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Eleazar

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  1. Gerade bei dem Zauber muss man das alles ja nicht so digital sehen: Es gibt noch allerhand zwischen "Der Geist hat nichts gesehen" und "Der Zauberer kann den Mörder identifizieren". Eventuell kriegt man durch den Zauber ja Informationen oder Spuren, die man auf andere Weise nicht bekäme. Dann wäre der Zauber sinnvoll gewesen und das Abenteuer wäre nicht "ruiniert". @ Abd: Ich muss dir was diese one-shot-Lösungen angeht auch mal widersprechen. Na klar ist es eine tolle Sache, einen Drachen mit einem Sonntagsschuss zu erledigen. Aber eine 20/100 ist nun mal ein sehr seltenes Ereignis, man kann nicht drauf bauen und wenn sie ausbleibt, dann hat man mit seinem Bogen und dem Drachen ein ernstes Problem. Ohne Frage: So entstehen Heldenlieder. Ganz anders der Fall, wenn du ein Abenteuer durch die Anwendung eines Zaubers wie Hören der Geister oder Göttliche Eingebung lösen kannst. Einen Zauber im stillen Kämmerlein zu wirken ist nicht Ehrfurcht erheischend und der "Ruhm", den man sich damit erwirbt, wird sich auch in Grenzen halten. Wenn der Auftraggeber von der Möglichkeit des Abenteurers weiß, wird er wohl wahrscheinlich auch sogar die Belohnung nach unten anpassen. Es ist halt, als ob man den Handwerker kommen lässt: Gut man selber kann das vielleicht nicht, aber der Mund steht einem auch nicht gerade offen vor staunen. Und auch die Begeisterung der Spieler wird sich in diesem Falle in Grenzen halten (egal ob man nun selber den Zauber gelöst hat). Morde auf diese Weise aufklären ist letztlich wie Müll raustragen. Na gut, beim ersten mal wird man sich noch freuen, dass man so einen tollen Zauber hat, der sich so pfiffig einsetzen lässt. Aber worin besteht der Reiz beim zweiten oder dritten mal? Und das kann auch nicht im Sinne der Spieler sein, wenn ihre Spielfiguren Routinearbeiten leisten. Also sollten diese Zauber was bringen, aber nicht das Abenteuer ohne jede weitere Anstrengung lösen - denn sonst sind es keine Abenteuer mehr. Um es mal zu illustrieren: Wir haben mal in einem Keiner-kommt-raus-keiner-kommt-rein-Szenario einen Mord mit offensichtlich schwarzmagischem/finsteren Hintergrund zu lösen gehabt. Nach 10 Minuten Spielzeit war der Fall gelöst: Immer die Verdächtigen in zwei Gruppen teilen und Erkennen der Aura wirken. Am Ende blieb der Dämon übrig. Wir waren froh und stolz, dass wir so pfiffig waren. Und es wäre absolut blöd gewesen, wenn wir mit diesem Trick in einem anderen Szenario wieder Erfolg gehabt hätten. Und das sage ich aus Sicht eines Spielers.
  2. OK, vielen Dank für eure Antworten. Teilweise überzeugen mich die Argumente, teilweise auch nicht. Abd: Du sprichst für eine umherziehende Abenteurergruppe, die eventuell schnell mal vor unvorhergesehenen Situationen stehen kann. Ich habe Priester-NPC, die im Tempel sitzen, vor Augen. Eventuell geht es nicht mal um aktuelle Dinge wie Mord, sondern um den Bettlerkönig. Sollte sich ein Tempel mal ein bisschen anstrengen, würde er mit GE auffliegen binnen weniger Monate. Auf jeden Fall wüsste man sehr gut über ihn bescheid. Ist jetzt der Reiz, jemanden zu enttarnen hoch und der priesterliche Durchseuchungsgrad der Interessenten auch hoch, dann werden GE und DE nach dem derzeitigen Stand der "Regelauslegung" das Geheimnis in kurzer Zeit lüften. Und dann sind auch die Anzahl der 4., 5. oder 6.-Grade, die man dafür braucht, kein Problem. Gerade dann, wenn man nicht unbedingt vom Potential der Spielgruppe, sondern der Spielwelt ausgeht. Zur Not reitet ein Bote mit einem Fragezettel von Tempel zu Tempel. In einem Monat wird er schon genug fähige Priester zusammenbekommen. Meine Konsequenz: - Entweder nehme ich das als Fehler im Spielweltdesign oder in der Zauberausformulierung hin. - oder es gibt solche großen Geheimnisse (a la: es gibt wohl einen Bettlerkönig, aber wir wissen nicht wer) bei Midgard nicht oder nur noch zufällig. Wenn man es drauf anlegt, wird das Geheimnis ohne größere Probleme gelüftet. - oder ich denke mir einen Schutzmechanismus aus, der Götter und Dämonen unter bestimmten Bedingungen aussperrt. Die letzte Variante "Ich mache die Götter so unwissend, dass sie nicht viel helfen" (Drachenmann) gefällt mir nicht so sehr.
  3. Wenn ich mit dem Zauber so tolle Dinge tun kann, dann habe ich auch die Leute dafür. GE ist zwar nicht billig, aber auch nicht teuer. Jedenfalls günstiger als Allheilung. Und wie gesagt: 6 Priester könnten an einem Arbeitstag den Mord an einem Fürsten, reichen Handelsherren usw. innerhalb von Stunden aufklären. Das ist sehr effektiv. Das lohnt schon allein für das Renommee oder die Belohnung. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein Fürst Zuwendungen an einen Tempel davon anhängig macht, dass die Priester diese oder jene Dienstleistung vorhalten. Außerdem steht eine Priesterschaft wohl auch ganz gut dar, wenn sie ihren Gott mal geradeaus was fragen kann. Die Priester könnten das sogar besser machen als die NPCs. Und bei mir haben Priester der 5. Stufe wahrscheinlich einen Zauberbonus. Und selbst wenn gerade keine Priester zur Hand sind: Der Bettlerkönig oder entsprechende andere Geheimnisträger rennen ja nicht weg und man kann sie sich gezielt wenn es einem passt vornehmen. @ Stephan: Ja, ich halte die Spielwelt hier für inkonsistent, bzw. den Spruch für schlecht designt. Daher ja meine eigentliche Frage, wie man da was retten kann - Schutzzauber o.ä. Und: So ausgeklügelt ist die Methode ja nun nicht. Da haben die antiken Philosophen schon ganz andere Nüsse geknackt.
  4. Bei einer seiner Geliebten, vermutlich. Da verhöre ich die.
  5. Ich sehe hier eigentlich eine sehr enge und "machtlose" Sicht der Götter. Genau so auch in den Ausführungen, die ich jetzt nicht zitiert habe. In dem Falle wäre der Zauber fast schon schwach und die Götter weitgehend ratlos. Ich sehe nicht, dass die Mehrheit der hier Mitdiskutierenden in diese Richtung denkt. Wäre für mich dann die Frage, ob die Götter überhaupt mitbekommen unter welchen Umständen jemand ermordet wird und wo der Mörder danach hingeht.
  6. Beispielsweise, weil er zu seinem Schutz mehrere, über das Stadtgebiet verteilte Wohnungen unterhält ? Gut. Wo hat er seinen Lebensschwerpunkt?/ Wo hat er im letzten Jahr am häufigsten übernachtet?
  7. Wieso ist auf die Frage "Wohnt der Bettlerkönig südlich der Straße xy" keine eindeutige Antwort möglich? Wo ist denn da der Spielraum für Fehlinterpretationen? Und würden unauffällig gekleidete Leute, die einmal pro Monat ohne jemanden anzusprechen kreuz und quer durch die Stadt gehen ohne zu sprechen ohne zu zaubern wirklich auffallen? Und müssen sie das überhaupt oder reicht ein Stadtbewohner mit guter Ortskenntnis aus? Spielen wir es mal durch: Der Mörder des Hohepriesters/ Auftraggeber des Mordes wohnt in einer Stadt mit 100.000 Einwohner. Drei entsprechende Priester sind mit der "Aufklärung" des Mordes beschäftigt. Der Einfachheit halbiert sich die Zahl der Verdächtigen: 1. Monat: 50.000, 25.000, 12.500 6.250, 3.125, 1.563 (ab hier könnte mal ein Ortstermin sinnvoll sein, um in einer Stadt mal eine genauere Karte zu erstellen) 782, 391, 191 2. Monat: 96, 48, 24 12, 6, 3 2,1 Fertig. In drei Monaten findet man so einen x-beliebigen Mörder in Vesternesse. Ohne jede Detektivarbeit, ohne Herausforderung, fast ohne Risiko. Wenigstens mit einem exorbitant geringerem Risiko, als wenn man Leute verhören oder Gassenwissen einsetzen würde. Im Prinzip kann man damit alle "Findet den Mörder eine hochgestellten Persönlichkeit-Szenarien" komplett den Priesterschaften überlassen. Oder "Wer ist der Verräter?"-Szenarien oder "Wer hat die Banane geklaut"-Szenarien. Ich sehe da ganz andere Möglichkeiten der Verbrechensbekämpfung und gleichzeitig eine sichere Einnahmequelle für den Klerus. Ach ja, und jeder dieser Priester ist pro Monat 1,5 Stunden damit beschäftigt. Das kann man hinkriegen. Und nur um diese Taktik zu vervollkommen: 6 Priester schaffen das in 8,5 Stunden. Das geht so gut und so bequem, dass das eigentlich das Standardvorgehen sein müsste, überall wo es Priester gibt. Das könnte manchen Abenteurer arbeitslos machen. Gut, nun könnte man einen Killer von außerhalb mit einem schnellen Pferd und ohne festen Wohnsitz nehmen. Aber wie sollten die Abenteurer den jemals finden? Und würden nicht auch das die Priester schneller hinkriegen? Und wäre es nicht viel reizvoller, den Auftraggeber des Attentäters aufzuspüren? Und wieviele solcher Auftraggeber mögen auf einem schnellen Pferd sitzen? Ich bin der Meinung, dass die beiden Eingebungszauber das Genre der Detektivszenarien quasi ruinieren. Sobald es um was geht, können die Priester das alleine regeln - und zwar die NPCs. Die Abenteurer erledigen dann nur noch Jobs wie: "Hol den und den raus aus diesem Haus. Wir wissen, dass er da drin ist." Also, wie kann man den Auswirkungen dieses Zaubers entgehen?
  8. Noch mal zu meinem Beispiel: Es geht mir gar nicht darum, die Spieler zu gängeln, sondern NPCs die Möglichkeit zu geben, ihr Geheimnis vor den anderen NPCs zu bewahren. Machte ich mit diesem Zauber ernst, dann hätte ich wahrscheinlich mit 2-3 Zauberern die Identität des Bettlerkönigs innerhalb von einem halben Jahr raus, vorausgesetzt, er wäre kein Nomade: "Lebt der Bettlerkönig vorragig im südllichen Teil von Thalassa?" "Lebt er vorrangig im südwestlichen Teil von Thalassa?" Usw. Wie sollte sich der Bettlerkönig davor schützen? Und wenn er in seiner wahren Identität nicht komplett unscheinbar ist, sondern z.B. nur ein simpler Ladenbesitzer, dann kann er sich dieser Rasterfahndung kaum entziehen und wird ins Netz gehen. Wie gesagt, die Abenteuer mit ihrem Superzauber sind gar nicht das Problem - es sind die NPCs. Und wenn ich auf die Idee komme, dann kommen sie das auch. Ich dachte für solche Fälle vielleicht an einen neu zu erfindenden Zauber wie eine Sphäre, hinter der man vor dem kritischen Blick von Göttern und Dämonen geschützt bliebe. Würde man innerhalb der Sphäre seinen Mord begehen oder seinen Bettlerkönigschreibtisch haben, so müssten die Götter und Dämonen passen. Wie gesagt: Es geht gar nicht so sehr darum, Spielermöglichkeiten zu beschränken, sondern große Geheimnisse in der Spielwelt vor der (einfachen) Enttarnung zu bewahren. Und außerdem: Wenn ein Priester der Herrschaftsgottheit im Tempel in aller Öffentlichkeit mit der Hand auf der "Bibel" XYZ per Göttlicher Eingebung des Mordes überführt - was soll man da noch für Beweise brauchen? Ich finde die Eingebungszauber sehr problematisch. Aber bitte nehmt lieber Stellung zum ersten Teil meines Beitrags.
  9. Nach fast vier Jahren möchte ich mal mein SL-Problem zur Diskussion stellen. Das soll für Göttliche Eingebung wie für Dämonische Eingebung gleichermaßen dienen: Wie kann ich mich als xyz davor schützen, dass mit Göttlicher/Dämonischer Eingebung auf die Frage "Ist xyz der Mörder?" mein Name fällt. Wie kann ich mich vor diesem Zauber schützen? Mord ist nur ein Beispiel. Alternativ wäre: Ist XYZ der uneheliche Sohn von B. Klar?
  10. @ Spieler legen Standards für die Spielwelt fest: Ich hatte mal die Diskussion wegen des Einsatzes von Gift in der Spielwelt. Ein Spieler wollte sein Schwert regelmäßig mit Schwertgift versehen, sah keine besondere Gefahr darin, wenn das von den Mitspielern oder der Spielwelt entdeckt würde und wollte das Gift quasi an jeder Straßenecke kaufen können. Ich wollte den Gifteinsatz hingegen sehr restriktiv gehandhabt wissen. Wir konnten uns recht gut auf meine Version einigen, nachdem ich dem Spieler vor Augen geführt habe, die die Spielwelt aussehen würde, wenn alle nach seinen Regeln mit Gift umgehen würden. Das mit dem Scharfschießen handhabe ich so wie Abd.
  11. Vorbereitung: Das, was jetzt noch nicht geschehen ist, kann ja zu einem späteren Zeitpunkt an anderer Stelle noch geschehen. Die Vorbereitung für alles, was die Spieler noch nicht erkannt haben, bleibt dir ja erhalten. Der Schlüssel ist, nicht alles als Teil einer Riesengeschichte zu betrachten, die dann so wie geplant ablaufen muss - und die dann ja per Definition von den Spielern nicht verändert werden kann. Vielleicht entsteht kurzfristig mehr Arbeit für dich - gleichzeitig aber füllt sich dein Arsenal an Bausteinen, die du später ohne Arbeit aus dem Hut zaubern kannst. Gegner: Intelligente oder gut gespielte Gegner ersetzen Gigantogegner. Ein Ork im ersten Grad mit 100 Pfeilen kann eine ganze Gruppe auslöschen - wenn er in der Dunkelheit angreift und keine Sehen in Dunkelheit hat. 10 Erstgrader sind meist gefährlicher als ein Zehntgrader. Ersetze mächtiger Artefakte durch gute Beziehungen der Gegner. Ein Detektivszenarion der Superhelden kann von einer Routinearbeit zu einer schwer zu lösenden Aufgabe werden, wenn die ganze Stadtwache die Helden als poltentielle Mörder sucht - usw.
  12. Vor zwei Jahren hat er den Strang "Abenteurer über Grad 15" aufgemacht. Habe ich gerade gelesen, aber das ist nicht das, was mich interessiert. Mir geht es darum, welche Abenteuer/Spielweise man für solche Charaktere braucht.
  13. Dieses Beispiel hatte wir hier auch schon öfter und ich kann deinen Impuls verstehen - das schöne Abenteuer / die schöne Kampagne soll doch gerettet werden. Aber wenn ich mir jetzt überlege, ich hätte als Spieler diesen Glückstreffer gelandet und dann würde mir der SL den Erfolg vorenthalten, dann wäre ich wahnsinnig enttäuscht. Darf man denn nur Aufwärmorks mit einem Schlag wegputzen? In der Tat fände ich so eine Aktion ein Negativbeispiel, denn du klaust einem Spieler damit einen Platz in den Heldenliedern. Vielleicht ist das nicht "kleinhalten", aber der Augenblick, groß rauszukommen ist verschenkt. Vielleicht gäbe es ja noch andere Möglichkeiten, die Kampagne zu "retten". Eventuell gibt es eine Nr.2, die den Bösewicht ersetzen kann oder die Helfer des Bösewichts bergen den Leichnam und versuchen eine Wiederbelebung ... Die "Angst um das Abenteuer" sollte kein Argument sein, denn vieles ist mit etwas Überlegung dann doch nicht am Ende. Oder es beginnt eben das nächste Abenteuer. Ich leite gerade ein Abenteuer, in dem die Spieler gerade den Bösen ein ziemliches Ding verpasst haben. Das Abenteuer lässt sich wie vorgesehen nicht mehr weiterspielen, weil jetzt einige Bindeglieder fehlen. Aber im Verborgenen schwärt es weiter. Mein Job als SL ist jetzt zu überlegen, wie die verbliebenen Bösen unter den veränderten Bedingungen weiteragieren werden und wann und ob die Spieler davon noch mal was mitbekommen. Eventuell geht jetzt eine ganze Stadt drauf, weil die Spieler zu früh zu erfolgreich waren und Leute aus dem Spiel genommen haben, die ihnen erst später wichtige Spuren gelegt hätten. Pech und irgendwie tragisch. Wird aber bestimmt lustig.
  14. @ Abd: Es würde mich sehr interessieren, wenn du mal einen Strang aufmachen würdest über das Spielen/Spielleiten mit Charakteren Grad 10+. Worauf muss man achten? Wo liegen Probleme? Wo liegt der Reiz? Welche Gegner bieten sich an? usw.
  15. Es spricht m.E. überhaupt nichts dagegen, Regelunklarheiten während des Spiels im Konsens zu klären, solange darüber keine ellenlangen Diskussionen geführt werden. Wir machen das ständig. Längere Regeldiskussionen, die nur einen Teil der Spieler in diesem Augenblick interessieren, legen wir ans Ende des Spielabends. Und in dem Falle kann es mal sein, dass der SL bis dahin die gültige Regelinterpretation vorgibt. Damit fahren wir seit Ewigkeiten gut. Und ich hatte nur einmal einen SL/Mitspieler, mit dem das nicht funktionierte und zwar aus beiden Perspektiven (Einsatz der Goldenen Regel/ Nichtakzeptanz der Goldenen Regel). Das Problem war nicht die Herangehensweise, sondern der Typ.
  16. Der Spielleiter sollte großzügiger sein. Allerdings macht das Regelwerk meiner Meinung nach eher Mut dazu als SL "hart" zu sein, weil es die Boni und Mali vor dem Wurf festlegt. Es ist allerdings deutlich besser spielbar, wenn man als SL nachträglich ein oder zwei Augen zudrückt und und auch mal eine Summe von 18 oder 19 als Erfolg wertet. Hier muss ich dir widersprechen: Nachträgliches Festlegen von Boni bedeutet, dass du das Würfeln durch eine SL-Entscheidung ersetzt. Im Prinzip legst du dann nach deiner Lust und Laune fest, ob eine Aktion gelingt oder nicht - und damit kommst du tendentiell in Teufels Küche. Nehmen wir mal den Extremfall: Eine Spielfigur würde wegen eines missglückten Wurfes sterben und du als SL rettest ihn. Das hört sich erst mal gut an. Wirst du von da an jetzt alle Spielfiguren retten? Dann ist der Tod abgeschafft, was das Spiel ziemlich verändern wird - ich meine nicht zum Vorteil. Oder werden dann doch ab und zu noch Spielfiguren sterben - aber welche rettest du in welche lässt du leben und wie erklärst du das jeweils den Spielern? Ich lasse inzwischen ganz klar die Würfel sprechen und muss mich für das Würfelergebnis nicht rechtfertigen. Das Spiel ist dadurch spannender geworden und die Spieler fühlen sich gerecht behandelt, auch wenn es manchmal hart ist. Ich denke, dass das Würfeldrehen oder Erfolgeschenken nur auf den ersten Blick spielerfreundlich ist. Ansonsten halte ich es eher für problematisch.
  17. Abd, das ist doch Kaffeesatzleserei, was du hier betreibst. Woher weißt du, was Marc entscheidet? Woher weißt du, dass eine Entscheidung "gegen den Spieler" (!!!) - nicht gegen die Spielfigur gefällt wird? Vielleicht liebt der Spieler ja die Herausforderung, auch in Details aufmerksam zu sein und wird sich in Zukunft andere Lösungen überlegen und während des ganzen Prozesses glücklich sein? Du stellst deine Sichtweise und deine Bedürfnisse in diesem Strang als allgemeingültig und allein selig machend auf und qualifizierst alles andere pauschal als "schlechtes Spielleiten" oder "gegen die Spieler" handeln ab. So kann hier eine inhaltliche Diskussion sinnvoll gar nicht stattfinden. Jede Reaktion außer Schulterklopfen erscheint als nicht statthaft. Ich finde das ganz übel und vor allem - sinnlos. So wirst du selbst keinen Erkenntnisgewinn davontragen aber vor allem auch niemanden überzeugen. Kein Wunder dass du damit Widerstände wie von Prados provozierst. Ich stimme dir in manchen Dingen zu, in anderen bin ich abweichender Meinung. Aber so wie du hier argumentierst, wird unter dem Strich alles falsch. Eine restriktive Regelauslegung muss mitnichten dazu führen, dass Spieler kleingehalten werden - kann sein, muss aber nicht. Es kann zu einem Rollenspiel führen, das mir persönlich missfallen würde - muss aber nicht. Gleiches könnte man aus meiner Warte über eine grundsätzlich den Spielern zugeneigte Regelauslegung sagen. Und deshalb hast du Unrecht. Andere Kriterien wären viel entscheidender: zum Beispiel das die Regelauslegung konsequent und nachvollziehbar ist. Wenigstens wäre das für meinen Geschmack bedeutsam. Auf alles andere kann man sich einstellen und seinen Geschmack dran finden.
  18. Ich sehe das im Ausgangspost beschriebene Problem auch nicht in dieser Dramatik. Sicher gibt es Ausreißer in diese Richtung - genau wie in die andere. Wir halten in unseren Gruppen den Ball inzwischen überall wesentlich flacher als in Anfangszeiten. Die Ausrüstung mit Artefakten ist nicht gerade übertrieben - eher das Gegenteil. Trotzdem haben wir unseren Spaß, weil wir uns in der Spielwelt ernsten Herausforderungen stellen, die wir mit vergleichsweise geringen Mitteln erfolgreich bewältigen. Und das ist eine Konstruktion, die mit den Figuren mitwächst. Damit sich diese Rüstungsspirale nicht in den Himmel schraubt, habe ich den Machtzuwachs der Spielfiguren gerne etwas im überschaubaren Rahmen gehalten. Und die gleiche eventuell restriktive Regelauslegung trifft auch die NPC (mit Ausnahme der schleichenden Boten). Ist das schlecht? Mal ehrlich: Das +3/+3 Schwert, der Reitdrache und die 8 LP schützende Diamantrüstung sind doch keine echten "Verdienste", die man sich an den Hut heften und darauf stolz sein könnte. Ein SL hat einem diese Dinge in den Weg geschrieben und man selbst hat sich das auf seinem Datenblatt notiert - es ist Graphitstaub auf Zellulose. Die "Leistung" beim Rollenspiel liegt doch eher bei den Wagnissen, die man erfolgreich eingeht, den Ideen usw. Das Gelingen, das schwer zu erreichen war, gibt den Kick. Also muss ich als SL die Gelegenheit bieten, Herausforderungen zu meistern. Und das geht mit und ohne Zwergdrachen. Mit Spielern, die sehen wollen, wie sich tendentiell ihre Allmachtsphantasien auf ihrem Datenblatt niedergeschlagen*, kann ich dann wieder nicht viel anfangen. Das liegt nicht in meiner persönlichen Schnittmenge für "spaßförderndes Rollenspiel". (*Ich behaupte nicht, dass sich solche Spieler hier geäußert haben oder auch nur hier im Forum unterwegs wären.) Ich halte es nicht für nötig, das eine oder andere Extrem hier zu verteufeln - zumal hier doch eher auch wieder nur Karrikaturen an die Wand gemalt werden, die es so in echt eh nicht gibt. Im Prinzip ist das doch eine verkappte "Gutes Rollenspiel" TM - Diskussion. Wer seinen Spaß hat, darf ihn doch ruhig weiterhaben. Und wer ein Problem hat, dem hilft diese Diskussion unter Garantie nicht. Ach und übrigens - Goldene Regel: Wesentlich öfter als den Missbrauch der "Der SL hat immer recht"-Regel habe ich in freier Wildbahn den Missbrauch der "Spieler XY weiß alles besser als der SL"-Regel erlebt. Wer schreibt denn mal was dagegen und oder erfindet ein Instrument, dass man das Spiel fortführen kann, obwohl ein Spieler seine Meinung noch nicht durchgesetzt hat? Es hat alles zwei Seiten.
  19. Ich habe mal eine Kampagne gespielleitert, in der ich der Gruppe einen ziemlich gemeinen Hexer untergemogelt hatte. Der Grundplot war eine Schnitzeljagd/Schatzsuche, in der im Laufe der Zeit Elemente einer wirklich sehr gefährlichen "Waffe" zusammengesammelt werden mussten bzw. man genau dies verhindern wollte. Eine Gruppe von wirklich fiesen Dämonendienern hatte den Anfang dieser Spur aufgenommen, ihnen fehlte nur ein Element, über das die Abenteurer verfügten. Im Prinzip sollte die Kampagne so laufen, dass die Abenteurer der Spur nachgehen und die Fieslinge ihnen nachlaufen und es irgendwann zur offenen Konfrontation kommt. Durch einen dummen Zufall setzte der Assassine der Gruppe nun genau einen Hexer aus der finsteren Gruppe von seinen Plänen in Kenntnis. Er schleußte ihn sogar selbst als "Heiler" und Kumpel in die Gruppe ein. Bei der ersten günstigen Gelegenheit ermordete der Hexer seinen Mitwisser (3. Spielabend). Nachdem die Gruppe den ersten Teil der Waffe entdeckt hatte, verabreichte er der gesamten Gruppe ein Gift, dass alle, ihn eingeschlossen, lahm legte. Er stellte die Diagnose einer schweren Krankheit und verordnete allen eine strenge Bettruhe. Dann nahm er das Gegengift und ließ die Gruppe in der Nacht ohne Pferde in einer trostlosen Gegend zurück (etwa 10. Spielabend). Selbst als der freundliche "Heiler" am nächsten Morgen als einziger fehlte, glaubten die Spieler noch eine gewisse Zeit, er wäre von irgendwelchen Bösewichten entführt worden. Erst als sie den Verlust des Waffenfragments realisierten, fielen nach und nach die Groschen (plötzlicher Krankheitsausbruch, Tod des Assassinen durch einen missglückten Heilversuch). So wurde der Hexer zum absoluten Hassobjekt für die Gruppe, dem sie gerne und willig um die halbe Welt hinterherreisten. Dabei war er gar nicht so mächtig - er war nur einen Grad höher als die Spielfiguren - und er hatte die meiste Zeit eine gewaltige Schwäche (wurde er physisch angegriffen, so geriet er in eine Art Schockstarre). Aber er hatte sehr viel Geld zur Verfügung und gute Kontakte durch seinen Geheimbund. Der böseste Bösewicht hatte sich dein Vertrauen erschlichen, dich verraten und er hat einen deiner Freunde getötet. Als die Gruppe ihn endlich hatte, wurde es sehr ernst und sehr persönlich.
  20. Ich erstelle gerne NPCs mit Magus, käme aber nie auf die Idee meine Spielfigur mit Magus auszuwürfeln. Es würde mir die Mühe und die Sorgfalt bei der Erstellung meiner Spielfigur fehlen. Genau so würde ich der Dame meines Herzens ein Gedicht auch auf ein Blatt Papier schreiben, statt es einfach auszudrucken. Manche Dinge gewinnen durch die verwendete Sorgfalt. Und ja, ich bestehe auf ein ausgedrucktes Charakterblatt. Ich muss für meine Arbeit ab und zu kreativ schreiben. Irgendwann fiel mir auf, dass ich zwar alles direkt in den PC schreibe, wenn ich aber nicht weiterkomme oder schwierige Stellen korrigieren will, dann drucke ich mir die Zettel aus und greife zum Stift. Ein Dozent, der sich mit Lyrik und Hirnforschung gut auskennt, erklärte mir dann, dass das Gehirn, um in neue Zusammenhänge umzuschalten oft über Bewegungen, Berührungen oder Perspektivwechsel geht. Da kann es schon ausreichen, dass ich das Papier zur Hand nehme, umblättere, es wieder hinlege usw. Da kann radieren oder schreiben mit dem Bleistift helfen usw. Oder eben mal aufstehen und ein paar Schritte gehen. Es ist klar, dass ein Blatt Papier die gleichen Informationen beinhaltet wie z.B. eine Seite auf dem Computerbildschirm. Das muss aber nicht heißen, dass mein Gehirn die gleichen Informationen von beiden Medien aufnimmt. Ein PC oder ein Pad liegt oder steht normalerweise starr vor einem. Wenn man am Tisch sitzt, bewegt man sich auch nicht so gewaltig. Da ist weniger Bewegung drin. Bücher nimmt man her und packt sie wieder hin, man blättert, sucht Zettel usw. Man hält sein Buch mal so oder so. Und tatsächlich ist das ein Plus bei der Informationsaufnahme und für das kreative Denken. Kurzum: In einer kniffligen Situation studiere ich lieber mein Datenblatt und keinen Datensatz. Es ist also nicht nur "altmodisch", auf Papier zu stehen. Es kann auch mal von Vorteil sein.
  21. Ich könnte mir in dem von dir beschriebenen Fall sehr gut vorstellen folgendes zu machen: Du lernst zwar Landeskunde + X, legst aber im Einvernehmen mit deinem SL einen Schwerpunkt auf das Verhalten der Oberschicht (+2). Als Ausgleich dafür notierst du einen entsprechend bedeutsamen anderen Teil, für den du -2 in Kauf nimmst. Warum sollte man bei Landeskunde nicht einen Schwerpunkt setzen, den man vorher definiert. Wenn das natürlich alle machen, wird es kompliziert.
  22. Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Er motiviert mich, mal noch genauer in die offiziellen Regeln zu schauen und mich bei der EP-Vergabe noch genauer daran zu orientieren. Vermutlich schlampe ich noch an einigen Stellen oder handle nach diffusen Erinnerungsfetzen, wie das früher mal gewesen ist. Unterstreichen möchte ich noch mal, dass man sich die EP-Vergabe-Buchführung sehr erleichtern kann, wenn man sich im Vorfeld einmal gute Tabellen als Vordruck anlegt. Ich habe einen für die normalen Punkte und einen für die PP, wobei letzterer mir gleich den Überblick über die Fertigkeiten der Abenteurer bietet. Während des Spiels hält mich die EP-Verteilung praktisch gar nicht auf. Lediglich das Zusammenrechnen alle paar Monate ist ein bisschen lästig. Doch wenn man zuerst die EP von den Spielern bekannt gibt, die nicht alleine ausbauen können, sind ja gleich mehr Leute mit dem Ausbauen beschäftigt. Außerdem wird diese Rechenpause zumindest von den Rauchen sehr geliebt.
  23. Ich würde sagen, dass es gar nicht sinnvoll geht: Für das, was du willst, (einhändiges Abschießen) braucht man eine Handarmbrust, die es in DFR ja gibt. Bei dieser Waffe ist diese Gebrauchsweise als Besonderheit hervorgehoben. Umkehrschluss: Mit einer leichten Armbrust ist das einhändige gezielte Abschießen gar nicht möglich, denn eine leichte Armbrust ist ja schließlich keine Handarmbrust . Ich stelle es mir so vor, dass der Schwerpunkt einer leichten Armbrust mit dem Bügel so weit vorne liegt, dass man sie einfach mit einer Hand nicht waagerecht halten kann. Man könnte sich also höchstens in den Fuß schießen. Würde man die lA so fassen, dass man damit einhändig leidlich zielen könnte, dann kommt man mit der Hand nicht mehr an den Abschussmechanismus usw. - nur für den Fall, dass man auf solche Begründungen steht. Will man das als "Verzweiflungstat" dennoch zulassen, ist man bei den besagten +0. Man bewegt sich halt in etwa in dem gleichen Improvisationsbereich wie Wurfkeulen mit dem Fuß abschießen, Wurfdolche mit den Zähnen abwerfen oder ein Blasrohr ... Wenn die lA sinnvoll irgendwo aufgelegt ist, kann man wahrscheinlich sogar als Einarmiger fast unmodifiziert schießen - oder wie weiland Django unter Zurhilfenahme eines Grabkreuzes mit gebrochenen Händen . Aber einfach so aus der freien Hand ... nö! Andererseits, wenn´s euch Spaß macht, macht doch was ihr wollt - wenn man nur mit so einem Kunstschuss die Lage retten kann, immer druff. Ich würde das dann aber in die Rubrik spaßfördernde Spielleiterwillkür stellen und keine Sonderregel draus machen.
  24. Dass sie den gleichen Grad erreichen, ist ja erst mal eine Mutmaßung. Eventuell wären sie ja in einer anderen Konstellation gleicher stark . Diese ganze Diskussion ist relativ müßig, da zu viele Faktoren subjektiv oder gruppenspezifisch sind. Selbst eine strenge Orientierung an DFR wird ganz unterschiedlicher EP-Vergaben nach sich ziehen. Im Zweifelsfalle spielt die eine Gruppe ein Dungeon nach dem anderen und die andere spezialisiert sich auf Detektivszenarien. Schon geht die EP-Ausschüttung weit auseinander. Pauschale Punktevergabe erlaubt zwar eine Gleichbehandlung, was die EP-Ausschüttung anbetrifft, die Gleichbehandlung ist aber nicht unbedingt gerecht. So können für eine Argumentation gar keine allgemein gültigen Begründungen erbracht werden. Sinnlos also danach zu suchen. Was eine "gerechte" Punktevergabe ist, wird für immer ungeklärt bleiben. Was allerdings hier besprochen und bewertet werden könnte, ist, welche Veränderung welche Hausregel im Unterschied zu DFR bringt. Schneiden bei einer Pauschalvergabe Heiler zukünftig besser ab und Söldner schlechter? Wenn ja, bei welcher Spielweise usw. Und dann kann sich jeder überlegen, ob er diese Abweichung vom Standard will und ob sie das fördert, was er fördern will. Die "Welche Punktevergabe ist die gerechteste"-Diskussion wird hingegen strukturell ergebnislos bleiben. Genau so wenig sollte man eigene Vorlieben oder Abneigungen derart absolut setzen. Die "Ich mache pauschale Punktevergabe, denn ich will spielen und keine Buchhaltung führen"-Fraktion mag ja gerne Einheitsbelohnungen austeilen. Allerdings will ich auch spielen und nicht buchhalten und tue das wunderbar seit Jahren mit einer EP-Vergabe sehr dicht am DFR. Und ich fühle mich als SL dadurch vollkommen unbelastet. Also ist eine solche unterstellte Grundannahme kein ehernes Gesetz, sondern eine sehr persönliche Sicht der Dinge. Und wer keine Lust hat, Punkte auszurechnen, der hat das Recht dazu. Ebenso wie der, der nicht über einen Kamm geschert werden will. Interessant wird es nur, wenn es beide Positionen in der gleichen Gruppe gibt. Wie sollte man dann entscheiden?
  25. Ich hab von neuen Fertigkeiten geschrieben. Beim steigern von Waffen ist es so wie Solwac es beschreibt. Abd (und auch Solwac) Du hast nicht verstanden, worum es mir ging. Ja, Waffenfertigkeiten sind in hohen Graden teuer, ja, mit neuen Fertigkeiten erweitere ich meine Palette. Aber das war nicht der Vergleichspunkt. Für viele Fertigkeiten, die man schon hat, zahlt man bereits in Bereichen, wo Waffen noch wenig Kosten, eine Menge FP, um sie von einem mittelmäßigen auf einen nicht sehr viel besseren, aber immerhin einen Punkt höheren Wert zu bringen. Bsp: Langschwert von +7 auf + 12 1550 EP Fallen entdecken von +7 auf +12 2600 EP ja, mir ist klar, das man die Rechnung auch mit Kampfstab und Erzählen aufmachen kann und sie dann anders aussieht, aber ich wollte bewußt keine Extreme nehmen. Und was ist mit Klettern auf +16 und Langsschwert auf +16? Das kannst du doch nicht im Ernst sinnvoll vergleichen wollen.
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