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Zaubern unter extremen Bedingungen


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Der Anlass für meine Frage ist ein Ereignis des gestrigen Spielabends meiner Gruppe:

Ein hochgradiger Zauberer und seine Schergen wollten ein Artefakt von unserem Schiff rauben. Nach einigem Manövrieren und Kämpfen befanden sich die Feinde an Bord unseres Schiffes, doch alle Kämpfer der Gruppe waren durch seine Gehilfen gebunden. Da uns die von ihm gewirkte Magie Probleme machte, versuchte mein Thaumaturg ihn mit einem Sturmwind zu beschäftigen. Er verzichtet auf seinen Resistenzwurf, verharrt also im Wirkungsbereich und schafft seinen PW+30:Stärke. Anschließend bekomme ich ganz humorlos von ihm 10 Blitze ins Gesicht geschossen :after:

 

So weit so gut, allerdings dachte ich, dass unter einer so starken äußeren Belastung kein erfolgreiches Zaubern möglich ist. Beim Nachlesen im M4- und M5-Regelwerk (wir spielen noch M4) kam ich aber zu keiner klaren Lösung, da diese Interaktion nicht behandelt wird. Meiner Überlegung nach ergeben sich einige Optionen um diesen Fall abzuhandeln.

 

1. Der Zaubernde kann seinen PW durchführen ohne in seiner Handlung eingeschränkt zu werden, schafft er den Wurf so kann er seinen Zauber ohne Einschränk abschließen. Scheitert der Wurf so wird er weggeblasen und der Zaubervorgang wird abgebrochen.

2. Der Zaubernde kann seinen PW nur durchführen, wenn er den Zauber unterbricht um nicht als wehrlos zu gelten. Diese Variante macht das Zaubern im Sturmwind unmöglich, da er entweder versucht sich gegen den Wind zu wehren oder sicher umgeworfen wird.

 

Soweit die Regelmechanik wie ich sie verstehe und nun mal zu meiner logischen Überlegung. Laut M5 Arkanum ist die vom Sturmwind verursachte Kraftwirkung groß genug "um kleine Bäume zu entwurzeln, großflächige Segel zu zerfetzen und baufällige, kleine Gebäude zum Einsturz zu bringen." (Das Arkanum, M5, S.117) Dies und die Tatsache, dass der Sturmwind einen normal starken Menschen mit 80% umstößt, deuten für mich darauf hin, dass es sich um eine enorme Anstrengung handelt, die sich für mich nicht mit der fürs Zaubern nötigen Konzentration vereinbaren lässt.

Welche Regelung haltet ihr hier für angemessen? Option 1 oder 2 oder vielleicht doch einen Mittelweg mit einer negativen Modifikation auf den PW:St oder EW:Zaubern?

Habt ihr zu dem Thema schon Hausregeln oder kennt ihr Regelstellen für solche Fälle, die ich übersehen habe?

 

Gruß, C4phyr

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Ich bin nicht so der Zauberexperte, aber der Regelmechanismus ist doch, dass wenn wer seinen Zauber nicht unterbrechen möchte er auf den Resi Wurf verzichtet und die Folgen des Zaubers in Kauf nimmt.

 

Die Folgen werden durch den PW +30 (und +30 ist ja schon eine gehörige Erschwernis) simuliert. Wenn er den PW nicht schafft wird er durch die Gegend gepustet. Dann hätte sich nach meinem Verständnis auch das Zaubern erledigt. Aber bei gelungenem PW denke ich schon, dass der Zauberer noch zaubern kann. Er stämmt sich gegen den Wind und schleudert Dir die Blitze entgegen, das ist doch vergleichbar mit 6m vorwärtsgehen. Man könnte natürlich analog zu der Bewegungseinschränkung von 6m über eine Malus für das Zaubern nachdenken, aber würd ich höchstens drüber nachdenken wenn ich als SL einer angeschlagenen Gruppe etwas entgegenkommen möchte. Oder anders gesagt: Wenn sich ein Zauberer erfolgreich dem Sturm entgegenstämmt dann sollte er routiniert genug sein um einen Zauber ohne Mali wirken zu können.

 

Der Vorteil des Spruches ist ja in diesem Fall, dass der Zauberer um seinerseits zaubern zu können, im Wirkungsbereich stehen bleiben muss. D. h. er muss auch nach erfolgreichem zaubern zu Beginn jederkommenden Runde wieder würfeln ob er wegfliegt. Dazu noch festzulegen er dürfe im Sturm generell nicht zaubern halte ich für überzogen.

Bearbeitet von Neq
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Der Vorteil des Spruches ist ja in diesem Fall, dass der Zauberer um seinerseits zaubern zu können, im Wirkungsbereich stehen bleiben muss. D. h. er muss auch nach erfolgreichem zaubern zu Beginn jederkommenden Runde wieder würfeln ob er wegfliegt. Dazu noch festzulegen er dürfe im Sturm generell nicht zaubern halte ich für überzogen.

 

Im Sinne des Spielgleichgewichtes stimme ich dir da voll zu. Ansonsten hätte man eine Möglichkeit an der Hand, Zauberer in so weit einzuschränken, dass sie großteils nutzlos sind. Mein Problem liegt hier ehr in Bereich der Logik zwischen physischer und arkaner Anstrengung. Es ist einer Figur nicht möglich 2 Meter zu gehen und anschließend einen 1-Sekunden-Zauber zu wirken oder (nach M4) einen 1-Sekunden-Zauber zu wirken und anschließend eine Abwehr- oder Ausweichbewegung (WW:Abwehr) zu vollführen. Wenn aber eine in meinen Augen höhere Anstrengung, als zumindest der erste Fall gefordert ist, die auch noch über die gesamte Kampfrunde andauert, dann ist das Zaubern möglich. Klingt für mich sehr widersprüchlich.

In meinem Kopf kollidieren hier Regelverständnis und Logik... das passiert mir irgendwie häufiger.

 

Nach M5 wäre für mich auf den ersten Blick die Frage, ob ein PW ein Widerstandswurf oder ein Erfolgswurf ist. Sieht der Kodex da was vor?

 

Im Kodex auf Seite 53 wird der PW mit einem EW verglichen, für den es keine geregelte Fähigkeit gibt. Allerdings ist keine explizite Gleichsetzung der beiden in Handlungsabläufen angegeben. Allerdings sollte bei einem Widerstandswurf wohl ehr eine WW:St/5 oder WW:St/10 ähnlich zum Heranholen nach M4 fällig sein. Außerdem ist doch sowohl beim einsetzen einer Fähigkeit, sprich EW, als auch beim Widerstehen, sprich WW, kein Zaubern möglich. Oder sehe ich da etwas falsch?

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Mein Problem liegt hier ehr in Bereich der Logik zwischen physischer und arkaner Anstrengung. Es ist einer Figur nicht möglich 2 Meter zu gehen und anschließend einen 1-Sekunden-Zauber zu wirken oder (nach M4) einen 1-Sekunden-Zauber zu wirken und anschließend eine Abwehr- oder Ausweichbewegung (WW:Abwehr) zu vollführen. Wenn aber eine in meinen Augen höhere Anstrengung, als zumindest der erste Fall gefordert ist, die auch noch über die gesamte Kampfrunde andauert, dann ist das Zaubern möglich. Klingt für mich sehr widersprüchlich.

In meinem Kopf kollidieren hier Regelverständnis und Logik... das passiert mir irgendwie häufiger.

 

Hallo C4phyr,

 

ich denke, es liegt in der Natur der Sache, dass wenn man komplexe Vorgänge durch Regelkonstrukte vereinfacht, dass es immer wieder mal zu Vorstellungsschwierigkeiten kommt.

Wenn es so stört, dass das Spielgefühl da sehr drunter leidet hilft nur die Spielmechanik durch Hausregeln dem eigenen Geschmack anzupassen.

 

Ansonsten hilft nur:

 

:realismus::D

 

Wie ich oben schon schrieb stört mir persönlich die Vorstellung, dass sich ein Zauberer konzentriert und sich gleichzeitig dem Sturm entgegenstämmt (bei erfolgreichem PW) nicht so sehr.

Ich hab dafür z.B. Schwierigkeiten, dass ein Reiter bei einem Sturmangriff zu Pferd nach M4 die Lanze oder den Speer auch zweihändig führen muss und käme als SL nie auf die Idee das zu verlangen, aber das ist eine andere geschichte :hjhatschonwiederwas:

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Zur eigentlichen Frage: Wenn ich mir die Seitenzahlen des Regelwerks anschaue, die hier genannt wurden, dann handelt es sich um eine Frage nach M5, oder? (Wenn ja: Huhu Mods ...)

 

Eigentlich lässt sich die Frage über Betrachtungen analoger Situationen in eurer Gruppe beantworten, aber weniger aus den Regeln heraus. Denn diese nennen "ernste Störungen" als ein Kriterium, was interpretationswürdig ist.

Dürfen bei euch Zauberer auch in widrigen Wetterbedingungen zaubern, also beispielsweise bei Sturm an Deck eines Schiffs? Wenn ja, dann war die Entscheidung des Spielleiters richtig.

 

Grüße

Prados

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Tss, Neq, du bist nicht auf dem neuesten Stand.

 

Grüße

Prados

 

Oh, so alt ist die Regelauslegung schon? Da hatten wir aber doch viel viel später *blätter blätter*, Ahh hier, mag dieser Strang C4phyr als Beispiel dienen, dass es zu den verschiedensten Themen trotz vorhandenem roten Kasten unterschiedliche Meinungen geben kann (Ich hätte ich das Beispiel mit dem Bürostuhl und Besenstil um ein Haar ausprobiert :D ) und es immer lohnt, die Forumsmeinung einzuholen wenn man bei einer Regelbeschreibung ein störendes Gefühl hat.

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Zur eigentlichen Frage: Wenn ich mir die Seitenzahlen des Regelwerks anschaue, die hier genannt wurden, dann handelt es sich um eine Frage nach M5, oder? (Wenn ja: Huhu Mods ...)

 

Eigentlich lässt sich die Frage über Betrachtungen analoger Situationen in eurer Gruppe beantworten, aber weniger aus den Regeln heraus. Denn diese nennen "ernste Störungen" als ein Kriterium, was interpretationswürdig ist.

Dürfen bei euch Zauberer auch in widrigen Wetterbedingungen zaubern, also beispielsweise bei Sturm an Deck eines Schiffs? Wenn ja, dann war die Entscheidung des Spielleiters richtig.

 

Grüße

Prados

 

Die Frage bezieht sich eigentlich auf M4, aber da die Regelungen zu diesem speziellen Fall in M5 genauer sind, aber sich nicht wesentlich ändern, habe ich mich dennoch lieber auf das neue Regelwerk bezogen.

 

Was unsere Gruppe angeht, so halte ich die Entscheidung durchaus für schlüssig und ins Spielgefühl passend, aber mich hat hier vor allem die regeltechnische Interpretation gereizt, da sie für mich nicht eindeutig war. Man spielt ja nicht immer unter dem selben SL und möchte ja vorher wissen, ob eine solche Aktion eine gute Idee, nützlich oder total dämlich ist.

 

@Neq: Ich sehe es ja ein, ich zerdenke es zu sehr :thud: Der Thread ist durchaus interessant und ich gestehe, dass auch mein Blick länger als vernünftig wäre, am Besen gehaftet hat.

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@Neq: Ich sehe es ja ein, ich zerdenke es zu sehr :thud: Der Thread ist durchaus interessant und ich gestehe, dass auch mein Blick länger als vernünftig wäre, am Besen gehaftet hat.

 

Aber genau deswegen habe ich es ja geposted :D Es geht eben nicht nur Dir so. Wichtig ist halt vor allem, dass in der Gruppe alle Beteiligten möglichst das gleiche Verständnis über eine Aktion haben. Meist nähert man sich dann ja iterativ einander an.

 

In Deinem Beispiel:

SL: Ok, Dein Sturmwind klappt (würfelt PW für gegnerischen ZAU)

Du: Was macht gegnerischer ZAU?

SL: Du siehst wie er zaubert

Du: Kann er das in dem Sturm so ohne weiteres?

SL (überlegt): Jo, der steht recht fest da, ihm scheint der Sturm nicht wirklich viel auszumachen

 

Laufen Ansichten einzelner Spieler bzw. Spieler / SL da auseinander muss diskutiert werden (und ggf. eine Hausregel erschaffen werden wenn das Problem zu einer Regel häufiger auftaucht), aber in den meisten Fällen reicht ja ein erklärendes Wort vom SL zur Situation aus.

 

Im obigen Beispiel bist Du nach Deiner Frage zumindest sicher, dass Dein Einwand betrachtet wurde (manchmal geht ja auch im Eifer des Gefechts einem SL ein Punkt der womöglich zu einer Modifikation führt unter).

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Meiner Meinung nach kann der Zauberer zaubern, wenn er stehenbleibt. Fliegt er durch die Gegend, dann sind Gestenzauber oder Zauber, in denen man ein Ziel im Blick behalten muss, unmöglich. Einen Gedankenzauber des Wirkungsbereiches Z o.ä. würde ich genehmigen, da ja kein LP-Schaden auftritt und ich Gleiches auch genehmigen würde, wenn ein Zauberer beispielsweise in einen Abgrund stürzt. (Was auch immer der dann zaubern wollte)

 

Dieser Zauber macht es insofern etwas schwieriger, als dass eine Behinderung des Gegners je nach Ausgang dessen PWs möglich oder unmöglich ist.

 

Sollte ein Spieler hingegen aufgrund eines "falschen" Verständnisses des Zaubers eine Behinderung des Gegners versuchen, obwohl die meiner Meinung nach eh nicht eintreten würde, dann würde ich dem Spieler das sogar sagen, falls mir seine Absicht klar ist.

 

Der Spielfigur wird die Wirkung seines Zaubers klar sein, zwischen Spieler und SL mag es da unterschiedliche Interpretationen geben.

 

Im konkreten Fall wäre das bei mir auch so gelaufen, wie im Eingangsbeitrag beschrieben.

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Es scheinen sich ja alle ziemlich einige zu sein, dass das Zaubern in diesem Fall möglich ist. Damit ist jetzt auch klar, was ich bei anderen Spielleitern von so einer Aktion zu erwarten habe. Dann wird beim nächsten lernen doch mal die Auflösung angepeilt, da darf er dann gerne stehen bleiben :satisfied:

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