Wenn ich das richtig sehe, entsteht die Starre in deinem Kopf, indem du unterstellst, dass eine Typisierung beinhaltet, jedem Spieler eineindeutig einem Typus zuzuordnen. Das ist aber nicht der Fall. Wie du richtig schreibst, geht es um Orientierungshilfen, nicht um starre 1:1 Beziehungen. Wenn du von München nach Hamburg fahren willst, fährst du auch nicht ausschließlich auf der A7, nur größtenteils.
Nein, tut mir leid, das ist Quark. Mit Soße.
Ähm, nee.Nur weil dir die Analogie nicht gefällt, heißt es nicht, dass sie falsch ist.
Nur weil die eine Analogie gefällt, heißt es nicht, dass sie richtig ist.
Die Grundlagen sind komplett anders. Kraniometrie ist eine physikalische Vermessung der Kopfform und der Versuch, darauf auf Charaktereigenschaften zu schließen. Typisierung von Rollenspielern ist der Versuch, beobachtetes Verhalten von Spielern in Kategorien einzuteilen. Der Vergleich von Kraniometrie mit der Typisierung ist in etwa so hilfreich wie der Vergleich zwischen Geometrie und Verhaltensforschung bei indigenen Völkern.
Das ist ein sehr schönes sprachliches Bild. Chapeau! Nur entfernst du dich damit von dem Bild eines klaren Spielertypens einer festlegbaren Kategorierisierung und näherst dich dem Gedanken, meines dynamischen und vor allem veränderlichen (es kann ja quasi neu gewürfelt werden) Spielerbildes als fortlaufend veränderlichem Prozess mit unterschiedlichen Schwerpunkten deutlich an. Ich kann mit dieser Schlussfolgerung gut leben, halte sie aber für weitgehend inkompatibel mit dem Grundbegriff einer Orientierungshilfe in Form von Spielertypen. Oder anders ausgedrückt: Je genauer man hinschaut, desto mehr Facetten hat der Würfel; je mehr Facetten der Würfel hat, desto schwerer ist das Ergebnis vorherzusehen.
Nein, ich entferne mich überhaupt nicht davon. Genau da liegt das Missverständnis. Die Würfelseiten sind nämlich festgelegt.
Darüber hinaus solltest du vielleicht nicht in den Fehler verfallen, einen Menschen in seiner Rolle als Rollenspieler mit dem Gesamtbild des Menschen an sich zu verwechseln. Das Verhalten eines Rollenspielers kann sich erheblich von seinem Verhalten am Lenkrad eines Reisebusses unterscheiden.
Ähem. Die Nachweispflicht besteht argumentativ für denjenigen, der etwas zu belegen erachtet. Siehe auch Bertrand Russels Teekanne. Da ich aber nicht so sein will: http://benlehman.blogspot.de/2005/08/i-break-robins-laws.html Wobei "falsch" ist in diesem Fall vielleicht weniger zutreffend als "komplett nutzlos", aber der Effekt des Scheiterns ist der selbe.
Ähem, wie ich oben schrieb, wurden bereits Beispiele angeführt, in denen eine Typisierung hilfreich war. Der Nachweis von "unserer" Seite wurde also bereits geführt. Ich wollte nicht so unhöflich sein und dir vor den Latz knallen, dass damit deine These der Nutzlosigkeit nicht haltbar ist.
Viele Grüße
Harry