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Ursprungsthema: Warum wird oft zuerst nach Regeln gefragt und nicht nach dem, was mehr Spaß macht?

 

Hallo BB!

 

Wenn eine Regel nicht eindeutig ist, wird die Auslegung genommen, die den meisten Spielspass verspricht.
Und ich verstehe Rosendorns Frage so, dass es ihm so vorkommt, als ob nicht wenige Leute hier im Forum eben nich nach dieser Maxime entscheiden.
Ich meine, es gibt unterschiedliche Formen des Spielspaßes, die nicht immer von allen als solche erkannt werden. Oder glaubst Du ernsthaft, manche Leute entscheiden sich bewusst für einen Weg, der ihnen keine Freude bereitet? Selbst Masochisten verspüren beim Ausleben ihrer Neigungen eine Form der Freude.

 

Aus diesem Grund halte ich Abds Entscheidungsfindung gerade nicht für "einen anderen Weg", sondern genau die Art und Weise, welche von den meisten Diskutanten hier vertreten wird - nur eben mit unterschiedlichen Ergebnissen.

 

@Rosendorn: Ja, bezüglich der Beratung gebe ich Dir vollauf Recht. Hier wird meines Erachtens häufig zu wenig auf die Bedürfnisse des Anderen eingegangen. Allerdings kann man eben auch leichter vom eigenen Standpunkt aus berichten, was einem selbst beim Rollenspiel wichtig ist und Spaß macht.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

 

Dieses Posting halte ich für sehr wichtig. Es enthält endlich mal einen Ansatz mit mehr als nur einer Wahrheit. Im Vordergrund steht - so denke ich - für jeden der Spielspass. Ich frage mich warum ausgerechnet hier im Forum darüber so undifferenziert diskutiert wird, wo doch jeder weiss, dass der Begriff Spielspass etwas ganz individuelles ist.

 

Aus dem hier oft Gelesenem stelle ich fest, dass es eine Spielergruppe gibt, die jede Idee pro Spieler auslegt. Zumindestens macht das hier im Forum so den Anschein. Ich frage mich wird tatsächlich so gespielt, oder wird eher provokant "Stellung bezogen".

 

Ausserdem wird regelmäßig festgestellt, dass es eine Spielergruppe gibt, die für den Spieler negative Entscheidungen aus den Regeln ableiten. Hier frage ich mich, ob diese Spieler tatsächlich so eindimensional entscheiden.

 

Ich für meinen Teil sehe mich weder in der einen noch in der anderen Gruppe und komme genau aus dem Grund regelmäßig in unseelige Diskussionen. Wie ich mich entscheide, hängt nicht nur von diesen beiden Extremen ab. Ich beachte die Situation, den bisherigen Verlauf, bisherige Entscheidungen, evtl. Zufallslisten, die innerweltliche Logik, die Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf und vermutlich noch ein paare weitere Faktoren.

 

Wenn ich nun eine Entscheidung sagen in eine Richtung getroffen habe, dann versuche ich sie für mich zu erklären. Und genau dabei helfen mir dann die Regeln.

 

Grüsse Merl

Bearbeitet von Merl
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Ich kann mich an viele Situationen erinnern, wo es eigentlich nur deshalb richtig spaßig wurde, weil ich als SL nicht so streng auf die Regeln geschaut habe, sondern die Situation alleine mit ein wenig Menschenverstand habe frei laufen lassen. Oft ist weniger eben mehr. Insbesondere, wenn sich SL und Spieler in einer Situation nicht ganz klar sind, wie dass nun regeltechnisch gehandhabt werden muss, ist es nach meiner Erfahrung besser, einfach irgendwie weiterzumachen, als sich mit den Regeln aufzuhalten. Das Nachschlagen in den Regeln macht jede Spielstimmung kaputt.

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In den Diskussionsbeiträgen wird scheinbar davon ausgegangen, dass die Gruppen sich immer einig wären. Dann können sie natürlich jede nach ihrer Facon selig werden und ihren Spaß haben. Ich habe es öfter schon differenzierter erlebt, sei es, dass ich mit einem SL grundsätzlich nicht so ohne weiteres zurecht kam, sei es, dass ich mit der Handhabung einzelner Faktoren unzufrieden war.

 

Manchmal kann man darüber reden und Dinge aus der Welt schaffen. Manchmal geht das nicht. Manchmal ist man sich unter den Spielern nicht einig. Der in der Rollenspieltheorie beschworene Gruppenkonsens ist ja auch eher ein Konstrukt. Manchmal geht es über einen Gruppenfaulenkompromiss nicht hinaus. Auch die Grundregel "Spiel nicht mit A...löchern", die dann gerne genannt wird, lässt sich nicht so einfach realisieren. Manchmal muss man auch mit Leuten zusammenspielen, mit denen man das nicht so gerne wollte, wenn man überhaupt spielen oder wenn man gerne mit dem Rest der Gruppe spielen möchte.

 

Nimmt man all diese Faktoren zusammen, dann wird klar, dass es den "Spielspaß" in einer Gruppe unter Umständen gar nicht gibt und man von daher auch nichts Griffiges in der Hand hat, um es in einem Interessenkonflikt als Kriterium anzuwenden. Im Spezialfall mag das gehen, in der allgemeinen Diskussion hat man außer einer Phrase nichts in der Hand.

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Hallo Eleazar,

 

völlig richtig. Daduch dass sich unterschiedliche Individuen am Tisch befinden, wird es auch immer unterschiedliche Meinungen (also auch innerhalb einer Gruppe) dazu geben was Spass macht.

 

Ich denke allerdings, dass man zumindestens bei Gruppen die länger und regelmäßig zusammenspielen, davon ausgehen kann, dass es schon für alle passt.

 

ich hatte mal ein paar Jahre wenig Zeit Midgard zu spielen. In dieser Zeit bin ich hier im Forum oft auf Unverständnis gestossen (vor allem bei der EP-Vergabe), weil mein Blickwinkel der eines "Gelegenheitsspielers" und dann auch noch in wechselnder Zusammensetzung war.

 

Ich denke es gibt aber eine Gemeinsamkeit was Spiellspass erzeugt. Es muss sich in irgendeiner weise "lohnen". Erfolg ist da ein ganz wichtiger Faktor.

 

 

Grüsse Merl

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Der Kern unserer Gruppe spielt seit über 20 Jahren zusammen. Jetzt kommen schon die ersten Kinderchen zum spielen mit. Ich halte ein geschlossenes Regelwerk für wichtig, so dass die Spielwelt eine gewisse Konsistenz und Stabilität erhält. Der Spaß findet innerhalb der Regeln statt.

 

Dennoch gibt es oft genug die Ansage "Ich mache eine wahnsinnige Aktion!" - das sind Momente die oft genung nicht durch die Regeln abgedeckt werden und dann entweder sehr frei "geregelt" werden oder gemeinsam. Oft sind das die lustigsten Momente.

 

 

Blox(unvergessenalsmeindickerhexersichaufdasgesichtderschwarzenhexesetzteumsiezuersticken)mox

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Ich bin zwiegespalten. Absolute Regeltreue hat was für sich, jeder weiß, woran er ist. Eventuell werden dadurch positive und negative Spielspaß aber auch Spielfrustspitzen weggeschnitten.

 

Wenn alle am Tisch ihren Spaß haben, ist mir vollkommen egal, ob das mit den Regeln noch was zu tun hat. Andererseits habe ich sehr negative Erfahrungen mit sehr freihändigen Regelauslegungen eines SLs gehabt: Wenn er gut drauf war, funktionierten bestimmte Aktionen, war er mies drauf, ging das beim nächsten Treffen nicht mehr. Einige Spieler fanden leichter das offene Ohr des SLs, andere weniger. Zum Teil wurde gegen die Spieler von bestimmten Regeln abgewichen. Mich hat das sehr genervt und irgendwann ist es zum Knall gekommen. Trotzdem hatten manche Spieler auch unter diesen widrigen Bedingungen noch ihren Spaß.

 

Das wichtigste Kriterium ist für mich, dass bei einer lockeren Handhabungen der Regeln alle Spieler zu ihrem Recht kommen und ob der Spielpaß alle erreicht. Wenn nicht, ist es besser, dicht an den Regeln zu bleiben. Bei aller Freude am Improvisieren komme ich auch immer mehr zu der Erkenntnis, dass sich über die bestehen oft bereits sehr gute und auch viele Gedanken gemacht wurden, was ich nicht von jeder meiner Schnellschüsse und Hausregeln behaupten kann.

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Regeltreue hin oder her, drei wichtigere Faktoren für den Spaß sind mEn:

 

Spielfluss: abwechslungsreiche Abenteuer die alle bekannten Bausteine bieten so dass es Spielern leicht fällt sich fallen zu lassen

Gruppendynamik: nicht zu viele Einzelaktionen um den Fluß aufrecht zu erhalten

Belohnungssystem: individuelle und Gruppen-Ziele durch Aufträge und persönliche Motivation

 

Dabei sollte natürlich eine einigermaßen fundierte Regelkenntnis zugrunde liegen. Dabei ist es aber auch wieder wichtiger wie eingespielt Spieler als Gruppe sind um bestimmte SL-Verhaltensweisen nicht oder erst nach dem Spiel zu kritisieren.

 

Was gerne zu Regeldiskussionen führt sind wechselnde Spielleiter. Probleme mit den Regeln gibt es dann weniger auslegungstechnisch als vielmehr durch mangelnde Kenntnis oder unterschiedlichen Kenntnisstand.

 

Idealzustände sind wenn eine Gruppe schon so lange zusammen spielt dass man keine Grundsatzdiskussionen mehr führen muss und Unstimmigkeiten längst durch Hausregeln kompensiert sind oder wenn die Spieler keine Ahnung vom Regelwerk haben (was sich oft auch in deren Begeisterung niederschlägt).

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Hier einmal (ganz spontan) einige Stichpunkte, wie - natürlich vollkommen aus meiner Sicht ;) - Spielspaß entstehen kann.

 

- Spielspaß entsteht spontan. Spielspaß kann man als SpL nicht planen. Und daher bewegt sich Spielspaß meist außerhalb der Regeln. Ausnahme sind natürlich vollkommen abstruse Situationen, die beispielsweise durch eine überkonsequente Regelauslegung erzielt werden können, aber das ist eher selten der Fall.

 

- Spielspaß ist immer gruppendynamisch und -individuell. Es gibt Mitspieler, bei denen weiß ich bereits vorher, dass es ein unterhaltsamer Spielabend wird, weil man einen ähnlichen Humor hat. Wichtig ist, dass in der Gruppe dann auch alle bereit sind, auch auf jeden einzelnen Spieler und seine Ideen einzugehen.

 

- Spielspaß entsteht in den allermeisten Fällen dann, wenn Spieler bereits sind, möglicherweise für sie nachteilige Handlungen auszuführen (im Mix mit der Sponateneität kann es ganz extrem werden ;) )

 

- Spielspaß ist freies, charakterorientiertes Rollenspiel, im Idealfall gar eine Anlehnung an das klassische Improvisationstheater -

Stichwort->Handlung. Das erfordert aber auch viel Disziplin, um nicht den Handlungsrahmen zu sprengen und die Spielrunde in einen Kalauerabend zu verwandeln.

 

Raldnar :idea:

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Hallo Raldnar,

 

sehr guter Hinweis. Spielspass entsteht vor allem dann, wenn die "Chemie" in der Gruppe stimmt. Regeln oder auch deren Auslegung tretten eher in den Hintergrund.

... sehr negative Erfahrungen mit sehr freihändigen Regelauslegungen eines SLs gehabt ...

Wenn ich das aus dem Posting von Eleazar ableite, dann benötigt man in der Handhabung von Regeln vor allem Konsequenz und Plausibilität.

Was gerne zu Regeldiskussionen führt sind wechselnde Spielleiter.

Von Hop kommt ein ganz änlicher Hinweis, aber aus einem anderen Anlass. Ein Beispiel das mir öfters passiert. Beim einen Spielleiter kann man sich in der "Vision" relativ frei bewegen und auch interagieren, beim anderen wird sie eher wie ein "Film" gespielt. Beide Möglichkeiten sind legitim, die eine birgt aber normalerweise mehr Spielspass.

 

 

Grüsse Merl

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Und was in meinen Augen auch ganz wichtig ist: Vertrauen zwischen Spielern und Spielleiter.

Und das geht in meinen Augen weit über Regeln hinaus. Eine Gruppe, die sich dessen bewusst ist, dass ihr Spielleiter sie nie absichtlich in ein unumkehrbares Verhängnis schicken würde, agiert viel freier und unbefangener.

 

Vertrauen zum Spielleiter ist beim Spielspass alles!

 

Raldnar :notify:

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Und was in meinen Augen auch ganz wichtig ist: Vertrauen zwischen Spielern und Spielleiter.

Und das geht in meinen Augen weit über Regeln hinaus. Eine Gruppe, die sich dessen bewusst ist, dass ihr Spielleiter sie nie absichtlich in ein unumkehrbares Verhängnis schicken würde, agiert viel freier und unbefangener.

 

Vertrauen zum Spielleiter ist beim Spielspass alles!

 

Raldnar :notify:

 

Absolute Zustimmung. :männlicherhändedruc

 

:hiram:

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Der Kern unserer Gruppe spielt seit über 20 Jahren zusammen. Jetzt kommen schon die ersten Kinderchen zum spielen mit. Ich halte ein geschlossenes Regelwerk für wichtig, so dass die Spielwelt eine gewisse Konsistenz und Stabilität erhält. Der Spaß findet innerhalb der Regeln statt.

 

Dennoch gibt es oft genug die Ansage "Ich mache eine wahnsinnige Aktion!" - das sind Momente die oft genung nicht durch die Regeln abgedeckt werden und dann entweder sehr frei "geregelt" werden oder gemeinsam. Oft sind das die lustigsten Momente.

 

 

Blox(unvergessenalsmeindickerhexersichaufdasgesichtderschwarzenhexesetzteumsiezuersticken)mox

Und was du in deinem zweiten Absatz beschreibst, habe ich leider in manchen Gruppen selbst eben anders erlebt, oder schließe das aus den Meinungsäußerungen der Regel-Strickt-Ausleger hier im Forum, dass sie das anders machen. Solche Leute interpretieren die Regeln eng und bei solch "wahnsinnigen" Aktionen gegen die Aktion des Spielers. MIR macht das keinen Spaß.

 

Mein SL in der Mittwochsrunde hat solche Tendenzen, da werden wir auch demnächst ernste Diskussionen haben. Denn es macht niemandem Spaß, wenn Ideen der Spieler abgewürgt werden, weil sie ihm nicht in den Kram passen und er dafür dann eine Regelerklärung sucht und sie sich ggf. beibiegt.

 

Aber es soll jeder so Spaß haben wie ihm beliebt. Ich habe im Ursprungsstrang ja schon festgestellt, dass manche Spieler scheinbar zu Masochismus neigen. Ein Spaß, den ich nicht teile.

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Hallo Bruder Buck,

 

was am Spieltisch passiert und was hier im Forum an Regelergüssen postuliert wird, hat meines Erachtens wenig miteinander zu tun. Hier im Forum geht es für mich darum, eine Regel zu verstehen. In welchem Kontext sie dann angewendet und modifiziert wird, ist doch was ganz anderes. Rein aus den Beiträgen der "wir lassen alles zu" - Spielleiter, wäre es mir ein Grauen in einer solchen Runde zu spielen. In der Realität wird dann dennoch mit Wasser gekocht. Da gibts dann halt eine Zufallstabelle, die die Entscheidung trifft. Letztendlich entscheidet im Zweifel der Würfel (weshalb ich in solchen Entscheidungssituationen nahezu immer offen würfle)

 

Außerdem finde ich, dass der Strang bereits jetzt ganz gut darstellt, dass "Regeln" nur eine von vielen Komponenten ist, welche den Spielspass ausmachen. Von daher wundert es mich, dass dies der ausschlaggebende Punkt in deiner Mittwochsgruppe sein soll.

 

Grüsse Merl

Bearbeitet von Merl
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Hallo Bruder Buck,

 

ich weiss tatsächlich nicht was Du meinst. Der Strang von Rosendorn hat ein anderes Thema, deshalb habe ich diesen hier abgesplittet. Hier in diesem Strang geht es darum, was Spielspass ausmacht. Die Frage von Rosendorn war mir zu polarisierend.

 

Grüsse Merl

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Okay....

 

Spielspaß ist für mich das gemeinsame Erlebnis am Spieltisch. Wenn alle Beteiligten, also alle Spieler und der Spielleiter, ihren Spaß haben. Dazu gehört, dass die Spieler ihre Charaktere im kooperativen Spiel entfalten können (Spiel mit Konflikt zwischen SC ist nicht so meins). Also genau in dem Rahmen, den auch unser Grundgesetz vorgibt: Die Freiheit des Einen endet da, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. Egomanen sind kein Spaßgewinn am Spieltisch. Der Spielleiter soll Spaß an den Aktionen der Spieler, bzw. deren Charakteren haben, und Spaß am Fortgang und/oder der Veränderung seiner Story. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: SL, bei denen ich weniger Spaß habe, sind oft die, die ihre Geschichte durchdrücken wollen. Die eben nicht wohlwollend auf kreative Spielerideen eingehen, sondern sie versuchen, abzubügeln, wenn sie nicht in ihren vorgefassten Plan passen. Und einige dieser SL versuchen das über strenge Regelauslegung, also quasi ihr Machtverlangen, oder ihr Unvermögen spontan zu sein, extern mit Regeln zu begründen, die das nicht zulassen würden. Das verleitet mir dann richtig den Spaß, denn das merke ich, dafür mache ich das schon lange genug.

 

Und um das nochmal zu betonen: Wohlwollend auf Spielerideen eingehen bedeutet nicht, es den Spielern leicht zu machen und alle Aktionen - und seien sie auch noch so bescheuert - durchgehen zu lassen !!! Es bedeutet, die Kreativität der Spieler zu schätzen und sie über die strenge Auslegung der Regeln zu stellen. Denn Regeln sollen uns dienen, damit wir in geordneten Bahnen denken können, aber wir sollten niemals den Regeln dienen!

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Hallo Bruder Buck,

 

den ersten Teil den Du schreibst kann ich nachvollziehen und unterstützen. Spielspass ensteht tatsächlich durch Interaktion und Teamarbeit. Mir geht es ebenso, dass ich Konflikte innerhalb der Gruppe nicht mag. Im Zweifel (wenn die Gründe z.B. in nicht vereinbarer Grundhaltung der Spiefiguren liegt) ziehe ich lieber meine Spielfigur aus dem Geschehen zurück und spiele eine besser Passende.

 

Für mich selbst kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum Dir eine strenge Regelauslegung so grosse Probleme bereitet. Wichtiger ist für mich hier eine gewisse Konstanz. Bei einem Spielleiter der eine sehr strenge Regelauslegung verwendet (mir fallen da genau 2 ein), weiss ich das als Herausforderung zu schätzen. Es ist schon ein bisschen her, aber ich hatte mal einen Spielleiter, bei dem sind jeden Spielabend 2-3 Spielfiguren draufgegangen. Er hatte in der Tat eine strenge Regelauslegung und sehr realistische Szenarien, aber spannend und herausfordernd wars genau aus dem Grund. Wir erzählen noch heute regelmäßig davon ...

 

Was ich natürlich nicht beurteilen kann, ist die Absicht (z.B. Machtverlangen), die Du dem Regel anwendenden Spielleiter unterstellst. Aber auch hier ist doch nicht "die Regel" oder deren strenge Auslegung schuld.

 

Wenn ich die bisherigen Postings in diesem Strang richtig beurteile, dann deute ich für mich, dass zwischen Spielspass und die Anwendung der Regeln nur eine geringer Zusammenhang besteht. Es gibt viel wichtigere Faktoren.

 

Grüsse Merl

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Ich habe halt für mich festgestellt, dass SL, die die Regeln zum Nachteil der Spieler auslegen, oft die sind, die auch sonst nicht in dem Stil leiten, den ich spaßfördernd finde.

 

Und ich verstehe so langsam nicht, ob ich mich unklar ausdrücke. Es geht nicht um eine strikte Anwendung der Regeln, sondern um eine für die Spiele nachteilige! Das ist ein Unterschied! SL, die die Regeln gut im Griff haben und nachvollziehbar für alle immer Entscheidungen der selben Art auf Grundlage der Regeln treffen, sind eher gute SL. SL, die Entscheidungen im Zweifel gegen die Spieler-Kreativität treffen, schieben die strenge Regelauslegung oft nur vor, weil sie die Idee an sich abwürgen wollen.

 

So, ich hoffe, das ist jetzt klarer. Noch klarer kann ich es nicht formulieren.

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Hmm,

 

ich hatte die Argumentation der ersten Gruppe im Eingangsposting anders verstanden:

Strenge Regelauslegung = Nachteil für Spieler = kein Spielspass

 

Meine Folgerung ist aber eher:

Spielspass = 2 x Intuition + 3 x Kreativität + 10 mal Gruppenchemie + + + + + 1/100 Regeln

 

Wie du siehst fand ich deshalb die Argumentation seltsam.

 

 

Nun verstehe ich du meinst eigentlich nur:

Nachteil für Spieler = kein Spielspass

oder

Nachteil für Spieler aufgrund von Regeln = kein Spielspass

oder

?

 

Ist das so richtig? Falls das so ist wechsle ich wieder in den Orginalstrang. Da diese Frage dort weiterdiskutiert werden müsste. Hier gehts ja nur darum was Spielspass ausmacht.

 

 

Grüsse

 

Merl

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Ich habe halt für mich festgestellt, dass SL, die die Regeln zum Nachteil der Spieler auslegen, oft die sind, die auch sonst nicht in dem Stil leiten, den ich spaßfördernd finde.

 

Und ich verstehe so langsam nicht, ob ich mich unklar ausdrücke. Es geht nicht um eine strikte Anwendung der Regeln, sondern um eine für die Spiele nachteilige! Das ist ein Unterschied! SL, die die Regeln gut im Griff haben und nachvollziehbar für alle immer Entscheidungen der selben Art auf Grundlage der Regeln treffen, sind eher gute SL. SL, die Entscheidungen im Zweifel gegen die Spieler-Kreativität treffen, schieben die strenge Regelauslegung oft nur vor, weil sie die Idee an sich abwürgen wollen.

 

So, ich hoffe, das ist jetzt klarer. Noch klarer kann ich es nicht formulieren.

 

Das ist jedoch eine sehr individuelle Sicht der Dinge, Bruder Buck. Wenngleich du sicherlich viel Zustimmung mit deiner Position erfährst. Ein gutes Gegenbeispiel bin ich selbst: Wenn ich selbst leite, halte ich mich nicht zu streng an die Regeln, vor allem aber deshalb, weil ich nicht alle Midgard-Regeln en detail kenne. Ich versuche konsequent und konsistent, aber im Zweifel zu Gunsten der Spieler zu leiten.

 

Ganz anders, wenn ich selbst spiele. Als Spieler kann ich es auf den Tod nicht ab, wenn ich das Gefühl bekomme, der SL macht es mir zu leicht oder "biegt" die Regeln zu meinen Gunsten. Klingt vielleicht merkwürdig, aber so kam es auch, dass meine letzte Spielfigur nur deshalb zu Tode kam, weil ich auf die strenge Auslegung der Regeln für besonders schwere Verletzungen bestanden habe. Natürlich habe ich meine Figur nicht gerne verloren, aber wenn ich aufgrund meiner viel zu riskanten Spielweise eben derartige Verletzungen davontrage, möchte ich auch die Konsequenzen dafür tragen (und mich ggfs. um so mehr freuen, wenn doch noch alles gut geht). Auch wenn das krass erscheint: Gerade im System Midgard würde mir jeglicher Spielspass verloren gehen, wenn Regeln nur "Wischi-Waschi" ausgelegt würden. Bei anderen Systeme, die mehr aus "Arcade" ausgelegt sind (D&D und Co...) sehe ich das allerdings auch als Spieler nicht so eng.

 

Es läuft doch immer wieder auf dasselbe hinaus: Entweder ich finde einen Gruppenkonsens, wie und auf welche Weise Regeln ausgelegt werden - eben strenger, lockerer, zu Gunsten der Spieler oder eher strikt - oder ich muss genau solche Spielspass hemmenden Momente diskutieren. Folgt keine Klärung, sollte man entweder SL, System oder Spieler wechseln :disgust:.

 

Aber auch das ist eine sehr individuelle Sicht der Dinge :-p.

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Ich beschreibe mal am Besten was Spielspass für mich bedeutet.

 

Regeltreue. Absolute Regeltreue bedeutet für mich als Spieler Spielspass (als SL sowieso). Ich liebe taktisches Spiel. Ich liebe es taktische Möglichkeiten des Regelwerkes auszuloten. Midgard ist eines der Systeme, die diesen taktischen Spielstil gut unterstützen.

 

Ich habe nichts gegen Hausregeln. Ich habe nichts dagegen das halbe Regelwerk umzuwerfen. Aber was man auch macht, alle Spieler (dazu gehört auch der SL) haben sich an die vereinbarten Regeln zu halten. Führen die vereinbarten Regeln zu blöden Ergebnissen, dann passt man sie an - dauerhaft. Und nicht mal so und mal so, je nachdem, wie es dem Spielleiter gerade in den Kram passt (oder wie er meint, dass es dem Spielspass zuträglich sei). Wenn ich das mitbekomme, fühle ich mich um meinen Spielspass betrogen.

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In letzter Zeit bin ich hauptsächlich als Spielleiter unterwegs. Daher führe ich ersteinmal die Punkte auf, die mir als Spielleiter Spaß bereiten:

- Dafür sorgen, dass eine stimmige Geschichte in einer virtuellen Welt entsteht

- Die Umwelt und insbesondere die NSCs so darstellen, dass sie für die Spieler einigermaßen zum Leben erweckt werden

- Die Umwelt als Fantasy-Welt erlebbar machen

- Den Spielern Herausforderungen bieten, die sie fordern und ins Schwitzen bringen aber die sie durch eigene Leistung bestehen können

- Den Spielern dabei zuzusehen, wie sie die Hintergründe einer komplexen Story an Hand der von mir eingebauten Hinweise langsam enträtseln

- Den Spielern beim Ausspielen ihrer Rolle zusehen

- Dafür sorgen, dass die von den Spielern erworbenen Fertigkeiten sinnvoll eingesetzt werden können

- Mir Mechanismen zur Abwicklung von Abenteuersituationen ausdenken

- Sinnvolle Entscheidungen treffen

- Dafür sorgen, dass alle Mitspieler angemessen am Spiel teilnehmen können

 

Was ist mir als Spieler wichtig?

Logischer Weise wünsche ich mir Randbedingungen, wie ich sie als SL herzustellen versuche. Daher sind die obigen Dinge natürlich auch wichtig.

Hinzu kommt

- Die Teamarbeit

- Auch mal Konflikte innerhalb der Gruppe, solange sie im Rahmen bleiben

- Versuchen für meine Figur eine Rolle in der Fantasywelt zu finden und diese glaubhaft darzustellen

 

Beide Listen sind vermutlich unvollständig.

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