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Despoten


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Hi Leute,

die Situation kennen sicherlich viele:

in einem Abenteuer kommen manche Spieler einfach nicht zum Zuge, weil es Spieler gibt, die einfach schneller, lauter evtl. auch rhetorisch geschickter ihren Standpunkt darlegen. Bei manchen Gruppen kommt es regelmäßig zu Reibereien um den Gruppenvorsitz.

Kennt ihr solche Spieler?

Wie geht ihr mit ihnen um?

Gibt es "weiche" Alternativen zum Blitz, aus heiterem Himmel?

 

Theophil

 

PS: Das soll keine neue Powergamerdiskussion sein, der Diktator herrscht nur über Worte und Handlungen -nicht über Werte.

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Hallo Theophil,

tja, das Problem ist bei uns bekannt. Es hängt natürlich mit dem Spieler- und dem Charakter-Temperament zusammen. Im Prinzip ist es ja ok, wenn der kampferprobte Krieger vor der Schlacht sagt "so und so machen wir es". Was aber, wenn der Krieger von einem eher stillen oder eher langsamen Spieler geführt wird und statt dessen der Spitzbube die besten Kampftaktik-Ideen hat?

Meine Wüstengängerin müsste sich eigentlich per Definition bei Stadtabenteuern zurückhalten und sollte bei Verhandlungen eher die Klappe halten. Wenn's mich dann aber doch in den Fingern juckt, übernimmt sie manchmal auch in solchen Situationen die Leader-Rolle. Damit bin ich auch nicht ganz glücklich und versuche immer, mich etwas zu zügeln...

Als Spielleiter bemühe ich mich eher, die stillen Charakter zu mehr Initiative zu reizen, als die "dominanten" zu zügeln. Zum Beispiel, indem gerade die unentschlossenen in Entscheidungssituationen gedrängt werden.

Klappt aber auch nur manchmal. Konkreten Streit darüber, wer die Entscheidungen trifft, gibt's aber doch eher selten. Vielleicht haben wir dazu zu wenig Despoten in der Gruppe...

Viele Grüße, Adjana

 

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Theophil am 5:05 pm am Juni 13, 2001

Hi Leute,

die Situation kennen sicherlich viele:

in einem Abenteuer kommen manche Spieler einfach nicht zum Zuge, weil es Spieler gibt, die einfach schneller, lauter evtl. auch rhetorisch geschickter ihren Standpunkt darlegen. Bei manchen Gruppen kommt es regelmäßig zu Reibereien um den Gruppenvorsitz.

Kennt ihr solche Spieler?

Wie geht ihr mit ihnen um?

Gibt es "weiche" Alternativen zum Blitz, aus heiterem Himmel?</span>

 

Also, dass Spieler unterschiedlich am Spielgeschehen teilhaben liegt wohl in der Sozialisation von uns allen, ist also nicht ungewöhnlich.

 

Trotzdem gibt es selbstverständlich ein paar Grundbedingungen beim spielen: Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass alle zusammen spielen  d.h. das es ein gewisses Verständnis dafür gibt, dass alle zum Zuge kommen dürfen, wollen und sollen. Das schließt den Spielleiter mit ein. Mit jemand der dieses Grundverständnis nicht teilt würde ich nicht spielen. Es widerspricht meiner Vorstellung gemeinsamer Freizeitgestaltung.

 

Unterhalb dieser Ebene gibt es aber jede Menge Abstufungen - ich denke um die geht es hier. Alle meine Mitspieler haben zunächst mal mein Grundvertrauen. Es gibt eben wie überall anders auch Ausrutscher - ist mir gerade bei eine völlig unnötigen Regeldiskussion mit dem Spielleiter peinlicherweise passiert. Über sowas kann wohl nur hinwegsehen - im schlimmeren Fall macht man eine  Auszeit während der Sitzung. Auf jeden Fall sollte man sich entschuldigen, wenn harte Worte gefallen sind.

 

Wenn jemand dauernd denn Spielspass der anderen so stört, dass er die  Mitspieler nicht zu Wort kommen lässt, ist wohl zuerst die Qualität des Spielleiters gefragt: Er hat in erster Linie die Aufgabe das Abenteuer so zu gestalten und die ganz konkrete Spielleitung so zu handhaben, dass alle Mitspieler ihre Szenen bekommen. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Mitteln, die in den unterschiedlichsten Threads des Forums schon ausführlich diskutiert wurden. Wenn das nichts nützt, halte ich eine kurze Absprache unter den anderen Spielern für angebracht. Derjenige mit der größten persönlichen Autorität - und das muss nicht der SpL sein - sollte außerhalb der Sitzung mit dem Betreffenden sprechen, was hoffentlich zu einer Änderung des Verhaltens führt.

 

So long

 

Jakob

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salve, ihr alle!

 

ich kann euch nur beipflichten. manchmal muss selbst der korrekteste, fairste und neutralste SL mal zum diktator werden, um einen ausgleich in der gruppe zu schaffen.

in meiner historie hat uns ein spieler beinahe alles zerstört. er spielte eine schwarzen hexer, den er partout und penetrant bis konsequent durchzog - auf kosten von mitspielerspaß und -leben. zudem hatte er überwerte, den ehrgeiz eine unbesiegbare und völlig autarke einmann-vernichtungsmaschine zu bauen, die für JEDE situation die richtige antwort parat hat, er war ein regelfanatiker, der alles nach seinem gutdünken auslegte und erst ruhe gab, wenn alles nach seiner nase tanzte. irgendwann hörte der spaß auf, ihm wurde die figur verboten usw. ging hoch her, ganz üble sache, will ich nicht noch mal.

seitdem legen wir hohen wert auf team-play. eine gruppe muss ausgewogen sein und sich ergänzen. natürlich ist der eine spieler selbst von natur aus etwas leiser, der muss gekitzelt werden, der andere lauter, der muss ab und zu mal gezüchtigt werden. zudem geben gewisse figuren ja auch den spielanteil vor. der ritter verhandelt vorne, der zauberer flüstert's hintenrum ein. mittlerweile haben wir eine sehr harmonische gruppe mit etwa gleichen spielanteilen.

 

vale

 

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Hallöchen,

 

das Problem mit zu lauten oder gar "despotischen" Spielern ist mir durchaus auch bekannt. Auch in meiner Vergangenheit musste ich mit solchen Spielern mal kämpfen.

 

Generell versuche ich inzwischen schon bei der Gründung einer Rollenspielgruppe (hier gibt's viele Spieler, deswegen verändert sich immer wieder 'was) etwas Aufmerksamkeit der Zusammensetzung der Spielgruppe zu widmen. Entweder möglichst ruhige oder nur laute Spieler in einer Gruppe, aber so wenig wie möglich mischen, ist so meine Devise.

 

Trotzdem kommt es gelegentlich mal vor, dass mal das eine oder andere "Mauerblümchen" verschüchtert in einem Pulk von gröhlenden Barbaren sitzt. Hier nutze ich meine Macht als SL, um ab und zu mal ein Solo mit dem "Blümchen" zu spielen, sodass er/sie auch mal am Geschehen teilnehmen kann. Mit Solo meine ich nicht eine 2-Personen-Sitzung, sondern einfach nur das (kurze) Aufsplitten der Gruppe. Die anderen sitzen dann dabei und sehen so auch mal die Spielweise ihres ansonsten unscheinbaren Mitspielers. Gelegentlich erkennen sie hierbei auch mal den "Wert" des einen. So habe ich auch schon erlebt, dass fortan das "Mauerblümchen" keines mehr war, da die anderen es von selbst miteinbezogen haben.

 

Den anderen Fall, dass ein "Brüller" (ein besonders lauter und herrischer Spieler) in einer ansonsten eher ruhigen Gruppe war, habe ich auch schon gemeistert. Da gibt es IMHO verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen. Man kann den Spieler nett und freundlich bitten, sich doch mal ein wenig zu mäßigen. Das hat oft Erfolg, da es diesen Spieler manchmal einfach nur nicht bewusst ist, dass sie den Spielspaß der anderen stören. Wenn das nicht fruchtet, hilft sonst die Entfernung der Spielers aus der Gruppe, bevor er den anderen das Rollenspiel  vollkommen vermiest. Ich gehe hier meistens folgendermaßen vor, wobei ich immer versuche, eine Bloßstellung des Störers zu vermeiden:

 

1. Ruhiges und freundliches Gespräch mit dem Störenfried unter vier Augen.

2. Gespräch mit dem Rest der Gruppe, wie sie das Ganze empfinden. Suche nach Lösungen.

3. Ernstes und direktes Gespräch (wiederum alleine mit dem Störer), in dem auf den Spielspaßverlust für die anderen hingewiesen wird.

4. Allgemeines Gruppengespräch mit allen Beteiligten, welches meistens im Ausschluß des unverbesserlichen Störers endet. Obwohl hier auch manchmal andere Lösungen gefunden werden.

 

Zwischen 1. und 2. und zwischen 3. und 4. sind immer längere Phasen, in denen sich der Störer bewähren darf.

 

Bei 4. muss man darauf achten, dass niemand persönlich wird und sollte als SL immer möglichst neutral bleiben, ggf. sich sogar ein wenig auf die Seite des Störers stellen. Es darf keinesfalls eine Situation entstehen, bei der 4 oder 5 Personen den einen so richtig fertigmachen! Immer sachlich bleiben! (Ich spreche aus leidvoller Erfahrung...)

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

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gruß, rosendorn

 

nichts für ungut, aber studierst du psychologie? scherz! ist natürlich vernünftig, was du schreibst, auch wenn es ein wenig einem protokoll einer EU-minister-konferenz ähnelt. warum sprecht ihr nicht in der ganzen runde darüber? ich meine, zu einer konfrontation kommt es über kurz oder lang auf jeden fall, also warum lange mit 4-augen-gesprächen rumtrödeln, es betrifft doch die ganze gruppe. aus meinem oben geschilderten fall haben wir folgende maxime gezogen:

1. merke dir den kritikpunkt während der sitzung, sonst stört es den spielfluss erheblich, es sei denn es ist eine so haarige angelegenheit, dass sie sofortiger klärung bedarf.

2. am ende der sitzung wird bei uns eine art bewertungsritual durchgeführt, d.h. der SL verteilt seine AEP an die spieler und umgekehrt (ja richtig: bei uns kriegt auch der SL punkte, wen's interessiert: ich hab nen thread drüber eröffnet). dabei kommen solche punkte dann auf jeden fall zur sprache.

3. aus den diskussionen werden konsequenzen gezogen. hat bei uns erst 1x mit dem rausschmiss einer figur geendet.

 

vale!

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Hi Kane,

 

gerade meine schlechten Erfahrungen mit solchen Gruppengesprächen haben mich gelehrt, solche nur ganz zum Schluß anzuberaumen. Dass das Ganze so protokollmäßig aussieht, ist nicht unbedingt beabsichtigt. Ich wollte nur gleich von vorneherein betonen, dass es (für mich) mehrere klar getrennte Schritte gibt.

 

Ich habe selbst mehrmals schon direkt und indirekt mitbekommen, wie solche Gruppendiskussionen sehr schnell äußerst persönlich wurden und der oder die auffällige Spieler(in) dann von allen so richtig fertiggemacht wurden. Ist ja auch verständlich, da gibt man sich vier oder fünf Stunden mit so einem Idioten ab, schluckt den ganzen Ärger darüber runter, bis man schließlich (und das noch unterstützt durch andere) die Gelegenheit hat es dem Kerl oder der Tussi so richtig heimzuzahlen... :wink:

 

Nee, nee, immer ruhige und sachliche Einzelgespräche. Zumindest so lange, bis die absolut nix mehr bringen. Und vor allem nicht direkt nach dem Spiel! Bei uns zumindest sind die Spiele sehr intensiv und jeder steckt oft tief in seiner Rolle... Da ist oftmals nach dem Spiel die Stimmung viel zu erregt, um noch sachlich über das Ganze zu argumentieren.

 

Vielleicht ist es bei uns auch etwas strenger als woanders. Es gibt sehr viele, sehr unterschiedliche Spieler, die sich immer wieder zu neuen Gruppen zusammenschließen. Des weiteren kennen sich viele nicht so gut, von manchen weiß man sowieso nur den Figurennamen. Da muss der SL meistens das Ganze regeln und steuern. Und das ist je nach Sozialisation des Einzelnen auch nicht sooo einfach.

 

Ich habe übrigens Lehramt studiert und somit auch ein wenig Psychologie... :wink:.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

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is ja 'n ding, rosendorn!

lehramt? ich studier's grad noch! genug vom schnöden realen leben, zurück zum spaß. bei der von dir beschriebenen gruppen-dynamik verkompliziert sich natürlich die lage enorm und du hast mit deinem kleinschrittigen und lenkenden (lernen wir sowas nicht für die schule???) vorgehen die absolut richtige strategie gewählt.

bei uns kann es ruhig persönlich werden, weil sich die leute auch persönlich kennen. wir nehmen nur solche leute in unsere gruppe auf, die menschlich und auch sonst in jeder hinsicht zu uns passen. gerade beim rollenspiel an sich divergieren die ansichten ja z.T. enorm.

dann noch viele erfolg und viel spaß.

 

vale!

 

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Generell versuche ich die Probleme in meiner Gruppe auch erst mit der Einzelperson zu besprechen und erst später evtl. nach einer gefundenen Lösung in der Gruppe zu thematisieren. Was aber IMHO die Sache stark verschärft, ist dass manche Spieler sich ihres Verhaltens nicht bewusst sind. Einzelne Rollen, wie z.B. adlige, religiöse oder sonstwie fanatische Charaktäre bieten sich ja fast an, um bei jedem Thema Anderen die eigene Meinung aufzudrücken. Natürlich sind "fanatische" Komentare gerade bei unerfahrenen Charaktären sehr stimmungsvoll, wenn es denn im Rahmen bleibt und der Spieler es nicht übertreibt.

In einer früheren Gruppe in der ich spielte, gab es u.A. je zwei Zwerge und Elfen. Nun sind sich ja diese Rassen nicht umbedingt grün, und die Spieler legten gleich freudig drauf los, die Rassenklischees auszuwälzen: Dein Zwerg stinkt und säuft! Dein Elf ist ein Weichei und kann nix! Das ganze ging dann soweit, dass auch Out-Play über die Figuren gelästert wurde, und den Elfen irgendwann der Geduldsfaden gerissen ist, weil trotz mehrfachen Aufforderungen, doch zum produktiven Spiel zurückzukehren, es ein Zwerg einfach nicht lassen konnte, über die Figuren und auch Mitspieler herzuziehen mad.gif

Die Situation konnte später bereinigt werden, aber man sieht, dass es hier erst für alle lustig war sich zu kabbeln, es aber dann schnell nervte und ein Spieler es einfach nicht lassen konnte zu stören, vieleicht weil er es nicht gemerkt hatte, vielleicht weil er einfach nerven wollte. Den Unterschied herauszufinden ist häufig schwer.

Theophil

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  • 3 Wochen später...

Hallo Leute,

 

auch ich kenne dieses Problem nur zu gut

und solange ich SL bin habe ich versucht,

alle gleichermassen zu behandeln damit sich

keiner benachteiligt fühlt. Das ist allerdings

nicht sehr einfach.

Als Spieler gehöre ich auch erstmal zu den

ruhigeren Leuten, weil ich erst mal hören will

was Sache ist, bevor ich loslege.

Daher hatte ich auch schon das eine oder andere Mal

mit solchen "Brüllern" zu kämpfen, vor allem

weil sich zwei direkt gegenübersassen und sich

Gegenseitig angebrüllt haben. Erschwerend kam hinzu,

das sie genau zwischen mir und SL sassen.

Selbst mermahlige Aufforderungen doch etwas leiser

zu sein hat da wenig gefruchtet.

Erst kam die Entschuldigung und das Versprechen

das sie leiser sind und beim nächsten Mal

ging es dann wieder los. Manche Leute sind halt

von Natur aus "Lautsprecher".

Was ich dann aber sehr unfair von unserem SL fand,

war die Tatsache, das immer die Brüller als erstes

angehört worden sind und das man mir dann vorgeworfen

hat, ich würde kaum mitspielen...

Eine Aussprache hat nichts gebracht, weil jeder

auf seinem Standpunkt beharrte und dher habe ich es

dann vorgezogen nicht mehr dort mitzuspielen.

 

Man kann nicht alles regeln...

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detritus, alter steintroll!

sehr perfides verhalten für einen troll (hast wohl nen begehbaren kühlschrank)

SCHERZ!

aber es war der einzig richtige weg. leute, die penetrant auf ihrem standpunkt verharren ohne plausible argumente zu bieten, haben in keiner sozialform und erst recht in einer rollenspiel-runde nichts zu suchen. das rollenspiel lebt doch von der kommunikation und der kompromiss-findung!!!

natürlich gibt es sture charaktere, deren ausgewiesene eigenschaft es ist, sich stur zu verhalten (was dann gutes rollenspiel wäre): diese charaktere jedoch zu akzeptieren, einzubinden und trotzdem eine lösung zu finden, ist doch der wahre reiz des ganzen.

 

vale

 

 

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  • 2 Wochen später...

Grüße in die Runde!

Hallo Kane!

 

Zu Beginn gilt es anzumerken, daß ich auch für ein Gespräch mit "Despoten" bin und daß derart angesprochene Gespräche sowohl unter vier Augen als auch innerhalb der Gruppe OFFEN und EHRLICH geführt werden sollten, falls sich wirklich eine einzelne Person als Störfaktor herausstellen sollte...Ob es wirklich nur an dieser Person liegt, sollte man sich vor einem Rausschmiss klarmachen. Und: Entscheidend ist auch die Art und Weise des Rauswurfes. Denn sowas geht über die normale Rollenspielebene hinaus... Wenn man mit einer derartigen Person aufrichtig spricht, ist diese ja vielleicht sogar einsichtig...Und Einsicht oder Kompromissbereitschaft ist natürlich immer auch von BEIDEN Seiten zu erwarten...Soviel zu Kane.

Andererseits gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Charakterklasse und den Spielanteilen eines Spielers. Ein Waldläufer wird -dem Rollenspielarchotypen folgend- eher schweigsam sein, der Ritter eher die Spielbestimmende Persönlichkeit sein. Daher ist es vielleicht zu überlegen, ob ein äußerst zurückhaltender Spieler wirklich einen Ritter spielen sollte.

 

Euer -zugegebnermaßen im Rollenspiel nie so nett gewesener-

 

Connor

 

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Da bin ich der gleichen Meinung wie Connor.

Aber was den Waldläufer betrifft kann ich nicht zustimmen, ich habe ausschließlich fast nur Waldläufer und Ritter gespielt, und beide waren immer sehr präsent...da ich mich mit Wald und Natur sehr gut auskenne (im gegensatz zu den Stadtmenschen) weis ich wie ich diesen Char spielen kann, die meisten wissen aber nichts über die Klassen, sondern nur das was in den Büchern steht, das kommt noch dazu.

Ein ruhiger Ritter allerdings..mhm...das ist bedenklich da ein RITTER immer PRÄSENT sein sollte...er steht im Mittelpunkt des Geschehens, er ist normalerweise der STRAHLENDE HELD..oder sollte es zumindest sein.

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@Nelly

Nimmt man es ganz genau, braucht es keine grossen Armbewegungen, um Mittelpunkt zu sein. Ein schweigsamer Ritter wird, dank seinem Status immer um Rat gefragt werden, vielleicht nicht von seinen Gruppenmitgliedern (innerhalb der Gruppe ist viel zu oft der Kommunismus ausgebrochen   ) aber vom Bauern mit der Kappe in den nervösen Händen mit Sicherheit... farmerjohn.gif

 

pfiade.gif

 

 

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  • 3 Wochen später...

Tag, zusammen,

 

ich denke nicht, dass es explizit zurückhaltende oder extrovertierte Charakterklassen gibt.  Ein Barde wird vielleicht nicht mehr zu halten sein, wenn er in der Flußau eine hübsche Schäferin sieht und der Musenkuss ihn zu einer neuen Komposition treibt, der Glücksritter mag auftrumpfen, wenn er im Gasthaus den Damen imponieren kann, ein Todespriester wird alles geben, wenn er einem Zombie begegnet usw.

 

Aber permanent präsent und spielführend? Nichts nervender als das! Für SL und Spieler. Ich kann das auch nicht als "gutes Rollenspiel" betrachten, zumal Spieler einer solch "despotischen" Figur auch jede andere Klasse mit der gleichen Egozentrik zu spielen pflegen - das ist jedenfalls meine Erfahrung. Spieler, die nicht darauf verzichten können, mit ihrer Figur pausenlos im Mittelpunkt zu stehen, sollten den SL um eine Soloabenteuer bitten und nicht alle anderen zu unfreiwilligen Zuschauern machen. Natürlich gibt es lebhaftere und ruhigere Menschen, und ich selbst überrenne sicher auch hin und wieder die stilleren Kollegen, aber wer  unter dem Deckmäntelchen "Rollenspiel" alles um sich herum ignoriert, sollte lieber am PC spielen.

 

Grüßchen

 

Donnawetta

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Hallo Donnawetta,

 

ja, natürlich, Du hast in allem recht. Nur nutzt mir das ziemlich wenig ...

In der DSA-Runde, in der ich mitspiele (3 Spieler + Spielleiterin), haben wir einen solchen Spieler. Rausschmeißen? Man könnte fast meinen, das sei die logische Konsequenz. Aber er ist ja nicht nur ein Rollenspieler, der ab und zu nervt, er ist auch ein netter Kerl ...

 

Leicht hilflos

Mike Merten

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Hiho,

der Sl erzählt seine Geschichte. Man hört zu.

Dann ist er fertig, lehnt sich zurück und schaut uns erwartungsvoll an. Schweigen. Man blickt fragend in die Runde, hoffnungsvoll. Nippt am Eistee, mampft Nüsschen, dreht den Bleistift, spielt mit den Würfel...

'wir könten doch...'

'ja mach ich auch' im Chor

was soll ich da tun?

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Mike am 9:29 am am Aug. 7, 2001

Aber er ist ja nicht nur ein Rollenspieler, der ab und zu nervt, er ist auch ein netter Kerl ...

 

Leicht hilflos

Mike Merten

</span>

 

Na, wenn's nur ab und zu ist, geht's doch. Natürlich bin ich nicht dafür, einen nervenden Spieler sofort und ohne Diskussionen oder Vorgespräche rauszuschmeißen. Aber zu der Taktik haben sich ja schon einige Leute hier ausführlich (und wirklich brauchbar) geäußert. Ich weiß nicht, ob es schon gesagt wurde, aber den größten Einfluß kann doch wohl der SL während des Spiels nehmen, in dem er/sie den betreffenden Char einfach ausbremst, so dass die anderen auch mal handeln können. Wer weiß - vielleicht ist der Spieler ja lernfähig und reißt sich danach etwas zusammen.

 

Grüßchen

 

Donnawetta

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Japp, ich finde auch, das der SL das regeln sollte,

immerhin ist er der Regisseur seines Abenteuers

und damit auch Heldendompteur.

Und wenn so ein "Brüllaffe" mal wieder rumschreit,

dann muß er eins auf die Nase bekommen. :biggrin:

 

Na ja, man kann ihn auch ignorieren...

das geht wohl auch, wem oberes zu brutal ist! :biggrin:

 

(Geändert von Detritus um 1:44 pm am Aug. 7, 2001)

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Mertensche Kurzfassung, und sich dann wundern, wenn man nicht richtig verstanden wird ... ;)

 

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Donnawetta am 1:20 pm am Aug. 7, 2001

 

 

Na, wenn's nur ab und zu ist, geht's doch. </span>

Ab und zu meinte: nur beim Rollenspiel wink.gif

Quote:

<span id='QUOTE'>Natürlich bin ich nicht dafür, einen nervenden Spieler sofort und ohne Diskussionen oder Vorgespräche rauszuschmeißen. </span>

Genau so hatte ich Dich auch verstanden.

Quote:

<span id='QUOTE'>Ich weiß nicht, ob es schon gesagt wurde, aber den größten Einfluß kann doch wohl der SL während des Spiels nehmen, in dem er/sie den betreffenden Char einfach ausbremst, so dass die anderen auch mal handeln können.</span>

Stimmt wahrscheinlich. Aber ich bin nur einer der Spieler. Und die Spielleitung meint, daß sie noch genug damit zu tun hat, das Spielleiten in den Griff zu bekommen ;)

 

Aber vielleicht bekomme ich ja das eine oder andere Gespräch in den Griff ...

 

nice dice

Mike Merten

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Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass es keine Despoten innerhalb des Rollenspiels gibt. Am Spieltisch kann es die schon geben. Aber wie ich die Diskussion hier bisher verstanden habe geht es mehr um die Verteilung der Spielanteile.

Innerhalb des Rollenspiels gibt es nur Spielleiter die mit einer aktiven Figur nicht umgehen können. Soll es Aufgabe des Spielers sein, die Problemlösungen die er mit seiner Figur entwickelt (so lange sie zur Figur passen) hintenanzustellen? Wo bleibt da das vielbeschworene Rollenspiel? Es ist vielmehr die Aufgabe des Spielleiters die Herausforderungen der Gruppe so zu verteilen (notfals durch kurzfristige Isolation der zu aktiven Spielfigur), dass jeder Gelegenheit hat sich einzubringen. Schließlich ist es auch z.B. die Schuld des Spielleiters wenn zu viel gekämpft wird in einem Abenteuer und nicht die Schuld der Spieler der Kämpfercharaktere.

 

Viele Grüße

hj

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Ja, genau. Das mit der Isolierung ist ein gutes Beispiel für Maßnahmen zur Eindämmung des "Mitteilungsdranges". Am besten läßt man den Spieler einfach laufen - er wird seinen Char vermutlich schnell in eine Situation bringen, in der man ihn leicht mit etwas anderem bschäftigen/einkerkern *g*/anderweitig ruhigstellen kann.

 

Und mir ist noch etwas eingefallen: Oft ist es nicht nur so, dass der Spieler die Dinge an sich reißt - seine Figur tut es auch. Nicht selten sind diese Chars machtgierig, fanatisch, arrogant und/oder geldgierig. Da bietet sich den übrigens Chars (und ihren Spielern) eine gute Gelegenheit, den unliebsamen Gefährten an der nächsten Ecke stehenzulassen - wäre doch mal "gutes Rollenspiel", oder? ;o)

 

 

 

(Geändert von Donnawetta um 3:14 pm am Aug. 7, 2001)

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