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Lamento eines genervten Spielers/Leiters


Empfohlene Beiträge

Faulheit führt zwangsläufig zu einer großen Kreativität, sonst kann man die Faulheit nicht aufrecht erhalten. Der sog. "Fleiß", der die Leute auswendig lernen lässt, bringt keine eigenen Gedanken, sondern nur das Wiederkäuen fremder.

 

Wo habe ich jemanden als schlechten Rollenspieler bezichtigt? :confused:

:dunno:

 

Oh, ich muss noch ergänzen: Mit Hirnfäule oder Unkreativität meine ich nicht die o.g. klassische Faulheit, sondern nur die Unfähigkeit, eigene Gedanken zu entwickeln. Sorry, für den Begriffswirrwarr - ich bin :tired: ...

Man merkt's: Du fängst bereits an, mich ernst zu nehmen! :silly:

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Hmmm, und was haltet ihr von der These, dass man durch Quellenbücher unselbstständiger wird? Ich meine, dass man immer mehr das Gefühl hat, man müsse sich an alles im QB halten und könne nicht mehr davon abweichen?

 

Bsp.: Der König von Alba ist (momentan noch) der junge Beren MacBeorn. Und das ist er auch, selbst wenn ein älterer Löwenherz-Typ schöner wäre.

 

Ähnliche Unselbstständigkeit merke ich auch in Regelfragen. Im DFR steht, dass man seinen Charakter auswürfeln muss. Des Weiteren ist genau festgelegt, unter welchen Bedingungen (und nur unter diesen! ) man einen Charakter verwerfen darf. Dies führt anscheinend bei vielen eher unselbstständigen Leuten dazu, dass sie also mit einem nicht so gewünschten Charakter rumrennen und eher auf den Spielspaß verzichten, als eine (unerhört! ) die Regel zu brechen.

 

Blöd, nicht?

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

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@Bro: Wenn's dich stört, geh doch woanders spielen. Hier ist der Lamento-Strang und nicht im privaten PN-Diskurs.
Wenn mich hier etwas stört, ist das die Art der Diskussion, incl. Dämonisierung ges Argumentationsgegners. Überhöhung ist ja mal okay, aber dauerndes Herumpolemisieren ist scheiße. Und das sage ich auch. Hier. Jetzt. Ich denke nicht daran zu gehen, Meister. Ich werde weiterhin darum bitten, mit Argumenten zu streiten und nicht mit... ach scheiße Mann, der Strang ist doch von Anfang an blöd. Es wird immer zwei Farktionen geben. Leben und leben lassen könnte eine Devise sein. Wer ein QB haben möchte, soll eines bekommen. Wer keines braucht, lässt es bleiben. Den QB-Lesern quasi "Hirnfäule" zu unterstellen, ist schlechter Stil. Und hinterher sich hinzustellen und zu behaupten, "das war doch alles nicht so genmeint" und "oooh, nehmt das doch nicht so ernst", ist noch schlimmer! Ich kenne Dich etwas, Stefan, im Gespräch würde ich Deine Aussagen anhand nonverbaler Elemente vermutlich sofort richtig einsortieren können. Hier kann man nur Deine Worte lesen, späörlich garniert durch ein paar Emoticons. Also kann man auch nur Deine Worte beurteilen. Mehr nicht.

 

Das gilt übrigens für alle hier, aber es war halt Rosendorn, der mich hier "angesprochen" hat. Die Diskussion ist okay, der Stil hier -mal wieder- nicht...

 

Sönke

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Hmmm, und was haltet ihr von der These, dass man durch Quellenbücher unselbstständiger wird? Ich meine, dass man immer mehr das Gefühl hat, man müsse sich an alles im QB halten und könne nicht mehr davon abweichen?

 

Bsp.: Der König von Alba ist (momentan noch) der junge Beren MacBeorn. Und das ist er auch, selbst wenn ein älterer Löwenherz-Typ schöner wäre.

 

Ähnliche Unselbstständigkeit merke ich auch in Regelfragen. Im DFR steht, dass man seinen Charakter auswürfeln muss. Des Weiteren ist genau festgelegt, unter welchen Bedingungen (und nur unter diesen! ) man einen Charakter verwerfen darf. Dies führt anscheinend bei vielen eher unselbstständigen Leuten dazu, dass sie also mit einem nicht so gewünschten Charakter rumrennen und eher auf den Spielspaß verzichten, als eine (unerhört! ) die Regel zu brechen.

 

Blöd, nicht?

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich bevorzuge die These, dass manche Spielleiter und Spieler durch Quellenbücher unselbständiger werden. Die Zwangsläufigkeit bestreite ich und führe mich selbst als Beispiel an. Ich mag QBer, ich habe auch alle (bis auch KTP selbstverständlich;) ) und werde sie mir weiterhin kaufen. Was ich darin gut finde, werde ich benutzen, was ich nicht gut finde, nicht. In einer Runde, in der Mitspieler oder SpL sich sklavisch an QBer oder andere offizielle oder quasioffizielle Angaben halten, würde ich allerdings auch nicht spielen wollen.
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Könntet ihr beide bitte den Gegensatz von "Quellenbücher machen hirnfaul." und "Allerdings erfordert die Benutzung des QB im Gegenzug ein gründliches Studium, wenn nicht gleich das Auswendiglernen desselben." kontrovers diskutieren? :D

Was gibt's da kontrovers zu diskutieren? :?: Meine These ist die, dass die Benutzung von Quellenbüchern nichts mit Faulheit zu tun hat. Allenfalls mit Ideenlosigkeit im Sinne mangelnder Kreativität. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein QB dem Benutzer gerade nicht die Arbeit abnimmt, sondern im Gegenteil ein gehöriges Maß an (Lern-)Arbeit erfordert. Man tauscht also (kreative) Entwicklungsarbeit gegen (unkreative) Lernarbeit. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das möchte. Jedenfalls finde ich es unter diesem gesichtspunkt nicht fair, dem Benutzer eines QB Faulheit zu unterstellen.
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Meine These ist die, dass die Benutzung von Quellenbüchern nichts mit Faulheit zu tun hat. Allenfalls mit Ideenlosigkeit im Sinne mangelnder Kreativität.

Ich würde sogar so weit gehen, dass selbst das nicht der Fall sein muss (wie es ja auch andere bereits gesagt haben). Letztlich ist es nämlich gleichgültig, ob die Quelle, die ich nutze um Abenteuer zu entwerfen, aus offiziellen Kanälen kommt oder selbstgestrickt ist. Das Abenteuerschreiben nimmt einem kein Quellenbuch ab.

 

Allein eine (allzugroße) Freiheitsliebe als Kreativität zu bezeichnen und alles andere als "hirnlos" abzulehnen, halte ich für eindimensional. Kreativität - und das ist ja das tolle daran - ist ebenso individuell, wie der Mensch selbst. Insofern lassen sich (zumindest im Rahmen einer Gesellschaft wie der unseren) nur schwer Rahmen festlegen, wie Kreativität entsteht und was Kreativität hemmt. Für den einen ist ein Quellenbuch ein Hort der Inspiration, der nächste fühlt sich eingeengt. Die Frage: "Wer von beiden hat recht?" ist in diesem Zusammenhang nicht valide. Es sei denn die Antwort: "Beide!" ist zulässig.

 

Die Hirnlosigkeit fängt für mich erst dann an, wenn der Umgang mit dem Quellenbuch zur Folge hat, dass das eigene Denken völlig eingestellt wird, so wie Rosendorn das beschreibt. Es mag ja sein, dass es den meisten (!) Menschen ebenso ergehen würde, wie Rosendorn (wir erinnern uns an meine oben aufgestellte These, dass die meisten Menschen geführt werden wollen; ich würde sie noch etwas weiterstricken und hinzufügen, dass die meisten Menschen bereit sind, sich unterzuordnen [außer Kinder im Alter von 3 Jahren... :schweiss: ]). Allerdings würde ich daraus keine allgemeine Regel herleiten.

 

Viele Grüße

Harry

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Wenn man sich den Ursprung dieses Stranges ansieht, dann sollte klar werden, dass es auch nicht um "Otto-Normal-QB-Nutzer" geht, sondern um diejenigen, die ein QB zur nicht revidierbaren, kanonischen Bibel erklären.

Es hilft wenig, da immer wieder darauf zu verweisen, dass die Mehrzahl (oder zumindest ein signifikanter Anteil) der QB-Nutzer es als Anregung und Spiel- bzw. Diskussionsgrundlage nutzt, die auf individuelle Weise erweitert und verändert werden kann.

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Hmmm, und was haltet ihr von der These, dass man durch Quellenbücher unselbstständiger wird? Ich meine, dass man immer mehr das Gefühl hat, man müsse sich an alles im QB halten und könne nicht mehr davon abweichen?

 

Bsp.: Der König von Alba ist (momentan noch) der junge Beren MacBeorn. Und das ist er auch, selbst wenn ein älterer Löwenherz-Typ schöner wäre.

 

Ähnliche Unselbstständigkeit merke ich auch in Regelfragen. Im DFR steht, dass man seinen Charakter auswürfeln muss. Des Weiteren ist genau festgelegt, unter welchen Bedingungen (und nur unter diesen! ) man einen Charakter verwerfen darf. Dies führt anscheinend bei vielen eher unselbstständigen Leuten dazu, dass sie also mit einem nicht so gewünschten Charakter rumrennen und eher auf den Spielspaß verzichten, als eine (unerhört! ) die Regel zu brechen.

 

Blöd, nicht?

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

In der Tat blöd, wenn jemand etwas tut, was er eigentlich nicht will, und ihm damit der Spielspaß abhanden kommt. Ich selbst spiele hingegen gerne nach Vorgaben, halte diese (bei Midgard) für wunderbar ausgearbeitet, sehe eine Kunst darin, sie zu befolgen, und beziehe gerade daraus meinen Spielspaß.

 

Für unkreativ halte ich mich deshalb nicht. Ich habe jüngst ein Abenteuer bei Caedwyn veröffentlicht, das sich ganz massiv aus dem Eschar-QB bedient. Ich war regelrecht stolz, wie ich mit jeder Überarbeitung mehr Elemente des offiziellen Materials einfügen und damit das Abenteuer wunderschön harmonisch in die Vorlage einpassen konnte. Ich behaupte, dass es dadurch reichhaltiger und schöner zu spielen geworden ist. Freie Kreativität konnte ich abseits dieser Vorgaben genug entwickeln.

 

Wenn du meinst, dass man durch Quellenbücher unselbständiger wird, halte ich entgegen, dass viele Spieler dadurch überhaupt nur zu einem vernünftigen Hintergrund für ihre Figuren oder Abenteuer gelangen! Ich kenne da einige abschreckende Beispiele, was Spieler aufgrund ihrer "freien Kreativität" abseits des Offiziellen entwickelt haben und nur schwer mit der Restgruppe kompatibel ist.

 

Henni

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Könntet ihr beide bitte den Gegensatz von "Quellenbücher machen hirnfaul." und "Allerdings erfordert die Benutzung des QB im Gegenzug ein gründliches Studium, wenn nicht gleich das Auswendiglernen desselben." kontrovers diskutieren? :D

Was gibt's da kontrovers zu diskutieren? :?: Meine These ist die, dass die Benutzung von Quellenbüchern nichts mit Faulheit zu tun hat. Allenfalls mit Ideenlosigkeit im Sinne mangelnder Kreativität. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein QB dem Benutzer gerade nicht die Arbeit abnimmt, sondern im Gegenteil ein gehöriges Maß an (Lern-)Arbeit erfordert. Man tauscht also (kreative) Entwicklungsarbeit gegen (unkreative) Lernarbeit. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das möchte. Jedenfalls finde ich es unter diesem gesichtspunkt nicht fair, dem Benutzer eines QB Faulheit zu unterstellen.

Sehr gut, Norgel! :thumbs: Und nun bitte die kontroverse Antwort von Rosendorn, der ja den gegenteiligen Standpunkt vertritt! :D

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Wenn man sich den Ursprung dieses Stranges ansieht, dann sollte klar werden, dass es auch nicht um "Otto-Normal-QB-Nutzer" geht, sondern um diejenigen, die ein QB zur nicht revidierbaren, kanonischen Bibel erklären.

Es hilft wenig, da immer wieder darauf zu verweisen, dass die Mehrzahl (oder zumindest ein signifikanter Anteil) der QB-Nutzer es als Anregung und Spiel- bzw. Diskussionsgrundlage nutzt, die auf individuelle Weise erweitert und verändert werden kann.

 

Der Sinn dieses Beitrags bleibt mir unverständlich. Hätte ein Strangeröffner im Rest der Welt darüber lamentiert, dass er auf der Autobahn von einem rasenden BMW-Fahrer bedrängt worden wäre, hätte dann ein anderer Teilnehmer (analog zu Rosendorns Position hier) die These vertreten, dass BMWs eigentlich immer zum aggresiven Fahren verleiten, so wäre es doch absolut legitim sich an der Diskussion mit der Meinung zu beteiligen, dass die meisten BMW-Fahrer ihr Auto rücksichtsvoll nutzen und dass ein BMW an und für sich eine schöne Sache ist.

 

Übrigens hatte ich nach dem Verlauf der Diskussion nicht den Eindruck, dass der Strangeröffner (der sich wohl schon verabschiedet hat), Hilfe wünscht. Daher scheint mir eine Klassifikation der Beiträge danach, wie hilfreich sie im Hinblick auf das Ausgangsposting sind, nicht sinnvoll.

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Bsp.: Der König von Alba ist (momentan noch) der junge Beren MacBeorn. Und das ist er auch, selbst wenn ein älterer Löwenherz-Typ schöner wäre.

 

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Was meinst du damit, dass ein Löwenherz-Typ schöner wäre?

Meinst du damit, dass es für eine Abenteuer-Idee von dir besser passt? Nun: Ohne Bezug auf das QB führst du den Löwenherz-König ein und ziehst dein Abenteuer durch. Als nächstes hast du eine Abenteueridee, die aber einen König wie Beren braucht. Dann hast du doch das gleiche Problem. Es sei denn, Konsistenz der Spielwelt ist dir unwichtig. Mir ist sie wichtig, aber das ist natürlich Geschmackssache.

 

Oder meinst du, dass du das generell für stimmungsvoller hälst? Nun: Das QB macht ein Angebot. Wenn du glaubst, dem etwas besseres entgegen setzen zu können, steht es dir frei, es zu nutzen.

Das gleiche gilt für die Regeln. Wenn du glaubst, dass es viel mehr Spaß machst, wenn ein Langschwert 3w6+4 Schaden macht, dann spielst du halt nach dieser Regel (wenn du noch deine Mitspieler überzeugen kannst).

 

Oder glaubst du, dass es objektiv schöner wäre? OK die Frage war rhetorisch.

 

Im übrigen schließe ich mich Henni an. Das Entwickeln einer Abenteueridee entlang der offiziellen Vorgaben ist ein sehr kreativer Akt. Aus dem Einbau kultureller Details aus einem Quellenbuch kann ein Abenteuer an Intensität und Detailreichtum gewinnen.

Ein gutes QB zeichnet sich meines Erachtens dadurch aus, dass es viele solche Anker enthält, an denen man Abenteuerideen festmachen bzw. die man als Details in Abenteuer einbauen kann. Gerade das Alba-QB finde ich da sehr gelungen. Weniger gut fand ich in der Hinsicht Nahuatlan oder KanThaiPan (wobei die Lektüre schon Jahre zurückliegt).

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  • 2 Jahre später...
Meine Freundin kam gerade durch die Tür: "Wollen wir mal hoffen, dass wir die nächsten Jahre nicht nach Moravod müssen ..." Meine verständnisvolle Reaktion bestand aus der mit leerem Gesichtsausdruck vorgetragenen Frage: "Warum?" "Nun, weil Unfreie sich möglichst einige Jahre nicht in Moravod sehen lassen sollten, um nicht erkannt zu werden."

 

Aha, dachte ich mir, und, da etwas müde und leicht überarbeitet, mein Frust entlud sich über der bedauernswerten Spielerin einer frisch erschaffenen moravischen Unfreien. Ich möchte der Leserschaft meinen genauen Wortlaut und diesem Strang damit eine FSK18-Einstufung ersparen und stelle daher die lediglich einige Fragen: Sind Midgard-Spieler eigentlich überwiegend masochistisch veranlagt? Was treibt Spieler und Spielleiter dazu, jeden freiheitswürgenden Kleinscheiß aus den Kulturbeschreibungen zu übernehmen? Warum muss ich mir als Spielleiter Vorwürfe anhören, wenn der albische Abort den gleichen Zuschnitt wie das waelische Wasserklosett hat, obwohl das Quellenbuch doch deutliche Unterschiede konstatiert?

 

(Einwurf für Wissende: Der Begriff "Quellenbuch" hat dem bisherigen Spitzenreiter meiner aggressionsauslösenden Unwörter, "Spielgleichgewicht", inzwischen klar den Rang abgelaufen.)

 

Kurz gesagt: Ich möchte wieder mehr Freiheit im Spiel. Wundert sich wirklich jemand, dass nur wenige und fast ausschließlich die gleichen Autoren für MIDGARD arbeiten, wenn man für das Verfassen eines Durchschnittsabenteuers zunächst 200 bis 800 Seiten Quellenbücher studieren muss - je nachdem, wie viele Grenzen man zu überschreiten wagt - , da man andernfalls den vernichtenden Bannspruch des Midgard-Mobs zu erwarten hat?

 

Grüße

Prados

 

Das Ganze kann man damit umgehen, dass man jedem Spieler vor der Runde sagt: Das hier ist MEIN Midgard. Natürlich sind einige Regelungen völlig anders als im "offiziellen" Midgard. Wenn Du damit dann nicht leben kannst, sage ich Dir das lieber vorab. Dann kannst Du Dir gern eine andere Runde suchen.

 

Dann hast Du die Freiheit, die Quellenbücher als Anregung zu sehen. So machen sie dann Sinn und sind sehr hilfreich, wenn Dir mal zufällig nichts einfällt oder Du Inspiration brauchen kannst.

 

Du kannst dann zwar keine offiziellen Abenteuer verfassen - aber wer will das schon immer;-)? Für eine nette Runde selbst auf einem Con ist das soo wichtig nicht, dass alles dem offiziellen Test standhält, es sei denn Du hast Puristen dabei, und denen kannst Du dann ja auch mit dieser Warnung die Möglichkeit bieten, eine andere Runde für sich zu nutzen...

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Ich verstehe die Empörung von Prados irgendwie nicht so richtig, oder ich habe ihn falsch verstanden. :confused:

 

Viele Grüße

hj

 

Dann helfe ich dir mal:

 

Hier wird von Freiwilligkeit gegenüber den QB gesprochen, doch man vergesse nicht die normative Kraft des Faktischen. Wer sich als Midgard-Begeisterter nicht an die Angaben der QB hält, muss sich im Bereich des offiziellen MIDGARD zwangsläufig vom möglicherweise Aktiven zum passiven Konsumenten wandeln - die eigene Arbeit wird ja inkompatibel zum offiziellen Kanon.

 

Grüße

Prados

 

Das sehe ich nicht so. Wenn man vorab geklärt hat, dass das Abenteuer vielleicht in Details dem Kanon nicht entspricht (schon allein, weil man z. B. Gildenbrief 322213131313123 nicht kennt, in dem das, was man gerade beschreibt, irgendwie anders beschrieben worden ist), kann man selbst auf "Nicht-Midgard-Cons" Abenteuer anbieten, die Spaß machen.

 

Was dann vielleicht nicht mehr so leicht geht, ist offizielle Abenteuer genau abzuspielen. Aber da ich das z. B. ohnehin nicht mache, sondern auch die nur als "Rezeptbücher" betrachte, ist das für mich schon durchaus möglich, Sachen zu gestalten. Das Einzige ,was gilt, ist, dass die Spieler sich auf eine Abweichung vom offiziellen Kanon einlassen müssen.

 

L G Alas Ven

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Ich habe mit Midgard zwei Situationen erlebt: Jahrelanges Spiel ohne QB und dann jahrelanges Spiel mit QB. (Ich beziehe mich jetzt mal nur auf Alba.)

 

Früher, vor dem Alba-QB haben wir sehr viel dort gespielt. Ausgerüstet lediglich mit der kurzen Beschreibung im "Buch der Magie", mussten wir uns viel ausdenken. Die Spielleiter haben gewechselt und es war eine große Synergie vorhanden. Ständig wurde Neues dort "entdeckt", die Fantasie war lebendig.

 

Dann kam "Alba - Für Clan und Krone!". :disturbed:

 

Zunächst hat sich jeder (inklusive mir) freudig darauf gestürzt und es verschlungen. Sicher, es unterschied sich in weiten Teilen sehr stark von unserem Alba - aber hey, es war "offiziell"! Somit also das echte Alba!

 

Der Verfall begann schleichend. Immer öfter wurden unsere eigenen Storylinien zugunsten des "echten" gekickt. Plötzlich war der König von Alba ein Kind unter der Fuchtel eines viesen Finstermannes und nicht mehr unser strahlender Löwenherz-Klon usw.

 

Wir alle wurden beim Abenteuerschreiben immer denkfauler. Sachen wurden übernommen - man musste sich ja nichts mehr selbst ausdenken. Schließlich verlernten wir unsere Fantasie, denn wozu braucht man sie noch, wenn alles Relevante bereits vorgekaut vorhanden ist?

 

Letztlich haben wir uns einfach gerettet, indem wir u. A. nach Moravod geflüchtet sind. Alba erfüllt mich heute noch mit Schrecken, denn es ist ein Schwarzes Loch der Kreativität geblieben.

 

Was ich mit dieser leicht überspitzten, aber in Grundzügen doch wahren Geschichte sagen will: Not macht erfinderisch und Überangebot führt zu Trägheit. Das Maximum an erträglichen Vorgaben, um noch selbst kreativ zu sein, sind meiner Ansicht nach ein paar GB-Seiten, wie in Moravod gesehen. Oder halt ein Absatz im Regelwerk ...

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ein typischer Fall von: "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld!". Wie bereits früher in diesem Strang gesagt: Das Problem sind nicht Quellenbücher, sondern wie Spieler mit ihnen umgehen. Wer das nicht kann (oder können will?), der kann ja Quellenbücher meiden. Eine Forderung in der Art von

 

Ach ja:

 

Ceterum censeo Quellenbuchem esse delendam!

kommt mir hingegen schlichtweg asozial vor; denn damit nimmt man anderen Spielern ihre Grundlage für eine andere Art zu spielen (oder kreativ zu sein) - und das nur, weil man selbst sich zu fein ist zum Weggucken! Diese "Die Welt muss sich an mir orientieren und nicht ich an der Welt"-Einstellung ist mir äußerst zuwider. Sie ist nicht nur verweichlicht, sondern auch intolerant.

 

Ich hoffe, Rosendorn, du hast das alles ironisch überspitzt und nicht ganz so gemeint, wie du es geschrieben hast.

 

Verwunderte Grüße,

 

Henni

 

Hi Rosendorn,

 

wer kein offizielles Abenteuer spielt oder entwirft, ist nicht gezwungen, sich an die Quellenbücher zu halten. Wer keinen Spaß daran hat, dass es andere Anregungen aus Quellenbüchern gibt, kann sie weitestgehend ignorieren -wenn denn die Spieler mitspielen. Wenn die natürlich dann auf "offizieller Linie" bestehen, und jedes Detail so ausgespielt haben wollen, steht man auf dem Schlauch.

 

Sehen wir es einmal umgekehrt: Nehmen wir nun einmal einen Spielleiter, der noch nicht seit Jahrzehnten in den Kreis der Midgard-Spieler aufgenommen ist und eben noch keine detaillierten Vorstellungen des Landes entwickelt hat. Für so jemanden sind Quellenbücher als Orientierungshilfe wirklich wertvoll.

 

Wer natürlich schon seit Jahrzehnten spielt und das in Regionen, wo die Quellenbücher erst sehr viel später herausgekommen sind, kann das ganze natürlich als einschränkend empfinden. Und je sklavischer die Spieler glauben, dass sich ein Spielleiter daran halten muss, desto einschränkender wirken sie dann auch tatsächlich.

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Oha, da wird eine drei Jahre alte Diskussion wieder an die Oberfläche gezerrt...Ist das wirklich schon so lange her, daß ein echtes, neues QB das Licht der Welt erblickt hat?

Ich persönlich finde QBs in der derzeitigen Form sehr inspirierend und voller Anregungen für Abenteuer. Das mag daran liegen, daß ich generell kein Weltenerschaffer, sondern Abenteuer- und Szenarienerschaffer bin. Ich mag es, wenn ich anhand der gegebenen Anregungen (und als solche betrachte ich QBs) meine Geschichten entwickeln kann. Und wenn mir etwas im Buch nun gar nicht gefällt, ändere ich es ab.

In der Heimrunde ist dies ja auch gar kein Problem, Probleme entstehen eher auf Cons, wo ich auf Spieler treffe, die eine ganz andere Vorstellung einer region mitbringen. denen muss ich dann vor dem Abenteuer erst eine halbe Stunde erklären, wie "meine" Welt aussieht. Dies ist ein klarer Vorteil der QBs. Sie geben eine Basis vor, aufgrund der ich mich mit mir unbekannten Spielern ohne großes Palaver vorher zu einem Abenteuer zusammensetzen kann.

 

Ach ja, mit Spielern, die dogmatisch auf diesem oder jenem Detail bestehen, nur weil das so geschrieben steht, werde ich wohl nicht lange spielen. Ich bin einfach schon zu lange dabei, um mir von diesem Spielertyp noch den Spaß verderben zu lassen.

 

Gruß Nandrin

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Das von Rosendorn angesprochene Problem sehe ich nicht so schlimm, dann spielt man halt zu Zeiten von Kennard oder andersrum: Vielleicht war das gar nicht der König, sondern nur ein Fürst. ;)

 

Der Punkt ist: Wenn SpF mit den obersten Schichten zu tun haben, dann ist es klar, dass es zu Diskrepanzen kommen muss, sobald da etwas offzielles kommt. Wieviele Syres es gibt und welchen Herrschaftsbereich sie haben, das ist und bleibt offen. Aber der König/oberste Radscha eines Landes, der wird immer beschrieben werden. Von daher ist immer noch meine persönliche Meinung, dass man sich erst als Abenteurer ab Grad 7 aufwärts einen gewissen Ruf erwirbt. Mit "Königs" wird man frühestens ab Grad 9 zu tun bekommen. NSCs haben nicht nur den hohen Grad, sondern auch noch politische Karriere gemacht. Wenn Ian MacRathgar nur als Abenteurer und nicht als Politiker unterwegs gewesen wäre, hätte er wohl schon Grad 15. :D

 

Die Kenntnisse von Spielern und Spielerfiguren... ich hatte mal auf einem Con freudig eingeworfen, als der SL meinte, dass in einer bestimmten Gegend gespielt wurde "Oh prima, da kennt sich mein Charakter bestens aus." Es wurde aber nicht in der "offiziellen" Gegend gespielt, von daher war mein Kommentar unnötig. :sigh: Inzwischen bin ich der Meinung, dass ich als SL auf Cons kurz vorher nochmal durchgehen werde, was die Eckbedingungen eines Abenteuers sind. Andersrum kann es ja durchaus sein, dass für das Abenteuer offizielle Kenntnisse durchaus von Vorteil sind, weil der SL weniger erklären muss und so mehr effektive Spielzeit bleibt. Auch als Spieler werde ich noch mal nachhaken, mehr Zeit zum Spielen ist immer gut.

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Vielleicht sollte ich noch etwas Substanzielleres nachreichen: Alas Ven, ich schreibe in meinen von dir zitierten Beiträgen von den Schwierigkeiten und den möglichen Konsequenzen der QB, die ich unter anderem auch beim Verfassen von offiziellem Material sehe. Es ist schlicht unsinnig, mir als Lösung dessen den Vorschlag zu unterbreiten, nichts Offizielles zu schreiben.

 

Insbesondere empfinde ich es als ärgerlich, wenn ich Lösungsvorschläge für solche Probleme lesen muss, die ich bereits in meinen Beiträgen, auch und gerade in den von dir zitierten, bereits als nicht relevant zurückgewiesen habe.

 

Grüße

Christoph

  • Like 1
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Ich finde Alas Vens Lösungsvorschlag total gut:

 

Ich: "Oh, ich sehe darin ein Problem!"

Alas Ven: "Du löst das Problem, indem du darin kein Problem siehst."

 

Doch, das wirkt völlig ... überzeugend ... irgendwie. Wahrscheinlich kann damit auch Gewalt und Klimakatastrophe wegdiskutieren.

 

... man kann in der Tat manche Probleme dadurch lösen, dass man sie anders betrachtet und sie sich dabei als nicht so problematisch herausstellen, wie sie ursprünglich erschienen. Das ist aber keine gute Taktik für den Umgang mit dem Klimawandel.

 

Ich persönlich liebe Quellenbücher. Ich habe ein ganzes Regal voll von Midgard, DSA usw. Manchmal blättere ich darin, hole mir Anregungen. Auf MIDGARD oder einer anderen offiziellen Welt spiele ich seit der ersten Midgardauflage (M1 und grün, nicht gelb) zum ersten mal seit genau zwei Wochenenden.

 

Die Gründe sind mannigfaltig:

- Quellenbuchwelten sind Konfektion, eigene Welten sind maßgeschneidert

- Auf seiner eigenen Welt (vorausgesetzt, sie ist gut konzeptioniert) hat der SL immer einen Wissensvorsprung und die Abenteurer sind durch die Lektüre des Spielers nicht allwissend.

usw.

 

Hier liegt meines Erachtens auch der Kernpunkt des Quellenbuchmissbrauchs:

 

Quellenbuch sollen eine Spielhilfe sein, die dem Spiel dienen. Sie werden aber offenkundig für viele als Bauplan eine stimmigen, passigen Phantasiewelt gesehen, deren genaue Kenntnis ein Wert an sich darstellt.

 

Quellenbuchwissen ist Metawissen und sollte die Spieler und die Spielfiguren in ihrem Spiel weit weniger beeinflussen, als es das offensichtlich tut. Sonst muss man zu jedem Spieleabend mit einem Handkarren voll Literatur anreisen und darf gemeinsam Exegese betreiben.

 

Noch mal bezogen auf die junge Unfreie: Jegliche "Ganz Moravod"-Aussage müsste der jüngst entsprungenen Sklavin per Spielleiterdekret untersagt werden: "Dein Erfahrungsraum sind für 16 Jahre ein Dorf, ein Städtchen und noch weitere 4 umliegende Dörfer gewesen. Deine Abenteurer-Grad-0-Karriere gibt dir noch mal 80 Kilometer Flucht weg von Zuhause drauf, inklusive 100 Meter links und 100 Meter rechts." Da kennst du dich aus. Über den Rest der Welt weißt du so gut wie gar nichts - auch nicht wie Unfreie, Frauen, Rothaarige usw. dort behandelt werden.

 

Die Quellenbände sind für die Spielgruppe eine Anregung, Inspiration und Hilfestellung - nicht das Gesetz. Insofern sollte jeder SEIN Midgard spielen, damit das offizielle MIDGARD nicht überraschungslos und von kleinen Alleswisserabenteurern bevölkert wird. Um letztere zu verblüffen, ist Abweichen von der QB-Lehre fast schon pädagogische Pflicht.

 

Offizielle Abenteuer und Con-Kampagnen: Hier ist die Sache auf den ersten Blick ein wenig anders gelagert. Offizielle gedruckte Abenteuer und offizielle gespielte Abenteuer dürfen so locker mit Quellenbuchvorgaben nicht umgehen. Ansonsten ergibt sich für MIDGARD irgendwann überhaupt kein konsistentes Bild mehr. Das ist aber erst einmal das Bier der Autoren. In der praktischen Umsetzung gilt wieder das oben genannte. So werden die Abenteuer die lange Leine, an der ein eigenes Midgard entsteht und das vielleicht bei einem Auge zugedrückt sich mit dem großen MIDGARD nicht ins Gehege kommt.

 

Aber wir müssen die SL und die Spieler mit Sicherheit erst zu einem spielfreundlichen Umgang mit den Quellenbüchern bewegen. Jedenfalls wenn ich mir etliche Beiträge in den verschiedensten Strängen so ansehe.

  • Like 2
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Da stimme ich zu. Betrachte und Benutze ich vor allem für Heimrunden die Quellenbände zur Inspiration und zur Schaffung von stimmigen Spielwelten dann spiele ich darin lieber. Als SL geht es mir genauso. Ich soll sie aber bis zu einem angenehmen Grad hin dehnen, anpassen und korrigieren können. Auch für die Cons sollte es genügen nicht allzu große Brüche zu haben. Ich bin da eher tolerant aber kann verstehen, dass viele eine festen gemeinsamen Grund habe wollen.

 

Kata

Bearbeitet von Kataphraktoi
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