Irgendwo in einer Kneipe im kalten Indairné konnte man, wenn man leise und unauffällig war ein Gespräch belauschen sowie beobachten. Da saß eine kleine Gruppe von Menschen, am Auffälligsten war doch einer von ihnen. Er schien nicht besonders alt, dennoch war sein Gesicht zerfurcht als hätte ein Oger ihm eine lange Gesichtsmassage verpasst, dieser Mann schien auch das Zentrum der Unterredung zu sein. Gerade hatte eine Frau mittleren Alters das Wort: „Finnian, wenn ihr wollt das wir euch vertrauen, dann müsst ihr uns endlich einmal sagen wer ihr eigentlich seid!“ Der zerfurchte sah kurz auf und winkte ab: „Ist es denn wirklich notwendig, dass man in einer Zweckgemeinschaft mehr weis als, dass wozu der andere Fähig ist?“ „Eben darüber sprechen wir doch! Wir wissen es nicht!“ Ein großer Mann mit Kapuze stand erregt auf, sodass ihm besagtes vom Gesicht rutschte, Ein Elf? „Ich verstehe euch nicht, ihr wisst, dass ich die arkanen Künste studiert habe und welche Kunststücke ich zu vollführen fähig bin, was wollt ihr mehr?“ erwiderte der Zerfurchte bei dem es sich wohl um besagten Finnian handelte mit arrogantem Unterton. Wieder ergriff die Frau das Wort „Aber das reicht nicht, nicht nur was ihr könnt bestimmt wer ihr seid und wenn es eben darum geht zu was ihr fähig seid machen eure tatsächlichen Fähigkeiten doch das wenigste aus, sondern ist es doch eher das was ihr denkt und wer ihr wirklich seid.“ Sie schien langsam an dem fehlenden Verständnis Finnians zu verzweifeln. „Ist es denn wirklich nötig so viel zu wissen?“ Alle anderen die mit am Tisch saßen riefen noch bevor er den Satz beendet hatte „Ja!“ und der Elf fügte noch hinzu: „Wir wollen euch doch nur vertrauen können.“ Finnian seufzte und schüttelte den Kopf: „Nun gut. Ich erzähle eigentlich nur ungern, aber da ich mit euch nun schon seit 5 Monden reise und ihr euch durchaus als nützlich erwiesen habt fangen wir an. Wo soll ich beginnen?“ „Am Anfang!“ sagte nun ein dritter der sich bisher sehr zurück gehalten hatte: „Ganz am Anfang wie wir es längst getan haben.“ Finnian seuzte erneut und holte Luft: „Also geboren bin ich in Ywerdonn.“ Die Frau schlukte, „Keine Sorge, als Erainner, ich hasse die Twynnedid genau wie ihr, was ich doch schon mehrmals unter beweis gestellt habe. Ich war einst der Sohn eines Mannes, der es geschafft hatte sich unter dem Joch der Fremdherrschaft wieder als vermögender Händler wieder aufzublühen. So war mir eine schöne Kindheit beschert, zumindest bis zu meinem neunten Lebensjahr. Zu dieser Zeit deckten die elenden Büttel der Besetzer auf was bis dahin weder ich, mein Mutter oder meine Geschwister wusten, Mein Vater hatte Edel wie er war mit seinem Reichtum den Widerstand im Untergrund zu finanzieren. Zum Glück wurde er rechtzeitig gewarnt und wir konnten fliehen. Wir pakten nur das nötigsten und zogen gen Süden, direkt über den Attross, ungeachtet des Winters. Hier sollte es geschehen, das letzte was ich von meiner Familie sah war die ausgestreckte Hand meines Bruders der versuchte mich vor dem abrutschen zu bewahren, doch ich stürzte in ein Tal. Es war ein wunder, dass ich dies überlebte und sogar einigermaßen unverletzt im dem halb zugefrorenen Bachbett in dem Tal lag Und es war nicht eine minder glückliche Fügen des Schicksals, dass ich nach drei Tagen hungerndem Irren in den Bergen tatsächlich von einem Mann gefunden wurde, dieser Mann sollte auch nach nicht allzu langer Zeit mein Meister werden. Doch zunächst brachte er mich zur nächsten heiligen Städte wo sich die dortigen weißen Frauen um mich kümmerten, nur um festzustellen, dass ich kaum Verletzungen davon getragen hatte. Das kam meinem Meister suspekt vor und er prüfte mich und als ich mich als würdig erwies nahm er mich in seine Dienste und schulte mich den Umgang mit der Magie und insbesondere dem Element Atéru, für die weniger Gebildeten unter euch ist es das, was man gemeinhin als Luft bezeichnet. Unsere Wege sollten uns durch ganz Erainn führen, von den Silbertürmen Areinnalls bis zu den albischen Barbaren von Corrinis, vom kalten Indairné bis in den Hafen von Cuanscadan.“ An dieser Stelle unterbrach Finnian und bestellte erhitztes Wasser, in das er einige Kräuter gab. und dieses dann Trank, „Dort habe ich auch diesen hervorragenden Tee gefunden, auch wenn sie ein wenig seltsam sind, ihr Tee ist der beste.“ Dann packte er den Kräuterbeutel wieder weg. „Fahren wir fort. In Cuanscadan sollte ich zum ersten Mal der Prüfung zum Abschluss meiner Lehre unterzogen werden doch bei dem Teil bei dem es zu den alchemistischen Mixturen kam lief irgendetwas so wie es nicht hätte laufen sollen und welche folgen das hatte seht ihr mir im Gesicht an schätze ich. Doch mein Meister gab mich nicht auf und er versicherte mir immer wieder, dass es nicht meine Schuld gewesen wäre während er mich gesund pflegte. Er ging so weit das er vor Erzmagier Ultan bürgte um mich erneut zu prüfen und so sollte ich dann auch bestehen. Ich blieb noch eine Weile bei meinem Meister doch irgendwann verabschiedete man sich und ich ging zurück nach Norden. mir sind noch einige Dinge widerfahren die meiner Meinung nach nicht erwähnenswert, doch wenn ich über dieses und jenes Abenteuer berichten soll dann können die Herrschaften das Vergessen. Ich hoffe ihr seid nun zufrieden und lasst mich meinen Tee trinken.“ Schweigen……