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Die Magierausbildung - wie stellt ihr euch das vor?


Anjanka

Empfohlene Beiträge

Nun begebe ich mich etwas näher zu den Grenzen meines Wissens: strukturierte Studiengänge mit definierten Abschlüssen gab es damals auch nicht wirklich. Man hat dieses hier und jenes dort studiert und irgendwann war man übereinstimmend der Meinung, daß der Student jetzt genug gelernt hätte, um z.B. selbst Rat zu geben, oder Unwissende zu lehren, oder als "Gelehrter" zu gelten. Es gab ja auch keine standardisierten Titel. Es wäre interessant, zu wissen, seit wann es eigentlich Abschlußprüfungen gibt...

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Hinsichtlich Stipendien: es ist ein neuzeitlicher Gedanke, daß jeder Mensch mit einem vergleichbar wettbewerbsfähigen Set an Fertigkeiten ins Leben startet. Früher war das ganz anders. Da wurde der oben stehende Adel ganz automatisch als höher bemittelt als der Rest der Welt angenommen (war doch offensichtlich, daß die was Besseres waren!). Es war damals schon ein fortschrittlicher Gedanke, Schwankungsbreiten anzunehmen, so daß vielleicht auch einmal ein Genie aus der Gosse kommen konnte, aber viel überzeugender wäre doch die Erklärung gewesen, daß es sich bei einem solchen Fall eigentlich um den Bastard eines hohen Fürsten handelte. Soziale Mobilität gab es im Mittelalter nur gaaaanz begrenzt! Stipendien hätte es damals schon allein deshalb nur in sehr begrenztem Umfang gegeben, weil Vermögen und Fähigkeit als Kausalität, nicht Korrelation, gesehen wurden, und weil der Apfel ja in der ganzen Gesellschaft sowieso nicht weit vom Stamm fiel (Kinder folgen dem Handwerk/Geschäft/... des Vaters).

 

Es ist zwar richtig was Du sagst. Aber gerade zu der Zeit als die Universitäten aufkommen begann sich auch die sehr feste Ständestruktur etwas zu lockern. Es gab, so erstaunlich das für uns klingen mag, in Universitätsstätten wie Bologna, Paris und Cambridge sehr viele Studentische "Sozialeinrichtungen". Z.B. Glaubensgemeinschaften, die den studenten (meist aber nicht zwingend Mitglieder) Unterkunft, Essen und Studienhilfe gewährten. Aber auch Stiftungen reicher Leute, wo die "Gegenleistung" der Studenten darin bestand, Fürbitten für den Stifter zu sprechen. Diese und andere Einrichtungen waren (natürlich nicht alle aber die meisten) unabhängig davon, woher jemand stammte.

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Hallo!

 

Zuerst eine Anmerkung zu den 'Bettelstudenten': Bevor sich der Buchdruck durchgesetzt hat, war die beliebteste Einkommensquelle von armen Studenten das Mitschreiben von vorlesungen bzw Abschreiben von Büchern für ihre reicheren Kollegen. Gerade bei Magiern, deren Kunst am Studium von Büchern basiert, kommt dem Kopieren grosse Bedeutung zu.

 

Einen netten Einblick in eine albische magiergilde bekommt man im Abenteuer 'Hexerjagd' im Sammelband 'Mord & Hexerei'. Die Ausbildung von Schülern scheint ganz eindeutig nicht der Hauptgrund der Gilde zu sein, von daher hinkt der Vergleich mit mittelalterlichen Universitäten etwas. Eine Gilde dient primär auf alle Fälle dazu Rechte und Privilegien ihrer Vollmitglieder (=Meister) zu verdeitigen.

 

LG

 

Chaos

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Sooo wissenschaftlich wird man mit dem Ganzen sowieso nicht umgehen, sonst wäre das Magiesystem in Midgard ein ganz anderes. Man hat z.B. die Möglichkeit, einen bestimmten Radius ein bißchen zu erhellen (Bannen v. Dunkelheit). Man hat nicht die Möglichkeit, stattdessen einen kleineren Radius stärker zu erhellen, oder mit mehr Energie den Radius zu vergrößern, oder sonst den Spruch zu verändern.

Wenn es hier um eine Ingenieurwissenschaft ginge, dann müßte man gelernt haben, solche Parameter zu variieren und zu steuern. Dem ist aber nicht so, wir haben vielmehr ausschließlich herausgefunden, daß wenn wir an etwas ganz bestimmtes in einer ganz bestimmten Weise denken, dann wird's halt etwas heller und uns tritt ein klein bißchen Schweiß auf die Stirn.

 

Dieser Bereich wird für SC leider regeltechnisch nicht abgedeckt, aber ist meiner Meinung nach für NSCs denkbar. Evtl. fallen mir ja die Stellen ein, die das meiner Meinung nach zeigen.

 

Gruß

Bernd

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In Alba und Erainn hingegen ist es eher eine Meister-Schüler Vorgehensweise denkbar, wobei auch hier der Unterricht ähnlich vonstatten gehen wird.

 

In Erainn ist eigentlich nichts anderes denkbar, da es dort weder Unis noch Magiergilden gibt.

 

Was konkret Alba angeht: Soweit ich mich erinnern kann, sagt das QB irgendwas in der Art, dass die einzelnen magischen Professionen in Alba noch nicht so wirklich getrennt werden. Man spricht einfach von "Zauberern", ohne jetzt wirklich z. B. zwischen Hexern und Magiern zu differenzieren.

 

Im Alba-Unterforum gibt es dazu ein paar gute Gedanken, dass QB fand ich da eher mau. Die Abenteurertypen sind ja In-Game nicht vorhanden. Ob jemand als Hexer oder Magier gesehen wird ist eher von der "sozialen Stellung" her abhängig. Und ja, auch Hexer gehen an MG, hab ich auch erst durchs Forum kapiert.

 

Gruß

Bernd

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Hinsichtlich Stipendien: es ist ein neuzeitlicher Gedanke, daß jeder Mensch mit einem vergleichbar wettbewerbsfähigen Set an Fertigkeiten ins Leben startet. Früher war das ganz anders. Da wurde der oben stehende Adel ganz automatisch als höher bemittelt als der Rest der Welt angenommen (war doch offensichtlich, daß die was Besseres waren!). Es war damals schon ein fortschrittlicher Gedanke, Schwankungsbreiten anzunehmen, so daß vielleicht auch einmal ein Genie aus der Gosse kommen konnte, aber viel überzeugender wäre doch die Erklärung gewesen, daß es sich bei einem solchen Fall eigentlich um den Bastard eines hohen Fürsten handelte. Soziale Mobilität gab es im Mittelalter nur gaaaanz begrenzt! Stipendien hätte es damals schon allein deshalb nur in sehr begrenztem Umfang gegeben, weil Vermögen und Fähigkeit als Kausalität, nicht Korrelation, gesehen wurden, und weil der Apfel ja in der ganzen Gesellschaft sowieso nicht weit vom Stamm fiel (Kinder folgen dem Handwerk/Geschäft/... des Vaters).

 

Kann ich so nicht stehen lassen. Auch im Mittelalter gab es durchaus Stipendien, um talentierte junge Männer akademisch zu bilden. Das ist nicht zwingend identisch mit einem sozialen Aufstieg. Adelig wird er damit noch lange nicht. Allerdings fand diese Art Nachwuchsförderung fast ausschließlich im Rahmen der Kirche statt.

Dein Fehler ist, glaube ich, dass du von heutigen Bedingungen ausgehst, wenn du an Stipendien (oder auch Hochschulen) denkst. Natürlich war es extrem unwahrscheinlich, dass ein Bauerssohn an einer Kathedralschule landet, aber möglich war es dennoch.

Das schließt das andere überhaupt nicht aus. (Wobei die soziale Mobilität im frühen und hohen Mittelalter wohl heute unterschätzt wird, aber das ist ein anderes Thema.)

 

Generell würde ich auf Midgard eh nur in Ausnahmen von echten frühen Universiäten für Magier ausgehen, wenn, dann in den "fortgeschritteneren" Staaten, faktisch: KTP, Küstenstaaten, Aran, Eschar und Rawindra, mit ausgebauter zentraler Verwaltung. (Denn für die allein lohnt sich eine normierte Ausbildung.)

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Nun begebe ich mich etwas näher zu den Grenzen meines Wissens: strukturierte Studiengänge mit definierten Abschlüssen gab es damals auch nicht wirklich. Man hat dieses hier und jenes dort studiert und irgendwann war man übereinstimmend der Meinung, daß der Student jetzt genug gelernt hätte, um z.B. selbst Rat zu geben, oder Unwissende zu lehren, oder als "Gelehrter" zu gelten. Es gab ja auch keine standardisierten Titel. Es wäre interessant, zu wissen, seit wann es eigentlich Abschlußprüfungen gibt...

 

Das ist recht einfach zu beantworten. Die Titel gab es sehr schnell mit Aufkommen der geregelten Universität. Das liegt vor allen daran, daß die Kirche, die zuvor das Bildungsmonopol hatte, die freien Lehrer nicht als Konkurrenz aufkommen lassen wollte. Sie führten daher die Venia Docendi - also die Lehrbefähigung - ein, welche natürlich nur an Leute vergeben wurde, die innerhalb des Kirchensystems gelernt hatten. Die "freien" Bildungsträger forderten daher beim Kaiser eine ähnliche Anerkennung für Personen, die die Artistenfakultät absolviert hatten. (Meines Wissens nach war man dann Magister.) Doktor war, wer eine der weiterführenden Fakultäten (Jura, Medizin, Theologie) erfolgreich absolviert hatte.*

Innerhalb einer Universitätsstadt waren die Prüfungen schon recht reglementiert, die Anforderungen konnten aber von Stadt zu Stadt und teilweise auch von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich sein.

 

 

 

 

*für die Titelbezeichnung gebe ich keine Garantie, vor allem, da das in Laufe der Zeit auch wechselte.

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Nun begebe ich mich etwas näher zu den Grenzen meines Wissens: strukturierte Studiengänge mit definierten Abschlüssen gab es damals auch nicht wirklich. Man hat dieses hier und jenes dort studiert und irgendwann war man übereinstimmend der Meinung, daß der Student jetzt genug gelernt hätte, um z.B. selbst Rat zu geben, oder Unwissende zu lehren, oder als "Gelehrter" zu gelten. Es gab ja auch keine standardisierten Titel. Es wäre interessant, zu wissen, seit wann es eigentlich Abschlußprüfungen gibt...

 

Also haben die Novizen einfach so lange die verschiedensten Dinge über Magie gelernt, bis dann einer ihrer Meister der Meinung war: "Jetzt seid ihr keine Novizen mehr, sondern Magier"?

 

Irgendwie dachte ich eher, dass Magier schon etwas "wissenschaftlicher" ausgebildet werden (siehe Arenimos Ausführungen)...ob nun in einer Gemeinschaft von mehreren Meistern oder nur bei einem ist da erstmal unerheblich.

 

Da wurde der oben stehende Adel ganz automatisch als höher bemittelt als der Rest der Welt angenommen (war doch offensichtlich, daß die was Besseres waren!). Es war damals schon ein fortschrittlicher Gedanke, Schwankungsbreiten anzunehmen, so daß vielleicht auch einmal ein Genie aus der Gosse kommen konnte, aber viel überzeugender wäre doch die Erklärung gewesen, daß es sich bei einem solchen Fall eigentlich um den Bastard eines hohen Fürsten handelte. Soziale Mobilität gab es im Mittelalter nur gaaaanz begrenzt!

 

Das würde dann für Midgard bedeuten, dass die Menschen aus den unteren Schichten mit entsprechendem Zaubertalent meist Hexer werden, weil ihnen der Zugang zu entsprechenden "Magierschulen" oder einzelnen Meistern verwehrt bleibt, da diese sich dann nur mit dem Adel beschäftigen, oder?

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Sooo wissenschaftlich wird man mit dem Ganzen sowieso nicht umgehen, sonst wäre das Magiesystem in Midgard ein ganz anderes. Man hat z.B. die Möglichkeit, einen bestimmten Radius ein bißchen zu erhellen (Bannen v. Dunkelheit). Man hat nicht die Möglichkeit, stattdessen einen kleineren Radius stärker zu erhellen, oder mit mehr Energie den Radius zu vergrößern, oder sonst den Spruch zu verändern.

Wenn es hier um eine Ingenieurwissenschaft ginge, dann müßte man gelernt haben, solche Parameter zu variieren und zu steuern. Dem ist aber nicht so, wir haben vielmehr ausschließlich herausgefunden, daß wenn wir an etwas ganz bestimmtes in einer ganz bestimmten Weise denken, dann wird's halt etwas heller und uns tritt ein klein bißchen Schweiß auf die Stirn.

 

Och, die Wissenschaftlichkeit würde ich dem Magiesystem von Midgard nicht absprechen. Du kannst zum Beispiel bei den Feuerzaubern die Parameter so verändern, das Du mal einen Feuerfinger und mal eine Feuerlanze zauberst. Oder je nach Manipulation einen Frostball oder einen Feuerball. Nicht zu vergessen die Untersuchungen zu den Variationen des Zaubers Brot und Wasser.

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Die Artistenfakultät war so eine Art obligatorisches Grundstudium, dem sich alle zu ergeben hatten. Das galt für beide Universitätstypen. Aufbauende Fakultäten gab es nicht an jeder Universität, vor allem selten alle davon.

Artisten waren m.W. Bakkalaureaten, Magister müßten die Absolventen der weiterführenden gewesen sein, den Doctor war man, wenn man dann auch (Universitäts)Lehrer wurde.

Die Titel waren aber nicht völlig einheitlich, das es a) zwei grundlegende Universitätstypen gab, den von Bologna und den von Paris und b) eh von Universität zu Universität verschieden regelbar.

Aber die Abschlüsse an sich waren schon von Anfang an reglementiert. Schon allein, weil der Universitätsstifter das selten als Kunst um der Kunst willen angesehen hat, sondern qualifizierten Verwaltungs- (und Mediziner-)nachwuchs heranbilden wollte.

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Das würde dann für Midgard bedeuten, dass die Menschen aus den unteren Schichten mit entsprechendem Zaubertalent meist Hexer werden, weil ihnen der Zugang zu entsprechenden "Magierschulen" oder einzelnen Meistern verwehrt bleibt, da diese sich dann nur mit dem Adel beschäftigen, oder?

 

Jein. Die Magieausbilder beschäftigen sich mit jedem, der genug Geld hat eine Ausbildung zu bezahlen oder der so überdurchschnittlich talentiert ist, daß es sich lohnt ihm eine Ausbildung zu finanzieren, weil man sich etwas davon verspricht.

Natürlich hat es ein reicher Adliger leichter, an eine Ausbildung zu kommen. Aber zum einen ist Adel nicht mit Reichtum gleichgesetzt. Mancher reicher Handelsherr dürfte mehr Besitz haben, als ein Landadliger, dessen Reichtum aus unveräußerbarem Land, Clansmen und Liedern von längst vergangen Taten besteht. Zum anderen gibt es nicht umsonst die Lieder der Bettelstudenten. Wer aus niedrigeren Verhältnissen kommt hungert sich eben durch sein Magiestudium, in der Hoffnung, später mal ein gutes Auskommen zu haben und vielleicht seine Schulden abbezahlen zu können. Oder er hofft, daß er schnell genug fertig wird, bevor jemand mitkriegt, das der nette Student von nebenan, wegen Wegelagerei gesucht wird, mit dem er sich sein Studium vorfinanziert hat.

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Das würde dann für Midgard bedeuten, dass die Menschen aus den unteren Schichten mit entsprechendem Zaubertalent meist Hexer werden, weil ihnen der Zugang zu entsprechenden "Magierschulen" oder einzelnen Meistern verwehrt bleibt, da diese sich dann nur mit dem Adel beschäftigen, oder?

 

Wenn mich jetzt nicht alles täuscht bekommen Magier, bzw Thaumaturgen WM+10 auf den Standeswurf. Das führt dazu, dass die beiden 'höheren Schichten' häufiger vertreten sind, Unfreie gar nicht.

 

LG

 

Chaos

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Nächste Frage: Wofür macht man eigentlich die Magierausbildung und zahlt dafür auch nocht? Bzw. was macht man später damit? Studiert man die arkanen Kräfte nur aus hehren oder egoistischen Gründen? Auch dazu wüsste ich jetzt im Regelwerk keine Hilfestelle. Ihr?

 

Gruß

Bernd

 

Jeder zahle für seine Ausbildung. Der Schmiedelehrling genauso wie der Student gleich welcher Künste. Wer genug Geld hat, widmet sich der Magie möglicherweise aus Idealismus. Andere erhoffen sich vielleicht ein gesichertes Einkommen als Haus- und Hofmagier. Manche Handelshäuser sollen extrem gut bezahlen, für lizensierte Magier, die ihre Handelszüge begleiten und schützen. Der mögliche soziale Aufstieg als lizensierter(!) Magier dürfte auch so manchen helfen sich durch ein Studium zu quälen. Nicht zu vergessen die, die es tun, weil sie sich Macht erhoffen oder die etwas besonderes sein wollen. Und ganz zum Schluss natürlich noch die, die ziemlich begabt sind und einfach nichts anderes können, weil sie viel zu schwach und/oder kränklich sind, als das sie einen anständigen Handwerksberuf ergreifen könnten.

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Das würde dann für Midgard bedeuten, dass die Menschen aus den unteren Schichten mit entsprechendem Zaubertalent meist Hexer werden, weil ihnen der Zugang zu entsprechenden "Magierschulen" oder einzelnen Meistern verwehrt bleibt, da diese sich dann nur mit dem Adel beschäftigen, oder?

 

Wenn mich jetzt nicht alles täuscht bekommen Magier, bzw Thaumaturgen WM+10 auf den Standeswurf. Das führt dazu, dass die beiden 'höheren Schichten' häufiger vertreten sind, Unfreie gar nicht.

 

LG

 

Chaos

 

Ja, stimmt. Ich habe bei meiner Frage auch ans "Volk" gedacht - die sind zwar vom Stand her wenigstens "frei", dürften trotzdem aber ziemlich wenig Geld haben. Und selbst mit +10 kann man (mit viel Pech) noch zum Volk gehören, selbst wenn man einen Magier spielt. Aber an dieser Stelle dürfte dann das hohe Zaubertalent greifen ;)

 

Nanoc der Wanderer Nächste Frage: Wofür macht man eigentlich die Magierausbildung und zahlt dafür auch nocht? Bzw. was macht man später damit? Studiert man die arkanen Kräfte nur aus hehren oder egoistischen Gründen? Auch dazu wüsste ich jetzt im Regelwerk keine Hilfestelle. Ihr?

 

Gruß

Bernd

 

Also wenn ich da so an meine Figuren denke: ganz klar um später Ansehen und jede Menge Geld zu haben :D

Und weil Magie einfach toll ist ;)

Aber mal im Ernst: vielleicht fühlt sich so manch einer einfach dazu berufen, mehr über diese doch sehr geheimnisvolle Kunst zu erfahren. Oder man fühlt sich zur Magie "hingezogen" - dann liegt es doch nahe, dass man diejenigen aufsucht, die sich am besten damit auskennen, sprich die Magier(gilden).

 

LG Anjanka

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Allerdings fand diese Art Nachwuchsförderung fast ausschließlich im Rahmen der Kirche statt.

 

Das stimmt, die Kirche hatte ich komplett ausgeblendet. Die gab es in der Tat, gerade auch als Weg der sozialen Mobilität (natürlich nicht explizit als solcher Weg). Deshalb hatten die damals auch z.T. wirklich erstklassige Leute. Wen Gott erwählt hat, bei dem ist es egal, wo er herkommt...

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Schon allein, weil der Universitätsstifter das selten als Kunst um der Kunst willen angesehen hat, sondern qualifizierten Verwaltungs- (und Mediziner-)nachwuchs heranbilden wollte.

 

Inwieweit paßt das in den Zeitrahmen von Midgard noch rein? Wir sind ja irgendwo zwischen 1000 und 1400 auf der Erde, vielleicht noch 1500-etwas in den Küstenstaaten. Universitätsgründungen/-stiftungen als solche waren ab wann? Die Karlsuni Prag gibt es seit 1346 (da war doch bestimmt vor der Gründungsurkunde auch schon etwas da), die dort erwähnte Sorbonne Paris seit etwa 1200 (dort auch die interessante Geschichte des ersten Universitätsstreiks der Geschichte, nachdem die Männer des Stadtvogtes von Paris den Studenten die Arroganz blutig ausgeprügelt hatten), die Uni Bologna seit irgendwo um 1088.

Die ersten Anfänge könnten also schon passen...

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Du hast dir die Frage doch selbst beantwortet. ;)

 

Universitäten (oder auch Akademien, was m.E. für Magier besser passt) entstehen nicht einfach so, sondern es gibt jemanden, der ein gesteigertes Interesse an einer fundierten Ausbildung von Personen hat. Im Mittelalter gibt es zwei Institutionen, die dieses Interesse hatten: Kirche und Fürsten. Die Kriche hatte zu der Zeit durchaus ein funktionierendes Ausbildungssystem für ihren Verwaltungsnachwuchs, u.a. die Kathedralschulen. Universitäten gehören eher zur "staatlichen" Bedarfsschiene. (Auch wenn sie teilweise lange eng mit der Kirche verbunden sind.)

Alba befindet sich laut QB mit Cambryg genau in dieser Phase. Cambryg hat m.W. allerdings keine Magier-Abteilung.

In den Küstenstaate kann man m.E. durchaus sowohl Universitäten von Bologna als auch von Pariser Typ finden, durchaus dort auch mit Magierausbildung. Da würde ich aber dann davon ausgehen, dass alle Studenten eine gemeinsame "Artisten" Grundbildung hinter sich bringen müssen, bevor sie Magie, Medizin, Theologie oder Recht studieren dürfen.

 

Aber ich denke weiterhin, dass das Gros der echten Magier Midgards nie eine Universität oder Akademie als Schüler gesehen hat. Die meisten lernen direkt bei einem Meister, einige wenige vielleicht in einer Magier Akademie, und selbst da dürften die meisten bei genau einem Lehrer hängen bleiben. In den Gilden wird auch Ausbildung vermittelt, aber auch da wird man "an einen Vollmagier" gebunden, eventuell wechselt diese Bindung an solchen Orten auch einmal, wenn man denn wirklich die breite Ausbildung in den Vordergrund stellen sollte.

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Sooo wissenschaftlich wird man mit dem Ganzen sowieso nicht umgehen, sonst wäre das Magiesystem in Midgard ein ganz anderes. Man hat z.B. die Möglichkeit, einen bestimmten Radius ein bißchen zu erhellen (Bannen v. Dunkelheit). Man hat nicht die Möglichkeit, stattdessen einen kleineren Radius stärker zu erhellen, oder mit mehr Energie den Radius zu vergrößern, oder sonst den Spruch zu verändern.

Wenn es hier um eine Ingenieurwissenschaft ginge, dann müßte man gelernt haben, solche Parameter zu variieren und zu steuern. Dem ist aber nicht so, wir haben vielmehr ausschließlich herausgefunden, daß wenn wir an etwas ganz bestimmtes in einer ganz bestimmten Weise denken, dann wird's halt etwas heller und uns tritt ein klein bißchen Schweiß auf die Stirn.

 

Och, die Wissenschaftlichkeit würde ich dem Magiesystem von Midgard nicht absprechen. Du kannst zum Beispiel bei den Feuerzaubern die Parameter so verändern, das Du mal einen Feuerfinger und mal eine Feuerlanze zauberst. Oder je nach Manipulation einen Frostball oder einen Feuerball. Nicht zu vergessen die Untersuchungen zu den Variationen des Zaubers Brot und Wasser.

 

Die Wissenschaft der Magie in Midgard ist tatsächlich so etwas wie eine Ingenieurswissenschaft. Aber inzwischen ist es in etwa so, als würde man einen Laser einem Steinzeitmenschen in die Hand drücken und ihm noch bestenfalls erklären wo er zu Drücken hat und dass er doch besser nicht in den roten Strahl blicken sollte.

Eventuell lernt der Steinzeitmensch (mit der Zeit über einige Generationen wenn man ihm erklärt, wie man genau vorzugehen hat) einen zweiten, vielleicht sogar größeren Laser zu bauen, der ebenfalls einen roten (vielleicht sogar etwas stärkeren) Strahl von sich gibt; durch einfache Replikation von bereits vorhandenen.

Aber deswegen hat er noch lange nicht verstanden, wie das ganze funktioniert oder wieso der Fremde plötzlich einen Laser mit blauem Licht hat.

 

Was ich damit sagen will: Die Magie wäre schon wissenschaftlich, aber sie ist zeitgleich auch wahnsinnig gefährlich, wenn man unwissend mit ihr herumspielt. Deswegen sind Magier auch sehr pingelig bei der Ausbildung des Nachwuchses (Man stelle sich vor: Der Möchtegernzauberer fabriziert statt eines Feuerfingers eine Feuerkugel!) und sind generell GEGEN jegliche Abweichung des Vertrauten (Du musst mit der Hand GENAU SO wedeln und auf keinen Fall anders!).

Es ist ihnen einfach zu gefährlich.

 

Nur äußerst begabte und vor allem sorgfältig ausgebildete Zauberer wagen sich an Neues heran (am besten weit abseits von allem). Und sogar dann beschränken sie sich auf vermeidlich harmlose Variationen des Bekannten.

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Du hast dir die Frage doch selbst beantwortet. ;)

 

Jau, dat soll Didaktik sein. Na ja, Versuch derselben.

 

Aber ich denke weiterhin, dass das Gros der echten Magier Midgards nie eine Universität oder Akademie als Schüler gesehen hat. Die meisten lernen direkt bei einem Meister, einige wenige vielleicht in einer Magier Akademie, und selbst da dürften die meisten bei genau einem Lehrer hängen bleiben. In den Gilden wird auch Ausbildung vermittelt, aber auch da wird man "an einen Vollmagier" gebunden, eventuell wechselt diese Bindung an solchen Orten auch einmal, wenn man denn wirklich die breite Ausbildung in den Vordergrund stellen sollte.

 

Außerhalb von Valian und den Küstenstaaten bin ich da sofort dabei. In diesen vergleichsweise weit fortgeschrittenen Staaten allerdings sehe ich durchaus auch etwas arbeitsteiliger organisierte Akademien, die sich vielleicht sogar schwerpunktmäßig mit Magie beschäftigen. Da ist das halt einfach "normaler".

 

Nicht zu vergessen auch Rawindra, wo eine entsprechende Institution ja auch schon Gegenstand eines Abenteuers ist ("Der Verschwundene Saddhu" - wobei der Ashram dort mehr eine Dachorganisation für einzelne Lehrende ist, denen jeweils feste Gruppen von Schülern direkt und ausschließlich zugeordnet sind).

 

KanThaiPan müßten wir auch mal nachschlagen (sicher ein ganz "besonderes" Kapitel), aber wenn ich mich richtig erinnere, bezog sich die Ursprungsfrage wenigstens teilweise speziell auf Alba oder zumindest Vesternesse.

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Bilden in den Ländern Midgards, in denen es so etwas wie Unis gibt, jene Stätten der Gelehrsamkeit, wenn es denn schon um Magie als Themenfeld geht, nicht viel eher Magister (im Sinne der Midgardregeln) aus und weniger die Magier?

 

Werden in den Küstenstaaten, wo wir durch eine alleinige Gilde eine spezielle Art von Zunftzwang haben, Zauberer jenseits der Priester nicht durch den Konvent ausgebildet - und zwar von A bis Z? Lassen sich die Magiergilden Valians, zu denen ja auch der Konvent zählt, etwa die Ausbildung durch die Multiversität in Candranor abnehmen - ich denke nein! Wird in jenen Horten des Wissens wie den Multiversitäten Magie nicht eher aus einem theoretischen Blickwinkel angegangen - durch Fachgelehrte, die regeltechnisch Magister sind? Aber ja doch!

 

In Alba jedenfalls, wo Horte des Wissens mehr als kümmerlich gesäht sind, findet die Ausbildung eines Sorellors in den Gilden statt, oder denkt jemand ernsthaft etwas anderes? Immerhin sind die Gilden in Alba für eine Stadt oder bei einer einflussreichen Gilde sogar für einen ganze Region zuständig. Welche Magiergilde ließe sich da in die Ausbildung des Nachwuchses reinreden? Die Privilegien, die bestehen, werden vehement verteidigt werden.

 

Gerade in einem Land, das wie Alba mehr schlecht als recht weiß, was eine Uni ist, und mit Cambryg und der einen oder anderen ähnlichen Akademie erst seit denkbar kurzer Zeit versucht, so etwas wie eine Frühform einer Universität (historische Beispiele / Vorbilder dazu wurden von anderen ausführlich genannt) aufzuziehen, dürfte die Ausbildung eines Sorellors ausschließlich Gildensache sein und schon gar nicht nach akademischen Prinzipien ablaufen.

 

Überwiegend wird sie in einer direkten Lehrer-Schüler-Beziehung stattfinden. Die Theorie zur Magie wird in der Gilde vermittelt (kleine Kurse, verschultes Lernumfeld), die Praxis vor allem beim Mentor, einzeln oder in kleinen Gruppen - Überschneidungen mag es da und dort geben. Große Gilden mögen manchmal den Nachwuchs in Klassen zusammenfassen, d.h. die angehenden Zauberer haben verschiedene Lehrer.

 

Anders gesagt, wir haben eher Zauberlehrlinge und viel weniger "Studenten der arkanen Künste", eher eine sehr verschulte Ausbildung und kaum ein Studium, viel mehr von einem sehr persönlichen Lehr- und Ausbildungsverhältnis und so gut wie keine anonyme Lehrvermittelung. Die Ausbildung der Zauberer in Alba erfolgt also in einer sehr engen, persönlichen Beziehung und hat sehr wenig mit einem Studium nach heutiger Lesart zu tun.

 

Reden wir dagegen von einem Magister, mag es so aussehen, wie es einige hier zu Beginn des Stranges für Magier ausformuliert haben, nämlich sehr wissenschaftlich und theorielastig. Magister (der Abenteurertyp) sind in Alba allerdings ausgesprochen dünn gesäht.

 

Ciao,

Dirk

Bearbeitet von DiRi
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Nach dem ich die - auch gerade historisch - interessante Diskussion gelesen habe, möchte ich kurz noch einen weiter Aspekt einbringen.

 

Da Zauberei kein alltägliches Phänomen auf Midgard ist und sowohl Ursprung als auch Effekte der Zauberei schleierhaft sind, wenn man also bedenkt, dass das gemeine Volk keine Ahnung von Zauberei hat und alles unerklärbar Geheimnisvolle als übernatürlich ansieht, kann folgendes leicht passieren.

Was den Menschen positives wiederfährt, wird als göttlich gedeutet, da die Priesterschaft ja ausdrücklich und eindeutig auf Seiten der Menschen steht. Was hingegen irgendwie merkwürdig oder gar schlecht ist, ist unverständliche Zauberei oder Hexerei.

 

Und da Zauberer und ihre Zirkel / Gilden keine öffendlichen Orte sind, wo jedermann mit seinen Problemen und Fragen hingehen jederzeit hingehen kann und dort freimütig Hilfe und erklärung bekommt, haben Anwender der arkanen Künste und ihrer Wissenschaft eine schwierigen Stand. Sie stehen immer in Verdacht eigennützig zu handeln und für alles gefährlich oder gar boshafte Unerklärliche verantwortlich zu sein.

 

"Warum sollte dieser komische Gelehrte nicht meine Schweine verhext haben, dass sie wie toll sind und dann am nächstn Tag sterben (sie sind in Wirklichkeit krank), wenn er wie man sagt mit Tieren sprechen kann oder Leute auf sein Wort hin einschlafen?"

 

Wie also Könnten Magier reagieren um dieser ständigen verdächtigung zu entgehen.

z.B.

Sie ziehen sich in unwegsame einsame Gegenden zurück, in dene sie keinen oder nur den nötigsten Kontakt zu anderen Menschen haben. *

oder

Sie organisieren sich lokal und regional und bieten ihr Wissen den jeweiligen Machthabern (weltlich, wie auch religös) an, die im Gegenzug ihre schützende Hand über sie halten und ihr Tun, ihre Forschung legitimieren.

 

Wie kann man sich eine solche Organisation vorstellen?

Ein munterer Debatierclub, zu dem jeder kommen kann der sich ein bischen auskennt? Oder eher wie eine Geheimloge in der nur ausgewählte und in Ritualen geprüfte, vertrauenswürdige Leute Zugang zu dem gehüteten Wissen der Gilde oder einzelner Gildenmitglieder bekommen? In einer ehr konservativen von Riten und Gebräuchen geprägten Welt, würde ich Letzteres annehmen.

 

Von dieser Vorstellung also ist abhängig, wie man sich ein Ausbildung zu einem Magier vorstellt.

 

In dem Alba, in dem meine Gruppe spielt, haben Gilden (Vom Machthaber legitimierte Zusammenschlüsse von zauberkundigen Gelehrten) immer auch jemanden, der auf Berichte hin das umliegende Land besucht und magiebegabte Kinder & Jugendliche sichtet und sie g.g.f. in die Gilde holt.

 

Denn nichts ist schlechter für den Ruf des Zauberkundigen, als dass Jemand "medial" talentiertes seinem Talent freien Lauf lässt und womöglich jemandem schadet oder viel schlimmer noch an einen Hexer gerät oder gar einem übernatürlichen Wesen zu Dienste wird.**

 

Natürlich nehmen sie auch regulär Lehrlinge auf (die dafür Geld zu entrichten haben), deren Ausbildung ich mir ähnlich einer Handwerksausbildung in verbindung mit einer gestaffelten Vorlesung über die Theorie der Natur der Dinge ("Wissenschaft") und der Magie, vorstelle.

Manche (untalentierte) kommen nie über die einfachsten Formeln hinaus, andere schaffen es weiter...

Das kann in einer Art Klasse von statten gehen, wenn eine Gilde mehrere Schüler hat.Diese haben je nach können bis zum Ende ihrer Ausbildung verschiedene Grade (Novize,...), die mit Rechten und Pflichten verbunden sind. Später dann oder bei wenigen Azubis gehe ich von einem reinen Meister - Schüler verhältniss ("der Schüler von Meister McRhondan...") aus.

 

Ansonsten kann ich mich mit der Vorstellung von Kazzirah in Post #3 und #28 und denen von Diri #49 anfreunden.

 

Es grüßt,

Nelson,

der neu im Forum ist und seinen ersten Beitrag postet :wave:

---------------------------------

 

*Das machen wohl Hexen und Hexer oder vereinzelt hochgradige Magier.

 

**Deshalb können - bei mir in Alba - Hexer auch nur unter einer Tarnung in Gilden unterkommen oder gar Lernen, man verrät schließlich nicht jedem Dahergelaufenen ohne seine Gilde und Reputation zu kennen sein geheimes und mühselig erworbenes Wissen. Wer weis, was der damit anstellt.

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