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Nun, prinzipiell würde ich eine Ordenseinbindung bei jedem Or des Xan erwarten, insofern sehe ich hier keine Sonderstellung Im Falle eines Or mit Armutsgelübde ersetzt in meinen Augen die regelmäßige Spendenpflicht die zu tragenden Unterhaltskosten. Wenn der Or regelmäßig seinen Anteil an den Gruppeneinnahmen bei seinem Orden abliefert, kommt dieser umgekehrt für alle laufenden Kosten auf. Verzichtet der Or innerhalb der Gruppe mit Verweis auf sein Armutsgelübde auf seinen Anteil, würde ich den Orden höchstens einspringen lassen, wenn der Or im direkten Auftrag des Ordens unterwegs ist. Armutsgelübde ist nicht identisch mit einem Einnahmeverbot. Ansonsten wird der Orden davon ausgehen, dass der Or seine Abenteuer aus seinen laufenden Einnahmen bestreiten kann. Gerade für einen religiösen Charakter sollte es selbstverständlich sein, dass Verkrüppelungen auch Zeichen der Götter sein können. Eine Instantallheilung durch den Orden hielte ich für unangemessen. Eine Allheilung muss man sich nun einmal verdienen. Eine Dankesspende ist in jedem Falle angemessen. Es muss ja nicht direkt Gold sein, es kann auch etwas im Gegenwert von 2.000 GS sein. Überteuert halte ich es jedenfalls nicht. Eventuell kannst du dir einen Rabatt verdienen, wenn du nachweisen kannst, dass die Verletzung in unmittelbarem Dienst an Xan (Orcjagd fällt da m.E. erst einmal nicht drunter) zugezogen wurde. Für einen Or wäre auch angemessen, dass er sich ein paar Tage in Meditation zurückzieht, um zu Xan zu beten und um nach Zeichen Xans zu forschen. Grundsätzlich kann man den Verlust eines Auges aber auch als Opfer an Xan ansehen und als Zeichen der Demut gegen die Gottheit. Der Xansorden hat doch gerade einmal 3 Ränge. (Ja, die Hierarchie ist extrem flach. ) Corporael ist allerdings der niedrigste Rang darin. Ob ein Dienst an Vana für den doch sehr xansfixierten Orden ausreichend ist, um deine Qualifikation für einen höheren Rang anzusehen, wage ich zu bezweifeln. Ein einzelnes Abenteuer dürfte da nicht ausreichend sein. Im Ansehen wirst du sicher aufsteigen, allerdings sind solche Taten Dinge, die schlicht von einem Or erwartet werden. Wenn dein Ordensmeister ansonsten auch zufrieden mit deiner Arbeit ist, kann das natürlich als guter Anlass für den Aufstieg gewertet werden. Den Teil verstehe ich nun eher weniger. Der Sonnenorden agiert doch albaweit. Der Rang spielt m.E. nur innerhalb des Ordens eine Rolle. Cossonael werden vermutlich im Kriegsfall kleine Trupps von Ordenskriegern anführen. Sie dürften noch etwas selbstgefälliger nach außen auftreten, als es der normale Sonnenkrieger schon tut. Und im Speisesaal des Ordens wirst du halt an einem priveligierteren Tisch sitzen dürfen. Ansonsten wird man dir wohl etwas mehr Freiheiten einräumen, deine Wege selbst zu bestimmen. Eventuell hast du gar einen eigenen Laufburschen, der dir die Ausrüstung und die Kammer pflegt und einfache Tätigkeiten in deinem Auftrage ausführt.
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Im Titel ja, im Eröffnungsbeitrag ging Wolf auf beide Fälle ein. Insofern habe ich den Titel dahingehend erweitert, weil mir persönlich das auch als sinnvoll erscheint, alle möglichen Prüfungen während der Ausbildung zum Magier an einem Ort zu diskutieren. Generell sehe ich es aber auch als sinnvoll an, vielleicht mehr auf die Aufnahme und weniger auf technische Details in Form von Punkteklaubereien einzugehen.
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Das "Spezialgesetz" ist in dem Fall das mit dem Handyverbot. Es steht ja auch in keinem Gesetz, dass man das konkret darf, sondern es gilt der Grundsatz: Wenn etwas nicht explizit verboten ist, ist es erst einmal erlaubt. Die genannten Beispiele illustrieren eben, was nicht verboten ist.
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Generell wird da jede Gilde ihre eigenen Wege haben. Zur Aufnahmeprüfung: Ich gehe davon aus, dass ein Aspirant von einem Fürsprecher vorgestellt wird. Dies kann ein naher Verwandter, ein anderer Magier, der örtliche Adlige etc. sein. Jeder Gilde wird das Gremium, das die Aufnahme beschließt, anders besetzen. Möglich wäre ein Vorsprechen vor dem Gildenrat, die formelle Erklärung eines Gildenmagiers, den Aspiranten in Lehre zu nehmen, oder Kraft Wassersuppe des Obersten Ausbilders. Eignungskriterien können m.E. auch sehr vielfältig sein: Gesunde Zähne, Sprachgewandtheit, Nachweis eines gewissen Zaubertalents, einfache Intelligenztests, Rigorosa, Instinkt des Prüfers, Höhe der Spende des Gewährsmannes etc. Abschlussprüfungen dürften ebenso zwischen streng formalisiert und "Jung, du kannst jetzt alles, was nötig ist!" sich bewegen. Mittlerer Standard dürfte der Nachweis der Beherrschung eines Zauberspruches sein. Ebenso dürften viele Gilden einen schriftlichen Lebenslauf des Kandidaten verlangen, der den Lehrverlauf zusammenfasst (und natürlich die Ausbilder in gutem Lichte dastehen läßt). Mancherorts mag es auch üblich sein, dass der Kandidat vor die versammelte Gildenmagierschaft (zumindest die, die kommen wollen) gestellt wird und von diesen rigoros befragt wird. (Also jeder anwesende Gildenmagier darf beliebige Fragen stellen, zu jedem beliebigen Thema.) Wobei weniger wichtig ist, ob der Kandidat alles richtig beantwortet hat, als vielmehr, wie er insgesamt reagiert hat. (Hat er den falschen Leuten Paroli gegeben, wirkte er souverän, wie geht er mit Wissenslücken um, etc.)
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Wer stellt bitte fest, das solche sachen erlaubt sind Unglaublich. Anwälte, die dem Gericht nachweisen wollen, dass das Gesetz unverhältnismäßig ist. Wobei die Beispiele mehr oder minder ja schon seit Gesetzeserlass kursieren. Das ist das Problem, wenn man Spezialgesetze erläßt, die sind in ihren Auswirkungen dann oft absurd, weil sie eben keinen allgemeinen Rechtssachverhalt klären, sondern mit Scheuklappen agieren. Das ist dann fern jeder Lebenswirklichkeit...
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Moderation : Diskussion um Copyright gelöscht. Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen
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In der Frage der Fälschung muss man halt auch berücksichtigen, wie wahrscheinlich eine Urkunde von einer fähigen Person auf ihre Echtheit geprüft wird. Schwer zu fälschen sind in der Regel eigentlich nur die Siegel, da dort vieles auch Laien auffallen kann. Inhalt, insbesondere wenn der angebliche Urkundengeber schon lange verstorben ist, ist dagegen viel einfacher "anzupassen". Im Normalfall wird eine Urkunde aber niemals auf ihre Echtheit geprüft, das passiert bestenfalls, wenn es ernsthaft eine Konkurrenzurkunde gibt. Und dann ist noch die Frage, ob sich wirklic jemand findet, der Fehler im Sprachstil nachzuweisen in der Lage ist, vor allem in der Art, dass z.B. auch ein Richter von dem Ergebnis überzeugt ist. Auch ist diese Prüfung zeitaufwändig. Zudem ist der Nachweis einer Fälschung an sich noch gar nichts wert bei der Frage, ob der Inhalt derselben gültig ist oder nicht! Wichtig ist eher die Frage, ob der Inhalt von den Lesern als legitim erscheint oder nicht. Wenn alle überzeugt davon sind, dass Thaen MacSturkopf zurecht in seinem Wehrturm hockt, dann ist es aus Sicht der Betrachter nur legitim, dass er auch eine passende Urkunde in seiner Truhe lagern hat. Wenn sein Urahn Roderic MacSturkopf leider so nachlässig war, seine Eroberung nicht durch seinen Laird bestätigen zu lassen, aber es offensichtlich ist, dass (aus aktueller Sicht) der Laird das sicher getan hätte, wenn er denn gefragt worden wäre, dann ist es akzeptiert, dass MacSturkopf diese Nachlässigkeit seines Ahnen korrigiert. Ältere Urkunden sind schließlich wertvoller als neuere. Thaen MacSturkopf würde wahrscheinlich auch gar nicht bestreiten, dass eine seiner eigenen Urkunde widersprechende Urkunde seines Nachbarn MacGierig gültig wäre, auf der dessen Großvater von seinem Syre bestätigt wurde, ein Anrecht auf jenen Wehrturm zu haben. Thaen MacSturkopf hat nämlich zwei signifikante Vorteile in der Auseinandersetzung: a) Sein als legitim anzusehender Anspruch ist älter b) Seine Urkunde trägt ein viel gewichtigeres Siegel und vor allem c) Er sitzt in dem Wehrturm. Vorsichtshalber wird er aber in einem solchen Fall sich auch von seinem Laird beurkunden lassen, dass sein Anspruch auf den Wehrturm legitim ist.
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Pippo Pollina - ciao ciao bambina Patent Ochsner - Chäuer Leerlauf - Hasselhoff D : A : D - Sleeping my day away Fluchtweg - Die besten sterben 2x
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Korrekt. Es hindert dich aber niemand daran, dir einfach passende Werte zu überlegen. Das Regelwerk, erst recht das Bestiariums, ist keine Bibel.
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Ja. Ein "Diploma" ist eine Urkunde, und damit ist die Kunde von Urkunden die Diplomatik. (Und unsere heutige Diplomatie hat damit zu tun, dass man eben Urkunden ausgetauscht hat.)
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Ich kann mir die Existenz eines dem Domesday Book vergleichbaren Schriftstückes in Alba nicht vorstellen, zumindest nicht in der Allumfaßtheit. Der Grund liegt darin, dass der König eben nicht alleiniger Herr über alles Land ist und damit auch nicht Ausfluss aller Landrechte. Die Toquiner sind nicht, wie die Normannen anno 1066, als geschlossener Heeresverband feudaler Ausprägung gelandet, sondern es waren mehr oder minder autarke Clansgemeinschaften, die unter einem gemeinsamen Banner ankamen. Zudem fände ich es, ehrlich gesagt, unter rollenspielerischem Aspekt weniger spannend, wenn es ein einheitliches, universelles Referenzbuch gäbe, auf das sich alle Eigentumsfragen beziehen. Die Pluralität der Rechtsgeber ist doch gerade spannend und Keim für Abenteuer. Anders als Salasar sehe ich Urkunden in Alba nicht als etwas, was jeder ausfertigen kann, auch nichts, was einem Vertrag ähnelte, sondern vielmehr etwas, was von einer Obrigkeit verliehen wird. Urkunden bezeugen einen formellen Rechtsakt durch einen Herren, der einem anderen Rechte gewährt, sie regeln nie etwas unter Gleichen. Sie sollen den Herren davon freihalten, dass der Berechtete zum Nachweis seines Rechts auf die Auskunft des Herren verweisen muss. Um Rechtsgültigkeit zu erlangen, muss eine Urkunde auch einer gewissen, streng formalistischen Form genügen, der Großteil des Textes hat dabei wenig mit dem eigentlichen Rechtsakt zu tun, sondern ist rein formalistisch, wie zum Beispiel die notwendige Anrufung der Götter als Zeugen, die Nennung aller Titel des Urkundengebers, einen, möglichst ausschweifenden Teil über die Herrschertugenden, die Anlass für diese Urkunde sind, die Zeugennennung, Ort und Datum der Ausstellung. Von jeder Urkunde verbleibt natürlich eine Kopie im Besitz des Urkundgebers. Und natürlich bedeutet die Ausstellung einer Urkunde nicht, dass man rein formaljuristisch überhaupt berechtigt gewesen wäre, das darin beurkundete Recht zu vergeben. Bisweilen dient die Beurkundung eines solchen Rechts aber auch der Schaffung dieses Verleihrechtes durch Handlung. So ist es durchaus denkbar, dass der König einer Stadt ein eigenes Recht verleiht, obwohl dieses formaljuristisch eigentlich in Clansbesitz wäre. Oder umgekehrt einzelne Klöster sich bestimmte Rechte erst einmal von allen greifbaren potentiellen Herren beurkunden lassen, damit gar niemand auf die Idee kommen kann, dass sie doch nicht Inhaber dieser Rechte wären.
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Ich halte es für evident, dass Urkunden eine hohe Bedeutung haben, da sie nun einmal Rechtsakte "beweisen". Wichtig ist, dass es sich hier nicht um Verträge handelt, sondern eher um die Bestätigung von Rechten. Dabei ist es völlig unerheblich, ob überhaupt jemand der Beteiligten Lesen und/oder Schreiben kann. Natürlich "weiß" man, was da drin steht. Und der andere wird schon alleine mit der Macht der Siegel beeindruckt. Im Zweifel gilt aber auch da: Masse ist ein gutes Argument! Denn natürlich mag es sein, dass verschiedene Urkundspersonen die gleiche Sache unterschiedlich beurkunden. Ja, es mag sogar vorkommen, dass dies bei der gleichen Person passiert, wenn sie keine gut geführte Schreibstube unterhält. So dürfte es üblich sein, dass man sich existierende Rechte bei jeder sich bietenden Gelegenheit beurkunden läßt. Einfach, um auf der sicheren Seite zu sein. Fälschung dürfte an der Tagesordnung sein. Vor allem, weil man wohl ein anderes Verhältnis dazu hat, was eine Fälschung ist. Die Bedeutung der Urkunde ist die Untermauerung eines (gemeinten) Anspruches. Vielleicht hat die Urkundsperson das ja nur vergessen, auch zu erwähnen, vielleicht meint man das Original verschwunden und will den Betreffenden nicht belasten. Vollständige Fälschungen dürften dabei seltener sein, sie erfordern auch viel Aufwand, üblicher werden Ersetzungen und Ergänzungen sein. Keine Urkunde an sich reicht aber als Nachweis aus. Sie dient alleine als "moralische" Rückendeckung. Die daraus erwachsenen Rechte muss man sich selbst durchsetzen. Man kann immer gut mit einer Urkunde wedeln, meist werden das aber alle Beteiligten tun.
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Angesichts des Umstandes, dass der Autor Mathematiker ist, schon merkwürdig. Nur, wenn man mißachtet, dass Begriffe je nach Kontext unterschiedlich belegt sein können, und einem Mathematiker fehlenden Horizont jenseits des Faches unterstellt. Im genannten Regelfall ist es eigentlich eindeutig, dass der mathematische Terminus technicus nicht gemeint sein kann, sondern vielmehr der allgemeine, da dort nicht von Polygonen die Rede ist.
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Ich spiele alles, was mir vor die Flinte kommt und nicht bei drei auf den Bäumen ist. Im Zweifel auch Figuren, die irgendwer anders als die in der Umfrag genannten erstellt hat. Ich gebe aber keine Garantie, dass die Figur exakt so gespielt wird, wie der Ersteller intendiert hat, auch hier einschließlich der von mir selbst erstellten Figuren.
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Nein, da ist kein Beitrag. Auch nicht verrutscht, wie es scheint.
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Also, ich bin in dem Strang jetzt bis Anfang 2009 zurückgegangen, da ist kein einziger Beitrag von dir, der gelöscht wurde. Insofern bin ich etwas verwundert. Kannst du das vielleicht ein wenig präzisieren? Was da gelöscht sein soll? Ich kann es jedenfalls nicht nachvollziehen.
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@ Anjanka: Ein Magier hat eine gesellschaftlich herausgehobene Position, ich sehe da weniger Probleme, wenn ein Magier edle Roben trägt, ein Priester darf auch edle Kleidung tragen, wenn es mit seinem Status innerhalb der Kirgh korreliert. So wie im Mittelalter z.B. auch bürgerliche Akademiker edel gekleidet sein durften. @ Arenimo: Wie ich sagte, teile ich deine scharfe Trennung nicht. Abweichungen von der sozialen Norm können in vormodernen Gesellschaften durchaus Handlungen seitens der Obrigkeit nachsichziehen. Gilden z.B. hatten durchaus, auch wenn Prados das Wort nicht mag, disziplinierende Funktion. Jeder Punkt in deiner Liste "sozial" kann durch Gilden bestraft werden, weil es in den Bereich ihrer Regelungsmacht fällt. Recht wird nicht nur durch Gesetze gesetzt. Nicht in vormodernen Gesellschaften, die Gesellschaft setzt Recht. Gesetze sind eine Spezialform darunter, oft gar weniger bindend als das, was du als "sozial" benennst. Und ich sagte auch bereits mehrmals, dass es regional unterschiedlich gehandhabt ist. In manchen Regionen dürfte es eher in deine Definition von sozialer Norm gehen, in anderen ist es wesentlich stärker in deinem Sinne verrechtlicht. Niemand hat hier von einheitlichen überregionalen Regeln gesprochen, sondern nur davon, dass es überall regionale Regeln dazu gibt. Wie ich sagte, sehe ich Gilden als eigene Rechtskörperschaften, diese stellen m.E. Kleidervorschriften auf, so wie es z.B. auch Vorschriften der Polizei gibt, wie ein Polizist öffentlich aufzutreten hat. Da es damals aber m.E. keine echte Grenze zwischen privat und öffentlich gab, gilt das eben nicht nur bei besonderen Anlässen. Natürlich beschließt nicht das Konklave der Herrscher Midgards eine midgardweite Kleiderordnung für Magier. @ Prados: Wir reden allein deswegen aneinander vorbei, weil du auf Spielerebene argumentierst und ich auf Spielweltebene. Da kommt es automatisch zu schwere Mißverständnissen. Deinen Einwurf habe ich m.W. nicht widersprochen, im Gegenteil würde ich das sofort unterschreiben. Nur sehe ich das eben nicht als Thema des Stranges.
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@ Arenimo: Das ist pauschal nicht zu sagen, zumal "rechtlicher" Natur in vormodernen Gesellschaften fließend ist. Aber ja, prinzipiell ist es rechtlicher Natur, insbesondere da z.B. Gilden Körperschaften eigenen Rechts sind, gildeninterne Regeln sind durchaus rechtsverbindlich. In meiner Vorstellung gibt es nicht überall einen einheitlichen Rechtsgeber, sondern in Alba z.B. stehen verschiedenen Rechtsträger nebeneinander. Deine Trennung zwischen sozialer und rechtlicher Sphäre kann ich so nicht teilen, die ist m.W. etwas modernes. Die soziale Dimension definiert dort einen Menschen zugleich auch rechtlich und viceversa.
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Es ist eher umgekehrt, das wurde normal nicht als Mittel der Diskreditierung verwendet, sondern in vormodernen Gesellschaften war es üblich, dass jeder Stand sich durch seine Kleidung zu erkennen gibt. Das Diskriminierungsmotiv ist eher modern (fehlte früher zwar nicht völlig, aber solche Vorschriften bezogen sich selten auf eine bestimmte Minderheit). Meine These ist, dass in den meisten Kulturen Midgards jeder Stand, jede Berufsgruppe ihre eigenen Kleidungsvorgaben hat. Anhand dieser Kleidung erkennt man, wen man vor sich hat. Das ist in allererster Hinsicht keine Diskriminierung, sondern Auszeichnung. Bei mir wäre es eigentlich eine Mischung aus allen deinen vier Spiegelstrichen, denn es gehört m.E. nicht nur zum guten Ton, sondern ist weitgehend unumgänglich, wenn man als Magier anerkannt sein will, sich als solcher erkennbar zu kleiden. Wer dagegen verstößt, kann die Privilegien dieses Standes verlieren, zum Paria werden. Kleidet er sich wie jemand eines höheren / anders priviligierten Standes, dem er nicht angehört, kann dies stärkere Strafen nachsichziehen, (wieder nicht im Sinne des Spielerdrangsalierens zu verstehen), kleidet er sich als jemand eines niedrigeren Standes, verliert er an Achtung der Standesgenossen. Für mich definiert sich ein Mensch in Midgard, analog zu unseren vormodernen Gesellschaften, grundsätzlich und vor allem über seine Standeszugehörigkeit. Und dies zeigt er für alle sichtbar über seine Kleidung.
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@ Neq: Danke für deine Ausführungen, langsam wird mir klar, was ihr meint, auch wenn ich zugeben muss, dass ich beim besten Willen nicht zu dieser Auslegung fähig gewesen wäre. Wie kommst du eigentlich darauf, dass solche Vorschriften als Gängelinstrument verstanden werden sollen? Deine Beispiele zeigen den Prämissenunterschied m.E. sehr deutlich. Die lassen sich nämlich m.E. nur bei extremer Verbiegung des von dir zitierten Abschnitts daraus ableiten. Warum ich das erste Beispiel für nicht treffend halte? Es gibt zumindest in meinem Midgard nicht so etwas wie Geburtsurkunden (Ausnahme mag KTP sein), der tägliche "Ausweis" des Standes ist die Kleidung. Nur in besonderen Ausnahmefällen gibt es darüber hinausgehende Prüfungen, und selbst die sind natürlich auf Hörensagen angewiesen. Es ist keine formale Kontrolle, sondern eine soziale. Im Falle eines Magiers wäre das z.B.: Wenn jemand offensichtlich Magie benutzt, aber nicht wie einer gekleidet ist (oder zumindest auffällig Ausländer ist, bei denen ja eh alles anders ist), dann muss er das erklären können. Weder Eleazar noch ich haben irgendetwas über Art und Effizienz der Durchsetzung von solchen Vorschriften gesagt, nur, dass es sie unserer Meinung nach gibt. Und so, wie es auch das Schicksal von anderen Regeln ist, sie existieren und werden gebrochen. Und nicht jeder Regelbruch wird auch überprüft. Die von dir gezeichneten Szenarien beschreiben totale Gesellschaften, keine vormodernen. Außerdem dachte ich, dass wir dieses Extremszenario dann doch bereits entsorgt hätten... Noch einmal: Kleidungsvorschriften sind nichts, was zwischen SL und Spieler existieren, sondern in der Spielwelt. Und wie Prados sehr schön ausgeführt hat, es sollte davon ausgangen werden, dass die Figuren sich darüber bewußt sind, auch und gerade, wenn deren Spieler dies nicht sind. Nur in besonderen Situationen, und auch dann nicht in unfairer Weise, kann Kleidung spieltechnisch relevant sein. Wir sind m.E. nicht umsonst im Bereich "Regionen" und nicht in irgendeiner Regel oder Spielerecke, wo es um regeltechnische Umsetzungen geht. In deiner Forumlierung: Wir diskutieren um "Kulturhinweise", nicht um "bis ins letzte Detail".
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So, Prados, und nun sage mir doch bitte, wo der fundamentale Unterschied zu den Aussagen von Eleazar, mir und anderen ist, ich kann nämlich keinen erkennen. Die einzige Aussage, die getroffen wurde, war: Es gibt Kleidungsvorschriften, (die durchaus unterschiedlich präzise innerhalb der Spielwelt ausformuliert sein mögen,) und diese können unter den passenden Bedingungen Relevanz erlangen. Z.B. wenn ein Spieler bewußt seine Figur gegen solche Konventionen/Regeln verstoßen läßt. Konntest du aus den hier getätigten Bemerkungen ernsthaft herauslesen, dass irgendjemand zu jedem Anlass die Garderobe aller Spielfiguren nachfragt? Verschärft noch durch die Annahme, dass er gezielt sie auflaufen zu lassen suchte? Die von dir beschriebene Handlungsweise dürfte im übrigen bei den meisten als normal empfunden werden. Vielleicht kam der Dissens daher, dass beide Seiten von diesem Punkt aus den anderen Fokus ins Extreme verschoben haben. Nur, imho ging es hier gar nicht um die Spielauswirkungen, insbesondere nicht um das beliebte "wie erziehe ich meine Spieler", sondern allein um sie spielweltinhärente Frage, ob es gesellschaftliche Kleidungsordungen gäbe oder nicht. Hier auch erst nachrangig, wie genau diese ausgestaltet sei. Dabei gab es eben die Position, dass bestimmte Kleidungstypen, wie die Magierrobe nur zu besonderen Anlässen getragen würde, während andere davon ausgehen, dass es in jeder Kultur gewisse soziale Erwartungen an die Kleidung gemäß des Standes und/oder der Profession des Trägers gäbe. Ich wurde gefragt, wie ich es mit dem fremdländischen Schamanen hielte. Und da kann ich sagen: Solange er erkennbar als "Barbar" (i.e. Fremder) herumläuft, sollte er sich den Gepflogenheiten seiner Heimat gemäß kleiden dürfen. Sollte er aber vorziehen, sich in regionaler Tracht zu kleiden, so wird die Umwelt eben doch erwarten, dass er sich wie ein Zauberer kleidet.
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Rein aufgrund der Werte kann man das schlecht beurteilen. Normalerweise stellt sich ja dann doch immer eine Figur von alleine als diejenige heraus, die die Gruppe anleitet. In dem Sinne gibt es keine "natürlichen Anführer", es hängt eben doch vom Gruppenkontext ab. Es hängt auch sehr davon ab, welche Stellung dieser Anführer in der Gruppe haben soll, wer sich dafür am besten eignet. Ist er vor allem "militärischer" Anführer, soll also den Kampf organisieren, oder soll er allgemein bestimmen, welche Aufgaben wer in der Gruppe wahrnimmt und welche Wege die Gruppe nehmen soll. In ersterem Fall bieten sich Zwerg und Ordenskriegerin an, in letzteren wahrscheinlich der Magier. Es hängt auch sehr vom Selbstverständnis der Figuren ab, inwieweit sie sich überhauot von jemand anders etwas befehlen ließen, und wenn, von wem. Ob sie generell zu befehlen gewöhnt sind. In militärischer Sicht wäre der Magier erst einmal ungeeignet. Wichtiger für die Entscheidung wäre wohl, welcher Charakter in Krisensituationen die besten Einfälle hat, von alleine organisiert. Schlecht geeignet sind Figuren, die alleine vorpreschen oder alles ausdiskutieren wollen. Wenn einer der Kandidaten dazu neigt, und andere nicht, dann sollte er herausfallen. Im MMPORG Umfeld gibt es in der Gruppenorganisation ansonsten noch die Rolle des 2nd Leader, der eher für die taktische Umsetzung von Plänen ist, während der eigentliche Anführer vor allem die die strategische Planung übernimmt. Das wäre für die Gruppe vielleicht auch ein Weg, um die Defizote der einzelnen Kandidaten zu lösen. Die Ordenskriegerin könnte z.B. als Leader fungieren und der Zwerg transformiert das dann als integrierte Figur in die Gruppe, oder der Magier ist Anführer und die Ordenskriegerin setzt das dann taktisch / militärisch um. Generell würde ich aber sagen, dass ihr einfach abstimmen solltet, vielleicht nach dem Modus der Herauswahl, also jeder benennt eine Figur, der er das am wenigsten zutraut. Alle anderen gehen in die nächste Runde, bis es einen "Überlebenden" gibt.
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Ich glaube, dass die Unterschiede im Spiel gar nicht so sehr vorhanden sind, aber das ist ein anderes Thema. Natürlich habe ich hier sehr pointiert formuliert. Vielleicht, weil ich eine andere Vorstellung davon habe, welche Bedeutung kulturelle Fragen in einem Rollenspielforum haben. Letztendlich formuliert es aus meiner Sicht einen Erwartungswert der Umwelt an einen bestimmten Charakter. Solwac mag das als dogmatisch ansehen, ich denke, ich habe hier einfach für die Diskussion einen anderen Blickwinkel. Und ich gebe zu, in meinem Rollenspiel waren Fragen der Kleidung nie in dem Sinne relevant. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Spielfiguren sich in der Regel angemessen kleiden, insbesondere, wenn sie zur Oberschicht gehören. Allerdings gebe ich zu, dass ich immer Schwierigkeiten damit habe, wenn unsere offene Gesellschaftsstruktur auf eine Fantasywelt projeziert wird. Es fällt mir eben schwer, vielleicht ein persönliches Manko, mir eine mittelalterliche, vormoderne Welt vorzustellen, in der es jedem Einwohner frei steht, jede beliebige Kleidung zu tragen, in der von einem Priester z.B. nicht erwartet wird, stets in Ordenstracht aufzutreten, in der nicht von der Kleidung auf den Charakter und den Stand eines Menschen geschlossen wird. Ich glaube, Prados, du hängst dich zu sehr an der Vokabel "Vorschriften" auf, oder an der Klausel "disziplinieren", die du auf die Spieler-SL-Ebene zu transferieren scheinst. Lass dir vergewissert sein, von mir war dies nicht so gemeint, sollte das nicht genügend herausgehoben worden sein, bitte ich den Adrenalinschub zu entschuldigen. Wenn überhaupt, dann findet eine "Disziplinierung" des Spielers durch seine Figur statt. Aber eigentlich nicht einmal dies. Es sind eher Fragen des Comments, die auch nicht allumfassend in Regelbüchern gefaßt sind, aber eben doch existieren dürften. So wie man meist ja doch davon ausgehen kann, dass die Figuren im ihnen vertrauten kulturellen Umkreis bei einer Herrscheraudienz diesen nicht schwerst beleidigen werden, indem sie sich z.B. prächtiger kleiden als er, sich nicht erheben, wenn dieser eintritt etc.
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Ach Prados, ich zumindest weiß das durchaus, das ist für mich schon eine Prämisse. Und was in einer konkreten Spielwelt stattfindet, ist eh noch einmal eine andere Frage. Aber ich finde durchaus, dass es so ein Grundmaß an Regeln, auch Verhaltensregel geben darf, dass die Figruen eben nicht in einem sozialfreien Rahmen agieren, sondern mit Reaktionen rechnen müssen. Dazu gehört auch, sich zu vergegenwärtigen, dass Sozialkontext eine bestimmte Funktion hat. Wie ein Spieler mit diesem Kontext umgeht, bleibt ihm überlassen.
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@Arenimo: Na ja, vieles, was früher üblich war, ist für uns heute lächerlich. Allerdings sind Kleidervorschriften nun einmal so mit eines der frühesten Menschheitserungenschaften. Erst mit dem Aufbrechen der Standesschranken bricht das weg. Gerade der Feudalismus zeichnet sich im übrigen durch sehr strenge Kleidungsvorschriften aus. "Farbpalette" war im übrigen meinerseits nicht dahingehend gemeint, dass ein bestimmter Magier nur eine bestimmte Farbe tragen darf, sondern dass bestimmte Farben bestimmten Ständen vorbehalten sind. Kleidung drückt immer den Stand des Betreffenden aus. Trägt jemand die Kleidung eines höheren Standes, gilt das als Standesanmaßung, verbirgt er seinen Stand, verwirkt er auch dessen Vorrechte. Wie sich jemand in der Wildnis kleidet, mag ihm überlassen sein, bzw. der Meinung seiner Begleiter. Vormoderne Gesellschaften sind nun einmal geschlossene und keine offenen. Es ist aus Sicht der Gemeinschaft elementar, dass jeder sich seiner Rolle bewußt ist und dies auch dokumentiert. Tut er das nicht, ist er ein Paria. Eine Magiergilde dürfte unter keinen Umständen dulden, dass sich eines ihrer Mitglieder nicht daran hält. Sie hat aus Sicht der Gemeinschaft, ihre Mitglieder zu disziplinieren, so wie eine Handwerkergilde die ihren zu disziplinieren hat, so wie ein Meister seine Gesellen etc. Wer das offen nicht akzeptiert, bedroht das Gemeinwesen als ganzes. Das gilt genauso in Clanngadarn wie in Alba oder KanThaiPan. Die Ausprägung und Detailiertheit mag wechseln, aber den Stand an sich wird man in jeder dieser Gesellschaften an der Kleidung ablesen.