Zum Inhalt springen

Umfang und Verwendung des Regelwerkes - eine selbstgewählte Last?


Empfohlene Beiträge

Für Neueinsteiger muss es in der Tat aber harte Arbeit, ja Horror sein, sich in die komplizierte Midgard Regelwelt einzulesen und dies dann im Spiel einerseits folgerichtig anzuwenden und andererseits den Spielfluss erhalten zu wollen.

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Ich bin ja selbst erst vor wenigen Jahren zu Midgard gekommen (allerdings unvoreingenommen ohne Kenntnisse anderer Regelwerke). Midgard bietet einen einfachen, kostenfreien Einstieg mit seinem "Midgard für Einsteiger". Wenige Seiten, schnell und einfach zu verstehen. Natürlich, wenn man anfängt mehr zu spielen, greift man dann zum "großen Regelwerk". Das ist tatsächlich etwas kompliziert aufgebaut (vor allem weil zu einem Sachverhalt an unterschiedlichen Stellen im Regelwerk was steht), aber man kann sukzessiv die Regeln erweitern. (Die Runenklingen-Kampagne macht es ja genauso, erst relativ einfach und nach und nach werden Regelerweiterungen/Zusatzregeln eingeführt)

 

Das von Fimolas angeschnittene Problem besteht meines Erachtens darin, dass man, wenn man einmal mit den kompletten Regeln gespielt hat, das Midgardspielen nur schwer wieder auf einfaches, unkompliziertes Spielen zurückfahren kann. Dann nimmt man sich lieber ein anderes System, das einem anscheinend genau dieses ermöglicht.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Ich sehe hier mehrere Gründe.

 

Einerseits gibt es viele ältere Midgard-Spieler, die Midgard seit M1 oder M2 kennen und mittlerweile auf M4 umgestiegen sind. Da sind natürlich Regelkenntnisse von früher vorhanden, die aber in M4 anders geregelt sind oder einfach nicht mehr existieren. Der Spielspass an Midgard ist aber trotzdem noch vorhanden und so spielt man halt weiter, auch wenn M4 nicht das ideale Regelwerk ist.

 

Andererseits macht der komplizierte Aufbau der Regeln es nicht einfach alle Regeln zu einem Thema zu kennen. Als SL oder Spieler will ich aber ein Spiel spielen, dessen Regeln ich kenne. Am schlimmsten finde ich, dass die Regeln zu einem Thema oft über das ganze Buch verteilt sind und an manchen Stellen einfach nicht klar genug formuliert sind.

 

Als dritten Punkt gibt es Regeln, die aus meiner Sicht einfach unnötig sind. Als schlimmstes Beispiel stehen die Abhandlungen über die Magietheorie im MdS ganz oben. Das interessiert mich nicht und ich befasse mich nicht damit.

 

Wenn mir Midgard wie es ist keinen Spass macht, picke ich mir halt alles raus, was mir gefällt. Bestenfalls bleibe ich bei Midgard und spiele halt wieder M2. Besser "Back to the roots" als gar kein Midgard.

 

Wenn jeder Autofahrer den Anspruch hätte, nur noch Auto zu fahren, wenn er alle Verkehrsregeln kennt und beachtet, würde wahrscheinlich keiner mehr Autofahren. Trotzdem macht Autofahren Spass, obwohl ich vielleicht bewußt oder unbewußt einige Regeln missachte. So ist das bei mir mit Midgard auch. Ich spiele einfach und es macht Spass, obwohl ich manchmal bewußt oder unbewußt Regeln missachte.

 

Die Angst vor Strafe, wenn ich eine Midgard-Regel missachte, lauert offensichtlich bei vielen Spielern / SL im Dunkeln und hindert sie am Spass beim Spielen.

 

Ich sage beim Autofahren immer: "Ich fahre da wo Platz ist, nicht wo mir eine weiße Linie eine Grenze (=Regel: Hier darfst Du nicht fahren) setzt."

 

Solange ich mir dessen bewußt bin und Spass habe, spiele ich Midgard. Wenn mir irgendwann der Zwang alle Regeln beachten zu wollen / müssen den Spielspass raubt, spiele ich was anderes.

 

Gruß

Shadow

Link zu diesem Kommentar

Leute spielen mit unliebsamen Regeln, weil sie um diese wissen. Hinzu kommt ein gewisses (ggf. unbewußtes) Streben nach Perfektion, das sich in der Beherrschung der Regeln widerspiegelt. Dass bei manch einem Spieler die steigende Komplexität in den ungewollten, schleichenden Verlust der Spielfreude mündet, wird dabei irrsinnigerweise in Kauf genommen.

 

Jedem Rollenspieler obligt es nun, mit diesem Umstand auf eigene Weise fertigzuwerden. Entweder durch das Ignorieren des Sachverhalts, des radikalen Wechsels des Systems, oder den Mut zum Weglassen der störenden Regeln. Einen goldenen, richtigen Weg gibt es hierbei aber nicht.

 

Mir fällt bei diesem Thema immer wieder auf, dass gerade sehr erfahrene, langgediente und regelkundige Midgardisten diesen Kritikpunkt äußern. Allerdings halte ich gerade diese Personengruppe für die geeignetste überhaupt, dieses Dilemma einfach und unkompliziert zu lösen, ohne Midgard gleich den Rücken kehren zu müssen. Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass man es bei einem Regelsystem, in dem man sich richtig gut auskennt, nicht schafft, Spaß zu generieren.

 

Mir scheint hinter manch geäußerter Kritik ein anderer Grund zu schlummern; die Übersättigung des Bekannten und die Lust oder Sehnsucht nach was Neuem. Vielleicht findet man bei anderen Systemen ja irgendwann auch heraus, dass diese ebenfalls nicht perfekt sind und lernt auf diesem Wege wieder das zu schätzen, was Midgard eben bietet und das man über so viele Jahre geliebt hat.

 

Ich persönlich freue mich über die facettenreiche Koplexität dieses Regelwerks und möchte keine Vereinfachung bzw. Neuauflage. Selbst nach 25 Jahre finde ich immer noch klasse Regelauslegungen und interessante Kombinationen, die mich weiterhin an das System binden.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Midgard bietet ein schönes Komplettangebot mit recht vernünftigen Regeln und einer ausgearbeiteten Spielwelt. Dass die Regeln in deutscher Sprache verfügbar sind, empfinde ich als Vorteil.

 

Mit Mitte 40 ist meine Motivation, mich noch in ein andere System einzuarbeiten, sehr begrenzt. Zumal es ja äußerst fraglich ist, ob das alternative Sytem mir dann besser gefällt.

Habe zum Beispiel letztens ein paar Wochen nach dem SIFRP (Song of Ice and Fire) gespielt und fand das auch nicht wirklich überzeugend.

 

Allerdings sehe ich auch im Midgardsystem viele Schwächen und daher wird bei uns inzwischen vieles per Hausregel anders gehandhabt.

 

Das Kampfsystem ist für mich (abgesehen von der Trennung zwischen AP und LP) in der Tat kein Glanzstück des Regelwerks.

Zum Einen ist es offenbar gar nicht richtig ausformuliert, wie man an den ellenlangern Diskussionen hier im Forum sieht, wie der Ablauf einer Kampfrunde, in der auch gezaubert wird, tatsächlich sein soll.

Zum anderen scheinen sie auch niemandem wirklich zu gefallen.

Irgendjemand hat hier im Forum mal geschrieben, er habe noch keine Runde erlebt, in der das Midgard-Kampfsystem tatsächlich 1:1 übernommen worden sei.

Das sollte den Regelautoren eigentlich zu denken geben.

 

Es wäre in der Tat wünschenswert, wenn das Kampfsystem zu M5 völlig neu ausgearbeitet würde.

Link zu diesem Kommentar
Aufwand denn man nochmal scheut?

 

Das würde zu den Beiträgen von Bruder Buck und Adjana passen. Wobei ich beiden jetzt mal unterstelle, dass sie Midgard mögen :)

 

Nach dem Ausprobieren von einer handvoll Systemen hat mir Midgard am besten gefallen. Es war sozusagen ein einmaliger Aufwand, den ich derzeit nicht nochmal leisten möchte.

 

Mein Wunsch nach effizienterem Holzhacken ist also nicht vorhanden. ;)

 

Gruß von Adjana

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Hallo Helgris!

 

Mir fällt bei diesem Thema immer wieder auf, dass gerade sehr erfahrene, langgediente und regelkundige Midgardisten diesen Kritikpunkt äußern. Allerdings halte ich gerade diese Personengruppe für die geeignetste überhaupt, dieses Dilemma einfach und unkompliziert zu lösen, ohne Midgard gleich den Rücken kehren zu müssen. Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass man es bei einem Regelsystem, in dem man sich richtig gut auskennt, nicht schafft, Spaß zu generieren.
Genau das kleidet meine Verwunderung noch einmal perfekt in die passenden Worte. :thumbs:

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Link zu diesem Kommentar

Bei aller geäußerter Unzufriedenheit möchte ich mal anmerken, dass viele Forumsteilnehmer bereits seit 30, 25, 20 Jahren Midgard spielen. Das tut man nicht ohne Grund. Eventuell reicht diese Zeit aber auch, sich hinlänglich mit Schwächen der Spielregeln vertraut zu machen und sie hier hinlänglich zu diskutieren. Außerdem nimmt man die Stärken als selbstverständlich hin.

 

Nun probiert man ein neues Spiel aus und ist begeistert von der Einfachheit und der flüssigen Charaktererschaffung und Spielweise. Nach wievielen Jahren hat sich jedoch auch hier das Tolle und Neue abgewetzt und treten die Unzulänglichkeiten zu Tage? Wäre man mit Dungeonslayer 30 Jahre lang zufrieden? Oder käme man zu einem komplexeren, anspruchsvolleren System zurück? (Das soll keine Abwertung von Dungeonslayer sein, ich habe die Regeln nicht mal gelesen.)

 

Ich vermute mal, dass die Attraktivität anderer Rollenspiele gegenüber Midgard schnell auch mal dem Novitätseffekt entspringen mag und sich sehr schnell verbrauchen könnte. In erster Linie ist Midgard ein hervorragendes Produkt. Wenigstens sehe ich das so.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Wäre man mit Dungeonslayer 30 Jahre lang zufrieden?

 

Mich interessiert es nicht ob ich mit einem anderen System 30 Jahre lang zufrieden wäre. In 30 Jahren bin ich mitte 70.

 

Auch ein Zeitraum von 10 Jahren oder 5 ist mir relativ egal. Mich interessiert nur die Kampagne die ich im Augenblick spielen oder leiten will. Wenn ich mich als Spieler anschaue. Ich bin 44. Ich leite eine Kampagne für die Grade 10+ Wir nähern uns Grad 15.

 

Wenn ich mir vorstelle, eine derartige Kampagne mit einem neuen Charakter erst dann spielen zu können, wenn ich mitte 50 bin, schaudert's mich.

 

Als Spielleiter ist mir das wurscht. Problem der Spieler und nicht meins. Als Spieler sag ich da "Nein, Danke" und nehm ein Regelwerk mit kompetenteren Anfangscharakteren und steilerem Anstieg der Charakterkompetenz, die halt das Ende ihrer Karriere nach 2-3 Jahren erreichen, anstelle Midgard mit Hausregeln zu verändern.

Link zu diesem Kommentar

Ich habe mich scheinbar nicht richtig ausgedrückt: Offenbar hat Midgard eine enorme Bindekraft und diese wahrscheinlich aufgrund seiner Qualität. Neue Systeme können hingegen auf den ersten Blick einen Reiz haben, den aber wohl möglich nicht annähernd so lange behalten. Wenigstens müssten sie erst mal den Beweis antreten ob sie tatsächlich "besser" sind.

 

Insofern kann man sie mit Gelassenheit betrachten. Es gibt Argumente, die Abwechslung zu suchen und sei es nur, um nachher umso zufriedener wieder bei Midgard zu landen.

 

Eine andere Sache ist, wenn du per se ein anderes Spiel als Midgard spielen willst. "Superhelden"-Fantasy ist für mich absolut ohne Reiz und ich bin sehr froh, dass Midgard das nicht unbedingt unterstützt oder fordert. Sonst würde ich das System wechseln.

 

Es gibt eben Leute, die mögen am liebsten Erdbeereis und welche, die mögen am liebsten Vanilleeis. Niemandem ist geholfen, wenn Vanilleeis erdbeeriger gemacht würde.

Link zu diesem Kommentar
Hallo Helgris!

 

Mir fällt bei diesem Thema immer wieder auf, dass gerade sehr erfahrene, langgediente und regelkundige Midgardisten diesen Kritikpunkt äußern. Allerdings halte ich gerade diese Personengruppe für die geeignetste überhaupt, dieses Dilemma einfach und unkompliziert zu lösen, ohne Midgard gleich den Rücken kehren zu müssen. Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass man es bei einem Regelsystem, in dem man sich richtig gut auskennt, nicht schafft, Spaß zu generieren.
Genau das kleidet meine Verwunderung noch einmal perfekt in die passenden Worte. :thumbs:

 

Liebe Grüße, Fimolas!

 

Aus der Entscheidung einer einzelnen Person oder meinetwegen fünf einzelner Personen kann man kaum einen Trend ausmachen und deren Motivationen verabsolutieren. Ich könnte dir 10 bis 20 Gründe nennen, warum man von einem vertrauten Regelwerk genug hat. Aber was sagt das aus?

 

Eignet sich Midgard besonders gut zum simplifizieren? Ich meine: Nein, nicht wirklich. Es ist in den letzten Auflagen zwar an einigen Stellen, nicht aber konsequent und in der Breite an einer Vereinfachung gearbeitet worden. Die Regeln sind komplex, Übersichtlichkeit ist keine Stärke und die Dinge sind doch sehr miteinander verwoben. Nimmst du einen Teil raus, um eines deiner Probleme zu lösen, handelst du dir leicht zwei neue ein, die auch wieder geregelt werden müssen. Bei sporadischen oder regelunsicheren Spielern ist das ein Problem, weil du immer wieder von Hand nachbessern und dich wieder einigen musst. Und ändert sich die Gruppenbesetzung, dann erklärst du nur wieder Hausregeln, die man so richtig kaum irgendwo nachlesen kann. - Ganz davon ab, dass die wenigsten Hausregeln wirklich was vereinfachen. -

 

Insofern kann ich die Tendenz verstehen, ein einfaches Regelsystem zu nehmen und es nach eigenem Geschmack komplizierter zu machen. Das ist wahrscheinlich einfacher als andersrum.

 

Ob das Ergebnis am Ende wirklich besser ist als M4, halte ich für fraglich, das muss aber jeder selbst entscheiden.

Link zu diesem Kommentar

Ich hab jetzt lang versucht, für Fimolas' Frage eine Antwort zu finden, die nicht schnell off-topic geht. Anscheinend hat er da einen echt wunden Punkt getroffen. Er hat nämlich Recht und gleichzeitig doch einen wunden Punkt sichtbar gemacht.

 

Als Versuch einer Antwort will ich mit einem oft-zitierten Vergleich antworten: es ist wohl wie mit der Demokratie: jeder jammert über sie und ihre Folgen, trotzdem gibt es keine "bessere" oder gerechtere Regierungform.

 

Bedeutet: Midgard hat viele Schwächen, Midgard ist streng nach Regeln nur für ganz wenige Paragrafenfetischisten wirklich toll zu spielen, ABER: Es bietet ein hervorragendes Grundgerüst, auf dem sich simpel und einfach das ideale Spiel gestalten lässt; es bietet eine tolle Hintergrundwelt/-geschichte, unter der sich jeder etwas vorstellen kann, und wo es trotzdem zusätzliche Quellenbücher und Zusatzmaterial, sei es in Gildenbriefen, in Drollen, in Quellenbüchern oder hier im Forum gibt; und man findet hier im Midgard-eigenen Forum viele Gleichgesinnte, die einem bei fast jedem Problem weiterhelfen.

 

Aber es hat natürlich seine Schwächen und über die lässt sich leicht nörgeln. Nur: jeder Vergleich macht einem schnell klar, es ist wie bei der Demokratie: auch alle anderen Systeme haben wesentlich gravierendere Problemzonen. Oder, wie schon so schön gesagt wurde: man jammert auf hohem Niveau. Natürlich, das ist immer so und war auch immer so (wir Wiener sind ja fürs Jammern und Nörgeln sprichwörtlich geworden, insofern würd ich Abd gerne die Wiener Ehrenbürgerschaft verleihen :wave:), aber ich glaub nicht, dass irgendeiner von denen, die hier ständig etwas auszusetzen haben, schon ein besseres System gefunden haben (sonst wären sie wohl nicht mehr hier).

 

Aber man fühlt sich besser, wenn man seinen Ärger/Frust ablassen konnte.

 

Liebe, nicht nörgelnde Grüße, GP

Link zu diesem Kommentar

 

Eine andere Sache ist, wenn du per se ein anderes Spiel als Midgard spielen willst. "Superhelden"-Fantasy ist für mich absolut ohne Reiz und ich bin sehr froh, dass Midgard das nicht unbedingt unterstützt oder fordert. Sonst würde ich das System wechseln. .

Könnten wir den Argumentersatz Beleidigung, mei Fun is good, deiner is wrong unterlassen.

 

Ich könnte Midgard z.B. durch GURPS., RQ ... ohne das Powerlevel zu ändern.

Link zu diesem Kommentar

Hallo!

 

Ich will das Thema noch einmal auf einen einzelnen Punkt fokusieren und ein wenig weg von der Systemwechsel-Thematik kommen:

 

Endlich mal wieder einfach nur spielen, statt bei jeder zweiten Aktion die Regelbücher zu wälzen.
Spielen andere auch so?

 

Ich kann nur von mir ausgehen: Mir macht das ständige Nachschlagen im Regelwerk keine Freude. Daher regele ich in vielen Szenen die Sache einfacher und unkomplizierter mittels einfacher Würfelwürfe und gut ist es. Keiner meiner Mitspieler will Auszeiten mit langen Regelauslegungen. Und wenn es niemand mag, wird es auch nicht gemacht. Punkt.

 

Klar, manchmal wird es gewünscht und dann wird das Regelwerk bemüht, aber pro Stunde Spielzeit geschieht dies im Schnitt höchstens einmal. Wäre es noch seltener erwünscht, würde es noch seltener geschehen.

 

Dieses Problem sehe ich nicht im jeweiligen System begründet, sondern in der eigenen Art zu spielen: Wenn man nun ein anderes System spielen will, bei dem man nichts nachschlagen muss, da es für die jeweiligen Situationen ohnehin nichts hergibt, dann verlagert man doch nur ein eigenes Problem, das man selbst im Umgang mit Regeln hat, auf das jeweils verwendete System.

 

Oder habe ich diesbezüglich etwas übersehen?

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

Link zu diesem Kommentar

 

Ich kann nur von mir ausgehen: Mir macht das ständige Nachschlagen im Regelwerk keine Freude. Daher regele ich in vielen Szenen die Sache einfacher und unkomplizierter mittels einfacher Würfelwürfe und gut ist es. Keiner meiner Mitspieler will Auszeiten mit langen Regelauslegungen. Und wenn es niemand mag, wird es auch nicht gemacht. Punkt.

Warum benutzt ihr dann Midgardregeln?

Oder

Benutzt ihr überhaupt Midgard Regeln?

 

 

Oder habe ich diesbezüglich etwas übersehen?
Ja, das System liefert mir was ich brauche ohne nachzusehen.
Link zu diesem Kommentar
Hallo!

 

Ich will das Thema noch einmal auf einen einzelnen Punkt fokusieren und ein wenig weg von der Systemwechsel-Thematik kommen:

 

Endlich mal wieder einfach nur spielen, statt bei jeder zweiten Aktion die Regelbücher zu wälzen.
Spielen andere auch so?

 

Ich kann nur von mir ausgehen: Mir macht das ständige Nachschlagen im Regelwerk keine Freude. Daher regele ich in vielen Szenen die Sache einfacher und unkomplizierter mittels einfacher Würfelwürfe und gut ist es. Keiner meiner Mitspieler will Auszeiten mit langen Regelauslegungen. Und wenn es niemand mag, wird es auch nicht gemacht. Punkt.

 

Klar, manchmal wird es gewünscht und dann wird das Regelwerk bemüht, aber pro Stunde Spielzeit geschieht dies im Schnitt höchstens einmal. Wäre es noch seltener erwünscht, würde es noch seltener geschehen.

 

Dieses Problem sehe ich nicht im jeweiligen System, sondern in der eigenen Art zu spielen: Wenn man nun ein anderes System spielen will, bei dem man nichts nachschlagen muss, da es für die jeweiligen Situationen ohnehin nichts hergibt, dann verlagert man doch nur ein eigenes Problem, das man selbst im Umgang mit Regeln hat, auf das jeweils verwendete System.

 

Oder habe ich diesbezüglich etwas übersehen?

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

Ich sehe es genauso wie du und handhabe es auch so. „Die Spiele müssen weitergehen.“ Wenn es nicht gerade um das Leben eines Abenteurers geht, da würde ich dann im Zweifel wohl doch nachschlagen, wird weitergespielt und eine akzeptable Lösung gefunden. Am nächsten Tag kann man ja in einer stillen Stunde immer noch nachschlagen.

 

Ich glaube aber, dass Rosendorns Beitrag überspitzt gemeint war. Nämlich in der Weise, dass es aufgrund der Komplexität kaum noch möglich ist alle Regeln im Kopf zu haben. Bei M2 war das problemlos drinnen, da hättest du mich nachts aus dem Schlaf reißen können und ich hätte die die passende Regelantwort gegeben. Bei M3 ging es schon nicht mehr ganz so leicht. Bei M4 halte ich es für unmöglich, jedenfalls, wenn man sich tagsüber noch mit anderen Dingen beschäftigen will, als Midgard.

Link zu diesem Kommentar

Ich glaube ja nicht, dass es an den Regeln selbst liegt.

Schwerttänzer weist zurecht auf den Erfolg eines Regelmonsters wie DSA hin, und ich schiebe den m.M.n. Spaßkiller schlechthin nach: Rolemaster.

 

Ich tue mich aus zwei Gründen häufig mit den MIDGARD-Regeln schwer:

 

1. Eine an vielen Stellen schwülstige und verschachtelte Sprache

2. Ein völlig misslungenes und unpraktisches Layout.

 

Wenn es nach mir ginge, müsste folgendes passieren:

Radikale Neuformulierung, griffig, knackig, kurzgefasst.

An vielen Stellen in den Regelwerken fehlt mir ganz einfach der rote Faden.

 

Dann das Layout so, dass auf den ersten Blick damit gearbeitet werden kann:

Ein Buch mit erklärenden Texten, ein zweites mit den Tabellen, auf die im ersten Buch mit Seitenzahl (!) verwiesen wird.

Im zweiten, dem Tabellenbuch Rückverweise auf die erklärenden Texte des ersten Buchs.

Die Tabellen gehören mit Überschriften versehen, die sich logisch aus ihrem Inhalt herleiten.

Tabellennamen wie 5.2 sind aber sowas von daneben!

Beide Bücher folgen streng derselben Reihenfolge, was in dem einen vorne steht, findet sich im anderen an derselben Stelle.

Hört sich nach einer albernen Binsenweisheit an, ist aber nicht nur bei MIDGARD anscheinend zuviel verlangt.

 

Außerdem sollte klarer herausgestellt werden, dass durchaus Wahlmöglichkeiten bei der Komplexität bestehen,

etwa bei der Art und Weise, eine Kampfrunde zu spielen oder die Punkte zu vergeben.

 

Einfach weniger (Entschuldigung) Gefasel und mehr systemische Gestaltung.

Die meisten grauen Kästen mit "erklärenden" Beispielen entweder überarbeiten oder besser ersatzlos streichen.

Oder durch z.B. Fließdiagramme für komplizierte Abläufe ersetzen, wie BB sie entworfen hat.

Mit diesen Teilen spart man sich drei Tabellen und zehn Seiten Text...

Z.B. die existierenden Schaubilder zum Kontrollbereich, die finde ich großartig! Ein Bild ersetzt hier schon jetzt fünf Seiten Text!

Damit wäre zumindest für mich ein ganzer Haufen Probleme vom Tisch und wenigstens mir würde es wesentlich einfacher fallen,

einfach UND regelgerecht drauflos zu zocken.

 

Zur Zeit regele ich vieles nur einfach und über den Daumen in Abstimmung mit den Spielern.

 

Aber: Wenn ich im Nachhinein die improvisierte Lösung mit den entsprechenden Regeln vergleiche, deckt es sich meistens.

Das spricht sehr für die bestehende innere Logik der Regeln!

Bearbeitet von Drachenmann
  • Like 2
Link zu diesem Kommentar

Hallo Schwerttänzer!

 

Benutzt ihr überhaupt Midgard Regeln?
Ja, wir spielen seit Jahren MIDGARD und haben die Grundregeln entsprechend verinnerlicht. Aber ehrlich: Ob man nun nachschlägt, welche Abzüge es beim Klettern für das Ersteigen einer Mauer aus trockenem Tuffstein mit vereinzeltem Moosbewuchs und besonderer Neigung gibt, ist mir herzlich egal - es sei denn, es spielt eine besondere Rolle im Abenteuer und wurde dann von mir als Spielleiter im Vorfeld entsprechend vorbereitet. Während des Spiels steht die Handlung und das gemeinsame Spielen im Vordergrund und nicht die exakte regeltechnische Abbildung einer spezifischen Situation im Sinne des Regelwerks.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Sorry, der Beitrag hinkt jetzt nach, aber ich will das nicht unkommentiert stehen lassen.

 

Eine andere Sache ist, wenn du per se ein anderes Spiel als Midgard spielen willst. "Superhelden"-Fantasy ist für mich absolut ohne Reiz und ich bin sehr froh, dass Midgard das nicht unbedingt unterstützt oder fordert. Sonst würde ich das System wechseln. .

Könnten wir den Argumentersatz Beleidigung, mei Fun is good, deiner is wrong unterlassen.

 

Ich könnte Midgard z.B. durch GURPS., RQ ... ohne das Powerlevel zu ändern.

 

Können wir mal wahnwitzige Zwischen-den-Zeilen-Lesereien und offensives Fremd-verletzt-fühlen unterlassen?

 

Ich habe Abd geantwortet und er hat mich verstanden, ohne sich auch nur ansatzweise verletzt zu fühlen. Mit dir habe ich überhaupt nicht diskutiert und bis auf diesen letzten auf nicht einen einzigen deiner Beiträge Bezug genommen. Du bist in meinen Beiträgen gar nicht gemeint oder berücksichtigt worden.

 

Dass "Superhelden"-Fantasy nicht der optimale Begriff ist, habe ich dadurch gezeigt, dass ich "Superhelden" in Anführungszeichen gesetzt ist. Vielleicht wäre "Extrem-machtvolle-Charaktere" passender gewesen oder "Ihr-Powerniveau-schnell-ausbauende-Spielfiguren" sogar noch einen Tick besser. Schönen Dank für den Hinweis, ich finde es gut, wenn jemand Sorgfalt auf ausgefeilte, eindeutige Formulierungen legt. Ob deine Intervention indes notwendig war, möchte ich nicht beurteilen.

 

Dass mein fun nun gut wäre und Abds schlecht wäre, hast allein du in meine Ausführungen hineingelesen. My fun is not Abds fun und braucht es auch nicht zu sein, nicht mal umgekehrt. Und das wird man doch wohl noch schreiben dürfen.

 

Dass ich hier Argumente durch Beleidigungen ersetzt hätte ist hingegen eine haltlose Unterstellung, die ich mir einfach mal verbitte. Es liegt mir sehr fern, Abd zu beleidigen, schon gar nicht deswegen, weil er etwas anders sieht als ich. Und ich finde es mehr als überflüssig, wenn du als Unbeteiligter hier so einen unpassenden Ton in die Diskussion bringst.

 

Unterlasse das!

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Dieses Problem sehe ich nicht im jeweiligen System begründet, sondern in der eigenen Art zu spielen: Wenn man nun ein anderes System spielen will, bei dem man nichts nachschlagen muss, da es für die jeweiligen Situationen ohnehin nichts hergibt, dann verlagert man doch nur ein eigenes Problem, das man selbst im Umgang mit Regeln hat, auf das jeweils verwendete System.

 

Ich schon. Es gibt Systeme, die machen einem die Anwendung der Regeln leicht. Es gibt z.B. eine Anzahl von Standardmodifikatoren auf Fertigkeitswürfe.

 

Kampfregeln sind einprägsamer und man kann trotzdem das gleiche mit machen wie in Midgard, ohne die Regeln nachlesen zu müssen.

 

Das heißt: Bei gleichem Ergebnis und Komplexität muss ich bei Midgard öfter nachschlagen. Oder hat jemand die ganzen Modifikatoren z.B. für Schwimmen in Rüstung im Kopf? Bei anderen Systemen wird z.B. das Schwimmen durch den Rüstschutz modifiziert - fertig. Das muss ich nicht ständig nachschlagen.

 

Klar kann man alles verhausregeln oder ignorieren. Aber dann kann ich auch gleich auf ein passenderes System ausweichen.

Link zu diesem Kommentar
Hallo Schwerttänzer!

 

Benutzt ihr überhaupt Midgard Regeln?
Ja, wir spielen seit Jahren MIDGARD und haben die Grundregeln entsprechend verinnerlicht. !
Ich war wohl unklar, aber spielt ihr Midgards oder das RW von Fimolas Gruppe basierend auf Midgard

 

Aber ehrlich: Ob man nun nachschlägt, welche Abzüge es beim Klettern für das Ersteigen einer Mauer aus trockenem Tuffstein mit vereinzeltem Moosbewuchs und besonderer Neigung gibt, ist mir herzlich egal - es sei denn, es spielt eine besondere Rolle im Abenteuer und wurde dann von mir als Spielleiter im Vorfeld entsprechend vorbereitet.
führt das nicht zu Kommunikationsproblemen im gemeinsamen Vorstellungsraum.

Der Mitspieler hört Fluff, der SL beschreibt Crunch?

 

@Eleazar

 

Dann war dein gesamter Post bestennfalls sinnlos, den um Powerlevel geht es hier nicht und den Midgard Powerlevel gibt es auch woanders.

Link zu diesem Kommentar

Ich schon. Es gibt Systeme, die machen einem die Anwendung der Regeln leicht. Es gibt z.B. eine Anzahl von Standardmodifikatoren auf Fertigkeitswürfe.

 

Kampfregeln sind einprägsamer und man kann trotzdem das gleiche mit machen wie in Midgard, ohne die Regeln nachlesen zu müssen.

 

Das heißt: Bei gleichem Ergebnis und Komplexität muss ich bei Midgard öfter nachschlagen. Oder hat jemand die ganzen Modifikatoren z.B. für Schwimmen in Rüstung im Kopf? Bei anderen Systemen wird z.B. das Schwimmen durch den Rüstschutz modifiziert - fertig. Das muss ich nicht ständig nachschlagen.

Genau solche Sachen meine ich.

Warum nicht sauber getrennt und ausformuliert zwei Möglichkeiten anbieten?

1. einfach und schnell: EW:Schwimmen(WM=RK)

2. für Regelfüchse: Wie gehabt. Im Text erklärend formuliert und mit Verweis auf die entsprechende Tabelle im Tabellenbuch.

 

Ist doch keine Hexerei...

Link zu diesem Kommentar
Ich glaube ja nicht, dass es an den Regeln selbst liegt.

Schwerttänzer weist zurecht auf den Erfolg eines Regelmonsters wie DSA hin, und ich schiebe den m.M.n. Spaßkiller schlechthin nach: Rolemaster.!

Das Regelmonster ist DSA4, Rolemaster ist nur eines wenn man es versucht hat mit allen Optionalregeln zu spielen, wovor ausdrücklich gewarnt wurde.

 

RMs Regeln sind sehr elegant, aber auch sehr, sehr feinkörnig und detailliert.

 

Dann das Layout so, dass auf den ersten Blick damit gearbeitet werden kann:

Ein Buch mit erklärenden Texten, ein zweites mit den Tabellen, auf die im ersten Buch mit Seitenzahl (!) verwiesen wird.

Nö, eigener Tabellenteil.
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Dass "Superhelden"-Fantasy nicht der optimale Begriff ist, habe ich dadurch gezeigt, dass ich "Superhelden" in Anführungszeichen gesetzt ist. Vielleicht wäre "Extrem-machtvolle-Charaktere" passender gewesen oder "Ihr-Powerniveau-schnell-ausbauende-Spielfiguren" sogar noch einen Tick besser. Schönen Dank für den Hinweis, ich finde es gut, wenn jemand Sorgfalt auf ausgefeilte, eindeutige Formulierungen legt.

 

Mal ganz neben bei: Fanatsy-Superhelden spielen kann auch spass machen. Aber das würde ich nun überhaupt nicht mehr mit Midgard vergleichen wollen. Das ist ein ganz eigenes Genre. "Ihr-Powerniveau-schnell-ausbauende-Spielfiguren" passt in der Tat schön zu dem was ich beschrieben habe.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...