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[Abenteuer] Schatten über Waeland


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Bergur ist sichtlich froh über den Erfolg seiner Geschichte, Gibura scheint ihm eine sehr angenehme Gefährtin zu sein.

 

Er vergewissert sich kurz, dass bei seinem Pferd alles in bester Ordnung ist - Farandi grast in der Nähe des Lagers - und lehnt sich dann entspannt gegen einen kleinen Fels, bereit Giburas Geschichte zu lauschen und sich in den weiten Welten der Erzählungen zu verlieren.

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Sie schnalzt mit der Zunge um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dann beginnt sie mit ihre melodiösen Stimme die Geschichte zu erzählen:

 

Entfernt von einer Gruppe von Zelten, in einem davon wohnt ein kleiner Veidare namens Skei, lag ein großer See, dessen Wasser sehr tief und blau und so klar war, dass man die Fische darin schwimmen und zwischen den Steinen am Grund dahin schnellen sah. Der kleine Skei liebte es sehr, stundenlang am Ufer des Sees entlangzulaufen, zu fischen Moosbeeren und andere wilde Beeren zu sammeln und zu spielen. In dem See wohnten die Geister seiner Ahnen. Die Alten des Dorfes wiederholten immer wieder den Kindern, dass sie sich nicht vor ihnen fürchten brauchten, weil sie von Ihnen in Gefahr beschützt würden. Das, was Skei nicht wusste, war, dass sich in dem tiefen Wasser des Sees auch die Geister der erlegten Tiere versammelt hatten.

 

Eines Tages, als er ganz vertieft dem Spiel von zwei kleinen silbernen Fischlein zuschaute, die nahe am Ufer dahin schnellten, sich zwischen den Algen und Steinen versteckten und verfolgten, sah Skei, dass das Wasser überraschend trüb wurde und die Wellen sonderbar anschwollen, trotz dem es ein wunderschöner Tag und nicht ein Hauch Wind zu verspüren war. Erstaunt schaute er vom See auf und sah einen wunderschönen majestätischen und imponierenden Elch neben sich, der ein weißes Fell hatte und sich das Wasser über den Rücken laufen ließ.

 

Der kleine Veidare blieb mit offenem Mund stehen und schaute ihn an. Der Elch betrachtete ihn für einen kurzen Augenblick und richtete die folgenden Worte an ihn: "Ich bin Dein Beschützer geworden. Du bist ein guter und mutiger Junge, und ich will dich lehren, ein tapferer Kreiger und ein guter Jäger zu werden. Beachte aber immer die wichtige Warnung: Die Jagd ist notwendig , weil du davon leben kannst, dich ernähren, dich kleiden und deine Familie unterhalten, aber sie darf niemals zu einem grausamen Vergnügen werden. Ich werde Dir also nur helfen, wenn Dudie Tiere, die für Dich zum LEben notwendig sind, erlegst und nicht mehr. Wenn Du mich hintergehst, dann wirst Du mit dem Tod bestraft."

 

Skei erregt und stolz über seinen Beschützer, den ihm die Ahnen ausgesucht hatten, versprach, diese Warnung niemals zu vergessen.

 

Wenn sie erzählte glaubte man, man könne das Ziehen der Wolken am Himmel sehen, das Schlagen der Wellen an den Ufern des Sees, das Zirpen der Vögel oder das Donnern der tiefen Stimme des Elches hören.

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Von da an und für viele Jahre, bis Skei ein junger Krieger geworden war, verließ ihn der Beschützer nie. Der Elch zeigte ihm, wie man sich einen Weg durch die ungangbaren Berte bahnte, die besten Methoden, wie man Wild verfolgt und in die Falle lockt, wie man sich haltbare Bogen und gerade, flinke Pfeile baute. Im Großen und Ganzen mache er aus ihm einen perfekten Krieger und fähigen Jäger. Als Skei ein Mann geworden war begleitete der Elch ihn nicht mehr auf den Streifjagden und nachdem er ihn empfahl, seine Anweisungen nicht zu übertreten, ließ er ihn frei jagen, wo er wollte. Skei der seinem Beschützer und Lehrer sehr zugetan war, ging dennoch sehr oft zum Ufer des See, rief den Elch und als dieser aus dem Wasser stieg, fragte er ihn um Beistand und Hilfe.

Seine Gefährten im Dorf, die ihn als einen rechtschaffenen und ehrlichen Mann sehr schätzten, verstanden ihn nicht. Warum kann ein so fähiger Jäger nach einem ganzen Jagdtag nur mit ein paar wilden Kaninchen oder einem großen Eichhörnchen, das ihm gerade für eine Mahlzeit reichte, in sein Zelt zurück? Hatte er vielleicht Angst, weiter in den Wald vorzudringen, um dort die größeren Eichhörnchen zu jagen?

Skei war indessen an die ironischen Bemerkungen seiner Gefährten gewöhnt und beachtete sie kaum: Um nichts in der Welt hätte er ihnen verraten, wer sein Lehrmeister der Jagd war, und warum er von Zeit zu Zeit zum Ufer ging.

Grim neidete Skei sein Wissen und Können, so schlich er ihm hinterher als er wieder zum See ging. So hörte er wie Skei den Elch rief und konnte sehen, wie dieser aus den blauen Wasser stieg. Auch konnte er ihr Gespräch hören, ebenso die erneute Warnung: „Töte nicht mehr Tiere als Du brauchst, sonst wirst Du mit dem Tod bestraft.“ Grim fühlte Neid in seinem Herzen aufsteigen gegen das Glück von Skei, der einen von seinen Ahnen gesandten Beschützer hatte und wünschte lebhaft, dass das Glück zerbreche.

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Bergur lauscht den Erzählungen Giburas wie gefesselt, sogar das Bier hat er darüber völlig vergessen.

 

Es wirkt, als wäre sein Blick an ihren Lippen gefesselt, doch in Wahrheit bewegt er sich längst in den Landen des Nordens und begleitet Skei bei seinen ausgedehnten Streifzügen durch die Wälder.

Mehrmals ertappt er sich sogar, wie er einen Pfeil ziehen möchte um mit Skei zusammen das Wild zu jagen. Bei Asvargr, diese Waeländerin weiß wirklich zu erzählen!

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Diesmal greift sie nach der Wasserflasche und nimmt einen großen Schluck. Ihre Augen sind auf den Waeling gerichtet und schon setzt sie wieder an zu erzählen.

 

Als Grim, Skei immer folgend, ins Dorf zurückkehrte, ohne dass dieser von seiner Gegenwart bei dem Gespräch mit dem Elch wusste, blieb er die ganze Nacht wach und dachte darüber nach, wie man die Freundschaft zwischen dem Elch und Skei zerstören und den Freund dazu bringen konnte, die Warnung zu missachten.

 

Schließlich kam ihm die Idee. Er rief alle Jäger des Namrur zusammen und sagte: "Hört mir zu Freunde. Vergangene Nacht hatte ich im Traum eine Vision. Wyrd, der große Luftgeist ist zu mir gekommen und hat mit mitgeteilt, dass der kommende Winter sehr kalt sein wird. Es wird Tag für Tag schneien und niemand kann zur Jagd gehen für eine lange Zeit. Sie sagte mir auch, dass ich dies allen meinen Freunden erzählen solle, damit sie sich jetzt einen gewissen Vorrat Nahrung beschaffen können im Hinblick auf die strenge Kälte des kommenden Winters"

 

Alle Jäger des Dorfes lauschten ihm aufmerksam; sie wussten, dass dies bedeutet, dass ihre Frauen und Kinder keine Nahrung haben würden. Niemand von ihnen zögerte, denn sie zweifelten nicht daran, dass diese Zusammenkunft von Wyrd selbst einberufen worden war. Sie teilten sich in Gruppen und gingen in verschiedene Richtungen davon, und sie dachten daran, eine Streifjagd für mehrere Tage zu unternehmen und reiche Beute ins Dorf zurückzubringen. Außerdem wuchs in dem Herzen der Jäger der Ehrgeiz, der Beste von allen bei der Jagd zu sein, und jeder träumte von einer reicheren Beute als der seiner Kameraden. Der einzige, der nicht sofort einwilligte, mitzugehen, war Sei. Er konnte nicht die Anweisung des Elches einholen und ihm über den Ernst seiner Situation Rechenschaft ablegen. Aber was würde geschehen, wenn er nicht genügend Nahrung für seine Familie während eines langen und kalten Winters besorgt hatte?

 

Bearbeitet von Tiree
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Nachdem die Letzten aus dem schaukelnden Boot auf das Schiff geklettert sind, wird die Strickleiter aus dem groben Seil und den abgetretenen Holzstäben hochgezogen. Zuletzt hebt man das Boot an Seilen hinauf aufs Schiff. Die Matrosen hatten diese mit komplizierten Knoten an dem Boot befestigt.

 

Einen letzten Blick kann man hinüber zu dem verlassenen Rastplatz erhaschen, Ulfgar und die anderen sind schon lange mit Arehtna aufgebrochen, Siegurt in einem unbeobachteten Moment verschwunden, Jon und Stina auf dem Weg über die Ebene. Geradezu friedlich liegt dieser Ort hier, das Gras am Ufer wiegt sich sanft in der salzigen Brise, die vom Meer hinauf geweht kommt.

 

Da durchbricht Earnbads Stimme die Szene:

"Los Männer, der Geleitschutz ist vollzählig. Nun soll sich noch einer trauen uns anzugreifen. Bei Dwyllan, setzt die Segel!"

Als Earnbad seinen albischen Gott nennt kann man in den Gesichtern einiger Matrosen Missmut sehen, trotzdem leisten sie seinen Worten jedoch Folge und eilen über die knarrenden Planken die das Deck des Schiffes darstellen. Knoten werden gelöst, man ruft sich Anweisungen über das Deck zu, Ruder werden eingezogen und sicher verstaut, das Beiboot wird richtig befestigt. Schließlich ziehen einige Matrosen mit vereinten Kräften das Segel hinab, welches sich knatternd im Wind aufbläht. Wieder kann man die schnellen Hände der Matrosen sehen, wie sie die Taue des Segels schnell befestigen, dann beginnt das Schiff sich langsam zu bewegen. Fast unmerklich hat sich das Schiff in Bewegung gesetzt, bewegt sich nun aber immer schneller und schneidet mit dem Bug ruhig durch das Wasser. Weit voraus kann man die Meeresmündung des Fjords sehen, wenn das Tempo gehalten werden kann, sollte es nicht lange dauern, bis man diese erreicht.

Ein Blick zur Seite zeigt die grüne Landschaft die wie ein Traum vorüber zieht, im Hintergrund wird die Stadt immer kleiner, bis sie schließlich kaum mehr zu erkennen ist. Je näher man dem Meer kommt, desto stärker wird der Wind und es zeigt sich auch, dass die Matrosen allerhand zu tun haben. Fast ununterbrochen wird der Kurs des Schiffes geändert, als könne man sich nicht einigen wohin die Reise gehen soll, bewegt sich das Schiff mal in eine, bald in jene Richtung und beschreibt anstatt eines geraden Wegs eine Zickzacklinie den Fjord hinab.

 

Earnbad hat sich ohne ein weiteres Wort zu verlieren von Mergronn abgewandt und sich vorne an den Bug gestellt. Dort schweift sein Blick in die Ferne, als suche er etwas am Horizont.

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Nachdem Earnbad seine Befehle gebrüllt hat und sich alle Matrosen in Bewegung gesetzt haben, steht Kira etwas verloren mit samt dem Muli auf dem Deck herum. Kurz entschlossen packt sie das Tier bei den Zügeln und bemüht sich erst einmal so weit wie Möglich aus dem Weg zu gehen. Dann schaut sie wo das andere Maultier steht und bring auch ihr störrisches Vieh dort hin.

Die junge Waeländerin erinnert sich noch gut daran wie sie als Kind das erste Mal auf einem größeren Schiff gewesen ist. Damals hatte Egil sie mit auf ein kleines Handelschiff genommen, das im Fjord bei Jarnigard angelegt hatte. Seinerzeit hatte sie eine morbide Faszination gepackt, da doch ihr Vater auf See ungekommen war. Doch war sie niemals auf einem fahrenden Schiff, geschweige denn auf offener See gewesen. Auch ihre Reise vor mehr als vier Jahren nach Skadre Hulde und zurück, hat sie hauptsächlich über Land geführt.

Fröstelnd zieht Kira ihren Umhang fester um die Schultern.

Was Sie wohl erwarten wird?

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Grim sah Skei unsicher werden und wiederholte, dass nur eine Streifjagd stattfinden könne, um sich Nahrung für den kommenden Winter zu besorgen, und er beschwor ihn, dass der Goße Luftgeist mit ihm im Traum gesprochen habe.

 

"Eine Anordnung des großen Luftgeistes kann doch nicht schlecht sein." Schloss Grim leidenschaftlich seine Rede. Und so brachte er Skei, an der Jagd ebenfalls teilzunehmen. Die anderen waren schon weit entfernt, und Skei, der sich im Grunde seines Herzen sehr schuldig fühlte, folgte auch der Spur der größeren Tiere und dachte, dass ein paar Bären und Hirsche genug wären; aber nach und nach wurde die Leidenschaft um Kampf und Sieg zur Jagd ohne Ruhe und ohne Mitleid, die er immer tapfer im Grunde seines Herzens zurückgedrängt und gekämpft hatte, übermächtig.

 

Er wußte sich nicht mehr zurückzuhalten und das Jagen und Töten wurde ihm zum vergnügen. Über Täler und Berge verfolgte er Bären, Hirsche, wilde Kaninchen, Murmeltiere und Eichhörnchen und überquerte Seen und Flüsse.

 

Als er ndlich müde zu werden begann, sah er in einer Lichtung des Unbekannten, weit vom Dorf entfernten Waldes eine Gruppe von fünf Elchen still stehen. Es schien, als würden sie ihn erwarten. Unbeweglich stehend, sahen sie ihn herankommen. Es bewegte sich nichts, nichtmal ein Lüftchen, als er sich näherte.

 

Es war eine sehr leichte Beute für den Jäger, und Skei, erfasst vom Geruch des Blutes und der Freude am Töten, töte vier von ihnen und verwundete den fünften. Seine Beute war nun wirklich reichlich, aber es war ihm noch nicht genug. Er hätte den verwundeten Elch entkommen lassen können, aber in seinem Herzen überwog der Wunsch, das Tier durch seine Pfeile fallen zusehen.

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Das verwundete Tier begann vor Angst zu fliehen, so erst langsam, doch dann immer schneller. Es schien, als wartete es hier und da auf den Jäger. Als Skei glaubte, das Tier fast erreicht zu haben, bereitete er sich vor, es mit seinem scharfen Dolch zu erledigen, doch wieder ergriff es die Flucht. Sie durchquerten, Täler, Wälder, Ebenen und reißende Wildbäche. Der Elch lief immer zu. Skei spürte Müdigkeit und fühlte sich schwach und matt, ebenso wie sich der verwundete Elch fühlte, aber dieser lief weiter und weiter.

 

Auf einmal stand Skei an den Ufern eines Sees. Zu seinem großen Erstaunen erkannte er ihn wieder. Es war der See seiner Ahnen, nahe seinem Dorf. Der geschwächte Elch streckte sich am Ufer hin. Skei war nahe heran und hob bereits seinen Dolch um ihn zu erledigen, als sich in diesem Augenblick eine riesengroße Welle aus dem See erhob, den Jäger und den verwundeten Elch ergriff und sie in das Blau des Sees und hinab auf den Grund zog. Skei fühlte sich von Frost und einer unglaublichen Abgespanntheit erfasst. Auf einmal standen die Geister der Ahnen stumm, streng und traurig vor ihm. Niemand sprach, aber sie sahen ihn mit tadelnden Blicken an. Schließlich gingen sie davon, ohne sich umzudrehen. Skei sah sich um und bemerkte, das er nun mehr von den Geistern der Tiere umringt war: Bären, Dammhirsche, Hirsche, Kaninchen und Murmeltiere. In der erste Reihe unter ihnen stand der Elch, der sein Beschützer war. Seine Augen waren nicht mehr sanft, sondern streng, und in seiner Schulter steckte noch immer der Pfeil mit welchem der Jäger ihn getroffen hatte.

Der junge Mann verstand: Dier unbändige Elch, den er erfolglos über Berg und Tal verfolgt hatte, war kein anderer als sein Beschützer, der ihn nun bestrafen wolle. „Warum hast Du mir nicht gehorcht?" fragte ihn der große Elch. "Sieh, rund um mich herum sind die Geister der Tiere, die Du getötet hast. Du hast meine Freunde gegen meine Warnung grausam getötet, und nun kann und will ich nicht mehr Dein Beschützer sein." Dann, nachdem er ihn noch einen kurzen Augenblick angesehen hatte, befahl er den Geistern der Tiere: "Werft ihn zurück an das Ufer." Und sie stießen in wieder in das eiskalte Wasser des Sees und warfen ihn halbtot an den Strand. Müde, erregt, mehr seelisch als körperlich krank, schleppte sich Skei in sein Lager. In seinem Zelt angekommen, ließ er sich vor seiner Familie fallen, die sich um ihn versammelt hatte, und erklärte: „Ich fühle mich so schlecht. Ich bin im See, bei den Geistern der Ahnen und den Geistern der erlegten Tiere gewesen. Ich habe für immer meinen Beschützer verloren. Nach diesem Schmerz kann ich nicht mehr leben. Aber es war einzig und allein mein Fehler!“

 

Heute noch nennen die Veidaren diesen großen blauen See "See der verlorenen Geister", und Jahrhundert für Jahrhundert haben die Jäger niemals wieder gewagt, an seinen Ufern zu jagen, oder die Tiere zu verfolgen, weil sich die Angst, dafür bestraft zu werden wie Skei, durch den majestätischen, weißen Elch überliefert hat.

 

Tief atmet Gibura durch, schaut Bergur an. In ihren Augen sieht man, Schmerz und Leid. Die Geschichte geht ihr nahe. "Die Geschichte ist mein Geschenk an Dich , Bergur Blakkarson." Ihr Blick wandert zum Himmel. "Es ist zu spät um noch weiter zu ziehen.." Während sie spricht holt sie eine Decke hervor und zieht sie sich um die Schultern. "...gerne übernehme ich die Mitternachtswache bis zum Morgen."

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„Und ich nehme dein Geschenk mit großem Wohlwollen an. Du kannst gut erzählen; gib gut auf dich acht und so die Götter es wollen, werden sich noch viele Generationen deiner Geschichten erfreuen. Mir jedenfalls hast du einen mehr als schönen Abend bereitet.“

 

Dann schweigt er still, bis die Veidarin sich in ihre Decke gehüllt hinlegt: „Schlafe schön Gibura. Ich werde dich wecken, wenn es soweit ist, und bis dahin sollst du ruhen und die Wildnis und ihre Gefahren vergessen.“

 

Auf einen kurzen Pfiff hin kommt sein Pferd langsam angetrabt. Als es ihn mit großen Augen anschaut, huscht ein Lächeln über sein Gesicht: „Ja ich weiß, du hast wie immer Recht …“

 

Leise fortfahrend beginnt er das stolze Tier zu streicheln. „Hast du ihr Gesicht gesehen? Es war mehr als nur Müdigkeit darin zu lesen. Und erinnerst du dich, wie besorgt sie am Anfang war, dass wir ihr Glauben schenken? Irgendetwas scheint sie zu beunruhigen; wir sollten jedenfalls auf der Hut sein – Was? Achso ja, du bist natürlich immer vorsichtig; verzeih mir meine Vergesslichkeit. Aber tu mir dennoch den Gefallen und gib auf sie ganz besonders acht, ich hab' versprochen sie zu schützen;

Sieh nur wie sie da liegt. Sie scheint so zart und zerbrechlich und doch – Nein du Dummerchen, so etwas brauchst du gar nicht erst von mir zu denken. So, und nun lass uns zusehen, dass wir die Nacht im Auge behalten. Wer weiß, was sich da draußen alles rumtreibt.“

 

Froh über die Wärme des großen Tieres lässt Bergur sich neben seinem Pferd nieder. Er zieht den Umhang fest um sich und beobachtet aufmerksam die Umgebung. Ab und an schweift sein Blick zu der schlafenden Gibura, während er leise die Melodie alter Lieder vor sich her summt.

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Sindri hilft Kira bei den Tieren so gut es geht und bekommt kaum mit, was zwischen dem Zwergenpriester und dem Anführer der Truppe aus Alba.

 

Hier auf dem Boot zwischen all den fremden Männern, ohne Stina, ohne die ersten Gefährten und nun auch ohne Ulfgar oder Arethna fühlt sie sich sehr unbehaglich. Die Tatsache, dass sie mit Albai eigentlich vertrauter ist als mit Waelingern, spielt keine Rolle, denn zu ihnen hat sie immer Abstand gehalten, die rauhen aber herzlichen Wesenszüge der Nordmannen sind ihr aber heimisch vertrauter als die oft aufgesetzte Art der feineren Albai.

 

Schüchtern drängt sich Sindri näher an Kira und meidet Blicke in die Augen der Seeleute.

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Eingemuckelt in ihre Decke schläft Gibura in Fötushaltung. Ihre Gesichtszüge wirken entspannt, ihr Oberkörper hebt und senkt sich ruhig ruhig.

 

Jemand der sie betrachtet, wird bemerken, dass all ihre Kleidung, ihre Decke, ihre gesamte Habe alt und gebraucht ist.

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Wie beiläufig bemerkt Kira Sindris Anwesenheit. Ganz in Gedanken streichelt sie immer wieder über das Maul ihres Mulis. Daher kommt es überraschend als sie das Wort leise an Sindri richtet.

Fühlst du auch diese Anspannung? Ich meine nicht so wie vor einem nahenden Kampf, ehr so, ich weiß nicht … da sie nicht die richtigen Worte findet stößt sie unschlüssig die Luft durch die Nase - auf diesem Schiff sind wir von allem Abgeschnitten.

Da Kira nicht weiß was sie sonst tun soll geht sie ein paar Schritt zur Rehling, legt ihre Hände auf selbige und betrachtet das vorbei fliegende Ufer. Wie zu sich selber doch in einer Lautstärke welche die Gefährtin bestimmt hört, setzt sie ihren Monolog fort.

Ist schon seltsam ich dachte immer Frauen wären an Bord von Schiffen nicht erwünscht.

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Die Nacht zieht langsam vorbei und noch immer sitzt der junge Kämpfer neben seinem Pferd und starrt in die Dunkelheit. Der Mond ist schon weit fortgeschritten, als er sich schließlich erhebt und langsam zu Gibura geht. Einen kurzen Moment betrachtet er die selig schlummernde Vedairin noch, dann berührt er sie sanft an der Schulter: "Gibura?"

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Sie schnellt hoch. Als sie Bergur erkennt entspannt sie sich sofort. "Danke, das Du mich geweckt hast." Ihr Blick zum Himmel gewandt. "Du hast mich länger schlafen lassen... es ist doch schon nach Mitternacht." Gibura erhebt sich. "Leg Dich ruhig hin, wenn Du keine Decke hast kannst Du meine gerne nehmen." Ihre Augen wirken sanft. "Ich werde über Deinen Schlaf wachen, es gibt nichs was Du fürchten mußt."

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Als Gibura hochschreckt, weicht der große Nordländer schnell ein Stück zurück. "Es war so schon eine Schande, dich nicht weiter schlafen zu lassen, aber du wolltest es ja so."

 

Dankbar nimmt er die Decke an, legt sich in die Nähe seines Pferdes und dreht sich auf die Seite. "Wenn irgendetwas ist, weck mich ruhig." Im nächsten Augenblick ist er dann schon in tiefen Schlaf versunken.

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"Das werde ich tun, sei versichert." Leise und sanft spricht sie. Ein Lächeln ist auf ihrem Gesicht als sie sieht wie schnell der Hüne eingeschlafen ist. Gibura bleibt in Bewegung, während ihrer Wache, Dolch und Keule immer griffbereit, ihr Blick die Ebene nach unerwartetem Besuch absuchend. Die Stunden vergehen schnell und keine der Stunden lastet schwer auf ihren Schultern.

 

Die kurze Zeit vor Sonnenaufgang nutzt sie, um zu waschen und danach ein Gebet zu Wyrd dem Großen Luftgeist zu sprechen. Sie tut es ehrfürchtig, mit dem Respekt, den Aasa ihr gelehrt hatte.

 

Sobald sie ihre Pflicht erledigt hat, beginnt sie damit ein Frühstück mit dem wenigen was sie hat und was die Umgebung ihr bietet vorzubereiten. Einige Beeren, ein paar Nüsse, zwei Streifen Dörrfleisch, das sollte für zwei reichen.

 

Jetzt, da alles angerichtet ist, setzt sie sich hin und wartet darauf, das die Sonne Bergur weckt.

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Als die ersten Sonnenstrahlen beginnen seine Nase zu kitzeln, öffnet Bergur seine Augen. Langsam hebt er seinen Oberkörper und beginnt sich zu strecken. "Morgääähhnn" bringt er noch hervor, bevor er sich wieder zurückfallen lässt und den Blick gen Sonnenaufgang wendet. "Was ein herrlicher Morgen."

 

Dann steht er mit einem Ruck auf, streckt sich noch einmal und blickt dann mit einem Lächeln zu Gibura. Als er das bereitete Frühstück sieht, weitet sich das Lächeln zu einem breiten Grinsen: "Der Morgen wird ja immer besser. Du bist wahrlich ein Glückstreffer!"

Bearbeitet von Gil-nim
ein "und" zu viel
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Die Veidarin schütelt leicht den Kopf und lächelt. "Du bist ebenso ein Glückstreffer, die Ahnen meinen es gut mit mir, wie sonst kann es sein, dass ich nun einen Beschützer habe?" Sie macht eine einladende Geste. "Bitte nimm und iß. Wir werden heute eine weite Strecke zurücklegen. Ich hoffe, dass ich den richtigen Weg gehe. Eile ist geboten, auch wenn ich nicht weiß, ob wir von dem, was ich gesehen habe. etwas verhindern können, Bergur."

 

Ohne große Anstrengung setzt Gibura sich in den Schneidersitz, nimmt das Blatt mit den Beeren auf und reicht es Bergur. "Sie sind sehr süß." Sich selbst nimmt sie ein paar Beeren, nach dem der Waeling sich bedient hat.

Bearbeitet von Tiree
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Bergur eilt schnell sich ein wenig mit dem Wasser des Tümpels zu erfrischen. Dann setzt er sich zu Gibura und widmet sich mit großem Appetit den Speisen. "Die schmecken prima, diese Beeren. Die Götter scheinen dich mit vielerlei Gaben gesegnet zu haben." An den Geräuschen ist deutlich zu erkennen, dass ihm das Essen mundet. Schließlich nimmt er eine letzte Beere und seufzt zufrieden. "Hab Dank für dieses gute Mahl, Gibura. Aber wenn wir, wie du sagst, uns sputen müssen, dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen."

 

Mit diesen Worten beginnt er, sein Pferd zu satteln. "Wenn du möchtest, wird Farandi auch deine Habseligkeiten tragen. Je leichter wir bepackt sind, umso weiter werden uns unsere Füße zu tragen vermögen."

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"Das ist sehr großzügig. Gerne nehme ich das Angebot an." Die Veidarin reicht ihm eine Art Kiepe. Am Gewicht kann man ermessen, dass sie kaum Habseligkeiten hat. Nun da sie direkt beim Pferd ist, streichelt sie über dessen Mähne. "Auch Dir vielen Dank Faradin." Während sie dies sagt, hält sie dem Pferd etwas zu fressen hin.

 

Wieder wendet sie sich dem Waeling zu. "Ich hoffe, das wir Leben retten können. Sollten uns das nicht vergönnt sein, so hoffe ich, dass wir das Übel ausfindig und unschädlich machen können damit niemadem mehr Leid widerfahre."

Bearbeitet von Tiree
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Bergur nimmt die Kiepe entgegen und beginnt, sie auf dem Pferd zu befestigen. Obwohl er dabei sehr geschickt vorgeht und man deutlich sieht, dass er solche Arbeiten schon öfters erledigt hat, kostet es seine ganze Aufmerksamkeit, das Gepäckstück sicher zu befestigen.

 

Riesig groß vor Schreck werden seine Augen, als er bemerkt, dass Gibura sich dem großen Tier genähert hat; als er aber sieht, dass Farandi seine Nase als Zeichen der Zuneigung an der Waeländerin reibt, entspannt sich sein Gesicht wieder.

 

Nachdem Gibura ihn angesprochen hat, erwidert er: "Bisher hat er kaum eine Person an sich rangelassen" - er deutet mit dem Kopf auf Farandi - "aber dich scheint er zu mögen. Ich wollte es eigentlich nicht riskieren, aber angesichts der Eile in der wir uns befinden und da er dich ja zu mögen scheint: Hast du schon mal auf einem Pferd gesessen?"

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"Dann lass es uns versuchen. Sieh dort vorne der Stein, der wird dir das Aufsteigen erleichtern."

Bergur führt Farandi ein paar Meter zu einem großen Stein und schwingt sich dann mühelos hinauf. Zuversichtlich schaut er Gibura an: "Hab keine Angst, es ist leichter als es aussieht."

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Sie lacht. "Danke, das mit dem Stein ist eine gute Idee, ich bin nicht sonderlich groß."

 

Ihre Augen strahlen. Was für ein Reiter, dass er so geschmeidig mit einer fliessenden Bewegung aufstehen kann! Gibura nimmt seine Hand und steigt nun ihrerseits auf das Pferd.

 

"Farandi, ist stark, Berugur. Sag mir, wie weit ist es nach Skadre Hulde? Den Ort kenne ich nur vom Hörensagen, nicht mehr. Weißt Du etwas darüber? Hast Du vielleicht etwas auf Deinen Reisen davon gehört. Ich war abseits der Wege, der Menschen unterwegs"

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