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Wird es möglich sein mit dem typenlosen M6 lange Kampagnen zu spielen?

Hervorgehobene Antworten

Fantasy-Abenteurer begeben sich mMn. fast schon per Definition auf gefährliches Terrain, zwar nicht immer, aber über die Level oder Grade eben immer mal wieder, und müssen damit irgendwie umgehen. Ein Mindestmaß an körperlicher Fitness, ob als Athletik oder feingranularer als Klettern etc., liegt da sehr nahe und erscheint mir deswegen nicht unerwartbar. Insofern würde ich auch von einem gewissen Maß an erwartbarer Grundkompetenz ausgehen.

Wer sich dafür entscheidet, gegen die Erwartung zu lernen, kann das ja trotzdem machen und entscheidet sich damit dann für die entsprechende Story.

Vor 20 Minuten, Michael M schrieb:

Wenn alle Figuren dasselbe Grundskillset beherrschen müssen (und die SL sie vielleicht sogar noch abstraft, wenn sie davon abweichen), dann hast du vor allem eines: Figuren, die sich in ihren Werten sehr stark ähneln. ;-)

Magst du ein Beispiel dafür geben, was du in dem Kontext als ein „SL-Abstrafen“ bewerten würdest? Sollte zB eine SL das Gebirgsabenteuer wieder einpacken, wenn die nichtkletternde Höhenangst-SpF mitspielen möchte?

@Widukind Nö, wenn du auf Naturburschen-, Heimlichkeit/Diebstahl-Abenteuer stehst, wo man gelegentlich auch mehrfach schön reingelegt wird oder übleres in die Welt brachte als man gerade bekämpfte, sterben die Nichtkletterer/schleicher einfach irgendwann aus bzw. wandern ab oder müssen halt Zauberer mit Stille, Schweben etc. sein;-)

Mir sind Abende, wo es sich um Tanzsäle, Dinner/Hofevents dreht, inkl.Absprachen zu Intrigen ein Greuel. Ich bin dafür nur ein ausführendes Werkzeug, kein Planer. Sprich meine Charaktere würden nie bspw.Etikette*) lernen und das kann man nicht mit Zaubern kompensieren;-)

*) Aber Dank der Fertigkeitenbreite kann ich es wohl in M6 dann trotzdem.

Bearbeitet ( von seamus)

Vor 5 Minuten, Leonidas schrieb:

Magst du ein Beispiel dafür geben, was du in dem Kontext als ein „SL-Abstrafen“ bewerten würdest? Sollte zB eine SL das Gebirgsabenteuer wieder einpacken, wenn die nichtkletternde Höhenangst-SpF mitspielen möchte?

Ich fange hinten an. 🙂

Ich verstehe meinen Job als SL so, dass es vorrangig in meine Verantwortung fällt, dass alle am Tisch eine gute Zeit haben – nicht unbedingt die Figuren, aber die Spielenden. 😉 Durch die Figuren, die sie auswählen und ausgestalten, treffen sie schon eine erste Aussage, welche Art von Geschichten sie erleben möchten. Und das kann ich ansprechen und auf bestimmte Konsequenzen von Entscheidungen hinweisen. Und am Ende dient die Geschichte den Figuren, nicht die Figuren der Geschichte.

In deinem Beispiel: Wenn ich ein Gebirgsabenteuer leiten möchte und eine Spielfigur mit Höhenangst nicht klettern kann, wären die zwei schlechtesten Möglichkeiten: Ich packe das Abenteuer ein oder ich lasse die Spielfigur aufgrund ihres mangelnden Trainings sterben; beides sind Sackgassen, die entweder die eine oder andere Seite (oder alle Beteiligten) frustrieren. Und der Figurentod wäre so ein Abstrafen durch die SL („Selbst schuld, wenn du Klettern nicht steigerst.“)

Doch eigentlich gibt mir die spielende Person eine goldene Gelegenheit für richtig dramatische Momente. Ein paar Beispiele:

  • Warum geht es ins Gebirge? Wie kann der Aufhänger so gestaltet sein, dass die Spielfigur bereit ist, sich ihrer Angst zu stellen? Warum nimmt sie das Wagnis auf sich – was steht für sie auf dem Spiel, das größer ist als ihre Angst?

  • Wie können andere Spiel- oder Nebenfiguren oder sonstige Umstände dafür sorgen, dass das Nichtklettern nicht dauernd ein Thema ist – um es dann zu einem GROSSEN Thema zu machen, wenn es besonders dramatisch ist?

  • Abstürzen muss nicht immer Tod bedeuten, sondern kann ganz andere Konsequenzen haben, die es für alle spannender machen.

  • Und natürlich: Wie und wo kann ich der Spielfigur etwas bieten, wo sie potentiell glänzen kann, dass das Defizit überstrahlt wird?

Die mangelnde Begabung in einem eigentlich kritischen Bereich des Abenteuers kann die Geschichte sehr viel spannender machen, als wenn alle Klettern können. Dann hätte es auch nicht zwingend ins Gebirge gehen müssen.😉

Im Umkehrschluss wäre ein Abstrafen:

  • SL lässt Spieler:in der Figur die ganze Zeit spüren, dass sie das Abenteuer ausbremst.

  • Figur stürzt bei der erstbesten Gelegenheit zu Tode, damit Spieler:in sich eine neue macht, die besser zur Vorstellung der SL passt.

  • Die anderen Spielfiguren bekommen zu spüren, dass sie zusätzlich zu leiden haben, weil diese eine Figur gespielt wird.

Nota bene: Natürlich passt nicht jedes Figurenkonzept in jedes Abenteuer oder jede Kampagne. Und es ist legitim, als SL Vorgaben zu machen und Grenzen zu ziehen. Ich persönlich finde es als SL spannender, zumindest einmal über alles nachzudenken, bevor ich es rundherum ablehne. In der Regel werde ich durch etwas überrascht, was ich mir nicht hätte ausdenken können.

Bearbeitet ( von Michael M)

Das kann ich so unterschreiben, mir wäre aber auch noch keine SL untergekommen, die das nicht in etwa so handhaben würde.

Zum Thema Aufgabe der SL noch ein kurzes OT: das „gute Zeit bereiten“ würde ich explizit und großgeschrieben auf die gesamte Gruppe erweitern, für alle Beteiligten sollte gelten, dass der eigene Spaß im Zweifel erst nach dem Spaß der Anderen kommt. Sonst würde die Spielleitung ja zur Dienstleistung.

Vor einer Stunde, seamus schrieb:

@Widukind Nö, wenn du auf Naturburschen-, Heimlichkeit/Diebstahl-Abenteuer stehst, wo man gelegentlich auch mehrfach schön reingelegt wird oder übleres in die Welt brachte als man gerade bekämpfte, sterben die Nichtkletterer/schleicher einfach irgendwann aus bzw. wandern ab oder müssen halt Zauberer mit Stille, Schweben etc. sein;-)

sehe ich nicht so. Ich spiele in einem etwas anderen, aber vergleichbaren System eine Paladinin, die nicht gut klettert und gar nicht schleicht. Und zaubert auch nichts in der Richtung.

  • Ersteller
1 Stunde her, seamus schrieb:

@Widukind Nö, wenn du auf Naturburschen-, Heimlichkeit/Diebstahl-Abenteuer stehst, wo man gelegentlich auch mehrfach schön reingelegt wird oder übleres in die Welt brachte als man gerade bekämpfte, sterben die Nichtkletterer/schleicher einfach irgendwann aus bzw. wandern ab oder müssen halt Zauberer mit Stille, Schweben etc. sein;-)

Mir sind Abende, wo es sich um Tanzsäle, Dinner/Hofevents dreht, inkl.Absprachen zu Intrigen ein Greuel. Ich bin dafür nur ein ausführendes Werkzeug, kein Planer. Sprich meine Charaktere würden nie bspw.Etikette*) lernen und das kann man nicht mit Zaubern kompensieren;-)

*) Aber Dank der Fertigkeitenbreite kann ich es wohl in M6 dann trotzdem.

Sicherlich ist das Setting mitentscheidend für den Spielspaß. Und da gibt es Vorlieben bei den Spielenden und es sollte m. E. zumindest potentiell zur Figur passen. Ein Setting in dem sich eine Figur durchweg unwohl und ggf. imkompetent fühlt, kann mal reizvoll sein, aber meinem Empfinden nach nicht auf Dauer. Ich als Spieler bin bspw. ein großer Fan von Intrigenabenteuern, aber sicherlich nicht jede meiner Figuren. Und in ein Heimlichkeits/Wildnissetting würde ich auch nicht alle meiner Figuren schicken - aber das ist zum Teil unabhängig von deren Fertigkeiten. Will sagen, Fertigkeiten sind nur ein kleiner Teil der notwendigen Passung.

Auf der anderen Seite ist es spannend, wenn in einer coolen, tüfteligen Detektivgeschichte einmal eine körperliche Herausforderung eingebaut ist, mit der die Sesselpupser hart konfrontiert werden, aber eben nicht ständig. Eine SL sollte hier fein dosieren und sich ausgiebig mit den mitspielenden Figuren befassen.

Zeit: 4.11.2025 um 15:01, Michael M schrieb:

Dies entspricht nach der Standard-EP-Vergabe der Basisregeln über 100 Spielsitzungen, wobei sich das je nach Spielstil und Taktung von Spielsitzungen über die Stellschraube der EP-Vergabe leicht strecken oder raffen lässt. (Mit meiner Runde könnte ich damit ohne Stellschrauben drehen, locker ein Jahrzehnt füllen.

Danke für die ausführliche und spannende Diskussion. Ich hake hier mal ein: 100 Sitzungen, wenn das je ein Abend ist (z.B. 20-24 Uhr), sind bei wöchentlichem Spiel mit den üblichen Ausfällen knapp drei Jahre… so echt lang ist das noch nicht.

Vor 1 Minute, Ma Kai schrieb:

Danke für die ausführliche und spannende Diskussion. Ich hake hier mal ein: 100 Sitzungen, wenn das je ein Abend ist (z.B. 20-24 Uhr), sind bei wöchentlichem Spiel mit den üblichen Ausfällen knapp drei Jahre… so echt lang ist das noch nicht.

In gespielter Zeit ist es dennoch lang – 400 Stunden in eine Figur zu investieren ist nicht kurz. Ich glaube, die Frage ist, was „lang“ ist – wann ist z.B. die Geschichte einer Figur oder die überspannende Erzählung einer Kampagne vorbei und man wendet sich der nächsten Figur oder der nächsten Geschichte zu?

Vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Rollenspiele heute doch eher auf kürzere Kampagnen ausgelegt sind, die man vielleicht ein halbes oder ganzes Jahr spielt und danach das Setting und System wechselt. Es gibt Leute, für die wären drei Jahre mit derselben Figur schon bei einer Session im Monat eine Ewigkeit.

Also ja, die Definition und das Empfinden ist subjektiv. Aber daher bietet M6 dir Stellschrauben, indem du etwa weniger (oder mehr) EP pro Sitzung vergibst oder auf Meilensteine umschaltest.

Nebenbei: Wenn du es schaffst, wöchentlich zu spielen, beneide ich dich. Das habe ich das letzte Mal im Studium geschafft. 😅

Bearbeitet ( von Michael M)

4 Stunden her, Michael M schrieb:

Denn „tödliche Fallen“ und „Notwendigkeit zum Klettern“ sind nicht etwas, was ich als generelle Abenteuerinhalte sehen würde.

in deiner Gruppe vielleicht nicht, in meiner schon! Habe ich auch schon in vielen Kaufabenteuern gesehen!

Bearbeitet ( von Panther)

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