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Quellen zu mittelalterlicher Wissenschaft?


Mike

Empfohlene Beiträge

Hi Leute,

Aus meiner europäisch geblendeten Weltsicht, habe ich natürlich vergessen, dass im Mittelalter die arabischen und wahrscheinlich auch chinesichen Gelehrten den anderen meilenweit voraus waren (die 0 Beispielsweise verdanken wir den Arabern...) Die sind natürlich auch mit anderer Weltsicht an die Sache herangegangen. Wie weiss ich nicht.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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@Mike

 

Experiment-Vorschlag

 

Der berühmte Test mit Kieseln und Sand. Diese werden dann zusammengekippt und füllen trotzdem nicht das doppelte. Ist natürlich banal mit Steinchen. Nimmt man aber Wasser und Alkohol...dann wird das erklären interresant, da Es das Wissen um Molekylgrössen nicht gibt...

Also Mystische Erklärung, aber da musst Du selber erfinden, Mike

 

So war's gedacht, oder?

Norden

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Norden am 11:56 am am Juli 31, 2001

@Mike

 

Experiment-Vorschlag

 

Der berühmte Test mit Kieseln und Sand. Diese werden dann zusammengekippt und füllen trotzdem nicht das doppelte. Ist natürlich banal mit Steinchen. Nimmt man aber Wasser und Alkohol...dann wird das erklären interresant, da Es das Wissen um Molekylgrössen nicht gibt...

Also Mystische Erklärung, aber da musst Du selber erfinden, Mike

 

So war's gedacht, oder?

Norden </span>

 

Ist das Experiment in der Form für das Mittelalter belegt?

 

Selbst ausgedachtes suche ich nicht.

Um Abenteurer und Spieler zu verwirren, suche ich "echte" Experimente oder auch Begründungen.

 

nice dice

Mike Merten

 

P.S. Im übrigen bin ich der Ansicht, daß Du vor einigen Postings nur die offizielle christliche Wissenschaft beschrieben hast. Und unter den Wissenschaftlern gab es immer welche, die sich nicht an Dogmen oder Denkverbote hielten. wink.gif

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  • 4 Jahre später...

Moin

was immer eine gute Quelle ist ist das Lexikon des Mittelalters siehe:

 

https://www.metzlerverlag.de/index.php?mod=bookdetail&tbl_book_nfo_id=322

 

sollte in jeder größeren Hochschule mit Geschichtswissenschaften stehen.

 

oder: http://www.uni-tuebingen.de/ub/db/index.htm?http://silvanus.ub.uni-tuebingen.de/db/suanz.php?kuerzel=lexma

leider nur für eingeschriebene Studenten

 

Generell ließe sich sagen, daß Gelehrte im Mittelalter kaum geforscht und schon gar keine Feldversuche gemacht haben, auch wissenschaftliches Arbeiten(These/Antithese) war nicht vertreten. Man bezog sich lieber auf Alte Meister(auch in der Medizin). Die einzigen, die wirklich so was ähnliches wie experimentiert haben, dürften wohl Alchimisten gewesen sein, große Fortschritte gegenüber der Antike gab es meines Wissens nur in der Metallherstellung/Verarbeitung(laut einem Archäologen waren römische Schwerter aus mehreren Lagen laminiert, weil die Gußtechnik nicht so weit war) und an einigen Stellen im Handwerklichen/Architektonischen Bereich.

NarrenRitter

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Ich empfehle H.J. Störig: "Kleine Geschichte der Wissenschaften" (2 Bände)

 

Da wird auch das Mittelalter sehr ausführlich behandelt. Und nicht nur Europa, sondern auch z.B. die Araber. Ganz allgemein sehr gut.

 

Edit: Was auch helfen kann, ist mal nach einzelnen Forschern des Mittalters zu googeln. Roger Bacon oder Averrhoes wären z.B. gute Kandidaten. Oder auch Kopernikus. Gerade dadurch, dass er z.T. für das Abwenden vom mittelalterlichen System steht, kann er sehr lehrreich sein. Wie er z.B. einerseits aufgrund von Daten ein heliozentrisches Weltbild findet, aber andererseits aus philosophischen Gründen bei Kreisbahnen bleibt, ist hier sehr interessant. Oder seine frühen Versuche, die Bahnen mit Hilfe regelmäßiger Körper zu erklären. (Gerade für Rollenspieler, die solche Körper ja tatsächlich nutzen. ;) )

 

Tschuess,

Kurna

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  • 2 Wochen später...

Noch ein Buchtip zum Thema Wissenschaft im Mittelalter:

 

Lindberg,David C.: "Von Babylon bis Bestiarium" bzw. in der Taschenbuchausgabe heißt es "Die Anfänge des abendländischen Wissens"

Da wird die Entwicklung der Wissensgewinnung und -vermittlung ziemlich gut dargestellt. Gibt es zur Zeit leider nicht im Handel, aber sollte eigentlich jede gute Uni-Bibliothek haben.

 

Zu Keppler: das das vorher 'Dreck' war ist nicht sonderlich schwer zu zeigen, weichen doch die erhobenen Daten extrem von den Vorhersagen durch die Epizykeln ab. Was man da so alles versucht hat um das hinzubiegen ist grausam. Ich schau aber nach ob dazu was bei 'meinem Keppler' steht.

Doch, war es. Man brauchte nämlich gute Meßwerte um die Abweichung der tatsächlichen Bahn von den Epizyklen festzustellen und die lieferte erst Tycho Brahe mit seinem "Großforschungsprojekt" am Ende des 16. Jahrhunderts. Frühere Meßmethoden zeigten gute Übereinstimmung von Vorhersage und beobachteter Bahn. Zudem hatte Ptolemaios sehr gut und sehr logisch gezeigt, warum die Erde sich nicht drehen kann. Der entscheidene Fehler wurde erst 1620 von Galilei "entdeckt".

 

 

Oder auch Kopernikus. Gerade dadurch, dass er z.T. für das Abwenden vom mittelalterlichen System steht, kann er sehr lehrreich sein. Wie er z.B. einerseits aufgrund von Daten ein heliozentrisches Weltbild findet, aber andererseits aus philosophischen Gründen bei Kreisbahnen bleibt, ist hier sehr interessant. Oder seine frühen Versuche, die Bahnen mit Hilfe regelmäßiger Körper zu erklären. (Gerade für Rollenspieler, die solche Körper ja tatsächlich nutzen. )

 

Autsch :after: Du wirfst hier Kepler und Kopernicus durcheinander.

Kopernicus wollte (1500) zurück zum Antiken Weltbild und griff daher den Heliozentrischen Ansatz auf. Er verwendete aber genauso Epizyklen wie seine Vorgänger und die Beobachtungsmethoden waren noch mittelalterlich (was hier nur heißen soll direkte Augenbeobachtung und Handquadrant, keine Teleskope, keine Beobachtungsanlage). Ihn zum "Ritter gegen die finsteren kirchlichen Dogmen" machen zu wollen, würde ihn sicher in seinem Grab rotieren lassen, immerhin war er Domherr ;)

Keplers Ansatz war es, die Planten auf Kreise zu schicken und dazwischen Platonische Körper einzusetzen. Was er später (ca. 1610) aufgrund von Tycho Brahes Beobachtungen zugunsten der Ellipsen verwarf.

 

Grüße

Blaues Feuer

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[...]

 

Oder auch Kopernikus. Gerade dadurch, dass er z.T. für das Abwenden vom mittelalterlichen System steht, kann er sehr lehrreich sein. Wie er z.B. einerseits aufgrund von Daten ein heliozentrisches Weltbild findet, aber andererseits aus philosophischen Gründen bei Kreisbahnen bleibt, ist hier sehr interessant. Oder seine frühen Versuche, die Bahnen mit Hilfe regelmäßiger Körper zu erklären. (Gerade für Rollenspieler, die solche Körper ja tatsächlich nutzen. )

 

Autsch :after: Du wirfst hier Kepler und Kopernicus durcheinander.

Upps, sorry; klar die regelmäßigen Körper waren natürlich von Keppler. Ist aber trotzdem interessant, wie er sie begründete, weil es einen guten Einblick in die damalige Denkweise gibt.

 

Kopernicus wollte (1500) zurück zum Antiken Weltbild und griff daher den Heliozentrischen Ansatz auf. Er verwendete aber genauso Epizyklen wie seine Vorgänger und die Beobachtungsmethoden waren noch mittelalterlich (was hier nur heißen soll direkte Augenbeobachtung und Handquadrant, keine Teleskope, keine Beobachtungsanlage). Ihn zum "Ritter gegen die finsteren kirchlichen Dogmen" machen zu wollen, würde ihn sicher in seinem Grab rotieren lassen, immerhin war er Domherr ;)

Er wollte bestimmt kein Revolutionär sein. :) Trotzdem war es aber sein Buch, welches den Denkanstoß gab.

 

Keplers Ansatz war es, die Planten auf Kreise zu schicken und dazwischen Platonische Körper einzusetzen. Was er später (ca. 1610) aufgrund von Tycho Brahes Beobachtungen zugunsten der Ellipsen verwarf.

 

Grüße

Blaues Feuer

Klar, da haste Recht.

 

Tschuess,

Kurna

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[...]

 

Autsch :after: Du wirfst hier Kepler und Kopernicus durcheinander.

Upps, sorry; klar die regelmäßigen Körper waren natürlich von Keppler. Ist aber trotzdem interessant, wie er sie begründete, weil es einen guten Einblick in die damalige Denkweise gibt.

 

Da stimm ich dir zu. :männlicherhändedruc Aber könntest du bitte Kepler nur mit einem P schreiben? Das rollt mir immer so die Fußnägel hoch. ;)

 

 

Kopernicus wollte (1500) zurück zum Antiken Weltbild und griff daher den Heliozentrischen Ansatz auf. Er verwendete aber genauso Epizyklen wie seine Vorgänger und die Beobachtungsmethoden waren noch mittelalterlich (was hier nur heißen soll direkte Augenbeobachtung und Handquadrant, keine Teleskope, keine Beobachtungsanlage). Ihn zum "Ritter gegen die finsteren kirchlichen Dogmen" machen zu wollen, würde ihn sicher in seinem Grab rotieren lassen, immerhin war er Domherr ;)

 

Er wollte bestimmt kein Revolutionär sein. :) Trotzdem war es aber sein Buch, welches den Denkanstoß gab.

 

Darüber könnte man jetzt auch wieder endlose Debatten führen, inwieweit De revolutionibus orbium coelestium ein Denkanstoß war oder eigentlich erst gelesen wurde seit es im Zuge der Galliledebatte auf den Index kam. Ist aber eigentlich wurscht. Ein gutes Buch ist es auf jeden Fall, deswegen

 

:beer:

 

Blaues Feuer

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