Zum Inhalt springen

Prados Karwan

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    9855
  • Benutzer seit

Alle Inhalte von Prados Karwan

  1. @Rosendorn Nun, du wirst schon Recht haben, ich jedenfalls stimme dir zu. Aber beim Regelwerk ist es mit Recht haben und Recht bekommen so eine Sache, weswegen ich vorschlage, es so zu regeln, wie es dir (und mir) gefällt. Warum ich das sage? Wegen der Beschreibung bei 'Versetzen'. Das Zaubersiegel muss auf die Fußsohlen der Verzauberten aufgetragen werden und die Verzauberten müssen mit beiden Füßen auf dem Boden stehen. Ich erwarte jetzt eigentlich einige spitzfindige Kommentare, dass der Thaumaturg diesen Zauber also gar nicht auslösen könne, bis er nicht 'Sicht durch Füße' oder einen ähnlichen Zauber gelernt habe. Grüße Prados
  2. @HarryB Nach Ende der Zauberdauer konzentriert sich der Zauberer nicht mehr und darf sich wieder bewegen. Welche Gründe liegen dann noch für die Wehrlosigkeit vor? @hj Zitat Arkanum, Seite 21: "Da er [der Zauberer] sich die ganze Runde [wohlgemerkt, dies steht im Bereich der nicht sekundengenauen Abrechnung] auf den Zaubervorgang konzentrieren muss und sich nur geringfügig (bis zu 1 m weit) bewegen darf, kann er keine Schwerthiebe abwehren und bildet ein gutes Ziel für Schützen." Wenn das nicht Ursache und Wirkung sind, was dann? @Eike Das sollte wohl die logische Folge sein, auch wenn es nicht im Regelwerk erwähnt wird. Ursache dafür dürfte wohl sein, dass fünf sekündige Zauber so lange brauchen, dass am Ende der sekundengenau abgerechneten Runde kaum noch Zeit übrig bleibt. Grüße Prados
  3. @HarryB Das mit den Zuschlägen von +4 für Angriffe, die nur leicht sein müssen, war mir bewusst. Ich hatte extra noch einmal auf nicht gegebene Abzüge hingewiesen, weil das die Frage von König Kakerlake war. Was ich mit zwingender Logik meine ist nicht die Eingänglichkeit oder Nachvollziehbarkeit einer Argumentationsreihe, sondern tatsächlich die rein mathematische logische Schlussfolgerung. Das gute alte Beispiel a > b und b > c also gilt als logische Schlussfolgerung a > c. Auf unser Beispiel übertragen, nun zum dritten und letzten Mal: Der Zauberer gilt als wehrlos, weil er sich während der zwingend notwendigen Konzentration nicht schneller als B1 bewegen darf. Eine Spezialregel billigt dem Zauberer nun Bewegung zu. Daraus folgt logisch zwingend: Er darf sich bewegen <span style='color:blue'>(Moment, ein Zusatz:, also ist die Konzentration, beendet)</span>. Weil er sich bewegen darf, ist er nicht mehr wehrlos, da die ursprüngliche Wehrlosigkeit einzig und allein aus der faktischen Bewegungslosigkeit (B1) abgeleitet wird. Grüße Prados
  4. Ach ja, da macht man sich die ganze Zeit Gedanken über diese Merkwürdigkeit beim Angriff und übersieht das Offensichtliche. Im Arkanum steht explizit, dass der Zauberer gegnerischen Angriffen gegenüber als wehrlos anzusehen ist. Er kann also nicht abwehren und angreifende Gegner erhalten +4 auf ihren EW:Angriff. Das bedeutet aber nicht, dass er selbst Abzüge auf seinen Angriff in Kauf nehmen muss. Grüße Prados
  5. @hjmaier Stimmt, da ist die Tastatur mit mir durchgegangen. Der Zusatz mit dem 'Wehrlos' ist zu viel. Grüße Prados
  6. @HarryB Tja, wenn du beharrst, erübrigt sich die Diskussion. Aber dein Standpunkt zum Mitlernen der Berührung ist falsch, da der Zauberer ansonsten mit einem festen Wert angreifen würde. Tut er aber nicht, sondern greift normal mit bloßer Hand an, was er mit waffenlosem Kampf steigern kann. Der Angriff gehört also nicht zum Zaubervorgang. Ich denke, kontrollierte Bewegungen und panisches Fliehen sind zwei Paar Schuhe. Wenn man logische Schlussfolgerungen allerdings nur noch ziehen kann und nicht mehr ziehen muss, ist es ein weiterer Grund, die Diskussion zu beenden. Logik ist normalerweise zwingend und keine Möglichkeit. Die vorgebrachten Zitate lassen nur diesen einen logischen Schluss zu, nämlich den von mir vorgebrachten. Grüße Prados
  7. Wie bereits erwähnt, spiele ich immer sekundengenau. Es ist angenehm realistisch, gibt keine Diskussionen über die Bewegung mehr und lässt sich wunderbar flüssig spielen. Nach der Eingewöhnungszeit kann ich keinen nennenswerten Zeitunterschied zum groben und schematischen Zehnsekundenblock mehr feststellen. Grüße Prados
  8. @HarryB Das mit dem Spezialfall ist so ein Fall (ich konnte nicht widerstehen). Ich z.B. verwende die sekundengenaue Regel als Standard, weil ich sie als angenehm realistisch erachte und ich sie durch die bisherige Übung sehr leicht verwalten kann. Übrigens bleibt auch bei der sekundengenauen Abrechnung die Runde als Korsett erhalten. Noch einmal: Das Regelwerk beschreibt alle Vorkommnisse, auch die Wehrlosigkeit, für den Normalfall der einheitlichen Kampfrunde. In diesem Fall ist der Zauberer bei jedem Zauber die ganze Runde wehrlos. Für den unfreiwilligen Berührungszauber gibt es den Spezialfall, dass er normal angreifen kann, also nicht mehr wehrlos ist, sobald die Zauberdauer vorbei ist. Dieser Spezialfall wurde dem sekundengenauen Ablauf entnommen. Und abschließend: Ja, aus dem Regelwerk lässt sich indirekt, aber ohne große interpretatorische Leistung entnehmen, dass der Zauberer nur während der Zauberdauer wehrlos ist. Auf Seite 21 des Arkanums steht sinngemäß, dass sich der Zauberer die gesamte Kampfrunde (wohlgemerkt, nicht sekundengenau abgerechnet) auf den Zaubervorgang konzentrieren muss und sich nur geringfügig bewegen darf (B1). Daraus folgt die Wehrlosigkeit. Für den sekundengenauen Ablauf als Spezialfall (für mich als Normalfall) wird nun aber explizit angegeben, dass der Zauberer sich nach der Zauberdauer bewegen darf: Daraus folgt also zwanglos, dass keine Notwendigkeit mehr für den Zauberer besteht, sich zu konzentrieren. Damit fällt die Wehrlosigkeit weg. Grüße Prados
  9. @HarryB Tja, das ist das Problem dieser unschönen Vermengung von sekundengenauem und schematisiertem Handlungsablauf. Im normalen Handlungsablauf ist der Zauberer die ganze Runde lang wehrlos, weil es so einfacher zu handhaben ist. Ansonsten gibt es tatsächlich keine logische Begründung dafür und es wird auch keine andere Begründung vom Regelwerk geliefert. Tatsächlich ist es im sekundengenauen Ablauf so, dass der Zauberer ausschließlich während der Zauberdauer wehrlos ist. Dabei ist zu beachten, dass bei 'Einsekündern' auch die Vorbereitungszeit schon als Konzentrationsphase (also wehrlos) gilt. Darunter ist die Zeit zu verstehen, die von Rundenanfang bis zum eigentlichen Beginn des Zaubervorgangs verstreicht und die von der Gewandtheit des Zauberers abhängig ist. Grüße Prados
  10. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Eike @ Aug. 30 2002,12:36)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Auch wehrlose Charaktere dürfen sich bewegen Gruß Eike<span id='postcolor'> [Tiefer Seufzer!] Okay, du hast ja Recht, es war schlecht ausgedrückt. Also noch mal langsam: Die Wehrlosigkeit eines Zauberers ergibt sich aus der Konzentration während des Zaubervorgangs. Während des Zaubervorgangs darf sich der Zauberer wegen der Konzentration maximal um B1 bewegen. Die von mir zitierte Regelung erlaubt dem Zauberer nun, sich nach dem Zaubervorgang normal zu bewegen. Wenn er sich normal bewegen darf, ist er nicht mehr konzentriert. Da er nicht mehr konzentriert ist, zählt er auch nicht mehr als wehrlos. Ist es so besser? Grüße Prados
  11. @HarryB Zu deinem ersten Widerspruch gebe ich noch einmal das vollständige Zitat aus dem Arkanum, Seite 22: "Will ein Wesen nicht auf diese Weise [gemeint ist der Berührungszauber] verzaubert werden, so muss der Zauberer einen Treffer mit der bloßen Hand oder mit einer als Thaumagral dienenden Waffe erzielen, sobald der eigentliche Zaubervorgang beendet ist." Hervorhebung kam von mir. Also gehört die Berührung ganz offensichtlich nicht zum Zaubervorgang. Ob der Zaubervorgang ohne Berührung sinnfrei sei, ist dabei nicht von Belang. Es geht hier um die nüchterne regeltechnische Begründung, warum der Zauberer beim Angriff nicht mehr als wehrlos zählt. Zu deinem zweiten Widerspruch verweise ich noch einmal darauf, dass ich explizit davon geschrieben hatte, dass es sich um einen Transfer aus dem Bereich der sekundengenauen Handlungsabläufe in den Bereich des normalen Handlungsablaufs handelt, der nur für diesen Zweck der unfreiwilligen Berührungszauber durchgeführt wird. Dazu findet sich auf Seite 91 des DFR folgende Passage: "Selbst wenn der Zaubervorgang nur 1 sec dauert, sind sie [gemeint sind die Zauberer] vorher damit beschäftigt, sich zu konzentrieren. Nach Abschluss des Zaubervorgangs können sie sich dann bewegen, wenn noch Zeit bleibt." Wer sich bewegen kann, ist aber nicht mehr wehrlos. Es handelt sich also nicht um eine Hausregel. Grüße Prados
  12. Volle Zustimmung. Solange keine besonderen Angaben für den Thaumaturgen gegeben werden oder solange keine logischen Brüche entstehen, gelten die Beschreibungen der jeweiligen Zauber, wozu auch der Wirkungsbereich gehört. Grüße Prados
  13. Ich muss euch widersprechen, HarryB und Odysseus. Die Berührung gehört ganz offensichtlich nicht zum Zaubervorgang, vgl. S. 22 des Arkanums. Der Zauberer darf, nachdem der eigentliche Zaubervorgang beendet ist, sofort, also noch in der gleichen Runde, angreifen. In diesem speziellen Fall werden die Regeln für den sekundengenauen Ablauf in das normale Kampfgeschehen übertragen. Beim dieser Form der Kampfverwaltung dürfen sich Zauberer nach ihrem Zaubervorgang noch bewegen, so denn noch Zeit geblieben ist. Das ist auch der Grund, warum der Zauberer bei Kampfberührungszaubern den Zuschlag von +4 auf den erhält: Der Zaubervorgang ist beendet, der Zauberer ist also nicht mehr wehrlos. Das war er nur während des kurzen einsekündigen Zaubervorgangs, der dem Angriff voranging. Grüße Prados
  14. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Hendrik Nübel @ Aug. 29 2002,21:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Zum Thema, ob ein Thaumaturg mehr als ein Siegel in einer Runde aktivieren kann, werde ich einen eigenen Strang eröffnen. Bis dahin, Hendrik<span id='postcolor'> Ich denke, es ist nicht nötig, einen eigenen Strang zu diesem Thema zu eröffnen, da es nur einen strittigen Punkt zu diskutieren gibt: Kann der Thaumaturg mehrere Siegel des gleichen Zauberspruchs, die er gleichzeitig sehen oder berühren kann, gleichzeitig auslösen? Meine Meinung dazu ist ablehnend. Der Thaumaturg muss sich auf das auszulösende Siegel konzentrieren, um genau dieses spezielle Siegel auslösen zu können. Eine Aufspaltung der Konzentration auf mehrere Siegel dürfte nicht möglich sein. Auch die Beschreibung auf Seite 36 des Arkanums zielt in diese Richtung. Zu den anderen Vorschlägen, in stressfreien Situationen mehrere Sekundenzauber zuzulassen, verweise ich auf das Regelwerk: Pro Kampfrunde ist ein Zauberspruch erlaubt. Präzisiert wird das auf Seite 91 des DFR im Rahmen des sekundengenauen Ablaufs: "Wegen der nötigen geistigen Konzentration kann ein Zauberer niemals mehr als einen Spruch pro Runde anwenden." Grüße Prados
  15. Okay, hier ist er, der Link. Grüße Prados
  16. @Rosendorn Ich wollte dich auch gar nicht überzeugen, noch wollte ich die Frage des, arrggghll, Spielgleichgewichts stellen. Mein erster Beitrag des heutigen Tages hatte eigentlich nur das Ziel, den bisherigen Konsens (dieses Wort habe ich extra für Dengg verwendet) innerhalb des Forums zu betonen; das Spielgleichgewicht hat mich noch nie so richtig interessiert. Irgendwo hier im Forum findet sich eine Diskussion über die Tarnkappe und den Trunk der Unsichtbarkeit. Dort vereinen sich die geballten Argumente, warum es der Verzauberte ist, der sich 'konzentrieren' muss. Ich werde den Link noch mal nachliefern. Grüße Prados
  17. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Rana @ Aug. 29 2002,15:44)</td></tr><tr><td id="QUOTE">So sieht wohl keiner deiner Kämpfer einen Sinn darin, Kurzschwert auf +8 zu steigern, wenn er Dolch schon auf +12 kann - Punkteverschwendung. Er kann es ja sowieso auf +8, wenn er mal in Nöte kommt. Rana<span id='postcolor'> Hehe, schöne und zitierenswerte Vermischung von Spieler- und Spielfigurenwissen. Die Kämpfer wissen nichts von Punkten; ich könnte mir aber vorstellen, dass ein 'echter' Kämpfer etwas auf seine Ehre geben wird und sich daher der Vervollkommnung seiner Waffenkünste widmen dürfte - egal, wie viele 'Punkte', wie viel Zeit oder sonstige Anstrengung es kosten mag. Grüße Prados
  18. @Rosendorn Okay, gerade habe ich deinen Smiley entdeckt. Puh, ich dachte schon, du meintest es ernst mit dem 'Macht über Menschen'... Nun, noch einmal zur eindeutigen Klarstellung: Meine obige Aussage bezieht sich ausschließlich auf den Zauber 'Unsichtbarkeit'. Ich bin übrigens tatsächlich der Überzeugung, dass niemand gegen seinen Willen längerfristig unsichtbar gezaubert werden kann. Sobald der mit dem Siegel Verzauberte von seinem Schicksal etwas mitbekommt, kann er aktiv dagegen vorgehen, sich also heftig bewegen, viel Lärm machen, extreme Anstrengungen unternehmen. Irgendwann wird der Zauber brechen, doch wann genau das sein wird, kann eine nicht magiekundige Person sicherlich nicht exakt einschätzen. So bleiben immer noch einige Spielräume. Grüße Prados
  19. Es ist in diesem Forum schon mehrfach diskutiert worden, ob der Thaumaturg oder der Verzauberte sich konzentrieren muss. Das Ergebnis war bisher immer, meiner Meinung nach auch vollkommen logisch und nachvollziehbar, dass sich selbstverständlich der Verzauberte konzentrieren muss. Marek hat zu Beginn dieser Diskussion schon das Richtige geschrieben (und konnte mich in einer anderen Diskussion ebenfalls überzeugen). Grüße Prados
  20. Auch bei uns ist die Sehne nicht ständig in den Bogen eingespannt. Das muss vor dem Kampf erledigt werden, was bei uns ebenfalls eine Kampfrunde dauert. @Finwen Du bist Opfer einer Begriffsverwirrung geworden. Es geht nicht um das Ziehen der Sehne zum Zwecke des Schusses (schöner Satz), sondern um das Einhaken der Sehne in den Bogen. Grüße Prados
  21. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Olafsdottir @ Aug. 26 2002,10:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Du setzt dich zwischen gar keinen Stuhl, du zeigst halt nur, dass du keine Ahnung von der Entstehungsgeschichte des Romans hast. Dies sei dir verziehen. Für Ralph Sander war der Roman mit der Angabe des Manuskripts erledigt. Gewünschte Änderungen wollte er nicht einbauen. Keine einzige. Inhaltliche Fragen beantwortete er in der Regel mit "Das ist schon so lange her, das weiß ich jetzt nicht mehr, was ich damit gemeint haben könnte." Nicht sehr hilfreich. Für eine komplette Neufassung wurde ich weder bezahlt noch hatte ich die Zeit. Gleiches gilt für den verlagsinternen Lektor, der sich mit sprachlichen und stilistischen Feinheiten befassen sollte. Ich zerstöre ungern deine hehren Illusionen über die Zusammenarbeit zwischen Autor und Lektor, aber so war's halt. Rainer<span id='postcolor'> Stimmt (ich hatte keine Ahnung). Danke (für das Verzeihen). Dann revidiere ich meine entsprechende Einschätzung und äußere mein Bedauern, dass im Vertrag keine umfassenderen Eingriffsmöglichkeiten für dich vorgesehen waren. Das hätte dir (wahrscheinlich) mehr Geld und uns einen besseren Roman eingebracht. Grüße Christoph
  22. @Florian Nun, ein Lektor hat schon deutlich mehr Aufgaben, als nur nach logischen Fehlern zu suchen. Er muss den Ablauf der Geschichte überwachen, in diesem Zusammenhang unglücklich gewählte Ideen des Autors in Frage stellen und Alternativen vorschlagen, auf die angemessene Verwendung der Sprache achten, sowohl inhaltliche als auch sprachliche Konsistenz überwachen und vieles mehr. Und im Zweifelsfall muss er darauf bestehen, dass ein Autor ein Großteil seines bisherigen Manuskripts noch einmal schreibt. Der Lektor ist letzten Endes dafür verantwortlich, was unter seinem Lektorat erscheint. Es ist dabei nicht unüblich, dass er Passagen des Manuskripts in Absprache mit dem Autor ändert, damit die oben genannten Kriterien erreicht werden. Grüße Prados
  23. Eine bemerkenswert ausdauernde und gleichzeitig skurrile Diskussion ist das hier. Mehr kann ich zur Klärung des Ganzen kaum beitragen, außer meine Auffassung kundzutun. Diese ist, dass der Zauber selbstverständlich gegen alle blindlings aggressiven Wesen eingesetzt werden kann, um sie zu beruhigen. An Stelle des Zauberers und seiner Gruppe ist dann jeweils <span style='color:blue'>der Zauberer und</span> das aktuelle Ziel der Aggression zu setzen, also auch unbeteiligte Personen. Die Gründe wurden schon genannt, sie haben vor allem mit der Formel zu tun. Der Spruch ist ein Wortzauber, weiterhin wird durch die Spruchbeschreibung deutlich, dass der Zauberer direkt mit seinem Opfer reden muss, um die Wirkung zu erzielen. Andernfalls könnte das Opfer nach gelungener Resistenz nicht merken, dass es mit 'magischen Argumenten' beeinflusst werden sollte. Diese magischen Argumente kann der Zauberer nun natürlich nicht nur zugunsten seiner eigenen Person und seiner Gruppe einsetzen, sondern selbstverständlich auch zugunsten anderer Personen. Er nimmt diese fremden Personen quasi temporär in seine 'Gruppe' auf, er stellt sie unter seinen Schutz, indem er sich verbal dem aggressiven Schläger gegenüberstellt. Er nimmt damit freiwillig das Risiko auf sich, im Falle einer gelungenen Resistenz selbst das Opfer des Schlägers zu werden, der es vorher eigentlich auf die fremde Person abgesehen hatte. Es ist also nicht so, dass irgendeine abstrakte arkane Energie sich zum Zeitpunkt des Zauberns für eine Gruppe entscheiden muss. Vielmehr erschafft der Zauberer zum Zeitpunkt des Zauberns durch die Anrede an den Schläger den Kreis der zu Schützenden immer wieder neu. In diesen Kreis können demnach auch immer wieder wechselnde Personen aufgenommen werden. Es ist aber nicht möglich, dass der Zauberer eine aggressive Person beruhigt, ohne selbst aktiv in den Vordergrund zu treten. Wenn sich eine Person wütend mit einer anderen prügeln will, dann kann der Zauberer nicht im Hintergrund leise seinen Spruch murmeln und auf irgendeine Wirkung hoffen. Er muss nach vorne zwischen die beiden Streithähne treten und laut mit ihnen reden, während er zaubert. Dabei ergreift er Partei für den Angegriffenen und nimmt ihn dadurch unter seinen Schutz - oder, anders gesagt, in seine Gruppe auf. Grüße Prados <span style='color:blue'>Edit hat mir geraten, durch diesen Zusatz eine Möglichkeit des Missverständnisses zu minimieren.</span>
  24. Auch wenn ich mich jetzt wahrscheinlich voll in die Nesseln und zwischen alle Stühle setzen werde, doch ich bin der Meinung, dass Rainer Nagel mit diesem Lektorat keine gute Arbeit abgeliefert hat. Es ist die Aufgabe des Lektors, den Schriftsteller auf Fehler hinzuweisen und ihm so lange im Nacken zu sitzen, bis die Fehler verbessert wurden. Das ist hier offenkundig nicht geschehen, denn es ist ja nicht so, dass wir einen knapp annehmbaren Roman mit einigen Schwächen vorliegen haben, sondern wir haben ein durchweg schlechtes Buch. Ein teilweise vorhandenes inhaltliches Mittelmaß kann doch nicht über haarsträubende handwerkliche Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen. Dieses Buch hätte in der vorliegenden Form eigentlich nicht in den Druck gehen dürfen. Es ist wohl das mit großem Abstand schlechteste MIDGARD-Produkt, das jemals erschienen ist. Grüße Prados
  25. Ich habe das Buch zwar immer noch nicht durch, da es wirklich anstrengend ist, es zu lesen, möchte aber meine umfassende Kritik vom Anfang ein wenig weiter differenzieren. Der Vorwurf der sprachlichen Unzulänglichkeit muss bestehen bleiben. In aller Deutlichkeit: Die Verwendung der Sprache ist nur mangelhaft zu nennen, mag das für den Autor auch schmerzhaft sein. Dynamisch ablaufende Szenen verharren in sprachlicher Statik oder in ermüdenden Wortwiederholungen. Sprachgebilde und Floskeln sind sehr oft holprig und fehlerhaft, sodass man beim Lesen kurz stockt und aus dem Erzählfluss gerissen wird. Ein Beispiel von Seite 18, aus dem Kampf zwischen den Protagonisten und dem Betrunkenen. Der Betrunkene bekommt den Krummsäbel an den Hals gesetzt, doch er starrt Kalindi weiterhin an, "als sei er sich gar nicht der Tatsache bewusst, dass ein leichtes Schwanken seines Kopfes bereits genügte, dass die Klinge seine Haut aufritzte - von einer heftigeren Bewegung ganz zu schweigen." Abgesehen davon, dass hier stilistisch unschön zwei aufeinander folgende Nebensätze mit 'dass' eingeleitet werden, ist der nach dem Gedankenstrich folgende Teilsatz in dieser Form unsinnig. Nicht von der "heftigeren Bewegung" muss man schweigen, sondern von den Konsequenzen aus dieser Bewegung. Hier wird Ursache mit Wirkung verwechselt. Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen die häufig schlechte zeitliche Erzählfolge dargestellter Szenen. Ein Beispiel dafür findet sich gleich auf Seite 19. Der anschließende Befreiungsversuch Amarliessieas wird auf knapp einer Seite geschildert, wobei sich der Autor vollständig auf den körperlichen Dialog zwischen Amarliessia und dem Betrunkenen konzentriert. Dagegen wäre ja auch nichts einzuwenden, wenn nicht nach dem Ende der Befreiung ein störender erzählerischer Rückgriff auf die Zeit während der Befreiung stattfinden würde: "Die Frauen, die dem ganzen Treiben zunächst gelangweilt zugesehen hatten, verließen in Panik den Raum[...]". Warum wird das gelangweilte Verhalten nicht schon während der Auseinandersetzung geschildert? Es hätte einen schönen, spannungssteigernden Kontrast zwischen der Langeweile und der Verzweiflung Amarliessias ergeben können. Diese Möglichkeit wird leichtfertig verschenkt. Darüber hinaus zeigt sich hier wieder eine sprachliche Unzulänglichkeit, denn Panik vermittelt sich dem Leser nicht. Ein panischer Mensch verlässt keinen Raum - er rennt schreiend davon, er stürmt hinaus, er flieht voller Entsetzen, er sucht mit schreckverzerrtem Gesicht das Weite, die Angst fährt ihm in die Glieder, um nur einige Beispiel zu nennen. Außerdem ist der Hauptsatz, der die Flucht beschreibt, durch einen Nebensatz getrennt, wodurch die sparsam vorhandene Dynamik vollends erstickt wird. Was ich darüber hinaus noch als störend erachte, sind die deutlichen Verweise aufs Regelwerk. In einigen Passagen habe ich das Gefühl eine Erläuterung oder eine Paraphrase für eine Fertigkeit zu lesen. Ein hervorstechendes Beispiel findet sich auf Seite 10 bei der Beschreibung Amarliessias. Der Absatz beginnt mit "Amarliessia wusste um ihre außergewöhnliche Schönheit[...]" und endet mit "[...]und ihre Gegner in eine oft tödliche Falle zu locken." Naja, wenn das nicht 'Verführen' ist, dann weiß ich auch nicht. Vielleicht ist es bei einem systemgebundenen Roman notwendig, hin und wieder sehr nah an den Regeln zu bleiben, ich weiß es nicht. Dennoch wäre es dem Lesefluss zuträglich gewesen, wenn die hier im Vorfeld dargestellten Eigenschaften im Laufe des Romans in entsprechenden Situationen vorgestellt und angemessen entwickelt worden wären. Soweit zunächst die neuen Erkenntnisse. Grüße Prados
×
×
  • Neu erstellen...