Gerade in der Kommunalpolitik von kleinen Orten hast Du die Situation, dass es nicht immer jemanden gibt, der alles fachlich korrekt und sprachlich gewandt erläutern kann. Blankenheim hat nur gut 8000 Einwohner; Kommunalpolitik ist nicht jedermanns Sache. Da gibts eben Fragen, bei denen man als Antwort: "Das weiß ich nicht." bekommt.
Zumal man in Deutschland als Kleinstadt-Kommunalpolitiker bzgl. Steuern relativ zahnlos ist. Die zwei großen Steuer-Arten, die man direkt erheben kann, ärgern entweder die örtlichen Unternehmen (Gewerbesteuern) oder die Grundbesitzer (Grundsteuern) - beides Gruppen, die man auch und gerade in Kleinstädten ungerne ärgert. Da liegt es nahe, "Kleinkram-Steuern" (Hunde, Zweitwohnsitz, Vergnügung, Spielgeräte...) einzuführen, ohne zu wissen, was für Fragen daraus resultieren.
Aber: Ich bin eigentlich froh, dass es Leute gibt, die unser demokratisches System auch auf Kommunalebene am Laufen halten. Dass sie restlos alles wissen und richtig machen, ist nicht zu erwarten. Das sind auch keine Berufspolitiker, die den ganzen Tag ihren Pöter für Diäten plattsitzen, sondern zum großen Teil Leute, die hauptberuflich woanders arbeiten. Die bekommen zwar Geld für ihren kommunalpolitischen Aufwand - aber gerade in Kleinstädten ist das wirklich nicht viel.