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Spielleitung auf Cons


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vor 18 Stunden schrieb Einskaldir:

Wenn du keinen Alkohol am Tisch magst, dann schreib das einfach in deine Vorankündigung. Du gibst den Grad der Figuren vor, dann kannst du auch sowas machen.

vor 16 Stunden schrieb Drachenmann:

Ich bin gerade sehr hin- und hergerissen, wie ich zu diesem Vorschlag stehe...
Einerseits ja, dieses Recht darf dann aber nicht nur für die Spielleitung gelten, sondern für jeden Mitspieler am Tisch.
Und zwar ohne Zwang zu einer Rechtfertigung, ein kurzes "ich möchte das nicht hier am Tisch" muss dann reichen.

Andererseits frage ich mich, ob sich die Herleitung für deinen Vorschlag, die Gradvorgabe, einfach so auf die Stragthematik übertragen lässt:
Die Gradvorgabe stellt ja die Zugangsbedingung für die Figur des Spielers dar,
dein Vorschlag dagegen eine Verhaltensreglementierung des Mitspielers selbst.
Da sehe ich schon zwei verschiedene Ebenen...
Ich möchte damit jetzt nicht werten, zustimmen oder ablehnen, sondern es nur mal anmerken.

 

vor 8 Stunden schrieb Einskaldir:

Nein, wie kommst du darauf? Als SPL übe ich das Tischrecht aus. Ich verweise auch Spieler vom Tisch, wenns sein muss.  Sorge für Ordnung.

Wenn mir als Spieler was nicht passt, kann ich es ansprechen und im Zweifel gehen.

 

vor 51 Minuten schrieb Drachenmann:

Hier denke ich: Darüber werden wir keine Einigung erzielen, da wir anscheinend verschiedene Rollenverständnisse von Spielleitung haben.
Macht aber nichts, wir lassen einfach beide Auffassungen gleichberechtigt nebeneinander stehen?
:männlicherhändedruc

Aus dieser Diskussion hat sich der vorliegende Strang entwickelt. Offensichtlich haben Drachenmann und ich unterschiedliche Vorstellungen von der Spielleitung auf einem Con.

Aus meiner Sicht ist die Conspielleitung mit einer Tanzveranstaltung oder einem Club vergleichbar. Wenn ich mich als freiwilliger Spielleiter zur Verfügung stellte, darf ich neben den Rundenanforderungen (Grade, magische Artefakte etc) auch die Verhaltensregeln vorgeben. Sei es, dass bei mir nicht geraucht oder getrunken wird, dass keine Kinder mitspielen dürfen oder dass ich feste Pausenzeiten vorgebe. Die Liste ist beliebig erweiterbar. Ich muss dass nur auf dem Rundenzettel kommunizieren. Ich könnte auch Gewandung vorgeben oder den Anspruch, dass der Spieler seine Figur auch theatralisch darstellen soll. Das ist alles legitim, solange ich es ankündige. Genau wie im Club, in dem ich Abendgarderobe (Black Tie) als Einlassungsvoraussetzung vorgeben kann oder ähnliches. Wer das nicht mag, kann ja eine andere Runde spielen.

Und aus meiner Sicht bin ich ganz selbstverständlich auch für die Ordnung der Spiellrunde verantwortlich. Wenn ein Spieler aus der Reihe tanzt, muss ich ihn einfangen. Wenn er das auf Kosten anderer tut, schmeiß ich ihn raus. Und das ist für mich keine demokratische Entscheidung bei der ich erst die Zustimmung aller am Tisch einholen muss. Das ist aus meiner Sicht auch keinesfalls hilfreich.

Habt ihr eine andere Leitungsauffassung auf Cons?
 

 

Bearbeitet von Einskaldir
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Im Prinzip gebe ich Dir Recht, der Spielleiter bestimmt seine Sandbox, er macht das Angebot und der Spieler hat die Wahl unter vorhandenen Angeboten. Allerdings kann man es auch übertreiben - und steht plötzlich ohne Spieler da. (Dann ist anderes Geschrei wieder laut).

Lieber gesunden Menschenverstand einschalten und selbst (nur) einen Schritt zurück gehen. Macht etwas Platz für andere.

Letztlich sind auf dem Con alle weitgehend kompatibel. Das heisst, alle sind irgendwo auf einer gedachten Linie zwischen den zwei Polen Einskaldir und Drachenmann. ;) Das lässt sich aushalten ...

Und hält die Ansprüche und das Spielrunden- Formular übersichtlich.

 

 

PS.: trotzdem kein Anis.

Bearbeitet von Lukarnam
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Ich verstehe nicht ganz so diese ganzen theoretischen Diskussion plötzlich her kommen. Bisher schien es doch immer problemlos zu funktionieren sowohl mit/ohne Alkohol als auch mit anderen fiktiven Geschichten. 

Prinzipiell sehe ich es aber wie Einskaldir. Als Spielleiter mache ich mir die Mühe etwas vorzubereiten. Ich nehme meine Freizeit um andere zu bespassen. Da darf ich auch Vorgaben machen wir ich mir das ganze Vorstelle. Und wenn ich das ganze in der Vorankündigung kommuniziere, kann sich jeder Spieler entscheiden die Vorgaben einzuhalten oder die Gruppe zu meiden. Andere Rechte sehe ich für die Spieler nicht. 

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vor 50 Minuten schrieb Einskaldir:

Aus meiner Sicht ist die Conspielleitung mit einer Tanzveranstaltung oder einem Club vergleichbar. Wenn ich mich als freiwilliger Spielleiter zur Verfügung stellte, darf ich neben den Rundenanforderungen (Grade, magische Artefakte etc) auch die Verhaltensregeln vorgeben. Sei es, dass bei mir nicht geraucht oder getrunken wird, dass keine Kinder mitspielen dürfen oder dass ich feste Pausenzeiten vorgebe. Die Liste ist beliebig erweiterbar. Ich muss dass nur auf dem Rundenzettel kommunizieren. Ich könnte auch Gewandung vorgeben oder den Anspruch, dass der Spieler seine Figur auch theatralisch darstellen soll. Das ist alles legitim, solange ich es ankündige. Genau wie im Club, in dem ich Abendgarderobe (Black Tie) als Einlassungsvoraussetzung vorgeben kann oder ähnliches. Wer das nicht mag, kann ja eine andere Runde spielen.

Teilweise sehe ich das ähnlich, aber weniger kategorisch.
Als SL sehe ich die Belohnung für meine Vorbereitung darin,
dass die Mitspieler hoffentlich mit leuchtenden Augen gemeinsam mit mir eine spannende Geschichte in meinem Szenario erleben.
Außerdem habe ich die meisten Spielanteile, verfüge über unbegrenzte Ressourcen und halte die Fäden in der Hand.
Natürlich fällt mir dabei zugleich die Gesprächsmoderation zu, das liegt in der Spielstruktur.
Deswegen habe ich das Recht,
an die teilnehmenden Figuren bestimmte Anforderungen zu stellen und Figuren oder Teile von ihnen wie Ausrüstungsgegenstände abzulehnen.

Andererseits betrachte ich mich als Mitspieler ohne übergeordnete Rechte, die anderen nicht zustehen.
Wenn mir das Recht zusteht, Alkohol vom Tisch zu verbannen, steht das m.M.n. jedem anderen Mitspieler genauso zu.
Wenn ein Mitspieler das Rauchen, auch unter freiem Himmel, reglementiert sehen will, bin ich verpflichtet, eine Einigung zu erarbeiten.
Eine Kleiderordnung einzufordern steht mir nur zu, wenn die Erscheinung des Mitspielers mich oder die Gruppe so sehr irritiert, dass an ein Spiel nicht mehr zu denken ist.
Das Recht, eine theatralische Darstellung einzufordern, steht mir m.M.n. nicht zu, denn dafür gibt es Fertigkeitswürfe und nicht jedem liegt eine solche Darstellung.
Usw...

Ich unterscheide also zwischen Anforderungen an die Figur, die ich verlangen und durchsetzen darf,
und Anforderungen an die Persönlichkeiten der Mitspieler, und hier sehe ich die Grenzen meiner Rechte schnell erreicht,
erst recht, wenn diese Rechte nur für mich allein gelten sollen.
Auch als SL sehe ich mich also nicht als mit übergeordneten Persönlichkeitsrechten ausgestattet an.
Ich betrachte mich lieber als eine Art Gastgeber, der zwar größtenteils denselben,
zum Teil aber auch anderen Pflichten unterliegt als die Gäste, damit das Treffen zu einem schönen, gemeinsamen Erlebnis für alle gestaltet werden kann.

Für wichtig halte ich die Rolle der Gesprächsmoderation,
also dafür zu sorgen, dass jeder Mitspieler seine Rede- und Handlungsmöglichkeit erhält und z.B. nicht unterbrochen wird.
Bei der Durchsetzung dieser Gesprächsregeln kann ich durchaus unangenehm und auch diktatorisch werden, das gebe ich zu.
Aber das ist wirklich nur sehr selten nötig, genau wie eine Ansprache an einen einzelnen Spieler unter vier Augen, damit er sich endlich mal zusammen nimmt.
Anzählen musste ich noch nie einen Mitspieler, jedenfalls erinnere ich mich nicht daran.
Nur, dass ich einmal ein Abenteuer abgebrochen habe,
weil mir das Spielverhalten der Beteiligten trotz mehrfacher Ansagen total auf die Nerven ging und ich kurz davor stand, persönlich zu werden und amtlich auszurasten.
Und dem wollte ich niemanden aussetzen, denn dann habe ich das Konfliktverhalten einer verbalen Abrissbirne, und das ist nicht schön.

vor 51 Minuten schrieb Einskaldir:

Und aus meiner Sicht bin ich ganz selbstverständlich auch für die Ordnung der Spiellrunde verantwortlich. Wenn ein Spieler aus der Reihe tanzt, muss ich ihn einfangen. Wenn er das auf Kosten anderer tut, schmeiß ich ihn raus. Und das ist für mich keine demokratische Entscheidung bei der ich erst die Zustimmung aller am Tisch einholen muss. Das ist aus meiner Sicht auch keinesfalls hilfreich.

Ok, inhaltlich gehe ich hier mit dir konform, formal sehe ich Unterschiede in der Durchsetzung...

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vor 1 Stunde schrieb Drachenmann:

Andererseits betrachte ich mich als Mitspieler ohne übergeordnete Rechte, die anderen nicht zustehen.

Wenn mir das Recht zusteht, Alkohol vom Tisch zu verbannen, steht das m.M.n. jedem anderen Mitspieler genauso zu...

Das sehe ich ein wenig anders. Ich bleibe mal beim Thema Alkohol.

Wenn es für mich als Spielleiter dazugehört beim Leiten Bier zu trinken und ich es so vorher kommuniziere kann sich jeder interssierte Spieler entscheiden ob es für ihn in Ordnung ist oder sich eben eine andere Runde suchen.

Andersherum funktioniert das nicht. Als Spielleiter kann ich mir ja schlecht eine andere Runde suchen. Ich habe nur die Möglichkeit mir passende Spieler zu suchen. Und dafür gibt es die Vorankündigung mit Beschränkungen die ich festlege.

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Ich verstehe, was du und Einskaldir meint und respektiere diese Sichtweise,
solange solche Beschränkungen durch den SL im Vorfeld erfolgen, also nicht erst am Tisch.
Mein Selbstverständnis ist halt ein anderes, aber darin sehe ich kein Problem.
Wie gesagt, wir können beide Rollenverständnisse von Spielleitung nebeneinander stehen lassen, gesellschaftstauglich sind beide, meine ich.

Ich fände es nur blöd, wenn ich mich an den Tisch gesetzt hätte und mir nach zwei Stunden vom SL eröffnet wird,
er verbitte sich meine Rauchpausen, die ich sowieso versuche, dem Spielverlauf passend einzurichten und auch möglichst kurz zu halten.
Das möchte ich schon vorher wissen und nicht irgendwann erfahren.

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Inzwischen kennen sich ein Großteil der Spieler und viele Abenteuer werden hier im Forum vorher diskutiert.

Wie hat das vor 15 Jahren nur klappen können? Hat sich das soziale Miteinander am Spieltisch so stark verändert? Wie sieht es mit anderen Cons aus (sofern dort Alkohol nicht durch den Spielort untersagt ist)?

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vor 9 Minuten schrieb Solwac:

Inzwischen kennen sich ein Großteil der Spieler und viele Abenteuer werden hier im Forum vorher diskutiert.

Wie hat das vor 15 Jahren nur klappen können? Hat sich das soziale Miteinander am Spieltisch so stark verändert? Wie sieht es mit anderen Cons aus (sofern dort Alkohol nicht durch den Spielort untersagt ist)?

Es ist ja nur eine fiktive Frage, offenbar gibt es diese Probleme ja selten bis nie. 

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Spoiler

Das klappte früher, das klappt heute. Ich denke, hier wird ein Problem größer diskutiert als es ist. :)

Vielleicht hilft ein Pils auch beim Spielen und/oder Leiten, weil man etwas lockerer und einfallsreicher (ob die Ideen dann besser werden sei mal dahin gestellt ;) ) wird.
Disclaimer: Nein, ich möchte hier keinen Alkoholkonsum verherrlichen, das kann Jürgen von der Lippe.

/e: Zurückgezogen wegen OT: Das Alkohol-Thema gehört hier nicht parallel durchgekaut.

Bearbeitet von dabba
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vor 2 Stunden schrieb Solwac:

Wie hat das vor 15 Jahren nur klappen können? Hat sich das soziale Miteinander am Spieltisch so stark verändert? Wie sieht es mit anderen Cons aus (sofern dort Alkohol nicht durch den Spielort untersagt ist)?

Vor 15 Jahren ist man (fast) überall vollgequalmt worden. Ich erinnere mich, daß ich mich bemüßigt sah, einen Strang zu eröffnen, wo ich sammelte, bei welchen Conventions im Haus oder wenigstens in manchen Räumen Rauchverbot herrscht.
Alkohol ist mir persönlich zu der Zeit nicht aufgefallen. 

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Nicht jedes Gespräch entspringt einem Problem, nicht jeder Strang behandelt ein bedeutsames Thema, das die Rollenspielwelt bewegt.
Was ist denn jetzt los, darf ein Strang nur noch erstellt werden, wenn davon Existenzen abhängen?
Darf sich nicht einfach mal nur so, aber trotzdem ernsthaft, ausgetauscht werden?
Mann, manchmal ist dieses Forum echt eine völlig spaßbefreite Zone, macht euch doch mal locker!
:dozingoff:

Bearbeitet von Drachenmann
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Schlechtes Thema für eine lockere Diskussion.

Ich habe in meiner nicht gerade kurzen Zeit auf Cons am Spieltisch nie ein Problem gehabt oder mitbekommen, wenn Alkohol getrunken wurde. Das war während der Spielerunden auch nie ein Mengenproblem.

Wenn es den SL stört sehe ich das auch so, dass er da "Hausrecht" für die Runde hat, denn er kann (anders als die Spieler) nicht einfach die Runde wechseln.

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vor 7 Stunden schrieb Drachenmann:

Nicht jedes Gespräch entspringt einem Problem, nicht jeder Strang behandelt ein bedeutsames Thema, das die Rollenspielwelt bewegt.
Was ist denn jetzt los, darf ein Strang nur noch erstellt werden, wenn davon Existenzen abhängen?
Darf sich nicht einfach mal nur so, aber trotzdem ernsthaft, ausgetauscht werden?
 

Danke. Eben. Es gibt überhaupt kein Problem. Das Gespräch mit Drachenmann im Alkoholstrang ging von mir initiiert auch in Richtung Spielleitung. Da es dort OT war, habe einen eigenen Strang aufgemacht. Das ist doch völlig normal. Mir gings inbesondere um den Punkt der Spielordnung. Da hatte ich Drachenmann zunächst anders verstanden und hab sozusagen hier nachgefragt und gleich mal alle anderen auch ins Boot geholt. Das war alles.

Ich beabsichtige weder theatralisches Spiel einzuführen (Sowas kann ich gar nicht und es löst bei mir nur Fremdschämen aus, noch Alkohol zu verbieten, noch Pausen vorzugeben noch...). Ich hatte Gott sei Dank bisher nur eine einzige unmögliche Situation mit einem Mitspieler am Tisch, der nicht mir die Freude direkt vemieste, sondern anderen. Da hätte ich mir ein Eingreifen des SPL gewünscht. 

Das ist der Hintergrund dieses Stranges. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach Neugier.

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vor 18 Stunden schrieb Drachenmann:


Als SL sehe ich die Belohnung für meine Vorbereitung darin,
dass die Mitspieler hoffentlich mit leuchtenden Augen gemeinsam mit mir eine spannende Geschichte in meinem Szenario erleben.
Außerdem habe ich die meisten Spielanteile, verfüge über unbegrenzte Ressourcen und halte die Fäden in der Hand.
Natürlich fällt mir dabei zugleich die Gesprächsmoderation zu, das liegt in der Spielstruktur.
Deswegen habe ich das Recht,
an die teilnehmenden Figuren bestimmte Anforderungen zu stellen und Figuren oder Teile von ihnen wie Ausrüstungsgegenstände abzulehnen.

Andererseits betrachte ich mich als Mitspieler ohne übergeordnete Rechte, die anderen nicht zustehen.
Wenn mir das Recht zusteht, Alkohol vom Tisch zu verbannen, steht das m.M.n. jedem anderen Mitspieler genauso zu.
Wenn ein Mitspieler das Rauchen, auch unter freiem Himmel, reglementiert sehen will, bin ich verpflichtet, eine Einigung zu erarbeiten.

 

Ich bin da bei Drachenmann. In Sachen Spiel habe ich als SL das letzte Wort. Ich entscheide (idealerweise im Vorfeld oder zu Beginn der Runde), nach welchem Regelwerk wir spielen, welche Charakterklassen mitspielen dürfen, welche Hausregeln ich zulasse oder anwende usw.

In Sachen Sozialverhalten sehe ich bei einer Gruppe erwachsener Spieler alle in der Pflicht. Wenn sich irgendjemand daneben benimmt, darf und sollte jeder einschreiten können. Da mag der SL moderierend eingreifen, weil er im Moment eine exponierte Rolle hat - aber mehr Rechte als die anderen hat er in meinen Augen nicht.

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vor 21 Stunden schrieb Einskaldir:

[...]Und aus meiner Sicht bin ich ganz selbstverständlich auch für die Ordnung der Spiellrunde verantwortlich. Wenn ein Spieler aus der Reihe tanzt, muss ich ihn einfangen. Wenn er das auf Kosten anderer tut, schmeiß ich ihn raus. Und das ist für mich keine demokratische Entscheidung bei der ich erst die Zustimmung aller am Tisch einholen muss. Das ist aus meiner Sicht auch keinesfalls hilfreich.[...]

 

 

Nun, diesen Schuh würde ich mir nicht anziehen. Mit so einer "Macht" geht ja auch die zugehörige Verantwortung einher. Wenn also mich als Mitspieler einer der Anwesenden in deiner Runde nervt, kann ich von dir verlangen, dass du das abstellst? Und wenn dem nicht geschieht, bist du schuld? Neee, das ist für mich völlig undenkbar.

Alle sind für die Ordnung verantwortlich, alle haben das "Recht" Regel 0 anzuwenden. Der Mitspieler, der das Spiel leitet, hat hier ganz sicher keinerlei "Tischrecht" oder Ähnliches. Er kann dafür jederzeit mit der Leitung aufhören und so höchstens via Erpressung die anderen in die Spur zwingen. Wer so vorgehen mag, soll das tun. Als Mitspieler würde ich da dann wohl (je nach Situation) über Regel 0 gegenüber dem SL nachdenken.

Ich meine, ernsthaft, was machst du, wenn du Spieler 1 vom Tisch verweisen willst und dieser das ablehnt? Wenn möglicherweise Spieler 2 und 3 als dessen Kumpels das ebenfalls nicht wollen? Wendest du Gewalt an? Ich denke nicht. Du wirst dann wie jeder normale Mensch mit den Leuten reden und entweder gemeinsam eine Lösung/einen Kompromiss finden oder die Runde abbrechen.

Macht/Verantwortung ist ja nichts, was dem Mitspieler einfach zufliegt, sondern muss gewährt oder verliehen werden. Ich für meinen Teil gewähre keinem meiner Mitspieler eine automatische, unkontrollierte Macht über den Spieltisch. Bei mir muss miteinander gesprochen/diskutiert werden und man finden dann einen Kompromiss oder eine Lösung.

In der späteren Situation, die du erwähnst: "Ich hatte Gott sei Dank bisher nur eine einzige unmögliche Situation mit einem Mitspieler am Tisch, der nicht mir die Freude direkt vemieste, sondern anderen. Da hätte ich mir ein Eingreifen des SPL gewünscht.", frage ich mich schon, warum du dich der Sache nicht einfach angenommen, sondern anscheinend einfach nur die Verantwortung abgeschoben hast? Wer hat dich daran gehindert, den Mitspieler oder das Problem anzusprechen?

Nein, hier warst du exakt genau so viel in der Verantwortung wie jeder andere am Spieltisch. Wenn du nichts zur Lösung beigetragen hast, warst du Teil des Problems - wie möglicherweise alle weiteren Mitspieler inklusive des leitenden Spielers.

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Ich sehe eine Rollenspielrunde auch als Gemeinschaftsveranstaltung. Ja, der SL kontrolliert die Geschichte, Figuren, Spielwelt. Er kennt Dramaturgie und Abenteuerplanung und kann deshalb z.B. bestimmte Zeitplanungen besser beurteilen als die anderen. Aber für den Spass am gemeinsamen Erlebnis sind alle zuständig.
Den Spielort z.B. entscheide ich als SL nicht allein, sondern sage etwa, "ich würde gern auf dem Burghof spielen; für wenn es dunkel wird, habe ich Rittersaal 4 reserviert. Was meint Ihr?". Wenn dann eine Spielerin sagt, sie fände den Rittersaal als Vierter doof, wisse aber, das Turmerdgeschoss sei noch frei, und ein anderer, er wolle aber bitte nicht in der Sonne sitzen (auch die Sonnenschirme hielten die UV-Strahlung nur unzureichend ab), dann erarbeiten wir eine gemeinsame Lösung. Der SL steht bei solchen organisatorischen Themen ein bisschen mehr in der Bütt, weil er sich zunächst via Rundenaushang darum gekümmert hat, aber z.B. wenn die Runde zum angekündigten Termin Mitternacht noch nicht fertig ist, dann kann ich als SL auch nicht einfach sagen, "wir spielen bis 2 Uhr fertig", sondern stelle das zur Diskussion, und es wird gemeinsam bzw. auf kleinstem gemeinsamem Nenner entschieden.
Ich sehe mich als SL nicht in der Pflicht, jeden Sonderwunsch der Spieler zu erfüllen, erst recht nicht da, wo alle gleichermaßen zielführend handeln können. Wenn z.B. jemand am Tisch die anderen durch Rauchen belästigen sollte, dann kann aus meiner Sicht jeder darum bitten, das doch zu unterlassen. Ich würde das definitiv tun, egal ob ich SL oder Spieler wäre.

Übrigens kann natürlich auch der SL sagen, "nee, so war das nicht geplant, unter diesen Umständen möchte ich diese Runde jetzt und hier beenden." Damit stehen eben alle Mitspieler "auf der Straße", insofern mag/sollte die Hemmschwelle höher sein. Aber der SL ist genausowenig an den Tisch gekettet wie jede/r andere auch.

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vor einer Stunde schrieb Rosendorn:

Nun, diesen Schuh würde ich mir nicht anziehen. Mit so einer "Macht" geht ja auch die zugehörige Verantwortung einher. Wenn also mich als Mitspieler einer der Anwesenden in deiner Runde nervt, kann ich von dir verlangen, dass du das abstellst? Und wenn dem nicht geschieht, bist du schuld? Neee, das ist für mich völlig undenkbar.

Alle sind für die Ordnung verantwortlich, alle haben das "Recht" Regel 0 anzuwenden. Der Mitspieler, der das Spiel leitet, hat hier ganz sicher keinerlei "Tischrecht" oder Ähnliches. Er kann dafür jederzeit mit der Leitung aufhören und so höchstens via Erpressung die anderen in die Spur zwingen. Wer so vorgehen mag, soll das tun. Als Mitspieler würde ich da dann wohl (je nach Situation) über Regel 0 gegenüber dem SL nachdenken.

Ich meine, ernsthaft, was machst du, wenn du Spieler 1 vom Tisch verweisen willst und dieser das ablehnt? Wenn möglicherweise Spieler 2 und 3 als dessen Kumpels das ebenfalls nicht wollen? Wendest du Gewalt an? Ich denke nicht. Du wirst dann wie jeder normale Mensch mit den Leuten reden und entweder gemeinsam eine Lösung/einen Kompromiss finden oder die Runde abbrechen.

Macht/Verantwortung ist ja nichts, was dem Mitspieler einfach zufliegt, sondern muss gewährt oder verliehen werden. Ich für meinen Teil gewähre keinem meiner Mitspieler eine automatische, unkontrollierte Macht über den Spieltisch. Bei mir muss miteinander gesprochen/diskutiert werden und man finden dann einen Kompromiss oder eine Lösung.

In der späteren Situation, die du erwähnst: "Ich hatte Gott sei Dank bisher nur eine einzige unmögliche Situation mit einem Mitspieler am Tisch, der nicht mir die Freude direkt vemieste, sondern anderen. Da hätte ich mir ein Eingreifen des SPL gewünscht.", frage ich mich schon, warum du dich der Sache nicht einfach angenommen, sondern anscheinend einfach nur die Verantwortung abgeschoben hast? Wer hat dich daran gehindert, den Mitspieler oder das Problem anzusprechen?

Nein, hier warst du exakt genau so viel in der Verantwortung wie jeder andere am Spieltisch. Wenn du nichts zur Lösung beigetragen hast, warst du Teil des Problems - wie möglicherweise alle weiteren Mitspieler inklusive des leitenden Spielers.

  1. Ich verstehe nicht, was das mit "Schuld" zu tun hat? Selbstverständlich kannst du mich als Spielleiter ansprechen, wenn dir das Verhalten eines Spielers nicht passt und du es nicht mit ihm selbst klären willst. Dann werde ich, je nachdem wie ich das einschätze, handeln. Sehe ich keinen Grund, werde ich die anderen nach ihrer Meinung fragen, ob sie auch ein Problem haben. Ich habe hier aus meiner Sicht Moderations- und Führungsverantwortung, ja. 
  2. Die Tatsache, dass alle für die Ordnung verantwortlich sind , schließt nicht aus, dass ich es als SPL ganz besonders bin und diese, wenn ich es für angemessen halte, auch durchsetze.
  3. Wenn ich jemanden vom Tisch verweise, dann setze ich das sicher durch. Sollten zwei seiner Freunde mitgehen, dann bitte. Wo ist das Problem? Dass er nicht gehen will, halte ich für ein praxisfernes Beispiel. Sollte das der Fall sein, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sollte er wie ein trotziges Kind sitzen bleiben wollen, kann ich die Runde verlegen. Ich kann auch die Orga bitten, ihm klar zu machen, dass er unerwünscht ist. Ich kann sicher auch sehr deutlich werden. Ich glaube aber kaum, dass das nötig würde.
  4. Ich lebe auch keine Machtphantasien aus. Ich schreite ein, wenn ich es für nötig erachte. Bin ich mir nicht klar, ob etwas alle stört, frage ich. Diskussion mit den Spielern steht an erster Stelle. Ich werde aber sicher nicht in allen Fällen nachfragen. Wenn ich etwas für untragbar erachte, handle ich. Ohne vorher demokratisch abzustimmen. Die Alternative wäre eh, dass ich die Leitung einstelle. 
  5. Wie kommst du darauf, dass ich in der von mir geschilderten Situation nicht gehandelt habe? Das habe ich nicht geschrieben. Selbstverständlich habe ich gehandelt. Wir waren mit mehreren in der Runde und besagter Mitspieler und seine Freundin haben sich, sorry, wie Idioten aufgeführt und anderen die Spielanteile genommen. Sie haben einer Mitspielerin komplett das Spielen vermiest und versucht, alles, was sie tat, zu torpedieren auch wenn sie von ihren Aktionen nicht wissen konnten. Es war schlichtweg ekelhaft. Ich hatte eigentlich erwartet, dass der SPL irgendwann mal eingreift, aber da kam nichts. Schließlich habe ich gesagt, dass ich mit so einem idiotischen Verhalten nicht klarkomme, mir sowas in 20 Jahren Rollenspiel noch nicht untergekommen ist, und ich mit ihm und seiner Freundin auch nie wieder an einem Tisch sitzen will. Sein Verhalten wäre das allerletzte. Habe sicher noch ein paar mehr Sachen gesagt. Dann habe ich meine Sachen gepackt und bin ausgestiegen. Der Spieler nahm das zum Anlass, mit seiner Freundin die Runde zu verlassen. Er konnte das natürlich gar nicht nachvollziehen. Im Anschluss bin ich gebeten worden, weiterzuspielen und wir hatte ein schönes Ende des Abenteuers. Meine Reaktion war also, das Fehlverhalten zu thematisieren und dann zu gehen. Ich würde den SPL nicht bitten einzuschreiten, denn ich bin erwachsen und nicht konfliktscheu. Es gibt aber jede Menge Conteilnehmer, die da sicherlich nicht so extravertiert sind und still vor sich hinleiden. Und da müsste ich als SPL einschreiten. So sehen ich das.
Bearbeitet von Einskaldir
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vor einer Stunde schrieb Ma Kai:

Übrigens kann natürlich auch der SL sagen, "nee, so war das nicht geplant, unter diesen Umständen möchte ich diese Runde jetzt und hier beenden." Damit stehen eben alle Mitspieler "auf der Straße", insofern mag/sollte die Hemmschwelle höher sein. Aber der SL ist genausowenig an den Tisch gekettet wie jede/r andere auch.

Hab ich schon mal als Beobachter von aussen erlebt.

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Natürlich sollte Kommunikation immer die erste Wahl sein.

Der Unterschied liegt aber in der letzten Konsequenz. Ein unzufriedener Spieler kann sich in der Regel entfernen ohne dass die Runde größeren Schaden nimmt. Der Spielleiter kann das nicht. Ohne ihn ist die Runde gelaufen. Alleine durch diese Tatsache hat der Spielleiter eine besondere Stellung in der Gruppe, auch wenn er das garnicht möchte und sich als einer unter gleichen sieht. 

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vor 41 Minuten schrieb Einskaldir:
  1. [...]Ich habe hier aus meiner Sicht Moderations- und Führungsverantwortung, ja.

Das ist der für mich entscheidende Punkt, den ich nicht im geringsten verstehe. Woraus leitest du das ab? Weil du in dem Moment der Spielleiter bist? Dann dürfen also introvertierte, schüchterne Menschen nie leiten, weil die sich nicht auch außerhalb des Spieles durchsetzen können?

Der SL hat lediglich innerhalb der Spielwelt/des Spielvorgangs eine gesonderte Aufgabe. Bei allen Dingen am Tisch außerhalb des Spiels ist er einfach nur ein Mitspieler von mehreren, ohne irgendwelche besonderen Machtmöglichkeiten. Dazu gehört auch, Verhaltensregeln oder ähnliches festzulegen, kann nur in Absprache mit der Gemeinschaft geschehen. Natürlich kann der SL wie jeder andere Mitspieler Bitten oder Vorschläge äußern, über die man abstimmen kann, wenn es nicht sowieso schon Zustimmung gibt.

Man kann jeden Mitspieler ansprechen, wenn man ein Problem hat und sich selbst nicht helfen kann. Jeder Mitspieler ist in der Pflicht, für ein angenehmes Spiel beizutragen. Der Spielleiter hat da absolut keinerlei Sonderstellung. Ich kann nicht nachvollziehen, woher du deine andere Meinung ziehst.

Wer hat dann bei den spielleiterlosen Rollenspielen die "Moderations- und Führungsverantwortung"?

Nein, für mich ist klar, dass sich niemand aus seiner Verantwortung am gemeinsamen Spaß davon stehlen darf. Jeder Mitspieler kann Moderator bei allen Geschehnissen am Tisch sein. Nur weil ein Mitspieler bei einem SL-Spielsystem innerhalb des Spieles besondere Möglichkeiten oder Rechte hat, hat er keinerlei besondere Rolle außerhalb der Spielwelt.

Grundsätzlich darfst du natürlich gerne deine Ansicht haben, auch wenn ich es nicht mag, dass Spielspaßverantwortung so einseitig bei einem Mitspieler hängen soll und sich die anderen quasi darum drücken dürfen.

Klarerweise erkenne ich dir dann als SL diese Dinge aber nicht automatisch an und im Konfliktfall würde ich mich auch nicht ohne Gespräch und ggf. demokratischer Abstimmung unterordnen. Aber es steht dir und allen anderen dann ja frei, den Tisch zu verlassen, wenn keine Einigung zu erzielen ist. Für mich ist es ein Leichtes, kurzerhand in die Rolle des SL zu schlüpfen. :dunno:

Bearbeitet von Rosendorn
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Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen wie ich mit mir unangenehmen Spielern und Spielleitern auf Cons umgehe:

Ich führe eine schwarze Liste.

Auf einem Con kann ich es in der Regel eine "Spielsitzung" aushalten mit Deppen zusammen zu spielen. Sehr viel öfter muss ich mir das nicht antun.

Da normalerweise aber die Einstellung habe das jeder eine zweite chance verdient reicht ein einmaliges danebenbenehmen nicht unbedingt aus gleich gan gestrichen zu werden. Auch kenne ich mittlerweile Spieler bei denne dass, was ich vieleicht als "Depp" bezeichne, in wirklichkeit extremes Characterspiel ist.

Eigentlich ist die schwarze Liste eher eine weise,... denn gar so viele Leute sind da nicht drauf. 2 haben tatsächlich schwarz (---), eine Handvoll grau (-) aber das ist alles so im Rahmen. und es gibt deutlich mehr Leute die mit (+++) auf der liste stehen als (-). Wenn ich mich jezt als Spieler auf einer Liste mit leuten die ich nicht mag auf der Spielrundenliste sehe werden ich mich ggf einfach wieder austragen. Wenn sich jemand (---) als Spieler bei mir einträgt dann,... werde ich das schon mitteilen.

Bearbeitet von Unicum
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vor 37 Minuten schrieb Rosendorn:

Das ist der für mich entscheidende Punkt, den ich nicht im geringsten verstehe. Woraus leitest du das ab? Weil du in dem Moment der Spielleiter bist? Dann dürfen also introvertierte, schüchterne Menschen nie leiten, weil die sich nicht auch außerhalb des Spieles durchsetzen können?

Der SL hat lediglich innerhalb der Spielwelt/des Spielvorgangs eine gesonderte Aufgabe. Bei allen Dingen am Tisch außerhalb des Spiels ist er einfach nur ein Mitspieler von mehreren, ohne irgendwelche besonderen Machtmöglichkeiten. Dazu gehört auch, Verhaltensregeln oder ähnliches festzulegen. Das kann nur in Absprache mit der Gemeinschaft geschehen.

Man kann jeden Mitspieler ansprechen, wenn man ein Problem hat und sich selbst nicht helfen kann. Jeder Mitspieler ist in der Pflicht, für ein angenehmes Spiel beizutragen. Der Spielleiter hat da absolut keinerlei Sonderstellung. Ich kann nicht nachvollziehen, woher du deine andere Meinung ziehst.

Wer hat dann bei den spielleiterlosen Rollenspielen die "Moderations- und Führungsverantwortung"?

Nein, für mich ist klar, dass sich niemand aus seiner Verantwortung am gemeinsamen Spaß davon stehlen darf. Jeder Mitspieler kann Moderator bei allen Geschehnissen am Tisch sein. Nur weil ein Mitspieler bei einem SL-Spielsystem innerhalb des Spieles besondere Möglichkeiten oder Rechte hat, hat er keinerlei besondere Rolle außerhalb der Spielwelt.

Grundsätzlich darfst du natürlich gerne deine Ansicht haben, auch wenn ich es nicht mag, dass Spielspaßverantwortung so einseitig bei einem Mitspieler hängen soll und sich die anderen quasi darum drücken dürfen.

Klarerweise erkenne ich dir dann als SL diese Dinge aber nicht automatisch an und im Konfliktfall würde ich mich auch nicht ohne Gespräch und ggf. demokratischer Abstimmung unterordnen. Aber es steht dir und allen anderen dann ja frei, den Tisch zu verlassen, wenn keine Einigung zu erzielen ist. Für mich ist es ein Leichtes, kurzerhand in die Rolle des SL zu schlüpfen. :dunno:

Meine Sonderrolle ergibt sich auf Cons schon, weil das Angebot der Runde meins ist. Wenn ich eine Runde anbiete, will ich auch Spass haben. Ich opfere Freizeit für die Vorbereitung, ordne meine Spielzeit der Leiterzeit unter. Wenn ich einen in der Runde habe, dessen Verhalten mich so sehr stört, dass ich alternativ abbreche, schmeiße ich ihn vorher raus. 

Auf Cons ist es ganz einfach für mich: Mein Rundenangebot, meine Regeln. In meiner Heimrunde kann ich alles mögliche abstimmen. Da suche ich mir auch Mitspieler, die zu mir passen. Auf Cons geht das nicht. 

Was sollen immer diese Schwarz-Weiß Beispiele? Nur weil ich der Meinung bin, dass mir als SPL Führungsverantwortung zukommt, heißt das doch nicht, das Introvertiere und Schüchterne nicht leiten sollen? Das ist doch quatsch.

Genauso ist quatsch, dass sich bei meiner Einstellung alle anderen aus der Verantwortung stehlen können. Wie kommst du darauf? Das eine bedingt doch nicht das andere? Bist du gesellschaftlich aus der Verantwortung, jemandem zu helfen, nur weil es Polizei und Ordnungskräfte gibt? Bist du raus, wenn neben dir jemand ersäuft und du auf den Schwimmmeister deuten kannst? Die Verantwortung hat IMMER auch die Gruppe. Es kann aber jederzeit sein, dass die Gruppe trotzdem nicht handelt. Das ist sogar menschlich. In Helfersituationen ist das sogar ein psychologisches Phänomen. Je mehr potentielle Helfer vor Ort, desto eher hilft niemand. Jeder denkt, der andere macht schon. Deshalb soll man in solchen Situationen auch gezielt Leute ansprechen "Du da in der roten Jacke, rufe einen Krankenwagen!". Auch hier muss jemand führen. 

Ich hab keine Ahnung, wie das in spielleiterlosen System funktioniert. Ich stelle mir das nur gut vor, wenn die Gruppe per se funktioniert. In meiner geschilderten Situation, wäre eine solche Runde furchtbar geworden. Denn der dominante Spielverderber hätte sie an sich gerissen, alle hätten zähneknirschend mitgespielt, denn die Runde hatte ja ein absehbares Ende. Alle bis auf ihn und seine Freundin hätten einen furchtbaren Abend gehabt. Nicht sehr erstrebenswert. 

Ich kann nur sagen, dass ich deinen Schluss Führungsverantwortung = alleinige Spielspassverantwortung nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann.

 

 

Bearbeitet von Einskaldir
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