Alle Inhalte erstellt von Alas Ven
- PR-Connection-Kattrott [ 19.02. - 21.02.10 ]
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Zu viele Fertigkeiten
Ich habe den Eindruck, dass es genug kleine Systeme gibt, die nur auf einer Handvoll Cons gespielt werden. Insofern muss es für die zumindest relevant sein. Es sei denn, man will ein kleines Homebrewsystem, was ausschliesslich von der Heimrunde gespielt wird. Stimmt! Aber dann braucht man auch die meisten anderen Regeln nicht. In der Hausrunde kann man sich immer auf Spezialregeln einigen und Sachen wegfallen lassen - oder hinzufügen. Schwierig wird das dann immer für Spieler und Leiter, wenn welche außerhalb der Hausrunde dazu kommen, also entweder auf Cons oder wenn jemand die Gruppe wegen eines Umzugs wechseln will. Insofern machen systemische Anpassungen, die nicht für Cons gedacht sind, sondern nur für Hausrunden, zumindest für mich relativ wenig Sinn.
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Zu viele Fertigkeiten
Kuhfladen. Entweder sind beide essentiell für ein Rollenspiel oder keiner von beiden. Aber vielleicht meinst Du nicht die Fertigkeit als Solche, sondern, dass es Erfolgswerte gibt? Außerdem kommt es auf das Abenteuer an. Wenn man einen Gesangs- und Tanzwettbewerb in den Mittelpunkt des Abenteuers stellt, sind Fähigkeiten wie Nahkampf hoffentlich NICHT essentiell für das Abenteuer;-), Singen und Tanzen aber durchaus sehr relevant. Ebenso, wenn jemand nun mit Gesang das Herz seiner Dame erobern will. (Wenn die Spieler nicht auf solche Ideen kommen, dann sind die Fähigkeiten natürlich dafür nicht relevant... Aber wenn ein Spieler das halt wollte, fände ich da Werte durchaus wichtig. Wenn der nämlich krumm und schief singt (gewürfelte 1), ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er einen Eimer Wasser über den Kopf bekommt als wenn er meisterhaft singt (gewürfelte 20). Mit dem meisterhaften Gesang wird er die Dame sicherlich eher positiv beeindrucken.;-).
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Braucht 1880 die Fertigkeit "Abrichten"?
Orientiert man sich ein wenig an den typischen Haushalten in der frühen Industrialisierung, würde ich aber das Abrichten von Tieren nicht unbedingt beim Schulwissen einordnen. Mädchen-Pensionen haben den Mädels sicherlich nicht beigebracht, wie man einen Jagdhund abzurichten hat. Sticken, Stricken, Nähen, Kochen, Konversation, manierliches Benehmen, Lesen, Schreiben, in begrenztem Maße auch Rechnen, Heimatkunde oder Turnen würde ich eher da einordnen. "Jäger" müssten das sicherlich können (wegen der Jagdhunde), aber auch "Landwirte", weniger die typischen Höheren Töchter oder Industriearbeiterinnen - es sei denn, die jagdten eben auch gern... Für Hunde halte ich die Fähigkeit für sehr wichtig. Du sagst ja, bei Pferden ist sie über "Reiten" abgedeckt. Da Hunde in ländlichen Umgebungen eine recht große Rolle spielten, wäre es vielleicht doch ganz gut, diese Fähigkeit einzuführen.
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Buntes Treiben in scharidischen Städten
Jedes Stück, dass die Leute kaufen, muss vom Preis her erst ausgehandelt werden. In den engen Gassen des städtischen Basars schauen die Händler, wenn der Preis sofort akzeptiert wird, die Käufer ziemlich traurig an.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Formulieren wir das mal ein wenig um: Totale Gleichberechtigung bedeutet ja, keinerlei Benachteiligung. Das bedeutet, der Spieler hat keine Nachteile zu erwarten, egal, welche Wahl er für seine Figur trifft. Nun kann das Rollenspiel teilweise herausfordernder und interessanter werden, wenn bestimmte Benachteiligungen für bestimmte Figuren im bestimmten Rahmen auftreten. Aber: Wichtig dabei ist, dass es eine Überlegung dazu gibt, wie diese Benachteiligungen zu meistern sind und wie man mit ihnen umgehen kann. Wer also als Schöpfer eines Abenteuers Benachteiligungen einbaut, muss sich auch darüber Gedanken machen, wie diese überwunden werden können - oder eben angeben, dass bestimmte Wahlen für bestimmte Abenteuer nicht möglich sind. Wer also z. B. ein Abenteuer in Kan Thai Pan schreibt, dass für Nicht-Kan Thai nicht oder nur mit extremen Einschränkungen zu bewältigen gibt, ist nett, wenn er angibt: Das Abenteuer ist leichter mit Kan Thai als mit anderen Charakteren spielbar. Ist das Abenteuer mit einer Gruppe Nicht-Kan-Thai in der angegebenen Form überhaupt nicht zu bewältigen oder kann nicht entstehen, dann sollte auch das angegeben werden. Mit anderen Worten: Benachteiligungen können ab und an eine Herausforderung sein und machen das Spiel ab und an interessanter. Wird immer wieder dieselbe Gruppe benachteiligt und das immer wieder ausgespielt, macht das Spielen dieser Gruppe sicherlich keinen Spaß mehr. Das dauerhafte, fortlaufende, beständige Einbauen von Benachteiligungen trägt, wenn es bei ein und derselben Gruppe beständig geschieht, sicherlich nicht wirklich zum Spielspaß bei und sollte zumindest bei offiziellen Veröffentlichungen vermieden werden, wenn die Wahl der Abenteurer weiterhin frei bleiben soll.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Offtopic: Meine Figuren würden sich nicht auf einen Auftrag einlassen, den sie nicht selbst mit verhandelt haben. Ich kenne keine von ihnen, die das tun würde. Es sei denn, sie würde einer anderen Figur einen sehr großen Gefallen schulden - und dann der Figur zuliebe das machen... Wofür haben die meisten meiner Figuren Geschäftstüchtigkeit?;-) Ich wäre also, wollte ich das Abenteuer mitspielen, dann um des lieben Friedens willen, damit das Abenteuer stattfinden kann, gezwungen, mit den meisten meiner Figuren so zu handeln, wie sie es unter "normalen" Umständen nie tun würden (die meisten meiner Figuren sind weiblich). Das habe ich zwar schon mal auf einem Con getan, damit ich bei einem Abenteuer mitspielen konnte - aber Spaß hat mir das nicht wirklich gemacht. Es würde also meinen Spielspaß in den meisten Fällen minimieren. Gut, es ist nicht jedes Abenteuer für jeden gedacht. Vielleicht muss man das dann einfach mal so stehen lassen. Aber als generelle zukünftige Tendenz würde mir das eher weniger gefallen. Das ist nur eine persönliche Meinung, die man keinesfalls teilen muss.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Und genau das passiert. Zwar nicht formell, aber alleine die Möglichkeit, sich informell in einer Situation begegnen zu können, in der es faktisch keinen sozialen Unterschied gibt (schon alleine die Tatsache, dass zwei Männer mit offener Hose nebeneinander vor dem Pissoir stehen, sorgt dafür), führt letztlich zu einer anderen Wahrnehmung des Anderen, was dann bspw. bei einer möglichen Beförderung zu einer Bevorzugung führen kann. [zurück zu Midgard] Man sollte daran denken, dass ein Großteil des Rollenspiels über Klischees läuft, insbesondere der Teil, der nicht explizit ausgespielt oder erwähnt wird. Ein Beispiel: Alleine der Begriff "Die Stadtwache" dürfte bei den meisten die Assoziation "Ein mehr oder weniger gut organisierter Haufen mehr oder weniger gut ausgerüsteter und bewaffneter Männer, die durch die Stadt patrouillieren" wecken. Wird dann erwähnt, das auch Frauen bei dem Verein sind, wird das gleich doppelt als Besonderheit wahrgenommen, nämlich zum einen, weil der Umstand extra erwähnt wird, zum anderen weil dadurch diese Besonderheit als solche herausgestellt wird. Wenn jemand für dieses Thema sensibilisiert ist, kommt es schnell zu einem Dilemma: Wird nicht erwähnt, das beide Geschlechter gleichberechtigt sind, werden automatisch die bestehenden Klischees bestätigt und gefestigt. Wird die Gleichberechtigung erwähnt, so wird dadurch der Ausnahmefall als solcher hervorgehoben und das Klischee für alle anderen Fälle, in denen diesem nicht explizit widersprochen wird, bestätigt. Es hängt in meinen Augen viel davon ab, was die jeweiligen Spielerinnen und Spieler ins Spiel mit hinein nehmen (wie ausgeprägt ihre Klischees sind und wie sehr sie für einzelne Aspekte sensibilisiert sind), und ob und in wieweit das dann als Diskriminierung empfunden wird. Da wäre es für jeden angebracht, seine Klischees zu hinterfragen. Ein weiterer Punkt ist die Abstraktionsfähigkeit der einzelnen Spieler und wie weit es gelingt Spieler und Spielfigur voneinander zu trennen. Jemand, der in einer extrem patriarchisch angelegten Gesellschaft wie Eschar eine Frau spielt, sollte sich als Spieler nicht über die dortige Diskriminierung beklagen (die Figur kann das natürlich machen). In diesem Fall ist das Problem ähnlich gelagert, wie bei Spielern, die Probleme haben, Figuren in sklavenhaltenden Kulturen zu spielen oder denen Monarchien nicht demokratisch genug sind. bis dann, Sulvahir. Vielleicht liegt das Problem auch auf einer anderen Ebene. Natürlich kann man sagen, wir wollen auf jeden Fall eine realistische historische Simulation und dazu gehört für mich, dass Frauenfiguren eher schwierig und nur mit viel Einfallsreichtum zu spielen sind, weil sie sonst auf dem Scheiterhaufen oder in der Gosse enden. Das ist völlig legitim. Gerade am Anfang kann ich mir aber vorstellen, dass es vielen Frauen so geht, dass sie lieber Frauenfiguren spielen. Es muss nicht so sein, aber ich halte es für möglich. Wenn dann der Leiter sagt, gut, das erste Abenteuer spielen wir in Eschar, und die Figur nur wenig über diese Umgebung weiß, außer, dass sie am Orient orientiert ist, weiß ich nicht, ob man von der neuen Spielerin gleich verlangen kann, Midgard so gut zu kennen, dass sie gleich weiß, aha, eine weibliche Spielfigur ist nur mit extremen Schwierigkeiten spielbar, es sei denn, man weicht auf eine nichtmenschliche Rasse aus. Gerade am Anfang (der Sturm war eine meiner ersten großen Kampagnen, ich glaube, für Midgard sogar meine erste große Kampagne, weil der damalige Spielleiter in der Gruppe das gern so wollte) kennt man die Welt Midgard nicht gut, man kennt die Möglichkeiten des Spiels nicht gut, man hat noch nicht den Überblick über die Spielmöglichkeiten. Mein Anliegen also wäre hier: Wenn Abenteuer für Frauenfiguren schwer oder nicht spielbar sein sollen, wäre es schön, wenn man das vielleicht von vorneherein kennzeichnet oder sagt als Spielleiter. Und man sollte sich gerade bei Anfängerinnen bewusst sein, dass solche Arten von Abenteuern und Kampagnen eher abschreckend wirken. Das bedeutet, dass ohne eine leichte Modifikation seitens des Spielleiters vermutlich viele Länder Midgards für Anfängerinnen, die auch gern Frauenfiguren spielen, nicht in Frage kommen. (Eigentlich sind dann vor allem Erainn, Alba, die Küstenstaaten oder vielleicht noch Waeland interessant, wenn man eine gemischte Anfängergruppe hat, wo die Leute auch gerne gemischte Geschlechterfiguren spielen wollen). Wenn sich solche Abenteuer im offiziellen Rahmen immer mehr häufen, werden die natürlich wenig spielbar für Gruppen, in denen die Abenteuerer gerne mal die Wahl "Frau" treffen. Ich selbst mache als Spielleiterin den Spielern sehr ungern sehr genaue Vorschriften, was sie spielen sollen. Egal, ob es um das Geschlecht, oder ob es um den Beruf oder den Stand geht. Das bedeutet, dass Abenteuer, wo z. B. also der Auftraggeber nur mit männlichen Spielfiguren wirklich in Kontakt treten kann (weil der Ort dafür , der für die Begegnung vorgegeben ist, nur für Männer betretbar ist), für mich uninteressant sind. Uninteressante Abenteuer sind aber kein Kaufanreiz für mich. Wenn das dann vielen Spielleiterinnen so geht, dann wird das Ganze für den Verlag interessant. Und es wird für den Verlag auch dann interessant, wenn man gern Spieler möchte, die auch die Wahl "Frau" treffen. Naturgemäß sind das oft eher Spielerinnen als Spieler. Das hat man überigens bei anderen Diskriminierungen nicht, eine naturgemäße Ausrichtung der Spielerinnen und Spieler. Es gibt keinen Zusammenhang, der automatisch gilt für Spieler, dass eine sehr relevante kaufkräftige potentielle Zielgruppe generell nur Kan Thai spielt, oder nur Albai, oder nur Sklaven oder nur Adelige. Da besteht schon ein Unterschied. Und für die, die sagen, warum ist das ein Problem, aber dass man ein Abenteuer nur mit Adeligen spielen kann, ist es nicht: Eine adelige Frau zu spielen, fällt mir leichter (immer noch) als einen adeligen Mann zu spielen. Ich spiele auch immer noch lieber Frauen als Männer. Die Männer, die gern Frauen spielen, stellen sie meist nicht sehr überzeugend dar (zumindest in meinen Augen, da gibt es nur ganz wenige Ausnahmen.). Wenn es mehreren Frauen so geht, könnte das ein Grund sein, warum WoW einfach beliebter ist als klassisches Rollenspiel mit pen & paper.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Das Problem ist natürlich, dass es mit diesen Vorgaben sehr viel schwerer ist, einen interessanten starken weiblichen NSC zu entwickeln, der dann auch noch die "Gnade" der Öffentlichen findet als einen interessanten männlichen NSC. Außerdem gibt es ziemlich viele Quellen, die ich z. B. nicht kenne. Die Rote Tora war mir z. B. ebenso wenig ein Begriff wie Randamola (oder so ähnlich, der Char, den Stephan genannt hatte). Mit anderen Worten hätte ich durchaus Ideen, aber die verwirkliche ich lieber inoffiziell, weil das Problem eben ist, dass ich nicht so genau weiß, wo ich diese Leute im offiziellen Midgard ansiedeln dürfte oder nicht. Ich könnte mir eine Boudicca durchaus irgendwo in Erainn oder in Yweddon vorstellen, und das, was ich in Cuascadan gelesen habe, würde mir relativ wenig Probleme machen, so einen Char zu entwerfen - aber es gibt so viele offizielle Zusatzbedingungen (in Abenteuern und Gildenbriefen, die ich nicht gelesen habe), dass ich Sorge hätte, dass ich die dann da nicht wirklich einbauen könnte. Bei MEINEN Abenteuern ist das egal, weil es da eben heißt "Mein Midgard, meine Charaktere", und wenn das mit der offiziellen Linie wegen irgendeiner Beschreibung in einem Gildenbrief oder einer anderen Quelle nicht passt, so what. Branwen muss es ja nicht mitspielen;-). Insofern kann ich eben selbstgeschriebene inoffizielle und eigene selbstgeschriebene Abenteuer als Alternative nur empfehlen;-). Die positiven Seiten des tollen Systems und eine Anlehnung, nicht eine historische Simulation, bleiben damit weiterhin spielbar. Und wir müssen dann nicht wissen, wie es in Aran ausgesehen hat, wenn wir Lust haben, ein Abenteuer mit orientalischem Flair und 1001-Nacht-Atmosphäre zu spielen. ;-). (Ich wurde ja belehrt, dass 1001 Nacht am ehesten in Aran denkbar sein soll.) Und auch nicht, wie es in Japan und China genau ausgesehen hat im Mittelalter, wenn wir einen coolen Eastern mit tollen Ninja-Mädels spielen wollen;-). Natürlich sind die Sachen dann unrealistisch. Aber so what? Wenn ich historische Simulation will, suche ich mir eine mittelalterliche Stadt, besuche Archive etc. und spiele da, ohne Midgard-Hintergrund. Ich will Fantastik! Ich will 1001 Nacht! Ich will Brundhild! Ich will Eastern und Ninja-Mädels;-) mit unrealistischen Sprungtechniken und Kampftechniken! L G Alas Ven
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Hallo, nun ja, ich als Liebhaberin des Perryversums möchte eben auch mal an ein gutes und spielbares weiteres Abenteuer kommen;-). Die Initiatoren des Wettbewerbs wollten damit eben einen Anreiz schaffen, dass das dazu kommt. Dafür bin ich vor allem auch demjenigen dankbar, der dafür gesorgt hat, dass diese Preise locker gemacht wurden, und der ebenso ein PR-Fan ist wie ich;-). Das ist jetzt zwar offtopic, aber das musste mal geschrieben werden;-). Vielleicht kannst Du ja tolle Preise für Abenteuer mit interessanten weiblichen NSCS für Midgard organisieren... Mir fehlen dafür leider die Möglichkeiten, weil ich nicht solche Verbindungen habe.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Das ist kaum so allgemein zu beantworten, da jede Gruppe einen anderen Spielstil pflegt. In meinen Gruppen spielen soziale Unterschiede eine genauso große oder kleine Rolle wie unterschiedliche Geschlechter. Das heißt: Solange es die Freude am gemeinsamen Spiel fördert, ist es von Bedeutung, andernfalls spielt es eben keine Rolle.... und da ich in eben diesen Gruppen spiele, ist für mein Empfinden die soziale Benachteiligung viel größer. In einer dieser Gruppen spielen 2 Männer Frauen, eine Frau einen Mann und eine Frau eine Frau (und das ist eine Nordlandbarbarin). Also ist bei uns offensichtlich die Geschlechterrolle eher unwichtig. Das einzige Mal, dass sich irgendjemand wirklich benachteiligt fühlte, war, als wir in Rawindra waren. Da kamen wir uns alle wie der letzte Dreck vor, wir Unreinen. Noch einmal zu der fehlenden Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Ich sehe sie natürlich auch, aber ich sehe kein Problem darin, sondern eine Vielfalt. Natürlich ist es nicht immer angenehm, das benachteiligte Geschlecht zu spielen, aber für mich ist es eher ein Herausfordeung als ein Hindernis. Das kann man eben sehen wie man will. Und ich denke, dass auch "Rawindra" ein wenig vom Spielleiter abhängt. Wenn man das Vorbild "Indien" nimmt, ist man zumindest als Ausländer nicht automatisch gleich "unrein", auch wenn man es vielleicht im religiösen System wäre, sonst könnte man da ja sozusagen gar keinen Urlaub machen...;-) Sicherlich kann man auch Kan Thai Pan sehr unterschiedlich spielen. Ich habe als SL den Spielern eine extreme Bürokratie vor die Nase gesetzt (sie mussten sich sogar ausziehen beim Gang zur Ausländerbehörde und ihre Kleidung wurde säuberlich registriert!) und ihnen "Chow Chow" serviert;-), andere SL präsentieren diesen Aspekt sicherlich ganz anders und weniger bedeutsam.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Da diese Aussage auf den letzten Seiten des Stranges schon häufiger getätigt wurde, bei mir zu Beginn auf Unverständnis stieß und mittlerweile sehr viel Unmut erzeugt, möchte ich noch einmal kurz darauf hinweisen, dass dies ein inoffizielles Abenteuer ist, da es kein Buchsymbol hat. Außerdem verstehe ich nicht, wie dieses einzelne Kurzabenteuer gleich solche riesigen Befürchtungen auslösen kann, dass in Zukunft häufiger ähnliche Dinge von offizieller Seite publiziert werden könnten. Da macht Ihr wirklich aus einer klitzekleinen Mücke einen riesengroßen Elefanten! Wenn es um Gleichberechtigung geht, dann gibt es auf Midgard viel mehr Fremden- als Frauenfeindlichkeit. In Rawindra dürfen Unreine noch nicht einmal berührt werden, geschweige denn dasselbe Wasser tinken oder Essen verzehren! In KanThaiPan haben es die Ausländer viel schwerer als sonst irgendwo. Und das stört euch weniger, als dass in einem einzigen Abenteuer die Frauen nur verkleidet bei der Auftragserteilung dabei sein können? Anscheinend ist es für die meisten kein Problem, mit den Beschränkungen als Ausländer zu leben oder einen Inländer zu spielen, aber schon eines, das Geschlecht zu wechseln oder sich den daraus resultierenden Herausforderungen zu stellen. Ich verstehe das wirklich nicht! Auch hier gilt bei den inoffiziellen Abenteuern, die ich bis jetzt mitspielen durfte, dass das so heiß nicht gegessen wurde, wie es gekocht war. Als ich angefangen habe mit Rollenspiel, habe ich D & D gespielt. D & D sagt offiziell, dass sie keine Diskriminierungen zwischen Frau und Mann kennen. Die Welt, in der ich gespielt habe, war eine von der damaligen Spielleiterin erfundene. Sie hat mir gut gefallen, und es gab keine besonderen Einschränkungen für einen Charakter, der weiblich war. Es war leicht, den Charakter zu spielen. Hätte ich gleich zu Anfang in einer Welt spielen müssen, in der weibliche Charaktere erheblichen Einschränkungen unterzogen werden, wie es z. B. sogar offiziell in Kan Thai Pan der Fall zu sein scheint ("Ich hatte einen Plan, wie der Kaiser gerettet hätte werden können. Aber ich war nur eine Frau." - Das ist nicht von mir erdacht, sondern kommt aus Unter dem Schirm des Jadekaisers, ist also offizielle Linie!), wäre ich sicherlich nie zur begeisterten Rollenspielerin geworden. Hätte ich Spielleiter gehabt, die "historische Akuratesse" vor "Spielspaß auch für weibliche Spielfiguren" gesetzt hätten, wäre das Ergebnis ähnlich gewesen. Glücklicherweise war das damals nicht so. Meine erste Begegnung mit Midgard war überigens auch eher unglücklich. Aber damals war ich schon "fortgeschritten." Ich hatte meine D & D Hausrunde und wußte, dass Spielleiter unterschiedlich leiten und dass es nicht unbedingt am Rollenspiel an sich liegen muss, oder am System "Midgard", wenn mir das Spiel nicht gefällt. Ich gab Midgard dann mit einem anderen Leiter später eine zweite Chance -und es gefiel mir so gut, dass ich mich in das System weiter vertiefte. Ein Abenteuer, das im Gildenbrief erscheint, ist offizieller als eines, was auf irgendeinem Con oder in einer Hausrunde angeboten wird. Es repräsentiert mehr die offizielle Linie als ein solches Abenteuer und hat somit einen stärker offiziellen Charakter. Natürlich kann man solche Abenteuer im Gildenbrief veröffentlichen. Dann muss man sich aber auch nicht darüber wundern, wenn einige Spielleiter dann sagen: Inhalt - von den Abenteuern her für meine Gruppe nichts Brauchbares dabei, schade, das enttäuscht mich.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Dieser Anspruch wird auch an anderer Stelle oft verletzt. Schon die Gradangabe bei einem Abenteuer zeigt, dass ein Abenteuer normaler Weise eben nicht für jede denkbare Abenteuergruppe gedacht ist. Oft findet man auch Zusatzbedingungen, dass z.B. eine bestimmte Fähigkeit beherrscht werden muss oder ein bestimmter Abenteurertyp in der Gruppe vorhanden ist. Hinzu kommen eventuell noch weitere Inkompatibilitäten, die sich aus den sonstigen Eigenschaften der Gruppe ergeben. Sind die Abenteurer z.B. bisher als glühende Anhänger der MacRathgars durchs Land gezogen, so macht ein Abenteuer, in dem sie eine Verschwörung der MacRathgars gegen König Beren verhindern sollen, für diese Gruppe wohl keinen Sinn. Gerade der GB lebt doch davon, dass engagierte Hobbyautoren praktisch umsonst Beiträge einsenden. Solche Angebote werden automatisch immer nur einen Teil der Leserschaft erreichen. Es soll z.B. Leser geben, für die alle Abenteuer außerhalb Eschars unspielbar sind. Andere werden durch andere Einschränkungen abgehalten. Eine solche Diskussion hätte für mich überhaupt erst dann Sinn, wenn man in einer größeren Menge von Veröffentlichungen eine Tendenz erkennen kann. Sie am Einzelfall zu führen, halte ich für unsinnig. Im übrigen ist klar, dass ich durch die Definition meiner Figur Einschränkungen bezüglich ihrer Handlungsmöglichkeiten in der Spielwelt generiere. Lege ich zum Beispiel fest, dass meine Spielfigur panische Angst vor Magie hat, so werden ihre Handlungsmöglichkeiten auf Midgard damit drastisch reduziert. In einer Spielwelt, in der es fast keine Magie gibt (Midgard 1880?) wären die Einschränkungen geringer. Sowohl die Wahl 'Frau' als auch die Wahl 'Mann' führen zu solchen Einschränkungen. In einer an historisch-mittelalterlichen Vorbildern orientierten Spielwelt wie Midgard führt die Wahl 'Mann' zu weniger Einschränkungen als die Wahl 'Frau'. Wer das nicht will, sollte tatsächlich eine andere Spielwelt wählen oder in seiner Heimrunde die vorgegebene Spielwelt entsprechend seinen Vorstellungen anpassen. Übrigens empfinde ich die Eigenschaft 'Atheist' als eine wesentliche Eigenschaft meiner Persönlichkeit. Dennoch kann ich damit leben, dass diese Eigenschaft für Figuren auf der Spielwelt Nachteile mit sich bringt. Und eben da sehe ich die Herausforderung für den Spielleiter. Ich denke durchaus, dass er da die Verantwortung hat, wenn er das mit der Wahl "Frau" so extrem handhabt wie Du es zu handhaben scheinst, Umgebungen zu schaffen, in der die Wahl "Frau" nicht so einschränkend wirkt, dass die Wahl "Frau" nicht mehr spielbar ist. Es sei denn, man möchte generell keine Spielfiguren mit der Wahl "Frau" in einem Abenteuer haben oder man mag als Spielleiter Spielfiguren mit der Wahl "Frau" nicht drin haben. Dann sollte man das fairerweise zu Beginn des Abenteuers sagen. Es macht allerdings, sollten sich solche Abenteuer im offiziellen Rahmen häufen, dann doch eher den Eindruck, als würde man die Wahl "Frau" von offizieller Seite nicht besonders mögen. Da Frauen zumindest zu Beginn lieber Frauen als Männer spielen, sollte man zumindest bei Anfänger-Abenteuern von offizieller Seite nicht vergessen, dass Frauen zumindest zu Beginn meist lieber Frauen spielen. Wenn das allerdings von offizieller Seite egal ist, behaupte ich mal, dass Anfängerinnen weniger willkommen sind als Anfänger. Der Appell lautet also für die Schreiberlinge bei offiziellen Abenteuern, dass darauf geachtet werden sollte, dass zumindest Anfänger-Abenteuer auch Anfängerinnen-Abenteuer sein können, ohne dass die Einschränkungen so groß sind, dass diese Figuren nicht mehr spielbar sind. Ansonsten würde ich Anfängerinnen eher empfehlen, ihr Glück bei anderen Welten als Midgard zu versuchen, beispielsweise in Ravenloft bei D & D, und womit? Mit Recht!;-) Bei inoffiziellen Abenteuern ist dieses Problem überigens bei mir noch nie aufgetreten, und in meinen selbstgeschriebenen Abenteuern ist die Wahl Mann oder Frau eigentlich nie wirklich wesentlich gewesen. Offensichtlich "essen die meisten Spielleiter das Ganze nicht so heiß, wie es gekocht wird." Will sagen: Sie biegen sich das offizielle Midgard so hin, dass weibliche Charaktere interessant und spielbar bleiben können. (Ich spiele bevorzugt weibliche Charaktere). Aber ich habe natürlich auch, soweit ich weiß, noch nie mit jemandem gespielt, bei dem "historische Akuratesse" derartig wesentlich für den Spielspaß war wie für Dich, Stephan. Wobei mich dann wundert, dass "Magie" für Dich sich so problemlos in die Welt einfügt, denn ob es "Magie" wirklich gegeben hat oder gibt, daran könnten sich meiner Meinung nach zumindest die Geister scheiden.... Inspiration für Abenteuer finde ich allerdings auch eher selten in historischen Ereignissen, sondern eher in Märchen und Sagen - oder in durch Märchen und Sagen verklärte historische Ereignisse;-). Der Mythos gibt mir da mehr als die historische Simulation. Und gerade im Mythos sind die Frauenrollen oft ganz anders als das, was uns die Historiker so als "typisch mittelalterlich" präsentieren.
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Perry Rhodan Abenteuerwettbewerb zum 10. Forumsgeburtstag
Wann ist bitteschön gleich?
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Wobei anzumerken ist, dass im "Sturm über Mokattam" konsequent von der "Spielleiterin" gesprochen wird und dass an mehreren Stellen weibliche Figuren als Ersatz-Spielerfiguren (für den Fall, dass eine Spielerfigur umgekommen ist) angeboten werden. Als Beispiel dafür, dass die offiziellen Midgard-Abenteuer Spielerinnen vernachlässigen, scheint es mir also nicht wirklich zu taugen. Gruß Pandike Nun ja, Offtopic: Vielleicht lag es auch an der Art, das Spiel zu leiten, aber mit meiner ursprünglichen, weiblichen Wahl bin ich eben in diesem Sturm schnell an Grenzen gestoßen, weswegen ich dann das Abenteuer mit einer männlichen Wahl durchgespielt habe.Wobei das vielleicht auch an der Religion lag, sie war keine Ormut-Gläubige, sondern gegenüber Religionen eher gleichgültig eingestellt. Die Unterlagen für das Abenteuer liegen mir nicht vor, weswegen ich eben nur von dem Abenteuer als Spielererlebnis berichten kann. Was da also geschrieben steht, weiß ich nicht. Dazu kann ich schlecht etwas sagen, und würde das auch nicht wagen. L G Alas Ven
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Doch, dem ist so. Bei Männern ist in der Regel eine höhere Veranlagung zur Ausbildung von Muskelmasse vorhanden, die eine höhere Masse hat als Fettgewebe. Bei vergleichbarer Gestalt wäre ein Mann im Durchschnitt daher schwerer als eine Frau. Ok, das würde aber in der Konsequenz bedeuten, dass weibliche Charaktere zwar leichter, aber nicht schlanker wären, die 4kg Gewichtsunterschied also vor Berechnung der Gestalt (die sich ja am Volumen und nicht an der Masse orientiert) wieder draufgeschlagen werden müsste. Zum Glück ist dieser Aufwand aber nicht nötig, da auf Midgard Frauen eben nicht schwächer sind als Männer und daher logischerweise auch nicht zu weniger Muskelmasse neigen. Die meines Erachtens relevanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern haben glücklicherweise keine Auswirkungen auf die Spielwerte. Die Spielwerte kann ich nivellieren und das ergibt auch durchaus Sinn. Wenn ich nämlich im Gegenteil versuche, vermeintliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Werte zu fassen, bietet das Stoff für unbegrenzte Peinlichkeiten. Als Beispiel sei hier nur Bischof Williamsons Auffassung zu Frauen an Universitäten genannt. Da böte sich ja direkt eine Höchstintelligenz für weibliche Charaktere an - zum Ausgleich bekämen sie auch kochen und putzen als Grundfähigkeiten. :bang: Im Übrigen unterstelle ich keine biologischen Determinanten sondern allenfalls biologische Prämissen für soziale Resultate. Aber ich gehe davon aus, dass bei fehlen einiger Prämissen sich auch die Resultate anders manifestieren würden. Außerdem bevorzuge ich, deutsch zu sprechen... Liebe Grüße Saidon Offtopic: Wenn wir so realistisch Midgard als Mittelalterwelt simulieren wollen, dann können Frauen wirklich nur noch Männer spielen. Dann muss man sich aber auch nicht wundern, dass Frauen dann keine Lust mehr auf Rollenspiel haben. Aber (ontopic) ich denke, wir haben es hier mit FANTASY zu tun. Das bedeutet, wir haben hier FANTASIE-GESCHICHTEN. Die mögen angelehnt an mittelalterliche Geschichte sein, aber sie bilden sie nicht eins zu eins ab. Wir spielen hier ja kein HISTORISCHES Rollenspiel. Märchen und Sagen sind für mich eher eine Inspiration als wirkliche, verbuchte, historische Ereignisse, denn auch das sind ja Fantasie-Geschichten. Unserer Fantasie sind allenfalls durch die Quellenbücher, die Abenteuer und die Regelwerke Grenzen gesetzt. Wer also gern in seinen Abenteuern bedeutende, starke Frauen auftreten lassen will, soll es tun. Wer das nicht will, kann das genauso tun. Die Quellenbücher könnten für beides Anregungen bieten. Und bis jetzt haben bei Abenteuern die Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf Midgard bei Abenteuern, die ich mitgespielt habe, nicht so sehr eine Rolle gespielt, dass ich als Frau an den Abenteuern keinen Spaß hätte haben können (bis eben auf den Sturm...) Wem die offiziellen Abenteuer wegen dem einen oder anderem nicht gefallen, der kann selbst eigene Abenteuer machen. Dabei kann man natürlich auch andere Frauencharaktere einbauen. Niemand ist gezwungen, die offiziellen Abenteuer zu spielen! Bis jetzt habe ich auch mehr Midgard-Marke-Eigenbau gespielt als Midgard-offiziell-gekauft - und ich war sehr zufrieden damit. Es gilt also auch hier: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (selbst!).;-)
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Auch extreme Xenophobie kann - wenn sie übertrieben eingebaut wird - dazu führen, dass Spieler, die jemanden aus einer anderen Gegend spielen wollen (warum auch immer), schnell die Lust verlieren und auf andere Systeme ausweichen - oder eben nur noch Leute aus den betreffenden Gegenden spielen wollen (wäre übertragen: Nur noch Männer spielen wollen, wobei das ja aus anderen Gründen meines Erachtens problematisch ist - so, wie Männer oft Schwierigkeiten haben, Frauen überzeugend zu spielen, denke ich, haben Frauen oft Schwierigkeiten, Männer überzeugend zu spielen - ich bin da durchaus selbstkritisch). Es muss da in gewisser Weise eben das richtige Maß eingehalten werden. Man kann solche Dinge einbauen, um ein bisschen Spielatmosphäre zu schaffen, muss aber auch dabei darauf achten, dass der Spielspaß für alle, die spielen, erhalten bleibt. Und will man Xenophobie einbauen, muss man auch hier als Spielleiter die "Gegenmechanismen" einbauen: Starke Fremden-Communities, die einander unterstützen (mit "Paten" und "Jakusa";-) - das kann auch seinen Reiz haben!) und Gegenden, in denen hauptsächlich Fremde einer bestimmten Rasse, Religion etc. hausen, könnten da geeignete Gegenmaßnahmen sein (und Ausgangspunkte bieten, in denen sich dann diese Abenteurer besonders gut "austoben" können). Ebenso steht dem Adeligen ein anderes Repertoire an Möglichkeiten offen als dem Unfreien oder dem Gemeinen (will sagen: Der Adelige wird dann, wenn wir wirklich historisch akkurat spielen, keine besonders offenen Dorfbewohner in der nächsten Dorfkneipe vorfinden - er ist ja ein anderer Stand - der Gemeine hingegen wird es leichter haben, über ein Dart-Spiel vielleicht an den einen oder anderen Dorfbewohner heranzukommen. Umgekehrt kann der Adelige zu Empfängen usw. eingeladen werden, wo der Gemeine nichts verloren hat.). Ergo: Ich bin der Meinung, dass man, je wichtiger einem solche Details sind, desto mehr man als Spielleiter natürlich, wenn die Spieler trotzdem etwas Bestimmtes spielen wollen, Möglichkeiten für die Spieler einbauen muss, damit der Spielspaß erhalten bleibt. Und bei jemandem wie mir bleibt der nur erhalten, wenn ich irgendwie in das Spielgeschehen mit eingreifen kann. Oberste Maxime muss der Spielspaß bleiben. Meines Erachtens hat sich da alles drunter unterzuordnen.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Hier ein interssanter Artikel über AD&D Starterset aus dem Midgard Digest, wo man im ersten Unterabsatz eine interessante Frage lesen kann ... Ja, da haben die Macher wohl nicht drüber nachgedacht. Aber soweit ich weiß, ist die Spielewelt eigentlich gleichberechtigt, zumindest, wenn mein Schulenglisch noch nicht völlig eingerostet ist. (Ich habe die Regelwerke nur auf Englisch zur Verfügung gehabt.) Dass man die weiblichen Chars einfach "vergessen" hat, ist natürlich schade, aber so schwer für einen SL nicht abzuändern( gib ihnen einfach einen Frauennamen!;-)). Dem Spielspaß tut das dann keinen Abbruch;-). Wenn man die Nachteile der Frauen voll ausspielt, muss man eben als Spielleiter die Herausforderung annehmen, und auch die Vorteile der Frauen voll ausspielen, wenn man dann auch weibliche Charaktere in seiner Runde "dulden" will. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber Möglichkeiten gibt es durchaus, wenn man die Sache mit den historischen Vorbildern ernst nimmt. Die getrennten Lebensräume für Frauen und Männer schaffen in Eschar Frauen Möglichkeiten, die Männer in der Weise nicht haben - die Frauen könnten sozusagen andere Frauen aushorchen (auch, wenn so etwas in offiziellen Abenteuern nicht geschieht..). Männer verführen, geht natürlich bei heterosexuellen Männern leichter durch eine Frau (wobei dabei natürlich wieder zu berücksichtigen ist, wie man das Fortpflanzungsproblem löst - Magie bietet sich da als Lösung an). Wenn Verführungen von Männern notwendig sind, um an Informationen zu kommen, wäre auch das eine Möglichkeit. Und am Brunnen vor dem Tore beim Wasserholen sind sicherlich eher Frauen als Männer angesagt. Ebenso sind Frauen in manchen Punkten (beispielsweise als Boten oder als Spione oder auch als Attentäterinnen)vielleicht dann unauffälliger, weil man ihnen weniger zutraut. Aber wie schon gesagt, das ist eine Herausforderung für den Spielleiter oder die Spielleiterin (um jetzt doch mal pc zu bleiben). Es macht es nicht einfacher, aber Möglichkeiten gibt es da durchaus. Und vielleicht kann man in Alba sogar etwas ähnliches wie die "Beginenhöfe" einbauen, was ich mal in einem Vampire-Dark-Ages-Abenteuer drin hatte. Das war für die Männer da echt ein Problem. Die Beginen da haben nämlich nur Frauen auf ihren Hof gelassen;-), um nicht in Verruf zu geraten.. Und wenn man da dann als Mann unbedingt etwas untersuchen will, wird das schon schwierig...;-) (Die "Beginen" gab es historisch tatsächlich, die sind auch historisch eine äußerst interessante Lebensgemeinschaft.. Und die hatten auch in Brügge einen Hof, da, wo ich damals gespielt hatte...) Es ist aber schwieriger, so zu leiten, und dann muss der Spielleiter auch explizit eben wollen, dass einerseits die historisierten Frauenrollen passen, andererseits aber auch wollen, dass die Spieler mit weiblichen Charakteren eine Möglichkeit zum Einsatz finden - und den Spielern mit weiblichen Charakteren ein bisschen Zusatzhilfen bieten, weil das dann für die ein wenig schwieriger wird, sich wirklich einzubringen, als für Spieler mit männlichen Charakteren. Aber zur Beruhigung von beginnenden Spielleitern oder auch -leiterinnen: Bis jetzt ist da noch nie etwas so heiß gegessen worden, wie es gekocht worden ist. Will sagen: Man kann seinen Spielerinnen mit allen Abenteuern eigentlich schöne Einsatzmöglichkeiten verschaffen, zumindest mit den inoffiziellen (bei unserer offiziellen Kampagne "Sturm von Mokkatam" bin ich ja dann auf einen Mann ausgewichen...)...
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Dann bist Du aber nicht an historischen Vorbildern orientiert. Denn in mittelalterlichen Welten konnte es durchaus Königinnen geben! ;-). Es mussten nicht immer Könige sein. Stadtwachen, Stadtvögte ok, aber eine Ausschließlichkeit gerade im Adel oder bei Königshäusern ist historisch zumindest nicht akkurat.;-). Mit anderen Worten: Auch Midgard ist, was man aus ihm macht. Wenn es Dir gefällt, eine Welt zu spielen, in der Frauen gar nichts zu melden haben, ist das durchaus in Ordnung. Aber wer gern eine mittelalterliche Fantasy-Welt anders spielen will, muss nicht unbedingt auf D & D ausweichen. Das wollte ich denen als Ermutigung mitgeben, die gern in ihren Abenteuern Frauen tragendere Rollen geben wollten. Selbstverständlich @Rosendorn, darf jeder so spielen, wie er will. PC braucht es nicht. Aber auch keine resignierenden Spielleiter,die sagen, eigentlich ist Midgard toll, aber wenn ich nur so leiten darf, dass Frauen nichts zu melden haben, suche ich mir ein anderes System. Da kann man offizielle Regeln durchaus so biegen, dass es einem Spaß macht.
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Ist totale Gleichberechtigung ein Ziel
Hast Du dann auch große Bauchschmerzen bei Magie und magischen Fähigkeiten? Allein dass die ja so eine reale, tragende Rolle auf Midgard spielen, zeigt ja meines Erachtens, dass wir es hier nicht mit einer realen Welt zu tun haben. An historischen Vorbildern kann sich Magie zumindest nicht orientieren, allenfalls an Legenden oder Sagen oder Märchen. Und gerade im Märchen gibt es viele tragende Frauenrollen;-) (Gretel, Schneeweißchen, Rosenrot, Schneewittchen, Aschenputtel, die gute Fee...). Auch Sagen sind teilweise doch recht voll mit starken Frauen (denkt mal an Brunhild;-)! oder Boudicca.) Für mich ist das Wichtigste, dass die Beteiligten alle Spaß haben. Irgendwelche "Akuratesse" , die historisch bedingt ist, muss hinter diesem Spielziel auf jeden Fall zurücktreten. Und das böse Wort mit R.. ohnehin;-). Und ich glaube, dass man mit so einer Einstellung durchaus sowohl Midgard spielen, als auch Midgard leiten kann;-). Man muss da nicht auf D & D ausweichen...
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Forum Geburtstag
Herzlichen Glückwunsch. Und mögest Du uns noch lange Jahre erhalten bleiben - mit Dir hatte ich schon sehr viel Spaß, Du Forum, Du!
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PR-Connection
Wenn ich genaueres weiß, werde ich nachfragen wer Zeit hat und ggf. Travel /Accommodation organisieren. Zur Info es schwankt im Moment zwischen Capetown, Barcelona und Kiel/Darry Oh-hauer-hauer-ha... Argh... Der Reisepaß... Da schließe ich mich natürlich meinem Schatz an... UIHHHH... (Um mal aus dem momentan von mir frequentierten PC-Spiel "The book of unwritten tales" zu zitieren..) Ein Riesenspaß wird es sicherlich werden!....