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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?


Stephan

Empfohlene Beiträge

Ich habe so das Gefühl, wir nähern uns von 2 Seiten der selbe Stelle.

 

Bei den einen gibt es eine Übereinkunft, dass man erstmal die Klappe hält, bis man aufgefordert wird, oder sich eine andere besondere Situation zur Anwendung der Schwarmintelligenz ereignet.

 

Bei den anderen gibt es eine Übereinkunft erstmal die Schwarmintelligenz einzusetzen, bis man aufgefordert wird dies nicht mehr zu tun, oder sich eine andere besondere Situation zur Anwendung des Solospiels ergibt.

 

Grüsse

 

Merl

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

Das hängt im Einzelfall sicher von der konkreten Situation ab. War derjenige z.B. durch die Bestellung der Pizza abgelenkt, so wird es ggf. nicht so eng gesehen.

Aber zu einem gewissen Maß erwarte ich auch, dass die Spieler sich auf das Spiel konzentrieren und mitdenken. Das erfordert auch der Respekt vor der Arbeit des SL.

Übrigens finde ich die Vorgehensweise als alter Kartenspieler ganz normal. Beim Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, sich zu merken, was schon gespielt wurde. Und wer nicht aufpasst, der muss sein Spiel halt mit mangelnder Information spielen.

Meines Wissens gibt es ziemlich viele Spieler, die mit diesem Vorgehen Spaß haben.

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

 

Ich kann solchen ironischen Vergleichen nichts abgewinnen.

 

Wir haben doch schon herausgearbeitet, dass es zwei extreme Spielstile gibt, die sich in der Realität zwangsläufig vermischen, da man sich nicht die Mühe machen wird und auch nicht kann, 100% Spieler und Spielfigur zu trennen.

 

Beide haben Vor- und Nachteile.

 

Bei der teamorientierteren Variante könnte spielspasshemmend sein, dass jedes Risiko im Vorfeld ausdiskutiert wird und so mit der Zeit spontane Aktionen eher abnehmen.

 

In der eher Individuen orrientierten Variante soll Deiner Meinung nach der Spielspaß sinken wenn sich der SL auf einen Spieler konzentriert und die anderen ihn nicht direkt mit zig Ratschlägen bombardieren sollen ? Ich kann da auf Anhieb nix erkennen was Deinen Satz "Nicht aufgepasst, Setzen! Sechs!" rechtfertigt. Über die Aktionen des Spielers kommen allenfalls weniger Spielinfos herein aber der betroffene Spieler merkt es doch gar nicht :dunno:

 

Das einzige was schon mal bei uns passiert, ist , dass andere Spieler sich enttäuscht äußern im Sinne von "Du Pappnase, warum hast Du denn nicht nach XY gefragt? Aber auch mehr frotzelnd als ernsthaft frustriert. Und gerade daraus erwachsen Geschichten, die noch Jahre später an Lagerfeuern erzählt werden.

 

Im Normalfall fragt aber doch dann der Spieler der sich noch erinnert notfalls über ein paar Umwege nach der Information wenn er an der Reihe ist.

 

Wobei ich z.B. dann zur Team Varriante neige wenn es sich im Abenteuer um Rätsel handelt, die auch eigentlich an die Spieler gerichtet sind (z.B. entschlüsseln von Texten als Spiel im Spiel) oder beratschlagen einer Strategie wenn man unter sich ist (also die Gruppe). In allen anderen Situationen mag ich die individuelle Variante. Ich unterstelle aber auch bei dieser Variante, dass wenn ich sage "timeout, Stephan bitte hilf mir auf die Sprünge, ich möchte nach dem Informanten xy fragen nur mir fällt der blöde Name nicht ein", dass ich diese Info vom SL bekommen werde.

 

Nachtrag: der von Stephan gebrachte Vergleich mit Kartenspielen a la Skat und Doppelkopf lag mir auch auf der Zunge. Ich spiele seit nun fast 30 Jahren alle 2 Wochen DoKo. Bezüglich des Befolgens der Regeln spielen wir sehr scharf und konzentriert, und ja sowas macht Spaß und auch der Humor kommt in dieser Runde nicht zu kurz.

Bearbeitet von Neq
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Ich spiele ja auch Skat, Tichu und Dog und ähnliche Teamspiele, nur wäre das ehrlich gesagt nicht der Vergleich im Spielebereich, den ich zu Rollenspielgruppen ziehen würde. Im Gegenteil, ziehen diese Spiele ihren Reiz ja eben dezidiert nicht aus gemeinsamer Kommunikation.

Mir lag bisher eher ein Vergleich zu echten Kooperationsspielen wie Pandemie, Space Alert etc im Kopfe. Die kann man sicher auch komplett ohne Absprachen von Handlungsoptionen spielen, aber nach meiner Erfahrung führt das auf Dauer nur zu extremer Frustration und beraubt diese Spiele des Reizes, der mir daran vorrangig Spaß macht, nämlich gemeinsam eine Herausforderung zu meistern und ersetzt es dann mit: Wir wursteln jeder für sich irgendwie herum und mit etwas Glück und Telepathie machen die anderen schon auch das passende.

 

Und es ist eben im Resultat dort nicht so wie es Stephan beschreibt, dann alle gemeinsam alle Figuren führen, sondern jeder seine eigene, aber nach einem zuvor gemeinsam auf der Metaebene besprochenen Plan. Im Falle von Space Alert übrigens unter extremem Zeitdruck. Da geht dann auch trotz gemeinsamen Planens und ständigen Abgleichens noch genug schief.

 

Entscheidend ist für mich aber, dass ich im Rollenspiel nicht mich selbst mit meinen Defiziten und Stärken spielen will, sondern der Spielfigur, die ich mir ausgedacht habe, Raum geben möchte. Dazu brauche ich schon öfter mal Anstöße von anderen Mitspielern, die mir Ideen geben, wie sich meine Figur verhalten könnte. Offenbar geht das anderen Spielern nicht so, die können sicher auch ohne Mithilfe anderer Spieler ihre Figur ausgestalten. Mir fällt es halt schwer, exakt die gleiche Wahrnehmungsebene wie meine Spielfigur einzunehmen. Mir fehlt da einfach, zum kompletten Einfühlen, deren Lebenserfahrung. Ich hab halt bisher nie in deren Lebensumständen leben dürfen/müssen. Und dieses Defizit meinerseits gleiche ich dadurch aus, dass ich mich mit anderen über Handlungsoptionen berate.

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

 

Ich kann solchen ironischen Vergleichen nichts abgewinnen.

 

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Das war kein ironischer Vergleich sondern eine ernstgemeinte Nachfrage, die Stephan in seiner ebenso ernstgemeinten Antwort auch ausreichend beantwortet hat.

Ich kann Interpretationen nichts abgewinnen, die erstmal einen negativen Ansatz voraussetzen.

 

Gandubán

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Komische Diskussion, in allen Strängen wo diese "Schwarm Intelligenz" aufgebracht worden ist wurde meiner Meinung immer gesagt "Die Spieler dürfen sich austauschen", wo plötzlich die Ansicht her kommt das das ein muss ist bleibt mir schleierhaft.

 

Des weiteren, trotz aller Diskussion, bleibt die entgültige Entscheidung über die Aktionen eines Charakters bei seinem Spieler, wenn er sich trotz aller guten Ratschläge für eine andere Option entscheidet ist das sein gutes Recht.

 

@Spontane Aktionen werden unterbunden... :rotfl: dies ist zumindest mir noch nicht passiert, was da alles an coolen und spontanen Sachen gemacht wurde ist geradezu herrlich und in die meisten dieser wirklich schönen Rollenspielmomente wären wir ohne unsere "Schwarmintelligenz" nie gekommen. Denn es werden ja nicht stur die Ideen ausgetauscht, durch diesen Austausch und die Diskussion wird nebenbei auch die Kreativität der Spieler gefördert!

 

Und das ist für mich auch einer der wichtigesten Gründe für die "Schwarmintelligenz", das potentiell höhere kreative Potential!

  • Like 1
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Das hängt im Einzelfall sicher von der konkreten Situation ab. War derjenige z.B. durch die Bestellung der Pizza abgelenkt, so wird es ggf. nicht so eng gesehen.

Aber zu einem gewissen Maß erwarte ich auch, dass die Spieler sich auf das Spiel konzentrieren und mitdenken. Das erfordert auch der Respekt vor der Arbeit des SL.

Übrigens finde ich die Vorgehensweise als alter Kartenspieler ganz normal. Beim Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, sich zu merken, was schon gespielt wurde. Und wer nicht aufpasst, der muss sein Spiel halt mit mangelnder Information spielen.

Meines Wissens gibt es ziemlich viele Spieler, die mit diesem Vorgehen Spaß haben.

 

Ich kann dir da durchaus folgen, insbesondere in der Pizza-Situation, ebenso beim Respekt vor der Arbeit des SL. Meiner Meinung nach ist aber der Spannungsbogen während eines stundenlangen Rollenspielabends ein anderer als bei einem Kartenspielabend. Nun bin ich kein klassischer Kartenspieler, aber ein Kartenspielabend besteht aus vielen/mehreren Partien, in denen die Konzentration unvermeidlich und zu erwarten ist, gefolgt von spielfreien Phasen. Beim Rollenspiel geschieht oder kann immer etwas geschehen, das unwichtig erscheint aber doch von großer Relevanz ist. Außerdem gibt es viele Gründe, die durchaus mit Team- oder Rollenverhalten zu tun haben, wodurch man abgelenkt ist und dem 'Hauptspielgeschehen' gerade mal nicht so aufmerksam folgt.

 

Gandubán

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt.
  • Like 1
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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt.

Meinst du mit 'mal nicht da' gerade auf der Toilette oder den ganzen Abend nicht da?

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt.

Meinst du mit 'mal nicht da' gerade auf der Toilette oder den ganzen Abend nicht da?

 

Bei "The Gamers" war der Spieler, bis auf wenige Minuten zwischendurch, den ganzen Abend nicht da.

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

Das hängt im Einzelfall sicher von der konkreten Situation ab. War derjenige z.B. durch die Bestellung der Pizza abgelenkt, so wird es ggf. nicht so eng gesehen.

Aber zu einem gewissen Maß erwarte ich auch, dass die Spieler sich auf das Spiel konzentrieren und mitdenken. Das erfordert auch der Respekt vor der Arbeit des SL.

Übrigens finde ich die Vorgehensweise als alter Kartenspieler ganz normal. Beim Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, sich zu merken, was schon gespielt wurde. Und wer nicht aufpasst, der muss sein Spiel halt mit mangelnder Information spielen.

Meines Wissens gibt es ziemlich viele Spieler, die mit diesem Vorgehen Spaß haben.

 

Grundsätzlich gehört es sich, höflich und respektvoll untereinander zu sein.

 

Wenn ich, morgens um 5 Uhr aufstehe und zur Arbeit muss, danach einen Termin habe und dann abends das Essen für die Gruppe koche und es um 20 Uhr dann endlich losgeht, darf ich doch wohl müde, unkonzentriert und voller Freude auf das Spiel sein.

 

Und wenn meine Figur nach einer erfolgreichen Meditation oder einem guten Nachtschlaf morgens (im Spiel) ausgeruht ist und ich es aber nicht bin (Realität), was machen wir dann?

Ist sie dann qua meines Zustands doch unkonzentriert?

 

Oder sollte ich da besser aus Respekt vor dem SL zu Bett gehen?

 

Ich bin definitiv für die Schwarmintelligenz.

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt.

Meinst du mit 'mal nicht da' gerade auf der Toilette oder den ganzen Abend nicht da?

 

Bei "The Gamers" war der Spieler, bis auf wenige Minuten zwischendurch, den ganzen Abend nicht da.

In beiden Gruppen, in denen ich dabei bin, ist es üblich, dass die Spielfiguren von nicht anwesenden Spielern am Spiel nicht oder nur in Minimalversion teilnehmen. Beim Stadtabenteuer ist derjenige z.B. krank und bleibt im Gasthaus oder er geht im Stadtarchiv einem abwegigen Hinweis nach. Bei Reiseabenteuern ist es natürlich etwas schwierger. Er reist dann zwar mit ist aber z.B. gesundheitlich so angeschlagen, dass er gerade mal für sich selbst verantwortlich ist, aber der Gruppe leider nicht helfen kann.

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[...]In beiden Gruppen, in denen ich dabei bin, ist es üblich, dass die Spielfiguren von nicht anwesenden Spielern am Spiel nicht oder nur in Minimalversion teilnehmen. Beim Stadtabenteuer ist derjenige z.B. krank und bleibt im Gasthaus oder er geht im Stadtarchiv einem abwegigen Hinweis nach. Bei Reiseabenteuern ist es natürlich etwas schwieriger. Er reist dann zwar mit ist aber z.B. gesundheitlich so angeschlagen, dass er gerade mal für sich selbst verantwortlich ist, aber der Gruppe leider nicht helfen kann.
Wow, endlich mal etwas, das wir genau gleich machen! :thumbs:
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  • 2 Monate später...

Wir gehen ziemlich auf dem Mittelweg - jeder spielt seine Figur, Abwesende halten sich zurück, aber es herrscht keine Kontaktsperre (vielleicht fehlt uns der richtige Kartenspielhintergrund). Funktioniert eigentlich gut.

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Wir hatten in unserem letzten Spielewochenende in etwa die folgende Situation:

 

Eine Spielfigur nimmt nach langer Verfolgung (und einigen Kämpfen) einen ziemlich heftigen Gegner ins Handgemenge. Der Ort ist ein Steg in einer Höhle. Zwei weitere Spielfiguren kommen in der nächsten Runde dazu und stehen relativ unschlüssig daneben. Irgendwann schlägt einer von außen drauf und trifft den Abenteurer. Wieder tun sie nichts. Schließlich rollt sich der Gegner mit dem inzwischen auf 1 LP runtergekloppten Abenteurer vom Steg ins Wasser. Während der Abenteurer dann doch noch von seinen Kameraden gerettet wird, verschwindet der Gegner in der Dunkelheit.

 

Zurufe wie "Nun macht doch was" an die beiden untätigen Spielfiguren hat der SL mit der Begründung unterbunden, dass meine Spielfigur z.B. noch gar nicht am Ort des Geschehens war. Damit kam auch kein Gespräch über sinnvolle Aktionen in dieser Situation in Gang.

 

In der Nachbereitung der Szene wurde klar, dass einer der Mitspieler nicht gewusst hat, dass sich mehr als zwei Personen an einem Handgemenge beteiligen können. Und der andere dachte, dass er im Handgemenge zufällig jemanden treffen würde. Dass sie den Gegner zu dritt wohl ziemlich leicht festgehalten hätten, wusste keiner der Spieler.

 

Ich bin eigentlich auch kein Freund langwieriger Beratungen am Spieltisch, aber hier hat letztlich nicht das "Rollenspiel", sondern die mangelnde oder irreführende Regelkenntnis zweier Mitspieler über den Ausgang dieses Kampfes entschieden. Das ist nicht befriedigend. Vor allem, weil sich die Szene in der "Realität" doch wohl recht eindeutig dargestellt hätte.

 

Zugunsten des SL möchte ich anführen, dass ich selber auch nicht im Traum daran gedacht hätte, dass unsere Mitspieler diese Optionen fürs Handgemenge nicht in ihrem aktiven Wortschatz hatten - bzw. dass sie so falsch lagen, dass sie den SL nicht nach ihren Handlungsmöglichkeiten befragt haben. Zugunsten der Spieler möchte ich sagen, dass wir schon die ganze Nacht durchgespielt hatten, als diese Szene kam. Einer der Spieler war zum ersten mal in unserer Gruppe und der andere ist zwar schon ewig dabei, spielt aber eben auch nur zweimal im Jahr ein Wochenende.

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@Eleazar: Meiner Meinung nach lag das Problem hier nicht so sehr in der unterbundenen Beratung, sondern im Regelfetischismus (ich habe das ja an anderer Stelle beklagt), den die Spieler anscheinend an den Tag gelegt haben.

Offenbar haben die Spieler (irrigerweise) geglaubt, dass die Regeln die beschriebene Situation so schlecht abbilden, dass völlig unsinnige Ergebnisse dabei herauskommen. An statt nun mit dem SL in einen Dialog darüber einzutreten, wie man die Situation besser regeln kann, haben sie in ehrfürchtigem Schweigen vor den (von ihnen auch noch falsch erinnerten) Regeln verharrt.

Da würde ich in erster Linie sagen 'Selbst Schuld'.

 

Allerdings würde ich als SL in so einer Situation, in der ein Spieler etwas für mich völlig unverständliches tut, meistens schon nachfragen, woran das liegt. Neben falschem Regelverständnis kann ja auch ein falsches Verständnis der Situation der Grund sein. Und so etwas sollte man so früh wie möglich auflösen.

 

Aber natürlich sind wir alle nur Menschen und jeder hat mal einen schlechten Tag und nach langer Spieldauer lässt die Leistungsfähigkeit nach...

Wobei ich das dann als Simulationselement auch gar nicht so schlecht finde. Denn auch die Spielerfiguren müssten ja mal gelegentlich einen Aussetzer haben, also eine Fehlleistung, die sich rational nicht erschließen lässt. Haben wir schließlichauch alle mal. Warum solche Aktionen nicht einfach als Äquivalent dieser Aussetzer nehmen?

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Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.

 

Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!"

 

...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel?

 

Gandubán

Das hängt im Einzelfall sicher von der konkreten Situation ab. War derjenige z.B. durch die Bestellung der Pizza abgelenkt, so wird es ggf. nicht so eng gesehen.

Aber zu einem gewissen Maß erwarte ich auch, dass die Spieler sich auf das Spiel konzentrieren und mitdenken. Das erfordert auch der Respekt vor der Arbeit des SL.

Übrigens finde ich die Vorgehensweise als alter Kartenspieler ganz normal. Beim Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, sich zu merken, was schon gespielt wurde. Und wer nicht aufpasst, der muss sein Spiel halt mit mangelnder Information spielen.

Meines Wissens gibt es ziemlich viele Spieler, die mit diesem Vorgehen Spaß haben.

 

Grundsätzlich gehört es sich, höflich und respektvoll untereinander zu sein.

 

Wenn ich, morgens um 5 Uhr aufstehe und zur Arbeit muss, danach einen Termin habe und dann abends das Essen für die Gruppe koche und es um 20 Uhr dann endlich losgeht, darf ich doch wohl müde, unkonzentriert und voller Freude auf das Spiel sein.

 

Und wenn meine Figur nach einer erfolgreichen Meditation oder einem guten Nachtschlaf morgens (im Spiel) ausgeruht ist und ich es aber nicht bin (Realität), was machen wir dann?

Ist sie dann qua meines Zustands doch unkonzentriert?

 

Oder sollte ich da besser aus Respekt vor dem SL zu Bett gehen?

 

Ich bin definitiv für die Schwarmintelligenz.

Da der Strang wieder nach vorne kam, gerade noch ein Kommentar hierzu:

Ich erwarte von den Spielern sicher nicht mehr Konzentration als ich selber als SL im Laufe des Spielabends aufbringe. Wenn ich keinen Grund habe anzunehmen, dass der jeweilige Spieler ein deutlich stressigeres Leben als ich führt, finde ich das nicht unangemessen.

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Super Einstellung. Wie gut,dass du meinst, die Belastbarkeit anderer einschätzen zu können. Und ebenso den Stressfaktor des Tagesablaufs deiner Spieler. :thumbs:

Ich nehme an, ein jeder legt am Spieltag erstmal ein Tagesablaufsprotokoll auf den Tisch, damit du das "fair" bewerten kannst.

Ich nehme an, dass sich das auf mein vorheriges Posting bezieht. Es fällt mir aber trotzdem schwer den konkreten Zusammenhang zu verstehen. Vielleicht hilft es, wenn du deinen Gedanken noch mal anders formulierst.

Dabei wäre es vermutlich interessant, wenn du dir die Frage stellst, ob du als Spieler gegenüber dem SL gewisse Erwartungen bezüglich Konzentration und Aufmerksamkeit hast. Wenn du diese Frage bejahst, dann spinne den Gedanken weiter, ob du es für unstatthaft hälst, dass der SL ähnliche Erwartungen bezüglich der Spieler hat.

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Ein SL hat aber z.B. seine Notizen zur Verfügung und ist meistens auf das Geschehen vorbereitet und zwar in einem Masse in dem es dem Spieler nicht möglich ist.

 

Des weiteren nutze ich als SL auch ab und zu die Schwarmintelligenz meiner Spieler aus wenn ich gerade auf dem Schlauch stehe oder meine Gehirn nicht fähig ist zu denken. "Hmm, diese Situation war nicht vorgesehen und ich steh grad auf dem Schlauch! Wenn ihr das wirklich versucht, wie schätzt ihr die Schwierigkeit dafür ein?"

 

Wenn ich das mir selber zugestehe, dürfen das meine Spieler erst recht!

 

EDIT: Des weiteren ist man nicht immer gefeit gegen die Überraschungen eines Tages und dann möchte der genervte und erschöpfte Mitspieler bei einer schönen Runde Rollenspiel ein bisschen den Alltag hinter sich lassen... Soll ich ihm das verwehren nur weil er an diesem Abend mal nicht so "konzentriert" dabei sein kann?

Bearbeitet von sir_paul
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EDIT: Des weiteren ist man nicht immer gefeit gegen die Überraschungen eines Tages und dann möchte der genervte und erschöpfte Mitspieler bei einer schönen Runde Rollenspiel ein bisschen den Alltag hinter sich lassen... Soll ich ihm das verwehren nur weil er an diesem Abend mal nicht so "konzentriert" dabei sein kann?

Das ist vermutlich letzlich eine Frage des Anspruchs, den man an sein Spiel stellt. Natürlich könnte man sich zum Beispiel auch beim Doppelkopfspielen darauf einigen: "Spieler X hatte heute einen anstrengenden Tag. Abweichend vom üblichen Verfahren darf er sich alle bereits gespielten Stiche nochmal anschauen." Oder man einigt sich gleich darauf, dass diese Möglichkeit für alle Spieler besteht.

 

Oder man einigt sich beim Fußball darauf, dass der heute etwas unfitte und daher mit den Füßen unbeholfene Spieler den Ball auch mit der Hand spielen darf.

 

All das geschieht eher selten. Daher finde ich es jetzt zumindest nicht ungehörig, wenn ich auch beim Rollenspiel von den Spielern eine gewisse Konzentrationsfähigkeit erwarte.

Und ich kann glaub ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich an mich als SL da höhere Maßstäbe anlege als an die Spieler.

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mMn vergleichst du da aber Äpfel mit Birnen: Bei Doppelkopf und Fußball gibt es immer noch den Wettbewerbshintergrund, den ich bei einem Rollenspielabend nicht unbedingt haben möchte. Insofern unterscheiden sich unsere Ansprüche wirklich sehr stark.

 

Oder tauscht du auch am Abend einen Spieler aus, nur weil er müde und unkonzentriert ist, wie es bei einer Fußballpartie wahrscheinlich sehr rasch vom Trainer gemacht werden würde?

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mMn vergleichst du da aber Äpfel mit Birnen: Bei Doppelkopf und Fußball gibt es immer noch den Wettbewerbshintergrund, den ich bei einem Rollenspielabend nicht unbedingt haben möchte. Insofern unterscheiden sich unsere Ansprüche wirklich sehr stark.

 

Oder tauscht du auch am Abend einen Spieler aus, nur weil er müde und unkonzentriert ist, wie es bei einer Fußballpartie wahrscheinlich sehr rasch vom Trainer gemacht werden würde?

Auf dem Niveau, auf dem ich spiele, gibt es keine Trainer, die irgendwen auswechseln können. Allerdings gibt es in der Tat bei diesen Spielen einen Wettbewerbscharakter. Aus Diskussionen hier im Forum entnehme ich, dass viele den auch beim Rollenspiel sehen.

Aber selbst wenn man das Spiel rein kooperativ angeht, halte ich es nicht für ungebührlich, von den Mitspielern ein gewisses Maß an Einsatz zu erwarten.

Wenn ich mit einem Team ein Theaterstück vorführen will, dann erwarte ich eventuell auch von meinen Mitspielern, dass sie irgendwann den Text gelernt haben. Wenn einer dann immer noch mit dem Textbuch in der Hand spielt, dann kann das meinen Sapß an der Sache mindern.

 

Aber natürlich ist es auch völlig legitim, wenn sich die Schauspieler darauf einigen, dass es jedem freigestellt ist, sich diese Unterstützung zu genehmigen. Man hat dann halt einen anderen Anspruch ans Ganze.

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