Wow, das war sehr ausführlich und interessant.
Ich fasse Nichtgefallen kürzer: Seit zwei Monaten spiele ich eine meiner drei Runden aus Zeitgründen und inhaltlichen Gründen per WhatsApp. Wir können uns schon für die anderen Runden nur selten treffen, da ist das terminlich deutlich praktischer. Zum zweiten ist die Handlung so angelegt, dass die Gruppe sehr, sehr oft getrennt ist und viel Rollenspiel abseits der eigentlichen Handlung kommt - das ist am Spieltisch kaum zu verwirklichen, da einzelne Spieler lange nichts zu tun hätten. Wir haben nun Gruppen für quasi alle Figurenzusammensetzungen und spielen alles deutlich detailliert aus, einfach weil kein Zeitdruck herrscht. Am Anfang wollte ich zum Würfeln o. ä. Roll20 verwenden (machen wir auch eigentlich noch), aber es fallen so gut wie keine Würfe an. Viel mehr schreiben wir zusammen eine Geschichte. Ich halte die Spieler auch dazu an, selbst „SL zu spielen“, d. h. erzählerisch und szenisch zu beschreiben, was die Figur macht. Ich halte das ganze nur in der richtigen Bahn (ja, es ist Railroading- macht aber nichts, da der Fokus (noch) nicht auf der Handlung liegt und alles andere wie beschrieben von den Spielern sehr frei beschrieben werden kann). Aktuell sehe ich nur als Problem, dass es schwierig ist, die Spieler am Ball zu halten, wenn zu wenig passiert, und wenn gerade Ideenlosigkeit herrscht, passiert eben gar nichts - am Spieltisch käme es zur gemeinsamen Ideenfindung. Da muss ich immer wieder Impulse liefern.
Mir gefällt auch, dass ich beim Leiten viel schöner die Szenerie beschreiben kann - erstens fehlt der Zeitdruck, zweitens kann ich mich zwar mündlich gut ausdrücken, schriftlich aber besser