Jagderfolge, jedoch fingen wir Gerüchte über die Freischützen auf, die sich angeblich mit Samiel einlassen und dafür seine Pfeile, die ihr Ziel immer finden, erhalten würden. Am Abend des zweiten Festtages kam eine junge Frau ins Zeltlager und sprach mit dem Laird. Sie entschuldigte ihre Schwester, die aufgrund eines Fiebers nicht kommen konnte und wollte dem Laird Gold überreichen, um ihre Schuld zu begleichen. Der Laird machte sich über sie lustig und forderte sie zum Tanz auf. Das arme Ding. Als er ihr nach dem Tanz auch noch einen Kuss gab, schmiss sie dem Laird den Beutel an die Brust und verließ hastig das Lager. Einen Moment senkte sich Stille über die Menge, dann begann Donuilh MacConuilh zu lachen und die Spannung verflog wieder. Je mehr ich von diesem Man erfahre, desto weniger halte von ihm. Wir gaben noch unsere musikalischen Künste zum Besten bevor wir uns zu Bett begaben. Mira erzählte mir die Geschichte mit den Gaukler und Dylan meinte, es wäre gut, sich nicht mit ihnen anzulegen. Doch Salomon weigerte sich zu entschuldigen, weshalb ich mit Mira alleine ging. Am Morgen des Oachdag brachten wir früh in den Wald auf, doch auch an diesem Tag hatten wir kein Glück. Als wir zurück ins Lager kehrten herrschte dort schon Aufregung. Der Laird hatte Jagd auf einen Hirsch gemacht, doch das Tier war ihm entkommen. Auf den verletzten Hirsch wurde ein Preisgeld von 10 Oring ausgesetzt. Am Nachmittag des Naondag fand Salomon die Spur des verwundeten Hirschs. Als wir ihr folgten stießen wir überraschender Weise auf Gray, welcher gerade mit zwei Wildschweinen unterwegs zum Lager war. Dylan sollte ihn dorthin begleiten, damit er nicht alleine die Schweine zurück schleppen musste. Mira, Salomon und ich verfolgten die Spur des Hirsches. Hätten wir nur gewusst was uns erwarten würde. Nun, selbst in Begleitung von Dylan und Gray, hätten wir wenig tun können. Die Spur führte uns in eine Schlucht, die mit Farn, Gestrüpp und seltsamen Pilzen bewachsen war. Die Sonne verschwand hinter den Bäumen und ein dichter Nebel zog auf. Mich beschlich ein mulmiges Gefühl, ein Schatten legte sich über meinen Geist, meine Seele und meinen Körper. Nachdem wir noch einige Schritte weitergegangen waren, entdeckten wir den Grund für unser Unbehagen. Vor uns in der Schlucht befand sich ein großer Kessel über einen Feuer, umgeben von einem Kreis aus Totenschädeln. Die grünleuchtenden Flammen erhellten die zwei Gestalten, welche um den Kessel standen. Es waren zwei Frauen, eine war uns unbekannt, doch das Gesicht der anderen war uns wohl bekannt, Udele NiRathgar. Daneben standen zwei massige Gestalten, Oger, wie wir richtig vermuteten. Wir schlichen uns noch ein wenig näher heran und versteckten uns dann hinter Büschen. Udele murmelte Worte und rührte dabei immer wieder in dem Kessel herum. Dann erhob sie ihre Hand und ein Pfeil erschien darin, welcher erst grünlich leuchtete und dann erlosch. Da trat aus dem Schatten eine vermummte Gestalt und nahm den Pfeil entgegen. Ein weiteres Mal erhob sie ihre Hand, als plötzlich ein Gong durch die Nacht hallte. Mira hatte auf den Kessel geschossen. Die Wycca schickte einen ihrer Oger um nachzusehen woher der Bolzen gekommen war und dann setzte sie ihr Ritual fort. Der zweite Mann trat aus dem Schatten, dann der dritte. Der Oger war inzwischen auf Salomons und meiner Höhle, blieb stehen und wandte sich dann in unserer Richtung. Mira war in den Wald hinein gerannt. Ich versuchte den Oger mit Magie ins Reich der Träume zu schicken, doch es gelang mir erst beim zweiten Versuch, Salomon versetzte ihn dazwischen in Angst, so dass er stehen blieb. Inzwischen war bereits der nächste Schütze aus dem Schatten getreten, bis schließlich der letzte seinen Pfeil empfing. Insgesamt hatte Udele sieben Pfeile aus dem Kessel geholt. Da hallte eine Stimme durch die Schlucht „Brav meine Herzallerliebsten“ und ein Mann in grüner Gewandung eines Jägers erschien, Samiel. Er sprach von den Pfeilen, die nun ein weiteres Mal für Thame verteilt worden waren, an Menschen die nicht einmal wussten dass sie ihm dienlich waren. Alle Pfeile würden das Ziel ihres Schützen treffen, doch der siebte war Samiels Pfeil, welcher seinem Willen unterliegt. Sein Plan und der seiner Wyccas war es keinen MacBeorn am Leben zu lassen. Doch dann meinte Samiel, dass sie alles Weitere in der Hexenstube besprechen würden, woraufhin die Hexen dem grünen Sigill Treue schworen und sie alle verschwanden. Verwirrt und bestürzt versuchte ich zu begreifen, was wir soeben mit erlebt hatten. Flammender Zorn ergriff mich, welcher einerseits diesen abscheulichen Wyccas und ihrem Meister galt, anderseits sich gegen mich richtete, denn ich war so machtlos gewesen und hatte nichts getan um diese Übeltat zu verhindern. Schließlich töteten wir den Oger, welcher noch immer schlafend am Boden lag und untersuchten den Ort dieses schrecklichen Ereignisses. Neben den Überresten des finsteren Rituals fanden wir ein Schnupftuch, welches mit einer Zielscheiben und einem Bogen bestickt war. War dies ein Zeichen des grünen Jägers? Wir gingen die Schlucht noch ein Stück weiter und fanden, neben einer Quelle, schließlich den Hirsch, der bereits in den Tod gefunden hatte. Wir kehrten zum Lager zurück, wo uns Gray und Dylan schon erwarteten. Nachdem wir von den Ereignissen berichtet hatten, erfuhren wir von Gray was ihnen auf dem Rückweg ins Lager widerfahren war. Dylan und Gray hatten eine Kapelle mitten im Wald entdeckt, waren darauf zu gelaufen und hatten sie betreten. Von außen hatten sie durch das gleißende Licht welches aus dem Innern strahlte nicht hinein sehen können. In der Kapelle hatten sie einen toten Mann vorgefunden, in dem ein schwarzer Pfeil steckte. Als sie näher traten, wurde das Licht heller, bis sie schließlich nichts mehr sahen. Dann befanden sie sich wieder Wald, die Kapelle war verschwunden, zurück blieben nur ihre Fußspuren auf dem Boden. Höchst sonderbar erschien mir ihre Erzählung, was mochte es zu bedeuten haben? Ich fasste einen Entschluss und teilte den anderen mit, dass ich einige Momente für mich wünschte. Niemand schien von diesem Wunsch begeistert, was ich durch aus verstehen konnte, doch ich beharrte darauf, dass ich keine Begleitung wünschte. Konnten sie es nicht einfach verstehen und mir vertrauen? Ich versicherte ihnen dass ich in sicheren Händen sein würde. „Gehst du zum Laird?“ Für einen Moment konnte ich nicht fassen, dass Dylan mich dies tatsächlich gefragt hatte. Wütend und verletzt blickte ich ihn an. Allgemein stieß seine wohl als Scherz gemeinte Frage auf Missbilligung und so entschuldigte er sich. Sie würden mich nicht alleine gehen lassen, ich musste jedoch alleine sein. Deshalb meinte ich, Gray solle mit mir mitkommen, woraufhin Dylan sich verstimmt abwandte. Genau das hatte uns jetzt noch gefehlt, es gab ja nicht schon genug um was wir uns zu kümmern hatten. Seufzen begab ich mich mit Gray in den Wald. Nach ein paar Schritten machte ich Andeutungen zu meinem Mentor. Er verstand mich, begleitete mich noch ein Stück weiter und blieb schließlich zurück. Ich hatte es gewusst, Gray würde mich und die Bedeutung meines Vorhabens verstehen. Dankbar ging ich noch ein Stück tiefer in den dunklen Wald und entzündete dann ein Feuer. Sobald die Flammen loderten und ich das Feuer gespeist hatte, warf ich einen der Rubine ins Feuer und rief Ihn an. Aus dem Feuer erhob sich eine männliche Gestalt, umhüllt von Feuer und sprach mit tiefer, durchdringender Stimme zu mir. Schon lange hatte ich ihn nicht mehr gerufen und so war ich einen Moment überwältig von seiner Präsenz und Macht. Als ich mich gesammelten hatte, berichtete ich ihm, was ich in den letzten Trideaden bezüglich der finsteren Mächte gesehen und erfahren hatte. Zum Herrn der Nebenberge sagte er nichts, mit der Vernichtung der Wycca in Norrenshold war er zufrieden. Als ich das grüne Sigill erwähnte, meinte er, dass Samiel eine Vorliebe für Hexenbünde hätte. Vielleicht handelte es sich bei dem Sigill um einen solchen. Er trug mir auf, mich nicht vorrangig um Udele zu kümmern, sondern die Pfeilschützen ausfindig zu machen. Sollte ich Erfolg haben, hatte ich Ihn davon zu unterrichten. Zum Schluss zeigte ich ihm noch Feuermal, welches er mir abnahm und betrachtete. Er gab mir die Runenklinge zurück, mit den Worten, dass dies eine mächtiges Schwert sei, dessen Kraft ich für das Richtige einsetzten solle. Ich dankte Ihm und verbeugte mich, dann war Er verschwunden. Ich ließ das Feuer brennen und ging zurück zu Gray. Als wir wieder am Lager waren suchte ich nach Dylan. Ich fand ihn mit einigen anderen Männern an einem Tisch sitzen. Kaum ließ man ihn mal alleine fing er wieder mit dem Trinken an. Mir schenkte er kaum Beachtung und so drehte ich mich um und begab mich zu Bett. Wir hielten Wache, denn wir wollten nicht, dass der Hirsch abhandenkam. Dylan kehrte in dieser Nacht nicht zurück zum Zelt. Am nächsten Morgen fand ich ihn unter einer der Bänke liegen und sein Geruch schlug mir schon von weitem in die Nase. Angewidert weckte ich ihn und teilte ihm mit, dass wir den Hirsch gleich zum Laird bringen würden, dann kehrte ich zu den anderen zurück. Nach kurzer Zeit erschien auch Dylan dort, doch sein Anblick sprach Bände. Am meisten ärgerte mich, dass wir so vor den Laird treten würden. Er kann von Glück reden, dass mich andere, wichtigere, ernstere und dringender Sorgen beschäftigten. Als wir vor dem Zelt des Lairds standen, hörten wir noch das klatschen von Haut auf Haut, dann ein Quietschen und kurze Zeit später trat Donuilh MacConuilh aus seinem Zelt. Ihm war anzusehen, dass wir die letzten waren, die er sich als Jäger seines Hirsches gewünscht hatte, doch er lobte und überreichte uns die 10 Oring Belohnung. Als wir uns abwendeten, meinte Salomon, er würde uns erst mögen, wenn ich mit ihm das Bett teile und Gray gab ihm Recht. Was sie sagten entsprach wohl der Wahrheit und wahrscheinlich meinten sie dies auch nicht böse, trotzdem trafen mich ihre Worte tief. Und als ob es nicht bereits genug Unruhe und Sorgen gab, verhielt sich Dylan sehr distanziert und ihn umgab eine mürrische Aura. Wir kehrten noch einmal zum Kessel zurück und mussten feststellen, dass er verschwunden war. Salomon drängte, dass man dem Fluss folgen würde, doch wir sahen darin wenig Sinn und so kehrten wir ohne ihn zum Lager zurück. Dort fragte ich Dylan und Gray ob wir nicht ein bisschen für musikalische Unterhaltung sorgen sollten. Ich hatte gehofft, dies würde die Stimmung heben, doch ich hatte mich geirrt. So beendete ich meinen Gesang nach wenigen Worten und setzte mich auf eine der Bänke während Gray und Dylan weiterspielten. Ich bemerkte wie mir die Tränen in die Augen drängten und versuchte sie wütend zurück zu halten. Ich konnte die Disharmonie einfach nicht ertragen und war wütend auf Dylan, den Laird, Gray, Salomon und ganz besonders auf mich. Doch dann besann ich mich und ging wieder zurück zu den beiden musizierenden Männern. Ich holte tief Luft und begann mit einem Liebelied, welches man zusammen im Duett singen konnte. Nach kurzem Zögern stimme Dylan mit ein. Ich wandte meine Aufmerksamkeit ihm zu und nach einiger Zeit merkte ich, wie er weicher wurde und nachdem die Musik verklungen war, nahm er mich in den Arm und küsste mich. Da Salomon noch immer nicht zurückgekehrt war, beschlossen wir bis zur vierten Stunde zu ruhen und ihn dann zu suchen. Doch während Gray Wache hielt, kam der Hexenjäger zurück und erzählte uns wie er dem Fluss gefolgt war und eine Insel in der Mitte des Sees gefunden hatte. Auf der Insel hatte er den Oger wiedergesehen. Es war mitten in der Nacht und noch hatten wir kaum geschlafen, weshalb wir bevor wir uns zu der Insel begeben würden, noch etwas ruhen wollten. Da fragte mich Gray auf einmal ob ich Feuer tatsächlich nicht spüren, oder ob es mir einfach nicht weh tun würde. Für einen Moment wusste ich nicht was ich antworten sollte. Salomon schaute mich verwirrt an und fragte, was Gray damit meine. Innerlich fluchte ich und bedankte mich bei Gray mit einem wütenden Blick. Und wieder einmal tat ich etwas, ohne darüber wirklich nachzudenken. Es war bereits spät und die letzten Tage hatten wir so viel zum Nachdenken gegeben, dass mein Kopf in diesem Moment nicht wirklich funktionierte. Ich erhob die brennende Fackel und hielt meine Hand in das Feuer. Augenblicklich zeichneten sich Schuppen auf meiner Haut ab. Erschrocken und mich selbst verfluchend zog ich meine Hand aus dem Feuer und ließ den Ärmel meiner Bluse darüber fallen. Doch es war bereits zu spät. Salomon starrte mich und fragte, was dieses zu bedeuten hätte. Und wieder einmal gab ich keine Antwort, denn wie sollte ich ihm es erklären ohne zu lügen? Er fragte ob ich eine Wycca sei, worauf ich sehr empört reagierte. Ich versicherte ihm, dass ich vollkommen auf der Seite der ordnenden Mächte stand und er nichts vor mir zu fürchten hätte. Er verließ das Zelt, denn er wollte darüber in Ruhe nachdenken. Schmerzlich erinnerte mich seine Reaktion an die von Iros. Ich hatte nur die Hoffnung, dass Salomon ein anderer Mensch war. Nach kaum einer Stunde Schlaf wurden wir von Salomon geweckt und brachen auf in Richtung See. Nach einigen Stunden kamen wir schließlich dort an. Mira und Dylan konnten nicht schwimmen und sich auch nicht mit Magie behelfen, weswegen nur Gray, Salomon und ich die Insel betraten. Auf unserem Weg wurden wir von einem Schwarm zum Leben erweckter, seltsamer Stofftiere angegriffen. Schließlich entdeckten wir eine Höhle, die wir betraten. Neben den Kessel fanden wir dort ein paar Kräuter und andere Dinge, die die Wycca benutz hatte. Als wir die Höhle wieder verließen, hörten wir ein Lachen und Augenblicke später wurden von einer Rauchwolke umgeben. Als ich aus dem Rauch hinaustrat, stand ich direkt vor dem Oger, der mich mit seiner mächtigen Keule angriff und den Pforten von Ylathors um einiges näher brachte. Letztlich konnten wie die Wycca und ihren Oger jedoch mit Hilfe von Mira und Dylan, die es mit einem improvisierten Floß über den See geschafft hatten, überwinden. Als wir die Hexe untersuchten entdeckten wir einen grünen Dolch, welcher auf ihre Brust gemalt war. Bevor wir reagieren konnten, hatte Salomon schon seinen Dolch angesetzt und ihn hinaus geschnitten. Neben Zauberkomponenten fanden wir noch einen Heiltrank bei der Hexe. Ich hatte mich mit Hilfe eines besonders Starken Trunks im Kampf gegen den Oger retten können, doch nun hatten wir nichts mehr um Grays verletztes Bein zu heilen. Er nahm den Trank der Wycca zu sich, doch seine Wirkung reichte nicht aus und so machten wir uns, Gray stützend, auf den Rückweg. Als wir über den See waren äußerte ich den Wünsch uns aufzuteilen, in der Hoffnung noch rechtzeitig zur Preisverleihung zu kommen. Die anderen waren dagegen, doch schließlich brach ich mit Dylan alleine auf, während wir Mira und Salomon zum Schutz von Gray, der weder schnell laufen, noch sich verteidigen konnte, zurück. So ungern ich es zugebe, doch ich hätte besser auf sie gehört. Nach etwa zwei Stunden hörten wir auf einmal ein Knurren und sahen einen großen Bären auf uns zu laufen. Tagelang hatten wir nach einem Bären Ausschau gehalten und waren keinem begegnet und in dem Moment, in dem wir es am wenigsten wünschten, standen wir einem gegenüber. Ich versuchte auf den nächsten Baum zu klettern fiel jedoch nach wenigen Metern wieder herunter. Völlig erschöpft stand ich Dylan beim Kampf mit dem Bären bei. Für einen Moment dachte ich, unser Ende wäre nun gekommen. Doch irgendetwas in mir sagte mir, dass die Klauen des Bären uns nicht den Tod bringen würden. Und tatsächlich schafften wir es aller letzter Kraft das Tier zu besiegen. Notdürftig versorgte ich Dylans Wunden und wir brachten den restlichen Weg zum Lager unbehelligt hinter uns. Doch wir waren zu spät. Das Lager wurde bereits geräumt und die Ehrung war vorüber. Trotzdem begaben wir uns zum Laird und entschuldigten unser Zuspätkommen. Eine Weile später trafen auch Gray, Mira und Salomon ein und gemeinsam begaben wir uns noch einmal zum Laird. Wir berichteten ihm von dem Hexenunterschlupf den wir im Wald gefunden hatten, der Grund für unser verspätetes Kommen. Schließlich erachteten wir es als sinnvoll dem Laird auch den Rest zu berichten. Also erfuhr er auch von Samiel, Udele und dem Pfeilritual. Er schien unseren Worten Glauben zu schenken und beauftragte uns darüber mehr herauszufinden. Für diesen Zweck überreichte er uns ein Taschentuch, welches mit seinem Zeichen bestickt war. Da fiel mir das Tuch ein, welches wir gefunden hatten und zeigte es ihm. Doch es war nicht das Zeichen Samiels, sondern das der Bogenschützengilde von Thame. Vom Laird erfuhren wir, dass es am Fest Irindarsted einen Bogenschützenwettbewerb geben würde und langsam fügte sich alles zusammen. An Irindarsted würden Samiels Pfeile ihre Ziele finden und das hatten wir zu verhindern. Der Laird bat uns darum, kein Aufsehen zu erregen und sollten wir etwas herausgefunden haben, uns bei Fiona MacConuilh, der Stadthalterin zu melden. Wir besprachen noch eine Weile wie wir am besten vorzugehen hatten, dann begaben wir uns zu Bett. In Thame werden wir die Pfeile und Schützen der Bogenschützengilde überprüfen, vielleicht werden wir die Kirgh miteinbeziehen, ein Priester könnte hilfreich sein. Wir vermuten, dass Udele ebenfalls ein Zeichen an sich trägt, welches sie als Mitglied des grünen Sigills auszeichnet, doch darum werden wir uns wahrscheinlich erst nach dem Fest kümmern könne, die Zeit eilt und der Laird möchte, dass das Fest ohne Aufruhr von statten geht. Endlich ist es mir möglich gegen diese dunkle Brut vorzugehen, ich werde alles tun um im Namen meines Herrn für die Vernichtung der dunklen Mächte zu sorgen. Das Feuer der Ordnung wird aufleuchten und das finstere Chaos verbrennen! In Liebe Enya
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Liebste Mutter, eigentlich wollte ich dir erst nach dem Fest schreiben, wenn wir wieder bei Nervan sind. Doch ich muss dir die Ereignisse der letzten Tage berichten. Noch immer sitzt mir das Grauen in den Gliedern und mich plagen Zweifel und Schuldgefühle. Am Morgen des Sedag wurden wir von Sheldon MacRathgar, einem Freund von Nervan abgeholt und begaben uns gemeinsam mit ihm auf das Jagdfest. Bruna begleitete uns nicht, ihr geht es in letzter Zeit nicht so gut, immer wieder muss sie das Bett hüten. Aber vielleicht ist sie auch nicht die richtige für eine Pirschjagd im Wald. Nicht dass ich es bin, aber ich werde mein Bestes tun. Am Abend kamen wir dort an und stellten uns, wie sich das gehört, beim Laird vor. Wie naiv, wie unbekümmert, wie unvorsichtig ich gewesen war. Ich hätte dies alles leicht verhindert können, doch wie konnte ich wissen, dass es so kommen würde? So überraschend, so plötzlich, dass ich gar nicht wusste was geschah. Wir betraten sein Zelt, verbeugten uns und nannten unsere Namen. Er meinte, dass wir ihm bekannt vorkämen und wollte wissen, woher. Ich merkte wie die anderen zögerten, doch es war besser der Laird erfuhr es gleich von uns, als wenn er es später herausfinden würde. So erwähnte ich die Gerichtsverhandlung um den Tod von Rubin NiRathgar. Warum hatte ich gesprochen, warum die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt? Warum hatte ich meine Haare offen getragen? Warum habe ich mich nicht einfach an Dylans Seite gestellt und warum bin ich dort nicht geblieben? Er trat auf mich zu und machte mir Komplimente. Ich erschauderte, als ich bemerkte, wie er mich mit seinen Blicken auszog. Doch noch fühlte ich mich sicher, denn alle waren bei mir und er würde nicht…Da machte Mira eine Bemerkung zu den gelben Zelten der Huren. Ich schluckte erschrocken, doch der Laird lachte und meinte, würde ich dort arbeiten, wäre ich die reichste Frau Albas. Eine leichte Übelkeit machte sich in mir breit, die sich verschlimmerte, als er Gray, Mira und Dylan aus dem Zelt bat. Ich konnte nicht begreifen was geschah. Warum ließen mich die anderen alleine? Hilfesuchend wandte ich mich um und blickte Dylan an. Was ich in seinem Blick las, schnürte mir die Kehle zu. Es fiel ihm schwer, doch er würde nicht gegen den Befehl des Lairds gehen. Wie schrecklich dieser Moment für ihn gewesen sein musste, nicht zu wissen was passieren würde, sich so hilflos und ohnmächtig zu fühlen. Es tut mir so leid. Als die anderen das Zelt verlassen hatten, stellte Donuilh MacConuilh mir seinen Sohn und noch weitere Personen vor. Kurz darauf betrat Salomon das Zelt. Er war zuvor bei den Damen der gelben Zelte hängen geblieben und stellte sich nun ebenfalls dem Laird vor. Ein Funken Hoffnung glühte in mir auf, doch erstarb wieder, als Salomon meinen flehenden Blick ignorierte und mit ein paar Worten an Donuilh MacConuilh, lächelnd das Zelt verließ. Dann war ich mit dem Laird alleine. Er schenkte mir Wein ein, doch ich nippte nur daran. Auf keinen Fall durfte ich meinen Verstand vernebeln. Ich ließ mir die Regeln der Jagd erklären und berichtete dann von dem Auftrag Nervans. Doch schon schnell bemerkte ich, dass sein Interesse an meinen Erzählungen nur gespielt war und sich sein wahres Interesse zwischen meinen Beinen befand. Eigentlich hatte ich gehofft, er schenke mir Gehör und unternähme etwas gegen die noch verliebenden Orcs in der Binge, die die Umgebung unsicher machen und wer weiß, ob sie nicht doch noch dem Herrn der Nebelberge von Nutzen sein können. So beendete ich meinen Bericht. Als er begann meine Bluse aufzuknöpfen, wurde mir erst wirklich bewusst, in welcher Lage ich mich befand. Ich konnte mich unmöglich diesem Mann verwehren. Selbst ohne dass ich mich mit ihm hätte gutstellen und unser Ansehen wiederherstellen wollen, war es anmaßend den Wunsch des Lairds auszuschlagen. Und doch, ich wollte nicht, alles in mir schrie. Ich saß Dylans Blick, als er das Zelt verlassen musste und malte mir seine Qual aus. Wie würde ich ihm jemals wieder in die Augen schauen können? Meine Augen füllten sich mir Tränen, welche langsam ihren Weg meine Wangen hinab fanden. Verwundert hielt der Laird inne und fragte nach dem Grund für meine Tränen. Ich sprach von meiner Liebe zu dem Mann, der mich vor dem Zelt erwartete, von dem mir Wichtigsten in meinem Leben, was er drohte zu zerstören. doch dies interessierte ihn alles nicht und küsste mich. Meinen Widerstand und Unwillen überging er. Doch ich konnte mich nicht wirklich wehren. Ich war gefangen zwischen Entsetzten, Schuldgefühlen und dem Glauben, ich müsse diese Nötigung für unseren Ruf, für die andern über mich ergehen lassen. Von draußen war Miras Schrei zu hören, doch der Laird ließ sich von nichts abhalten. Ich hoffte, sie würde nichts Dummes anstellen. Da tauchte wieder Dylans Gesicht vor meinem inneren Auge auf, ich spürte seine Berührungen auf meiner Haut, hörte seine Worte in meinem Ohr und entzog mich den Händen des Lairds. Ich ging auf die Knie und flehte ihn an, mir zu verzeihen und mir dies nicht anzutun. Da bemerkte ich eine Bewegung an der Zeltwand und sah durch einen Riss Gray dort stehen. Die Wut war deutlich in seinem Gesicht zu sehen und Panik packte mich. Verzweifelt signalisierte ich ihm das Zelt nicht zu betreten. Ich schickte ein Stoßgebet zu den Göttern, dass er seinen Zorn nur dieses eine Mal im Zaum halten konnte. Was dies für uns bedeuten würde, ließ mir mein ohnehin schon rasendes Herz bis zum Hals klopfen. Der Laird schien, den Göttern sei Dank, von dem allen noch nichts bemerkt zu haben und schaute mich weiterhin mit seinen lüsternen Augen an. Er meinte, ich wünsche doch, dass er sich um die Orcs in Nierthalf kümmere. Nun benutze er auch noch meine eigenen Worte gegen mich. Wie konnte er nur so etwas von mir verlangen? Da verließ mich nur für einen Moment meine Beherrschung und mir rutschte über die Lippen, dass ich für diesen Wunsch nicht meinen Körper hergeben würde. Donuilh fasste es anders auf, als ich es gemeint und erwartet hatte. Er schrie mich an und bezeichnete mich als Hure. Er ließ mir die Wahl entweder das Zelt nun als Hure zu verlassen oder ihm das zu geben wonach es ihn verlangte. Was war das für eine Wahl? Entweder ich ließ mich zu Hure machen, weil ich das Zelt verließ und dem Laird seinen Wunsch verwehrte oder gab mich ihm hin und wäre damit nicht anders als eine der leichten Damen der gelben Zelte. Nur war meine Belohnung kein Geld. Am liebsten hätte ich den Mann geschlagen, doch ich schluckte meinen Zorn und meine Abscheu hinunter und erwiderte ruhig, dass ich Enya, Tochter von Chelinda und Aneteckroth mich nicht als Hure beschimpfen lasse, auch nicht von einem Laird und verließ das Zelt. Kaum war ich ein paar Schritte draußen, brach ich zusammen und nichts konnte die Tränen aufhalten. Tränen der Angst, der Scham, der Wut und des Entsetzens. Doch es dauerte nicht lange, da spürte ich vertraue Hände und hörte vertraue Stimmen. Mira und Dylan waren bei mir und begleiten mich zum Zelt. Die ganze Zeit über weinte ich hysterisch, ich konnte mich nicht beruhigen, wollte so viel sagen, mich entschuldigen. Endlich hatte ich mich beruhigt und trug den beiden auf Gray zu holen. Sie verließen das Zelt, doch es dauerte mir zu lange, eine innere Unruhe hatte von mir Besitz ergriffen und so ging ich hinter ihnen her. Bevor ich jedoch das Zelt verließ verband ich mir meine Haare. Als ich sie schließlich entdeckte, erfuhr ich, dass Gray vorhatte zu gehen. Er hatte versucht in das Zelt des Lairds zu gehen und hatte mit ihm gesprochen, ihm sogar gewagt zu drohen. Der unbändige Zorn, der ihn noch immer umgab, war deutlich zu spüren. Doch ich wollte nicht, dass er geht. Wir konnten ihr überreden zu bleiben. Irgendwie würden wir es schaffen. Dazu musste er sich erst einmal beim Laird entschuldigen, doch er weigerte sich dies zu tun. Vielleicht war es auch besser so, eine weitere Begegnung würde uns um Kopf und Kragen bringen. Mir ist bewusst, welches Risiko wir eingehen, in dem wir bleiben, doch ich möchte nicht so einfach aufgeben. Nachdem ich einen Tee für Gray zubereitet hatte, kehrte ich an Dylans Seite zurück und erzählte ihm, was im Zelt von Donuilh MacConuilh geschehen war. Schmerzlich wurde ich mir meiner Liebe zu diesem Menschen bewusst, als ich ihn anblickte und seine Nähe spürte. Ich bin so froh, dass ich mich den gierigen Armen des Lairds entzogen hatte. Auch wenn Dylan meinte, er hätte mir verziehen, ich hätte mir selbst nie vergeben können. Ich versicherte ihm, dass ich seine Hilfe nicht erwartet hatte, denn es hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Doch musste er mir versprechen, dass er von nun an für den Rest des Jagdfestes stets an meiner Seite bleiben würde. Einen kleinen Teil in mir gibt es jedoch, der tief verletzt ist und mit Vorwürfen um sich wirft. Noch habe ich das Gefühl in dem Moment als ich begriff, dass ich alleine war und mir niemand helfen würde, noch nicht ganz abgeschüttelt. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass ich mich nicht immer auf die Hilfe und den Beistand anderer verlassen kann. Doch noch wehrt sich mein Inneres gegen die Erkenntnis, dieses Gefühl der Einsamkeit. Ich weiß jedoch, dass solche Situationen wieder kommen werde, weshalb ich lernen muss sie zu akzeptieren. Die nächsten Tage werden wir im Wald verbringen, ich hoffe wir haben bei unserer Jagd Glück. So verrückt es klingen mag, aber die Ereignisse haben mich neben all dem Schrecken auch mit viel Kraft und Entschlossenheit erfüllt, so dass ich den nächsten Tagen mit Erwartung und Eifer entgegen sehe. In Liebe Enya
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Liebste Tochter, entschuldige, dass du so lange auf eine Antwort von mir warten musstest. Du hattest Recht, ich war auf Reisen. Zusammen mit einem anderen Sorellor aus der Gilde bin ich nach Valian gereist […] Erst einmal wünsche ich dir alles Gute zu deinem Geburtstag. Von deinem Vater soll ich dich auch ganz herzlich grüßen. Ich freue mich, dass du einen so schönen Tag verbracht hast. Ich hab auch noch ein Geschenk für dich, aber du wirst es erst bekommen, wenn wir uns sehen, denn ich möchte es dir persönlich überreichen. Ich warte auch schon lange auf meines, doch ich nehme an du hast weder den Kopf noch das Geld, dich um ein Geschenk für mich zu bemühen. Das größte Geschenk bist du, sorge einfach gut für dich und dann ist deine Mutter schon glücklich. So viel ist geschehen, ich habe deine Briefe mit Spannung gelesen. Es scheinen sich tatsächlich finstere Wolken am Himmel zusammenzubrauen, aber ich bin mir sicher, die Sonne wird ihren Weg durch die Wolken finden und sie vertreiben. In Glarn Rabenbart und Nervan habt ihr wirklich wertvolle Freunde gefunden. Ich muss immer wieder schlucken und den Kopf schütteln, wenn du von euren Erlebnissen erzählst. Eine Binge mit 200 Orcs, ich bin froh, dass du noch am Leben bist, Tochter. Der Bericht über Iros hat mich wenig überrascht, das was ich von ihm über deine Briefe mitbekommen habe, ließ mich schon vermuten, dass er nicht lange bei euch bleiben würde. Um ehrlich zu sein, bin ich erleichter. Du musst dich schon mit genug gegen Gefahren von außen wehren, es bedarf nicht auch noch der Feinde im Inneren. Ich hoffe ihr werdet mit Salomon mehr Glück haben. Über die Runenklingen sind mir auch schon Geschichten zu Ohren gekommen, aber mehr als du weiß ich über diese mysteriösen Schwerter nicht. Du musst mich über weitere Vorkommnisse unbedingt unterrichten. Ein wahrlich passende Waffe für meine Tochter, wen hätte sie anderes erwählen können als dich, kleines Feuer. Diesem Barden scheinst du ja wirklich wichtig zu sein. Ich werde wohl meine Meinung über ihn ändern müssen, ich hätte nicht gedacht, dass es ihm so ernst ist. Ich freue mich für dich. Ach, wie gerne würde ich dich sehen und deine Gefährten kennenlernen, aber ich werde wohl warten müssen bis ihr nach Fiorinde kommt, denn im Moment gibt es hier so viel zu tun, dass ich die Stadt außer auf Geheiß der Gilde nicht verlassen kann. Ich bin gespannt was du von dem Jadgfest zu erzählen hast und wohin es euch danach ziehen wird. Ich wünsche euch viel Erfolg und macht mir bloß keinen Ärger, Donuilh MacConuilh ist ein wahrlich mächtiger Mann. Nimm dich vor ihm in Acht. Chelinda
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An Chelinda, die letzten Tage waren erfüllt mit Studieren, Musik und Gesprächen, so dass ich dir erst jetzt schreibe. Mir geht es gut. Ich bin dabei mein Wissen über die arkane Kunst zu erweitern. Ausgerechnet einen Priester der Dheis Albi habe ich dabei als Lehrmeister. Doch Vater Limric ist ein guter Mann, der mich das Bannen von Dunkelheit und das Erschaffen einer Feuerkugel lehrt und mich in der Sprache der Priesterschaft unterweist. Gleich am ersten Tag, als Gray, Salomon und ich eigentlich auf dem Weg zu Tharyn, der Kräuterfrau waren, bat er uns um Hilfe, wir sollten uns um einen Spuk kümmern, der beim Friedhof sein Unwesen trieb. In einem Loch befand sich ein grauenvolles Gespenst, welches uns in Angst und Schrecken versetzte. Sein Blick allein genügte, um einem das Herz vor Angst erstarren zu lassen. Doch was mich noch mit größeren Entsetzten erfüllte, war der Moment, als Gray mit der Todesangst kämpfte und sein Herz drohte zu versagen. Ich hätte ihn beinahe verloren. Ein weiteres Mal. Mit aller Macht versuchte ich ihm Mut zu zusprechen, um ihn nicht vor meinen Augen sterben zu sehen. Mit vereinten Kräften und der Hilfe des Priesters gelang es uns schließlich den Geist zu bezwingen und zu bannen. Der Schock sitzt noch immer in meinen Gliedern. Wie oft werde ihn noch erleben? Wie lange bis sich die Pforten zu Ylathors Reich doch einmal öffnen? Ich hoffe der Tag wird nie kommen. Ich tue mein Bestes um stärker zu werden. Die Kräuterfrau empfing uns unwirsch und schickte uns sogleich wieder fort, ohne auf unsere Fragen und Bitten Antwort zu geben. Von Myriel erfuhr ich, dass sie sich aufgrund eines Streits mit einem Druiden zurückgezogen hatte. Doch auch dieses Problem konnten wir lösen, indem wir Haern, den Sohn des Druiden, dazu brachten, sich bei Tharyn im Namen seines Vaters zu entschuldigen. Danach bot auch sie sich als Lehrmeisterin an und ich bekam endlich die Kräuter, die mir schon eine Weile ausgegangen waren. Ich sollte anfangen, sie selbst zu suchen. Als wir Morvill einen Besuch abstatteten trafen wir auf ein Mädchen namens Elanor, Anführerin der Wildlinge, einer Gruppe von Kindern. Elanor ist die Tochter von Aethelsbaen, ein Müller und ehemaliger Hexenjäger, den wir, neben dem Wirt Warwick, ebenfalls im Gasthaus kennenlernten. Von ihm erfuhren wir, von den dunklen Gestalten, die im Dorf nach uns gefragt, dem Müller gedroht und sich als Schergen von Thalion ausgeben hatten. Auch er bot sich als Lehrmeister an. Im Dorf geschah etwas mit der Runenklinge. Ich trug sie wie immer bei mir, in der Scheide, die ich hatte anfertigen lassen, als sie plötzlich in Flammen aufging und das Leder zu Asche verbrannte. Gray, der neben mir gelaufen war, verbrannte das Feuer der Klinge ebenfalls. Erschrocken nahm ich das Schwert in die Hand und spürte die Macht, die ihm innewohnte. Für einen kurzen Moment war es zu einer Flammenklinge geworden, doch die Kraft erschien mir so unkontrollierbar. Ich kümmerte mich um Grays Wunden und entschuldigte mich. Danach hielt er Abstand von mir und auch ich erachtete es für sinnvoll, den anderen nicht mehr zu nahe zu kommen, solange ich die Runenklinge bei mir trug. Es wäre sehr hilfreich, würde Nervan den Bann der auf dem Buch über die Runenklingen liegt, lösen. Vielleicht würde ich dort einige Antworten finden und eine Möglichkeit die Macht der Klinge zu kontrollieren. Wie alle anderen sah ich Salomon in der Zeit des Lernens wenig. Doch er überraschte uns, als er eines Tages von den 25 Oring berichtete, die er in Norrenshold gefunden hatte. Er hatte es vergessen und wollte sie nun jedoch aufteilen. Er entschuldigte sich und damit war die Sache für uns erledigt. Bisher ist er nicht negativ aufgefallen, doch ich kann ihn nicht wirklich einschätzen. Nun gut, lange ist er noch nicht bei uns, ich sollte dem noch etwas Zeit geben. Ich nutze die Zeit um endlich mit Dylan zu sprechen. Ich teilte ihm mit, was ich von dem Versprechen an Iros hielt und bat ihn in Zukunft solche Versprechen niemandem mehr zu geben. Das Verhältnis der Versprechen war von solch Unstimmigkeit gewesen, Dylan hatte nur verlieren können, Iros hingegen nur gewinnen. Und seine Worte waren letztlich für uns alle von Nachteil gewesen. Er stimmte mir zu, dass es von ihm unüberlegt gewesen war, jedoch würde er es jederzeit wieder tun, wenn sich die Chance dadurch erhöhe, dass ich zu ihm zurückkehren würde. Dazu wusste ich nichts mehr zu erwidern und konnte nur hoffen, dass er das nächste Mal weiser entscheiden würde oder dass es ein nächstes Mal einfach nicht geben würde. Ich machte ihn auch auf sein Verhalten Gray gegenüber aufmerksam und meinte, dass eine Entschuldigung und Dankbarkeit ihm gegenüber angebracht wären. Die Tage verstrichen und schließlich brach der Morgen des ersten Tags im Bärenmond an. Beim Frühstück stand Dylan auf und beglückwünschte mich, woraufhin alle anderen folgten. Nein, das stimmt nicht, Gray verließ wortlos den Raum, ebenso Salomon. Dylan überreichte mir eine Schatulle, in welcher sich zwei Ohrringe befanden. Sie glichen dem Paar, von dem ich einen an die Echsenmenschen verloren und den anderen Dylan geschenkt hatte. Gerührt und glücklich bedankte ich mich bei ihm. Nervan wollte am Abend ein Fest feiern, doch ich meinte, dass es besser wäre eine große Feier nach der Jagd zu veranstalten, denn Brunas Geburtstag müsste auch noch gefeiert werden. Als ich mich in unser Gemach begab, um mich für den Tag zu richten, entdeckte ich auf meinen Nachtlager einen Handspiegel, Seife und ein Tuch aus gröberem Stoff. Daneben ein Tuch, in dem die acht Rubine eingewickelt waren. Den Tag verbrachte ich bei Vater Limmric. Beim Abendessen war Gray immer noch nicht da, Jaris saß ebenfalls nicht am Tisch. Salomon überreichte mir ein Kästchen, in dem sich ein silbernes Kreuz an einer Kette befand. Auf seiner Rückseite befand sich eine Inschrift auf Neu-Vallinga „Wie Feuer und Flamme“ Salomon meinte, das würde zu mir passen. Überrascht, bedankte ich mich und zog die Kette sogleich an. Dies hatte ich nicht erwartet, freute mich dafür jedoch umso mehr. Gerade als ich das Kreuz angezogen hatte, kamen die Bediensteten herein und brachten einen Kuchen, den Mira gebacken hatte. Ihr Geschenk würde sie mir später überreichen. Es war ein schöner Abend, die Stimmung war ausgelassen und Miras Kuchen sehr gut. Doch einer fehlte: Gray. Nach einiger Zeit begab ich mich auf die Suche und fand ihn schließlich in der Bibliothek. Dort saß er im Schein einer einsamen Kerze. Sein Anblick versetzt mir einen Stich. Ich bedankte mich für sein Geschenk und fragte ihn, ob er uns Gesellschaft leisten würde, doch er weigerte sich, mich zu begleiten. Ich weiß nicht, was geschehen ist, dass er den Tag seiner Geburt mit solch bitteren Erinnerungen verbindet. Als ich ihn ein paar Tage später darauf ansprach, wurde ich um keine Erkenntnis bereichert. Es schmerzt mich, dass er mir dieses Vertrauen nicht entgegenbringt und seine dunklen Seiten nicht teilt, obgleich ich ihn verstehen kann. Die Schätze und das Gold lagerte ich bei Nervan, darunter befand sich auch der Helm, von dem wir noch immer nicht wussten, was er konnte oder ob es einfach nur ein einfacher Helm war. Am einem Morgen ging Gray in unser Zimmer und zog ihn auf. Woraufhin er runter auf den Hof stapfte und den Hauptmann Rensgar nach seinem stärksten Mann fragte. Im folgenden Kampf verlor Gray die Kontrolle und hieb auf Rupert, seinen Gegner blindlings ein. Wir versuchten ihn aufzuhalten und nach mehreren Versuchen gelang es mir ihn einzuschläfern, doch der Helm ließ sich nicht von seinem Kopf lösen. Von Salomon erfuhren wir, dass der Helm verflucht war und ich schickte ihn los, um den Priester zu holen. Vater Jaris bannte die finstere Magie, die sich des Helmes bemächtigt hatte und er zerbrach. Zu meinem Entsetzten lagen nicht nur die Stücke des Helmes neben Grays Kopf, sondern auch das zerbrochene Diadem, welches er darunter getragen hatte. Und wieder einmal war durch Grays Neugier etwas geschehen… So viel Wirbel um dieses Diadem und nun ist es unbrauchbar. Ich hoffe, dass der Moment in dem wir seine Zerstörung bitter bereuen, niemals kommen wird. Für die Zukunft wird derjenige, der ein magisches Artefakt ausprobiert, nur dieses bei sich tragen. Bei dem Kampf hatte Rupert Gray einen Arm gebrochen und er würde nun mehrere Tage nicht mehr zu gebrauchen sein. Es waren noch sechs Tage bis zum Jadgfest. Den Göttern sei Dank wusste ich von einem Kraut welches die Heilung des Bruchs beschleunigen würde und fand es auch, so dass Grays Arm nach fünf Tagen, dank meiner täglichen Fürsorge, wieder verheilt war. Doch außer Gray galt meine Aufmerksamkeit noch einem anderen Menschen, Jaris, der Tochter von Nervan. Je länger ich sie beobachtete, desto sicherer war ich mir, dass sie schwanger war. Ich sprach ihre Zofe Betty an und sie bestätigte meinen Verdacht. Ich erfuhr das Tachwallon der Vater des Kindes war und dass die zwei ehrliche Gefühle für einander empfanden. Jaris hatte Angst es ihrem Vater zu sagen, denn der Barde war kein Mann von Stand und diese Verbindung wäre Nervans Ruf nicht zuträglich. Doch ich redete mit ihr und überzeugte sie, dass es besser sei, denn irgendwann würde er es ohnehin erfahren. Ich versicherte ihr meine Unterstützung und versprach ihr, dass ich mit ihren Vater nach dem Jadgfest reden würde. Bald ist es soweit. Auf das Fest und den Laird bin ich schon sehr gespannt. Ich weiß von ihm nur, dass er einen gewissen Ruf als Wüstling genießt. Ich hoffe wirklich, dass es uns gelingt uns mit ihm gutzustellen, er ist schließlich einer der mächtigsten Männer des Landes. Ich bin froh ein paar ruhige, mehr oder weniger sorgenfreie Tage gehabt zu haben, wobei sie nicht wirklich ruhig waren, aber zumindest befanden wir uns mal nicht im Gefängnis, eine verlassenen Zwergenbinge mit 200 Orcs oder einer verlassenen Hochmotte mir Hexen, Dämonen und Ogern. So langsam frage ich mich wirklich, in welche fernen Gefilde meine Mutter gereist ist und wann ich eine Antwort erhalten werde. In Liebe Enya