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Reisen im Winter


Abd al Rahman

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Um noch einmal auf den Anfang des Threads zurückzukommen (in Südwaeland ist es ja vielleicht auch nicht ganz so kalt):

Ein gutes Vorbild, wie man sich preiswert gegen Kälte und Schnee schützen kann, gibt der Ötzi ab. Ein Stohumhang und und mit Stroh gefütterte Schuhe führen zu schönen Luftpolstern. Innen ist es (relativ) mollig warm, außen weiterhin kalt, so daß der Schnee nicht taut und damit trocken bleibt. Das problem der Durchnässung ist also möglicherweise gar nicht so groß wie vermutet.

 

(Das entscheidende bei Daunenunterwäsche sind ja auch nucht die Daunen, sondern die Luft zwischen ihnen.)

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Zitat[/b] (Bruder Buck @ 27 März 2004,02:12)]
Zitat[/b] (Wiszang @ 02 Feb. 2004,12:21)]Dann gehen wir also in Waeland von circa -40°C aus und im EIS so um -50 bis -60°C?

Nö, unser SL meint, eher bis zu -90°C in Richtung des EISes.  dontgetit.gif

Ganz schön kalt.  crosseye.gif

Die Idee dahinter ist, dass man in dieser Region nicht ohne magische Hilfe (Kälterune, Reiserune, Lindern von Entkräftung etc.) überleben kann.

 

Ich habe mir eine Weile überlegt, ob ich es tatsächlich so kalt machen soll. Der Norden Waelands stellt die unwirtlichste Region Midgards da. Menschliche Siedlungen sollen dort unmöglich sein. Reisen im Sommer und im Winter noch mehr sollen lebensgefährlich und ohne oben genannte magische Unterstützung tödlich sein.

 

Die Runenschneider Waelands - nie waren sie so wertvoll wie heute wink.gif

 

Viele Grüße

hj

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  • 4 Jahre später...

Winterausrüstung (der Veidaren, sonst wagt sich wohl fast niemand während dem Winter heraus, beziehungsweise benutzt in etwa die selben Dinge):

 

 

 

Stiefel: Innen mit Fell gefüttert, einfachere Varianten waren mit Heu oder einem Geflecht aus Schnüren gefüllt, um ein ähnliches Luftpolster zu erreichen.

 

Leggins/Fellhosen: Aus Deckenstoff, Fell oder anderem, wärmendem Material. Hilft auch nicht gut gegen Wind, aber gegen Kälte. Bei extremen Temperaturen wird unter die eigentliche Hose noch eine zweite, dünnere, aber ähnlich beschaffene Hose angezogen

 

Lendenschurz/Kilt/Rock: Teilweise aus ästhetischen Gründen, bot aber auch noch weiteren Schutz vor Wind.

 

Anorak: Entweder (gefütterte Jacke) aus Fell, oder aber, da leichter und besser Wasserabweisend, aus dem Gedärmen von Seehunden genäht. Darunter sollte man noch weitere (normale) Kleidung anziehen, die noch mehr Wärme spendet.

 

Mantel mit Kapuze: Kann aus einer einfachen Wolldecke selbst hergestellt werden, in der Kapuzenspitze gibt es teilweise die Möglichkeit, kleinere Dinge zu verstauen (Innentasche). Hilft nur bedingt bei Wind und ist nicht für Extremtemperaturen gedacht.

 

Umhang: Aus behandeltem Leder, Öltuch, aber auch aus Gras, um vor Wind und Regen beziehungsweise Schnee zu schützen.

 

Dicke Handschuhe: Behandeltes Fell, entweder nach Außen oder nach Innen gekehrt.

 

Schals/Tücher: Um das Gesicht und gegebenenfalls die Ohren vor Erfrierungen zu schützen.

 

Schneebrille: Teilweise nur zwei übereinander gebundene Stöckchen ansonsten ein Lederband oder Stoffband mit Sehschlitzen.

 

Pelzmütze: Wichtig für die Ohren, hergestellt aus nicht zu glattem Pelz, da sonst kein vernünftiges Luftpolster entstehen kann.

 

 

Das Fell stammt oft von Wölfen, Bären, Eisbären (am kostbarsten und wärmsten), Robben und anderen Tieren mit dickem, wärmenden Fell. Insbesondere bei Kleidung werden teilweise doppelte Felle benutzt, d.h. zwei Felle werden aneinander genäht, sodass sowohl außen wie auch Innen Haare sind. Das Hilft außen beim abhalten von Kälte, Wasser und Wind und bietet innen ein davon getrenntes zweites Luftpolster. Außerdem gibt es zwischen den beiden Fellen noch eine dritte, isolierend wirkende Luftschicht. Wie auch die Stoffe sind die Felle oft noch weiter behandelt, um ihre wasserabweisende Fähigkeit zu verbessern, z.B. durch Öl.

 

Wichtig ist auch, dass wer ein Eisbärenfell anzieht (oder das eines Wolfes) zumindest bei typisch Veidarischer Kleidung in den Augen der Veidaren auch die Eigenschaften des Tieres erhält, also in diesem Fall besondere Kräfte gegen die eisige Kälte.

Vorschlag: Von einem Schamanen (Grad 7 aufwärts) aufwändig hergestellte Fellkleidung (aus typischen, in der Kälte lebenden Tieren) gewährt auf der Erfrierungstabelle eine Erleichterung um 5%, sofern das Körperteil von einem solchen Kleidungsstück bedeckt ist.

 

Entscheidend bei der Kleidung ist auf jeden Fall, dass sie möglichst luft- und wasserdicht ist, sowohl Nässe und Wind sind die größten Feinde im Schnee, da sie zum Kältetod führen.

 

Andere Dinge: Feuergefäß (zum Transportieren der Glut, falls der Zunder nass wird, was ohne Feuergefäß in der Nacht den sicheren Tod bedeuten kann), Feuerstein und Zunder, Tranlampe in Gegenden ohne Holz, Jagdmesser, Alltags/Schnitzmesser (für das Reparieren oder neu Herstellen von Waffen), Schnüre/Sehnen, Nadel (zum Flicken von Kleidung), Seil/Lederriemen (Für vielfältige Dinge, Fallen, Hundegeschirr flicken, Rettungsaktionen, etc.), Werkzeug (Pickel um Eislöcher zu hacken, Schaufel um Schneehöhlen zu schaufeln, Axt um vereiste Bäume zu fällen, Bohrer für Löcher zum Nähen oder auch um eine Schnur an einem Speer zu befestigen), Jagdinstrumente (Pfeil und Bogen, Wurfspeer (mit Schnur am Ende auch zum Angeln), (Fell-)Decken, Hautfett, Schneeschuhe, Spikes

 

 

 

Zur Fortbewegung bieten sich Hundeschlitten an, da die Hunde mit rohem Robbenfleisch (oder anderem Fleisch) gefüttert werden können, was sie gegenüber den meisten anderen Tieren in Bezug auf ihre Kraft, Ausdauer und Leistung favorisiert.

 

 

 

Übernachtungsorte können entweder natürliche Höhlen (in Gestein oder Eis), Fels/Eisvorhänge, Jurten/Zelte oder Iglus sein. Jeweils wird die nächtliche Behausung nach oben hin luftdicht abgeschlossen. Entscheidend ist, dass der Eingang unter dem Bodenniveau liegt, sodass die warme Luft sich oben sammelt aber nicht entweichen kann. So erreicht man mit einer einzelnen Tranlampe auf dem Boden Temperaturen von bis zu 25° an der Spitze einer solchen Behausung. Die Schlafplätze legt man Idealerweise erhöht an, um näher an der warmen Luft zu sein, am Boden hat man Temperaturen um den Gefrierpunkt, auf Schlafhöhe knapp 15°. Dabei spielt die Außentemperatur zunächst eine nur sehr geringe Rolle (Schnee und Eis isolieren bis zu gewissen Graden recht gut). Tagsüber kann man teilweise sogar in kurzen (!) Hosen aus Robbenfell in einer solchen Behausung leben.

Behausungen für längere Zeit baut man aus Schnee und Stein und verstärkt zur besseren Stabilität mit großen Knochen (z.B. von einem Walfisch) oder auch mit Ästen.

 

 

 

Nahrung: Zum einen mitgeführte, getrocknete oder anders haltbargemachte Nahrung: Nüsse, Brot, Beeren/Obst (auch auf so einer Reise droht Skorbut, also an Vitamin C denken), Fleisch (optimal als Grundnahrung, da bei der Umsetzung von Fett und Fleisch verhältnismäßig am meisten Wärme frei wird) oder Fisch. Für Wasser braucht nur in einem Topf Schnee zu schmelzen, oder Schnee zu lutschen.

Ansonsten kann man Jagd auf Nager (Fallen) machen, die es auch in der abartigsten Kälte zu leben scheinen, oder auf andere Räuber (Bären, Wölfe, Großkatzen). Zuletzt gibt es dann noch sehr vereinzelt Vögel, aber diese sind eher rar. In Küstennähe findet man meist Gelegenheit an einem Eisloch auf Fischfang oder Robenfang zu gehen. Weiterhin gibt es dort noch besagte Pinguine. Das Fleisch erlegter Tiere wird meist sofort und vollständig, ungekocht verzehrt oder an die Tiere verfüttert. Zwar verdirbt es wegen der Temperatur nicht, bedeutet aber eine weitere Gewichts-Belastung und muss später aufgetaut werden.

Wenn man nicht in Regionen mit ewigem Eis ist, kann man unter der Schneedecke noch Wurzeln, essbare Knospen, oder das Innere von Rinden zum Essen nutzen.

 

 

 

Midgard-Fertigkeiten: Himmelskunde, Naturkunde, Überleben:Schnee, eventuell Schlittenfahren/Skifahren, diverse Zauber, an Waffen biete sich alles an, was man einfach reparieren oder neu herstellen kann.

 

 

Mfg Yon, ich hoffe das hilft

Bearbeitet von Yon Attan
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Sehr schöne Idee. Dazu eine Salbe, um die Pfoten der Hunde vor verharschtem Schnee zu schützen.

 

Auf die Schlitten und die Hunde bin ich noch nicht eingegangen, aber da wird noch ein Beitrag meinerseits folgen, momentan suche ich noch nach vertrauenswürdigen Quellen. Spätestens bis übernächste Woche sollte allerdings ein Beitrag fertig sein.

 

 

 

Mfg Yon

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Hinter Yons umfangreicher Sammlung beschämt verblassend, hier mein bescheidener Beitrag: ich habe die interessante Erfahrung gemacht, fast drei Jahre in Changchun (Nordostchina) zu leben. Das liegt zwar auf der gleichen nördlichen Höhe wie Florenz, allerdings gibt es da keinen Golfstrom. Ergebnis: regelmäßig bis zu -40°C. Da (und auch noch weit nördlich davon) leben natürlich trotzdem Millionen Menschen. Ein paar Beobachtungen:

 

- tagsüber sind's nur um die -20, da kann man auch draußen herumlaufen. Nach etwa einer halben Stunde wurde meine Brille (wird des Waelis Dolch) so kalt, daß sie (er) auf der Haut schmerzt.

- mit einer dünnen langen Unterhose aus Baumwolle auf der Haut, einer dicken aus Wolle darüber und Jeans über beidem, kühlten im schnellen Marschtritt über ca. 1/2 km (FAW-VW ist groß, und Gäste dürfen nicht einfach so reinfahren) meine Beine soweit aus, daß ich nach etwa der halben Strecke den Temperaturunterschied zwischen dem Muskel und dem umgebenden Gewebe wahrnehmen konnte. Ein seltsames Gefühl.

- ich habe mich bei -20 in Changchun bei strahlendem Sonnenschein (300 Sonnentage im Jahr!) viel wohler gefühlt als im Frühling in Peking bei -5 und einem ganz ekligen "gefühlt saukalten" Wind.

- wer da oben Abenteuer ansiedeln will, kann gerne an Eispaläste denken. Es gibt an beiden Orten ein Eisfestival, bei dem z.T. riesige Gebäude aus Eis (heute mit eingebackenen Neonröhren) gebaut werden. Wenn mir jemand erklären könnte, wie das geht (und als ersten Schritt, wenn überhaupt jemand interessiert ist), könnte ich ein paar Bilder hochladen.

- die meisten Menschen, die dort aufgewachsen sind, scheinen eine höhere Hauttemperatur zu haben, als Mitteleuropäer. Sie fühlen sich wärmer an und ihnen ist nicht so oft kalt. Allerdings packen sie sich auch gewohnheitsmäßig sehr dick ein. Meine Chinesen sind immer noch mit zwei langen Unterhosen rumgelaufen, als ich schon lange nur noch Jeans anhatte.

 

Ansonsten kann man aus den Südpolexpeditionen sicher etwas herausholen, Amundsens Hunde und Scotts Pferde usw. Soooo viel weiter waren die in der Gegend technologisch gegenüber Midgard auch noch nicht.

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@Markus: Klar, schöne und passende Bilder sind immer gern gesehen! :thumbs:

Mit diesem Link solltest Du auch die Bilder hochladen können.

 

Bei Reisen in extremer Kälte wird in Pausen Bannen von Kälte sehr wertvoll. Nachteil ist nur der begrenzte Umkreis. Spätestens wenn neben den Abenteuern noch NSCs oder gar Schlittentiere versorgt werden müssen wird es mühsam.

 

Solwac

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Es ist tatsächlich so, dass der Mensch sich bis zu gewissen Graden an die Kälte anpassen kann.

Zum einen wird die Körpertemperatur minimal gesenkt, die Durchblutung in herzfernen Bereichen wird nicht ganz eingestellt (z.B. in den Fingerspitzen).

Das was du eventuell auch erfahren hast, war das Muskelzittern, wobei der Muskel sich bewegt um das umgebende Gewebe zu wärmen.

Auch der Stoffwechsel ist (wohl vererblich) geringfügig anders, bei der Umsetzung von Nahrung wird verhältnismäßig mehr Wärme als Energie produziert.

Der Nahrungsbedarf ist unter anderem deswegen bei solchen Völkern um bis zu 15% erhöht. Dies ist auch mit ein Grund, dass hauptsächlich Fleisch und weniger Brot gegessen wird, da bei der Verbrennung von Fleisch mehr Wärme entsteht.

 

 

Mfg Yon

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Sehr schöne Beiträge.

 

Ich habe mir vor einigen Jahren die alpine Lehrschrift "Erste Hilfe und Gesundheit am Berg und auf Reisen" gekauft um für den Himalaya gerüstet zu sein. Die Ursachen von allgemeiner Unterkühlung und von lokalen Kälteschäden werden nebst den Gegenmaßnahmen sehr gut erläutert, der Autor hat eine lange Erfahrung als Expeditionsarzt.

 

Die Risikofaktoren des Kältetods sind vor allem:

- Tiefe Lufttemperaturen

- Wind

- Feuchte Kleidung

- Erschöpfung/Aufbrauch der Energiereserven oder Verletzung

- Unterdrückung des Kältereizes (Muskelzitterns)

- Spaltensturz/Lawinenverschüttung/Einbruch ins Wasser

 

Lokale Erfrierungen

- Enge Kleidungstücke und Schuhe

- Verlust von Kleidungsstücken

- Wassermangel

- Große Höhe

 

 

P.S: Manche Proteine in Milch und Fleisch setzen beim Verdauen im Magen-Darmtrakt tatsächlich zusätzliche Wärme frei. Das spricht natürlich stark für die Kost der Inuits.

Bearbeitet von Kataphraktoi
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Das was du eventuell auch erfahren hast, war das Muskelzittern, wobei der Muskel sich bewegt um das umgebende Gewebe zu wärmen.

 

Nicht ganz - ich bin stramm marschiert, da ich bis zum Ziel so einen halben Kilometer zu Fuß zurückzulegen hatte. Dabei habe ich dann immer deutlicher den Temperaturabfall am Außenumriß des (sich bewegenden Oberschenkel-) Muskels gespürt. Wie gesagt, seltsam...

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  • 3 Monate später...

Eine Sammlung von wissenswerten Dingen über Reisen im Winter, vor allem für Waeland, aber auch für andere winterliche Regionen (Fuardain, etc.)

Steht in verkürzter Form schon im Forum, hier nun die ausgearbeitete Variante.

 

 

Stiefel: Innen mit Fell gefüttert, einfachere Varianten waren mit Heu oder einem Geflecht aus Schnüren gefüllt, um ein ähnliches Luftpolster zu erreichen.

 

Leggins/Fellhosen: Aus Deckenstoff, Fell oder anderem, wärmendem Material. Hilft nicht gut gegen Wind, aber gegen Kälte. Bei extremen Temperaturen wird unter die eigentliche Hose noch eine zweite, dünnere, aber ähnlich beschaffene Hose angezogen

Lendenschurz/Kilt/Rock: Teilweise aus ästhetischen Gründen, bot aber auch noch weiteren Schutz vor Wind.

Anorak: Entweder (gefütterte Jacke) aus Fell, oder aber, da leichter und besser Wasserabweisend, aus dem Gedärmen von Seehunden genäht. Darunter sollte man noch weitere (normale) Kleidung anziehen, die noch mehr Wärme spendet.

 

Mantel mit Kapuze: Kann aus einer einfachen Wolldecke selbst hergestellt werden, in der Kapuzenspitze gibt es teilweise die Möglichkeit, kleinere Dinge zu verstauen (Innentasche). Hilft nur bedingt bei Wind und ist nicht für Extremtemperaturen gedacht.

 

Umhang: Aus behandeltem Leder, Öltuch, aber auch aus langem, getrockneten Gras, um vor Wind und Regen beziehungsweise Schnee zu schützen.

Dicke Handschuhe: Behandeltes Fell, entweder nach Außen oder nach Innen gekehrt.

 

Schals/Tücher: Um das Gesicht und gegebenenfalls die Ohren vor Erfrierungen zu schützen.

 

Schneebrille: Teilweise nur zwei übereinander gebundene Stöckchen ansonsten ein Lederband oder Stoffband mit Sehschlitzen.

 

 

Pelzmütze: Wichtig für die Ohren, hergestellt aus nicht zu glattem Pelz, da sonst kein vernünftiges Luftpolster entstehen kann. Auch hier kommt die Pelzseite nach innen.

 

 

Das Fell stammt oft von Wölfen, Bären (wasserdicht), Eisbären (am kostbarsten und wärmsten), Robben (wasserdicht) und anderen Tieren mit dickem, wärmenden Fell. Sehr bewährt hat sich Kleidung aus Rentierfell, da dieses fest, leicht und sehr warm ist. Die Felle von kleineren Tieren (Hasen, Füchse etc.) eignen sich nicht so gute da sie nicht sehr strapazierfähig sind. Insbesondere bei Kleidung werden teilweise doppelte Felle benutzt, d.h. zwei Felle werden aneinander genäht, sodass sowohl außen wie auch Innen Haare sind. Das hilft außen beim abhalten von Kälte, Wasser und Wind, da sich zwischen den einzelnen Haaren dünne Eis und Schneeschichten bilden die isolierend wirken und bietet innen ein davon getrenntes zweites Luftpolster. Außerdem gibt es zwischen den beiden Fellen noch eine dritte, isolierend wirkende Luftschicht. Wie auch die Stoffe sind die Felle oft noch weiter behandelt, um ihre wasserabweisende Fähigkeit zu verbessern, z.B. durch Öl.

 

Wichtig ist auch, dass wer ein Eisbärenfell anzieht (oder das eines Wolfes) zumindest bei typisch Veidarischer Kleidung in den Augen der Veidaren auch die Eigenschaften des Tieres erhält, also in diesem Fall besondere Kräfte gegen die eisige Kälte.

Vorschlag: Von einem Schamanen (Grad 7 aufwärts) aufwändig hergestellte Fellkleidung (aus typischen, in der Kälte lebenden Tieren) gewährt auf der Erfrierungstabelle eine Erleichterung um 5%, sofern das Körperteil von einem solchen Kleidungsstück bedeckt ist.

 

Entscheidend bei der Kleidung ist auf jeden Fall, dass sie möglichst luft- und wasserdicht ist, Nässe und Wind sind die größten Feinde im Schnee, da sie zum Kältetod führen.

 

Andere Dinge: Feuergefäß (zum Transportieren der Glut, falls der Zunder nass wird, was ohne Feuergefäß in der Nacht den sicheren Tod bedeuten kann), Feuerstein und Zunder, Tranlampe(vor allem in Gegenden ohne Holz), Jagdmesser, Alltags/Schnitzmesser (für das Reparieren oder neu Herstellen von Waffen), Schnüre/Sehnen, Nadel (zum Flicken von Kleidung), Seil/Lederriemen (Für vielfältige Dinge, Fallen, Hundegeschirr flicken, Rettungsaktionen, etc.), Werkzeug (Pickel um Eislöcher zu hacken, Schaufel um Schneehöhlen zu schaufeln, Axt um vereiste Bäume zu fällen, Bohrer für Löcher zum Nähen oder auch um eine Schnur an einem Speer zu befestigen), Jagdinstrumente (Pfeil und Bogen, Wurfspeer (mit Schnur am Ende auch zum Angeln), (Fell-)Decken, Hautfett, Schneeschuhe, Spikes, Talg/Fett (zum Einreiben der Haut und auch der Pfoten der Hunde), Kälterunen und andere Artefakte die vor Kälte schützen oder die Orientierung erleichtern (z.B. die Sonnensteine aus dem Waeland QB oder „Aswaz friert nie wieder“)

 

 

 

Übernachtungsorte können entweder natürliche Höhlen (in Gestein oder Eis), Fels/Eisvorhänge, Jurten/Zelte oder Iglus sein. Jeweils wird die nächtliche Behausung nach oben hin luftdicht abgeschlossen. Entscheidend ist, dass der Eingang unter dem Bodenniveau liegt, sodass die warme Luft sich oben sammelt aber nicht entweichen kann. So erreicht man mit einer einzelnen Tranlampe auf dem Boden Temperaturen von bis zu 25° an der Spitze einer solchen Behausung. Die Schlafplätze legt man Idealerweise erhöht an, um näher an der warmen Luft zu sein, am Boden hat man Temperaturen um den Gefrierpunkt, auf Schlafhöhe knapp 15°. Dabei spielt die Außentemperatur zunächst eine nur sehr geringe Rolle (Schnee und Eis isolieren bis zu gewissen Graden recht gut). Tagsüber kann man teilweise sogar in kurzen (!) Hosen aus Robbenfell in einer solchen Behausung leben.

Behausungen für längere Zeit baut man aus Schnee und Stein und verstärkt zur besseren Stabilität mit großen Knochen (z.B. von einem Walfisch) oder auch mit Ästen.

Für ein Iglu wählt man einen passenden Ort und schneidet dann aus dem Eis Quader, die spiralförmig aufeinander gebaut werden, oben gekippt werden und so schließlich eine Kuppel bilden. Fugen und Ritzen werden mit Schnee ausgekleidet. Innen werden für das Schlafgemach wieder Eisquader aufeinander geschichtet. Es empfiehlt sich die Wände des Iglus mit Fellen auszukleiden. Zum einen wird so das Eis vor der Wärme des Igluinneren geschützt, zum anderen tropft es dann nicht dauernd von der Decke wenn das Eis anschmilzt.

 

 

Nahrung: Zum einen mitgeführte, getrocknete oder anders haltbargemachte Nahrung: Nüsse (diese enthalten auch viel Vitamin E was gut gegen „kalte Füße“ ist), Brot, Beeren/Obst (auch auf so einer Reise droht Skorbut, also an Vitamin C denken), Fleisch (optimal als Grundnahrung, da bei der Umsetzung von Fett und Fleisch verhältnismäßig am meisten Wärme frei wird) oder Fisch. Für Wasser braucht nur in einem Topf Schnee zu schmelzen, oder Schnee zu lutschen. Wichtig ist, dass man für Tiere immer genügend Wasser im Topf schmilzt da diese keinen Schnee lutschen.

Ansonsten kann man Jagd auf Nager (Fallen) machen, die es auch in der abartigsten Kälte zu leben scheinen, oder auf andere Räuber (Bären, Wölfe, Großkatzen). Zuletzt gibt es dann noch sehr vereinzelt Vögel, aber diese sind eher rar. In Küstennähe findet man meist Gelegenheit an einem Eisloch auf Fischfang oder Robenfang (hierbei muss man bisweilen mehrere Stunden regungslos an einem Eisloch warten bis eine Robbe zum Luftholen auftaucht) zu gehen. Weiterhin gibt es dort noch (Killer-)Pinguine. Das Fleisch erlegter Tiere wird meist sofort und vollständig, ungekocht verzehrt oder an die Tiere verfüttert. Zwar verdirbt es wegen der Temperatur nicht, bedeutet aber eine weitere Gewichts-Belastung und muss später aufgetaut werden.

Wenn man nicht in Regionen mit ewigem Eis ist, kann man unter der Schneedecke noch Wurzeln, essbare Knospen, oder das Innere von Rinden zum Essen nutzen.

 

 

 

 

Die Fortbewegung ist sehr wichtig im Winter. Wer aus welchen Gründen auch immer nicht mehr von der Stelle kommt kann noch zu den Göttern beten, ist aber ansonsten schon so gut wie tot. Zur Fortbewegung kann man Schneeschuhe, bzw. Skier nehmen. Hierbei wird das Gepäck entweder auf dem Rücke getragen, auf einem Handschlitten hinterhergezogen oder man nimmt ein Fell, taucht es in Wasser legt die zu transportierenden Gegenstände auf das wasserdurchtränkte Fell, bindet es oben zusammen und wartet bis das Wasser gefroren ist um dann den Sack an dem Seil hinter sich her zu ziehen. Die Vorteile von Schneeschuhen und Skiern zeigen sich vor allem im Gebirge oder beim Überqueren von zugefrorenen Wasserflächen. Durch die Verteilung des eigenen Gewichts auf eine größere Fläche ist die Gefahr einzubrechen deutlich geringer. Wer im Gebirge unterwegs ist sollte außerdem Spikes an den Schuhen befestigen (so er solche bekommt) oder zumindest einen Eispickel dabei haben um sicheren Halt zu finden. Das Problem dieser Fortbewegungsarten ist die geringe Geschwindigkeit, der Vorteil die gute „Geländetauglichkeit“.

Als weitere Fortbewegungsmöglichkeit bietet sich der Schlitten an. Auf Straßen kann man hierbei noch beliebige Zugtiere vor den Schlitten spannen, wer sich aber in die Wildnis wagt sollte auf die bewährten Hundeschlitten zurückgreifen da die Hunde mit rohem Robbenfleisch (oder anderem Fleisch) gefüttert werden können, was sie gegenüber den meisten anderen Tieren in Bezug auf ihre Kraft, Ausdauer und Leistung favorisiert.

Die Schlitten haben meist eine relativ einfache Machart. Zwei Kufen aus Holz sind mit Querstreben aus Holz oder Geweih miteinander verbunden. Über die Querstreben wird Fell als Lagerfläche gespannt. Als Riemen benutzt man Seil oder Schnur bzw. Lederstreifen oder Tiersehnen.

Falls ein Schlitten an der Tragefläche kaputt sein sollte kann man ihn meist leicht reparieren, ist jedoch eine Kufe beschädigt endet die Reise für diesen Schlitten meist. Auf einfache Weise kann man aber einen neuen Schlitten herstellen. Dafür braucht man eine große Tierhaut mit nicht zu dünnem Fell. Diese wird mit Wasser getränkt, dann zu einem provisorischen Schlitten gefaltet und gegebenenfalls mit Überresten des alten Schlittens bzw. mit anderen Gepäckstücken unterstützt. So ein Schlitten gleitet recht gut über das Eis da das Wasser im Fell gefriert und somit Eis über Eis gleitet. Der Schlitten kann, wenn gut gebaut, bis zu 100 Kilo transportieren.

Die Schlittenbauart unterscheidet sich durch die verschiedenen Einsatzgebiete. Wer über zugefrorene Wasserflächen fährt sollte lange Schlitten bevorzugen, wer an Land fährt kurze. Wer über sehr unsicheres Gelände fährt kann auch einen Schlitten benutzen der aus einem einzigen Brett gefertigt ist, was an der Spitze kufenartig nach oben gebogen ist. Auch so ein Schlitten kann aus einem gefrorenen Fell improvisiert werden. Wo der Musher, also der Führer des Hundeschlittens sich befindet ist immer unterschiedlich. Teilweise steht der Musher hinten oder an einer Seite um notfalls mit einem Bein nachhelfen zu können wenn der Schlitten sich verhakt hat. In anderen Fällen sitzt der Musher auf einem Teil des Gepäcks, also auf der Ladefläche des Schlittens. Bei Transportschlitten geht der Musher sogar neben dem Schlitten her um die Hunde nicht unnötig zu belasten.

Auch die Art und Weise wie die Hunde eingespannt werden weist Unterschiede auf. Bei einer Reise über eine Eisfläche werden die Hunde fächerförmig und einzeln angespannt. Das hat den Vorteil dass man gezielt einzelne Hunde auf Jagdbeute loslassen kann und ein Hund, wenn er ins Eis einbricht, nicht das ganze Gespann mit sich ins Wasser zieht.

Bei einer Reise über verschneite Tundra werden die Tiere paarweise oder einzeln hintereinander angespannt, an der Spitze ist meist ein Leittier. Durch diese Anspannweise kann man die Leistung der Hunde optimieren und kann auch ein schnelleres Fortkommen in Tiefschnee ermöglichen. Im Wald oder auf schmalen, zugefrorenen Flussläufen muss man die Hunde einzeln hintereinander anspannen um überhaupt vorankommen zu können.

Die Hunde selbst unterscheiden sich schließlich in Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, den Temperaturen bzw. Gegenden in denen man sie einsetzen kann und ihrer eventuellen Jagdtauglichkeit.

Generell sollte sich ein Musher gut um seine Hunde kümmern, da er ohne sie in der Wildnis verloren ist. Besonders zu einem eventuell vorhandenen Leithund sollte der Musher ein gutes Verhältnis haben in dem der Hund den Musher als Herrchen anerkennt. Die Hunde brauchen jeden Tag 1 - 1,5 kg frisches Fleisch (bzw die halbe Menge getrocknetes Fleisch) und ausreichend Wasser. Zur Hundepflege gehören neben genügend Ruhepausen aber auch die Fellpflege und das Einreiben der Pfoten mit Fett oder Talg um Erfrierungen vorzubeugen.

 

 

 

Im Winter lauern verschiedene Gefahren auf einen Reisenden. Neben einem Schneesturm oder Blizzard kann man auf zugefrorenen Wasserflächen aller Art auch Einbrechen. Auch der Kältetod, oft die Folge von nasser oder luftdurchlässiger Kleidung ist nicht zu unterschätzen. Schneelawinen können den Abenteurer im Gebirge zum Verhängnis werden, auf einer freien Ebene kann der kalte Wind die Abenteurer an ihr Limit bringen. Viele dieser Gefahren kann man umgehen, wenn sie rechtzeitig mit einem EW:Naturkunde oder EW:Überleben erkannt wurden. Auch die richtige Kleidung und Fortbewegungsart kann viele Probleme sparen. Wer richtige Kleidung (Bärenfelle) anhat läuft auch nicht Gefahr feuchte oder nasse Innenkleidung zu bekommen. Die geölte, mehrlagige und eng genähte Kleidung bleibt innen sogar dann trocken, wenn ihr Träger kurz ins Eis auf einem See einbricht.

 

 

Midgard-Fertigkeiten: Himmelskunde, Naturkunde, Überleben:Schnee, eventuell Schlittenfahren/Skifahren, diverse Zauber (Kälterune), an Waffen biete sich alles an, was man einfach reparieren oder neu herstellen kann.

Man sollte sich hüten Zauber wie Bannen von Kälte ohne Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die konstante Temperatur von 15°C lässt Schnee anschmelzen, was dazu führen kann, dass man achtlos auf den Boden gelegte Ausrüstung am nächsten Tag nass vorfindet oder man im schlimmsten Fall selbst total durchnässt von herabtropfendem Wasser aufwacht. In einem Iglu ohne Zauber gibt es dieses Problem nicht, da die Hitze eine Tranlampe zu gering ist um so viel Wasser schmelzen zu lassen.

 

 

Mfg Yon

 

PS: Hier endlich der zweite Teil mit den Schlitten etc...

Bearbeitet von Yon Attan
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