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Angst davor, Powergamer genannt zu werden?


Mittlerweile habe ich den Eindruck gewonnen, daß  

61 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Mittlerweile habe ich den Eindruck gewonnen, daß

    • Entweder, alle, die bei der Figurengestaltung von den Regeln abweichen wollen, als Powergamer bezeichnet werden oder
    • dieselben, sich als Powergamer beleidigt fühlen und obwohl die Kritik einfach nur inhaltlicher Art ist, meinen, sich vorab rechtfertigen zu müssen, daß sie ganz bestimmt keine Powergamer seien.


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Wenn er nicht werfen kann, wäre es ein improvisierter Angriff gewesen um Wachen zu treffen. Zuzüglich eines Bonusses für den Streuangriff. Wenn Demestos Grobmotoriker ist, dann schafft er halt nicht gezielt zu werfen. Ich würde mich schon fragen, warum Du als Spieler meinen würdest, Dein Abenteurer hätte als Grobmotoriker eine realistische Aussicht auf Erfolg.

 

Um das Zeug rechtzeitig auf den Boden zu werfen ohne die Wachen zu treffen wäre ein vergleichender PW:Gewandheit gegen die Wachen fällig gewesen. Die hätten mit einem EW:Geländelauf darauf reagieren müssen.

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Jetzt ist die Frage: Habe ich in der Situation gegen die M4 Regelwerke verstoßen?
Nein, sicher nicht.

 

Ich hätte in der Situation einen oder mehrere EW:Werfen verlangt, die Chance auf einen Treffer gegen die Wachen ist nicht sehr groß (Bei ungelernter Fertigkeit ohne Angriffsbonus komme ich auf +8). Aber Dein Plan geht nicht nur auf den Schaden durch den Wurf, es soll ja vor allem die Wachen behindern. Dazu wären PW:Bruchfestigkeit nötig, der Einfachheit halber pro EW:Werfen (und dem an Glas was in einer Runde halt erwischt wird) einmal mit einer Chance von 70% auf Scherben (vgl. DFR S.255). Da wo Scherben liegen müssen die Wachen einen PW:Gw schaffen um nicht durch Schmerzen an den Scherben 1W6 AP zu verlieren und WM-4 zu erleiden. Sonstige Auswirkungen müssten noch im Detail festgelegt werden.

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ich habe mich heute bei etwas erwischt, was ich als Powergaming bezeichnen würde. Ich lege mir für meine Figuren häufig persönliche Lernlisten an, also Wunschlisten, was der Charakter über kurz oder lang lernen soll und schreibe auch immer gleich die Kosten dazu. Nun steht die Umstellung auf M5 an und ich hab bei der Zauberwunschliste um die M5 Kosten erweitert. Die meisten Zauber sind billiger, nur zwei oder drei teurer geworden. Sofort kam der Gedanke: oh, die sollte ich noch schnell nach M4 lernen, damit ich besser bei weg komme und erst dann umstellen.

Natürlich verstößt das formell gegen keine Regel. Nachprüfen könnte es erst recht niemand und selbst wenn, verhaftet einen ja nicht die Rollenspielpolizei, aber als schlecht empfinde ich so ein Verhalten eben doch.

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In meinem Umfeld wird der Begriff "Powergamer" auch anders als in der Wiki belegt. :dunno:

@Unicum: Wie bezeichnest du einen Spieler, der das Spiel in seiner Ganzheit (also auch den Regeln) erfasst und das Maximum in möglichst allen Bereichen rausholt?

 

Munchkin

Interessant, das ist bei uns einfach eine Bezeichnung für einen Betrüger, also jemanden, der die Regeln bricht.

 

Witzig, dass du also einen hervorragenden Spieler, der wirklich intensiv seine Rolle spielt, mit seiner Figur eins ist und dabei noch die Regeln kennt und nutzt, mit dem Begriff bezeichnest, der überall anders negativ besetzt ist. Ich wusste gar nicht, dass man in Karlsruhe so eine andere Sprache spricht.

 

Nun, bei uns heißt jedenfalls so ein echt guter Spieler eben "Powergamer".

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Die Regeln sind das wichtigste an jedem Spiel. Egal ob Rollenspiel, Mensch ärger Dich nicht oder Verstecken. Ohne verbindliche Regeln kann ich keines dieser Spiele spielen. Je besser ich die Regeln des jeweiligen Spiels beherrsche, je besser klappt es mit dem Zusammenspiel :dunno:
Ja, klar. Sollte iegentlich jedem selbstverständlich sein. Auch "Sandburg bauen" oder "Räuber und Gendarm" haben entsprechende Regeln.
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Wie auch immer, die Sache ist wohl relativ klar. Es scheint eine Fraktion zu geben, die Regeln bestenfalls als notwendiges Übel und Regelunkenntnis irgendwie als Qualitätsmerkmal für besseres Rollenspiel sehen. Da ordne ich nach ihren Äußerungen zumindest mal Stephan und Unicum ein. (Sollte ich mich irren, tut mir das Leid, aber ihre Postings verstehe ich auch nach mehrmaligen Lesen nicht anders.) Das ist mir völlig unverständlich, aber bitte, wenn sie so ihren Spielspaß haben - ich muss ja nicht mit ihnen spielen.

 

Ich selbst sehe den Begriff "Powergamer" als Auszeichnung und er steht für mich für einen Rollenspieler, der das Spiel als Ganzes schätzt und sich intensiv damit beschäftigt. Er kennt alle Aspekte des Spielens, ist so ein wertvoller und damit Spaß bringender Mitspieler. Für o.g. Fraktion ist er eben eine Art Antichrist ihrer Art des Rollenspielens. :dunno:

 

Entweder nutzen wir wirklich einfach nur völlig unterschiedliche Sprachen oder wir verstehen unter "Rollenspiel" jeweils etwas komplett anderes. Letztlich auch egal. Ich kann mir jedenfalls unter diesen Umständen keinerlei Einigung oder auch nur Kompromiss als Ergebnis weiteren Gesprächs vorstellen. Die Meinungen sind ja völlig konträr und widersprechend.

 

Ich will jedenfalls möglichst wenig mit Leuten spielen, die die Spielregeln nicht kennen oder nicht wenigstens bereit sind, dieselben im Laufe der Zeit zu lernen und anzuwenden. Das sind für mich zwangsläufig schlechtere Mitspieler.

 

Klar kann eine Gruppe den einen oder anderen solchen mitschleifen und verkraften - zudem gibt es ja noch die persönliche/soziale Komponente (Freundschaft), aber bereichert wird mein Spiel durch so jemanden nicht sonderlich. Oder wenn dann nur sporadisch und zufällig. Ein Powergamer meines Verständnisses bereichert hingegen immer.

Bearbeitet von Rosendorn
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Die Regeln sind das wichtigste an jedem Spiel. Egal ob Rollenspiel, Mensch ärger Dich nicht oder Verstecken. Ohne verbindliche Regeln kann ich keines dieser Spiele spielen. Je besser ich die Regeln des jeweiligen Spiels beherrsche, je besser klappt es mit dem Zusammenspiel :dunno:

 

Die Mitspieler sind das wichtigste an jedem Spiel. Egal ob Rollenspiel, Mensch ärger Dich nicht oder Verstecken. Ohne Mitspieler kann ich keines dieser Spiele spielen. Je besser ich meine Mitspieler kenne Mitspieler sind dest besser klappt es mit dem Zusammenspiel.

 

...und zum Glück muss ich meine Mitspieler nicht beherschen,...

 

Und ich kann mit Mitspielern noch ganz andere Dinge machen als nur mit ihnen zu Spielen.

:-p

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Es scheint eine Fraktion zu geben, die Regeln bestenfalls als notwendiges Übel und Regelunkenntnis irgendwie als Qualitätsmerkmal für besseres Rollenspiel sehen.

 

Zumindes was mich betrifft hats du mich nicht verstanden.

 

Und nach dem Post habe ich keine Lust mehr weiter darauf einzugehen.

 

In disem Sinne schliesse ich für mich diesen Thread ab.

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Hmm,

 

mir fällt noch ein anderer Aspekt ein, warum die Regelkenntnis so wichtig ist. Die gemeinsame Sprache. Je mehr man die Regeln kennt desto einfacher fällt die Kommunikation am Tisch. Diese Sprache lässt sich dann auch relativ einfach auf andere Runden übertragen. Man wird also kompatibler. In einer eingefahren Gruppe fällt dies natürlich weniger auf.

 

Grüße Merl

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In meinem Umfeld wird der Begriff "Powergamer" auch anders als in der Wiki belegt. :dunno:

@Unicum: Wie bezeichnest du einen Spieler, der das Spiel in seiner Ganzheit (also auch den Regeln) erfasst und das Maximum in möglichst allen Bereichen rausholt?

 

Munchkin

Interessant, das ist bei uns einfach eine Bezeichnung für einen Betrüger, also jemanden, der die Regeln bricht.

 

Witzig, dass du also einen hervorragenden Spieler, der wirklich intensiv seine Rolle spielt, mit seiner Figur eins ist und dabei noch die Regeln kennt und nutzt, mit dem Begriff bezeichnest, der überall anders negativ besetzt ist. Ich wusste gar nicht, dass man in Karlsruhe so eine andere Sprache spricht.

 

Nun, bei uns heißt jedenfalls so ein echt guter Spieler eben "Powergamer".

 

Manche Leute entwickeln halt eigene Dialekte. Ihr zum Beispiel. :)

 

Denn weder in Osnabrück, Duisburg, Münster noch in München habe ich bisher mit Leuten gespielt, die "Powergamer" anders als in der rein negativen Weise benutzen.

 

Ansonsten fühle ich mich in meiner persönlichen Ansicht bestätigt, dass Rollenspiel deutlich unterschiedlicher und individueller gespielt werden, als es die Theorien gerne darstellen.

 

Obwohl ich sonst in manchen anderen Diskussionen einiges von Abd oder dir unterschreiben würde, lägen wir hier ziemlich verquer. Da finde ich mich eher bei z.B. Widukind wieder.

 

Die starke Betonung von taktischen Spiel, die hier immer wieder durchkommt (und durch ständige Vergleiche mit kompetiven Spielen unterstrichen wird), finde ich beim Rollenspiel relativ unwichtig. Dafür gibt es gute strategische Brettspiele, die meine Bedürfnisse da besser befriedigen.

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Also in meinem Umkreis in Köln und in den internationalen Rollenspiel-Foren, in denen ich mich rumtreibe (Paizo Messageboards, Giant in the Playground, u. a.) ist der Begriff "Munchkin" auch eher negativer besetzt als der Begriff "Powergamer". Aber gut, möglicherweise ist das auch eine selektive Wahrnehmung meinerseits. Ich persönlich halte die deutschen und englischsprachigen Einträge zu Munchkin und Powergamer für veraltet.

 

Natürlich gibt es auch in den Messageboards Poster, für die "Powergamer" negativ besetzt ist, aber die sind m. E. eher in der Unterzahl.

 

Ist aber selbstverständlich auch eine Frage des Spielsystems: d&d 3.0 und seine Ableger und Nachfolger sind eher "gamistische" Systeme (im Sinne der GNS-Theory), Midgard hingegen scheint mir eher unter einem "simulationistischen" Ansatz entstanden zu sein.

Dadurch ist der Ruf des Powergamers in der deutschen Spielszene (DSA ist sogar noch ein besseres Beispiel für Simulationismus) negativer besetzt als in der anglo-amerikanischen Szene.

Natürlich ist das überspitzt ausgedrückt, denn auch hierzulande gibt es viele Spieler die eher dem gamistischen oder narrativen Spiel zugeneigt sind (vgl. die ganzen neuen regelärmeren Systeme, World of Darkness, Cthulhu, deutsche D&D-Spieler).

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Und dann haben wir gemeinsam beraten, wie man das in Regeln fasst. Ich wollte auf jeden Fall einen regelgerechten Kampf vermeiden bzw. den Beginn um mehrere Runden zu verzögern.

 

Wäre es nicht besser für das Rollenspiel gewesen, wenn alle Beteiligten die Regeln so gut gekannt hätten um die bereits vorhandenen (siehe Kommentare) Regeln ohne Beratung benutzen zu können? Das Spiel wäre flüssiger, ohne Unterbrechung gewesen.

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Wäre es nicht besser für das Rollenspiel gewesen, wenn alle Beteiligten die Regeln so gut gekannt hätten um die bereits vorhandenen (siehe Kommentare) Regeln ohne Beratung benutzen zu können? Das Spiel wäre flüssiger, ohne Unterbrechung gewesen.

 

Also erst einen Master Abschluss in Midgard machen und dann anfangen zu spielen? Tja, vielleicht. (Damals gab es auch noch eine Masterstudiengänge) Und selbst hier im Strang habe ich mit Interesse verfolgt, dass es durchaus verschiedene Ansätze gegen hat, wie man - regel-konform - die Situation umsetzt. Und nach meiner persönlicher Einschätzung finde ich Regelreiterei noch schlimmer - meine Situation war mit 2 - 3 Sätzen hin und her geklärt, der Spielleiter hat seine Entscheidung getroffen und gut war.

 

Da hat z.B. Nachlesen über Regelabsätze schon viel mehr den Spielfluss gestört (auch ohne anschließende hitzige Streiterei wer denn jetzt Recht hat.)

 

Azu (wie regelt man ein so tun als ob Angreifen?) bi

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Wäre es nicht besser für das Rollenspiel gewesen, wenn alle Beteiligten die Regeln so gut gekannt hätten um die bereits vorhandenen (siehe Kommentare) Regeln ohne Beratung benutzen zu können? Das Spiel wäre flüssiger, ohne Unterbrechung gewesen.

 

Also erst einen Master Abschluss in Midgard machen und dann anfangen zu spielen?

 

Nötig ist das nicht. Der bessere Spieler und Spielleiter wird aber immer derjenige sein, der die Regelkenntnisse hat um solche Situationen ohne Diskussion zu klären. :dunno:

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Da hat z.B. Nachlesen über Regelabsätze schon viel mehr den Spielfluss gestört (auch ohne anschließende hitzige Streiterei wer denn jetzt Recht hat.)

 

Ich bin auch der Meinung das Rollenspiel ist besser wenn alle Beteiligten die Regeln so gut kennen das solche Situationen vermieden werden können. Mit fundierter Regelkenntnis ist man ein besserer Rollenspieler, man kann sich auf das Spielen konzentrieren und muss nicht dauernd um Regeln diskutieren.

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Sofern der Ton, in dem das gesagt wird, stimmt, lasse ich mich ohne weiteres als Powergamer bezeichnen. Deshalb finde ich mich natürlich in den Umfrageoptionen hier auch nicht wirklich wieder.

 

Klar optimiere ich meine Figuren innerhalb dessen, was die Regeln hergeben. Man muß es ja nicht übertreiben (das mit dem M5-Geschäftssinn durch das ungelernte Berufe-Schätzen aus M4 fand ich jenseits meiner Grenze, z.B.).

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Ich bin auch der Meinung das Rollenspiel ist besser wenn alle Beteiligten die Regeln so gut kennen das solche Situationen vermieden werden können. Mit fundierter Regelkenntnis ist man ein besserer Rollenspieler, man kann sich auf das Spielen konzentrieren und muss nicht dauernd um Regeln diskutieren.

 

Meine 'Beobachtung' geht in die Richtung, dass in der Regel die Regelfüchse die Streitereien entweder anfangen oder in die Länge ziehen, nicht die Spieler, denen die Regeln nicht so wichtig sind, weil sie andere Prioritäten haben. Besonders nervend finde ich dann die Auseinandersetzungen, warum man jetzt unbedingt die Hausregel xxx braucht und warum die Originalregeln in dem Punkt unspielbar sind.

 

Rollenspiel ohne Diskussionen (ob über Regeln oder andere Dinge) halte ich für undenkbar.

 

Azu (hat zu mindestens sowas noch nie erlebt) bi

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Auf meinen drei letzten Cons kann ich mich an keinerlei Regeldiskussion in einer Gruppe erinnern. Da war mal was, vor ca. vier Jahren, aber das war ein Sonderfall, die junge SL war nicht so regelfest und bat (so erinnere ich mich zumindest) kurz um Hilfe. Was sie dann bekam waren vier mehr oder weniger fundierte Meinungen und es war ein Spieler dabei, der sich zusätzlich auch noch besonders penetrant in den Vordergrund spielen musste, weil er der Meinung war, die einzig selig machende Vorgehensweise für das Abenteuer zu kennen. Ein besonnener und sehr regelfester Spieler hat dann plötzlich für Ruhe gesorgt und wir haben uns alle geeinigt schön unsere Schnauze zu halten und die SL machen zu lassen. Dann wurde es noch ein ganz schönes Abenteuer.

Danach habe ich in bestimmt ca. 15 Abenteuern so etwas nicht mehr ansatzweise erlebt. Im Gegenteil, es ist meist sehr viel Respekt voreinander und Anstand vorhanden - jeder will seinen Teil dazu beitragen, dass das Abenteuer für alle ein schönes Erlebnis wird und auch wahre Powergamer und solche die schnell ein Abenteuer spielerisch an sich reißen können, halten sich zurück, so gut sie es eben vermögen.

 

Ganz anders in unserer wöchentlichen Hausrunde (Pathfinder, sehr hohes Level) wo wir eigentlich ohne jegliche Hausregeln spielen - da ist es so komplex, dass es oft zu Regeldiskussionen kommt, aber es wird auch relativ fleißig gestorben, da will man dann sicher gehen, dass auch alles mit Rechten Dingen zu geht. Aber wir kommen trotzdem gut miteinander klar. Bei Midgard erhebe ich meine Stimme als Spieler in Regeldingen höchst selten, es sei denn der SL macht wirklich einen krassen "Fehler" in einer Kampfsituation, der für die Gruppe fatale Konsequenzen haben könnte.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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Meiner Meinung nach ist es auch der falsche Ansatz 'ein Rollenspielsystem gut zu spielen' (Hervorhebung durch mich). Meiner Meinung nach sollten die Spieler versuchen, gut rollen zu spielen. Das verwendete System ist hierfür doch nur Mittel zum Zweck und meist auch gar nicht relevant.

Wenn der Spieler sagt :'Lasst uns zum Oberpriester gehen und den Dämonenbeschwörer anzeigen', so ist das doch unabhängig vom verwendeten Regelwerk entweder eine gute oder auch eine schlechte Idee.

Und wenn er sagt, er wolle einen Baum erklettern, um die Gegend zu überblicken, so muss er hierfür nicht die detaillierten Regeln zum Klettern kennen. Es reicht, wenn er weiß, dass sein Charakter einiges ins Klettern investiert hat und versteht, was der SL meint, wenn er einen EW+4:Klettern von ihm verlangt.

 

Das Rollenspielsystem legt fest, welche Mechanismen greifen, wenn eine NSC oder SC-Figur eine bestimmte Aktion durchführen möchte. Wenn ein Spieler in Midgard einen weltgewandten Glücksritter Spielen möchte, so kann er diesen bei Kenntnis der Regeln viel besser entsprechend des Systems "optimieren", als ohne die Kenntnis. Er wird, weil er aus Regelunkenntnis nicht die entsprechenden Fertigkeiten hochgelehrt hat, immer häufiger Enttäuschungen erleben, das seine Aktionen nicht so funktionieren, wie er es gedacht hat.

Das Optimieren der Figur innerhalb des Systems ist für mich das "gute" Spielen eines Rollenspielsystems. Und das ist für mich zugleich Powergaming. Also die Regeln so zu nutzen, dass das Bild, das ich von meiner Spielfigur habe, möglichst gut sich im Spiel abbilden lässt und die Figur entsprechend der von mir gewollten Rolle optimiert ist. Und warum ist das jetzt negativ?

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[...]Obwohl ich sonst in manchen anderen Diskussionen einiges von Abd oder dir unterschreiben würde, lägen wir hier ziemlich verquer. [...]
In der Benutzung des Begriffs "Powergamer"? Wäre für mich jetzt kein Problem, ich kann mich auch sehr gut ohne ihn unterhalten. Und wenn ich weiß, dass jemand mit "Powergamer" einfach nur "Munchkin" meint, kann ich das für mich ja problemlos übersetzen.

 

Oder geht es doch eher um die Rolle der Spielregeln?

 

Die starke Betonung von taktischen Spiel, die hier immer wieder durchkommt (und durch ständige Vergleiche mit kompetiven Spielen unterstrichen wird), finde ich beim Rollenspiel relativ unwichtig.[...]
Ist halt die Frage, welches Rollenspiel man spielt. Regelschwergewichte wie Midgard, Pathfinder, Shadowrun und so benötigen in meinen Augen Regelkenntnis und sind auch ziemlich eindeutig für taktisches Spiel geschaffen (siehe einfach nur die Kampfkapitel).

 

Geht es eher darum, gemeinsame Geschichten zu erschaffen, würde ich immer zu ganz anderen Systemen greifen. Es muss nicht gleich die volle Indie-Breitseite mit Fiasko, Primetime Adventures, Sorcerer, The Shab-Al-Hiri Roach oder My life with master sein (wobei jedes für sich echt genial ist), aber auch andere, regelärmere Spiele ergeben hierzu für mich viel mehr Sinn. Mit dem süßen kleinen Fate-to-Go beispielsweise kann man auf funktionierender Regelbasis hervorragend gemeinschaftlich erzählspielen.

 

Ich bin halt immer ein wenig irritiert, wenn jemand ein durchgeregeltes System wie Midgard für regelarmes Erzählspiel verwendet. Kann man machen, genau so wie man wohl einen Ferrari auf 25 km/h drosseln kann, damit man ihn mit dem Mofa-Schein fahren kann. :dunno:

 

Blöd wird es halt dann erst, wenn jemand in der Runde eben doch auch mal 250 fahren will und dazu auch noch die Technik und Fahrfertigkeiten beherrscht ... ;)

 

Um das Bild jetzt aber nicht zu Tode zu reiten: Es wird immer schwierig, wenn sehr unterschiedliche Interessen zusammentreffen. Ich kann aber nicht im geringsten nachvollziehen, wenn jemand Regelkenntnis und Interesse am System des Spiels grundsätzlich negativ darstellt.

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[...]Meiner Meinung nach ist es auch der falsche Ansatz 'ein Rollenspielsystem gut zu spielen' (Hervorhebung durch mich). Meiner Meinung nach sollten die Spieler versuchen, gut rollen zu spielen. Das verwendete System ist hierfür doch nur Mittel zum Zweck und meist auch gar nicht relevant.

Wenn der Spieler sagt :'Lasst uns zum Oberpriester gehen und den Dämonenbeschwörer anzeigen', so ist das doch unabhängig vom verwendeten Regelwerk entweder eine gute oder auch eine schlechte Idee.

Und wenn er sagt, er wolle einen Baum erklettern, um die Gegend zu überblicken, so muss er hierfür nicht die detaillierten Regeln zum Klettern kennen. Es reicht, wenn er weiß, dass sein Charakter einiges ins Klettern investiert hat und versteht, was der SL meint, wenn er einen EW+4:Klettern von ihm verlangt.

Bei der Lektüre dieses Absatzes kommt mir dann schon die Frage auf, warum du ein Regelmonstrum wie Midgard verwendest, wenn du es gar nicht für relevant erachtest. Kennst du einfach keine Alternativen oder was ist sonst der Hintergrund?

 

Warum erzählt ihr euch eure Taten, Handlungen oder Geschichten nicht einfach und verwendet meinetwegen einen einfachen W6-Wurf, wo beeinflusst durch vom SL verteilten Boni oder Mali ein zufälliger Erfolg ermittelt werden kann? Einfaches Rollenspielsystem: "5" und "6" gleich Erfolg, Beschreibungen der Handlungen oder Besonderheiten der Figur ergeben Boni bis +4 oder Mali bis -1. Reicht doch völlig aus. Folgen von Erfolg und Misserfolg werden dann ausgespielt und ggf. vom SL festgelegt. Sollte Erfolg oder Misserfolg klar sein, muss nicht gewürfelt werden.

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@Laechlain

 

Hatten wir schon bei 7. See. Einer unserer Mittspieler war richtig frustriert. Er hat aus Regelunkenntnis heraus bei der Charaktererschaffung eine falsche Entscheidung gegroffen, die ihm massive mechanische Nachteile im Spiel einbrachte. Er konnte seine Rolle nicht spielen. Bei besserer Regelkenntnis hätte er andere Optionen gewählt und wäre nicht frustriert am Spieltisch gesessen. In Midgard kann das ebenso passieren.

Bearbeitet von Abd al Rahman
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