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Der Herr der Ringe


Henni Potter

Der Herr der Ringe - Nicht jeder findet alles gut!  

110 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Der Herr der Ringe - Nicht jeder findet alles gut!

    • * Zeitverschwendung
      2
    • ** eher schwach
      2
    • *** Durchschnitt
      8
    • **** empfehlenswert
      35
    • ***** Großartig
      111


Empfohlene Beiträge

Also ich habe für "ein muß" gestimmt.

 

Ich möchte mich hiermit auch als "Spätleser" anprangern, denn ich habe den HdR erst mit 24 gelesen.

 

Ich habe erst den Hobbit und im Anschluß HdR innerhalb von 4 Tagen "verputzt". Zu den Übersetzungen kann ich nichts sagen, da ich die englisch-sprachige Fassung gelesen habe.

 

Wie ich den anderen Kommentaren entnehmen kann war das auch die richtige Wahl.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 11 Dez. 2003,12:35)][...]

 

Prados, es tut mir leid, dass ich so deutlich werden muss, aber deinen Beitrag halte ich für den bei Weitem oberflächlichsten, den ich jemals von dir gelesen habe!

 

Traurige Grüße,

 

Hendrik

Das muss dir nicht Leid tun, dass du das so empfindest. Allerdings ist dein Empfinden falsch, oberflächlich waren meine Aussagen nicht. Ich hatte und habe nur keine Lust, hier eine seitenlange Abhandlung über Fantasy zu schreiben, die deinen, wie auch immer gearteten, Ansprüchen gerecht wird.

 

Übrigens empfinde ich deine Einschätzung, nach nochmaliger Lektüre deines Beitrags, gelinde gesagt als vollkommen überflüssig. Bei weniger guter Laune würde ich sie auch als Frechheit bezeichnen.

 

Grüße

Prados

 

 

 

 

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Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 10 Dez. 2003,21:33)][...]Diesen Strang habe ich nämlich insbesondere eröffnet, als ich im Filmthread zu RotK von Rosendorn las:
Zitat[/b] ]Ich kann den Hype um das Buch gar nicht verstehen. Es ist eine platte Story, schriftstellerisch unzulänglich und vor allem viel zu lang.

Nun, "schriftstellerisch unzulänglich" kann ich hinsichtlich bestimmter Passagen verstehen (auch wenn ich bei Tolkien auch einige Stärken sehe, z. B. in seiner Wortwahl), aber warum ist die Story platt (im Vergleich nicht nur zu anderer Fantasy-Literatur)? Und wie kann es sein, dass du, Rosendorn, als ausgewiesener George Martin-Fan die gerade einmal tausend Seiten als zu lang empfindest?[...]

Nur kurz (und sorry, dass ich nicht jeden eurer ellenlangen Beiträge komplett gelesen habe):

 

Meine Aussage war (von mir) sehr verkürzt und stellt natürlich nur eine Zusammenfassung meines persönlichen Urteils dar. Über die schriftstellerischen Unzulänglichkeiten Tolkiens brauche ich ja wohl nichts mehr zu sagen - sie erkennen ja dem Anschein nach auch einige Fans, jedenfalls habe ich sie hier schon mehrmals erwähnt gesehen.

 

Mit "platt" meine ich (wie auch wunderbar und viel detailierter von Prados ausgeführt) tatsächlich die einfache und mehr oder weniger eindimensionale Schilderung der Geschichte mit ihren Figuren. Sicher mag man vielleicht in jedem der Charaktere ein paar Zweifel, Ängste usw. finden - überraschen tut (mich) allerdings niemand. Wir haben mit Frodo den typischen Held wider Willen, der da durch das Abenteuerchen taumelt. Er hat ein paar (natürlich meistens gute und mächtige) Reisegefährten, die ihm an den entscheidenden Stellen helfen, nicht zu Bewältigendes zu bewältigen. Am Schluss ist (nach den obligatorischen Rückschlägen) alles wieder gut, auch wenn Väterchen Zufall ein wenig mithilft. Aber das alleine überrascht mich noch lange nicht.

 

Beim Lesen fand ich die Geschichte einfach zu lang. Ich meine damit nicht die Seitenzahl, sondern die subjektive Länge. Wenn ich mich mitten im dritten von den sechs Büchern ständig frage, wann denn der Ring endlich zerstört wird, ist mir das eindeutig zu lang(weilig). Ein straff geschriebenes Buch hätte dieselbe Geschichte IMHO auch in 200-300 Seiten ausdrücken können, ohne dass Entscheidendes fehlen würde.

 

Generell stößt mich einfach die (für mich) uninteressante Geschichte ab. Ich kann mich mit keinem der Charaktere identifizieren und mitleiden/mitfreuen.

 

Ich muss aber auf jeden Fall zugeben, dass ich bei diesem Werk überhaupt nicht in die Tiefe gegangen bin und es auch nicht tun werde. Ich habe außer dem Hobbit und HdR nichts von Tolkien gelesen, da es mich einfach nicht interessiert und mir meine Zeit nicht Wert ist. Deswegen kann ich natürlich nicht auf eurem Niveau diskutieren und werde mich nun auch wieder zurückziehen.

 

Ich möchte nochmals betonen, dass meine Abneigung schlicht und einfach aus meinem Lesegefühl entstanden ist und nicht Sache langjähriger Kontemplation. Ich lese ein Buch und es gefällt mir oder eben nicht. HdR gefällt mir nicht - mehr Rechtfertigung brauche ich nicht, um mich nicht weiter damit zu beschäftigen.

 

Die Filme gefallen mir hingegen recht gut, da ich Peter Jacksons Handwerkskunst bewundere, ich eine erfrischende Entschlackung der Story sehe und mir die aufwändigen Bilder einfach gut gefallen. Die Geschichte bleibt natürlich trotzdem (in meinen Augen) platt und wird auch bestimmt nicht besser. Vielleicht sehe ich auch deswegen die Filme nicht ganz so oft wie andere aus meinem Bekanntenkreis. Je einmal in der Kino- und der SEE-Version genügt mir vorläufig.

 

Grüße und viel Spaß noch bei der Literaturkritik...

Der alte Rosendorn

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Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

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Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Mutant  notify.gif

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Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

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Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

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Zitat[/b] (Prados Karwan @ 12 Dez. 2003,12:33)]
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

Nein. Deine Kritik wandte sich gegen das gesamte Genre der Fantasy-Literatur, Rosendorn übertrug sie nur auf Tolkiens Einzelwerk. Rosendorn Meinung kann ich verstehen, auch wenn ich sie nicht teile. Deine Kritik halte ich hingegen schlichtweg für eine falsche Analyse und eine unzulässige Verallgemeinerung.

 

Du kannst deine Genre-Kritik ja gerne einmal statt auf den Herrn der Ringe auf Martins Lied von Eis und Feuer anwenden und Rosendorn fragen, ob er dir zustimmt.

 

Grüße,

 

Hendrik

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Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,13:26)]
Zitat[/b] (Prados Karwan @ 12 Dez. 2003,12:33)]
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

Nein. Deine Kritik wandte sich gegen das gesamte Genre der Fantasy-Literatur, Rosendorn übertrug sie nur auf Tolkiens Einzelwerk. Rosendorn Meinung kann ich verstehen, auch wenn ich sie nicht teile. Deine Kritik halte ich hingegen schlichtweg für eine falsche Analyse und eine unzulässige Verallgemeinerung.

 

Du kannst deine Genre-Kritik ja gerne einmal statt auf den Herrn der Ringe auf Martins Lied von Eis und Feuer anwenden und Rosendorn fragen, ob er dir zustimmt.

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schade. Und ich hatte schon gehofft ...

 

Na, dann wünsche ich noch frohen Meinungsaustausch.

 

Grüße

Prados

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Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)][...]Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif [...]

Auch wenn ich nun bestimmt wieder wegen eines OT-Postings einen auf den Deckel bekomme:

 

Da kann ich dir in keinster Weise zustimmen. Der von mir gewählte Ausdruck ist umgangsprachlich korrekt und auch noch grammatikalisch richtig gebildet. Bei uns sagt man das halt so, wenn man diesen Ausspruch besonders betonen will. "In keiner Weise" spiegelt meine gewünschte Aussage nicht so korrekt wieder.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

 

@Prados: Ich stimme deinen Ausführungen "nur" in Bezug auf HdR zu. Bei "SoFaI" von GRRM wäre eine solche Kritik natürlich vollkommen falsch und bei den Haaren herbei gezogen. wink.gif

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Zitat[/b] (Rosendorn @ 13 Dez. 2003,14:07)][...]

 

@Prados: Ich stimme deinen Ausführungen "nur" in Bezug auf HdR zu. Bei "SoFaI" von GRRM wäre eine solche Kritik natürlich vollkommen falsch und bei den Haaren herbei gezogen. wink.gif

Das habe ich befürchtet. Ich habe auf Hendriks harsche Kritik damit begonnen, das von dir so kennend abgekürzte Werk zu lesen. Ich rechne zwar nicht damit, es wirklich komplett zu lesen, da sein Umfang - doch nicht nur der - diesem Ansinnen im Wege stehen dürfte, doch nach einige hundert Seiten muss ich auch über diese Bücher meinen Stab brechen.

 

Es ist handwerklich überaus professionell geschrieben; man merkt Martin deutlich an, dass er als Drehbuchschreiber tätig war. Viele Szenen schreien geradezu nach einer Verfilmung bzw. lassen sich völlig problemlos vor dem inneren Auge visualisieren. In diesem Sinne schreibt er also sehr gefällig, da er dem Leser ein durch die heutige Medienwelt sehr bekanntes Aufbauschema verwendet. Er verwendet die richtigen Zutaten von Spannung und Emotion, würzt das Ganze mit ein bisschen verruchtem und bei uns negativ sanktioniertem Sex und kann auf Erfolg spekulieren.

 

Bislang, und ich möchte dieses "bislang" berücksichtigt wissen, sehe ich meine Generalkritik allerdings nicht beschädigt. Der gesamte Aufbau erinnert sehr stark an "Dallas" oder "Denver" auf Fantasy: Zwei mächtige Geschlechter stehen unvereinbar gegeneinander, mehrere - für mich - noch nicht einschätzbare äußere Faktoren werden, so vermute ich mal, mal der einen, mal der anderen Seite fast zufällig bzw. über eine alte Legende vorhergesagt, zur Seite springen. Auch hier offenbart sich also zunächst das bewährte Schema von Gut und Böse.

 

Die Charakterisierungen der bislang von mir kennen gelernten Hauptpersonen haben bisweilen karikaturhafte Züge, so überzeichnet und berechenbar wollen sie mir scheinen - doch das dürfte einen Großteil ihres Reizes für den Leser ausmachen. In diesen engen Verhaltenskäfigen gefangen verhalten sie sich den Anforderungen gegenüber recht starr und berechenbar, häufig geradezu klischeehaft (z.B. Brans Mutter). Alle fünf Kinder besitzen deutlich voneinander unterscheidbare Charakterzüge, die leider wiederum klischeehaft gegeneinander auszuspielen sind. Hier mangelt es Martin deutlich an Subtilität.

 

Das Buch besticht durch seinen Detailreichtum und seine Ideen, also Eigenschaften, die der eigentlichen Ausarbeitung vorausgehen. Anders ausgedrückt könnte man sagen, Martin hat über das schwache Fahrgestell der Fantasy eine chromblitzende Ferrarikarosserie gestülpt, die ausgesprochen schick wirkt. Doch wehe, man wirft einen Blick unter die Haube.

 

Letztlich bleibt also als Bewertungskriterium die Frage, was ein Buch überhaupt erreichen soll. Soll es "nur" unterhalten oder den Leser auch "befördern" und zum konstruktiven und kritischen Denken anregen? Unter erstem Gesichtspunkt ist "Das Lied von Eis und Feuer" sicherlich ein großer Wurf, unter zweitem Gesichtspunkt aber wohl ein sehr dünnes Brett.

 

Ich werde noch ein bisschen weiter lesen und mich dann gegebenenfalls wieder zu Wort melden.

 

Grüße

Prados

 

Edit sagt, dass ich von Autos keine Ahnung habe. Ferrari schreibt sich anders, als ich es zunächst getan hatte.

 

 

 

 

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Ich habe für "empfehlenswert" gestimmt, und das nur für Fantasy-Freunde. Warum?

Nun, ich kann nicht so geschliffene Literaturkritiken anbringen wie Prados, aber:

Das Buch hat grooooße Längen. Am schlimmsten finde ich die "Lieder" und "Gedichte". Die habe ich auch nach den ersten paar konsequent überblättert. Auch z.B. die Schilderung der langen Wanderung in Mordor zieht sich wie Kaugummi und der Anfang ist, bis auch nur irgendwas passiert, das man "spannend" nennen könnte, einfach zu lang.

Den verstaubten Stil des Englisch-Professors merkt man den Büchern stellenweise stark an.

Auch wenn manchen (speziell Tolkien-Verehrern) alles so konsequent durchdacht scheint: Wie hier schon geschrieben wurde: Für jemanden, der nur den Hobbit und den HdR kennt, bleibt vieles bruchstückhaft, eben so, als müßte man eine Menge mehr Hintergrund kennen, um das Buch genießen zu können (um einen Midgard-Vergleich heranzuziehen: HdR ist wie ein Abenteuer, das auf dem sehr komplexen Hintergrund eines umfangreichen Quellenbandes erstellt wurde. Wer den QB nicht hat, hat nur das halbe Vergnügen)

 

Insofern ist meine Kritik weniger hochstehend angesiedelt, als ich sage, daß mich das Buch stellenweise (nicht insgesamt) gelangweilt hat und damit auch dem niedrigen Anspruch der reinen Unterhaltung nicht immer Genüge getan hat.

 

Ich habe mich, als ich 14, 15, 16 war, konsequent geweigert, das Buch zu lesen als alle meine Freunde es lasen und habe es erst gelesen, knapp bevor der Film herauskam. Ich bin froh darüber. Als 16jähriger hätte ich das langweilige Buch in eine Ecke gepfeffert (und ich war eigentlich ein Vielleser)

 

Insgesamt ist es jedoch mMn lesenswert, weil es eine märchenhafte Geschichte in einer recht gut durchdachten und komplexen Grundwelt erzählt.

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Zitat[/b] (Prados Karwan @ 13 Dez. 2003,14:43)]Das habe ich befürchtet. Ich habe auf Hendriks harsche Kritik damit begonnen, das von dir so kennend abgekürzte Werk zu lesen. Ich rechne zwar nicht damit, es wirklich komplett zu lesen, da sein Umfang - doch nicht nur der - diesem Ansinnen im Wege stehen dürfte, doch nach einige hundert Seiten muss ich auch über diese Bücher meinen Stab brechen.

 

Es ist handwerklich überaus professionell geschrieben; man merkt Martin deutlich an, dass er als Drehbuchschreiber tätig war. Viele Szenen schreien geradezu nach einer Verfilmung bzw. lassen sich völlig problemlos vor dem inneren Auge visualisieren. In diesem Sinne schreibt er also sehr gefällig, da er dem Leser ein durch die heutige Medienwelt sehr bekanntes Aufbauschema verwendet. Er verwendet die richtigen Zutaten von Spannung und Emotion, würzt das Ganze mit ein bisschen verruchtem und bei uns negativ sanktioniertem Sex und kann auf Erfolg spekulieren.

 

Bislang, und ich möchte dieses "bislang" berücksichtigt wissen, sehe ich meine Generalkritik allerdings nicht beschädigt. Der gesamte Aufbau erinnert sehr stark an "Dallas" oder "Denver" auf Fantasy: Zwei mächtige Geschlechter stehen unvereinbar gegeneinander, mehrere - für mich - noch nicht einschätzbare äußere Faktoren werden, so vermute ich mal, mal der einen, mal der anderen Seite fast zufällig bzw. über eine alte Legende vorhergesagt, zur Seite springen. Auch hier offenbart sich also zunächst das bewährte Schema von Gut und Böse.

 

Die Charakterisierungen der bislang von mir kennen gelernten Hauptpersonen haben bisweilen karikaturhafte Züge, so überzeichnet und berechenbar wollen sie mir scheinen - doch das dürfte einen Großteil ihres Reizes für den Leser ausmachen. In diesen engen Verhaltenskäfigen gefangen verhalten sie sich den Anforderungen gegenüber recht starr und berechenbar, häufig geradezu klischeehaft (z.B. Brans Mutter). Alle fünf Kinder besitzen deutlich voneinander unterscheidbare Charakterzüge, die leider wiederum klischeehaft gegeneinander auszuspielen sind. Hier mangelt es Martin deutlich an Subtilität.

 

Das Buch besticht durch seinen Detailreichtum und seine Ideen, also Eigenschaften, die der eigentlichen Ausarbeitung vorausgehen. Anders ausgedrückt könnte man sagen, Martin hat über das schwache Fahrgestell der Fantasy eine chromblitzende Ferrarikarosserie gestülpt, die ausgesprochen schick wirkt. Doch wehe, man wirft einen Blick unter die Haube.

 

Letztlich bleibt also als Bewertungskriterium die Frage, was ein Buch überhaupt erreichen soll. Soll es "nur" unterhalten oder den Leser auch "befördern" und zum konstruktiven und kritischen Denken anregen? Unter erstem Gesichtspunkt ist "Das Lied von Eis und Feuer" sicherlich ein großer Wurf, unter zweitem Gesichtspunkt aber wohl ein sehr dünnes Brett.

 

Ich werde noch ein bisschen weiter lesen und mich dann gegebenenfalls wieder zu Wort melden.

 

Grüße

Prados

 

Edit sagt, dass ich von Autos keine Ahnung habe. Ferrari schreibt sich anders, als ich es zunächst getan hatte.

<span style='color:green'>eine sehr nette Kritik,die viel besser hier ( Das Lied von Eis und Feuer) aufgehoben wäre.</span>

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Zitat[/b] (Barmont @ 09 Dez. 2003,14:40)]Hallo BB,

 

die HP-Filme gefallen mir nicht (habe nur den ersten mit meinem Patenkind gesehen) und die HdR-Filme sehe ich als Extra zu den Bücher (dem Buch?), also als etwas eigenständiges. Filme können die Bücher nicht ersetzen, weil sie jede Phantasie bremsen (ausser die des Regiseurs).

 

Barmont, offenbar nicht leicht zu verstehen.

Phantasie des Regisseurs? Eher die der Geldgeber...

Ich hoffe, dass nicht einmal Peter Jack angryfire.gif son eine so

starke Arwen haben wollte...

 

Aber im Ernst: Verfilmungen verlieren immer. Zumindest

bei Leuten, die Lesen können. Ich kenne nur einen

Fall, wo ich den Film besser finde als das Buch: "House

of Cards", nach dem Buch vo Michael Dobbs...

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Zitat[/b] (GH @ 09 Dez. 2003,15:40)]Sam ist also Frodos Watson. Verstehe. Die homoerotische Komponente ist meiner Meinung nach allerdings stellenweise sehr deutlich und ich persönlich finde es befriedigend, dass Frodo zum Schluss allein davonsegelt, während Sam seine Rosie nimmt. Da denke ich doch, dass Prof. Tolkien unbewusst einen Subtext geschrieben hat.

 

Grüße

GH

@ GH:

 

Es gibt da einen schönen Aufsatz von Marion Zimmer Bradley,

in dem sie sich mit den verschiedenen "Liebesbeziehungen" im

HdR auseinandersetzt (L. in allen Bedeutungsformen, incl.

Heldenverehrung), einschließlich der zwischen Frodo und Sam. Der kann ich Dir gern mal zukommen lassen, wenn Du mir deine

Faxnr. gibst. Eine Zusammenfassung übersteigt etwas meine

Schreibwut...  smile.gif

 

Shagrat, hilfsbereit

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Zitat[/b] (Rosendorn @ 09 Dez. 2003,17:33)]Ich habe mich für "Durchschnitt" entschieden. Schriftstellerisch finde ich das Buch zwar "eher schwach", aber die ganz nette Hintergrundwelt wertet es vielleicht ein wenig auf.

 

Wie schon im anderen Thread gesagt, verstehe ich den Hype um das Buch nicht sonderlich. Klar, der lieber Herr Professor hat sich viel Mühe bei seiner Welt gegeben - aber zunächst interessiert mich beim Lesen eines Buches nur eben jenes selbst. Und da war das Lesen für mich schon von Anfang an eine Qual.

 

Ich habe mich einmal mühsam auf Deutsch (alte Übersetzung) durchgekämpft und beim zweiten Mal des engliche Original mitten drin zur Seite gelegt. Ein Buch unterhält mich eben sofort und halt nicht. Ich habe kein Interesse daran, mich mühsam an einen einfachen Belletristik-Text annähern zu müssen.

 

Außerdem lege ich sehr viel Wert auf schriftstellerische Qualitäten und Kniffe - darin mangelt es IMHO Tolkien. Da kenne ich interessantere Werke.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Literarisch ist es schwach. Völlig korrekt.

 

Tolkien war kein klassischer Schriftsteller, sondern

Wissenschaftler. Er hatte kein journalistische Ausbildung

und jahrelange Praxis wie z. B. David Eddings, David Gemmell

oder Terry Pratchett.

 

Und wie Du schon richtig andeutest, das Buch lebt vom

Hintergrund. Welcher Autor nimmt sich heute Jahrzehnte

Zeit mit einem Werk, bis er es veröffentlicht. Ohne

Mr. Unwin wären die verschiedenen Werke wohl erst

posthum erschienen, zusammengestoppelt von

Christopher...

 

Shagrat, der findet, dass Christopher mit den

"Unfinished Tales" schon gute Arbeit geleistet hat. Das

ist aber echt nur was für Fans.

 

Übrigens wundert mich das Ergebnis der Abstimmung:

Einige im Mittelbereich und keine schlechten Ergebnisse.

Wie sagte Prof. T. doch:

 

"The Lord of the Rings

is one of those things

that, if you like, you do,

if not, then you boo!"

 

Shagrat, dank HP5 nicht in den "Unfinshed Tales" lesend

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Zitat[/b] (Barmont @ 09 Dez. 2003,22:07)]Noch ein Wort zu den beiden Übersetzungen des HdR:

Hast du denn den Krege wirklich mal gelesen? Die meisten Nörgler die ich kenne, haben das nämlich gar nicht gemacht. Sie beziehen sich immerfort nur auf die Aussagen, die landauf, landab in den einschglägigen Foren hergebetet werden!

 

Zunächst sei gesagt, dass der Verlag und Wolfgang Krege sicherlich eine fragwürdiges Ziel vor Augen hatten, als sie sich um eine "zeitgemäßere" Sprache bemühen wollten. Man würde ja auch nicht versuchen den Faust oder auch etwas trivialesres wie etwa Karl May mit einer "moderneren" Sprache zu versehen! Viel schlimmer ist aber, dass sie dieses Vorhaben garnicht wirklich umgesetzt haben. Herausgekommen sind nur einige wenige sprachliche Vereinfachungen, dem dem Duktus des übrigen Werkes nicht mehr gerecht werden! Die Namen sind da nur ein unerhebliches Beispiel (mit verlaub: ob Butterblume oder Butterblüm ist doch wirklich egal). Krasser fällt da schon Sam's Anrede "Herr" (Frodo) auf, der bei Krege zum schnoddrigen "Chef" mutiert. Noch schlimmer sind in meinen Augen die Veränderungen im Kapitel Elronds Rat, das im übrigen bei Margeret Carroux Der Rat Elronds heißt. Hier hat Tolkien für die verschiedenen Redner auch verschiedene, den Rassen angepasste Sprach- und Ausdrucksformen verwenden. Das ist schon in der ersten Übersetzung nicht sofort aufgefallen. Bei Krege verschwindet das jedoch vollkommen. Aller reden dort in dem mehr oder weniger gleichen Duktus. Da verliert das Buch viel.

 

Die Stellen an denen sich ähnliches beobachten lässt sind Legion und wurden, wie gesagt, schon hinlänglich diskutiert. Aber weil ich e selber auf's Trapetz gebracht habe und weil auch Gil-nim es ansprach wollte ich dass hier doch noch einmal los werden.

 

 

Barmont, der heute am liebsten die englische Fassung liest.

Ich wollte die deutsche Neuübersetzung immer mal

lesen, aber jetzt nicht mehr. Ich würde mich nur

aufregen. Da lese ich doch lieber den "Herrn der Augenringe"

("Bored of the Rings") und amüsiere mich gut.

 

Shagrat, das AUCH mal wieder lesen müssend

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Zitat[/b] (Shagrat @ 15 Dez. 2003,10:45)]Phantasie des Regisseurs? Eher die der Geldgeber...

Ich hoffe, dass nicht einmal Peter Jack angryfire.gif son eine so

starke Arwen haben wollte...

Ach, warum so aufgeregt? Das ist nun mal der Herr der Ringe von Jackson/ Walsch. Die stellen sich das ganze so vor und haben ihre Vorstellungen toll umgesetzt. Eine eins zu eins Verfilmung des Buches wäre eine mittelmäßige Katastrophe gewesen. Und man hätte sich dann eben über die Besetzung beschwert, weil der eine oder andere Schauspieler nicht in das eigene Bild der Romanfigur passt. Das wäre nie DEIN Herr der Ringe geworden, Shagrat! Das geht gar nicht!

 

Meiner ist es auch nicht. Aber mir gefällt, was dort da herausgelesen wurde. Tolle Bilder, Klasse Landschaften, schöne Stimmung. Natürlich gibt es einiges was entstellt ist. Aber wenn ich das will, dann lese ich das Buch. Der Film ist eben nur ein Film.... und gar nicht mal schlecht!

 

 

Barmont, der dieser Arwen-und-weiss-der-Geier-was-noch-Gejammer für etwas überzogen hält.

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Zitat[/b] (Shagrat @ 15 Dez. 2003,10:45)]
Zitat[/b] (Barmont @ 09 Dez. 2003,14:40)]Hallo BB,

 

die HP-Filme gefallen mir nicht (habe nur den ersten mit meinem Patenkind gesehen) und die HdR-Filme sehe ich als Extra zu den Bücher (dem Buch?), also als etwas eigenständiges. Filme können die Bücher nicht ersetzen, weil sie jede Phantasie bremsen (ausser die des Regiseurs).

 

Barmont, offenbar nicht leicht zu verstehen.

Phantasie des Regisseurs? Eher die der Geldgeber...

Ich hoffe, dass nicht einmal Peter Jack angryfire.gif son eine so

starke Arwen haben wollte...

 

Aber im Ernst: Verfilmungen verlieren immer. Zumindest

bei Leuten, die Lesen können. Ich kenne nur einen

Fall, wo ich den Film besser finde als das Buch: "House

of Cards", nach dem Buch vo Michael Dobbs...

Hallo Shagrat,

 

du solltest dir dringend mal die MAking of DVDs zu den Filmen ansehen.

 

Danach könntest du mit deinen Spekulationen aufhören, da P.J und die anderen vom Team dort sehr ausführlich ihre Motivationen zu den gemachten Abänderungen zum Buchinhalt erläutern.

 

Deine "Kritik" klingt uninformiert.

 

Eike

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<span style='color:green'>auch wenns Prados schon getan hat, mache ich es nochmal in grün.

 

bitte, bitte schreibt eure filmkritik dahin, wo sie hingehört. ich möchte echt nicht in jedem strang, der in irgendeiner form mit diesem thema zu tun hat, immer wieder neu darauf hinweisen. wenn ihr auf ein zitat antworten wollt, das in einem anderen strang steht, zieht es rüber und antwortete im richtigen strang. ihr könnt ja gerne alles kritisieren, aber bitte an richtiger stelle.

 

 

danke

 

 

der Mod</span>

 

 

 

 

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Hallo!

 

Ich muss sagen dass ich den Herrn der Ringe als ich ihn mit 14 gelesen habe sehr mochte. Das Simarillion, und besonders die "Unfinished Tales" hingegen haben mir nicht gefallen.

 

Als ich ihn jetzt noch einmal gelesen habe, muss ich sagen das ich ihn immer noch lesenswert finde, aber nicht mehr überragend. Er ist halt ein "durchschnittlich" gutes Buch, aber eben keines was mich vollkommen aus den Socken haut. Gleiches gilt für den Hobbit.

 

 

Auch ist mir die angesprochene "homoerotische Komponente" zwischen Sam und Frodo nie aufgefallen. Ich habe Sam immer nur als sehr pflichtbewusst gesehen, und ich glaube ich würde auch heulen wenn mein einziger Begleiter mitten im Orkland umgebracht würde.

 

viele Grüße

 

Onno

 

 

 

 

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