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moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
Ich glaube, Diotima, in der realen Spielpraxis dürften wir sogar ziemlich beieinander liegen, auch wenn wir auf der abstrakten Ebene anders definieren. Wie schon einige anderen hier erwähnt haben, sehe ich es z.B. auch so, dass die Unterschiede, wenn sie als Herausforderung angelegt sind, durchaus sinnvoll erachten, nicht aber als Hamsterrad, wo du dich als Figur und Spieler abstrampeln kannst wie du willst, dir der SL aber mit Verweis auf "Historizität" oder ähnliches jeglichen Teilerfolg Sisyphos gleich zu nichte gemacht wird, wie das von einigen anderen hier angedeutet wird. In bestimmten Situationen kann das m.E. aufblitzen, aber nicht als permanente Ausspielanforderung. Mich zumindest langweilt verliert z.B. auch die Fremdenfeindlichkeit in KTP auch noch im 10. Abenteuer auszuspielen. Das hat seinen Reiz, solange es für die Spieler etwas neues ist, aber mit der Gewohnheit wird es eben dröge. So auch beim Thema Geschlechterdiskriminierung. Und da scheint es, für mich erstaunlich, doch deutliche Unterschiede zu geben, wobei ich Fimolas und dich z.B. nicht zu dieser Gruppe gezählt hätte. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@Diotima: Na ja, die Diskussion dreht sich schon durchaus um mehr als nur das Beispiel dieses Abenteuers. Das dient da bestenfalls als Referenz. Abgesehen davon habe ich die Fraktion "Gender" bisher nicht so wahrgenommen, als würden sie andere Formen der Diskriminierung als weniger problematisch sehen. Insbesondere zu deinem Punkt der sozialen Diskriminierung hat Ticaya sehr gut erläutert: Soziale Unterschiede spielen für Spielfiguren faktisch nur in Ausnahmesituationen eine Rolle. Zumindest ist das auch meine Wahrnehmung. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@ Ticaya: Ach, über die papiernen Standesunterschiede, ja, da decken wir doch lieber mal ein Mäntelchen des Schweigens darüber. Nein, auch mir würde ein Rollenspiel, wo ich ständig mit den Diskriminierungen der beschriebenen Welt konfrontiert wäre, egal ob geschlechtliche, ständische oder andere, würde mir keinen Spaß machen, da sie den Fokus weg vom Abenteuer und gemeinsam Spaß haben wegbewegen würde. Als Episode ist es okay, aber dauerhaft ist es für mich spielspaßzerstörend. P.S.:Wobei das Badehaus ja ein tolles Beispiel für Anachronismen wäre, denn im europäischen Mittelalter war es doch durchaus üblich, ohne Geschlechtertrennung in der große Wanne zu hocken. Muss sehr kommunikativ gewesen sein. Abgeschafft wurde das erst nach der Reformation. Da setzte sich die verklemmte Sicht mancher Kleriker durch, die dann auch das Bild durchsetzen, dass die Frau gefälligst ungebildet und ihre Lebensaufgabe im Kinderkriegen finden solle. -
Na ja, es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob ein Mechanismus in meinem eher statischen Objekt oder am Körper getragen werden soll. Man darf auch nicht übersehen, dass die Feinmechanik auf Midgard noch keine Uhrwerke, und wenn, dann sehr große zu Wege gebracht hat. Konstruktionen aus Metall dürften also eher unwahrscheinlich sein, aus Holz eher unpräzise. Fallenmechanik beinhaltet ja auch vorrangig grobere Mechaniken, zumindest nach der Beschreibung. Ich würde als SL bei einer guten Idee aber nicht nein sagen, dazu gehört aber auch, sich Gedanken zu machen, wie derartige Hightech hergestellt werden soll. In jedem Fall würde ich die Konstruktion nie als zuverlässig durchgehen lassen, es sollte eine Ausfallwahrscheinlichkeit von bis zu 50% haben. Verletzungsgefahr würde ich aber nur in besonders gewagten Konstruktionen annehmen. Du solltest dann auch überlegen, was dir wichtiger wäre: Die Konstruktion soll nicht ausversehen losgehen, oder sie soll kaum "Ladehemmungen" haben. Das steht nämlich durchaus im Gegensatz und du kannst das eine Problem nicht verringern, ohne das andere zu befördern. Will heißen: Wenn du eine leichtgängige Konstruktion haben willst, die selten blockiert, dann mußt du damit rechnen, dass sie auch mal einfach so losgeht, wenn sie (=du) unter besonderer Belastung stehst. Kann äußerst unangenehm sein, wenn man wem die Hand gibt, und da kommt dann ein Dolch vorgeschnellt. Umgekehrt, wenn du so was verhindern willst, dann ist der Auslöser robuster, kann aber dadurch eben auch leichter haken. Ich würde der Konstruktion also zwei Werte geben, die in Summe um die 50% liegen. Einen Wert "Fehlfunktion", der bei kritischen Situationen gewürfelt wird, wo ein Auslösen unpassend wäre, und einen Wert "Blockieren", der festlegt, ob das Teil blockiert, wenn es ausgelöst wird. Wahlweise könnte man das auch über einen EW: Fallenmechanik lösen. Wobei zusätzlich Abzüge vergeben würden, wenn die Konstruktion unter erschwerten Bedingungen zum Einsatz kommt, es nicht top gewartet ist etc. Keine Boni. Wie gesagt, es ist HighTech.
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Ich hätte auch nicht erwartet, dass Nemain ihre Rüstung als sexy wahrnähme, oder gar zu diesem Zwecke ausgewählt hätte. Im Gegenteil! Für sie ist das eben das normales der Welt, darin herumzulaufen. Und wie gesagt, im Fantasy-Kontext gibt so eine Rüstung eben doch genügend Bewegungsfreiheit und ist funktionell.
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moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@Fimolas: Klar bleibt einem SL immer die (vorab) Modifikation einer Situation vorbehalten. Dennoch sollte ein Abenteuerautor, und mehr noch die redaktionellen Berarbeiter, darauf achten, dass die gebotenen Herausforderungen eben prinzipiell für jede nach Regelwerk mögliche Abenteurergruppe bewältigenbar zu gestalten. Dies ist nun einmal die Aufgabe der Abenteuerschreiber, nicht der SLs. Letztere haben die Aufgabe, die grundsätzliche Möglichkeit eventuell, bei Bedarf, anzupassen. Nichtsdestoweniger kann man als Redaktion den schwarzen Peter eben nicht an die SLs schieben, die zu wenig flexibel wären. Sorry, das ist schon der Anspruch, den ich gegen ein Abenteuer habe, dass es mir als SL auch Ideen bietet, wie ich es an Gruppen anpasse, für die das Abenteuer nicht optimiert ist. Ich hatte den problematischen Teil auch nicht in dem erschwerten Zugang gesehen, sondern darin, dass eine reine Frauengruppe gar nicht an den "Auftrag" hätte kommen können. @Solwac: Würdest du besagtes Abenteuer, wenn es so veröffentlicht würde, ebenfalls so gestalten, dass es nur für zauberkundige Figuren spielbar wäre? Oder eventuell doch darüber nachdenken, vielleicht den einen oder anderen Hinweis einzuflechten, wie das Abenteuer ohne Zauberkundige angegangen werden könnte? Ich empfinde es jedenfalls als Vorteil, dass mir bei Midgard in der Regel Hinweise geboten werden, wie ich mit suboptimalen Zusammensetzungen klar komme. Und dann hat die Spielwelt immer noch genügend Variationsweite, weil es ja nicht heißt, die Unterschiede zu nivilieren, sondern die Unterschiede so zu gestalten, dass sie dennoch spielbar bleiben. Und ja, bei dem fundamentalen Unterschied der Geschlechtsidentität erwarte ich durchaus auch, dass es zumindest keine grundsätzliche Diskriminierung auf Abenteuerplotebene gibt, (zu Unterscheiden von Diskriminierung auf Spielweltebene,) und dass sämtliche Diskriminierungen überwindbar dennoch jedem Spieler ein möglichst freies Spiel erlauben. Das ist in einem Plot, der a priori "Du kommst hier nicht rein" setzt, eben nicht gegeben. Die Herausforderungen dürfen/müssen variieren, aber ihr Umfang sollte insgesamt adäquat sein. -
@sayah: Ich verstehe deine Reaktion durchaus, und im Sinne einer funktionalen Exaktheit und einer historischen Simulation hättest du auch durchaus recht. Die irdischen Korsagen sind durchaus alles andere als für Kampfsituationen geeignet. Allein, wir bewegen uns im Bereich der literarischen Fanatsy, und dort werden gerade bei weiblichen Kämpfern durchaus bestimmte Topoi bedient, zumal in der Welt Midgard. Dort tragen diese nämlich durchaus Rüstungsteile, deren Schutz man real bestenfalls unter dem Aspekt "Gegner ist vor Erregung geschwächt" fassen könnte, und die in ihrem Aussehen eben körperbetont, ja körperformend sind. Und das haben sie mit realen Korsagen gemein. Insofern bin ich hier nicht darüber gestolpert, da es, zumindest bei mir, genau diesen Topos bediente, ich habe mir da durchaus eine sehr körperbetonte Lederrüstung vorgestellt und empfand dies auch passend, schließlich muss Nemain ja nun einmal erregend auf fremde Männer wirken, und ganz ehrlich, in einer unförmigen "männlichen" Rüstung wäre mir dies eher unpassend vorgekommen. Korsage begründet eben auch, wieso die erwähnte Erregung Roans, zumal von der Rückenansicht ausgehend, überhaupt möglich war. Jede andere Beschreibung, die den extrem körperbetonten Schnitt hätte ausdrücken sollen, wäre deutlich umständlicher - und damit unpassender. Wie gesagt, es geht nicht um den historisch-realen Bezug von Korsage, sondern den Fantasy-Topos. So wie Druiden im Fanatsy-Kontext etwas völlig anderes sind als die realen.
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Ich find jetzt Corsage nicht wirklich unpassend in dem Zusammenhang, insbesondere wenn es mit Leder verbunden ist. Es ist schließlich eine Fantasy-Geschichte und keine Historienschmonze. Und da paßt es von der Ästhetik her eigentlich schon.
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moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@Solwac: Und deswegen muss man den Hinweis im Geschlechterfall als "Gleichmacherei" darstellen? Würdest du das bei einem Abenteuer, das mit Kämpfern nicht spielbar wäre, auch als übertriebene Gleichmacherei bezeichnen, wenn das jemand als störend empfände? -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
Und? Wenn ein Abenteuer bei den Irsirra spielt, dann können sich die weiblichen Figuren austoben und die männlichen dürfen sich unter Androhung der Todesstrafe nicht entdecken lassen. Sehe ich anders. Ein mehr oder minder offizielles Abenteuer sollte durchaus so anglegt sein, dass es mit nahezu jeder Gruppenkostellation grundsätzlich spielbar ist. Das bedeutet nicht, dass es mit jeder Konstellation gleich gut zu bewältigen ist, im Gegenteil. Der Ausschluss von Figurentypen sollte eigentlich nur in extremen Fällen erlaubt sein. Hier geht's doch eben nicht um "Gleichmacherei". Es geht um "prinzipiell spielbar". Da ist ein himmelweiter Unterschied. -
Das mit den Schwertbrüdern als Konkurrenzorden ist mir auch aufgefallen, den würde ich vielleicht doch herausnehmen. Was jedoch die Aufnahme von Männern angeht, bin ich nicht ganz so dogmatisch wie sayah. Sicher, mit Eintritt in den Orden würden sie sozial nicht mehr als Mann zählen, sondern einer Frau gleichgestellt sein. In einer Art Reinigungsritual würden sie dann ihren Status wechseln.
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Falls das auf mich gemünzt sein sollt, erstens fand ich die Diskusion so off-topic das ich mich da raus gehalten habe. Zweiten bin ich am arbeiten und habe noch was anderes zu tun als hier zu diskutieren. Nein, das dürfte auf Leute gemünzt gewesen sein, die gerne mal forums-öffentlich ihre Auszeit verkünden, wahlweise auch ihren Austritt. Was sie beides dann mehr oder minder lange durchhalten.
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Weil sie sich eben interessieren und hinterfragen. Also fragen sie auch, ob die Kritik vielleicht auch an sie gerichtet sein könne, und irgendwie läßt sich das immer konstruieren. Und so kommt das dann, dass nachher alle nur noch sich und ihre Position selbstverteidigen, statt gemeinsam am Thema zu bleiben.
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Mir ist neu, dass eine Meinungsäußerung zugleich konstruktiv sein soll, oder gar objektiv wahr. Niemand ist gezwungen, sich eine Meinungsäußerung zu eigen zu machen. Natürlich ist es in vielen Fällen praktisch, wenn die Meinung eine konstruktive Kritik enthält. Aber das ist keine notwendige Bedingung. Es ist mir durchaus unverständlich, mit welcher Aggressivität und welchem missionarischen Eifer manche hier auf ihrer Meinung nach unqualifizierte Meinungsäußerungen reagieren. (Wobei, eigentlich sollte man froh sein, denn sie scheinen ja keine anderen, wirklichen Probleme zu haben, wenn sie sich an solchen Kinkerlitzchen aufregen können.) Nein, Gwythyr, Rückfragen sind nicht per se Beißreflex, bisweilen aber schon, insbesondere, wenn sie sich in intelektuellen Spitzfindigkeiten und Sprachsezierereien ergehen. Wenn ihr Ziel weit weniger darin liegt, vom Meinungsäußernden nähere Nachrichten zu erhalten, als vielmehr sich selbst von der Sinnfreiheit der Meinung zu überzeugen. Sicher, es gibt eine Vielzahl an guten Vorschlägen, wie man konstruktive Kritik äußern sollte. Und in gewissen Rahmen ist das auch erforderlich. Dennoch muss nicht jeder Diskussionsteilnehmer das gleiche Ziel verfolgen. Vor allem aber sollte man sich bewußt machen, dass es noch viel weniger konstruktiv ist, auf destruktive Kritik mit einer Kritik an der Art der Kritik zu reagieren. Denn damit zerstört man selbst die konstruktive Diskussion ungleich mehr als der Anlassgeber es je vermocht hätte. Sorry, faßt euch lieber selbst an die Nase. Wenn man nämlich Shadows sehr guten Verhaltensvorschlag beachtet, fördert man das gedeihliche Miteinander. Destruktive Kritik wird allein dadurch destruktiv, weil es Leute gibt, die nicht die nötige Selbstbeherrschung und das nötige Selbstbewußtsein haben, vielleicht auch ein Zuviel an Sendungsbewußtsein, um einfach über solche Einlassungen hinwegzusehen.
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Ordenskrieger - wozu, wenn man Priester Krieg haben kann?
Kazzirah antwortete auf SMH's Thema in M4 - Die Abenteurertypen MIDGARDS
OK ich weiß, dass ich mich da am Rande deiner Grenze bewege, aber, ließ dir mal ARK. S. 70 durch. Dort findest du ein Beispiel für Einschränkungen von Priestern, Ordenskrieger haben diese "Probleme" nicht. Weil Or wesentlich freier gespielt werden können. Und genau diese "Fluffs" wollte Slasar explizit nicht. Generell unterscheiden sich die beiden Klassen eben bei näherer Betrachtung doch erheblich. Nur bei oberflächlicher Betrachtung ähneln sich die beiden, gerade auf niedrigen Leveln. Aber der Or ist durchaus praktischer veranlagt, während der PK eher theoretische Fähigkeiten hat. Was sich u.a. in den bereits genannten Unterschieden zeigt. Die Fluffs sind da gar nicht nötig. Im Kampf wird ein PK dem Or durchaus unterlegen sein. -
Absonderliche und schlechte Regelwerke und Welten
Kazzirah antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Andere Rollenspiele
Irgendwie hast du die WOD sehr anders aufgefaßt als ich. Natürlich sind die normalen Menschen schwächer als die Spielfiguren, in den meisten Kampagnen spielen sie aber auch keine Rolle, und wenn, dann oft durchaus als zu beschützende Wesen. Ja, es gibt ein essentielles Attribut "Menschlichkeit", das sehr unter dem von dir beschriebenen Verhalten leidet. Einzige Ausnahme wäre natürlich bei Vampiren des Sabbats. Ist ein Superhelden-RPG auch schlecht, weil sich die Superhelden von den normalen Menschen abheben? Im Prinzip ist die WOD nichts anderes. Die meisten Gruppen, aus denen SCs stammen, sehen sich eher als Beschützer der Menschheit, die ihre Abhängiigkeit von deren Blut/Essenz als Problem ansehen. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@Slasar: Du identifizierst "Gleichberechtigung" mit "Gleichsetzung" oder, wie du es nanntest, "Gleichschaltung". Das ist aber gar nicht das Thema hier. Es sollen ja durchaus Unterschiede da sein, aber keine, die die Spielfiguren zwangsweise in ihrer allgemeinen Qualität unterscheidet. Das ist m.E. unabhängig von Geschlechterfragen. Und ja, hier sehe ich durchaus auch, dass ein Adliger sich zwar von einem Unfreien unterscheiden soll, aber eben nicht der Spieler des Adligen daraus mehr Spielgewicht und -möglichkeiten beanspruchen kann als der Spieler des Unfreien. In dieser Hinsicht geht es um "Gleichberechtigung". Und in Sachen "Zielgruppenansprache" ist es natürlich relevant, wie stark das Gewicht der Spielwelt auf Modelle legt, die diese jeweils ansprechen. Und Jungs spricht nun mal in der Regel was anderes an als Mädels. Und einen 16-jährigen andere Rollenmodelle als einen 35-jährigen. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
Doch, dem ist so. Bei Männern ist in der Regel eine höhere Veranlagung zur Ausbildung von Muskelmasse vorhanden, die eine höhere Masse hat als Fettgewebe. Bei vergleichbarer Gestalt wäre ein Mann im Durchschnitt daher schwerer als eine Frau. Es gibt rein physisch durchaus einige deutliche Unterschiede und es macht durchaus keinen Sinn, diese zu nivilieren. Genausowenig macht es aber auch Sinn, daraus biologische Determinanten für soziale Konstrukte abzuleiten. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
@ Stephan: Nicht umsonst stand da ein "eher" und kein z.B. "völlig". Aber ich lese deine Beiträge hier durchaus in der Art, dass du hier (neben Elodaria) den stärksten Gegenpol zur Position Y_Seas mit einem tendentiell eher auf gender-mainstreaming ausgerichteten Ansatz bildest. In deinem Fall eben mit dem Verweis auf ein in deinen Augen berechtigten Verweis auf die Historizität von männlicher Dominanz in mittelalterlichen Gesellschaften. Genau dies ist aber eine eher machistische Sicht auf Geschlechterrollen. Das ist erst mal gar keine Wertung. Es geht auch gar nicht darum, dass Leute zwingend eine (für sie) positive Utopie in Midgard umsetzen müßten. Aber die eigenen Rollenmodelle werden eben doch transportiert. Und da wage ich zu behaupten, dass dein Geschlechterbild sich z.B. deutlich von dem meinen oder dem Y_Seas unterscheidet. Damit ist es erst mal nicht schlechter oder besser. Im übrigen ist zum Glück selbst in der Frauenbewegung längst der Ansatz "Frauen sind die unterdrückten Oper männlicher Dominanz" nur noch von wenigen, eher marginalisierten Personen aufrechterhalten. Der Diskurs geht eher um historische Geschlechterrollen, sowohl von Männern als auch Frauen. In dem Bewußtsein, dass es hier kein binäres System gibt, sondern eine ziemliche Pluralität. Auch hat das Gendermainstreaming zumindest in der historischen Forschung dafür gesorgt, den Fokus von der reinen Politik und Militärebene stärker auf die Ebene der individuellen Lebenswirklichkeiten zu verschieben. Geschichte sieht sehr anders aus, je nachdem welchen Blickwinkel man auf sie hat. Der Fehler in solchen Diskussionen ist ansonsten immer, irgendwem eine Opferrolle zuweisen zu wollen, egal welchem Geschlecht. Es ist genauso falsch, pauschal von der "historisch unterdrückten Frau" zu sprechen, wie es falsch ist, augenscheinliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu negieren. Fürs Rollenspiel heißt es für mich, nicht nur auf Frauen/Männerrollen bezogen, sondern auch auf soziale Status, dass die Gleichberechtigung der Spieler im Vordergrund steht. Und das bedeutet für mich, dass die Figuren sich natürlich unterscheiden, sie unterschiedliche Vor- und Nachteile, auch sozialer Natur, auch bedingt durch ihre Geschlechterrolle haben mögen, in der Summe müssen sie aber eben auf gleicher Höhe sein. Es kann nicht sein, dass einem Spieler, nur weil er einen weiblichen Charakter führt, kaum Raum zur spielerischen Entfaltung gegeben wird, während ein anderer, nur weil er einen sozial hochstehenden Charakter führt, quasi keine Grenzen gesetzt werden. In Summe müssen sich Vor- und Nachteile, bedingt durch Status, Geschlecht etc. in der Gruppe in etwa aufwiegen. -
moderiert Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Kazzirah antwortete auf Dengg Moorbirke's Thema in Midgard-Smalltalk
Ich gehe sogar noch weiter: Unser heute gepflegte Bild von einer starken Trennung von männlicher und weiblicher Sphäre im europäischen Mittelalter beruht nicht auf Historizität, sondern ist ein Konstrukt der Nachreformationszeit, insbesondere der bürgerlichen Familienideals des 19. Jahrhunderts. Vorher war es völlig selbstverständlich, dass Mann und Frau gemeinsam ihren Lebensunterhalt verdienten und die Rollenmodelle waren bei weitem nicht so ausgeprägt, wie wir heute das gerne glauben. Ein Unterschied, und der hat unser Mittelalterbild sicher stark mitgeprägt, war natürlich die Heiratspolitik des Adels, der Frauen als Ware auffasste, so dass dort der Anteil starker Frauen eher geringer war als in der Restbevölkerung. Es gab Sphären, die waren eher männlich, und es gab Sphären, die waren eher weiblich. Und sicher war es weit entfernt von dem, was wir heute gleichberechtigt nennen würden, aber das galt nicht allein für Geschlechterrollen. Was sehen wir daraus? Was wir für Historizität halten, ist letztendlich immer eine Konstruktion. Genauso wie es künstliche Spielwelten wie Midgard immer sein werden. Letztendlich bestimmt unser eigenes Bild von Midgard maßgeblich, wie wir Midgard wahrnehmen. Ich kann insofern fast alle hier genannten Positionen nachvollziehen. Je nach Fokus verschiebt sich die Wahrnehmung massiv, obwohl das Ding immer noch dasselbe ist. Ja, Midgard transportiert, insbesondere über die (frühen) Titelbilder, ein bestimmtes klischeebehaftetes Rollenmodell, eines, das besonders pubertierende Jungs anspricht, muskelbepackte Kerle und spärlich bekleidete Frauen. Das ist mit Sicherheit nicht das, was viele Frauen anspricht. (Die World of Darkness, mit ihrer gänzlich anderen Ästhetik spricht übrigens sehr wohl einen hohen Anteil Frauen an.) Aber nein, es ist dennoch nur ein Konstrukt, und es ist offen genug, dass man die Spielwelt so gestalten kann, dass man mit Rollenmodellen spielen kann und sie den eigenen Bedürfnissen der Spielgruppe anpassen kann. Da paßt sowohl Stephans eher machistischer Ansatz hinein, genauso wie Y_Seas gegenderter Ansatz. Und die meisten werden sich irgendwo dazwischen finden. Es bringt aber nichts, andere zu einem anderen Stil zu drängen. In unserem Spiel zeichnet sich aber eben auch unser eigenes Rollenmodell wieder. -
Ein Blick direkt über den von dir kommentierten Beitrag hätte dir gezeigt, dass direkt darüber bereits eine Moderation stand, die Thementreue gemahnte. Du bist auch lange genug dabei, um den Mechanismus, den Abd beschrieben hat, zu kennen. Das Kritisieren von Meinungen gehört nun einmal zu den unfairen Diskussionsmitteln, wenn es um die Äußerung von Wünschen geht. Das schreckt andere ab, ihre Gedanken zu äußern, wenn sie damit rechnen müssen, gleich von anderen in Grund und Boden kritisiert zu werden, ob berechtigt oder nicht. Das ist in manchen Strängen okay, in Strängen, in denen es explizit um die Äußerung von individuellen Wünschen geht, wie in dem Moderierten, ist das aber kontraproduktiv. Und gerade langjährige Midgard-Forumsrecken wie du sollten das eigentlich verstanden haben.
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Der Herr war nur ausführendes Organ. Wenn ihr Diskussionen da führen würdet, wo sie hingehören, werden sie auch nicht, wie du es nennst, "abgewürgt". Es sollte bekannt sein, dass wir offensichtliches Ignorieren von Moderationen nicht dulden. Es ist jedenfalls nicht neu.
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Ehrenamtliche Arbeit: Konvertierung alten Materials nach M4
Kazzirah antwortete auf Melchor's Thema in Material zu MIDGARD
Lägen die alten Abenteuer als Word-Dokumente vor, so wäre dies technisch gesehen der gangbarste Weg. Zumindest die, die damals umgesetzt wurden, lagen in dieser Form vor. Um überhaupt einigermaßen Sinn zu machen, ist das Vorliegen in elektronisch verarbeitbarer Form wohl auch unabdingbar. Sie wird die sicher nur an Leute herausgeben, denen sie soweit vertraut, dass jene die Texte nicht weiterverbreiten. Wobei zu beachten ist, das sind unformatierte Texte, also nur bedingt nützlich. Bei einer reinen Überarbeitung von M3- auf M4-Regeln wäre Stil kaum eine Frage - es würde kaum Text verfaßt bzw. ausgetauscht. Es ginge rein um die regeltechnische Übersetzung, nicht um eine Veränderung des Abenteuers. Also, damals waren schoin ein paar mehr Anpassungen notwendig als nur Zahlen austauschen. Es geht da auch weniger um einen einheitlichen Sprachstil. Es ist eher so, dass es z.B. immer Interpretationsspielraum bei Konvertierungen gibt. Und nein, in dem Umfang sind Korrekturlisten aus meiner Sicht keine wirklichen Arbeitserleichterungen. Geprüft werden müssen sie dennoch. Und die Arbeitserleichterung in meinen Augen ist eher, dass, wenn die Prüfung positiv ist, keine weitere Fleißarbeit erforderlich ist. Sind diese Abenteuer nunmehr für M4 verfügbar? Teilweise, ja. Und das aktuell von Elsa erwähnte "Unter den Nebelbergen" war auch dabei. -
Ehrenamtliche Arbeit: Konvertierung alten Materials nach M4
Kazzirah antwortete auf Melchor's Thema in Material zu MIDGARD
Erleichtert wohl schon, aber nicht in dem Ausmaß, wie vielleicht von uns damals erhofft. -
Ehrenamtliche Arbeit: Konvertierung alten Materials nach M4
Kazzirah antwortete auf Melchor's Thema in Material zu MIDGARD
Die bin ich nicht und spreche nicht für sie, aber ich denke mir, wenn etwas hülfe, dann eine Liste à la: S. n Z. nn, Zauber xxxxx, gibt es nicht mehr, stattdessen nnnnn. S. m, Z. mm, EW-y:yyyyy, gibt neue Fertigkeit dafür, stattdessen EW-z:zzzzz. Nichtspielerfiguren müßten wahrscheinlich komplett neu gerechnet werden, wegen Gs/Gw/RW/HGW wenn nichts sonst. Nein, das wäre nicht wirklich eine Hilfe in Zeiten moderner Textverarbeitungen und Layoutwerkzeuge. In dem Fall wäre es schon eher so, dass anhand eines Word-Dokuments im Änderungsmodus an den betroffenen Stellen deutlich markiert wird, was geändert wird. Hier kann man dann auch einen Kommentar einfügen, wenn nicht offensichtlich ist, warum etwas eingefügt wurde. Möglicherweise könnte man die Fehlerquote bei der Änderung reduzieren, wenn es Kreuzkorrekturen gäbe, also ein überarbeiteter Text von jemand anderem zur Prüfung durchgegangen wird. Aber selbst dann muss Elsa den ganzen Text noch einmal komplett durchgehen, evtl. Entscheidungen in Zweifelsfällen treffen etc. Je mehr Helfer beteiligt sind, desto mehr muss auch auf einen einheitlichen Stil geachtet werden. Und dann bleibt immer noch das Hauptproblem, dass das noch nicht die kostenintensiven Punkte waren, die aber viel relevanter sind als die zeitintensiven.