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Midgards Klassische Literatur 2


Empfohlene Beiträge

Ich bin geboren zu Candranor im Jahre 2232 n.L., als Kind angesehener Leute, die ursprünglich nicht aus jener Gegend stammten. Mein Vater, ein Ausländer, aus Corrinis gebürtig, hatte sich zuerst in Thalassa niedergelassen, war dort als Kaufmann zu hübschem Vermögen gekommen und dann, nachdem er sein Geschäft aufgegeben hatte, nach Candranor gezogen. Hier heirathete er meine Mutter, eine geborene Robios. Nach der geachteten Familie, welcher sie angehörte, wurde ich Robios MacCross genannt. In Valian aber ist es Mode, die Worte zu verunstalten, und so heißen wir jetzt Makros, nennen und schreiben uns sogar selbst so, und diesen Namen habe auch ich von jeher unter meinen Bekannten geführt.

 

Ich hatte zwei ältere Brüder. Der eine von ihnen, welcher als Optio bei einem valianischen, früher von dem berühmten Centurio Collinus befehligten Infanterieregiment in Moro diente, fiel in der Schlacht bei Alamid. Was aus dem jüngeren geworden ist, habe ich ebensowenig in Erfahrung bringen können, als meine Eltern je Kenntniß von meinen eignen Schicksalen erhalten haben.

 

Schon in meiner frühen Jugend steckte mir der Kopf voll von Plänen zu einem umherschweifenden Leben. Mein bereits bejahrter Vater hatte mich so viel lernen lassen, als durch die Erziehung im Hause und den Besuch einer Freischule auf dem Lande möglich ist. Ich war für das Studium der Rechtsgelehrsamkeit bestimmt. Kein anderer Gedanke aber in Bezug auf meinen künftigen Beruf wollte mir behagen als der, Seemann zu werden. Dieses Vorhaben brachte mich in schroffen Gegensatz zu den Wünschen und Befehlen meines Vaters und dem Zureden meiner Mutter, wie auch sonstiger mir freundlich gesinnter Menschen. Es schien, als habe das Schicksal in meine Natur einen unwiderstehlichen Drang gelegt, der mich gerades Wegs in künftiges Elend treiben sollte.

 

Mein Vater, der ein verständiger und ernster Mann war, durchschaute meine Pläne und suchte mich durch eindringliche Gegenvorstellungen von denselben abzubringen. Eines Morgens ließ er mich in sein Zimmer, das er wegen der Gicht hüten mußte, kommen und sprach sich über jene Angelegenheit mit großer Wärme gegen mich aus. »Was für andere Gründe«, sagte er, »als die bloße Vorliebe für ein unstetes Leben, können dich bewegen, Vaterhaus und Heimat verlassen zu wollen, wo du dein gutes Unterkommen hast und bei Fleiß und Ausdauer in ruhigem und behaglichem Leben dein Glück machen kannst. Nur Leute in verzweifelter Lage, oder solche, die nach großen Dingen streben, gehen außer Landes auf Abenteuer aus, um sich durch Unternehmungen empor zu bringen und berühmt zu machen, die außerhalb der gewöhnlichen Bahn liegen. Solche Unternehmungen aber sind für dich entweder zu hoch oder zu gering. Du gehörst in den Mittelstand, in die Sphäre, welche man die höhere Region des gemeinen Lebens nennen könnte. Die aber ist, wie mich lange Erfahrung gelehrt hat, die beste auf Midgard; in ihr gelangt man am sichersten zu Glück. Sie ist weder dem Elend und der Mühsal der nur von Händearbeit lebenden Menschenklasse ausgesetzt, noch wird sie von dem Hochmuth, der Ueppigkeit, dem Ehrgeiz und dem Neid, die in den höheren Sphären der Menschenwelt zu Hause sind, heimgesucht.«

 

 

 

 

Hinweis für die moderne Inquisition: Originaltext ist von 1719, Übersetzung von 1720.

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Ich sehe ein tragisches Schicksal vor ihm...

 

Rainer

 

Ich auch; ich sehe wie er an diesem Punkt verharren wird, weil mir diese Übersetzung (ist wohl die einzige mit geklärtem Übersetzertodesdatum) zu schlecht ist und ich keine Lust habe, das ganze Ding selbst aus dem Englischen zu übersetzen.

 

Yum Vergleich mal der vierte Absaty im Original>

 

My father, a wise and grave man, gave me serious and excellent

counsel against what he foresaw was my design. He called me one

morning into his chamber, where he was confined by the gout, and

expostulated very warmly with me upon this subject. He asked me

what reasons, more than a mere wandering inclination, I had for

leaving father's house and my native country, where I might be well

introduced, and had a prospect of raising my fortune by application

and industry, with a life of ease and pleasure. He told me it was

men of desperate fortunes on one hand, or of aspiring, superior

fortunes on the other, who went abroad upon adventures, to rise by

enterprise, and make themselves famous in undertakings of a nature

out of the common road; that these things were all either too far

above me or too far below me; that mine was the middle state, or

what might be called the upper station of low life, which he had

found, by long experience, was the best state in the world, the

most suited to human happiness, not exposed to the miseries and

hardships, the labour and sufferings of the mechanic part of

mankind, and not embarrassed with the pride, luxury, ambition, and

envy of the upper part of mankind. He told me I might judge of the

happiness of this state by this one thing - viz. that this was the

state of life which all other people envied; that kings have

frequently lamented the miserable consequence of being born to

great things, and wished they had been placed in the middle of the

two extremes, between the mean and the great; that the wise man

gave his testimony to this, as the standard of felicity, when he

prayed to have neither poverty nor riches.

 

Wo kommt hier die w;rtliche Rede in der {bersetyung her_

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Altertümliche Sprache, Kettensätze ohne Ende und dann noch die falsche Kulturstufe... :cry:

 

 

Ich wurde im Jahre 2232 n.L. in Candranor in eine gute, so auch nicht aus diesem Land stammenden Familie geboren. Mein Vater, ein Ausländer aus Corrinis, hatte sich zuerst in Thalassa niedergelassen. Er hatte durch Handel einen gehobenen Stand erreicht als er sich zur Ruhe setzte und nach Candranor zog, in die Heimatstadt meiner Mutter. Ihre Familie hieß Robios, eine sehr angesehene Familie im Imperium, und nach ihr wurde ich Robios MacCross genannt. Doch durch die übliche Verfälschung fremder Wörter in Valian nennt man uns - nein, nennen und schreiben wir selbst uns - Makros, und so nannten mich immer auch meine Gefährten.

 

 

"in Valian" gefällt mir nicht, aber ich will das "Imperium" nicht doppeln. Vielleicht "auf Valian"? Auch mit dem doppelten "hatte" bin ich noch nicht zufrieden...

 

Original:

 

I WAS born in the year 1632, in the city of York, of a good family,

though not of that country, my father being a foreigner of Bremen,

who settled first at Hull. He got a good estate by merchandise,

and leaving off his trade, lived afterwards at York, from whence he

had married my mother, whose relations were named Robinson, a very

good family in that country, and from whom I was called Robinson

Kreutznaer; but, by the usual corruption of words in England, we

are now called - nay we call ourselves and write our name - Crusoe;

and so my companions always called me.

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Verzeihung, aber worum geht es hier?

 

Um klassische Literatur und ihre Umdichtung nach Midgard. Und da das ganze ein test ist, hab ich's ins Testforum gesetzt. (Der Schwampf ist mir zu überfüllt...)

 

Aber welche Erzählung ich da bearbeite, hast Du wohl gemerkt, oder?

Äääh, nein...

 

Okay, ich habe mal reingelesen: Jetzt weiß ich es...

 

@Olaf Sdottir: Tom Hanks?

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