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Handel auf Midgard


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Genau, eben die typischen Handelswaren Midgards. Bier habe ich auch nie in Betracht gezogen, vor allem nicht nach Studium des

Zwergenquellenbuchs.

 

Felle, Wolle, Leder, Holz, Holzkohle, Zinn, Eisen, Werkzeug, Glaswaren, Salz, Dörrfisch und Pökelfleisch aus dem nördlicheren Midgard,

Baumwolle, Tuche, Seide, Brokat, Samt, Teppiche, Keramik, Marmor, Olivenöl, Getreide, Kaffee, Kakaobohnen*, Tee, Pfeifenkraut, Zucker, Gewürze, Sklaven, Pferde** aus dem südlicheren Midgard. Und je nach Region vllt. noch Branntwein, Honig oder Stein.

 

Das sind alles keine verderblichen Waren.

 

Gut, meine Vorstellungen von der Zeit der Hanse muss ich ein Gutteil korrigieren, sehe ich mittlerweile.

Was ihr über Zölle und Willkür am Zielhafen schreibt, nehm ich mir zu Herzen. Nur, warum beschränkt

ihr den Handel mit Waren auf die 3 oder 4 von euch bezeichneten Luxusartikel? Könnt ihr begründen,

warum die von mir genannten Waren nicht gehen würden? Würde mir sehr helfen.

 

Danke und viele Grüße,

Kosch

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Okay, mal anders gesagt: Diese Waren wurden schon weit gehandelt, aber sie gingen auf dem Weg üblicherweise über viele Zwischenhändler. Die ziehen dann zwischen zwei Handelsorten mehr oder minder hin und her. Minimiert das Risiko, weil man die Gegebenheiten kennt, mit den örtlichen Herren und Räubern ein Auskommen gefunden hat, die natürlichen Risiken (wie Wüsten) einschätzen kann etc. Am Ziel übernimmt die Ware ein anderer Händler, transportiert zu seiner Handelszielstadt. (In der Regel seine Heimatstadt.) usw. Die Ware geht also schon weite Wege, der Händler nimmt meist die Kurzstrecke.

Alltagswaren lohnen bei solchen Ketten kaum, über längere Strecken transportiert zu werden, Luxuswaren dagegen schon.

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Die Kosten des Handelns sind z.T. fix; für sehr teure Güter ist zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis dafür "Platz", für billige Massenware wie Holzkohle nicht, deshalb lohnt es sich nicht.

 

Preise sehe ich grundsätzlich so, daß die DFR-Preise alle Endverbraucherpreise sind (z.B. von 2 GS/l für billigen bis zu 6 GS/l für teuren Branntwein), in denen dann alle Kosten und Margen enthalten sind. Wer billigen Branntwein handeln möchte, könnte den z.B. für 0.7 GS/l (s.u.) kaufen (Fässer eingeschlossen). Nun wiegt ein 200l-Fass mit Inhalt vielleicht 220 kg. Ein Zugochse ist für eine Last von 250 kg gut. Nehmen wir also einen vierspännigen Wagen (250 GS) mit vier Ochsen (480 GS) für fünf Fässer (700 GS) an. Sagen wir, Wagen und Ochsen machen 10 Fahrten, bevor sie kaputt oder anderwertig "weg" (von Räubern erschossen, lahm, beschlagnahmt, was weiß ich) sind, dann belasten sie eine Fahrt mit (250+480 geteilt durch 10 =) 73 GS. Sagen wir zwanzig Tage Reisezeit à 1 GS/Tier Unterkunft (da sei der Wagen inbegriffen) = 80 GS (als "ehda-Kosten" käme Lebenshaltung für den Händler, im Beispiel 100 GS, und eigentlich noch ein Bursche und ein oder mehrere Wächter - das wäre dann der Rest der Abenteurergruppe - dazu).

Wenn man von einer (heutigen, vor-Internet) Faustregel 1/3 Produzent, 1/3 Großhändler, 1/3 Einzelhandel ausgeht, dann würde ein Wirt o. dgl. 1,3 GS/l bezahlen. Für unseren Wagen hätten wir also 1,300 GS Erlös, 853 GS Kosten einschließlich Abschreibung, Differenz in erster Nährung ca. 450 GS, davon ab ein paar hundert GS für die beteiligten Personen, und davon ab Zölle und Gebühren nach Maßgabe des SL - das könnte soweit einigermaßen zusammen passen.

Mit dem billigen Zeug könnte der Händler dann letztendlich vielleicht 50-100 GS pro Fahrt verdienen, hätte er stattdessen den teuren Branntwein geladen, würden - da ja nicht alle Kosten mit skalieren - sicher mehrere hundert hängen bleiben (dafür wäre der Markt am Zielort wohl enger, weil das billige Zeug mehr weggesoffen wird).

 

Zu beachten ist neben den Zöllen auch, daß es Monopole und Handelsprivilegien gibt. Das heißt, von A nach B darf nur handeln, wer Mitglied in der B-Händlergilde in A, oder der A-Händlergilde in B ist. Da sich die Margen im Handel zum Teil aus diesen Monopolen erklären, werden die eifersüchtig gehütet (-> Abenteueraufhängermaterial).

Wenn Abenteurer mal zwei Eselsladungen mitnehmen, und die am Zielort vielleicht noch zu einem vernünftigen Preis an die B-Händlergilde verkaufen, dann hängt sich da keiner dran auf. Wenn eine ganze Karawane zieht, würde es wohl Ärger geben. So kann ein Spielerhändler etwas Gewinn machen (was ihm gegönnt sei, man läßt ja auch dem Thaumaturgen seine Talismane und dem Tiermeister seine Viecher - auch wenn es am Spieltisch manchmal lästig ist), ohne die Gruppe oder das Spiel zu dominieren und die Gruppe zu reich zu machen.

 

Grundsätzlich ist es ja so, daß Abenteurer von Land zu Land reisen können, meist ohne, daß dies speziell ausgearbeitet wäre. Man wird eben in irgend einem Handelsschiff mitgenommen, wenn man die Nase von Alba voll hat und stattdessen einmal in Aran spielen möchte.

Alternativ ist eine Reise möglich, wenn auch mit einigen Gefahren verbunden - etwa im Abenteuer Kurai Anat, Die Große Salzkarawane, oder Die Säulen der Macht. Solche Handelszüge kann es ja nur dann geben, wenn sie im Schnitt Gewinn machen.

Andererseits fällt bei Abenteurern in gewisser Weise das Risiko "Schiff mit Mann und Maus abgesoffen, Totalverlust" aus (gut, Abenteurer können sich an einer Planke schwimmend an Land retten, da ist die Handelsware auch weg...). Man muß also aufpassen, daß es für Abenteurer nicht zu lukrativ wird.

 

Wichtig wäre mir, daß nicht jeder Handel in Gewinn endet. Ein temporärer Liquiditätsengpaß ist ein sehr guter Abenteueraufhänger...

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Ich denke, daß die meisten weit gereisten Waren einen gewissen Luxus bedeuten (nur wenige können sich das leisten) oder eben aus einer Notwendigkeit (Getreide für Valian, Eisen für KanThaiPan) befördert werden müssen.

 

Meist sind die Leute Selbstversorger und die keinen Großstädte Albas z. B. werden aus dem Umland versorgt.

Lebensmittel dürften in Alba nicht das Problem sein und durch die Woll- und Tuchproduktion, ist auch die Kleidung kein Thema. Waffen und Werkzeuge dürften von den Zwergen kommen und auch selbst hergestellt werden. Somit sind z.B. für Alba alle wichtigen Bereiche durch Selbstversorgung abgedeckt.

 

Natürlich wird es immer wieder Leute geben, die weit gereist sind und deswegen bestimmte Luxusgüter mitbringen, die bestaunt werden.

 

SFen oder eben Fernhändler, Gaukler, Künstler werden auch exotische Dinge vorstellen und verkaufen. Aber da gibt es, wenn ich mich nicht irre, schon ein paar Handelsrouten, über die Seide aus KTP, Teppiche aus Aran, Pfeifenkraut und Gewürze aus Minangpahit kommen und dann von Sirao aus überwiegend von Valianern, Küstenstaatler oder Scharadrim weiter verteilt wird. Die besonderen Zollkontrollen Nahuatlans erschweren einiges, aber gehandelt wird auch dort von Scharadrim und Waelingern.

 

Ich denke, die Fernhandelsgüter sind für Otto Normalverbraucher unerschwinglich und nur die Oberschicht kann sich diese gönnen. Wie bei Muskat oder Pfeffer denke ich, die sollten auf Midgard in Gold aufgewogen werden, wobei das irdische Gold wesentlich wertvoller war.

 

Ich denke auch, meist haben Händler eher kurze Wege zurückgelegt, die Waren sind aber durch viele Hände gegangen.

 

Z.B. 1 Ballen Seide für 100 GS: Gilde in KTP transportiert mit Kaiserlicher Genehmigung bis zur Grenze,

danach übernimmt z. B. ein Rawindi bis zur Küste,

dann ein Seefahrer aus Eschar bis nach Meknesch.

Dort wird weiterverkauft an verschiedene Händler. Diese liefern z.B. nach Valian, in die Küstenstaaten, Vesternesse.

Dort übernehmen örtliche Transporteure/Händler die Weiterverteilung und dann vielleicht ist der Endverbraucher erreicht.

 

Wenn jeder seinen Einsatz zumindest verdoppeln will, dann ist aus einem Ballen Seide im Wert von 100 GS, ein Ballen zum Preis von 1600 GS geworden. Und wenn noch mehr Zwischenhändler drin sind, wird es wiederum teurer. Nicht zu vergessen die Wachmannschaften zum Schutz der Waren und dem Risiko des Schiffsverlustes durch Unwetter.

 

Deine Liste, KoschKosch, gefällt mir, aber ich bin nicht sicher, ob Getreide, Kaffee, Kakao nicht doch unter verderblich fallen. Gerade Getreide ist anfällig für die Aufnahme von Feuchtigkeit und somit Pilzbefall oder eben von Ratten und Mäusen.

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Am besten wird es wohl sein - ja, da drücke ich mich drum - eine Midgard-Weltkarte zu nehmen und in die Länder Punkte mit deren Exportgütern zu kleben. Dann werden die Importgüter festgelegt, was schonmal Hinweise auf Handelswege gibt. Bestimmte Sachen fallen dann schonmal raus, weil sie nicht haltbar oder letztendlich doch uninteressant sind, egal von wo sie herkommen (in Mitteleuropa kauft keiner - Klischee - Schlangenfilets oder frititierte Hühnerfüße aus Südchina). Dann leitet man die Preise aus den Verkaufspreisen ab. Ich würde das auch nur grob halten wollen. Sowas wie "Waffen aus Toledo" wären zwar stylish, könnten aber das Ding aufblähen.

 

Ich weiß nicht, ob die Quellenbücher dafür Daten hergeben.

 

Mit diesem Gerüst geht es dann in die Details, die Kazzirah und Ma Kai beschrieben haben.

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