Der Beitrag von Prados, den ich unten auszugsweise zitiere, bringt mich zu diesem Thema: Wie will ich mit dem neuen Midgard 5 Regelwerk umgehen?
Ja, M5 ist eine Zäsur. M4 war komplex, an manchen Stellen unklar und manche Dinge waren nicht einheitlich geregelt. Also spielte man meist mit vielen Hausregeln. Jetzt ist das neue Regelwerk mit der Ansage der Vereinfachung und Verdeutlichung angetreten. In vielen Dingen wurde das auch tatsächlich erreicht.
Leider aber wurden, teils ohne für mich ersichtlichen Grund, andere Dinge sogar komplizierter und mit den Regeln für die Thaumaturgen wurde sogar die Komplexität erhöht. Das führt nun wahrscheinlich dazu, dass man wieder viele Hausregeln einführt. Aber eigentlich will ich das gar nicht. Eigentlich will ich gerne ein Regelwerk so spielen können, wie es geschrieben ist. Ich habe kein Problem damit, wo von den Regeln keine genauen Vorgaben sind, das ad hoc am Spieltisch zu managen, wer mich als SL kennt, sollte das so erlebt haben.
Aber ich habe ein Problem, wenn ich die originalen Regeln für so einfach schlecht spielbar halte, weil sie mir unlogisch erscheinen, zu viel Mikromanagement enthalten oder so einfach keinen Spielspaß bringen. Und da bin ich an einigen Stellen von M5 enttäuscht. Wenn ich sehe, dass dutzende Zauber gedoppelt wurden um der Magietheorie gerecht zu werden (so die Begründung eines den Autoren nahestehenden Insiders) dann kann ich nur den Kopf schütteln. Ich behaupte, 99% der Spieler interessieren sich keinen Millimeter für die Theorie hinter der Magie Midgards, fluchen aber, weil die Zauber im Arkanum nicht mehr alphabetisch geordnet sind. Ebenso die neuen Regeln für die Erfahrungspunkte. Klar, der Wegfall von KEP / AEP / ZEP ist ein Segen, aber warum wurde denn die Berechnung der Gesamt-EP so krass umgestellt ?? Das bringt keinen Vorteil, schafft aber beträchtliche Verwirrung, weil die Charaktere von der Bewertung ganz anders zu sehen sind. Und so weiter und so fort....
Ja, ich bin da auch etwas enntäuscht, denn M5 ist auf halben Weg zur Vereinfachung stehen geblieben und irgendwo wurden auch ein paar Kehrtwendungen und Winkelzüge in Richtungen gemacht, die die Spielbarkeit nicht verbessern. Und das sollte m.E. der Fokus eines Regelwerks sein. Dazu müssen die Autoren auch wissen, wie Spieler spielen, wie sie das Regelwerk benutzen und was sie überhaupt darin interessiert.
Aber so muss ich wohl wieder zu Hausregeln greifen, damit es sich so spielt und anfühlt, wie es mir Spaß macht. Schade.
Euer
Bruder Buck