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Q&A mit Michael zu M6

Hervorgehobene Antworten

comment_3819232

Ich habdhabe das pragmatisch. Hat es eine Stadtmauer hat es eine Stadtwache. Ansonsten eher den Dorfbüttel in unterschiedlicher Ausprägung.

Realismus ist mir da egal. Stadtwachen und Büttel bieten viel Spielraum zur Interaktion. Mal sind sie kompetent, mal Ahnungslos oder faul. Mal bezahlt, mal zwangsrekrutiert.

Ermittelnd lass ich sie aber so gut wie nie auftreten (es sei denn es gibt persönliche Interessen). Das ist die Aufgabe der Abenteurer.

Sind sie unwichtig für die Geschichte bzw. Ereignisse erwähne ich sie nicht einmal.

Bearbeitet ( von Abd al Rahman)

comment_3819241

Genau: Eine Stadtmauer erfordet zwei Typen, die auf ihr Streife gehen. Und mindestens noch weitere vier, die sie ablösen. Außerdem stehen Leute am Stadttor, auch wenn es geschlossen ist. Und durch die Stadt läuft ein Nachtwächter.

Wenn in der Stadt viele Morde oder Einbrüche in Häuser unbeschlotener, wohlhabender Bürger geschehen sind, dann wird die Zahl der Wachen und Streifen erhöht. Ansonsten behilft man sich selbst.

Ermittelt wird nicht großartig im modernen Sinne. Entweder es bietet sich ein Verdächtiger an oder man pickt sich einen Schuldigen aus dem Fundus der üblichen Verdächtigen heraus: Ausländer, Obdachlose, Leute mit ohnehin schon schlechtem Ruf. Und die werden im Rahmen des Verfahrens schon gestehen. Und wenn die Verbrechensserie dann abebbt, hat man alles richtig gemacht.

Wenn nicht, dann muss man sich ranhalten, den Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen. Oder die Abenteurer rufen.

Ganz anders kann es aussehen, wenn die Stadt ein Garnisonssitz ist oder da ein Adliger mit eigenen Truppen sitzt. Wenn es dem zu wild wird, kann der seine Truppen einsetzen, um für Ordnung zu sorgen. Dann gibt es richtige 10köpfige nächtliche Patroullien und Hausdurchsuchungen.

Und weil es so wenig "Polizei" gibt, habe ich als wohlhabender Bürger durchaus ein paar Bedienstete, die auch mit einem Knüppel oder sogar mit einem Streitkolben umgehen können. Schadet auf jeden Fall nicht bei der Bewerbung, wenn man eine solide Grundausbildung hinter sich hat. Und der feine Herr geht nicht gucken, was da eben so ein Geräusch gemacht hat.

comment_3819243

Spannende Frage! Ich bin bisher immer von einer mehr oder weniger stehenden Truppe ausgegangen und habe für meinen gegenwärtigen lidralischen Handlungsort auch eine solche - mit ein paar interessanten Aspekten, versteht sich - definiert. Die kann dann auch ein Machtfaktor in so einer Stadt sein, die sind zahlreich und bewaffnet.

In einem Dorf hingegen sind das einfach die Krieger des Lehensherrn (insoweit er welche hat, für die Minimalausstattung siehe „Der Niedergang des Hauses Drun“. Und auch der Auftraggeber in „Schwarz ist die Nacht“ wendet sich an Abenteurer und nicht an Stadtwachen).

comment_3819321
Zeit: 9.9.2025 um 17:35, Muahdib schrieb:

Und genau diese würden keine Bürgerwehr haben ... da es eher reiche Städte sind die sich persönlich verteidigen können gegenüber anderen Adligen..

Da zahlen ansässige Kaufleute eine Menge Geld um mehr als eine Bürgerwehr zu haben...

die Bürgerwehr hat man eher in kleinen Gemeinden wo sie dann ausgehoben wird wenn mal etwas passiert ist... oder Tantchen Käte sagt das es in den nächsten Tagen zu einen Unheil kommt.

(Zitat bezieht sich auf @Barts Beispiel freier Städte)

Meines Wissens war in norddeutschen freien Städten des Mittelalters jeder Bürger verpflichtet, mit eigener Ausrüstung die Stadt gegen Angriffe zu verteidigen. Ärmere Bürger traten mit einer billigen Waffe an („Spießbürger“), reichere mit Rüstung und Pferd oder ließen sich durch Söldner vertreten.

In Friedenszeiten gab es diverse Büttel, die Anordnungen duchsetzten, ggf. handfest.

Regelmäßig patrouillierende Stadtwachen gibt es in meinem Midgard in großen Städten mit entsprechend straffer Organisation.

In Dörfern ist der Dorfvorsteher schlau genug, sich mit ordnungsliebenden Mitbewohnern zu schwierigen Gesprächen zu begeben (die zufällig Werkzeug oder auch eine Waffe dabeihaben).

comment_3819337

Ich sag jetzt einmal was ketzerisches: Stadtwachen gibt es, wenn ich sie dramaturgisch brauche und wenn sie ins Bild passen. Nachdem die Frage sehr allgemein gestellt ist - in Uchana z.B. gibt es überhaupt keine Stadtwachen. Also zumindest in meinem. Dort herrscht der "wilde Westen" - und da ist so ein Zwischending zwischen Chicago der 20er und Kolumbien zur Hochzeit des Medellin-Kartells am Start. Während andere Städte eine strenge Stadtwache mit Waffen - und Pferde/Kutschengesetzen in der Stadt gibt.

Und weil du @Bart den Realismus erwähnt hast (oder das, was du so ansiehst und was deine Spieler verwirrt) - ich habe einmal einen Wolfsangriff auf meine Gruppe durchgeführt. Und zwar so, wie sich Wölfe wirklich verhalten (Antesten, Hetzen, Beobachten, wieder antesten...) - die haben drei Spielabende drüber gerätselt, welche höhere Macht oder Droge die Wölfe zu so einem seltsamen Verhalten gebracht hat ;) Also nicht rausbringen lassen, vielleicht reichert das die Spielsituationen noch an.

  • Ersteller
comment_3819342

Vor einer Stunde, Nixonian schrieb:

Und weil du @Bart den Realismus erwähnt hast (oder das, was du so ansiehst und was deine Spieler verwirrt) - ich habe einmal einen Wolfsangriff auf meine Gruppe durchgeführt. Und zwar so, wie sich Wölfe wirklich verhalten (Antesten, Hetzen, Beobachten, wieder antesten...) - die haben drei Spielabende drüber gerätselt, welche höhere Macht oder Droge die Wölfe zu so einem seltsamen Verhalten gebracht hat ;) Also nicht rausbringen lassen, vielleicht reichert das die Spielsituationen noch an.

Hmmm, Realismus, wenn von mir angesprochen, dann mehr im Sinne von situativ und vom Hintergrund für mich und meinen Blick auf Midgard sinnvoll gemeint.

Meine Spieler in meine diversen Hausrunden, da wundert sich keiner ( hoffe ich mal) Man hat sich über die Jahre ja stilistisch aufeinander "eingegrooved"

Es sind mehr Conerfahrungen. Da erlebt man halt die unterschiedlichsten Sichtweisen, Erwartungen, Stereotypen, Anti-Stereotypen ... total bunt. Deswegen schlicht mal der Antrieb von mir über das Thema Stadtwache zu schnacken.

comment_3819349

Es kommt immer darauf an, in welcher Kultur man sich befindet, und wie groß die Stadt ist. Ich finde es auch doof, wenn nach drei Runden immer schon die Stadtwache da ist. Je größer die Stadt, desto unwahrscheinlicher, dass die Stadtwache direkt da ist, es sei denn, es ist ein Reichen-Ghetto, das seine eigenen Stadtwache hat. So eine Stadt wie Parduna oder Meknesch, die ist so groß, dass die Stadtwache wohl meist ziemlich weit entfernt ist.

comment_3819351
4 Stunden her, Godrik schrieb:

Meines Wissens war in norddeutschen freien Städten des Mittelalters jeder Bürger verpflichtet, mit eigener Ausrüstung die Stadt gegen Angriffe zu verteidigen.

Ja das hat aber nichts mit einer regulären Stadtwache zu tun sondern das ist ein extremer Fall wenn eine Belagerung stattfindet. Eine Stadtwache ist ja für den §regulären" Schutz da...

meist aber Primär um die Stadttore zu überwachen.

comment_3819352
Vor 5 Minuten, Muahdib schrieb:

Eine Stadtwache ist ja für den §regulären" Schutz da...

meist aber Primär um die Stadttore zu überwachen.

Das ist oft genug die Aufgabe von Bürgern der Miliz gewesen. Aber für jeden Milizionär nur für ein paar Tage im Jahr.

Ob es eine Miliz gab oder ihre Aufstellung sogar verboten war, hängt sehr von dem Zentralgewalten (Könige, Kaiser usw.) ab. Friedrich II hat sie in italien explizit verboten und versucht, dies auch durchzusetzen: das war mit großen Städten wie Neapel freilich schwierig. Wo es durchgesetzt war, kommandierten kaiserliche Funktionäre (z. B. ein Baiulo) eine Wachtruppe.

comment_3819367
4 Stunden her, Muahdib schrieb:

Ja das hat aber nichts mit einer regulären Stadtwache zu tun sondern das ist ein extremer Fall wenn eine Belagerung stattfindet. Eine Stadtwache ist ja für den §regulären" Schutz da...

meist aber Primär um die Stadttore zu überwachen.

Kannst Du bitte meinen ganzen Beitrag lesen? Auch das Zitat, wo ein gewisser Muahdib von Bürgerwehr (also z.B. für den Fall einer Belagerung) schreibt? Und wo ich zwischen Verteidigung und Friedenszeiten unterscheide? Und wie ich Stadtwachen im Abenteuer handhabe? Danke.

comment_3819482
4 Stunden her, Muahdib schrieb:

@Godrik Problem ist nur, dass das Thema ... Stadtwache ist

Und @Bart als erstes kam das "freie Städte" eine Bürgerwehr dafür haben... was definitiv falsch ist in dem Zusammenhang Stadtwache.

Und ich glaube wir sind uns einig das in Kriesenzeiten die Bürgerwehr die Stadt mit verteidigen muss.

Ist so eine Sache, vieleicht etwas mit der Brille unserer Modernen Gewaltenteilung auf der Nase. Aber schauen wir doch mal in die USA wo auch gerade die Nationalgarde - also die Bürgerwehr - sogenannte "Aufstände" beseitigen soll oder anderenorts für "Recht und Ordnung" sorgen - Poizeiaufgaben eben. Die Sache dass das Militär in Deutschland eben definif nur extrem eingeschränkte Polizeiaufgaben haben darf heist ja nicht das dies anderenorts und damit auch in Fantasywelten durchaus der Fall sein kann.

Also wenn ich in einer Stadt eine Bürgerwehr habe, die eh schon irgendwelche Gewaltaufgaben löst, warum könnte man die nicht auch so irgednwie für Polizeiaufgaben einsetzen?

comment_3819503

Vom Metagaming ist es wichtig erstmal zu wissen was ich als SL überhaupt will.

Bei einem Abenteuer das nichts mit der Stadtwache zu tun hat gibt es eben eine die aber nur die Aufgabe hat den Spf den Weg zu weisen..

Bei einem Abenteuer wo die Spf etwas ermitteln, also Polizeiaufgaben wahrnehmen sollen, sollte die Stadtwache nur Handlangerfunktionen haben.

Bei einem Abenteuer wo die Spf etwas stehlen wollen sollte die Stadtwache hingegen etwas kompetenter sein.

Und ja das eine schliesst das andere nicht aus, ich kann in einer Stadt sowohl eine kometent geführte ermittelnde Behörde haben und gleichzeitig eben nur Leute die Dienst nach vorschrift machen oder auch noch koruppt und inkompetent sind. Vieleicht ist Sherlok MacHolmes gerade im Ausland, vieleicht ermittelt er in einem anderen wichtigeren Fall, vieleicht ist er krank oder verstorben und wartet auf seine wiederbelebung.

comment_3819510
Vor 14 Minuten, Irwisch schrieb:

Ist so eine Sache, vieleicht etwas mit der Brille unserer Modernen Gewaltenteilung auf der Nase. Aber schauen wir doch mal in die USA wo auch gerade die Nationalgarde - also die Bürgerwehr - sogenannte "Aufstände" beseitigen soll oder anderenorts für "Recht und Ordnung" sorgen - Poizeiaufgaben eben. Die Sache dass das Militär in Deutschland eben definif nur extrem eingeschränkte Polizeiaufgaben haben darf heist ja nicht das dies anderenorts und damit auch in Fantasywelten durchaus der Fall sein kann.

Also wenn ich in einer Stadt eine Bürgerwehr habe, die eh schon irgendwelche Gewaltaufgaben löst, warum könnte man die nicht auch so irgednwie für Polizeiaufgaben einsetzen?

Das Problem ist, dass "Polizeiaufgaben" im Mittelalter in dieser Form - also als Schutzpolizei - noch nicht definiert waren. Es gab ermittelnde Staats- und Geheimpolizei schon in der Antike - z. B. die Frumentarii und Agentes ín rebus. Es gab Türmer und Feuerwachen. Es gab Wächter bei besonderen Gelegenheiten wie Hof-und Gerichtstagen, Märkten, Jahrmärkten, öffentlichen Festen usw. Es gab Zöllner, Tor- und Brückenwachen und später auch Wachen auf wichtigen öffentlichen Plätzen.

Aber eine tagsüber durch die Straßen und / oder Landstraßen patroullierende "Stadt- oder Landwache". die allgemein "für Ordnung" sorgen sollte, gab es nicht: keine Santa Hermandad, keine Guardia Civil, keine Carabinieri, keine Peelers/Bobbies. erst recht keine Schupos.

Die Bürgerwehr war die Miliz der Stadt, wo es sie denn gab, und übernahm auch die Bewachung von Toren, Türmen und Vorwerken. Wenn es Not tat, nahm die Miliz auch Raubritterburgen ein und jagte Banden. Aber Festnahmen führte sie nicht selbständig aus. Dazu brauchte es Anordnungen des Herren oder Rates der Stadt.

Im Fäntelalter mag das alles anders sein - aber da wäre es schon gut, dass sowas dann irgendwo aufgeführt wird.

comment_3819530
Zeit: 9.9.2025 um 11:48, Bart schrieb:

[...]

Ich wüsste gerne, wie das so im allgemeinen durch die Community hier gesehen und gehandhabt wird.

[...]

Ich schaue ins Quellenbuch und lese nach, ob und in welchem Umfang eine Stadtwache oder etwas ähnliches in der betreffenden Gegend Sinn macht.

Leite ich ein Abenteuer, nehme ich mir die Freiheit heraus es so zu beschreiben, wie es mir plausibel erscheint.

Spiele ich ein Abenteuer, lasse ich der betreffenden Spielleitelung ebenfalls diese Freiheit. Auch, und gerade dann, wenn ich anderer Ansicht wäre.

comment_3819576

Ich begebe mich jetzt eventuell auf dünnes Eis, aber ich visualisiere mir das historische Mittelalter so, dass mit Verbrechen gänzlich anders als bei uns heute umgegangen wurde.

Vieles wird gar nicht als Verbrechen gesehen worden sein. Wenn z. B. ein Syre gegen Bauern Gewalt - sexuell, körperlich, in Bezug auf Sachen - ausgeübt hat, dann wird das wohl einfach so gewesen sein - mit der Grenze nur da, dass der Syre „Schutz“ schuldig war.

Ansonsten werden sich sehr stark die Opfer engagiert haben - bis hin zur Blutrache in so strukturierten Kulturen, oder zur Anklage vor einer Autorität wie einem gemeinsamen Lehensherrn.

Und dann gab es da noch das „gesunde Volksempfinden“ mit Mistgabel und Scheiterhaufen, sicher auch viel Mythos dabei, aber es gibt da auch Berichte.

Oder?

comment_3819583
Vor 59 Minuten, Berengar Drexel schrieb:

Das Problem ist, dass "Polizeiaufgaben" im Mittelalter in dieser Form - also als Schutzpolizei - noch nicht definiert waren. Es gab ermittelnde Staats- und Geheimpolizei schon in der Antike - z. B. die Frumentarii und Agentes ín rebus. Es gab Türmer und Feuerwachen. Es gab Wächter bei besonderen Gelegenheiten wie Hof-und Gerichtstagen, Märkten, Jahrmärkten, öffentlichen Festen usw. Es gab Zöllner, Tor- und Brückenwachen und später auch Wachen auf wichtigen öffentlichen Plätzen.

Aber eine tagsüber durch die Straßen und / oder Landstraßen patroullierende "Stadt- oder Landwache". die allgemein "für Ordnung" sorgen sollte, gab es nicht: keine Santa Hermandad, keine Guardia Civil, keine Carabinieri, keine Peelers/Bobbies. erst recht keine Schupos.

Die Bürgerwehr war die Miliz der Stadt, wo es sie denn gab, und übernahm auch die Bewachung von Toren, Türmen und Vorwerken. Wenn es Not tat, nahm die Miliz auch Raubritterburgen ein und jagte Banden. Aber Festnahmen führte sie nicht selbständig aus. Dazu brauchte es Anordnungen des Herren oder Rates der Stadt.

Im Fäntelalter mag das alles anders sein - aber da wäre es schon gut, dass sowas dann irgendwo aufgeführt wird.

hm, ich weis jezt nicht ganz so recht warum du mich dabei zitierst. Erstens, wo haben wir denn in Midgard bitte "das Mittelalter"? (Was ist das Mittelalter überhaupt? Du machst auch einen schlag von der Antike bis weit in die Moderne). Zweitens, das mit der feuerwache schrieb ich im übrigen auch schon auf der ersten Seite - das gab es bestimmt schon irgendwie immer seitdem es Städte gibt die aus Holz und Stroh gebaut sind und Nachts das einzige Lichtmittel Feuer ist. Ansonsten wäre das mit der Urbanisierung ein Rohkrepierer gewesen. Ich schrieb dabei auch das es dazu nicht mal Menschen braucht. Haustiere reichen als Feuermelder ggf auch.

Mein Punkt ist nur der: Wenn ich im weitesten Sinne eh "immer" "Leute unter Waffen" habe (nenn sie wie du willst), dann werde ich denen auch immer etwas zu tun geben, nenen wir es mal "hoheitliche Aufgaben" (Leute unter waffen die nicht der hoheit unterstellt sind, waren immer schon sehr suspekt). Dabei ist es erstmal einerlei wer dieses "ich" ist, du nennst es "Herren oder Rat" und was meinst du mit "nicht selbstständig festnehmen?" Also lassen die einen laufen den sie in flagranti erwischt haben weil sie keine Anordnung des Rates haben? Im weitesten Sinne werden die dann genau das tun: Sachen bewachen und als Zeugen vor Gericht aussagen. (Ohne Indizienbeweise sind Zeugen verdammt wichtig und über Indizienbeweise schrieb ich auch schon etwas).

Die Definition von Polizeiaufgaben? Nun recht und Gesetz waren schon definiert (Irgendwo in der Genesis z.b.) und es war auch definiert wer die Ordnung durchzustetzen hat - die Obrigkeit "von Gottes Gnaden"). Und die deligiert nach unten. Wenn jemand reich war und Gold hortete hatte er auch Wachen die sein hab und Gut bewachten und solche Dinge wie das Hausrecht sind auch schon - in gewissen Regionen der Welt - uralt. (Das Faustrecht natürlich auch, aber das hat mit Stadtwache jezt auch nicht so viel zu tun.)

comment_3819598
Vor 14 Minuten, Ma Kai schrieb:

Ich begebe mich jetzt eventuell auf dünnes Eis, aber ich visualisiere mir das historische Mittelalter so, dass mit Verbrechen gänzlich anders als bei uns heute umgegangen wurde.

Vieles wird gar nicht als Verbrechen gesehen worden sein. Wenn z. B. ein Syre gegen Bauern Gewalt - sexuell, körperlich, in Bezug auf Sachen - ausgeübt hat, dann wird das wohl einfach so gewesen sein - mit der Grenze nur da, dass der Syre „Schutz“ schuldig war.

Ansonsten werden sich sehr stark die Opfer engagiert haben - bis hin zur Blutrache in so strukturierten Kulturen, oder zur Anklage vor einer Autorität wie einem gemeinsamen Lehensherrn.

Und dann gab es da noch das „gesunde Volksempfinden“ mit Mistgabel und Scheiterhaufen, sicher auch viel Mythos dabei, aber es gibt da auch Berichte.

Oder?

Hexenverfolgung ist auch eine Ausprägung der frühen Neuzeit. https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung

Das recht der ersten Nacht,... zwar im Mittelalter verortet aber die Quellenlage ist,... dürftig: https://de.wikipedia.org/wiki/Ius_primae_noctis

Bezüglich der Gewalt gegen Untertanen ist es auch so eine Sache das war zu vielen Zeiten an vielen orten auch nicht gar so frei wie in ... den USA der grässlichsten Ausprägung der Sklaverei. https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_im_antiken_Griechenland Du konntest schon mit Sklaven nicht (immer) alles machen was du wolltest - umbringen z.b. auch nicht so einfach, da machte man sich auch strafbar


Abseits des Dünnen Eises,... und der Sache geschuldet das es in Midgard etwa die dunklen Hexen welche man in der frühen Neuzeit suchte auch tatsächlich gibt, werden sie natürlich auch schon immer so verfolgt worden sein (mit Mistgabel und Fackel). Das recht der ersten Nacht,... hm halt ich trotzdem für fragwürdig, würde ich nur einer bösen Syress zugestehen wenn ich als SL will das die besonders evil, femme fatal und ggf. blutsaugerisch erscheint. (um mal das Klischee zu brechen wie im BoEF) und bei der schlechten Behandlung von Untergebenen sowieso - da kann man dann fragen wo die Kirche ist - und in Midgard wissen die Kirchenleute ja auch alle das es den Gott wirklich gibt und nicht so wie die katholischen Kirchenfürsten vielleicht (oder bestimmt?) nur machtbesessenen Machtmenschen sind, das macht es in einem Fantasy Setting schon eher das da auch mal ein Priester vorbeikommt und dem Sire sagt "ne so geht das nicht!"


Also natürlich ist alles okay, wenn man eine gute Geschichte und/oder ein gutes Abenteuer daraus macht.

Das Problem hier ist doch das die Schere, was man als Spieler vielleicht erwartet, einen sehr großen Bereich abdeckt. Also von "Ich kann nachts auf der Straße rumlaufen, ohne auch nur eine Person zu sehen und das ganze Dorf massakrieren" bis "Oh Mist da ist Sherlock MacHomes!" Es gibt sowohl argumente für das eine als auch das andere. Einige Zaubersprüche sind ja regelrechte Plotkiller (also nicht immer aber für machen SL schon) was Ermittlungsabenteuer betrifft, warum gibt es die dann überhaupt, also etwa "Reise in die Zeit?" "Erkennen der Aura"

Der eine Spieler vermutet das eine (keine Stadtwache), der andere das andere (supertolle Stadtwache), muss man halt kommunizieren wie man das als SL hinstellt und ich denke da könnte es unterschiede geben zwischen einem Kaff in Waeland und Candranor, oder XenXuLu und Corinnis,...

comment_3819606
Vor 32 Minuten, Irwisch schrieb:

Also lassen die einen laufen den sie in flagranti erwischt haben weil sie keine Anordnung des Rates haben?

Wer jemanden ohne Anordnung festsetzte, sollte ihn dann besser auch selbst anklagen.

Vor 37 Minuten, Irwisch schrieb:

Wenn ich im weitesten Sinne eh "immer" "Leute unter Waffen" habe (nenn sie wie du willst), dann werde ich denen auch immer etwas zu tun geben, nenen wir es mal "hoheitliche Aufgaben"

Eben nicht. Nicht jeder Milizionär hatte allgemeine hoheitliche Aufgaben. Das ist auch heute noch so: die Objektwache vor der Kaserne (oder die Schildwache vor dem Buckingham Palace) mag ein geladenenes Sturmgewehr tragen - aber das benutzt sie nicht, um einen Taschendieb vor Kaserne oder Palast festzunehmen. Dass eine Wache "unter Waffen" steht, schließt eben i. A. aus, dass diese Waffen zu jedem Zweck verwendet werden, den diese Wache gerade für sinnvoll und gesetzeskonform hält.

  • Ersteller
comment_3819620

3 Stunden her, Berengar Drexel schrieb:

Die Bürgerwehr war die Miliz der Stadt, wo es sie denn gab, und übernahm auch die Bewachung von Toren, Türmen und Vorwerken. Wenn es Not tat, nahm die Miliz auch Raubritterburgen ein und jagte Banden. Aber Festnahmen führte sie nicht selbständig aus. Dazu brauchte es Anordnungen des Herren oder Rates der Stadt.

Jo, das ist so meine Sichtweise, die ich halblaienhaft einer Bürgerwehr in gut organisierten Städten in manchen Regionen zutrauen mag.

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